DE19518252A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers nach dem Innenhochdruck-UmformverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Herstellen eines metallenen Hohlkörpers in Form eines
Hosenrohres, wie für einen Mehrfluten-Abgaskrümmer, aus einem
in ein teilbares Formwerkzeug eingelegten Rohrabschnitt nach
dem Innenhochdruck-Umformverfahren, wobei in dem Rohrabschnitt
ein Überdruck eines Druckmittels aufgebaut und gleichzeitig
der Rohrabschnitt von seinen beiden Enden her axial gestaucht
wird.
Ein derartiges Verfahren zum Herstellen eines metallenen
Hohlkörpers, bei dem es sich dort allerdings nicht um ein
mindestens zwei abzweigende Rohrenden (Hosenrohr) aufweisendes
Bauteil handelt, ist durch die DE-C-43 22 424 bekanntgeworden.
Während des Umformvorgangs wird die Stauchkraft in Abhängigkeit
vom Stauchweg gemessen und mit einer vorgegebenen Stauchkraft
verglichen. Bei Abweichungen von der vorgegebenen Stauchkraft
wird der Druck des Druckmittels im Rohrabschnitt auf einen die
fehlerfreie Umformung gewährleistenden Wert geändert, und zwar
bei Überschreiten der vorgegebenen Stauchkraft der Druck des
Druckmittels erhöht und bei Unterschreiten erniedrigt. Die als
solche hinlänglich bekannte Innenhochdruck-Umformpresse weist
ein teilbares, d. h. aus einer oberen und einer unteren Formhälfte
bestehendes Formwerkzeug mit darin angeordneten Umformstößeln
bzw. Preßstempeln auf, die einander gegenüberliegend auf die
Rohrenden einwirken; zumindest einer der Preßstempel ist mit
einer an eine Innenhochdruckquelle angeschlossenen
Druckmittelzuführung versehen, über die das Druckmittel in das
Innere des kalt umzuformenden Rohres eingeleitet wird.
Das Herstellen von Hosenrohren bzw. Rohr-/Doppelrohrkrümmern
durch Innenhochdruckumformung ist aus der EP-A1- 0 623 739
bekannt. Bei solchen Rohrkrümmern handelt es sich um komplizierte
Geometrien, die einen großen Fertigungsaufwand und insbesondere
verschiedene, separate Arbeitsgänge erfordern. Von einem
zylindrischen Rohrstrang wird gemäß diesem Verfahren zunächst
ein Rohrabschnitt bestimmter Teillänge abgeschnitten und danach
in einer zwei Werkzeugstufen benötigenden
Innenhochdruckformmaschine bearbeitet, wobei der abgelängte,
zylindrische Rohrrohling zunächst vorgebogen und dann zur
Aufhebung der Kaltverfestigung geglüht wird. Dieser Vorbehandlung
schließt sich ein erster Umformvorgang an, bei dem der
vorgebogene Rohrrohling mit Innenhochdruck aufgeweitet und in
seine Endform gebracht wird. In einem sich daran anschließenden,
zweiten Glühprozeß wird das Formstück für einen zweiten
Umformvorgang vorbereitet, bei dem durch Innenhochdruckumformung
der Rohrstutzen bzw. die Aushalsung hergestellt und das Formstück
auf Fertigmaß verformt wird.
Abgesehen von dem somit großen, mehrere Arbeitsschritte mit
unter anderem ein Zwischenglühen voraussetzenden
Fertigungsaufwand lassen sich keine häufig gewünscht kleinen
bzw. engen Biegungen der Rohverzweigungen erreichen. Beim
Vor biegen des abgelängten Rohrabschnitts müssen bei der
Biegetechnik nämlich unvermeidliche Vorbedingungen zwingend
eingehalten werden, insbesondere muß der mittlere Biegeradius
Rm größer, allenfalls kann er gleich dem Durchmesser des zu
biegenden Rohres sein. Außerdem läßt sich bei den bekannten
Hosenrohren eine unerwünschte Wanddickenverteilung nicht
vermeiden, was vor allem beim Einsatz des Hosenrohres als
Abgaskrümmer wegen der unterschiedlichen Erwärmung äußerst
nachteilig ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
mit denen sich ein mindestens zwei abzweigende Rohrenden
aufweisendes - symmetrisches oder asymmetrisches - Formstück
einfacher, mit weniger Arbeitsgängen und von hoher Konturtreue
sowie großer Maßhaltigkeit variabel herstellen läßt.
