DE4409124A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Reinigen des Regenwassers im Fallrohr - Google Patents

Description

Es ist bekannt, Auffang- und Filtervorrichtungen für Regenwas­ ser sowohl in Fallrohr als auch im Erdreich vor dem Speicher­ einlauf vorzusehen (DE 38 12 136 A1, DE 38 19 962 A1, DE 34 04 792 A1, G 8406826.4, G9304376.7, G 8404041.6, G 9304952.8, EO 517202 A1, DE 35 37 609 A1, G 8704288.6).

Zisternen zum Speichern von Regenwasser werden oft ohne jegli­ che Filtermaßnahmen direkt an das Fallrohr angeschlossen. Da­ durch sammelt sich der von dem Regenwasser mitgeführter Schmutz in der Zisterne an. In Abhängigkeit von den Umgebungsbedingungen (Standort, Dachbeschaffenheit, Abstand zu den Schmutzquel­ len) und der Betriebsdauer verschlammt der Speicher. Die Schlammansammlung in der Zisterne führt zu den Verstopfungen, Pumpenausfall und weiteren Betriebsstörungen in dem Entnahmesy­ stem. Die Behebung der Betriebsstörungen ist zeitintensiv und kann teuer werden. Bei den marktüblichen Filter-Systemen ist eine nachträgliche Installation mit erheblichem baulichen Auf­ wand verbunden. Wesentlich einfacher und kostengünstiger ist der nachträgliche Einbau eines Filtersystems (s. Fig. 1) gemäß den Schutzansprüchen 1-8.

Der in Patentansprüchen 1-8 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, bei unmittelbar an das Fallrohr angeschlos­ senen Speichern (s. Fig. 2) das Regenwasser bereits im Fallrohr auf eine einfache und effektive Weise zu reinigen, die Schmutz­ ansammlung in dem Speicher zu verhindern und damit Betriebsstö­ rungen im Entnahmesystem zu vermeiden.

Dieses Problem wird durch die in den Patentansprüchen 1-8 auf­ geführten Merkmalen gelöst.

Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei bestehenden unmittelbar an das Fallrohr ange­ schlossenen Zisternen die nachträgliche Installation eines Fil­ ters ohne erheblichen baulichen Aufwand möglich wird. Bei einer Neuinstallation ist der Anschluß der Zisterne direkt an das Fallrohr mit einem wesentlich kleineren Materialbedarf an Roh­ ren und Verbindungselementen ausführbar und ist somit sehr ko­ stengünstig. Der weitere Vorteil besteht in einem 100% Wir­ kungsgrad bei dem Erfassen des Regenwassers. Das Vorsehen eines Filters gemäß dem Patentanspruch 1 reduziert nicht nur den Schlammanfall in der Zisterne, sondern auch die mikrobielle Belastung des gespeicherten Wassers.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Paten­ tanspruch 3 angegeben. Die Weiterbildung nach Anspruch 3 ermög­ licht es, den angesammelten Schmutz ohne Handlingsverluste, wie z. B. bei einem ebenen Filterelement, zu entnehmen. Darüber hi­ naus wird damit das Filterelement im Vergleich mit einem ebenen Filterelement wesentlich überlauf- und verstopfungssicherer. Die wesentlich vergrößerte Filterfläche führt zu einer deutli­ chen Verlängerung der Standzeiten.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 5 angegeben. Die Weiterbildung nach Anspruch 5 ermöglicht es, eine einfache Kontrolle über den Schmutzanfall auszuüben und die Wartungsarbeiten nach dem tatsächlichen Be­ darf auszuführen. Der gut zugängliche Verschluß (5) der Vor­ richtung stellt sicher, daß die Wartungsarbeiten schnell und problemlos ausgeführt werden. Darüber hinaus wird damit eine schnelle Trocknung der Filterelemente und des Filtrats er­ reicht, womit die Verkeimung unterdrückt und die Standzeit des Filtergewebes erhöht wird.

Eine zusätzliche vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 6 angegeben. Die Weiterbildung nach Anspruch 6 ermöglicht es, in Abhängigkeit von den örtlichen Verhältnis­ sen und Schmutzanfall die Filterelemente (2, 3, 4) mit der ange­ messenen Porenweite einzusetzen. Dadurch können die Wartungs­ intervalle und der Fraktionstrennschnitt individuell festgelegt werden. Die Reinigungsarbeiten werden vereinfacht. Darüber hin­ aus ist es möglich, verstopfte Filterelemente, die nicht mehr gereinigt werden können, gegen neue auszutauschen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 den Kaskadenfilter mit Universalflanschen (6),

Fig. 2 Anschluß des Kaskadenfilters an den Speicher,

Fig. 3 das Funktionsprinzip des Kaskadenfilters.

