DE19517510A1 - Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels sowie Feststoff, welcher bei Berührung mit Wasser zerfällt, sowie Verfahren zur Herstellung eines Auslöseelements - Google Patents
Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels sowie Feststoff, welcher bei Berührung mit Wasser zerfällt, sowie Verfahren zur Herstellung eines AuslöseelementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Aufblasen eines
Rettungsmittels, insbesondere einer Schwimmweste, eines Ret
tungsbootes oder dergleichen.
Weiterhin betrifft die Erfindung einen Feststoff, welcher bei
Berührung mit Wasser zerfällt, und ein Verfahren zur Herstel
lung eines Auslöseelements, insbesondere für eine Vorrichtung
zum Aufblasen eines Rettungsmittels.
Es sind Vorrichtungen zum Aufblasen von Rettungswesten, Ret
tungsbooten oder dergleichen bekannt, die mit Kohlendioxid
gefüllte Flaschen benützen. An den Flaschen sind Ventile an
gebracht, die mechanisch geöffnet bzw. aktiviert werden, um
das Rettungsmittel aufzublasen. Eine derartige Konstruktion
ist beispielsweise in der US-PS 4 842 562 oder der
US-PS 4 626 221 beschrieben. Bei den genannten Konstruktionen
kommt eine relativ aufwendige Auslösemechanik zum Einsatz,
die bei Berührung mit Wasser recht träge reagiert und somit
für das Aufblasen des Rettungsmittels Zeit beansprucht, die
bei der Rettung von Nichtschwimmern oder ohnmächtigen Perso
nen über Leben oder Tod entscheiden kann. Weiterhin sind die
bekannten Vorrichtungen voluminös und haben ein hohes Ge
wicht, was sie speziell für den Einsatz als Seerettungsmittel
in Flugzeugen ungeeignet macht. Nachteilhaft ist auch, daß
nach einmaligem Auslösen bzw. Aufblasen des Rettungsmittels
eine derartige Konstruktion nicht wiederverwendet werden
kann. Dies macht für einen erneuten Einsatz des Rettungsmit
tels die Anschaffung und Montage einer kompletten neuen Vor
richtung nötig, was äußerst kostspielig und aufwendig ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine
Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels zu schaffen,
die bei geringem Gewicht kompakt gebaut und wiederverwendbar
ist und bei hoher Funktionssicherheit sehr schnell auslöst,
um ein sehr schnelles Aufblasen des Rettungsmittels zu ermög
lichen.
Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen
Feststoff anzugeben, welcher bei Berührung mit Wasser schnell
zerfällt, einfach und kostengünstig herzustellen ist und in
einer Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels Verwen
dung finden kann.
Ferner liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Herstellung eines Auslöseelements, insbe
sondere für eine Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmit
tels, anzugeben, wobei das Verfahren einfach und kostengün
stig unter Einsatz herkömmlicher Produktionsmittel durchführ
bar ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Vorrichtung einen
Behälter zum Aufnehmen eines komprimierten Gases und eine
Ventilöffnungseinrichtung umfaßt, die ein wasserempfindliches
Auslöseelement enthält und derart ausgebildet ist, daß das
Ventil dann geöffnet wird, wenn das Auslöseelement mit Wasser
in Berührung gelangt.
Alternativ wird die Aufgabe durch einen Feststoff gelöst,
welcher bei Berührung mit Wasser zerfällt, insbesondere zur
Verwendung bei einem Auslöseelement für eine Vorrichtung zum
Aufblasen eines Rettungsmittels, wobei sich der Feststoff aus
einer homogenen Mischung aus mikrokristalliner Cellulose,
Stärke und ggf. einem Stearat zusammensetzt. Schließlich wird
die Aufgabe durch ein Verfahren zur Herstellung eines Auslö
seelements, insbesondere für eine Vorrichtung zum Aufblasen
eines Rettungsmittels, gelöst, das folgende Schritte auf
weist: Sieben eines pulverförmigen Stearats durch ein Sieb
mit Durchsatzöffnungen von 0,15 bis 0,25 mm, Herstellen einer
Mischung aus mikrokristalliner Cellulose, Stärke und dem ge
siebten Stearat, Homogenisieren der Mischung, und Formen des
Auslöseelements.
