DE19520186A1 - Polstereinheit für einen Rucksack - Google Patents
Polstereinheit für einen RucksackInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Polstereinheit für einen
Rucksack gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
In der DE-OS 26 49 067 ist eine im Rückenbereich eines
Rucksackes angeordnete Drahtgeflechtmatte aus Kunststoff
beschrieben, die luftdurchlässig ist und einem Schwitzen im
Rückenbereich vorbeugen soll. Ein Problem einer derartigen
Drahtgeflechtmatte besteht jedoch darin, daß Drahtenden des
Geflechtes aus der Matte heraustreten und zu Beschädigungen
des Rucksackes oder der Kleidung des Rucksackträgers führen
und/oder den Träger des Rucksackes selbst beeinträchtigen
können.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin,
eine Polstereinheit für einen Rucksack zu schaffen, bei der
sichergestellt ist, daß keine Drahtenden der Matte zu
Beschädigungen bzw. Beeinträchtigungen führen können, wobei
gleichzeitig eine gute Luftdurchlässigkeit der
Polstereinheit gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Polstereinheit gemäß dem
Patentanspruch 1 gelöst.
Der wesentliche Vorteil der erfindungsgemäßen
Polstereinheit besteht darin, daß Beschädigungen der
Kleidung des Rucksackträgers und/oder Beeinträchtigungen
des Rucksackträgers vermieden werden und daß gleichzeitig
sichergestellt wird, daß die Polstereinheit in hohem Maße
luftdurchlässig ist, so daß ein Schwitzen im Rückenbereich
weitgehendst vermieden wird.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform besteht die
Schutzschicht, die die Geflechtmatte umgibt und ein
Hindurchtreten von Drahtenden bzw. von spitzwinkeligen
Drahtverläufen dieser Matte verhindert, aus einer Schicht,
die eine luftdurchlässige obere Schicht, eine
luftdurchlässige untere Schicht und zwischen diesen
Schichten angeordnete Stützelemente aufweist, die die obere
Schicht und die untere Schicht auf Abstand halten. Der
Abstand zwischen diesen schichten liegt vorzugsweise bei
etwa 0,2 bis 1,5 cm. Die Stützelemente weisen vorzugsweise
die Form von Stützstäben auf, die in der Richtung der
Normalen der oberen Schicht und der unteren Schicht
verlaufen. Insbesondere ist die untere Schicht, die der
Geflechtmatte zugewandt ist, so dicht, daß keine Drahtenden
bzw. spitzen Abwinkelungen der die Geflechtmatte bildenden
Drähte bzw. Fäden durch sie hindurchtreten können. Selbst
wenn die genannten Drahtenden die untere Schicht eindrücken
sollten, wird dies durch die Stützelemente federnd
ausgeglichen, so daß die obere Schicht eben bleibt.
Besonders bevorzugt umfaßt die vorliegende Polstereinheit
eine Metall- oder Kunststoffplatte, die an der
Rucksackrückenseite anliegt und zur Anpassung an die
Anatomie des Menschen dadurch konkav geformt ist, daß
wenigstens eine, vorzugsweise jedoch zwei in Querrichtung
verlaufende und in der Längsrichtung der Kunststoffplatte
voneinander beabstandete Nähte vorgesehen sind, die die
Geflechtmatte und die Schutzschicht zur Kunststoffplatte
ziehen, so daß wegen der dadurch bewirkten Verkürzung der
Geflechtmatte in der Längsrichtung eine konkave Krümmung
der Kunststoffplatte und damit der gesamten Einheit
erreicht wird. Zur Gewichtsersparung kann die
Kunststoffplatte Aussparungen bzw. Löcher enthalten.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen
aus Unteransprüchen hervor.
Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen
im Zusammenhang mit den Figuren näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße
Polstereinheit;
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine Polstereinheit;
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Polstereinheit
der Fig. 2 und
Fig. 4 bis 6 Weiterbildungen der Erfindung.
