DE3150426C2 - - Google Patents
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- DE3150426C2 DE3150426C2 DE19813150426 DE3150426A DE3150426C2 DE 3150426 C2 DE3150426 C2 DE 3150426C2 DE 19813150426 DE19813150426 DE 19813150426 DE 3150426 A DE3150426 A DE 3150426A DE 3150426 C2 DE3150426 C2 DE 3150426C2
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B21—MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D—WORKING OR PROCESSING OF SHEET METAL OR METAL TUBES, RODS OR PROFILES WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
- B21D7/00—Bending rods, profiles, or tubes
- B21D7/06—Bending rods, profiles, or tubes in press brakes or between rams and anvils or abutments; Pliers with forming dies
- B21D7/066—Bending rods, profiles, or tubes in press brakes or between rams and anvils or abutments; Pliers with forming dies combined with oscillating members
Description
Die Erfindung betrifft eine Biegevorrichtung nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
Eine Biegevorrichtung dieser Art ist beispielsweise aus der
DE-OS 16 27 548 bekannt, die eine Sonderform vielseitiger und
einfach zu handhabender Maschinen offenbart, bei denen ein
auf zwei Widerlagern abgestütztes Rohr durch einen zwischen
die Widerlager einfahrenden Stempel gebogen wird. Die Widerlager
sind dabei in einer Würfelform ausgebildet, die einerseits
eine Auskehlung mit weitem Radius und andererseits eine Schräg
fläche aufweist, die wahlweise als Aufnahme für das zu
biegende Rohr dienen können und es insbesondere auch erlauben,
direkt aneinander anschließende Biegungen in unterschiedlichen
Biegeebenen auszuführen. Die Abmessungen der Widerlager und
deren Verstellmöglichkeiten entsprechen den Anforderungen an
eine vielseitig und einfach einzusetzende Biegevorrichtung.
Eine ähnliche Biegevorrichtung ist aus der CH-PS 5 36 145 be
kannt, mit der an durchlaufenden Rohren Ausbuchtungen mit einem
Hauptbogen und zwei Gegenbögen auf jeder Seite an Rohren herge
stellt werden können. Die Widerlager erhalten zu diesem Zweck
die Form von Kreisscheiben bzw. Kreissektorscheiben mit Hohlkeh
len in Torusform, ausgelegt auf die gewünschten Gegenbögen.
Derartige Biegevorrichtungen eignen sich gut für eine bruchlose,
den Innenquerschnitt erhaltende Verformung bei Rohren niedriger
oder mittlerer Qualität. Für Rohre mit höheren Anforderungen,
insbesondere für starkwandige Rohre mit bezüglich ihres Durch
messers klein vorgegebenem Biegeradius, wie etwa einem Biege
radius von weniger als einem doppelten Rohrdurchmesser, sind
Techniken vorauszusetzen, die das Fließverhalten des Werkstoffs
und die Materialverteilung beim herzustellenden Rohrbogen stär
ker berücksichtigen. In dieser Hinsicht ist für Rohre mit hohen
Anforderungen insbesondere das Dornbiegeverfahren eingesetzt
worden, bei dem ein Bogen über einen gekrümmten Dorn gedrückt
wird und dabei sowohl eine Aufweitung wie auch eine Krümmung
erhält. Dieses hochentwickelte und bewährte Verfahren ist aller
dings in seiner Arbeitsgeschwindigkeit begrenzt. Überdies er
zielt das Dornbiegeverfahren zunächst nur gleichförmig gekrümmte
Bögen, während für Schweiß- und Prüfzwecke häufig Bögen mit
zylindrischen Rohrenden verlangt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der auch starkwandige, enggekrümmte Rohrbögen hoher Qualität
in einfachen und schnellen Arbeitsgängen hergestellt werden
können.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Es hat sich nämlich gezeigt, daß das Grund
prinzip der mit Widerlagern arbeitenden Biegevorrichtungen
sich überraschend gut für die bisher hierzu außer Betracht
gelassenen Fälle starkwandiger Rohre mit engen Radien verwenden
läßt, wenn bei einer entsprechenden Biegevorrichtung für einen
hinreichenden Abstandsradius der Aufnahme von ihrer Schwenkachse
gesorgt ist und eine formschlüssige Anpassung der Widerlager-
Aufnahmen gewährleistet wird. Ein solcher Abstandsradius bzw. Abstand führt nämlich
dazu, daß die Aufnahme insbesondere zu Beginn des Biegevorgangs
eine starke Einwärtsbewegung ausführt, d. h. eine Stauchbewegung
in Längsrichtung des zu biegenden Rohres auf den Stempel und
das andere Widerlager zu.
