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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten durch Umformen, sowie entsprechend hergestellte Rohrbögen oder Rohrbogensegmente.
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Rohrbögen oder Rohrbogensegmente werden in vielen Bereichen der Technik hergestellt, sie dienen u. a. zum Leiten von flüssigen oder gasförmigen Medien. Im Bereich der Luft- und Raumfahrt besteht oft das Bedürfnis, Leitungssysteme und damit auch in diesen enthaltene Rohrbögen oder Rohrbogensegmente aus Titan bzw. Titanlegierungen herzustellen, da dieses Material bekanntlich bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit sowie eine hohe Korrosionsbeständigkeit gegen eine Vielzahl von an sich in hohem Maße korrosiven Medien aufweisen.
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Gegenwärtig werden Rohrbögen oder Rohrbogensegmente beispielsweise durch Tiefziehen oder durch Biegen hergestellt. Beim Tiefziehen werden aus einem flächigen Material, beispielsweise einem Titanblech, zwei den Rohrbogen bildende komplementäre Halbschalen hergestellt und diese dann an zwei Nähten miteinander verschweißt. Nachteilig hierbei ist ein verhältnismäßig hoher Materialeinsatz aufgrund überstehender und ggf. später verworfener Materialbereiche. Das Biegen auf der anderen Seite ist oftmals begleitet von einer Bildung von Falten im gestauchten Bereich des Rohrbogens, einer sich ergebenden Ovalität im Querschnitt sowie einer Materialausdünnung im gezogenen Bereich.
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Die
CH 369091 A beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Rohrbögen mit einer einzigen entlang einer Mantellinie verlaufenden Naht durch Pressen, wobei in einem ersten Pressvorgang eine Abwicklung des Rohrbogens zwischen einer Matrize und einem Stempel verformt wird, um eine erste Querschnittshälfte des Rohrbogens zu bilden, wobei überstehende Teile der Abwicklung in eine parallele Lage gebracht werden, und wobei ein Schließdorn zwischen die überstehenden Teile in die vorgeformte Querschnittshälfte eingelegt und dann in einem zweiten Pressvorgang der Rohrbogen um diesen Schließdorn herum mittels mindestens eines weiteren Schließwerkzeuges in eine geschlossene Form gebracht wird.
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Die
DE 901 767 B beschreibt eine Presse zur Herstellung von Hohlkörpern, insbesondere von geschlitzten Rohren, aus ebenen Blechen, welche ein durch zwei Matrizen gebildetes Presswerkzeug umfasst, wobei durch eine der Matrizen eine an einem Steg vorgesehene Biegerolle hindurchgeführt ist, durch welche das Blech gegen die Innenseite der gegenüberliegenden Matrize gepresst wird. Der Steg, an welchem die verfahrbare Biegerolle angebracht ist, fungiert dabei zwar als Führung bzw. Anschlag für die Tangentialrichtung des Rohmaterials, ist aber nicht vom Presswerkzeug lösbar und zusammen mit dem geformten Rohrbogen aus dem Presswerkzeug zu entnehmen, wie es gemäß der Erfindung vorgesehen ist.
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Die
DE 27 12 453 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von geschweißten Rohrbögen, bei dem ein entsprechend der Abwicklung des Bogens zugeschnittener Blechrohling um seine Längsachse U-förmig und gleichzeitig um seine Querachse bogenförmig gestaltet wird, wobei der Stempel eines Gesenks zur gleichzeitigen Überführung des Blechrohlings in die U-Form und in die Bogenform als zylindrischer Bogenkern ausgestaltet ist und der dadurch U-förmig vorgeformte Rohling dann durch eine dem Bogenkern angepasste Druckrolle vollends zum Rohrbogen verformt wird. Anschlagelemente, durch welche der Rohling gegen Verschieben in Tangentialrichtung gehalten wird, sind hier nicht vorgesehen.
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Die
DE 10 2005 057 424 A1 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlprofils aus einer Platine, bei welchem die Platine zwischen zwei die gewünschte Profilform aufweisende und relativ zueinander verschiebbare Gesenkformhälften eingelegt wird und durch eine Schließbewegung der Gesenkformhälften die Platine zu einem geschlitzten Hohlprofil umgeformt wird, wobei die Umformung der Platine mit kernlosen Gesenkformhälften durchgeführt wird und ein Vorangleiten der Kanten der Platine während der Schließbewegung des Gelenks zur Bildung eines geschlitzten Hohlprofils verhindert wird.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Verfahren sowie eine verbesserte Einrichtung zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten durch Umformen anzugeben.
