Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
luftspaltisolierten Abgaskrümmers einer Abgasanlage eines Fahr
zeuges.
In der DE 195 11 514 C1 wird die Fertigung eines Abgaskrümmers
beschrieben, der aus mehreren mit Schiebesitz ineinander ge
steckten Innenrohren und einem Außenmantel sowie Eingangsflan
schen und einem Ausgangsflansch besteht. Der Außenmantel ist in
Halbschalenbauweise ausgeführt, wobei zuerst der Steckverbund
der Innenrohre (Rohrbogen, T-Stück, Verzweigungsrohr mit An
schluß zum Ausgangsflansch) in eine untere Außenmantelhalbscha
le eingelegt wird und dann die obere Halbschale auf die untere
gepreßt und mit der unteren Halbschale unter Bildung einer Bör
delnaht zwischen den Innenrohrenden verschweißt wird. Der
Steckverbund der Innenrohre wird in aufwendiger Weise durch
spezielle Distanzringe, die auf mehrere Innenrohre aufgeschoben
werden, innerhalb des Außenmantels zentriert, wobei der dabei
entstehende Spalt den späteren Luftisolierspalt bildet. Die Di
stanzringe bestehen aus einem unter Hitzeeinwirkung, insbeson
dere im Motorbetrieb sich zersetzenden und/oder sublimierenden
Material. Da einerseits die mit Fertigungstoleranzen behafteten
Einzelrohre gegeneinander verschieblich sind und aufgrund der
Montagearbeit von Steckverbund zu Steckverbund unterschiedliche
Stecklängen aufweisen und andererseits die Distanzringe zum ei
nen selbst Fertigungstoleranzen unterworfen sind und zum ande
ren aufgrund ihrer Gestaltung relativ zur Ausbildung der Unter
schale selten umlaufend an dieser anliegen, ist die Fertigung
des gesamten Abgaskrümmers allein schon unter diesen Aspekten
Toleranzen unterworfen. Das Innenrohr mit dem Abzweigstutzen
liegt bei den genannten Fertigungstoleranzen praktisch nie mit
dem gewünschten definierten umlaufenden Luftspalt innerhalb des
Außenmantels. Eine exakte Reproduzierbarkeit gibt es dabei
nicht. Hierbei ist beim Zusammenbau darauf zu achten, daß eine
bestimmte minimale Stecklänge eingehalten wird, damit die Ein
zelinnenrohre nicht auseinanderrutschen. Diese Einhaltung er
fordert Augenmaß und damit erheblichen Aufwand. Bei dem Teile
transfer zur Schweißstation können ebenfalls Erschütterungen
und zentrifugale Kräfte auftreten, die zu einer nochmaligen
Verschiebung der Einzelinnenrohre zueinander und zur Unterscha
le des Außenmantels führen, wobei dies gar zur Auflösung des
Steckverbundes führen kann.
Aufgrund des Rückspringverzuges der beiden Blechhalbschalen
nach dem Tiefziehen liegen die beiden Außenmantelhalbschalen
von alleine nicht durchgehend satt und damit spaltfrei aneinan
der an. In der Schweißstation wird daher die Oberschale des Au
ßenmantels auf die Unterschale gesetzt und an diese angepreßt.
Auch hierbei kommt es zu Erschütterungen des Steckverbundes
bzw. der Verschiebung der Relativlage des verzweigten Innenroh
res im Außenmantel. Schließlich werden die Schalen des Außen
mantels miteinander laserverschweißt. Nach Aufhebung der An
pressung wirken dann aufgrund der Nichtgleichförmigkeit der An
lageflächen der Halbschalen auf die Schweißnaht erhebliche Zug
ktäfte, was die Dauerbelastbarkeit des Zusammenbaus, insbeson
dere des Außenmantels herabsetzt und im Betrieb des Abgasstran
ges gar zu einem Versagen des Bauteils führen kann. Die Prozeß
sicherheit der Herstellung des Abgaskrümmers ist somit insge
samt gesehen nicht in ausreichendem Maße gewährleistet.
Auch ist die Verschweißung der Halbschalen unter Bildung einer
Bördelnaht relativ aufwendig, insbesondere, da beim Übergang
zum Ausschnitt des Außenmantels für den Abzweigstutzen des In
nenrohres aufgrund von Kantenradien ein Dreieckszwickel ent
steht, der zur Prozeßsicherheit zugeschweißt werden muß, was in
der Praxis in sinnvoller Weise nur unter Zuhilfenahme eines Zu
satzwerkstoffes geht. Zudem ist die Bördelnaht durch ihre Ge
staltung begrenzt mechanisch belastbar. Für die Festlegung des
Innenrohres am Außenmantel ist zusätzlich eine Verschweißung
unter Bildung einer Rundnaht, d. h. einer umlaufenden Kehlnaht
im Endbereich des Abzweigstutzens erforderlich, wobei das Ende
des Innenrohres des Stutzens gegenüber der Öffnung des Außen
mantels etwas zurückversetzt liegt.
