DE19519582A1 - Ader für einen sich ändernden elektrischen Strom, sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Ader für einen sich ändernden elektrischen Strom, sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Ader für einen sich än
dernden elektrischen Strom, insbesondere zur Übertragung
hochfrequenter Wechselströme, mit mindestens einem sich in
Längsrichtung der Ader erstreckenden Leiterkörper. Deswei
teren bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zu deren
Herstellung.
Bei Gleichstrom ist der Querschnitt eines geradlinigen
Leiters überall gleichmäßig vom Strom durchflossen. Bei
Wechselstrom ist die Stromdichte über den Querschnitt nicht
mehr konstant sondern nimmt von der Oberfläche nach innen
hin ab, und zwar um so mehr, je höher die Frequenz ist. Bei
sehr hohen Frequenzen ist das Innere der Leiter praktisch
stromlos, und der Strom fließt nur noch in einer dünnen
Schicht an der Leiteroberfläche. Diese Erscheinung ist
allgemein bekannt als Hautwirkung oder Skineffekt.
Als Folge des Skineffektes vermindert sich also der wirksa
me Querschnitt des Leiters, was zu einer entsprechenden
Erhöhung des Wirkwiderstandes mit zunehmender Frequenz
führt. Besonders betroffen von dieser Erscheinung sind
Leitungen zur Übertragung von Signalen hoher und höchster
Frequenz, wie sie z. B. in digitalen Datennetzen verwendet
werden, wo Frequenzen im 1-MHz-Bereich und darüber zu über
tragen sind.
Bei derzeitigen modernen Kabeln mit verseilten Adern aus
Kupferdraht eines Durchmessers von z. B. 0,52 mm kann die
Dämpfung bei 20 MHz 8,1 dB/100 m betragen, bei 155 MHz be
trägt sie etwa das Dreifache (24,6 dB/100 m). Ein wesentli
cher Teil dieser Dämpfungszunahme ist auf den Skineffekt
zurückzuführen.
Das Anwachsen der Leiterwiderstände mit wachsender Frequenz
hat in der Vergangenheit zu zahlreichen Versuchen geführt,
diesen Effekt zu reduzieren. Die bekannteste Lösung ist die
HF-Litze, bei der anstelle eines massiven Leiters zahl
reiche voneinander isolierte Drähte kleinen Durchmessers
verwendet werden. Dann ist, entsprechend den bekannten For
meln für den Skineffekt, die frequenzabhängige Widerstands
erhöhung pro Leiterquerschnitt in den Einzeldrähten wegen
der dadurch erzielten größeren Oberfläche wesentlich gerin
ger als beim massiven Draht. Wichtig ist dabei die einwand
freie Isolation der Drähte gegeneinander. Zu fordern ist
ferner, daß alle Einzeldrähte den gleichen Strom führen; zu
diesem Zweck werden die Einzeldrähte untereinander in der
artiger Weise verdrillt, daß in einem längeren Litzendraht
jeder Einzeldraht seinen Platz im Querschnitt häufig und so
systematisch ändert, daß er jede Lage im Querschnitt gleich
oft einnimmt. Dies macht die Herstellung von Litzendraht
aufwendig.
Um diesen Nachteil zu vermeiden, wurde in der DE 39 11 172 A1
angeregt, statt einer Aufteilung einer Leitungsader in
einzelne Litzendrähte einen flachen massiven Leiter zu
verwenden, der möglichst breit im Verhältnis zu seiner
Dicke ist, um eine möglichst große Oberfläche zu erhalten
und dadurch die Wirkung des Skineffektes zu mindern. Diese
Konstruktion soll speziell für Leiterkabel zur Übertragung
von Tonfrequenzsignalen im Audiobereich geeignet sein. Es
ist jedoch nicht ohne weiteres möglich, einen flachen band
förmigen Leiter als Ader auszubilden, die in herkömmlicher
Weise mit anderen gleichartigen Adern zu einem Kabel ver
seilt werden kann. Zur Herstellung eines mehradrigen Rund
kabels beispielsweise müssen die Bandleiter in mehreren
koaxialen Lagen wendelförmig um einen Kabelkern gewickelt
werden, jeweils unter Zwischenschaltung einer Lage aus
Isoliermaterial. Nachteil des Verfahrens ist eine zusätzli
che Induktivität, sowie eine zusätzliche Signallaufzeitver
zögerung. Hinzu kommt, daß durch den sich dadurch ergeben
den längeren Leiter die Grunddämpfung erheblich erhöht
wird. Neben der nicht ganz einfachen Herstellung und Hand
habung der dünnen Leiterbänder (das Verhältnis von Breite
zur Dicke soll vorzugsweise etwa 250 betragen) bedarf es
zusätzlich einer speziellen Wickeltechnik und eigens kon
struierter Vorrichtungen hierzu, was die Kabelherstellung
insgesamt verteuert.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, eine weitere Ader
für einen sich ändernden elektrischen Strom nach dem Ober
begriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zu deren Her
stellung, zur Verfügung zu stellen. Die Bezeichnung "Ader"
sei hier im allgemeinsten Sinne verstanden; sie umfasse
jede Art von Leiterzug für Wechselstromleitungen beliebiger
Art, also nicht nur Adern für Zwei- oder Mehrdrahtleitungen
und verseilte Kabel, sondern z. B. auch die allgemein zylin
drischen Innenleiter von Koaxialkabeln und eventuell sogar
deren rohrförmige Außenleiter, sowie Kabelabschirmungen.
