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Vorrichtung für Regenfallrohre
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung für Regenfallrohre zur Aussonderung
von im Regenwasser mitgeführten Fremdkörpern, insbesondere von Blättern, mittels
einer Siebvorrichtung.
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In der an einem Hausdach angebrachten Regenrinne sammelt sich besonders
im Herbst Laub, das im Regenwasser vom Dach mitgenommen wird. Auch andere Fremdkörper
können in die Regenrinne eingespült werden, beispielsweise Bruchstücke von Dachziegeln
und Schmutzteilchen, die beispielsweise im Rauch einer Feuerungsanlage über den
Kamin austreten und sich dann auf dem Dach ablagern. Zusammen mit dem Laub bildet
sich dann im Laufe der Zeit eine Schlammschicht in der Regenrinne. An der Anschlußstelle
des Regenfallrohrs ist meist ein sogenannter Laubfangkorb vorgesehen, der eine Aussonderung
größerer Teile, also z.B.
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der Blätter, bewirkt. Bei starken Regengüssen kann der übrige Schlamm
dann durch eine solche Siebvorrichtung hindurchtreten und über das Regenfallrohr
abfließen, falls nicht zuvor eine Verstopfung durch das in der Regenrinne vorhandene
Laub erfolgte. In diesem Falle muß dann die Regenrinne in umständlicher Handarbeit
gesäubert werden, wodurch dem Hausbesitzer in regelmäßigen Abständen nicht unbeachtliche
Kosten entstehen.
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Es wäre deshalb wünschenswert, einen solchen Kostenaufwand zu vermeiden,
und eine Möglichkeit zur schnellen und bequemen Aussonderung von Fremdkörpern aus
Regenwasser zu finden, die es außerdem gestattet, sauberes Regenwasser zur anderweitigen
Nutzung z.B. im Gartenbau zu sammeln.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung anzugeben, die diese
Anforderungen erfüllt und bequem auch von
ungeübten Personen gehandhabt
werden kann.
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Eine Vorrichtung eingangs genannter Art ist zur Lösung dieser Aufgabe
erfindungsgemäß gekennzeichnet durch ein in den Verlauf des Regenfallrohrs einzufügendes
Gehäuse mit einem oberen Wassereintritt, mit einem unteren, mit der Siebvorrichtung
versehenen Wasseraustritt und mit einer in seinem oberen Bereich vorgesehenen Entnahmeöffnung
für ausgesonderte Fremdkörper.
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Eine Vorrichtung dieser Art kann an einer beliebigen Stelle in das
Regenfallrohr eingefügt werden. Optimal ist ihre Anordnung in normaler Arbeitshöhe
über dem Erdboden. Wenn das vom Regenfallrohr abgegebene und die Fremdkörper mitführende
Regenwasser in das Gehäuse eintritt, so werden die Fremdkörper, also beispielsweise
Laub, in dem Gehäuse zurückgehalten, und das Regenwasser kann im unteren Bereich
des Gehäuses wieder austreten.
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Da im oberen Bereich des Gehäuses eine Entnahmeöffnung vorgesehen
ist, kann das Gehäuse von Zeit zu Zeit entleert werden, um die durch das Laub ggf.
verstopfte Siebvorrichtung wieder freizumachen. Auf diese Weise ist es möglich,
auf einen Laubfangkorb in der Regenrinne an der Anschlußstelle des Regenfallsrohrs
zu verzichten, so daß sich umständliche Reinigungsarbeiten an der Regenrinne selbst
erübrigen. Dadurch, daß das Gehäuse im Verlauf des Regenfallrohrs angeordnet ist,
ergibt sich auch die Möglichkeit, an dieser Stelle sauberes Regenwasser abzuführen
und zur weiteren Verwendung zu sammeln.