Diese Aufgabe wird für ein Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß mit Ausnahme von endseitigen, stutzenartigen
Aushalsungen der gesamte Rohrabschnitt an zwei zueinander
diametralen Seiten ausgebaucht und zwischen den Ausbauchungen
eingeschnürt wird, bis die einander gegenüberliegenden
Wandbereiche des eingeschnürten Rohrabschnitts sich berühren,
zumindest weitgehend angenähert haben, wonach die Formhälften
des Formwerkzeugs geöffnet werden, daß das hergestellte,
aufgrund der Einschnürung mehrkanalige Formstück entnommen sowie
durch einen anschließenden Trennschnitt quer zu seiner Längsachse
in zwei baugleiche Fertigstücke untergeteilt wird und die
Fertigstücke an dem von den gegenüberliegenden Wandbereichen
der Einschnürung gebildeten Steg verschweißt werden. Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß während der
Kaltverformung ein dreidimensionaler Spannungszustand im
Werkstoff erzeugt wird, wodurch sich sehr hohe Verformungsgrade
erzielen lassen, die einerseits das Aufweiten bzw. Ausbauchen
und andererseits das Einschnüren des Rohrabschnittes in einem -
bei einem zweikanaligen Formstück - der Kontur eines Auges
bzw. einer Feige ähnlichen Bereich erlauben. Es lassen sich
somit Form- und Fertigstücke mit sehr eng aneinanderliegenden
Rohrenden der Rohrverzweigung erreichen, da die Größe der
feigen-/augenähnlichen Einschnürung keinen beschränkenden
Vorbedingungen unterliegt, wie das beim Biegen eines Rohres
der Fall ist. Durch eine entsprechende Konturgebung des die
Einschnürung bewirkenden Einschnürmittels ist es möglich, auch
Fertigstücke herzustellen, die mehr als zwei abzweigende
Rohrenden besitzen. Das erfordert es, mindestens eine zweite
feigenähnliche in dem Rohrmittelteil, d. h. zwischen den
Ausbauchungen vorzunehmen, vergleichbar mit den Fingern einer
Hand. Wenn nachfolgend der Einfachheit halber von einem zwei
Rohrenden aufweisenden Hosenrohr die Rede ist, so sind damit
folglich auch Formstücke mit einer darüber hinausgehenden Zahl
von Rohrenden umfaßt.
Das für die Umfangsaufweitung des nahtlosen oder geschweißten
Rohrabschnitts notwendige Material wird von den axial arbeitenden
Preßstempeln nachgeschoben, über deren Preßweg sich gleichzeitig
die Länge der Aushalsung variieren läßt, die beliebig lang
gewählt werden kann. Variabel wählbar sind ohne weiteres auch
die Durchmesser der aufgrund der Einschnürung entstehenden
mindestens zwei Kanäle - und damit der Rohrenden des
Fertigstückes - des Formstückes sowie der Durchmesser der
Aushalsungen. Das in einem Einfachwerkzeug durch Innenhochdruck
umgeformte Formstück besitzt eine hohe Konturtreue und
Maßhaltigkeit, was folglich gleichermaßen für die nach dem
Trennschnitt vorliegenden zwei konturgleichen Hosenrohre gilt;
die Trennschnittbreite verteilt sich hälftig auf jedes Hosenrohr,
so daß die Werkstoffausbringung nur unmaßgeblich beeinflußt
wird. Um zwei Hosenrohre aus einem geraden Rohrabschnitt zu
erzeugen, bedarf es nach dem Ablängen des Rohrabschnitts
lediglich der Innenhochdruckumformung und eines Trennschnittes
in der Mitte des Formstückes quer zu dessen Längserstreckung.