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Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten mit den Merkmalen des Anspruchs 1, sowie durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst.
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Weiterhin Gegenstand der Erfindung sind Rohrbögen oder Rohrbogensegmente mit den Merkmalen des Anspruchs 10, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen von Verfahren und Einrichtung gemäß der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Durch die Erfindung wird ein Verfahren zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten einer gewünschten Gestalt und eines gewünschten Querschnitts durch Umformen geschaffen, bei dem ein flächiges Material, insbesondere ein Metallblech, mittels eines Presswerkzeugs, das eine der gewünschten Gestalt des Rohrbogens entsprechende formgebende Fläche aufweist, an welche das flächige Material angepresst wird, in die gewünschte Gestalt umgeformt wird, wobei
das Presswerkzeug in Form eines geteilten Werkzeugs bereitgestellt wird, welches einen ersten Teil und mindestens einen zweiten Teil aufweist, die jeweilige der äußeren Gestalt des Rohrbogens entsprechende innere formgebende Teilflächen aufweisen und die in einer Richtung quer zur Achse des Rohrs zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung gegeneinander bewegbar sind,
das flächige Material auf eine der Mantelfläche des Rohrbogens entsprechende Größe zugeschnitten und zwischen die in geöffneter Stellung befindlichen ersten und zweiten Teile des Presswerkzeugs eingesetzt wird, und dass die ersten und zweiten Teile des Presswerkzeugs in die geschlossene Stellung bewegt werden, wobei das flächige Material unter Anlage jeweiliger Endbereiche desselben an den formgebenden Flächen der Teile des Presswerkzeugs in tangentialer Richtung unter Druckspannung gesetzt und beim zunehmenden Schließen des Presswerkzeugs in formgebenden Flächen desselben folgend an diese angeschmiegt und in die gewünschte Gestalt des Rohrbogens umgeformt wird,
und wobei das flächige Material vor dem Einsetzen zwischen die Presswerkzeugteile im Sinne einer U-förmigen Krümmung vorgeformt wird, so dass sich der Mittelbereich des U-förmig gekrümmten flächigen Materials gegen das eine Presswerkzeugteil und die Endbereiche des flächigen Materials gegen das andere Presswerkzeugteil abstützen, so dass während des Schließens der Presswerkzeugteile die beiden Endbereiche des flächigen Materials der formgebenden Fläche des zweiten Presswerkzeugteils folgen bis sich die endgültige Form des Rohrbogens oder Rohrbogensegments ergibt.
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Erfindungsgemäß wird das flächige Material durch ein an einem der Teile des Presswerkzeugs vorgesehenes Anschlagelement an einem seiner Endbereiche gegen Verschieben in Tangentialrichtung gehalten, wobei das Anschlagelement an einem der Presswerkzeugteile mittig nahe einer durch die Schließrichtung des Presswerkzeugs und die Achse des Rohrbogens aufgespannten Fläche vorgesehen ist und das Anschlagelement vom Presswerkzeug lösbar vorgesehen und nach dem Umformen zusammen mit dem geformten Rohrbogen aus dem Presswerkzeug entnommen und dann von diesem entfernt wird.
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Das erfindungsgemäße Verfahren bringt wesentliche Vorteile in Bezug auf die Herstellung der Rohrbögen oder Rohrbogensegmente mit sich, insbesondere ist der Materialeinsatz gering, die hergestellten Rohrbögen oder Rohrbogensegmente können in hohem Maße reproduzierbar hergestellt werden; die sich ergebende Fügestelle (Naht) kann in die neutrale Faser des Rohrbogens gelegt werden; der Rohrbogen bzw. das Rohrbogensegment kann mit exaktem runden Durchmesser ohne Ovalität des Rohrbogens und ohne Faltenbildung sowie ohne Materialausdünnung hergestellt werden. Das Vorformen des flächigen Materials, das nur einen Teil des endgültigen Krümmens desselben für den fertig geformten Rohrbogen ausmacht, erleichtert das Anschmiegen des flächigen Materials an die formgebenden Flächen des Presswerkzeugs und verhindert ein seitliches Ausknicken des flächigen Materials während des Schließens der Presswerkzeugteile.
