DE19520550A1 - Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinenzylinder - Google Patents

Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinenzylinder

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Description

Die Erfindung betrifft eine Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinenzylinder mit minde­ stens einem in einem Gehäuse aufgenommenen Reinigungselement, wobei das Gehäuse zur Zylindermantelfläche hin eine Öffnung aufweist. Die Erfindung eignet sich insbesondere zur Reinigung von Gummituchzylindern, Gegendruckzylindern sowie Plattenzylindern oder Formzylindern.
Aus der DE 21 59 115 B2 ist eine Vorrichtung dieser Art zum Reinigen eines Druckma­ schinenzylinders bekannt. Die Reinigungsvorrichtung besitzt ein Gehäuse mit einer dem Zylindermantel benachbarten Öffnung. Eine Bürstenwalze dient als Reinigungselement, dem ein Reinigungsfluid zugeführt wird. Weiterhin weist das Gehäuse eine Rücklaufleitung für das verunreinigte Reinigungsfluid auf. Das Reinigungsfluid wird beim Waschprozeß vernebelt und der Nebel wird durch die Rücklaufleitung innerhalb des Gehäuses zurückge­ führt. Ein Sauggebläse saugt dazu den Reinigungsfluidnebel sowie verbrauchte Reini­ gungsflüssigkeit und Schmutzteilchen aus dem Gehäuseinneren zurück.
Nachteilig ist dabei, daß die Absaugung im Gehäuse erfolgt. Dadurch trocknet nicht nur die Waschbürste schneller aus, sondern das verunreinigte Reinigungsfluid, Farbpartikel, Papierstaub etc. werden auch in die Waschbürste gesaugt und von dieser aufgenommen. Bei Verwendung von organischen Lösungsmitteln, z. B. auf Basis von Chlor und Glykol, sind die Waschergebnisse noch befriedigend. Bei der Verwendung von heute gebräuchli­ chen Reinigungsfluiden auf vegetabiler Basis setzt sich die Waschbürste schnell zu. Dies wirkt sich negativ auf die Qualität des Waschergebnisses aus und führt zu längeren Waschzeiten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Reinigungsvorrichtung zu entwickeln, die das Austreten von Reinigungsfluid bzw. Reinigungsfluiddämpfen, Farbpartikeln sowie Schmutz an der Gehäuseöffnung verhindert ohne das im Gehäuse aufgenommene Reinigungselement zu verunreinigen.
Erfindungsgemäß wird das durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Reini­ gungselement, das in einem Gehäuse aufgenommen ist. Das Reinigungselement kann dabei ein Reinigungstuch oder eine Waschbürste sein. Das Gehäuse ist zum benachbarten Druck­ maschinenzylinder mit einer Öffnung versehen. Die Reinigungsvorrichtung ist an die Man­ telfläche des Druckmaschinenzylinders an- und abstellbar und bei Druckmaschinenzylin­ dern mit Greiferbrücken in deren Bereich von der Druckmaschinenmantelfläche abhebbar. Der Öffnung des Gehäuses der Reinigungsvorrichtung ist eine Absaugung zugeordnet. Das Gemisch von Reinigungsfluid, Reinigungsfluiddampf, Farbpartikeln, Schmutz usw. wird am Austreten aus dem Gehäuse gehindert, in dem unmittelbar an der Öffnung die Absau­ gung erfolgt. Die Absaugung erfolgt dabei in dem Spalt zwischen Gehäuse mit entspre­ chender Öffnung der Reinigungsvorrichtung und der Zylindermantelfläche. Dabei wird Umgebungsluft und das im Gehäuse vorhandene Gemisch von Reinigungsfluid (Aerosole), Reinigungsdampf, Farbpartikel, Schmutz außerhalb des Gehäuses abgeführt. Dadurch trocknet das Reinigungselement im Gehäuse spürbar weniger aus und gleichzeitig wird ei­ ne zusätzliche Verunreinigung des Reinigungselementes vermieden. Durch das Absaugen an der Öffnung des Gehäuses wird gleichzeitig der Trockenprozeß des beim Reinigen ver­ wendeten Reinigungsfluides auf der Zylindermantelfläche beschleunigt. Dies trägt zur Ver­ kürzung der Reinigungszeit bei und der Druckvorgang kann sofort fortgesetzt werden. Durch das Absaugen werden mögliche Aerosole oder Dämpfe des Reinigungsfluides am Austritt in die Umgebung gehindert. Damit wird einer möglichen Verschmutzung der Druckmaschine entgegengewirkt. Weiterhin verbessern sich spürbar die Arbeitsbedingun­ gen, insbesondere der Atemschutz der Bediener. Mögliche Umweltbelastungen werden so­ mit reduziert.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen:
Fig. 1 eine Rotationsdruckmaschine (schematisch),
Fig. 2 eine Reinigungsvorrichtung (Seitenansicht).