Der Außenmantel ist im übrigen gerade wegen des verzweigten Ab
gasrohres räumlich sehr ausladend ausgebildet, da bei der Her
stellung der Halbschalen durch Tiefziehen keine Verzweigung er
zielt werden kann und somit für eine konturtreue Ausbildung ei
nes Außenmantels bezüglich der Gestaltung des Innenrohres nicht
tauglich ist. Alle Innenrohre werden dabei von einem einzigen
gemeinsamen Außenmantel integral umschlossen, wodurch aufgrund
des gleichförmigen Abschlusses des Außenmantels etwa in der
Ebene der Eingangsflansche relativ großvolumige Blechabschnitte
des Außenmantels zwischen den an die Eingangsflansche sich an
schließenden Innenrohren entstehen, die erheblichen Bauraum er
fordern, das Gewicht des verzweigten Abgasrohres erhöhen und
zusätzlichen unnötigen Materialaufwand bedeuten. Zudem ist da
durch die Ausbildung eines definierten einheitlich gleichförmi
gen Luftspaltes beim verzweigten Abgasrohr nicht erreichbar.
Des weiteren erfordern Motoren unterschiedlicher Zylinderzahl
aufgrund des Außenmantels unterschiedlich ausgebildete Abgas
krümmer. Dies bedeutet einen hohen zusätzlichen Fertigungs- und
Werkzeugaufwand verbunden mit den entsprechenden Kosten.
Gleichfalls müssen für unterschiedlich gestaltete Bauräume neue
Varianten der Abgaskrümmerausbildung in Halbschalenbauweise er
sonnen werden, die an diese Bauräume angepaßt sind. Die Reali
sierung dazu erfordert ebenfalls einen erheblichen fertigungs
technischen Aufwand.
Aus der DE 44 28 435 A1 ist die Herstellung eines luftspaltiso
lierten Längsrohres durch Innenhochdruckumformen in einem zwei
stufigen Verfahren bekannt. Das Längsrohr ist als Rohling in
Form eines geradlinigen Doppelrohres gestaltet und wird in ei
nem ersten Arbeitsschritt durch Innenhochdruckumformen rotati
onssymmetrisch ausgebaucht, wodurch es eine Flaschenform mit
Doppelhälsen annimmt. Im zweiten Umformschritt in einem zweiten
Innenhochdruck-Umformwerkzeug wird einer der Doppelhälse stirn
seitig mit einem Druckfluid beaufschlagt, welches zum einen das
Innenrohr befüllt und zum anderen zwischen die aneinanderge
preßten Hälse von Außenrohr und Innenrohr von der Stirnseite
her gezwungen wird. Dabei wird mittig des ausgebauchten Längs
rohres das Außenrohr entsprechend der Gravur des Innenhoch
druck-Umformwerkzeuges aufgeweitet, wodurch ein auf einen Teil
abschnitt des Längsrohres begrenzter Luftspalt ausgebildet
wird. Das Doppelrohrmaterial dünnt sich in dem Aufweitbereich
trotz des endseitigen Nachrutschens des Doppelrohres aus. Zur
etwaigen Ausbildung eines Abzweiges wird durch die Form der Ro
tationssymmetrie bewirkt, daß Doppelrohrmaterial - anstatt zur
Aufweitung des Seitenbereiches bereitgestellt - von diesem ab
gezogen werden würde, so daß der Abzweig mit einer nennenswer
ten Ausziehlänge prozeßsicher nicht mehr hergestellt werden
könnte.
Die DE 195 18 252 A1 bezieht sich auf die Herstellung eines
zweiflutigen Abgasrohres, das für einen zweiflutigen Abgaskrüm
mer verwendet wird. Die Verzweigung des Hosenrohres wird durch
mechanisches Zusammendrücken eines mittels Innenhochdruck auf
geweiteten geradlinigen Ausgangsrohres bei bestehendem Innen
hochdruck gebildet. Das zusammengedrückte Rohr wird mittig in
Querrichtung durchgeschnitten. Der Trennschnitt hat dabei ei
nerseits den Zweck, aus dem mittig plattgedrückten ausgebauch
ten Rohr erst ein Hosenrohr auszubilden, und andererseits ein
Doppelteil zu erzeugen.