Diese Einwärtsbewegung wird dem zu biegenden Rohr insbesondere
zu Beginn des Biegevorgangs mitgeteilt, bei dem die auf das
Rohr wirkenden Kräfte im wesentlichen quer zur Aufnahme gerich
tet sind. Die Einwärtsbewegung hat zur Folge, daß das Rohr
in einen mittleren Bereich gestaucht wird. Damit läßt sich
erreichen, daß der Rohrbogen schließlich an der Außenbogenform
eine im wesentlichen ungeminderte Wandstärke erhält und daß
er an der Innenbogenform noch verdickt ist, was für die Bela
stung der Rohrbögen in typischen Einsatzfällen durchaus er
wünscht ist. Insbesondere die Biegebeanspruchung von Rohrbögen
führt zu der Forderung nach einer steifen Innenbogenform.
Wichtig für diesen Stauchvorgang ist allerdings, daß die Aufnah
men des Widerlagers den zu biegenden Rohrabschnitt fest erfassen
und ihm die gewünschten Stauchkräfte mitteilen können. Dies
wird mit einer formschlüssigen Anpassung der Aufnahme an das
zu biegende Rohr erreicht.
Wesentlich ist dabei auch, daß die Vorrichtung Rohrbögen mit
geraden Schenkelverlängerungen schafft, was für Verbindungen
mit geraden Rohrenden, etwa für Schweißverbindungen mit maschi
neller Verschweißung wie auch für die gerätetechnische Überprü
fung von Schweißnähten überaus vorteilhaft ist.
Ein Rohrbiegeverfahren anderer Art für dickwandige Metallrohre
ist aus der DE-AS 11 77 908 bekannt, welches in mehreren
Schritten durchgeführt wird, bei denen der Bereich eines Rohr
bogens jeweils wechselnd auf der Innen- oder Außenseite erhitzt
und gegensinnig gebogen wird, um damit jeweils eine Stauchung
und damit eine Wandverdickung zu erzielen. Bei der Durchführung
des Verfahrens dienen Auflageformen, Biegerollen und auch ein
Gestell mit Biegewangen und einem zwischen diesem hindurchbeweg
baren Stempel dazu, dem Rohr eine präzisierte Form geben
- wobei sich die Wandstärke des Rohrbogens durch die gezielte
Wärme- und Biegebehandlung ergibt.
Aus der DE-OS 16 52 838 ist ferner eine Vorrichtung zum Biegen
und zum gleichzeitigen Stauchen von Metallteilen, insbesondere
aus Flachstahl, bekannt, bei der das zu verformende Teil zwi
schen zwei schwenkbaren Werkzeugschenkeln durch einen Niederhal
ter einknickbar ist. Die Werkzeugschenkel führen eine Schwenkbe
wegung um einen gemeinsamen Drehpunkt aus und sind mit Ausneh
mungen ausgestattet, die eine wulstartige Verdickung des Werk
stücks im Biegebereich ausformen.
Aus der US-PS 30 42 099 ist in Verfahren zum Biegen von Rohren
ohne eine Abplattung im Biegebereich zu entnehmen, bei dem
das Rohr, insbesondere ein Rechteckrohr, zunächst an den paral
lel zur Biegeebene liegenden Seiten eingequetscht wird, wonach
es dann mit einem Werkzeug aus Stempel und Widerlagern gebogen
bzw. geknickt werden kann. Das dabei erzielte Rohr erfährt
dabei im Krümmungsbereich allerdings einen stark verengten
Innenquerschnitt.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung
ergibt sich aus dem Anspruch 2, wonach
das Rohr
so hintergriffen wird, daß eine völlig schlupffreie Übertragung der
Schubkräfte erzielt wird.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung nach dem Anspruch 3
stellt sicher, daß der Rohrbogen im Innenbogenbereich eine
ausreichende Verdickung erhält und auch am Außenbogenbereich
zumindest nicht wesentlich dünner wird.