Obiges Ziel wird entsprechend dem Gegenstand des Patent
anspruchs 1 bei einer gattungsgemäßen Ader dadurch er
reicht, daß der Leiterkörper mit Vertiefungen und/oder
Erhöhungen versehen ist, die eine den Skineffekt merklich
reduzierende Vergrößerung der Leiteroberfläche ergeben. Ein
derartiger Leiterkörper ist sehr einfach und kostengünstig
zu realisieren.
Zudem wird obiges Ziel durch ein Verfahren gemäß Gegenstand
des Anspruchs 17 zur Herstellung eines Leitkörpers er
reicht, der durch ein- oder mehrstufiges Ziehen auf eine
Querschnittsform mit Vertiefungen und/oder Erhöhungen ge
bracht wird, die eine den Skineffekt merklich reduzierende
Vergrößerung der Leiteroberfläche bewirken. Dabei kann der
erfindungsgemäße Leiterdraht z. B. wie ein herkömmlicher
Leiterdraht (unter Anwendung herkömmlicher Techniken zur
Herstellung von Leitungen oder Kabeln) durch Ziehen herge
stellt werden, wobei jedoch zumindest die letzten Düsen
("Ziehsteine") der Ziehvorrichtung mit Profilen ausgestat
tet werden, die dem Draht die gewünschte Querschnittsform
verleihen. Es hat sich gezeigt, daß die derzeit verfügbaren
Kupferdrahtziehmittel geeignet sind, bei entsprechender
Ausbildung von Ziehdüsen einen kupfernen Leiterkörper gemäß
der Erfindung zu bilden. Wenn man bedenkt, daß z. B. auf der
langen und vielteiligen Fertigungslinie zur Herstellung
eines komplexen Kabels nur eine oder einige Ziehdüse(n)
verändert werden muß/müssen, um dem Kabel einen wesentli
chen Teil seiner Dämpfung zu nehmen, dann läßt sich ermes
sen, welch sprunghafte Bereicherung der Technik die Erfin
dung darstellt.
Je nach Dicke und Material der herzustellenden Ader können
aber auch andere formgebende Techniken angewandt werden,
z. B. Formpressen, Walzen oder Strangpressen. Letzteres
eignet sich insbesondere für Aluminium und für den Fall,
daß die betreffende Ader als Koaxial-Außenleiter oder Ab
schirmung rohrförmig auszubilden ist, wobei die erfindungs
gemäßen Vertiefungen an der Innenwandung vorzusehen sind.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet. Form
und Abmessung der Vertiefungen/Erhöhungen können jeweils
nach Bedarf gewählt werden.
Insbesondere aus fertigungstechnischen Gründen ist es vor
teilhaft, die Vertiefungen und/oder Erhöhungen um den Um
fang des Leitkörpers verteilt, besonders vorteilhaft in
gleichmäßigen Abständen durchgehend über dessen Länge an
zuordnen. Weiter, unter Symmetrieaspekten weisen die Ver
tiefungen und/oder Erhöhungen vorteilhaft gleiche Quer
schnittsform und -abmessungen auf.
Die Vertiefungen/Erhöhungen können so gestaltet sein, daß
sich für den Leiterkörper eine Querschnittsgestalt mit
sinusähnlich gewellter Umrißlinie ergibt. Sie können aber
auch rechteckige oder trapezförmige oder dreieckige Quer
schnittsform haben und/oder zumindest am Boden konkav ge
rundet sein.