Schließlich ist der DE 41 03 083 C1 ein Verfahren entnehmbar,
das darin besteht, daß ein Metallrohr zwischen seinen Enden me
chanisch bis zur Anlage seiner Wandungen mittig zusammenge
drückt wird, wonach das Metallrohr unter Beibehaltung seiner
Zusammendrückung in einem Innenhochdruck-Umformwerkzeug kontur
gerecht aufgeweitet wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren aufzu
zeigen, mit dem in einfacher Weise eine prozeßsichere und exakt
reproduzierende Herstellung von bauraumsparenden luftspaltiso
lierten Abgaskrümmern erreicht wird.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent
anspruches 1 gelöst.
Dank der Erfindung wird eine Modulbauweise des Abgaskrümmers
ermöglicht, bei der in einfachster Weise aus ineinandergesteck
ten luftspaltisolierten Einzelabgasrohren hinsichtlich ihrer
Erstreckung und Bautiefe beliebig gestaltete Abgaskrümmer ge
fertigt werden können, wobei die Außenrohre der Einzelabgasroh
re miteinander verschweißt und die Innenrohre ineinander mit
Schiebesitz positioniert sind. Die Einzelmodule bilden die Ein
zelabgasrohre, welche Standardbauelemente und somit kostengün
stig herstellbare Massenware darstellen. So kann durch einfa
ches Aneinanderfügen von Gleichteilen der verzweigten Abgasroh
re beispielsweise aus einem Vierzylinder-Abgaskrümmer ein 6-
oder 8-Zylinderabgaskrümmer hergestellt werden. Durch die Ver
wendung von Gleichteilen wird die gesamte Montage wesentlich
vereinfacht. Durch die mittels Innenhochdruckumformen gefertig
ten Einzelabgasrohre entfallen jegliche Fertigungstoleranzen,
die aus einer während der einzelnen Montage- und Fügeschritte
auftretenden Verschiebung von im Steckverbund befindlicher In
nenrohre resultieren, so daß jeder beliebige Abgaskrümmer exakt
reproduzierbar ist. Infolge des Fehlens eines integralen Außen
mantels und der Befestigung von Außenmantelhalbschalen aneinan
der sowie des Außenmantels an den Einhangsflanschen werden die
aus mechanisch-thermischen Beanspruchungen herrührenden Schwie
rigkeiten der bisher erforderlichen Schweißnähte vermieden.
Durch die mittels des zu einem luftspaltisolierten Abgasrohr
innenhochdruckumgeformten Doppelrohres bezüglich des Innenrohr
verlaufes bzw. dessen Form konturtreue Ausbildung des Außenroh
res wird überflüssiges Material des Außenrohres im Gegensatz
zum Außenmantel der Halbschalenbauweise vermieden und dadurch
auch der Bauraum verringert. Insgesamt ist die Ausbildung des
Abgaskrümmers flexibel an die Form des vorgesehenen Bauraumes
anpaßbar, da die Einzelabgasrohre des Krümmers dem Verlauf des
Bauraumes durch geeignete Aneinanderreihung folgen können. Dem
gegenüber würde der Abgaskrümmer in Halbschalenbauweise durch
einen in die Bauraumtiefe gehenden Verlauf der abgasführenden
Rohre derart voluminös, daß ein Einbau von vornherein unmöglich
ist. Weiterhin kann durch die Fertigung der Abgasrohre mittels
Innenhochdruckumformen der Luftisolierspalt über die gesamte
Erstreckung des Abgasrohres gezielt und überall gleichförmig
eingestellt werden, wobei die Abgasrohre mit Abzweigstutzen
nach der Schaffung der Durchgangsöffnung im Abzweigstutzen im
mer noch zwischen Außen- und Innenrohr in ihrem Endbereich eine
Klemmung aufweisen, die das Innenrohr im Außenrohr zentriert
hält und somit die Gleichförmigkeit des Luftisolierspaltes ge
währleistet. Die Fügestellen der Außenrohre aneinander werden
unter Bildung einer umlaufenden mechanisch sehr hoch belast
baren Kehlschweißnaht vorzugsweise mittels eines Lasers zusam
mengeschweißt. Insgesamt wird durch das erfindungsgemäße Her
stellungsverfahren eine hohe Prozeßsicherheit erreicht, da auf
grund des Innenhochdruckumformens zum einen keine steckverbund
auflösende Verschiebemöglichkeit der Innenrohre auftritt und
zum anderen die Anzahl der Schweißnähte minimiert wird, wobei
der Abgaskrümmer so gestaltet ist, daß ausschließlich einfach
auszuführende, umlaufende mechanisch beanspruchbare Kehlnähte
für die Befestigung der Einzelabgasrohre aneinander und an den
Eingangsflanschen sowie am Ausgangsflansch erforderlich sind.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Erfindung anhand
eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles
nachfolgend näher erläutert; dabei zeigt:
Fig. 1 einen erfindungsgemäß gefertigten luftspaltisolierten
Abgaskrümmer mit drei zusammengefügten Einzelabgasrohren in ei
ner perspektivischen Schnittdarstellung,
Fig. 2 in einem seitlichen Längsschnitt die Verbindungsstelle
zwischen den Abgasrohrenden des Abgaskrümmers nach Fig. 1 und
dem jeweiligen Eingangsflansch mit geschlossenem Luftiso
lierspalt,
Fig. 3 in einem seitlichen Längsschnitt die Verbindungsstelle
zwischen den Abgasrohrenden des Abgaskrümmers nach Fig. 1 und
dem jeweiligen Eingangsflansch mit offenem Luftisolierspalt,
Fig. 4 in einem seitlichen Längsschnitt die Verbindungsstelle
zwischen einem Abgasrohrende des Abgaskrümmers nach Fig. 1 und
dem Ausgangsflansch mit geschlossenem Luftisolierspalt.