Eine Ausgestaltung nach dem Anspruch 4 schließlich erfaßt den
Fall einer präzisen Ausformung eines 180°-Bogens, der dabei
gerade Schenkelverlängerungen beliebig vorgebbarer Länge haben
kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in
der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrie
ben. In der Zeichnung zeigen
Fig. 1, 2 und 3 schematisierte Darstellung der Biegevorrichtung
und eines zu biegenden Rohres in aufeinander
folgenden Arbeitsphasen (zum Teil schnittbildlich)
und
Fig. 4 vergrößerte Maßskizze zum gebogenen Rohr.
In den Fig. 1, 2 und 3 ist die mit ihren funktionswesentlichen Teilen
und einem zu biegenden Rohr dargestellte Vor
richtung insgesamt gezeigt. Diese Biege
vorrichtung 1 ist im vorliegenden Fall eine hydraulische
Presse mit einem Stempel 2 nach Art eines Niedergängers
bei Gesenken und mit zwei an ortsfesten Böcken 3 und 4
abgestützten Widerlagern 5 bzw. 6, die um senkrecht zur
Zeichenebene ausgerichtete Achsen 7 bzw. 8 parallel
zur Zeichenebene verschwenkbar sind.
Die gesamte Anordnung ist im vorliegenden Fall zweckmäßig
(aber nicht notwendigerweise) symmetrisch zu einer senk
rechten Mittelebene ausgebildet, in der auch eine dem
Stempel 2 zuzuordnende Wirklinie 9 liegt.
Der Stempel 2 hat in der zeichnungsgemäßen Ansicht einen
U-förmigen Umriß, der etwa dem Achsenverlauf des zu
biegenden Rohres entspricht.
Dementsprechend ist vorgesehen, daß der Stempel 2 etwa die
Innenseite des fertigen Rohrbogens aufnehmen kann, worin
die gekrümmte Innenbogenform des Rohres eingeschlossen ist.
Dementsprechend ist der Stempel nicht nur in seiner Umriß
form der Krümmung des Rohrbogens angepaßt, sondern auch
(mit einer Hohlkehle bzw. Halbkreis-Nut 10) dem Quer
schnitt des Rohres.
Auch die Widerlager 5 und 6 weisen eine Gestaltung auf,
die die Formung des Rohres berücksichtigt. Die in Fig. 1
noch miteinander fluchtenden Oberkanten der Widerlager
5 und 6 weisen konkave Aufnahmen 11 bzw. 12 auf, die auch
als etwa halbzylindrische Hohlkehlen ausgebildet sind. So
mit liegt ein zu biegendes Rohr 13 in der Ausgangslage
gemäß Fig. 1 mit seinen beiden Endbereichen formschlüssig
in den Aufnahmen 11 und 12 und wird dann von oben in
seinem Mittelteil durch den Stempel 2 erfaßt, der im
Andruckbereich auch schon eine passende Querschnittsform
darbietet.
Die Fig. 2 und 3 zeigen, daß der niedergehende Stempel 2
das Rohr in der Mitte nach unten durchbiegt, wobei beid
seits kürzer werdende gerade Schenkelenden auf den
Widerlagern 5 und 6 abgestützt bleiben und das zu biegende
Rohr an den niedergehenden Stempel anformen, bis ein
Bogen von 180° erzielt und der Bogen zwischen den nun
zueinander parallelen Auflagen der Widerlager 5 und 6
nach unten herausdrückbar ist (Fig. 3).
Dieser Biegevorgang veranschaulicht einige geometrische
Bedingungen, die bei der Biegevorrichtung 1 einzuhalten
sind. Bei einem Abstand A zwischen den Achsen 7 und 8 der
Widerlager 5 und 6 müssen die einander zugewandten Teile
der Widerlager innerhalb eines Radius vom halben Abstand A
von der Achse liegen, damit die Widerlager nicht
zusammenstoßen.
Noch wichtiger ist ein in der Zeichnung mit B bezeichneter
Abstandsradius B der Aufnahmen 11 und 12 von den zugehörigen
Widerlager-Achsen 7 bzw. 8, wobei dieser Radius den
kürzesten Abstand bezeichnet, daß sich zwischen der
(gedachten) Achse der Achszapfen und der tiefsten
(Boden-) Linie der Aufnahmen 11 und 12 ergibt.