In den abgasführenden Teilen liegen im wesentlichen keine
Schweißnähte vor, denn verschweißt werden muß lediglich der
von den Wandbereichen der Einschnürung(en) verbleibende Steg.
Das Schweißen der Stegnaht läßt sich hierbei vorteilhaft in
einem Zuge mit dem Schweißen der Verbindungsnähte von
Verlängerungen der Rohrenden durchführen.
Nach einem Vorschlag der Erfindung läßt sich statt eines
einstufigen Arbeitsprozesses eine Herstellung in zwei Werkzeugen
vorsehen, nämlich die beidseitige Ausbauchung in einem ersten
und die Einschnürung in einem zweiten Arbeitsschritt herstellen.
In diesem Fall liegen ein separater Vorform- und ein separater
Endformvorgang vor, die getrennt voneinander ablaufen und somit
eine voneinander unabhängige Fertigung ermöglichen; es muß
lediglich sichergestellt werden, daß für die Endfertigung
ausreichende Vorformlinge zur Verfügung stehen. Bei einem
einstufigen Prozeß schließt sich nach dem Aufblasen bzw.
Ausbauchen des Rohrabschnittes in demselben Werkzeug sogleich
das Einschnüren an.
Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Einschnürung
ausgehend von einer im Querschnitt hundeknochenartigen
Vorformkontur eines Vorformpreßlings hergestellt wird. Eine
derartige Kontur eines Vorformpreßlings trägt dazu bei, auch
bei sehr schwierigen Geometrien eine gleichmäßige
Wanddickenverteilung mit entsprechender Konturtreue und
Maßhaltigkeit des fertigen Formstückes zu erzielen und den
ohnehin schon sehr hohen Verformungsgrad noch zu verbessern.
Bei einer Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens sind
erfindungsgemäß einander gegenüberliegend in der oberen und
der unteren Formhälfte des Formwerkzeuges je ein
Einschnürschieber angeordnet. Die Geometrie bzw. Abmessung der
einander zugewandten Schiebernasen der gegeneinander arbeitenden
Einschnürschieber bestimmt hierbei die Größe der Einschnürung(en)
und damit den Kurvenradius der Rohrendenverzweigung(en). Je
schmaler die elliptische Kontur der Schiebernasen ist, desto
enger ist der einem herkömmlichen Biegeradius gleichzusetzende
Kurvenradius der Rohrendenverzweigung.
Wenn die Einschnürschieber vorteilhaft abhängig vom Preßweg
der beiden axial auf die Enden des Rohrabschnitts einwirkenden
Preßstempel gesteuert sind, lassen sich die Umfangsaufweitung
und die Einschnürungsverformung unter Einbeziehung des axial
nachgeschobenen Materials gezielt aufeinander abstimmen.
Die Einschnürschieber sind nach einer Ausgestaltung der Erfindung
an ihren den Ausbauchungen des aufgeblasenen Rohrabschnitts
zugewandten Seiten mit zur Endkontur des Formstückes in diesem
Abschnitt komplementären Ausnehmungen versehen. Aufgrund der
Ausnehmungen ergibt sich die in der Draufsicht augen- bzw.
feigenähnliche Kontur der die Einschnürung bestimmenden
Schiebernasen, und bei der Aufeinanderzubewegung der
Einschnürschieber legen sich die korrespondierenden Rohrwandungen
des Rohrabschnittes zunehmend mehr an die Begrenzungen der
Ausnehmungen an, bis sie letztendlich bündig zur Anlage kommen,
was durch die axial einwirkenden Preßstempel unterstützt wird.