Das Regenwasser wird vom Dach mittels eines Fallrohres abgelei­ tet (s. Fig. 2) . Das Fallrohr ist unmittelbar an eine Zisterne mit Überlauf an das Entwässerungssystem angeschlossen. An einer gut zugänglichen Stelle des Fallrohres vor dem Zulauf in den Speicher wird das Retentionssystem (1) installiert. Dazu wird das Fallrohr an der gewünschten Stelle aufgetrennt, ein Rohr­ stück definierter Länge herausgenommen und das Retentionssystem eingesetzt.

Das Retentionssystem (1) besteht im wesentlichen aus mehreren nacheinander angeordneten Filterelementen (Siebe) (2, 3, 4) mit definiert abnehmender Porenweite. Dadurch werden Verunreinigun­ gen in Abhängigkeit von ihren Größe selektiv zurückgehalten und führen nicht zu einer großflächigen Verstopfung in den nachfol­ genden Filterelementen mit geringerer Porenweite. In 1. Stufe (2) (in Strömungsrichtung des Wassers gesehen) mit der Poren­ weite von 5 mm werden grobe Verunreinigungen (Blätter, kleine Zweige, etc.) zurückgehalten. In 2. Stufe (3) mit der Porenwei­ te von 0,5 mm werden Partikel mittlerer Größe (Sandkörner, Sa­ men, etc.) herausgefiltert. In 3. Stufe (4) mit der Porenweite von 0,1-0,2 mm werden feine Bestandteile des Dachablaufwassers (Staub, Pollen, etc.) entfernt.

Der anfallende Schmutz sammelt sich zunächst am Boden und an den Seitenwänden des Filterelements an. Nachkommendes Regenwas­ ser spült den bereits vorhandenen Schmutz von den schräggestel­ lten Seitenwänden, drückt ihn zusammen und kann über die derart gereinigten Ränder abfließen. Der Vorgang wiederholt sich in jeder Stufe. Somit bleibt das gesamte Filtersystem über lange Zeiträume verstopfungssicher. Die Erfahrung zeigt, daß übliche ebene Siebe mit kleiner Maschenweite schnell verstopfen. Eine Verstopfung tritt bei dem beschriebenen Retentionssystem über Monate, zum Teil über Jahre nicht auf. Die Filterelemente (2, 3, 4) sind über die Reinigungsöffnung von außen gut zugäng­ lich. Die Reinigungsöffnung wird mittels einer transparenten Frontabdeckung (6) verschlossen, die nach oben herausziehbar angeordnet ist, so daß jegliche Beeinträchtigung der Funktion auf eine einfache Weise zeitsparend behoben werden kann.

Claims (8)

1. Verfahren zum Reinigen des Dachablaufwassers, gekennzeichnet dadurch, daß mehrere im wesentlichen siebartige Filterelemente mit un­ terschiedlichen Maschenweiten, vorzugsweise in 5, 0,5 und 0,1 mm, nacheinander mit in Strömungsrichtung abnehmender Porenwei­ te zu einem Retentionssystem angeordnet sind, wobei von den Filterelementen jeweils der gesamte lichte Querschnitt der Vor­ richtung überspannt wird.

2. Verfahren nach Schutzanspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß jedes Filterelement einen selbstreinigenden Bypass aufweist und die der jeweiligen Filterstufe zugeordnete Retentionscha­ rakteristik beim Bypass erhalten bleibt.

3. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filterelemente eine konische, sich in Strömungsrichtung verjüngende Form mit vorzugsweise ausgeprägten Boden- und Sei­ tenelementen, bestehend im wesentlichen aus Material mit glei­ chen Retentionseigenschaften, aufweisen.

4. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Öffnung zum Herausnehmen der Filterelemente vorhanden ist.

5. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung eine transparente Abdeckung aufweist.

6. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Filter einzeln auswechselbar angeordnet sind.

7. Filterelemente nach Schutzanspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile in Bezug auf die Vertikale eine Neigung von maximal 30 Grad aufweisen.

8. Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse einen rechteckigen Querschnitt aufweist.