Dieser Abstandsradius bzw. Abstand B ist für das Biegen von 180°-Bögen
in bezug auf den Abstand A so zu wählen, daß sich die
beiden Abstandsradien und der Außendurchmesser des Rohr
bogens gerade zu dem Abstand A ergänzen.
Eine solche Festlegung gilt allerdings nicht für Bögen
mit einem kleineren Krümmungswinkel. Würde etwa ein
90°-Bogen nach Fig. 2 bereits die gewünschte Endform
ergeben, dann könnte der Abstand A kleiner angesetzt wer
den. Dieses kann im Sinne eines im Krümmungsbereich stärker
gestauchten und damit durch Wandverstärkung und Material
verformung besser verfestigten Rohrbogens erwünscht sein.
Einer Verkleinerung des Abstandsradius B sind dagegen
Grenzen gesetzt. Diese liegen in der Größenordnung von
einem Viertel des Achsabstands A, auch wenn die Anforde
rungen an den herstellenden Rohrbogen Toleranzen zu
lassen, zumal die zur Formung des Rohrbogens vorgesehene
Stauchung auch bei kleineren Abstandsradien zu finden
ist, dort allerdings keine ausreichende Wirkung erzeugt.
Erst in der genannten Größenordnung erreicht die Stauch
wirkung ein zufriedenstellendes Ausmaß.
Eine eher abstrakt-geometrische Darstellung des Biege
vorgangs ergibt sich aus Fig. 4, in der in vergrößertem
Maßstab zwei Zustände des zu biegenden bzw. gebogenen
Rohrs überdeckend eingezeichnet sind. Sowohl das
Rohr und seine Anordnung bezüglich der Biegevorrichtung
wie auch die Biegevorrichtung selbst sollen hier
symmetrisch angenommen werden, so daß sich die Dar
stellung auf den mittleren Bereich und eine vollständige
(rechte) Hälfte von Rohr und Vorrichtung beschränken
kann.
Das unverformte Rohr 13 liegt zwischen dem Stempel 2,
der allerdings lediglich durch einen Innenlängslinie 14
der Hohlkehle 10 und einen Achsenpunkt 15 für die
Bogenform des Stempels 2 gekennzeichnet ist, und den
Widerlagern 5 und 6 auf, von denen allerdings das Wider
lager 6 - aus den erwähnten Symmetriegründen - ganz fehlt
und das Widerlager 5 lediglich durch seine Achse 7 und
seinen Abstandsradius B gekennzeichnet ist. Der sich mit
dem Abstandsradius B um die Ache 7 ergebende Kreisbogen
16 ist eingezeichnet. Auf diesem Kreisbogen 16 bewegt
sich ein senkrecht über der Achse 7 liegender Auflage
punkt 17 des Widerlagers 5 und auch (bei Vernachlässigung
eines Schlupfes) ein dort aufliegender Punkt des
Rohres 13. Bei Herstellung eines 180°-Bogens würde der
Punkt 17 einen Viertelbogen im Gegenuhrzeigersinn durch
laufen.
Die Verformungen und der Bewegungsablauf werden aus der
überlagerten Darstellung des verformten Rohres 13′ deutlich.
Der Stempel 2 ist dabei
niedergegangen, so daß die Bogenachse nun am Punkt 15′, die
Bogenlinie nun an der Linie 14′ liegt.
Beim Niederdrücken legt sich das Rohr mit seiner Rohr
innenform an die Kennlinie 14′ an. Die Neigung eines Rohrs
beim Biegen, sich quer zur Biegeebene oval zu verformen,
wird hier bekannterweise durch die engsitzende, bereits
erwähnte Hohlkehle des Stempels 2 bekämpft; überdies sind
gleichfalls bekannte Mittel wie querschnittsversteifende
Füllteile oder -mittel und auch Warmbehandlungen anwend
bar.
Für den vorliegenden Fall ist allerdings weniger die
Querschnittsverformung als die Verformung des Bogens
parallel zu seiner Achse von Interesse.