In Fig. 1 ist ein luftspaltisolierter Abgaskrümmer 1 darge
stellt, der aus einem Rohrbogen 2, einem T-förmig verzweigten
Abgasrohr 3 und einem ebenfalls T-stückförmig verzweigten Ab
schlußabgasrohr 4 besteht. Die zylinderkopfzugewandten Enden 6
der Abgasrohre 2, 3 und 4 sind mit Eingangsflanschen 5 verbun
den. Die dargestellten separaten Eingangsflansche 5 können auch
in einer gemeinsamen Flanschleiste integriert ausgebildet sein.
Das Abschlußabgasrohr 4, über das das Abgas aus allen drei Ab
gasrohren 2, 3, 4 strömt, ist mit seinem bezüglich seines Ein
gangsflansches 5 und dem nebenliegenden sich anschließenden Ab
gasrohr 3 verbindungsfreien etwas nach unten abgebogenen Ende 7
unmittelbar mit dem Ausgangsflansch 8 verbunden, an den der
restliche Abgasstrang angeschlossen ist.
Zur Herstellung des Abgaskrümmers 1 werden zuerst der Rohrbogen
2, das Abgasrohr 3 und das Abschlußabgasrohr 4 jeweils aus ei
nem geradlinigen Doppelrohr fügebereit mittels Innenhochdruc
kumformen gefertigt. Hierbei werden zunächst in einfacher Weise
zwei unter geringem Aufwand durch Ablängen von der Stange her
stellbare, etwa gleichlange geradlinig verlaufende Rohre völlig
deckungsgleich ineinandergesteckt. Das dadurch gebildete Dop
pelrohr besteht hiermit aus einem Innenrohr 9 und einem dieses
koaxial umgebenden Außenrohr 10. Die beiden Rohre 9 und 10 müs
sen in ihrer Ausbildung nicht unbedingt geradlinig sein. Es muß
lediglich die für eine Gleichförmigkeit des späteren Luftiso
lierspaltes erforderliche Koaxialität gewährleistet sein, wobei
die beiden Rohre 9 und 10 zumindest an einem Ende aneinander
anliegen müssen. So können die Rohre 9 und 10 nach dem Zusam
menstecken durchaus an einem Ende unter Ausbildung eines Rings
paltes beabstandet sein. Ihre Ausbildungen müssen jedoch je
weils derart aneinander angepaßt sein, daß die Ineinandersteck
barkeit gesichert ist. Das Innenrohr 9 wird vor dem Einstecken
an seinen Enden umfänglich gelocht. Das Innenrohr 9 besteht aus
einem hochtemperaturbeständigen Material, währenddessen das we
niger temperaturbelastete Außenrohr 10 aus einem kostengünsti
geren weniger hochtemperaturbeständigen Werkstoff bestehen
kann.
