DE19521041C2

DE19521041C2 - Kurbelpresse mit Steuerung von Hilfseinrichtungen in einem oszillierenden Pressenstössel von Ein- oder Mehrstufenpressen

Info

Publication number: DE19521041C2
Application number: DE1995121041
Authority: DE
Inventors: Volker Dipl Ing Wengenroth
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1995-06-09
Filing date: 1995-06-09
Publication date: 1999-06-24
Anticipated expiration: 2015-06-10
Also published as: DE19521041A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Kurbelpresse mit einer Steuerung von Hilfseinrichtungen in einem oszillierenden Pressenstössel von Ein- oder Mehrstufenpressen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Hilfseinrichtungen sind Stempelauswerferstifte, Abstreifer oder Stempelaufnahmen.

1. Anwendung als Auswerfer oder Abstreifer

Es ist bekannt, daß durch die hohen Kräfte bei der Massivumformung und durch die Geometrie des Fertigungsteiles es immer wieder vorkommen kann, daß das Fertigungsteil in dem Umformwerkzeug nach Öffnen des Gesenkes hängenbleibt und somit den Austransport erschwert. Zeitlich gesteuerte Auswerfermechaniken oder auch Abstreifer ermöglichen einen sicheren Produktionsbetrieb innerhalb der Maschine. Es ist Stand der Technik, daß in Massivumformpressen mit Preßstempel Auswerfein richtungen eingebaut sind, die von einer gemeinsamen Kurbelwelle über jeweils ge trennte Kniehebel, Koppelstangen und Lenker angetrieben werden, wobei die Mecha nik aufwendig ist und großen Bauraum benötig. Dadurch ist das dynamische Verhaften für schnell laufende Pressen sehr ungünstig, was eine ideale Bauteildimensionierung sehr schwierig macht.

In Betracht gezogene Druckschrift: DE 24 14 494 A1

2. Anwendung als Werkzeugsteuerung

Es ist bekannt, da Kurbelpressen mit einem kontinuierlichen Bewegungsablauf des Pressenstössels arbeiten, das sich der Vorgang des Materialeinlegens diesem Umstand unterordnen muß. Je nach Material- und Werkzeugabmessungen sind jedoch Werkzeugstillstandzeiten des Pressenstössels notwendig, um die Transportelemente, z. B. Greifer oder andere Zuführelemente, aus dem Werkzeugbereich schnell genug entfernen zu können.

In Betracht gezogene Druckschriften: DE-PS 11 39 354, DE-PS 5 49 016, DE 38 25 128 C2

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit geringem mechanischem Aufwand eine Kurbelpresse mit Steuerung zu realisieren, die sowohl das Auswerten von Teilen als auch eine Werkzeugsteuerung ermöglicht.

Diese Aufgabe wird gelöst mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Zweckmä ßige Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der Fig. 1 und 2 erläutert.

Fig. 1 zeigt die Erfindung in der Anwendung als Auswerfer, die in einem Kurbeltrieb einer Exzenterpresse integriert ist. Eine auf dem Kurbelzapfen einer Kurbelwelle (1) montierte Kurvenscheibe (2) mit beliebig bestimmbarem Weg-Zeit-Gesetz beschreibt bei einer Kurbelwellenumdrehung ebenfalls eine Umdrehung, die entgegengesetzt der Rückhubbewegung des oszillierenden Pressenstössels (5) nach dem Umformvorgang ein Werkstück (11) aus dem in dem Pressenstössel (5) montierten Stauchwerkzeug (10) stößt. Hierzu wird die Bewegung der Kurvenscheibe (2) über einen Druckstössel (3), der in dem Pleuel (4) geführt ist und über einen Federstössel (6), der in dem oszillierenden Pressenstössel (5) gelagert ist, in das Umformwerkzeug eingeleitet und ein Auswerfstift betätigt. Der Berührungspunkt zwischen dem Druckstössel (3) und dem Federstössel (6) liegt im Drehpunkt des Lagerbolzens (8), der das Pleuel (4) mit dem Pressenstössel (5) verbindet. Hierdurch ergibt sich eine abwälzartige Bewegung zwischen Druckstössel (3) und Federstössel (6). Eine Druckfeder (7) sorgt für spiel freie Anlagen der Auswerfelemente. Je nach Anforderung kann die Kurvenscheibe (2) gegenüber der Kurbelwelle (1) verdreht werden und somit eine zeitliche Verschiebung der Auswerfbewegung gegenüber der Schlittenbewegung erzeugt werden kann.