Gemäß Fig. 1 ist eine an sich bekannte Rotationsdruckmaschine mit zwei Druckeinheiten 12 und einer in Bogenlaufrichtung nachgeordneten Lackiereinheit 13 dargestellt. Jede Druckeinheit 12 weist unter anderem einen Gummituchzylinder und einen Gegendruckzy­ linder aufs die hier als Druckmaschinenzylinder 1 bezeichnet sind. Jedem Druckmaschinen­ zylinder 1 ist eine Reinigungsvorrichtung 2 zugeordnet. Die Lackiereinheit 13 weist unter anderem einen Formzylinder und einen Gegendruckzylinder auf, die hier ebenfalls als Druckmaschinenzylinder 1 bezeichnet sind.
Gemäß Fig. 2 besitzt eine Reinigungsvorrichtung 2 ein Gehäuse 4, welches zu dem benach­ barten Druckmaschinenzylinder 1 hin eine Öffnung 15 aufweist. In dem Gehäuse 4 ist ein Reinigungselement 3 angeordnet, welches im vorliegenden Beispiel durch eine drehbar ge­ lagerte, separat angetriebene Waschbürste gebildet ist. Weiterhin ist in dem Gehäuse min­ destens eine Zuführung für ein Reinigungsfluid, vorzugsweise auf vegetabiler Basis und Wasser, eine Rückführung für verunreinigtes Reinigungsfluid sowie eine Rakel angeordnet (nicht gezeigt). Das Gehäuse 4 hat einen annähernd rechteckigen Querschnitt und erstreckt sich über die volle Breite der Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders 1. Die Öffnung 15 im Gehäuse 4 ist in bekannter Weise so dimensioniert, daß das Reinigungselement 3 in Anstellposition mit der Mantelfläche des Druckzylinders 1 in Waschkontakt ist. Zwischen Gehäuse 4 und dem Druckmaschinenzylinder 1 ist ein Spalt 14 vorhanden. An der Öffnung 15 des Gehäuses 4 ist am Spalt 14 eine Absaugung 5 angeordnet. Die Absaugung 5 kann dabei die Öffnung 15 vollständig oder auch nur teilweise umschließend angeordnet sein. Die Absaugung 5 ist grundsätzlich vom Innenraum des Gehäuses 4 getrennt angeordnet. Dabei kann die Absaugung 5 außerhalb um das Gehäuse 4 geführt oder in die Wand des Gehäuses 4, vom Innenraum getrennt, integriert sein.
Der Absaugung 5 ist ein Leitungssystem 6 nachgeordnet, welches mit einem Flüssigkeits­ abscheider 10 und einem Filter 7 verbunden ist. Der Filter 7, ein Zyklonfilter, besitzt eine Abluftleitung 8 sowie eine Reststoffaufnahme 9. Der Filter 7 ist mit einer Saugquelle ge­ koppelt. Der Flüssigkeitsabscheider 10 ist mit dem Reinigungsfluidkreislauf 11 verbunden Das Reinigungsfluid kann im Kreislauf 11 wieder aufbereitet werden.
Die Wirkungsweise ist wie folgt:
Normalerweise befindet sich die Reinigungsvorrichtung 2 in abgestellter Position zum Druckmaschinenzylinder 1. Das Reinigungselement 3 hat keinen Kontakt mit dem Druck­ maschinenzylinder 1. Soll die Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders 1 gewaschen werden, so wird das Reinigungselement 3 mit Reinigungsfluid gesteuert benetzt, angetrie­ ben und an den Druckmaschinenzylinder angestellt. Bei Greiferbrücken wird die Reini­ gungsvorrichtung 2 in diesem Bereich ausgehoben, über den Spalt 14 wird Luft aus der Umgebung und Reinigungsfluid (Aerosole), Reinigungsdampf, Farbreste, Papierstaub so­ wie sonstige Schmutzreste aus dem Inneren des Gehäuses 4 über die Absaugung 5, Lei­ tungssystem 6 zum Filter 7 bzw. Flüssigkeitsabscheider 10 abgesaugt. Im Filter 7 erfolgt die Trennung des Gemisches, so daß gereinigte Luft über die Abluftleitung 8 nach außen geführt wird und Reststoffe in die Reststoffaufnahme 9 aufgefangen und entsorgt werden können. Das Leitungssystem 6 ist untereinander verkettet, so daß jede Reinigungsvorrich­ tung in der Druckmaschine an den Flüssigkeitsabscheider 10 und den Filter 7 mit entspre­ chender Saugquelle angeschlossen ist. Die Absaugung 5 trocknet gleichzeitig die Oberflä­ che des Druckmaschinenzylinders 1, in dem Feuchtigkeit von der Mantelfläche des Druck­ maschinenzylinders 1 mit abgesaugt wird. Ist der Reinigungsprozeß beendet, wird die Rei­ nigungsvorrichtung 2 vom Druckmaschinenzylinder 1 abgestellt. Die Zuführung von Reini­ gungsfluid sowie die Absaugung sind gestoppt.
Bezugszeichenliste
1 Druckmaschinenzylinder
2 Reinigungsvorrichtung
3 Reinigungselement
4 Gehäuse
5 Absaugung
6 Leitungssystem
7 Filter
8 Abluftleitung
9 Reststoffaufnahme
10 Flüssigkeitsabscheider
11 Reinigungsfluidkreislauf
12 Druckeinheit
13 Lackiereinheit
14 Spalt
15 Öffnung