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Gemäß einer Weiterbildung ist es vorgesehen, dass das flächige Material während des Schließens der Presswerkzeugteile durch eine Hilfsfläche an einem seitlichen Ausknicken gehindert wird.
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Die Hilfsfläche kann im Laufe des weiteren Schließens der Presswerkzeugteile wegbewegt oder entfernt werden.
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Der Rohrbogen kann nach dem Umformen an einer Naht zwischen den Endbereichen des flächigen Materials verschweißt werden.
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Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können unter anderem Rohrbögen oder Rohrbogensegmente aus Ti15-3 oder Ti6-4 hergestellt werden.
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Weiter wird durch die Erfindung eine Einrichtung zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten einer gewünschten Gestalt und eines gewünschten Querschnitts durch Umformen geschaffen, enthaltend ein Presswerkzeug, das eine der gewünschten Gestalt des Rohrbogens entsprechende formgebende Fläche aufweist, an welche das flächige Material beim Umformen in die gewünschte Gestalt angepresst wird, wobei
das Presswerkzeug in Form eines geteilten Werkzeugs vorgesehen ist, welches einen ersten Teil und mindestens einen zweiten Teil aufweist, die jeweilige der äußeren Gestalt des Rohrbogens entsprechende innere formgebende Teilflächen aufweisen, und die in einer Richtung quer zur Achse des Rohrs zwischen einer geöffneten Stellung und einer geschlossenen Stellung gegeneinander bewegbar sind, und es sind Mittel vorgesehen, um die ersten und zweiten Teile des Presswerkzeugs in die geschlossene Stellung zu bewegen,
das auf eine der Mantelfläche des Rohrbogens entsprechende Größe zugeschnittene und zwischen die in geöffneter Stellung befindlichen ersten und zweiten Teile des Presswerkzeugs eingesetzte flächige Material unter Anlage jeweiliger Endbereiche desselben an den formgebenden Flächen der Teile des Presswerkzeugs in tangentialer Richtung unter Druckspannung gesetzt und beim zunehmenden Schließen des Presswerkzeugs den formgebenden Flächen folgend an diese angeschmiegt und in die gewünschte Gestalt des Rohrbogens umgeformt wird, und
die Einrichtung weiterhin einen Stempel enthält, durch welchen das flächige Material vor dem Einsetzen zwischen die Presswerkzeugteile im Sinne einer U-förmigen Krümmung vorgeformt wird, so dass sich der Mittelbereich des U-förmig gekrümmten flächigen Materials gegen das eine Presswerkzeugteil und die Endbereiche des flächigen Materials gegen das andere Presswerkzeugteil abstützen, so dass während des Schließens der Presswerkzeugteile die beiden Endbereiche des flächigen Materials der formgebenden Fläche des zweiten Presswerkzeugteils folgen können bis sich die endgültige Form des Rohrbogens oder Rohrbogensegments ergibt.
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Erfindungsgemäß ist an einem der Teile des Presswerkzeugs ein Anschlagelement vorgesehen, an welchem das flächige Material mit einem seiner Endbereiche gegen Verschieben in der Tangentialrichtung gesichert gehalten wird, das Anschlagelement an einem der Presswerkzeugteile mittig nahe einer durch die Schließrichtung des Presswerkzeugs und die Achse des Rohrbogens aufgespannten bzw. definierten Fläche vorgesehen ist und das Anschlagelement vom Presswerkzeug lösbar vorgesehen und nach dem Umformen zusammen mit dem geformten Rohrbogen aus dem Presswerkzeug entnehmbar und dann von diesem entfernbar ist.
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Weiterhin kann eine Hilfsfläche bzw. ein eine Hilfsfläche aufweisendes Element vorgesehen sein, welches dazu dient, das flächige Material während des Schließens der Presswerkzeugteile an einem seitlichen Ausknicken zu hindern. Eine solche Hilfsfläche bildet somit einen Übergang zwischen den formgebenden Flächen der ersten und zweiten Presswerkzeugteile, wenn diese während des Schließens noch voneinander beabstandet sind.
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Eine solche Hilfsfläche kann so ausgebildet sein, dass sie im Laufe des weiteren Schließens der Presswerkzeugteile wegbewegbar oder entfernbar ist.