Fig. 2 zeigt die Erfindung in der Anwendung als Werkzeugsteuerung, wobei das in dem Pressenstössel (5) beweglich gelagerte Umformwerkzeug (14) über eine Feder (7) und dem Druckstössel (3) permanent der Kurvenkontur (2) folgt. Die Feder (7) stützt sich auf einem Ring (16) ab, der an dem Pressenstössel (5) befestigt ist. Durch ein entsprechend gewähltes Weg-Zeit-Gesetz der Kurvenscheibe (2) kann man einen Quasistillstand des Umformwerkzeuges (14) gegenüber dem Werkzeug in der Matrize (9) erzeugen, um so ein Wegschwenken von Greiferelementen (12) aus dem Werkzeugbereich zu ermöglichen, die das umzuformende Werkstück (13) zugeführt haben. Während des Wegschwenkens der Greiferelemente (12) übernimmt das Um formwerkzeug (14) oder ein Auswerfstift die Positionierung des umzuformenden Werk stückes (13) in dem Gesenk. Die eigentliche Umformbewegung des Werkzeuges übernimmt der Bewegungsablauf des Kurbeltriebs zu dem Zeitpunkt, wenn der Voreil hub (15) des Werkzeuges (14) durch den Quasistillstand aufgebraucht ist und der Bund an dem Werkzeug (14) in dem Pressenstössel (5) anliegt. Die Rückhub bewegung des Pressenstösssel (5) und damit auch des Werkzeuges (14) unterliegt der Bewegung des Kurbeltriebes.

Claims

1. Kurbelpresse mit Steuerung von Hilfseinrichtungen in einem oszillierenden Pressenstößel von Ein- oder Mehrstufenpressen Kurbelwelle (1) und Pleuel (4), durch das die Kraft vom Antrieb auf den oszillierenden Pressenstössel (5) in Ein- oder Mehrstufenpressen übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Kurbelzapfen einer Kurbelwelle (1) eine Kurvenscheibe (2) mit beliebig bestimmbarem Weg-Zeit-Gesetz für den Bewegungsvorgang der Hilfseinrichtung fest angeordnet ist, an welcher ein beweglich im Pleuel (4) gelagerter Druckstössel (3) anliegt, wobei der Druckstössel (3) bei einer Kurbelwellenumdrehung eine der Kontur der Kurvenscheibe (2) entsprechende überlagerte Bewegung gegenüber dem Pleuel (4) ausführt und wobei der ununterbrochene Kontakt zwischen der Kurvenscheibe (2) und dem Druckstössel (3) mittels einer Feder (7) gesichert ist.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch ein entsprechendes Weg-Zeit-Gesetz auf der Kurvenscheibe (2) neben einer reinen Auswerf- oder Abstreifbewegung auch ein relativer Stillstand von einem Stauchwerkzeug (14) gegenüber einer stationären Matrize (9) erzeugt werden kann, wobei die Bewegung über einen Druckstössel (3), der in dem Pleuel (4) gelagert ist, auf die Hilfseinrichtungen übertragen wird.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kurvenscheibe (2) auf dem Kurbelzapfen der Kurbelwelle (1) verdrehbar ist und somit eine zeitliche Verstellung der Bewegung der Hilfseinrichtungen gegenüber dem Pressenstössel (5) ermöglicht.