Im einzelnen wird das Doppelrohr, aus dem der Rohrbogen 2 en
steht, in einer Biegevorrichtung vorgebogen, die auch ein In
nenhochdruck-Umformwerkzeug sein kann. Das in einer vom Innen
hochdruck-Umformwerkzeug separaten Biegevorrichtung vorgebogene
Doppelrohr wird dann in ein Innenhochdruck-Umformwerkzeug ein
gebracht, dessen Gravur in ihrem Verlauf dem Biegeverlauf des
gebogenen Doppelrohres angepaßt ist, jedoch im Anschluß an die
Endbereiche des Doppelrohres konzentrisch erweitert ist, wo
durch ein als Aufweitraum dienender Ringraum zwischen Gravur
und dem eingebrachten Doppelrohr ausgebildet wird. Nach Schlie
ßen des Innenhochdruck-Umformwerkzeuges wird das Doppelrohr
endseitig mittels Axialstempel abgedichtet und durch Einleiten
eines Druckfluides über diese Stempel befüllt. Anschließend
wird das Druckfluid hochgespannt auf etwa 700-1000 bar, worauf
sich das Doppelrohr in einfacher Weise aufweitet. Hierbei wer
den die vom Umformwerkzeug mit Spiel umschlossenen Endbereiche
des Doppelrohres gegen die Gravur gepreßt, wobei das Innenrohr
9 mit dem Außenrohr 10 beiderends umfänglich verklemmt wird.
Über den vorgelochten Lochkranz des Innenrohres 9 wird das Au
ßenrohr 10 im Bereich des Aufweitraumes direkt mit Druckfluid
beaufschlagt, wodurch dieses sich aufweitet und sich an den
konzentrisch erweiterten Abschnitt der Gravur anlegt, während
aufgrund des Druckausgleiches zwischen Innenrohr 9 und Außen
rohr 10 in diesem Abschnitt die Form des Innenrohres 9 von ei
ner Umformung unbehelligt bleibt. Dadurch wird entlang dieses
Abschnittes durchgängig ein Ringspalt erzeugt, der den ge
wünschten Luftisolierspalt 11 bildet. Das Druckfluid kann auch
unter Verzicht auf eine vorhergehende Lochung des Innenrohres 9
direkt in die Trennfuge des Innenrohres 9 im Außenrohr 10 ein
geleitet werden. Dies ist allerdings aufwendig - insbesondere
bei der zusätzlichen Anbringung von Startspalten an den Stirn
seiten des Doppelrohres in dessen Fugenbereich - und deformiert
in ungewünschter Weise die Endbereiche des Doppelrohres. Des
weiteren ist es denkbar, daß die Gravur des Innenhochdruck-
Umformwerkzeuges in der Außenkontur und dem Durchmesser der
bzw. dem des Außenrohres 10 entspricht. Durch Einleiten eines
Druckfluides zwischen die Wandungen des Innenrohres 9 und des
Außenrohres 10 - ohne für Druckausgleich im Innenraum des In
nenrohres 9 zu sorgen - kann das Innenrohr 9 durch den Fluid
hochdruck zusammengepreßt werden, wobei sich dieses längt und
wobei dieses infolge des Zusammenpressens sich vom an die Gra
vur anschmiegenden Außenrohr 10 unter Bildung eines Luftiso
lierspaltes beabstandet. Um ein gerichtetes Zusammenpressen zu
erreichen, ist es hierzu denkbar, in das Innenrohr 9 einen
durchgehenden Werkzeugzylinder einzuschieben, an dem das Innen
rohr 9 sich anlegen kann.
Die Herstellung des verzweigten Abgasrohres 3 verläuft in zwei
Schritten. Ausgehend vom erwähnten Doppelrohr wird dieses nicht
gebogen, sondern bleibt in seinem Verlauf geradlinig. Im ersten
Schritt wird das Doppelrohr in ein erstes Innenhochdruck-Um
formwerkzeug eingebracht, dessen Gravur eine radiale Abzweigung
aufweist. Nach Schließen des ersten Umformwerkzeuges und Ab
dichtung beider Enden des Doppelrohres, wobei der Lochkranz des
Innenrohres jeweils gleichfalls abgedichtet wird, wird ein
Druckfluid in das Innenrohr 9 eingeleitet und unter Hochdruck