Claims (9)

1. Reinigungsvorrichtung für Druckmaschinenzylinder mit einem an- und abstellbaren, geschlossenen Gehäuse mit einer zur Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders zu­ geordneten Öffnung, wobei das Gehäuse mindestens ein im Bereich von Greiferbrüc­ ken kontaktfreies Reinigungselement aufnimmt, mindestens eine Zuführung für ein Reinigungsfluid und mindestens eine Abführung für das verunreinigte Reinigungsfluid aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (15) eine vom Inneren des Gehäuses (4) getrennte Absaugung (5) aufweist, der mittels einem Leitungssystem (6) ein Filter (7) und ein Flüssigkeitsab­ scheider (10) nachgeordnet sind.
2. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung (5) die Öffnung (15) des Gehäuses (4) vollständig umschließt.
3. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung (5) die Öffnung (15) des Gehäuses (4) teilweise umschließt.
4. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung (5) außerhalb des Gehäuses (4) angeordnet ist.
5. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung (5) in die Wand des Gehäuses (4) integriert ist.
6. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement (3) ein Waschtuch ist.
7. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Reinigungselement (3) eine Waschbürste ist.
8. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Absaugungen (5) mit dem Leitungssystem (6), dem Filter (7) und dem Flüssigkeitsabscheider (10) verkettet sind.
9. Reinigungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Absaugung (5) zum Absaugen von Reinigungsfluid (Aerosolen) Reinigungs­ fluiddämpfen, Farbresten, Schmutz und Papierstaub aus dem Inneren des Gehäuses (4) sowie von Luft aus der Umgebung und zum Trocknen der Mantelfläche des Druckmaschinenzylinders (1) verwendetes wird.
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