Die Ausbauchungen komplementieren im Zusammenspiel mit dem
fortschreitenden Einschnüren der Wandungen des nicht
aufgeblasenen Rohrabschnittes das die bei einem Hosenrohr zwei
umfangsgeschlossene, zylindrische Kanäle gleicher Wandstärke
aufweisende fertige Formstück.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der
in den Zeichnungen anhand der Herstellung eines zwei Rohrenden
aufweisenden Hosenrohres dargestellte Ausführungsbeispiele des
Gegenstandes der Erfindung näher erläutert sind. Es zeigen:
Fig. 1 als Einzelheit in der Vorderansicht ein aus einem geraden
Rohrabschnitt durch Innenhochdruckumformung mit zwei
durch eine Einschnürung separierte Rohrkanäle
ausgebildetes Formstück, wobei die durchgezogenen Linien
des unteren Teils des Formstückes ein nach einem
Trennschnitt eine Rohrendenverzweigung besitzendes erstes
Fertigstück bzw. Hosenrohr und die gestrichelten Linien
ein nach dem Trennschnitt vorliegendes zweites Fertigstück
kennzeichnen;
Fig. 2 und 3 das Hosenrohr nach Fig. 1 in der Seitenansicht (Fig.
2) und in der Draufsicht (Fig. 3) gezeigt;
Fig. 4 die untere Hälfte eines zweiteiligen Formwerkzeuges
einer Innenhochdruck-Umformpresse mit darin eingelegtem
Rohrabschnitt, vor dem Umformen in der Draufsicht
schematisch dargestellt;
Fig. 5 eine der Fig. 4 entsprechende, den Rohrabschnitt während
bzw. nach dem Umformen zeigende Darstellung;
Fig. 6 als Einzelheit das nach dem Umformvorgang aus dem
Formwerkzeug entnommene, fertige Formstück vor dem
Trennschnitt gezeigt;
Fig. 7 in der Draufsicht ein zweiteiliges Formwerkzeug mit
darin angeordneten, axial gegeneinander arbeitenden
Preßstempeln und quer dazu angeordneten, von oben und
unten gegeneinander arbeitenden Einschnürschiebern;
Fig. 8 das Formwerkzeug nach Fig. 7 entlang der Linie VIIl-VIII
geschnitten;
Fig. 9 das Formwerkzeug nach Fig. 7 entlang der Linie IX-IX
geschnitten;
Fig. 10 als Einzelheit in der Vorderansicht einen eine
hundeknochenartige Vorformkontur aufweisenden
Vorformpreßling;
Fig. 11 in schematischer Draufsicht eine andere Ausführung
eines Vorformpreßlings;
Fig. 12 den Vorformpreßling nach Fig. 11 in der Seitenansicht;
Fig. 13 den mit einer augen- bzw. feigenähnlichen Einschnürung
zu einem fertigen Formstück ausgebildeten Vorformpreßling
nach Fig. 11, in schematischer Draufsicht dargestellt;
und
Fig. 14 das Formstück nach Fig. 13 entlang der Linie XIV-XIV
geschnitten.
Ein in Fig. 1 gezeigtes, durch Innenhochdruckumformung
hergestelltes fertiges Formstück 1 besitzt eine erste und eine
zweite Aushalsung 2 bzw. 3 sowie zwei durch eine hinsichtlich
ihrer Kontur mit einer Feige bzw. einem Auge zu vergleichende
Einschnürung 4 aus einem geraden Rohrabschnitt 5 (vgl. Fig.
4) hergestellte zylindrische Rohrkanäle 6, 7. Durch einen
mittigen Trennschnitt quer zur Längsachse 8 des Formstückes
1 werden aus dem einen Formstück 1 im Endeffekt zwei baugleiche
Fertigstücke bzw. Hosenrohre 9 gewonnen, von denen das eine
zur Verdeutlichung in dick durchgezogenen Linien und das andere
in gestrichelten Linien dargestellt ist. Das Hosenrohr 9 weist
zwei durch den Kurvenradius 10 der Einschnürung 4 voneinander
beabstandete, nach dem Trennschnitt von den Rohrkanälen 6, 7
übrigbleibende Rohrenden 11, 12 auf. Diese sind durch einen
Quersteg 13 (vgl. Fig. 3) miteinander verbunden, der sich durch
die Einschnürung 4 an der oberen und unteren Seite des
Formstückes 1 bzw. Hosenrohres 9 ergibt, da die
gegenüberliegenden Wandbereiche 14 des Rohrabschnitts 5 (vgl.