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Die Einrichtung kann mit Vorteil verwendet werden zur Herstellung von Rohrbögen aus Ti15-3 oder Ti6-4.
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Weiterhin wird durch die Erfindung ein Rohrbogen oder Rohrbogensegment geschaffen, das nach dem vorher genannten Verfahren hergestellt ist.
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
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Es zeigt:
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1a) und b) eine Draufsicht bzw. eine perspektivische Darstellung eines flächigen Materials, insbesondere eines Blechs, das auf eine der Mantelfläche eines herzustellenden Rohrbogens oder Rohrbogensegments entsprechende Größe zugeschnitten bzw. bereits teilweise in die Form des herzustellenden Rohrbogens umgeformt ist;
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2 eine perspektivische Ansicht des bereits fertig umgeformten Rohrbogens oder Rohrbogensegments gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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3a) bis f) schematisierte und vereinfachte Seitenansichten einer Einrichtung zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten durch Umformen eines flächigen Materials nach dem Stand der Technik in unterschiedlichen Phasen während des Schließens zweier Teile eines Presswerkzeugs, welche der äußeren Gestalt des herzustellenden Rohrbogens entsprechende innere formgebende Teilflächen aufweisen;
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4a) bis c) in schematisierter vereinfachter Darstellung einzelne Phasen bei der Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten durch Umformen eines flächigen Materials gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
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5a) bis d) schematisierte und vereinfachte Seitenansichten einer Einrichtung zur Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten durch Umformen eines flächigen Materials gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung in unterschiedlichen Phasen während des Schließens zweier Teile eines Presswerkzeugs, welche der äußeren Gestalt des herzustellenden Rohrbogens entsprechende innere formgebende Teilflächen aufweisen.
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Zunächst soll anhand der 3a) bis f) die Herstellung von einfachen, insbesondere zylinderförmigen, Rohrstücken durch Umformen eines flächigen Materials, wie es herkömmlich durchgeführt wird, erläutert werden. Während des Schließens zweier Teile 2, 3 eines Presswerkzeugs 8, welche der äußeren Gestalt des herzustellenden Rohrstücks entsprechende innere formgebende Teilflächen 5, 6 aufweisen, wird das flächige Material 1 zu dem gewünschten Rohr geformt.
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Am Presswerkzeug 8 kann herkömmlich an dessen oberen Teil 3 ein Anschlagelement 11 vorgesehen sein, welches dazu dient, den oberen Endbereich 1a des flächigen Materials 1 gegen Verschieben in Tangentialrichtung fixiert zu halten, das heißt, das flächige Material 1 wird mit seinem anderen Endbereich 1b) in der durch den gebogenen Pfeil gezeigten Weise während des Schließens der Presswerkzeugteile 2, 3 an den formgebenden Flächen 5, 6 angeschmiegt in die gewünschte Gestalt des Rohrs 1 gebracht.
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Wie die 3c) zeigt, kann eine Hilfsfläche 4 bzw. ein mit einer Hilfsfläche 4 versehenes zusätzliches Element vorgesehen sein, welches das flächige Material 1 während des Schließens der Presswerkzeugteile 2, 3 gegen ein seitliches Ausknicken fixiert bzw. ein solches seitliches Ausknicken verhindert. Eine solche Hilfsfläche 4 kann so vorgesehen sein, dass sie während der in 3c) gezeigten kritischen Phase des Schließvorgangs die formgebenden Flächen 5, 6 der beiden Presswerkzeugteile 2, 3 überbrückt, so dass das flächige Material 1 nicht ausknickt oder deformiert wird. Im Laufe des weiteren Schließens der Presswerkzeugteile 2, 3 kann die Hilfsfläche 4 dann wegbewegt oder entfernt werden, so dass das vollständige Schließen der Presswerkzeugteile 2, 3 nicht behindert wird, vgl. 3d) bis 3f).
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Das Rohrstück wird dann herkömmlich nach dem Umformen an der sich zwischen den Endbereichen 1a, 1b des flächigen Materials 1 ergebenden Nahtstelle verschweißt, so dass es über seinen gesamten Umfang geschlossen ist.
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Nun soll anhand der 1 und 2, sowie der 4 und 5 in schematisierter vereinfachter Darstellung die Herstellung von Rohrbögen oder Rohrbogensegmenten durch Umformen eines flächigen Materials gemäß der Erfindung in einzelnen Phasen erläutert werden.