gesetzt. Unter Hochdruckbeaufschlagung wird gemäß der Gravur
form aus dem Doppelrohr ein doppelwandiger Abzweigstutzen 12
ausgeblasen. Nach Ausformung des Abzweigstutzens 12 wird der
Druck entspannt und das verzweigte T-förmige Doppelrohr aus dem
ersten Innenhochdruck-Umformwerkzeug entnommen. Im zweiten
Schritt wird das verzweigte Doppelrohr in ein zweites Innen
hochdruck-Umformwerkzeug eingebracht, dessen Gravur entspre
chend der Ausbildung des Doppelrohres T-förmig ausgebildet ist,
jedoch im Anschluß an die drei Endbereiche des T-förmigen Dop
pelrohres konzentrisch erweitert ist. Die Endbereiche sind je
weils mit Spiel in der Gravur aufgenommen. Die Gravur begrenzt
somit mit dem Doppelrohr zwischen dessen Endbereichen einen T-
förmigen Aufweitraum. Das zweite Innenhochdruck-Umformwerkzeug
wird nun geschlossen und die offenen einander gegenüberliegen
den Endbereiche des Doppelrohres abgedichtet, wobei die Lochung
des Innenrohres 9 freigegeben ist. Durch Anlegen eines Innen
hochdruckes nach Befüllung des Innenrohres 9 mit einem Druck
fluid wird über die frei zugängliche Lochung das Außenrohr 10
des Doppelrohres mit dem Druckfluid beaufschlagt, wobei ledig
lich das Außenrohr 10 aufgrund des schon oben erwähnten Druck
ausgleiches auf dem zwischen den Endbereichen liegende Ab
schnitt des Doppelrohres aufgeweitet wird, so daß ein Luftiso
lierspalt 13 entsteht. Die drei Endbereiche von Innenrohr 9 und
Außenrohr 10 werden vom Innenhochdruck aneinander und gegen die
Gravur gepreßt, wobei sich das Innenrohr 9 und das Außenrohr 10
dort miteinander verklemmen. Das nun luftspaltisolierte ver
zweigte Abgasrohr 3 wird nach abgeschlossener Umformung und
Entspannung und Herausleiten des Druckfluides sowie anschlie
ßendem Öffnen des zweiten Umformwerkzeuges diesem entnommen.
Schließlich wird der Kappenbereich des Abzweigstutzens 12 bei
spielsweise mittels Laserstrahlschneiden unter Öffnung des In
nenrohres 9 im Abzweigstutzen 12 nach außen hin abgetrennt. Die
Herstellung dieser Öffnung kann auch durch Fräsen, Drehen,
Stanzen, Bohren oder ähnlichen Verfahren erfolgen. Es ist bei
der Ausbildung des verzweigten luftspaltisolierten Abgasrohres
3 und 4 im übrigen denkbar, die beiden Umformschritte in einem
einzigen Umformwerkzeug gleichzeitig oder nacheinander abfolgen
zu lassen. Hierbei müßte dann das Umformwerkzeug zwei in pro
zeßsicherem Abstand zueinander ausgebildete Gravuren aufweisen.
Die Herstellung des Abschlußabgasrohres 4 verläuft gleich wie
die des eben beschriebenen verzweigten Abgasrohres 3. Hinsicht
lich der Ausbildung seines nach unten etwas gekrümmten Endes 7
kann das Abschlußabgasrohr 4 vorher vorgebogen sein oder durch
die Innenhochdruckumformung im ersten Schritt entsprechend der
Gravurform seine Biegeform annehmen.
Die einander gegenüberliegenden Enden sowohl des Abschlußabgas
rohres 4 als auch des Abgasrohres 3 werden durch Laserschneiden
beschnitten, so daß der Luftisolierspalt 13 dort geöffnet wird.
Des gleichen wird der Rohrbogen 2 an einem Ende beschnitten,
wodurch dessen Luftisolierspalt 11 an dieser Stelle geöffnet
wird. Am geöffneten Ende des Rohrbogens 2 werden das Ende 14
dessen Innenrohres 9 in ein Ende 15 des Innenrohres 9 des ge
öffneten Endes des Abgasrohres 3 und das dortige Ende 16 des
Außenrohres 10 des Rohrbogens 2 in ein Ende 17 des Außenrohres
10 des dortigen Abgasrohrendes mit Schiebesitz hineingesteckt.