Fig. 4) beim Einschnürvorgang in möglichst eine Berührungslage
aneinandergedrückt werden, in der sie verbleiben. Der offene
Steg 13 wird durch eine Schweißnaht verschlossen, die sich
folglich nicht in dem gegebenenfalls Abgas führenden Teil des
Hosenrohres 9, nämlich der Aushalsung 2 bzw. 3 und den Rohrenden
11, 12, befindet.
Zum Herstellen des Formstückes 1 wird der von einem Rohrstrang
abgelängte, zylindrische, gerade Rohrabschnitt 5 in ein
zweiteiliges, aus einer oberen Formhälfte 15 und einer unteren
Formhälfte 16 bestehendes Formwerkzeug 17 (vgl. Fig. 8) einer
im einzelnen nicht gezeigten, als solche hinlänglich bekannten
Innenhochdruck-Umformpresse eingelegt, wie in Fig. 4 schematisch
gezeigt, in der die untere Formhälfte 16 dargestellt ist. Wie
in den Fig. 4 und 5 näher zu erkennen ist, weisen die Formhälften
15, 16 des Formwerkzeuges 17 eine Innenkontur bzw. Gravur 18
auf, die der des fertigen Formstückes 1 entspricht. Die
Umfangsaufweitung des Rohrabschnittes 5 sowie das Ausbilden
der einander gegenüberliegenden, durch den Steg 13 voneinander
getrennten Einschnürungen 4 ist in vereinfachter Weise in Fig.
5 dargestellt, in der die Pfeile 19 bedeuten, daß der
Rohrabschnitt 5 von seinen beiden Enden her mit einer Axialkraft
ges taucht wird, worüber sich auch das Ausformen der Aushalsungen
2, 3 beeinflussen läßt. Das fertige Formstück 1, das mit dem
gemäß Fig. 1 weitgehend übereinstimmt, ist in Fig. 6 gezeigt.
Beim Umformvorgang, mit dem sich eine gleiche
Wanddickenverteilung des Formstückes 1 erreichen läßt, lassen
sich die Durchmesser D1 und D2 und damit deren Verhältnis
zueinander sowie die Länge L der Aushalsungen 2, 3 von vornherein
festlegen und beliebig variieren; darüber hinaus kann auch die
Wanddicke d (vgl. Fig. 1) der Aushalsung 2 bzw. 3 gegenüber
den sonstigen Wandbereichen des Formstückes 1 verstärkt werden,
falls das gewünscht wird.
Eine konkrete Ausführung des bei der Herstellung eines
Hosenrohres zum Einsatz kommenden Formwerkzeuges 17 ist des
näheren in den Fig. 7 bis 9 dargestellt. Zwischen der oberen
und der unteren Formhälfte 15, 16 angeordnete Preßstempel 20
bringen die von beiden Enden her auf den Rohrabschnitt 5
einwirkende Axialkraft 19 auf. Der in Fig. 8 in der linken
Zeichnungshälfte dargestellte Preßstempel 20 ist außerdem mit
einer Füllbohrung 21 ausgebildet, über die das zum Aufblasen
des Rohrabschnittes 5 benötigte Druckmittel in das Rohrinnere
eingeleitet wird; der gegen die Rohrwandungen wirkende Innendruck
wird in den Fig. 8 und 9 durch die Pfeile 22 verdeutlicht. Sowohl
in der oberen Formhälfte 15 als auch in der unteren Formhälfte
16 ist jeweils ein Einschnürschieber 23 angeordnet; diese wirken
im Ausführungsbeispiel von oben und unten auf die ihnen
zugewandten Wandbereiche 14 des Rohrabschnittes 5 ein und bringen
die einander gegenüberliegenden Wandbereiche 14 des
Rohrabschnittes 15 in eine Deckungslage (vgl. Fig. 3), so daß
sich in dem Rohrabschnitt 5 eine Einschnürung 4 ausbildet.