Die Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels gemäß der
Erfindung erlaubt eine sichere Rettung insbesondere von
Nichtschwimmern oder ohnmächtigen Personen in einer Seenotsi
tuation. Durch das bei Wasserkontakt automatische Auslösen
der Vorrichtung, und damit das Aufblasen des Rettungsmittels,
ist es auch denkbare Waren vor einem möglichen Untergehen zu
bewahren. Die erfindungsgemäße Vorrichtung stellt sicher, daß
das Rettungsmittel, sei es eine Schwimmweste, ein Rettungs
boot oder dergleichen, sicher und besonders schnell durch die
automatische Auslösung bzw. Öffnung des Ventils mit dem kom
primierten Gas gefüllt wird. Ein aktives manuelles Auslösen
bzw. Öffnen des Ventils ist hierbei nicht nötig, jedoch zu
sätzlich möglich. Weiterhin weist der Aufbau der erfindungs
gemäßen Vorrichtung aufgrund der einfachen und materialspa
renden Konstruktion ein geringes Gewicht und ein kleines Vo
lumen auf. Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, daß die
erfindungsgemäße Vorrichtung beliebig oft verwendet werden
kann, und nicht, wie bei den herkömmlichen Konstruktionen,
nach einmaliger Verwendung komplett weggeworfen werden muß.
Vielmehr können das wasserempfindliche Auslöseelement nach
der Benutzung der Vorrichtung erneuert und somit das Ret
tungsmittel nach Befüllen des Behälters mit Gas auf einfache
Weise wieder einsatzbereit gemacht werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt die Ventilöff
nungseinrichtung ein Federelement, welches das Ventil in Öff
nungsrichtung beaufschlagt. Das Auslöseelement sperrt das
Ventil in der geschlossenen Position entgegen dieser Beauf
schlagung. Zerfällt das Auslöseelement bei Berührung mit Was
ser oder wird es manuell entfernt, wird das Ventil in Rich
tung der Beaufschlagung geöffnet. Somit ist ein automatisches
Auslösen bzw. Öffnen des Ventils bei Berührung mit Wasser
möglich.
Weiterhin kann eine einfache Einrichtung als Vermittlungsele
ment vorgesehen sein, über die das Ventil mit der Ventilöff
nungseinrichtung in Wirkverbindung steht. Es ist somit mög
lich, die Ventilöffnungseinrichtung nicht direkt am Ventil
anzuordnen.
In einer Ausführungsform der Erfindung umfaßt das Ventil ein
hohles Ventilelement, welches einen Durchgang aufweist, der
in geöffneter Position des Ventils den Innenraum des Behäl
ters mit dem Rettungsmittel verbindet. Hierbei kann das hohle
Ventilelement zwischen der geschlossenen und der geöffneten
Position des Ventils axial verschoben werden. Eine solche
Konstruktion des Ventils ist außerordentlich einfach, gut
dichtend herzustellen und gewichtssparend.
Eine Abdichtung des Durchgangs im hohlen Ventilelement gegen
über dem Innenraum des Behälters ist dadurch möglich, daß am
hohlen Ventilelement eine Dichtungsmanschette angebracht ist.
Diese Dichtungsmanschette kann das hohle Ventilelement um
greifen und gleichzeitig axial verschiebbar lagern.
Um weiterhin den Konstruktionsaufwand zu begrenzen, ist es
denkbar, daß das hohle Ventilelement direkt mit dem Vermitt
lungselement verbunden ist, welches mit der Ventilöffnungs
einrichtung in Wirkverbindung steht.