Zu der Erfindung führten die folgenden Überlegungen. Bei
der Verwendung einer relativ luftdurchlässigen
Polsterschicht im Rückenbereich eines Rucksackes, deren
Aufgabe darin besteht, zur Bildung eines Luft-
Ventilationsraumes im Rückenbereich des Rucksackes einen
Abstand von vorzugsweise etwa 2-3 cm zwischen dem Rücken
des Rucksackträgers und der Rucksackrückenwand zu schaffen,
muß die Polsterschicht eine relativ große Steifigkeit
besitzen, damit sie nicht zusammengepreßt wird und ihre
Abstandsfunktion nicht verliert. Wenn die Polsterschicht
die Form einer Geflechtmatte aufweist, können die relativ
steifen Metall- oder Kunststoffdrähte bzw. -fäden, die die
Geflechtmatte bilden oder spitzwinkelige Abbiegungen
derselben, zur Seite des Rückens des Rucksackträgers hin
vorstehen und Beschädigungen der Bekleidung des
Rucksackträgers oder sogar Beeinträchtigungen des
Rucksackträgers selbst bewirken. Um dies zu verhindern,
wird die Geflechtmatte mit einer Schutzschicht kombiniert,
die in hohem Maße luftdurchlässig und gleichzeitig so dicht
und fest ist, daß die genannten Drahtenden bzw.
Abwinkelungen nicht durch sie hindurchtreten können.
Gleichzeitig kann diese Schutzschicht aber auch eine
weitere Funktion erfüllen, die darin besteht, für die
Behaglichkeit des Rucksackträgers unerwünschte Unebenheiten
der Geflechtmatte wegen ihrer Flexibilität auszugleichen.
Gemäß Fig. 1 umfaßt die vorliegende Polstereinheit 1 in
ihrer allgemeinsten Form eine vorzugsweise aus Kunststoff-
oder Metalldrähten 7 gebildete luftdurchlässige
Abstandsschicht bzw. Geflechtmatte 2, die vorzugsweise an
ihren Außenrändern durch Erwärmen derart umgebogen ist, daß
ihre äußeren Randbereiche 3 nach innen gebogen sind, und
eine luftdurchlässige Schutzschicht 4. Die Geflechtmatte 2
kann die Form eines Gestrickes, Geflechtes oder Gewirkes
aus Drähten aufweisen, wobei unter "Geflecht" auch die
Anordnung von spiralförmig verlaufenden Drähten oder Fäden
verstanden wird. Auch kann das Geflecht die Form einer
Schicht aus Roßhaar aufweisen. Wichtig ist lediglich, daß
das gebildete Geflecht die weiter oben genannte
Abstandsfunktion zur Schaffung des Luft-Ventilationsraumes
erfüllt.
Die erwähnte Umbiegung der äußeren Randbereiche erfolgt
vorzugsweise an den sich gegenüberliegenden Längsrändern 5
der Geflechtmatte 2 und vorzugsweise auch an den sich
gegenüberliegenden Querrändern 6 der Geflechtmatte 2.
Vorzugsweise besteht die Geflechtmatte 2 aus schlingenartig
verlaufenden Kunststoffäden bzw. -drähten 7, die an
Überkreuzungspunkten, insbesondere an allen
Überkreuzungspunkten fest miteinander verbunden sind und
unregelmäßig zwischen einer ersten Fläche 21 und einer
zweiten Fläche 22 der Geflechtmatte 2 verlaufen. Die Dicke
der vollständig luftdurchlässigen Geflechtmatte 2 beträgt
vorzugsweise etwa 1 bis 4 cm. Durch die beschriebene
Umbiegung der Randbereiche 3 wird einerseits eine
Verdoppelung der Dicke der Außenkanten der Geflechtmatte 2
erreicht, so daß der Luftzutritt von den Längs- und
Querrändern 5, 6 her in der Pfeilrichtung 8 besonders groß
ist und daß andererseits nach außen weisende offene
Drahtenden der Kunststoffdrähte 7 der Geflechtmatte 2
vermieden werden, so daß derartige Drahtenden nicht störend
in Erscheinung treten können.
Die gesamte Polstereinheit 1 kann gemäß den gepunkteten
Linien 40 der Fig. 2 in der Quer- und/oder Längsrichtung
mehrfach durchnäht sein, so daß die gesamte Einheit
biegefreundlich ist.