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Um dieses Sammeln sauberen Regenwassers in möglichst kurzer Zeit durchführen
zu können, ohne daß dies durch die ausgesonderten Fremdkörper, die die-Siebvorrichtung
ggf. verstopfen könnten, behindert wird, ist die Vorrichtung
vorteilhaft
derart weiter ausgebildet, daß ein zweiter Wasseraustritt vorgesehen ist, dem eine
im Gehäuse geneigt angeordnete zweite Siebvorrichtung vorgeordnet ist, die das Gehäuse
in zwei Kammern teilt, von denen jede einem Wasseraustritt zugeordnet ist.
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Dadurch, daß die zweite Siebvorrichtung geneigt angeordnet ist, können
im Regenwasser mitgeführte und in das Gehäuse eintretende Fremdkörper, also insbesondere
Laub, an der geneigten Siebvorrichtung abwärtsgleiten, so daß deren Verstopfung
praktisch nicht zu befürchten ist. Auf diese Weise kann das Regenwasser laufend
durch die zweite Siebvorrichtung abgeführt werden und aus dem zweiten Wasseraustritt,
der in der durch die zweite Siebvorrichtung abgeteilten Kammer vorgesehen ist, beliebig
gesammelt werden.
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Vorteilhaft ist der Wassereintritt im Gehäuse als Rohrstutzen ausgebildet,
dessen offenes Ende etwa rechtwinklig zur zweiten Siebvorrichtung ausgerichtet ist
und mit Abstand vor dieser endet. Dadurch wird erreicht, daß praktisch das gesamte
vom Regenfallrohr mitgeführte Regenwasser zunächst auf die zweite Siebvorrichtung
geleitet wird, an der die mitgeführten Fremdkörper herabgleiten.
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Die zweite Siebvorrichtung kann eine im wesentlichen ebene Siebplatte
sein, deren Unterkante am Boden des Gehäuses zwischen den beiden Wasseraustritten
gehalten ist und deren Oberkante an einer Gehäuseseitenwand anliegt. Eine solche
Ausführung ist besonders vorteilhaft in einem kastenförmigen Gehäuse mit rechtwinklig
zueinanderstehenden Wandungen vorgesehen, da diese Anordnung die Herstellung wesentlich
vereinfacht. Zweckmäßig ist
die Unterkante der Siebplatte dann in
eine im Gehäuse befestigte Halterung auswechselbar eingesteckt. Auf diese Weise
kann die Siebplatte je nach Bedarf auch aus dem Gehäuse entnommen und ggf. gereinigt
werden.
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Die Halterung für die Siebplatte kann an einer im Gehäuse angeordneten
Zwischenwand vorgesehen sein, die einen Uberlauf zwischen den beiden Kammern bildet.
Hierdurch wird erreicht, daß das durch die zweite Siebvorrichtung hindurchtretende
Regenwasser in der mit der zweiten Siebvorrichtung abgeteilten Kammer bleibt und
nicht etwa durch die Siebvorrichtung hindurch in die andere Kammer strömt, wo es
dann über das Regenfallrohr weitergeleitet würde. Soll das saubere Regenwasser einer
Sammelstelle zugeführt werden, so wird damit die Sammlung einer vorgegebenen Wassermenge
in möglichst kurzer Zeit begünstigt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand der
Figuren beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine perspektivische, teilweise gebrochene
Darstellung einer Vorrichtung nach der Erfindung und Fig. 2 einen Querschnitt der
in Fig. 1 gezeigten Vorrichtung.
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In Fig. 1 ist perspektivisch ein kastenförmiges Gehäuse 10 dargestellt,
das z.B. aus Weißblech durch Faltung und Vernieten bzw. Löten oder andere Verbindungstechniken
hergestellt sein kann. Das Gehäuse 10 hat in seiner Deckfläche 11 eine Wassereintrittsöffnung
12, in die ein Regenfallrohr eingesetzt werden kann. Im Boden 13
des
Gehäuses 10 ist eine Wasseraustrittsöffnung 14 vorgesehen, in die ein Laubfangkorb
15 als erste Siebvorrichtung eingesetzt ist. Laubfangkörbe dieser Art werden allgemein
in Regenrinnen verwendet, und zwar sind sie in die Anschlußöffnung des Regenfallsrohrs
eingesetzt.