Damit diese die in Fig. 7 ersichtliche, gestrichelt dargestellte
Kontur ähnlich einer Feige bzw. eines Auges erhält (vgl. auch
die Fig. 1 und 5), sind die Einschnürschieber 23 an ihren
vorderen Enden mit diese Kontur festlegenden Ausnehmungen 24
versehen. Die gerundeten Ausnehmungen 24 grenzen Schiebernasen
25 ein, deren Kontur derjenigen der Einschnürungen 4 entspricht.
Sollen Fertigstücke (Formstücke) mit mehr als zwei Rohrenden
hergestellt werden. Besitzen die Einschnürschieber 23
entsprechend konturgebende, angepaßt an die Endform ausgebildete
Schiebernasen.
In der oberen Hälfte von Fig. 8 ist die Ausgangsposition der
Preßstempel 20 und Einschnürschieber 23 bei Preßbeginn und in
der unteren Hälfte von Fig. 8 nach dem Auspressen des
Rohrabschnittes 5 zu dem fertigen Formstück 1 (vgl. die Fig.
1 und 6) dargestellt. An der Stellung des Einschnürschiebers
23 in der unteren Zeichnungshälfte von Fig. 8 ist zu erkennen,
daß sich in der Schieberendposition die Rohrwandung des
Rohrabschnittes 5 an die Begrenzungen der Ausnehmungen 24
anschmiegt, wodurch die Rohrkanäle 6, 7 (vgl. Fig. 1) bzw. die
nach dem Trennschnitt daraus hervorgehenden Rohrenden 11, 12
des Hosenrohres 9 (vgl. Fig. 3) entstehen. Dies wird auch aus
der Fig. 9 deutlich, in der in der oberen Zeichnungshälfte die
Kontur des Formstückes nach dem Aufweiten und in der unteren
Zeichnungshälfte nach dem Auspressen gezeigt ist; während des
Auspressens zu dem fertigen Formstück 1 vergrößert sich dessen
Umfang gegenüber dem Umfang des Rohlings nach dem Aufweiten
(vgl. die obere Hälfte von Fig. 9).
Aufgrund der Formgebung der Gravur 18 in dem Formwerkzeug 17
der geschlossenen Formhälften 15, 16 entstehen an zwei zueinander
diametralen Seiten Ausbauchungen 26, 27, wie in Fig. 12 gezeigt,
während der übrige Umfang des Rohrabschnittes 5 unverändert
bleibt. Diese Kontur liegt auch bei den vorbeschriebenen Fig.
1 bis 10 vor, wobei dort allerdings mit der Aufweitung
einhergehend die Einschnürungen 4 hergestellt werden, d. h. das
Aufweiten und Ausformen zu dem fertigen Formstück 1 findet in
einem einstufigen Arbeitsgang statt. Statt einer einstufigen
Herstellung in einem einzigen Werkzeug läßt sich der
Vorformpreßling 27 nach Fig. 11 in einem zweiten, nicht gezeigten
Formwerkzeug zu der Endform des fertigen Formstückes 1 gemäß
Fig. 13 umformen, d. h. die Einschnürung 4 wird in einem separaten
Arbeitsgang in dem Vorformpreßling 27 ausgebildet; auch in diesem
Fall liegen nach dem Trennschnitt quer zur Längsachse 8 des
Formstückes 1 zwei wie bereits in den Fig. 2 und 3 gezeigte,
baugleiche Hosenrohre 9 vor (vgl. Fig. 14).