Die beiden Außenrohre 10 werden anschließend von außen an ihrer
Überlappungsstelle unter Bildung einer umlaufenden Kehlnaht 18
durch Laserschweißen verschweißt. Am gegenüberliegenden dem
Rohrbogen 2 abgewandten Ende des Abgasrohres 3 werden das Ende
19 des Innenrohres 9 in das Ende 20 des Innenrohres 9 des ge
radlinigen geöffneten Endes des Abschlußabgasrohres 4 und das
dortige Ende 21 des Außenrohres 10 des Abgasrohres 3 in das En
de 22 des Außenrohres 10 des Abschlußabgasrohres 4 mit Schiebe
sitz hineingesteckt. Ebenfalls werden die Außenrohre 10 an ih
rer Überlappungsstelle mittels Laserschweißen unter Bildung ei
ner umlaufenden Kehlnaht 23 verschweißt. Anschließend werden
die Enden 6 der Abgasrohre 3 und 4, also die Enden der Abzweig
stutzen 12 in verjüngte Luftisolierspalte 24 von kurzen gerad
linigen luftspaltisolierten Abgasrohren 25 gesteckt, wobei das
offene zur Steckverbindung mit dem Abzweigstutzen 12 dienende
Ende 26 mit seinem Innenrohr 9 mit Schiebesitz in das Innenrohr
9 des Abzweigstutzens 12 eingesteckt ist. Das am Außenrohr 10
des jeweiligen Abgasrohres 25 innen anliegende doppelwandige
Ende 6 der Abzweigstutzen 12 wird dann mit dessen Außenrohr 10
durch Laserschweißen unter Bildung der erwähnten umlaufenden
Kehlnaht 36 verschweißt. Im übrigen wird der Luftisolierspalt
24 der Abgasrohre 25 ebenfalls mittels Innenhochdruck-Umformen
und zwar in gleicher Weise wie der Rohrbogen 2, jedoch unter
Verzicht auf das Biegen des Doppelrohres, ausgebildet. Die In
nenrohre 9 der Abgasrohre 25 und der Rohrbogen 2 bleiben am
noch verbindungsfreien Ende 6 bzw. 27 mit den Außenrohren 10
verklemmt, wodurch der Luftisolierspalt 24 und 11 dort ge
schlossen ist und der Innenrohrsteckverbund innerhalb des Au
ßenrohrsteckschweißverbundes in seiner zentrierten Lage festge
legt bleibt.
Nun wird der Steckschweißverbund der Abagsrohre 2, 3, 4, 25 mit
dem Ende 6 des Rohrbogens 2 und dem Ende 27 der Abgasrohre 25
in die Durchgangsöffnungen 38 der Eingangsflansche 5 gesteckt
(Fig. 2), wonach die miteinander bündig abschließenden dortigen
Enden von Innenrohr 9 und Außenrohr 10 mit der Öffnungswandung
37 der Durchgangsöffnung 38 mittels Laserschweißen unter Bil
dung einer umlaufenden Kehlnaht 39 verschweißt. Da die Klemm
wirkung von Innenrohr 9 und Außenrohr 10 aneinander die Gas
dichtigkeit für den Luftisolierspalt 11 und 24 gewährleistet,
können auch zur Befestigung des Rohrbogenendes 6 und der Enden
27 der Abgasrohre 25 im Eingangsflansch 5 einzelne Schweißpunk
te vollauf genügen. Weiterhin ist denkbar, Innenrohr 9 und Au
ßenrohr 10 von unterschiedlicher Länge vorzusehen, wonach deren
Enden nicht bündig miteinander abschließen. Zur Befestigung der
so gestalteten Enden 6 bzw. 27 an der Öffnungswandung 37 der
Durchgangsöffnung 38 des jeweiligen Eingangsflansches 5 sind
lediglich zwei dünne Schweißnähte erforderlich, wobei jeweils
unter Ausbildung einer Kehlnaht das Innenrohr 9 an seinem Ende
an der Innenseite des Außenrohres 10 und das Ende des Außenroh
res 10 an der Öffnungswandung 37 der Eingangsflanschdurchgangs
öffnung 38 angeschweißt wird. Alternativ ist auch denkbar, die
Enden 6, 27 der Abgasrohre 2, 27 auf einen zylindrischen die
Durchgangsöffnung 38 umgebenden Fortsatz 28 aufzustecken und
von außen umlaufend am Fortsatz zu verschweißen. Diese Alterna
tive ist jedoch eingeschränkt tauglich, da die Schweißstelle
mit dem Schweißlaser nur schwer zugänglich ist.
Weiterhin ist es denkbar auf die Abgasrohre 25 und deren An
bringung an die Abgasrohre 3 und 4 zu verzichten und gleichzei
tig einen kürzeren Rohrbogen 2 vorzusehen. Die Abgasrohre 3 und
4 werden an die Eingangsflansche 5 direkt angebunden, was den
Krümmer 1 insgesamt wesentlich kompaktiert und Bauraum ein
spart. Ist das motorische Baukonzept derart ausgebildet, daß im
Bereich der Eingangsflansche 5 Teile des Antriebsstranges vor
gesehen sind, sind die Abgasrohre 3 und 4 im Weg, wodurch die
Verbindungsabgasrohre 25 unabkömmlich werden. Diese können in
Anpassung an die besagten Antriebsstrangteile auch zusätzlich
gebogen ausgebildet sein.