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Diese Anordnungen bisheriger Art erübrigen sich bei Verwendung einer
Vorrichtung nach der Erfindung.
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An der Außenseite des Gehäuses unterhalb der Wasseraustrittsöffnung
14 ist ein Rohrstutzen 16 angebracht, der in den weiteren Verlauf eines Regenfallrohrs
eingesetzt werden kann, um durch den Laubfangkorb 15 hindurchtretendes Regenwasser
weiterzuleiten. Hierzu ist in Fig. 1 ein unteres Regenfallrohr 17 dargestellt.
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Unterhalb der Wassereintr itts öf Enung 12 ist an der Deckfläche 11
des Gehäuses 10 ein gebogener Rohrstutzen 18 befestigt, der das in die Wassereintrittsöffnung
12 eintretende Regenwasser mit den darin mitgeführten Fremdkörpern auf eine zweite
Siebvorrichtung 19 leitet, vor der er mit einem Abstand endet. Die zweite Siebvorrichtung
19 hat die Form einer im wesentlichen ebenen Siebplatte mit Sieböffnungen 20, die
im Gehäuse 10 schrägstehend angeordnet ist und mit ihrer Unterkante in eine Haltevorrichtung
21 eingesetzt ist. Diese altevorrichtung 21 ist am Boden 13 des Gehäuses 10 mit
einem rechtwinklig abgebogenen Flansch 22 befestigt. Sie bildet eine aufrecht stehende
Querwand und ist mit einer Falzung 23 versehen, die einen Einsteckschlitz für die
Unterkante der Siebplatte 19 bildet. Somit kann die Siebplatte 19 je nach Erfordernis
aus dem Gehäuse entnommen und gereinigt werden. Hierzu und zur Entfernung angesammelter
Fremdkörper ist das Gehäuse 10 mit einer Entnahmeöffnung 24 in seinem oberen Bereich
versehen, in der ein Verschlußschieber 25 angeordnet ist, der an der Innenseite
der
Gehäusewand in bekannter Weise in Schienen geführt ist.
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Von Zeit zu Zeit kann das Gehäuse mit dem Verschlußschieber 25 geöffnet
und sein Innenraum gereinigt werden.
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Die Siebplatte 19 teilt den Innenraum des Gehäuses 10 in zwei Kammern,
so daß die links von ihr liegende Kammer mit der Wasseraustrittsöffnung 14 in Verbindung
steht, während die rechts von ihr liegende Kammer eine weitere Wasseraustrittsöffnung
26 im Boden 13 des Gehäuses 10 aufweist. Auch an dieser Wasseraustrittsöffnung 26
ist unter dem Boden 13 ein Rohrstutzen 27 vorgesehen, auf den beispielsweise ein
flexibler Schlauch 28 aufgesteckt werden kann. Dieser Schlauch 28 kann wahlweise
in einen Rohrstutzen 29 eingesteckt werden, der mit dem unteren Regenfallrohr 17
verbunden ist. Er kann jedoch auch zu einem Sammelbehälter führen, der in den Figuren
nicht dargestellt ist und die Sammlung sauberen Regenwassers ermöglicht.
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Aus den bisherigen Ausführungen wird ersichtlich, daß die Form des
Gehäuses 10 für dessen Funktion nicht von entscheidender Bedeutung ist. Es könnte
beispielsweise auch ein dreieckförmiges Gehäuse vorgesehen sein, insbesondere wenn
auf die Möglichkeit der Abführung des sauberen Regenwassers über die zweite Wasseraustrittsöffnung
26 verzichtet wird. Ein dreieckförmiges Gehäuse wäre dann zweckmäßig so angeordnet,
daß die untere Wasseraustrittsöffnung im Bereich der Dreieckspitze liegen würde.
Ein gebogener Rohrstutzen wie der in Fig. 1 gezeigte Rohrstutzen 18 ist bei Verzicht
auf den zweiten Wasseraustritt 26 nicht erforderlich. Zweckmäßig kann dann ein gerader
Rohrstutzen vorgesehen sein, der direkt auf den Wasseraustritt gerichtet ist.