Schließlich ist es möglich, einen in Fig. 10 gezeigten
Vorformpreßling 28 zu einem fertigen Formstück 1 auszubilden,
der als Ausgangskontur ein hundeknochenartiges Profil besitzt
und somit schon von vornherein voreingeschnürte Wandbereiche
14 aufweist. Die Umfangslänge des Vorformpreßlings 28 ist
geringfügig kürzer als die Umfangslänge des endgepreßten, in
Fig. 10 durch strichpunktierte Linien angedeuteten fertigen
Hosenrohres 9, des die aus den während des Umformens entstandenen
Rohrkanälen 6, 7 durch einen Trennschnitt gewonnenen Rohrenden
11, 12 besitzt. Ganz gleich jedoch, ob ein ein- oder ein
zweistufiges Herstellungsverfahren gewählt und ein gerader
Rohrabschnitt oder ein Vorformpreßling zum Einsatz kommt, so
ergibt sich doch aufgrund der durch die Einschnürschieber
erreichten Einschnürungen eine sehr enge, durch herkömmliches
Biegen nicht mögliche Rohrendenverzweigung des Hosenrohres.
Claims (6)
1. Verfahren zum Herstellen eines metallenen Hohlkörpers,
insbesondere in Form eines Hosenrohres, wie für einen
Zweifluten-Abgaskrümmer, aus einem in ein teilbares
Formwerkzeug eingelegten Rohrabschnitt nach dem
Innenhochdruck-Umformverfahren, wobei in dem Rohrabschnitt
ein Überdruck eines Druckmittels aufgebaut und gleichzeitig
der Rohrabschnitt von seinen beiden Enden her axial gestaucht
wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Ausnahme von endseitigen, stutzenartigen Aushalsungen
der gesamte dazwischenliegende Rohrabschnitt an zwei
zueinander diametralen Seiten ausgebaucht und zwischen den
Ausbauchungen eingeschnürt wird, bis die einander
gegenüberliegenden Wandbereiche des eingeschnürten
Rohrabschnitts sich berühren, zumindest weitgehend angenähert
haben, wonach die Formhälften des Formwerkzeugs geöffnet
werden, daß das hergestellte, aufgrund der Einschnürung
mindestens zweikanalige Formstück entnommen sowie durch einen
anschließenden Trennschnitt quer zu seiner Längsachse in
zwei baugleiche Fertigstücke untergeteilt wird und die
Fertigstücke an dem von den gegenüberliegenden Wandbereichen
der Einschnürung gebildeten Steg verschweißt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beidseitige Ausbauchung in einem ersten und die
Einschnürung in einem zweiten Arbeitsschritt hergestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ausgehend von einer im Querschnitt hundeknochenartigen
Vorformkontur eines Vorformpreßlings die Einschnürung
hergestellt wird.
4. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch
1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einander gegenüberliegend in der oberen und der unteren
Formhälfte (15, 16) des Formwerkzeugs (17) je ein
Einschnürschieber (23) angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnürschieber (23) abhängig vom Preßweg der
beiden axial auf die Enden des Rohrabschnitts (5) einwirkenden
Preßstempel (20) gesteuert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Einschnürschieber (23) an ihren den Ausbauchungen
(26) des aufgeblasenen Rohrabschnitts (5) zugewandten Seiten
mit zur Endkontur des Formstückes (1) komplementären,
gerundeten Ausnehmungen (24) versehen sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995118252 DE19518252C2 (de) | 1995-05-18 | 1995-05-18 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hosenrohres nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995118252 DE19518252C2 (de) | 1995-05-18 | 1995-05-18 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hosenrohres nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19518252A1 true DE19518252A1 (de) | 1996-11-21 |
DE19518252C2 DE19518252C2 (de) | 1997-05-22 |
Family
ID=7762244
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995118252 Expired - Fee Related DE19518252C2 (de) | 1995-05-18 | 1995-05-18 | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen eines metallenen Hosenrohres nach dem Innenhochdruck-Umformverfahren |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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