DE19519497A1 - Vorrichtung zum Sammeln und Reinigen des Wassers in dem Zulauf zum Regenwasserspeicher mittels einer schräg zur Flußrichtung des Wassers geneigten selbstreinigenden Trennfläche - Google Patents
Vorrichtung zum Sammeln und Reinigen des Wassers in dem Zulauf zum Regenwasserspeicher mittels einer schräg zur Flußrichtung des Wassers geneigten selbstreinigenden TrennflächeInfo
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Description
Aus ökologischen und zunehmend aus wirtschaftlichen Gründen
wird für viele Zwecke im Haushalt, Gewerbe und in Industrie
Regenwasser eingesetzt. Sowohl aus technischen als auch aus
hygienischen Gründen ist es wichtig, das Regenwasser zu reini
gen und nur ein mit angemessenem Aufwand nicht vermeidbares
Mindestmaß an Verunreinigungen in den Speicher, z. B. Zisterne
gelangen zu lassen.
Es ist bekannt, Auffang- und Filtervorrichtungen für Regenwas
ser sowohl im Fallrohr eines Hauses als auch im Erdreich vor
dem Speicherzulauf vorzusehen (siehe DE 38 12 136 A1, DE 38 19 962
A1, DE 34 04 792 A1, G 8406826.4, G 9304376.7, G 8404041.6,
G 9304952.8, EO 517202 A1, DE 35 37 609 A1, G 8704288.6).
Aus der Patentanmeldung DE 42 37 201 A1 ist eine Regenwasserauf
fangvorrichtung bekannt, die eine Auffangwanne mit einer schräg
angeordneten Siebeinrichtung, wobei als Siebvorrichtung eine im
Winkel von 30 Grad geneigte Filtermatte vorgesehen ist, auf
weist. Es ist eine im wesentlichen vierteilige Bauweise (Unter
oberteil, Auffangwanne und Siebvorrichtung gewählt worden. Das
gereinigte Regenwasser ist seitlich aus dem Gehäuse ableitbar.
Der Schmutz wird in den Kanal abgeführt.
Aufgabe der unter DE 42 37 201 A1 offenbarten Erfindung ist es,
eine Regenwasserauffangvorrichtung zu schaffen, bei der in ei
ner einfachen Weise die Ausbeute von gefiltertem Regenwasser,
insbesondere gegenüber der Erfindung DE 38 12 136 A1, verbessert
wird.
Nachteilig wirkt sich bei dieser Erfindung der Neigungswinkel
der Filtermatte von 30 Grad aus. Die Selbstreinigung der Fil
termatte oder auch anderer Siebvorrichtungen ist nach meiner
Erfahrung bei diesem Neigungswinkel mangelhaft. Eine häufige
Wartung, insbesondere Reinigung der Siebfläche ist erforderlich.
Eine Änderung des Neigungswinkels der Filtermatte geht mit ei
nem abnehmenden Regenwassererfassungsgrad einher und kann zum
Regulieren der Wasserdurchflußmenge in den Speicher benutzt
werden, wie dies auch in der Erfindung vorgeschlagen wird.
Aus der Veröffentlichung G 93 04 376 U1 ist ein in das Fallrohr
einsetzbarer Rohrabschnitt mit einem in das Innere hineinragen
den Filtertopf bekannt. Durch den im Rohrinneren liegenden Fil
tertopf, den darüber angebrachten Abweiser und ein den gesamten
Fallrohrquerschnitt überspannendes Grobsieb ist die Vorrichtung
erheblich verstopfungsanfällig. Darüberhinaus ist der Regenwas
sererfassungsgrad nicht sehr hoch. Nachteilig sind somit der ge
ringe Regenwassererfassungsgrad und die Wartungsintensität.
Darüberhinaus ist aus der Erfindung DE 38 12 136 A1 eine Regen
wasserauffangvorrichtung mit einem konischen trichterartigen
Siebelement in einem Adhäsionszylinder bekannt. Bedingt durch
einen sehr hohen Neigungswinkel der konischen Siebfläche ist
ein vernünftiger Regenwassererfassungsgrad nur durch zusätz
liche Maßnahmen zur Ausbildung von adhäsiven Trennkräften mög
lich. Für das Ausbilden der adhäsiven Trennkräfte ist es we
sentlich, daß unterhalb der konischen Siebfläche, aber an diese
mit ihren Hochpunkten anliegend lammellenartige Schuppen im
Adhäsionszylinder vorhanden sind. Es ist wesentlich, die Adhä
sionsoberfläche möglichst groß zu gestalten, was mit einzelnen
schuppenartig angeordneten Ausformungen erreicht wird.
Der Nachteil dieser Vorrichtung liegt im stark absinkenden Re
genwassererfassungsgrad bei großen Durchflußmengen (z. B. wäh
rend eines Regenschauers oder bei großen angeschlossenen
Dachflächen). Dieser Nachteil tritt bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung nicht auf, bzw. macht sich bemerkbar erst bei
Durchflußmengen, die unter realistischen Bedingungen bei ord
nungsgemäß angeschlossenen Fallrohren praktisch nicht vorkom
men.