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1 zeigt ein flächiges Material 1 zur Herstellung eines Rohrbogens oder Rohrbogensegments 10, wie in 2 gezeigt, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung. Das in 1 dargestellte flächige Material 1 ist auf eine der Mantelfläche des Rohrbogens 10 entsprechende Größe zugeschnitten, 1a), und in 1b) bereits in teilweise gemäß der Erfindung im Sinne der zukünftigen Form des herzustellenden Rohrbogens 10 vorgebogener Form dargestellt.
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Die Herstellung des Rohrbogens oder Rohrbogensegments gewünschter Gestalt und gewünschten Querschnitts erfolgt durch Umformen des flächigen Materials 1 mittels eines Presswerkzeugs 8, wie es, gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung, vereinfacht und schematisiert in 4c) und in 5a) bis d) dargestellt ist. Das flächige Material 1 kann insbesondere ein Metallblech sein, insbesondere ein Titanblech der Legierung Ti15-3 oder Ti6-4, oder auch ein Blech aus einer anderen Titanlegierung oder aus einem anderen Metall.
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Das Presswerkzeug 8 ist in Form eines geteilten Werkzeugs bereitgestellt, welches einen ersten Teil 2 und einen zweiten Teil 3 aufweist, vergl. 4c) und 5a) bis d). Dieses verfügt über jeweilige der äußeren Gestalt des herzustellenden Rohrbogens 10 entsprechende innere formgebende Teilflächen 5, 6, die quer zur Achse des Rohrbogens zwischen einer geöffneten Stellung, 5a), und einer geschlossenen Stellung, 5d), in der durch die geraden Pfeile gekennzeichneten Richtung gegeneinander bewegbar sind. Die Teilflächen 5, 6 des Presswerkzeugs 8 ergänzen sich zu einer der gewünschten Gestalt des herzustellenden Rohrbogens 10 entsprechenden formgebenden Fläche.
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Das flächige Material 1, das auf die der Mantelfläche des Rohrbogens 10 entsprechende Größe zugeschnitten ist, vgl. 1a), wird zunächst, wie 4a) und 4b) zeigen, vor dem Einsetzen zwischen die Presswerkzeugteile 2, 3 mittels eines Stempels 13 im Sinne einer U-förmigen Krümmung vorgeformt und dann zwischen die in geöffneter Stellung befindlichen ersten und zweiten Teile 2, 3 des Presswerkzeugs 8 eingesetzt, 5a).
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Die Presswerkzeugteile 2, 3 werden dann allmählich in die geschlossene Stellung bewegt werden, 5b) bis 5d), wobei das flächige Material 1 unter Anlage seiner jeweiligen Endbereiche 1a, 1b an den formgebenden Flächen 5, 6 der beiden Werkzeugteile 2, 3 in tangentialer Richtung unter (Druck)-Spannung gesetzt und dadurch beim zunehmenden Schließen des Presswerkzeugs 8 den formgebenden Flächen 5, 6 folgend an diese angeschmiegt und in die Form des Rohrbogens oder Rohrbogensegments 1 umgeformt wird, bis sich die in 5d) gezeigte endgültige Form des Rohrbogens oder Rohrbogensegments ergibt. Dabei wird über dem gesamten Umfang des sich zu dem Rohrbogen 10 umformenden flächigen Materials 1 eine Druckspannung eingebracht und dadurch das Material plastifiziert und in einem gewissen Maße zum Fließen gebracht, so dass eine exakte Abformung der formgebenden Flächen 5, 6 des Presswerkzeugs 8 ohne Faltenbildung und Materialausdünnung resultiert.
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Das flächige Material 1 wird vor dem Einsetzen zwischen die Presswerkzeugteile 2, 3 in einer Richtung, d. h. 1-dimensional, im Sinne der U-förmigen Krümmung vorgeformt, während des Schließens der Presswerkzeugteile 2, 3 wird das flächige Material 1 dann der formgebenden Fläche 5, 6 der Presswerkzeugteile 2, 3, welche der äußeren Gestalt des Rohrbogens 10 entsprechend ausgebildet sind, folgend unter Plastifizierung und Krümmung in zwei Richtungen, d. h. 2-dimensional, in die endgültige Form des Rohrbogens oder Rohrbogensegments 10 umgeformt.