Durch gegenseitige Abstimmung der Tiefe, der Breite und der
Form der Vertiefungen/Erhöhungen sowie der an der Oberflä
che gemessenen Breite der zwischen den Vertiefungen liegen
den Erhöhungen läßt sich jeweils ein gewünschtes Maß an
Oberflächenvergrößerung erzielen, und es lassen sich Kom
promisse zwischen der Reduzierung des Skineffektes und
eventuellen nachteiligen Begleiteffekten (z. B. Festigkeits
probleme oder ein etwaiger Proximity-Effekt zwischen eng
benachbarten Erhöhungen des Querschnittsprofils) finden.
Sofern es das angewandte Formgebungsverfahren erlaubt, kann
es vorteilhaft sein, zumindest einige der Vertiefungen zu
hinterschneiden oder am Boden zu verbreitern bzw. auszuhöh
len, um die Oberfläche weiter zu vergrößern.
Bei genügender Breite und Tiefe der Vertiefungen lassen
sich zusätzliche Leiterkörper in Form von Drähten darin
einbetten, die gegenüber dem Haupt-Leiterkörper isoliert
sind, aber an den Enden zur selben Ader zusammengeschaltet
sind. Dies bringt eine zusätzliche Vergrößerung der effek
tiven Gesamtoberfläche der Ader. Um ausreichend Platz für
solche Drähte zu schaffen, können bei einem Leiterkörper,
der die Seele einer Ader für eine Zwei- oder Mehrdrahtlei
tung oder des Innenleiters einer Koaxialleitung bilden
soll, die Vertiefungen/Erhöhungen so breit und weitreichend
sein, daß der Leiterkörper einen kreuz- oder sternförmigen
Querschnitt erhält, dessen Erhöhungen (Balken oder
Strahlen) eine radiale Länge haben, die größer ist als ihre
Dicke. Hierdurch bilden die Vertiefungen/Erhöhungen genü
gend große Fächer zur Aufnahme zusätzlicher Leiterdrähte.
Günstig kann es sein, wenn die gesamte Struktur der Ader
möglichst zentralsymmetrisch um ihre Längsachse ist, d. h.
wenn die Umhüllende der Struktur einem Zylinder möglichst
nahe kommt. Dies hat neben optimaler Raumausnutzung auch
den Vorteil, daß sich die Ader leichter verseilen läßt.
Erreicht wird dies dadurch, daß man bei der Gestaltung der
Ader dafür sorgt, daß die am weitesten vorstehenden Punkte
jeweils aller Erhöhungen des Haupt-Leiterkörpers und gege
benenfalls der zusätzlichen Drähte auf einer gemeinsamen
Kreislinie liegen.
Im Falle einer Ausbildung der Ader als rohrförmiges Element
zur Verwendung als Koaxial-Außenleiter oder Kabelabschir
mung sind die Vertiefungen wie gesagt entlang der Innenwan
dung vorgesehen, denn dort konzentriert sich wegen des
Skineffektes der Nutzstrom, während sich der Störstrom an
der Außenwandung konzentriert.
Die Erfindung wird nachstehend an verschiedenen Ausfüh
rungsbeispielen und anhand von Zeichnungen näher erläutert:
Fig. 1 und 2 sind Querschnittsdarstellungen zweier ver
schiedener Ausführungsformen einer erfindungsgemäßen Ader
mit jeweils einem einzigen Leiterkörper;
Fig. 3 ist eine Querschnittsdarstellung einer erfindungsge
mäßen Ader mit einem zentralen kreuzförmigen Leiterkörper
und zusätzlichen drahtförmigen Leiterkörpern;
Fig. 4 veranschaulicht die verschiedenen Stufen der Formge
bung eines erfindungsgemäßen Leiterkörpers mittels eines
Ziehverfahrens.
Die in Fig. 1 im Querschnitt dargestellte elektrische Ader
enthält einen zentralen Leiterkörper 10 aus einem elek
trisch gut leitenden Material wie z. B. Kupfer oder einer
Kupferlegierung. Der Leiterkörper 10 hat eine allgemein
runde Querschnittsform. Der eingangs beschriebene Skinef
fekt führt dazu, daß sich bei hohen Frequenzen der durch
den Leiterkörper fließende Strom an der Oberfläche konzen
triert, so daß der elektrische Widerstand des Leiterkörpers
praktisch dem Widerstand einer dünnen Haut an der Oberflä
che entspricht. Um die effektive Querschnittsfläche dieser
stromleitenden Haut zu vergrößern und dadurch die infolge
des Skineffektes auftretende Widerstandserhöhung zu ver
mindern, ist die Oberfläche des Leiterkörpers 10 nicht
glatt-zylindrisch ausgebildet, sondern in Längsrichtung
gerillt, so daß sich eine Querschnittsgestalt mit gewellter
Umrißlinie ergibt, wie in Fig. 1 dargestellt. Diese durch
Rillen in Form von Vertiefungen/Erhöhungen 11,12 herbei
geführte Wellung führt zu einer den Skineffekt und damit
die Dämpfung der Leitung merklich reduzierenden Vergröße
rung der Leiteroberfläche.