Besonders platzsparend ist ein Aufbau, bei dem das Vermitt
lungselement im Innenraum des Behälters axial verschiebbar
gelagert ist. Eine Vorrichtung, bei der die Ventilöffnungs
einrichtung nicht direkt am Ventil angeordnet ist, ist somit
ohne aufwendige Konstruktion des Vermittlungselements z. B.
außerhalb des Behälters möglich.
Nach einem Aspekt der Erfindung ist der Ventilöffnungsein
richtung eine Abdeckeinrichtung zugeordnet, welche das Auslö
seelement entgegen der Beaufschlagung durch das Federelement
abstützt. Hierbei kann das Auslöseelement zwischen dem Feder
element und der Abdeckeinrichtung angeordnet sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, daß
die Abdeckeinrichtung mit dem Behälter lösbar verbunden ist.
Somit können die Abdeckeinrichtung vom Behälter getrennt und
das Auslöseelement entfernt werden. Auch kann ein nach Berüh
rung mit Wasser zerfallendes Auslöseelement auf einfache
Weise gegen ein neues ausgetauscht werden. Das Abdeckelement
ist mit dem Behälter insbesondere verschraubt. Somit kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmit
tels mehrfach verwendet werden und ist durch einfache Maßnah
men wieder einsatzbereit. Außerdem kann durch Abschrauben der
Abdeckeinrichtung das Ventil manuell geöffnet werden.
Damit der Auslöseelement mit Wasser in Berührung kommen kann,
ist bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform mindestens
eine Aussparung in der Abdeckeinrichtung vorgesehen.
Um den Innenraum des Behälters nach eventuellem Wasserein
tritt zu trocknen oder zu reinigen, ist der Behälter in min
destens zwei Teile zerlegbar, welche über ein Gewinde mit ei
ner Dichtung gasdicht miteinander verschraubt sind.
In einer bestimmten Ausführungsform können die Ventilöff
nungseinrichtung an einem Teil des Behälters und das Ventil
an einem anderen Teil des Behälters angeordnet sein. Eine
technische Überprüfung der Einsatzfähigkeit und eine Reini
gung der einzelnen Komponenten werden somit erleichtert.
Das Auslöseelement hat im wesentlichen die Form eines Qua
ders, dessen Kanten leicht angeschrägt bzw. abgerundet sein
können. Allerdings ist auch eine zylinderförmige Form des
Auslöseelements denkbar.
Um die mit Wasser in Berührung kommende Oberfläche des Auslö
seelements zu vergrößern, ist denkbar, daß mindestens eine
Fläche des Auslöseelements eine Ausnehmung bzw. Vertiefung
aufweist. Diese kann in Form einer Senkung - einer Kalotte -
ausgebildet sein.
Das Auslöseelement setzt sich aus einer homogenen Mischung
aus mikrokristalliner Cellulose, Stärke und ggf. einem Stea
rat zusammen, und zerfällt bei Berührung mit Wasser. Die
mikrokristalline Cellulose dient hierbei in erster Linie als
Füllmittel, wobei insbesondere Avicel® verwendet wird.
Der Stärke kommt hierbei vor allem die Aufgabe als Bin
demittel zu. Insbesondere Getreidestärken und Amylum Maydis
werden verwendet.
Als Gleit- und Formentrennmittel kann Magnesiumstearat Be
standteil der Mischung sein.
Der mikrokristallinen Cellulose kommen etwa 66 bis 73 Anteile
am Mischungsverhältnis zu. Die Anteile der Stärke bewegen
sich zwischen 28 und 32. Eine geringe Beimischung von 0,3 bis
0,7 Anteilen Stearat können der Mischung zugesetzt werden.
Damit das Auslöseelement der Beaufschlagung durch das Feder
element widerstehen kann, besitzt das Auslöseelement eine
Härte von 5 bis 8 ein kp/mm².