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Das Anschlagelement 11 ist bei dem in 5 gezeigten Ausführungsbeispiel an dem oberen Presswerkzeugteil 3 mittig vorgesehen, nämlich nahe einer Ebene oder Fläche, die durch die Schließrichtung des Presswerkzeugs 8 (Pfeil) und die Achse des Rohrbogens 10 (Mittelachse) aufgespannt oder definiert ist. Das Anschlagelement 11 ist vom Presswerkzeug 8 lösbar vorgesehen, so dass es nach dem Umformen zusammen mit dem Rohrbogen 10 aus dem Presswerkzeug 8 entnommen und dann von diesem entfernt werden kann.
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Ähnlich wie durch das Bezugszeichen 4 in 3c) gezeigt, kann eine in 5 nicht eigens dargestellte Hilfsfläche bzw. ein mit einer Hilfsfläche versehenes zusätzliches Element vorgesehen sein, welches ausgebildet ist, ein seitliches Ausknicken des flächigen Materials 1 während des Schließens der Presswerkzeugteile 2, 3 zu verhindern. Eine solche Hilfsfläche kann so vorgesehen sein, dass sie während des Schließvorgangs die formgebenden Flächen 5, 6 der beiden Presswerkzeugteile 2, 3 überbrückt, so dass das flächige Material 1 nicht ausknickt oder deformiert wird. Im Laufe des weiteren Schließens der Presswerkzeugteile 2, 3 kann die Hilfsfläche dann wegbewegt oder entfernt werden, so dass das vollständige Schließen der Presswerkzeugteile 2, 3 nicht behindert wird, vgl. 5c) und 3d). Das Wegbewegen oder Entfernen der Hilfsfläche kann in jedweder an sich bekannten Weise bewerkstelligt werden, es kann aber auch vorgesehen sein, dass anstelle einer wegbewegbaren oder entfernbaren Hilfsfläche beispielsweise an den beiden Presswerkzeugteilen 2, 3 fingerartig ineinander eingreifende Verlängerungen vorgesehen sind, welche beim Schließen des Presswerkzeugs 8 ineinander geschoben werden und die gleiche Wirkung haben.
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Der Rohrbogen bzw. das Rohrbogensegment 10 wird dann nach dem Umformen an der sich zwischen den Endbereichen 1a, 1b des flächigen Materials 1 ergebenden Nahtstelle 12 verschweißt, so dass es über seinen gesamten Umfang geschlossen ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung können Rohrbögen oder Rohrbogensegmente mit geringem Materialeinsatz, hoher Reproduzierbarkeit, mit exakt rundem Durchmesser, ohne Faltenbildung und Materialausdünnung hergestellt werden. Gegenüber herkömmlichem Tiefziehen ist der Materialverbrauch typischerweise um 50% geringer, gegenüber herkömmlichem Biegen sogar um typischerweise 60%. Ein weiterer Vorteil ist, dass, falls erforderlich oder gewünscht, die Schweißnaht 12 in die neutrale Phase des Rohrbogens gelegt werden kann. Weiter von Vorteil ist, dass kein Besäumen der Kontur des hergestellten Rohrbogens oder Rohrbogensegments nötig ist, da dieses in dem Presswerkzeug 8 bereits auf Endmaß hergestellt werden kann.
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Zur endseitigen Begrenzung des gewünschten Maßes des herzustellenden Rohrbogens oder Rohrbogensegments 10 kann an den axialen Enden des Presswerkzeugs bzw. der Teile 2, 3 desselben, vorzugsweise ein dieses Maß definierender Anschlag vorgesehen sein, der in 5a) auf der rechten Seite des oberen Presswerkzeugteils 3 gestrichelt dargestellt ist. Bei dem vorher genannten Fließen des durch die Druckspannung plastifizierten Materials findet das zugeschnittene flächige Material also genau in die gewünschte Größe des herzustellenden Rohrbogens.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- flächiges Material
- 2
- erster Werkzeugteil
- 3
- zweiter Werkzeugteil
- 4
- Hilfsfläche
- 5
- formende Fläche
- 6
- formende Fläche
- 8
- Presswerkzeug
- 9
- endseitige Anschlagfläche
- 10
- Rohrbogen
- 11
- Anschlagelement
- 12
- Naht
- 13
- Stempel