Der in Schutzansprüchen 1-7 angegebenen Erfindung liegt das
Problem zugrunde, das Regenwasser im Zulauf zu dem Speicher auf
eine sehr wartungsarme, einfache und effektive Weise mit einem
überdurchschnittlich großen Regenwassererfassungsgrad und einer
sehr kleinen Siebmaschenweite (< 0,15 mm) zu reinigen und in
einen Regenwasserspeicher abzuleiten, wobei die Vorrichtung
besonders preiswert herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die Vorrichtung mit in den Schutzan
sprüchen 1-7 aufgeführten Merkmalen gelöst.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen darin, daß
eine effektive und kostengünstige sowie ein verstopfungsfreie
Reinigung des Regenwassers erreicht wird. Die große Trennfläche
läßt bei einem hohen Wirkungsgrad von über 90% eine Maschenwei
te von 0105 mm und kleiner zu, womit über 98% der Verunreini
gungen entfernt werden. Der wartungsfreie Betrieb ermöglicht
den Einsatz der Vorrichtung auch im gewerblichen Bereich der
Regenwassernutzung. Wesentlich für die Ausbeute an gefiltertem
Regenwasser und für die angestrebte Selbstreinigung des Filter
siebs ist das Vorhandensein einer in einem Winkel β von 40-70°
geneigten den projizierten Fallrohrquerschnitt vollständig
überspannenden semipermeablen Trennfläche, insbesondere Sieb,
wobei unterhalb der Trennebene durchgehend von einem bis zu dem
anderem Rand der Trennfläche eines im wesentlichen rechteckigen
Trennelements mehrere tangential zu der Neigungsrichtung nach
einander angeordnete im wesentlichen senkrecht und parallel
verlaufende Abstreifelemente, insbesondere Lamellen vorhanden
sind. Damit wird nach meiner Erfahrung gleichzeitig eine bes
sere Selbstreinigung der Siebfläche und ein höherer Regenwas
sererfassungsgrad erreicht, als bei allen bekannten Regenwas
serauffangvorrichtungen. Wesentlich für die kostengünstige Fer
tigung ist, daß die Abtrennung der von der Vorrichtungswand
hervorspringende Tasche von dem Gehäuse über eine angeformte
Trennwand erfolgt, wobei diese mit den angrenzenden Wänden
gleichzeitig die Auflage für das Trennelement bildet.
Darüberhinaus ist in Bezug auf eine einfache und kostengünstige
Fertigung wesentlich, daß das Gehäuse der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zusammen mit der Auffangtasche und allen Anschlüs
sen in einem Arbeitsgang (im Kunststoffspritzverfahren) her
stellbar ist, wobei die vorzugsweise zwei transparente Wandele
mente, die vertikal beweglich angeordnet sind, die Entformung
gewährleisten.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im
Schutzanspruch 3 angegeben. Die Weiterbildung nach Anspruch 3
ermöglicht eine schnelle Funktionskontrolle der Vorrichtung und
eine gute Zugänglichkeit zu allen wesentlichen Teilen zwecks
Reinigung. Darüberhinaus kann bei zwei transparenten Wandele
menten der Anschluß zum Speicher durch Drehen der Vorrichtung
rechts oder links vom Fallrohr angeordnet werden.
Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist
im Schutzanspruch 4 angegeben. Die Weiterbildung nach Anspruch
4 ermöglicht es, die Vorrichtung im Erdreich vor dem Wasser
speicher einzubauen und somit das Wasser aus mehreren Fallroh
ren gleichzeitig in nur einer Vorrichtung zu reinigen.
Eine darüberhinausgehende vorteilhafte Ausgestaltung der Erfin
dung ist im Schutzanspruch 5 angegeben. Die Weiterbildung nach
Anspruch 5 ermöglicht es, die Trennflächen separat zu Reini
gungszwecken zu entnehmen bzw. defekte Trennflächen gegen neue
auszutauschen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 das Funktionsprinzip der Filtervorrichtung,
Fig. 2 Anschluß der Filtervorrichtung im Regenfallrohr vor dem
Speicher.
Das Regenwasser wird von den Dachauffangflächen über Fallrohre
(1) abgeleitet. Im Fallrohr wird in einer gut zugänglichen Höhe
die Filtervorrichtung (2) eingebaut. Der Anschluß für das ver
schmutzte Regenwasser (3) wird an das Entwässerungssystem und
der Anschluß für das gereinigte Wasser (4) an einen Speicher
(5) mit Überlauf (6) angeschlossen Fig. 2. Nach dem Heraustren
nen eines definierten Fallrohr-Teilstücks wird zunächst die
Vorrichtung über das obere Fallrohr (1) gesteckt und in die
Höhe gezogen. Daraufhin wird die Vorrichtung abgesenkt und in
das untere Teilstück des Fallrohres eingesetzt. Nach dem Ein
setzen der Trennfläche ist die Filtervorrichtung funktionsbe
reit.