Das Ausmaß der Oberflächenvergrößerung hängt von der Ge
stalt und den Abmessungen der eingebrachten Vertiefungen
ab. Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform mit einem Leiter
körper 20, der insgesamt acht Vertiefungen 21 aufweist, die
um den Umfang des Leiterkörpers 20 gleichmäßig verteilt
angeordnet sind und jeweils rechteckige Querschnittsform
haben. Die Tiefe und die Breite der Vertiefungen 21 ist
jeweils gleich der am Außenumfang gemessenen Breite der
zwischen den Vertiefungen 21 liegenden Erhöhungen 22. Hier
durch ist die Oberfläche des Leiterkörpers 20 doppelt so
groß wie diejenige eines glatt-zylindrischen Körpers glei
chen Außendurchmessers. Ein Kabel, dessen Adern jeweils
einen solchen glatt-zylindrischen Leiterkörper mit einem
Durchmesser von z. B. 0,52 mm aufweisen, hat in einer übli
chen Realisierungsform bei 100 MHz z. B. eine Dämpfung von
19,8 dB/100 m. Versieht man hingegen den Leiterkörper mit
Vertiefungen gemäß der Fig. 2, die zu einer Verdoppelung
der Oberfläche führen, dann ergibt sich bei gleichem Durch
messer und auch ansonsten gleicher Ausbildung des Kabels
eine Verminderung der Dämpfung um etwa 3-6 dB/100 m, wie
Versuche gezeigt haben.
Bei vorgegebener Dämpfungsreduzierung kann aufgrund der
erfindungsgemäßen Oberflächenvergrößerung der bekannte
Querschnittsdurchmesser des Leiterkörpers und damit der
gesamten Ader verringert werden. Dies führt selbstverständ
lich dann zu geringerem Platzbedarf der Ader - beispiels
weise in einem Kabel - wie aber auch zu einer deutlichen
Materialreduzierung für den Leitkörper.
Die Form und die relativen Abmessungen der in den Leiter
körper eingebrachten Vertiefungen/Erhöhungen können natür
lich auch anders sein, als es in den Fig. 1 und 2 darge
stellt ist. Bei größerer Tiefe der Vertiefungen oder Hin
terschneidung der Wände bzw. Aushöhlung des Bodenbereiches
ergibt sich eine noch weitere Vergrößerung der Oberfläche.
Statt der in Fig. 2 gezeigten rechteckigen Vertiefungen
können auch Nuten mit V-förmigem (dreieckigem) oder tra
pezförmigem oder stark gerundetem Profil eingebracht wer
den.
Die Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher ein
zentraler Leiterkörper 30 mit vier Vertiefungen 31 derarti
ger Gestalt ausgestattet ist, daß dieser Körper eine kreuz
förmige Querschnittsform erhält. Die hiermit bewirkte Ober
flächenvergrößerung gegenüber einem zylindrischen Leiter
körper ist zwar nicht so ausgeprägt wie im Falle der Fig.
2, jedoch geben die vorhandenen Vertiefungen genügend Platz
zur Einbettung weiterer Leiterkörper in Form von vier Dräh
ten 33, die gegenüber dem Leiterkörper 30 isoliert sind,
aber mit diesem elektrisch eine gemeinsame Ader bilden
(durch elektrische Verbindung an den Enden der Leitung).
Die wirksame Gesamtoberfläche dieses Leitersystems ist
somit größer als diejenige des kreuzförmigen Leiterkörpers
30 allein und somit wesentlich größer als z. B. die Ober
fläche eines massiven zylindrischen Leiters gleichen Durch
messers. Um die Drähte 33 vom kreuzförmigen Leiterkörper 30
zu isolieren, können entweder diese Drähte ober aber der
Leiterkörper 30 von einer Isolierschicht (z. B. Lack) über
zogen sein. Der Leiterkörper 30 kann statt der dargestell
ten vier Vertiefungen auch drei oder fünf oder mehr Ver
tiefungen haben, so daß sich eine sternförmige Quer
schnittsgestalt ergibt, die zwischen ihren Erhöhungen 32 in
Form von Balken bzw. Strahlen jeweils genügend Raum für
einen Draht ähnlich den Drähten 33 läßt.