Von Haus aus führt ein zwischen mehr oder weniger fest
stehenden Widerlagern auf ein Rohr niedergehender Stempel
dazu, daß letzteres im Bogenbereich gestreckt wird und an
Wandstärke verliert, wobei die Streckung natürlich den
Außenbogen mehr betrifft als den Innenbogen. Wie in
der Zeichnung vermerkt, soll sich hier ein Außenbogen
mit einem Radius R ergeben, wenn die Rohrachse einen
Bogen mit dem Radius a erhält. Der Bogenwinkel sei α
und die Außenbogenlänge ist l b . Würde man sich etwa die
Enden des Rohres 13 ortsfest gehalten vorstellen, dann
würde das verformte Rohr 13′ bei einer Absenktiefe h t ins
gesamt, insbesondere aber im Außenbogenbereich gestreckt
und damit geschwächt werden.
Dem wird durch die Form der Widerlager entgegengewirkt,
und zwar insbesondere durch einen hinreichend großen Ab
standsradius B, welcher zu der aus Fig. 4 ersichtlichen
Stauchbewegung führt.
Wenn der Stempel 2 um h t abgesenkt ist und das Rohr die
Zwischen- oder Endform des Rohres 13′ mit einem Bogen
winkel α und daran anschließenden geraden Schenkelver
längerungen angenommen hat, ist auch das Widerlager 3
aus seiner Ursprungslage bewegt, und zwar um den Winkel
a/2. Der Punkt 17 liegt jetzt bei 17′. Aus der Dar
stellung wird deutlich, daß hier ein beträchtlicher Weg
des Auflagepunktes 17 zum Krümmungsbereich des Rohres
hin stattgefunden hat, der zu einem Stauchdruck auf das
Rohr führt und in der Lage ist, selbst an der Bogen
außenform anstelle der herkömmlichen Streckung eine
Stauchung zu bewirken und damit die Verformung in der
gewünschten Weise zu verändern und auch nach Wahl be
herrschbar zu machen.
Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß der Stauchvorgan
am Beginn des Biegevorgangs besonders stark ist, wenn
etwa zwischen den Punkten 17 und 17′ schon bei kleinen
Winkeln eine starke Auslenkung (insbesondere bei großem
Abstands-Radius B) eintritt, während bei fortschreitender
Auslenkung bis zur 90°-Grenzlage eine schwächerwerdende
Annäherung an den mittleren, vom Stempel 2 durchlaufenden
Bereich stattfindet.
Die geometrischen Zusammenhänge führen auf nichtlineare,
trigonometrische Abhängigkeiten, auf deren Ableitung es
hier nicht ankommt, zumal auch bei unfixierter Auflage
des Rohres ein gewisser Schlupf je nach den Material
eigenschaften und den Kräften zu berücksichtigen ist.
Dieser Schlupf ist von den Auflagerkräften am Widerlager
abhängig und damit am Anfang (bei quer zum Widerlager ge
richteter Verformkraft) geringer als in der Nähe einer
180°-Endverformung, bei der der Stempel zunehmend parallel
zum Widerlager niedergeht.
Um den Schlupf des Rohres 13 gegenüber den Widerlagern
besser zu beherrschen, können geeignete form- oder kraft
schlüssig wirkende Kupplungsmittel vorgesehen sein. Eine
besonders einfache und auch die Handhabung nicht beein
trächtigende Maßnahme in dieser Hinsicht ist ein aus
Fig. 2 in der Schnittdarstellung des Widerlagers 6
ersichtlicher Anschlag 18, der die hohlkehlenförmige Auf
nahme 12 rückwärtig abschließt und das Ende des Rohrs 13′
hintergreift, so daß ein Stauchdruck vollständig über
tragen werden kann, ein Schlupf in entgegengesetzter
Richtung, etwa im Sinne eines Herausdrückens des fertigen
Rohres 13′′ in Fig. 3 aus der Vorrichtung 1 aber unbe
hindert bleibt.
Aus der Geometrie gemäß Fig. 4 ist ohne weiteres ersicht
lich, daß ein relativ großer Abstandsradius B zu starken
Stauchbewegungen führt. Die Wahl dieses Radius ist aller
dings normalerweise schon unter baulichen Gesichtspunkten
nicht unbegrenzt vergrößerbar. Überdies ist jedenfalls
bei größeren Bogen, insbesondere beim 180°-Bogen, die
aus Fig. 3 ersichtlich geometrische Zuordnung zu berück
sichtigen, bei der die beiden Abstandsradien der Widerla
ger 5 und 6 und der Durchmesser der Außenbogenform sich
zu dem Achsabstand A ergänzen sollen. Der Achsabstand A
ist aber auch mit Rücksicht auf die Länge des zu ver
formenden Rohrs 13 nicht willkürlich über diese hinaus
vergrößerbar, um hier geeignete Auflagebedingungen zu
erhalten.