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Denkbar ist auch ein rundes Gehäuse mit ebenen Seitenwänden. Ein dreieckförmiges
und ein rundes Gehäuse begünstigen gleichfalls das Herabgleiten won im Regenwasser
mitgeführtem Laub, welches sich dann auf den unteren mittleren Bereich konzentriert.
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Dadurch, daß die Entnahmeöffnung 24 im oberen Bereich des Gehäuses
10 angeordnet ist, kann sich auch bei verstopften Siebvorrichtungen Regenwasser
zunächst im Gehäuse 10 ansammeln, bis es die Höhe der Entnahmeöffnung 24 erreicht.
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Das dort austretende Wasser zeigt dann, daß das Gehäuse zu reinigen
bzw. darin angesammelter Schmutz oder Laub zu entnehmen ist.
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In Fig. 2 ist die Vorrichtung nach Fig. 1 in einem Querschnitt dargestellt.
Es ist zu erkennen, wie die Siebplatte 19 in dem Gehäuse 10 schrägstehend angeordnet
ist.
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Wenn das Regenwasser in Pfeilrichtung A durch das obere Regenfallrohr
30 in den Rohrstutzen 18 eintritt, wird es zusammen mit dem in ihm mitgeführten
Material auf die Siebplatte 19 geleitet, so daß es durch diese hindurchtritt. Da
das mitgeführte Material, also z.B. Laub, an der relativ steil angeordneten Siebplatte
19 abwärts gleitet, bleibt diese langzeitig durchlässig, so daß sauberes Regenwasser
über den Wasseraustritt 26 entnommen werden kann. In Fig. 2 ist der flexible Schlauch
28 in anderer Anordnung gezeigt. Er ist an der Seitenwand des Gehäuses 10 in einer
Klemmvorrichtung 31 gehalten und kann aus dieser je nach Erfordernis entnommen und
in einen Sammelbehälter gehängt werden. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn
bei starken Regengüssen Regenwasser vorübergehend, jedoch nicht dauernd gesammelt
werden soll.
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Zu anderen Zeiten wird das auf der rechten Seite der
Siebplatte
19 angesammelte Regenwasser hochsteigen, bis es die obere Kante der Halterung 21
übersteigt und durch die Wasseraustrittsöffnung 14 bzw. das untere Regenfallrohr
17 in Pfeilrichtung B abgeführt wird. Die im Regenwasser mitgeführten Fremdkörper,
also beispielsweise Blätter, sammeln sich während dieser Vorgänge in der durch die
Siebplatte 19 abgeteilten und sehr großen linken Kammer, aus der sie über die in
Fig. 1 gezeigte Entnahmeöffnung 24 von Zeit zu Zeit entnommen werden können.
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Sollte infolge starker Laubansammlungen der Laubfangkorb 15 verstopft
sein, so wird,wiebereits beschrieben, das Regenwasser schließlich aus der Entnahmeöffnung
24 austreten und die erforderliche Reinigung des Gehäuseinnenraums signalisieren.
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Die Halterung 21, die im Gehäuse 10 eine Querwand bildet, bewirkt
infolge ihrer Höhe, daß in den Raum rechts von der Siebplatte 19 eintretendes Regenwasser
zuverlässig auf die Wasseraustrittsöffnung 26 geleitet und in praktisch seiner gesamten
Menge entnommen werden kann, ohne daß zu befürchten ist, daß es auch teilweise durch
die Wasseraustrittsöffnung 14 abfließt. Nur bei sehr starken Regengüssen kann es
vorkommen, daß das Regenwasser trotz seiner Entnahme über die Wasseraustrittsöffnung
26 die Höhe der Halterung 21 übersteigt und dann über die Wasseraustrittsöffnung
14 abfließt. Trotzdem steht jedoch auch dann noch ausreichend viel Regenwasser zur
Entnahme über die Wasseraustrittsöffnung 26 zur Verfügung.
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