Die Schutzschicht 4 besteht allgemein gesagt aus einer
luftdurchlässigen Materialschicht, die verhindert, daß beim
Gebrauch beispielsweise durch Brüche entstehende freie
Drahtenden oder relativ spitze Drahtschlingen in die
Bekleidung des Rucksackträgers, und/oder den Rucksack
beschädigender Weise oder den Rucksackträger selbst
beeinträchtigender Weise nach außen treten. Gleichzeitig
besteht ein wesentlicher Effekt der Schutzschicht 4 auch
darin, Unebenheiten und Rauhigkeiten der Geflechtmatte 2
federnd auszugleichen.
Insbesonders besteht die Schutzschicht 4 aus einer
sogenannten Gore-tex-Schicht, die eine luftdurchlässige
erste Schicht 41, eine davon beabstandete luftdurchlässige
zweite Schicht 42 und sogenannte Stützstäbe 43 aufweist,
die in der Richtung der Normalen der ersten Schicht 41 und
der zweiten Schicht 42 verlaufen und diese auf Abstand
voneinander halten. Die Dicke dieser Schutzschicht 4 liegt
bei vorzugsweise etwa 1 cm.
In der aus der Fig. 1 ersichtlichen Weise ist die
Schutzschicht 4 aus der Geflechtmatte 2 so angeordnet, daß
sie die Geflechtmatte 2 vorzugsweise allseitig, zumindest
aber an der dem Rucksackträger zugewandten Seite umgibt.
Die Einheit 1 besteht dann aus der Matte 2 und der Schicht
4. Die Schicht 4 kann mit der Hilfe einer luftdurchlässigen
Deckschicht 11 umhüllt sein, so daß die Matte 2, die
Schutzschicht 4 und die Deckschicht 11 die Einheit 1
bilden.
Gemäß den Fig. 2 und 3 ist die beschriebene
Polstereinheit 1 vorzugsweise auf einer plattenförmigen
Unterlage 9 befestigt, die vorzugsweise aus einem
Kunststoffmaterial besteht. An den Rändern der Unterlage 9
ist eine Netzschicht 12 befestigt, derart, daß die
Polstereinheit 1 in die zwischen der Unterlage 9 und der
Netzschicht 12 gebildete Tasche einschiebbar ist.
Vorzugsweise ist die Netzschicht 12 an den Randbereichen
der Unterlage 9 vernäht (Nähte 10). Nach dem Einschieben
der Polstereinheit 1 wird der noch nicht verschlossene Rand
der Netzschicht 12 an der Unterlage 9 vernäht.
Um zur Anpassung an die menschliche Anatomie eine konkave
Krümmung der Polstereinheit 1 und der an der
Rucksackrückenwand 14 anliegenden Unterlage 9 zu erreichen,
wird bevorzugt wenigstens eine in der Querrichtung der
Polstereinheit 1 verlaufende Naht 15, die die Netzschicht
12 sowie die Polstereinheit 1 in Richtung auf die Unterlage
9 zieht, vorgesehen. Beim Einbringen dieser Naht 15, wird
die Polstereinheit 1 an der der Unterlage 9 abgewandten
Seite in ihrer Längsrichtung verkürzt. Dies hat zur Folge,
daß die Unterlage 9 konkav gekrümmt wird. Vorzugsweise
werden in der Längsrichtung voneinander beabstandet zwei
Nähte 15, 15 in die Polstereinheit 1 eingebracht.
Um ein Rascheln bzw. Knistern zu verhindern, das entsteht,
wenn die Drähte 7 der Geflechtmatte 2 insbesondere im
Überlappungsbereich der Längs- und Querränder 5, 6 und/oder
bei der Druckausübung auf die Schutzschicht 4 an dieser
reiben, kann eine diese Geräuschentwicklung dämpfende
Schicht 16 vorgesehen werden, die zwischen den sich
überlappenden Bereichen der Ränder 5, 6 und/oder zwischen
den Flächen der Geflechtmatte 2 und der Schutzschicht 4
vorgesehen ist (Fig. 1).