Das Regenwasser wird über den oberen Anschluß (7) auf die
Trennfläche (8) geleitet. In Fließrichtung des Regenwassers ge
sehen überdeckt die Trennfläche den Querschnitt der Filter
vorrichtung vollständig und überragt diesen zu etwa 20%. Unter
der Trennfläche befindet sich eine Tasche (9), die das gerei
nigte Wasser in einen separaten Ablauf (10) führt. Die Trenn
fläche ist um etwa 40-70°, vorzugsweise 50° in Strömungsrich
tung des Regenwassers geneigt. Das gesamte Regenwasser trifft
auf die Trennfläche mit der Maschenweite von 0,05 mm oder grö
ßer und wird von den Abstreifelementen (11) in die Sammeltasche
geleitet. Ein geringer Teilstrom spült die Verunreinigungen von
der Trennfläche in das Entwässerungssystem ab. Für eine gute
Selbstreinigung der Vorrichtung ist ein Neigungswinkel der
Trennfläche < 40° erforderlich. Für einen hohen Regenwasser
erfassungsgrad ist ein möglichst kleiner Neigungswinkel der
Trennfläche vorteilhaft. Mittels der unterhalb der Trennfläche
angebrachten Abstreifelemente wurde ein sehr hoher Regenwasser
erfassungsgrad und eine sehr gute Selbstreinigung der Vorrich
tung erreicht. Beim Durchtritt des Wassers durch eine geneigte
Siebfläche bildet sich unterhalb der Trennfläche ein oben und
unten an der Trennfläche anliegende, in der Mitte von der
Trennfläche sich ablösende Strömung aus. Dabei fließt ein Teil
des ankommenden Wassers oberhalb und ein anderer Teil unterhalb
der Trennfläche ab. Die Ausbildung einer derartigen Strömung
reduziert die Ausbeute an gereinigtem Regenwasser erheblich.
Das Vorsehen von Abstreifelementen verhindert die Ausbildung
der beschriebenen Strömung und erhöht wesentlich den Wirkungs
grad der Vorrichtung.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Sammeln und Reinigen des Wassers in dem Zu
lauf zum Regenwasserspeicher mittels einer schräg zur Flußrich
tung des Wassers geneigten selbstreinigenden Trennfläche,
gekennzeichnet dadurch,
daß eine in Fließrichtung des Wassers, bevorzugterweise in ei
nem Winkel β von 40-70° geneigte den projizierten Fallrohrquer
schnitt vollständig überspannende semipermeable Trennfläche,
insbesondere Sieb, angeordnet ist, wobei unterhalb der Trenn
ebene durchgehend von einem bis zu dem anderem Rand der Trenn
fläche eines im wesentlichen rechteckigen Trennelements mehrere
tangential zu der Neigungsrichtung nacheinander angeordnete im
wesentlichen senkrecht und parallel verlaufende Abstreifele
mente, insbesondere Lamellen vorhanden sind und die im wesent
lichen homogene Phase über eine von der Vorrichtungswand her
vorspringenden Tasche, die mit den beiden Seitenwänden im Form
schluß steht, aufgefangen und in den Wasserspeicher abgeleitet
wird, wobei die heterogene Phase dem Abwasser zugeführt wird.
2. Vorrichtung nach Schutzanspruch 1,
gekennzeichnet dadurch,
daß der jeweilige lichte Querschnitt aller Öffnungen, über die
Wasserteilströme abgeleitet werden, etwa 50% der Größe der an
geschlossenen wasserzuführenden Elemente beträgt.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1-2
gekennzeichnet dadurch,
daß das im wesentlichen einteiliges Gehäuse (Fig. 1) ein, vor
zugsweise zwei transparente Wandelemente, die vertikal beweg
lich angeordnet sind, aufweist.
4. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3,
gekennzeichnet dadurch,
daß der Regenwasserzulauf über eine im wesentlichen schlitzför
mige Öffnung mit einer Führungslamelle, die oberhalb der höch
sten Stelle der Trennfläche vorzugsweise über deren gesamte
Breite angebracht ist, erfolgt.
5. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Trennfläche mit den Abstreiflamellen unlösbar mitein
ander verbunden, insbesondere mit Kunststoff umspritzt ist und
separat aus dem Gehäuse entnehmbar angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den Winterbetrieb die Trennfläche durch eine geschlos
sene Abweiserplatte austauschbar angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse Universalanschlüsse für DN 70 bis DN 100-
Fallrohre aufweist, wobei der untere Anschluß über am Gehäuse
angeformte, vom Gehäuse trennbare Ringe, korrespondierend zum
Innendurchmesser der Fallrohre DN 70, DN 85 und DN 100 und der
obere Anschluß über einen separaten Einsatz verfügt, der auf
den am Gehäuse angeformten Stutzen aufsteckbar ist und seiner
seits trennbare Ringe, korrespondierend zum Außendurchmesser
der Fallrohre DN 70, DN 85 und DN 100 aufweist, womit die Vor
richtung in alle vorkommenden Fallrohrdurchmesser von der Nenn
weite DN 70 bis DN 100 einsetzbar ist.
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