Insgesamt ist hier mit einer konstruktiv einfachen und
leicht zu bedienenden Vorrichtung die Möglichkeit zur
Herstellung hochwertige Rohrbögen, insbesondere kritischer
Rohrbögen mit engem Bogenradius und starken, hochbelast
baren Wandungen gegeben, wobei sich eine überaus hohe
Arbeitsgeschwindigkeit ergibt und wobei zum Antrieb
Pressen herkömmlicher Art zur Verfügung stehen. Die
Verformungsvoraussetzungen und -ergebnisse sind für
den Fachmann gut vorhersehbar und überschaubar. Überdies
ist es vorteilhaft, daß der Rohrbogen dabei an seiner
Innenbogenform eine stärkere Stauchung erhält, die der
Biegebelastung in einem Leitungszug, etwa infolge
thermischer Ausdehnungen der Leitungen begegnet. Die hier
als Ausgangsrohr 13 vorzusehenden Rohrteile bedürfen
in den meisten Fällen keiner besonderen Vorbearbeitung,
sie können sogar mit ungeschrägten Enden (wie auch in
der Zeichnung dargestellt) eingesetzt werden. Darüber
hinaus können einzelne oder auch mehrere Bögen in lang
durchlaufende Rohrabschnitte aufeinanderfolgend oder in
wählbaren Abständen angebracht werden.
Claims (4)
1. Biegevorrichtung für Rohre aus Metall, mit zwei im Abstand
voneinander angeordneten Widerlager und einem zwischen den
Widerlagern angeordneten, der Innenbogenform des zu biegenden
Rohrs in Krümmung und Querschnitt angepaßten Stempel, wobei
die Widerlager zylindrisch ausgekehlte Aufnahmen aufweisen
und auf der dem Stempel abgewandten Seite der Aufnahmen mit
Abstand von diesem um jeweils eine quer zur Biegeebene liegende
Achse schwenkbeweglich gelagert sind und wobei der Stempel
und die Widerlager relativ zueinander bewegbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die zylindrische Auskehlung der
Aufnahmen (11, 12) dem zu biegenden Rohr (13) formschlüssig
angepaßt ist und daß der Abstand (B) der Aufnahmen (11, 12)
von deren Achse (7, 8) jeweils nicht kleiner als ein Viertel des Abstands
(A) der Achsen (7, 8) voneinander ist.
2. Biegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerlager (5, 6) jeweils einen ein Rohrende hintergrei
fenden Anschlag (18) aufweisen.
3. Biegevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand (B) der Aufnahmen (11, 12) von deren
Achse (7, 8) jeweils nicht kleiner als der Innenradius (R-D) der Innenbo
genform ist.
4. Biegevorrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Abstand (A) der Achsen (7, 8) voneinander
der doppelten Summe vom Radius (R) der Außenbogenform und vom
Abstand (B) der Aufnahmen (11, 12) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813150426 DE3150426A1 (de) | 1981-12-19 | 1981-12-19 | Biegevorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19813150426 DE3150426A1 (de) | 1981-12-19 | 1981-12-19 | Biegevorrichtung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3150426A1 DE3150426A1 (de) | 1983-07-07 |
DE3150426C2 true DE3150426C2 (de) | 1989-04-27 |
Family
ID=6149205
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19813150426 Granted DE3150426A1 (de) | 1981-12-19 | 1981-12-19 | Biegevorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3150426A1 (de) |
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FR1472299A (fr) * | 1966-03-03 | 1967-03-10 | Dispositif à adjoindre, ou modification à apporter à une cintreuse à tube pour exécuter des coudes en solution de continuité | |
FR2091943B1 (de) * | 1970-05-29 | 1974-05-03 | Mingori Rene |
-
1981
- 1981-12-19 DE DE19813150426 patent/DE3150426A1/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE3150426A1 (de) | 1983-07-07 |
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Legal Events
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