Am oberen Ende kann die Polstereinheit 1 ein sogenanntes
Trägerherzteil 30 aufweisen, an dem seitlich die
Trägergurte 31, 32 befestigt sind. Im Bereich des
Trägerherzteils 30 ist die Polstereinheit 1 ausgespart, so
daß das Trägerherzteil 30 zusammen mit der Netzschicht 12
an der Unterlage 9 vernäht ist.
Es ist auch denkbar, Polstereinheiten 1′, 1′′ und 1′′′ in
der in der Fig. 4 dargestellten Weise an der
Rucksackrückenseite 14 anzuordnen. Demgemäß befindet sich
im unteren Bereich der Rucksackrückenseite 14 eine in etwa
über die gesamte Querrichtung der Rucksackrückenseite 14
verlaufende Polstereinheit 1′′′, an die seitlich die
Hüftflossen 17, 18 angesetzt sein können. Darüber befinden
sich in der Querrichtung voneinander beabstandet zwei
weitere Polstereinheiten 1′ und 1′′, die in der
Längsrichtung ausgehend von der Polstereinheit 1′′′ zum
oberen Ende der Rucksackrückenwand 14 bis etwa zu den
Ansatzpunkten der Schultergurte verlaufen. Diese
Ausführungsform eignet sich besonders für
Trekkingrucksäcke, bei denen im oberen Bereich der
Rucksackrückenwand 14 ein konkaver Verlauf und im unteren
Bereich ein sich daran anschließender konvexer Bereich
gewünscht werden. Dieser Verlauf wird durch die
entsprechende Biegung der in der Längsrichtung des
Rucksackes verlaufenden Stützstäbe 19, 20 erreicht, die
vorzugsweise aus Aluminium bestehen. An der dem
Rucksackträger zugewandten Seite können die
Polstereinheiten 1′ und 1′′ durch in Querrichtung
verlaufende Stützgurte 23 verbunden sein.
Es ist gemäß Fig. 5 auch denkbar, die Netzschicht 12
randseitig so an der Rucksackrückenwand 14 zu befestigen
bzw. zu vernähen, daß zwischen der Rucksackrückenwand 14
und der Netzschicht 12 eine Tasche gebildet wird, in die
die Polstereinheit 1 eingeschoben werden kann. Ferner kann
gemäß Fig. 6 auch die Schutzschicht 12 selbst an der
Rucksackrückenwand 14 zur Bildung einer Tasche randseitig
befestigt, vorzugsweise vernäht werden, in die dann die
Geflechtmatte 2 einschiebbar ist. Die Netzschicht 12 kann
bei dieser Ausführungsform entfallen.
Es ist auch denkbar, die Schultergurte 31, 32 des
Rucksackes und/oder die Hüftgurte 17, 19 auf ihren dem
Rucksackträger zugewandten Seiten mit der vorliegenden
luftdurchlässigen Polstereinheit 1 zu versehen.
Claims (4)
1. Polstereinheit für einen Rucksack mit einer
luftdurchlässigen Geflechtmatte (2), wobei die
Polstereinheit (1) an der Rucksackrückenseite (14) des
Rucksackes befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Polstereinheit (1) zumindest an der einem
Rucksackträger zugewandten Seite eine luftdurchlässige
Schutzschicht (4) aufweist, die verhindert, daß Fäden
oder Drähte (7) der Geflechtmatte (2) und/oder
spitzwinkelige Abwinkelungen derselben durch die
Schutzschicht (4) zur Seite des Rucksackträgers
hindurchtreten.
2. Polstereinheit nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (4) die
Geflechtmatte (2) an allen Seiten umgibt.
3. Polstereinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schutzschicht (4) eine der
Geflechtmatte (2) zugewandte, luftdurchlässige erste
Seite (42), eine der Geflechtmatte (2) abgewandte,
luftdurchlässige zweite Seite (41) und Stützelemente (43)
aufweist, die die erste Seite (42) und die zweite Seite
(41) voneinander beabstandet halten.
4. Polstereinheit nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Stützelemente (43) die Form von
in der Richtung der Normalen der ersten und zweiten Seite
verlaufenden Stützstäben aufweisen.
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