Der mit den Vertiefungen 11; 21 versehene Leiterkörper wie
z. B. der Leiterkörper 10 oder 20 nach den Fig. 1 oder 2
kann, ebenso wie das mehrteilige Leiterkörpersystem 30, 33
nach Fig. 3, jeweils zentraler Bestandteil einer Kabelader
sein, die zwischen dem Leiterkörper einerseits und einer
Außenhaut 19 andererseits eine Stützschicht 18 aus ge
schäumtem isolierendem Material aufweist. Die Außenhaut 19
kann eine Abschirmung aus leitendem Material oder einfach
ein Kunststoffmantel sein, der die Ader gegen Fremdmateria
lien oder mechanische Einflüsse schützt.
Die Herstellung eines Leiterkörpers mit den beschriebenen
Vertiefungen ist denkbar einfach. Im Prinzip eignen sich
alle formgebenden Verfahren zur Profilierung von Draht-
oder Strangmaterial. Insbesondere für Leiterkörper aus
Kupfer kann vorzugsweise ein Drahtziehverfahren angewandt
werden, bei welchem zumindest die letzte der hintereinan
dergeschalteten Ziehdüsen dem anfänglich als glatten Draht
kreisförmigen Querschnitts eingeführten Werkstück Schritt
für Schritt die jeweils gewünschte Querschnittsgestalt
verleiht. Der anfängliche glatte Draht kann, bei entspre
chend gewandelter Form der Ziehdüsen, natürlich auch eine
von der Kreisform abweichende Querschnittsgestalt haben,
z. B. elliptisch.
In der Fig. 4 ist ein Beispiel dafür gezeigt, wie aus einem
zylindrischen Draht ein Leiterkörper geschaffen wird, der
acht regelmäßig um den Umfang verteilte Vertiefungen/Erhö
hungen aufweist. Die Kontur des Ausgangsmaterials (hier ein
glatt-runder Draht) ist durch die Linie K1, die Kontur des
Endproduktes durch die Linie K5 dargestellt. Der runde
Draht mit der Kontur K1 wird durch aufeinanderfolgende
Ziehdüsen gezogen, die ihm Schritt für Schritt die Konturen
K2, K3 und K4 verleihen, bis in der letzten Ziehdüse die
Kontur K5 erreicht wird.
Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten Leiterkörper 10 und 20
und auch das Leiterkörper-System 30, 33 nach Fig. 3 sind so
beschaffen, daß ihre umgebende Hüllkurve möglichst gut
einem Kreis angenähert ist. Dies bringt Vorteile beim Ver
seilen. Der Hauptzweck jedoch, nämlich die Verminderung der
durch den Skineffekt bedingten Leitungsdämpfung, läßt sich
aber auch mit elliptischer Hüllkurve erzielen.
Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsformen
betreffen Leiterkörper, die in Adern für Zwei- oder Mehr
drahtleitungen oder für Innenleiter von Koaxialleitungen
verwendet werden können. Im Prinzip läßt sich die Erfindung
jedoch auch auf Außenleiter von Koaxialleitungen anwenden,
wobei die Vertiefungen vorzugsweise entlang der Innenwand
des rohrförmigen Außenleiters verlaufen, weil sich der
Nutzstrom an dieser Stelle infolge des Skineffektes konzen
triert.
Claims (17)
1. Ader für einen sich änderenden elektrischen Strom,
insbesondere zur Übertragung hochfrequenter Wechsel
ströme, mit mindestens einem sich in Längsrichtung der
Ader erstreckenden Leiterkörper (10; 20; 30), dadurch
gekennzeichnet, daß der Leiterkörper (10; 20; 30) mit
Vertiefungen (11; 21; 31) und/oder Erhöhungen (12; 22;
32) versehen ist, die eine den Skineffekt merklich
reduzierende Vergrößerung der Leiteroberfläche erge
ben.
2. Ader nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vertiefungen (11; 21; 31) und/oder Erhöhungen (12; 22;
32) um den Umfang des Leiterkörpers verteilt angeord
net sind und sich durchgehend über dessen Länge er
strecken.
3. Ader nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (11; 21; 31)
und/oder Erhöhungen (12; 22; 23) in gleichmäßigen
Abständen um den Umfang des Leiterkörpers (10; 20; 30)
verteilt liegen und jeweils gleiche Querschnittsform
und -abmessungen haben.