Des weiteren ist es möglich, gemäß Fig. 3 nach einem geeigneten
Beschnitt der Enden 6 der Abgasrohre 2, 3, 4 bzw. 25 den Luftiso
lierspalt 11 und 13 bzw. 24 eingangsflanschseitig offen zu ge
stalten und den jeweiligen Eingangsflansch 5 mit seinem zylin
drischen Fortsatz 28 in den Luftisolierspalt 11 und 13 bzw. 24
zu stecken, wonach das Außenrohr 10 von außen und das Innenrohr
9 von innen unter Bildung einer Kehlnaht 40 mittels eines Laser
am Fortsatz 28 des Eingangsflansches 5 angeschweißt wird. Da
hierbei die Zentrierung der Innenrohre 9 aller Abgasrohre 2, 3, 4
bzw. 25 in ihren Außenrohren 10 und damit das Bestehen des Luf
tisolierspalt 11 und 13 bzw. 24 gewährleistet sein muß, muß die
Montage des Abgaskrümmers 1 in folgender Weise erfolgen. Zuerst
müssen die anderen Enden der Abgasrohre 2, 3, 4 bzw. 25 vorerst
aneinander festgeklemmte Innenrohre 9 und Außenrohre 10 aufwei
sen, wobei dort der Luftisolierspalt 11 und 13 bzw. 24 ge
schlossen ist. Dann wird das jeweilige Abgasrohr 2, 3, 4 bzw. 25
am Eingangsflansch 5 befestigt, wodurch die Innenrohre 9 in den
Außenrohren 10 zentrisch und somit bleibend luftspaltisoliert
festgelegt sind. Danach werden die anderen Enden, wobei davon
das Ende 7 des Abschlußabgasrohres 4 ausgenommen sein kann, der
Abgasrohre 2, 3, 4 bzw. 25 beschnitten, so daß der jeweilige Luf
tisolierspalt 11 und 13 bzw. 24 geöffnet wird. Nun erst erfolgt
der oben bei der ersten Variante erwähnte Fügeschritt, bei dem
die Innen- und die Außenrohre 9, 10 ineinander gesteckt werden
und anschließend die Außenrohre 10 miteinander umlaufend laser
verschweißt werden.
Schließlich erfolgt nach Fig. 4 das Fügen des Ausgangsflansches
8, wobei das Ende 7 des Abschlußabgasrohres 4, das vom letzten
der vom Rohrbogen 2 aus in der Reihe nebeneinander angeordneten
verzweigten Abgasrohre 3, 4 gebildet wird, in die Durchgangsöff
nung 29 des Flansches 8 eingesteckt wird. Hierzu weist die
Durchgangsöffnung 29 anfänglich eine stufige zylindrische Er
weiterung 30 auf, deren Umfang dem des Außenrohres 10 des Ab
schlußabgasrohres 4 entspricht, so daß beim Einstecken des Roh
rendes 7 das Außenrohr 10 mit seiner Außenseite 31 am Umfang
der Erweiterung 30 anliegt. Außerdem kann das Außenrohr 10 auch
mit seiner Stirnseite 32 an der Stufe der Erweiterung 30 anlie
gen, wodurch das Außenrohr 10 durch den Anschlag eine definier
te Relativstecklage im Ausgangsflansch 8 aufweist. Das Ende 7
des Abschlußabgasrohres 4 ist derart beschnitten, daß die Klem
mung des Rohres 4 aufgehoben ist und der Luftisolierspalt 13
geöffnet ist. Des weiteren ragt das Innenrohr 9 aus dem Außen
rohr 10 heraus. Die Stufe der Erweiterung 30 übersteht das Au
ßenrohr 10 radial nach innen um das Maß der Breite des Luftiso
lierspaltes 13. An der Wandung 34 der Durchgangsöffnung 29 ist
unmittelbar an die Stufe anschließend ein umlaufender Anlage
wulst 33 ausgebildet, an dem das freie Ende 35 des Innenrohres
9 des Abgasrohres 4 mit Schiebesitz geführt ist. Das Außenrohr
10 wird nach dem Einstecken von außen mittels Laser oder ähnli
chen Strahlschweißverfahren am Ausgangsflansch 8 umlaufend un
ter Bildung einer Kehlnaht 36 angeschweißt.
Weiterhin ist es denkbar, im Falle von kompliziert gestalteten
Bauräumen zwischen die Abgasrohre 2, 3 und 4 luftspaltisolierte
Verbindungsrohre einzufügen, welche in geradliniger oder gebo
gener Form derart ausgebildet sind, daß der Abgaskrümmer 1 an
die Bauraumgegebenheiten optimal und unter nur geringem Monta
geaufwand anpaßbar ist.