4. Ader nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine solche Querschnittsform der Ver
tiefungen (11)/Erhöhungen (12), daß sich für den Lei
terkörper (10) eine Querschnittsgestalt mit sinusähn
lich gewellter Umrißlinie ergibt.
5. Ader nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Querschnittsform der Vertiefungen/-
Erhöhungen (21, 31; 22, 32) rechteckig oder trapezför
mig oder V-förmig und/oder zumindest am Boden konkav
gerundet oder gehöhlt ist.
6. Ader nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekenn
zeichnet durch eine derartige Querschnittsgestalt des
Leiterkörpers (10; 20; 30), daß die am weitesten vor
stehenden Punkte aller zwischen den Vertiefungen (11;
21; 31) gelegenen Erhöhungen (12; 22; 32) zumindest
annähernd auf einer gemeinsamen Kreislinie liegen.
7. Ader nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß in einigen oder allen Vertiefungen
(31) bzw. zwischen den Erhöhungen (32) des Leiterkör
pers (30) jeweils ein sich über die Länge des Leiter
körpers (30) erstreckender und von diesem isolierter,
aber Bestand derselben Ader bildender leitender Draht
(33) eingebettet ist.
8. Ader nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
die Vertiefungen (31) bzw. Erhöhungen (32) aufweisende
Leiterkörper (30) und/oder jeder Draht (33) einen
isolierenden Überzug aufweist.
9. Ader nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Vertiefungen (31) und/oder Erhöhungen (32) dem
Leiterkörper (30) einen kreuz- oder sternförmigen
Querschnitt verleihen, wobei die Erhöhungen (Balken
oder Strahlen) (32) jeweils eine radiale Länge haben,
die größer ist als ihre Dicke.
10. Ader nach einem der Ansprüche 7 bis 9, gekennzeichnet
durch eine derartige Wahl der Querschnittsgestalt und
-abmessungen und der relativen Lage des Leiterkörpers
(30) und der Drähte (33), daß die am weitesten vor
stehenden Punkte jeweils aller dieser Teile (30, 33)
zumindest annähernd auf einer gemeinsamen Kreislinie
liegen.
11. Ader nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der oder die Leiterkörper (10; 20;
30, 33) als Ganzes mit einer Isolierung (18) umkleidet
sind.
12. Ader nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Isolierung eine den oder die Leiterkörper (10; 20; 30,
33) als Ganzes umhüllende Stützschicht (18) aus iso
lierendem oder dielektrischem Material aufweist.
13. Ader nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Isolierung (18) von einer Außenhaut (19) um
mantelt ist.
14. Ader nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der die Vertiefungen (11; 21;
31)/Erhöhungen (12; 22; 32) aufweisende Leiterkörper
(10; 20; 30) aus einem glatten Draht (K1) vorzugsweise
aus Kupfer oder einer Kupferlegierung durch Ziehen
(K2-K5) unter Verwendung wenigstens einer entsprechend
geformten Ziehdüse auf seine Querschnittsgestalt ge
bracht ist.
15. Ader nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Leiterkörper (10; 20; 30) rohrförmig
ist und die Vertiefungen (11; 21; 31) entlang seiner
Innenwand verlaufen.
16. Ader nach einem der Ansprüche 1 bis 13 oder nach An
spruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß der die Ver
tiefungen (11; 21; 31)/Erhöhungen (12; 22; 32) aufwei
sende Leiterkörper (10; 20; 30) ein durch Strangpres
sen oder Walzen hergestellter Profilkörper ist.
17. Verfahren zur Herstellung eines Leiterkörpers, ins
besondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, der
durch ein- oder mehrstufiger Ziehen auf eine Quer
schnittsform mit Vertiefungen und/oder Erhöhungen
gebracht wird, die eine den Skineffekt merklich redu
zierende Vergrößerung der Leiteroberfläche bewirkt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995119582 DE19519582A1 (de) | 1995-05-29 | 1995-05-29 | Ader für einen sich ändernden elektrischen Strom, sowie Verfahren zu deren Herstellung |
Publications (1)
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DE19519582A1 true DE19519582A1 (de) | 1996-12-12 |
Family
ID=7763088
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995119582 Withdrawn DE19519582A1 (de) | 1995-05-29 | 1995-05-29 | Ader für einen sich ändernden elektrischen Strom, sowie Verfahren zu deren Herstellung |
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