Der Feststoff, aus dem das Auslöseelement hergestellt ist,
zerfällt bei Berührung mit Wasser sehr schnell. Ein Auslöse
element, hergestellt aus einem solchen Feststoff, zerfällt im
Wasser innerhalb von 3 bis 5 Sekunden. Erst ein derart
schnell zerfallendes Material ermöglicht die Konstruktion ei
ner sicher arbeitenden und automatisch schnell auslösenden
Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels.
Allerdings ist die Anwendung eines derartigen Feststoffs
nicht auf eine Vorrichtung zum Aufblasen von Rettungsmitteln
beschränkt. Vielmehr können sämtliche Auslöseelemente, die
bei Berührung mit Wasser eine bestimmte Reaktion auslösen
sollen, aus diesem Feststoff hergestellt werden.
Denkbar ist hierbei z. B. der Einsatz eines Auslöseelements
in einer Vorrichtung zur automatischen Kontrolle bei Dammbrü
chen, in Alarmeinrichtungen, die das Auftreten von Wasser an
zeigen und in Warneinrichtungen vor Überschwemmungen. Hierbei
kann z. B. mittels einer geeigneten Konstruktion nach Zerfal
len des Auslöseelements ein elektrischer Kontakt auf ähnliche
Weise geschlossen oder geöffnet werden, wie das Ventil in der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Aufblasen von Rettungsmit
teln geöffnet wird.
Zur Herstellung eines Auslöseelements, insbesondere für eine
Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels wird erfin
dungsgemäß folgendes Verfahren angegeben:
Das im wesentlichen pulverförmig vorliegende Stearat, z. B.
Magnesiumstearat von 0,3 bis 0,7 Gew.-% an der gesamten Mi
schung, wird durch ein sehr feinmaschiges Sieb, z. B. ein
Seidensieb mit Durchsatzöffnungen von 0,15 bis 0,25 mm ge
siebt. Anschließend wird das gesiebte Stearat mit mikrokri
stalliner Cellulose, die ungefähr 66 bis 73 Gew.-% an der ge
samten Mischung ausmacht, mit 28 bis 32 Gew.-% Stärke ver
mischt. Die mikrokristalline Cellulose kann hierbei Avicel®
und die Stärke Getreidestärke oder Amylum Maydis sein. Das
Homogenisieren der Mischung geschieht durch Verrühren oder
sonstiges Vermischen der Bestandteile. Nachdem eine homogene
Mischung vorliegt, wird diese in die gewünschte Form des Aus
löseelements gebracht. Hierbei kann die Mischung unter rela
tiv hohem Druck komprimiert werden, wodurch ein fester Körper
entsteht. Dessen Härte kann 5 bis 8 kp/mm² betragen, wobei
die Härte von der Stoffzusammensetzung, dem Mischungsverhält
nis und der aufgewandten Komprimierungskraft abhängt.
Das Herstellungsverfahren des Auslöseelements hat den Vor
teil, daß mit relativ geringem Aufwand unter Zuhilfenahme
einfacher Produktionseinrichtungen ein schnell zerfallendes
Auslöseelement kostengünstig hergestellt werden kann, was die
Wiederverwendbarkeit der Vorrichtung zum Aufblasen eines Ret
tungselements ermöglicht und für einen kostengünstigen Ersatz
des verbrauchten Auslöseelements sorgt.
Nachstehend wird eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß
ausgebildeten Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsele
ments, insbesondere einer Schwimmweste, eines Rettungsbootes
oder dergleichen anhand der beigefügten Zeichnung näher er
läutert.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß aus
gebildeten Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels in
teilweiser Schnittansicht.
In Fig. 1 ist ein zylinderförmiger Gasbehälter 1 dargestellt,
der aus zwei Teilen 2, 3 besteht. Die beiden Teile 2, 3 des
Behälters 1 sind über ein Gewinde 4, das eine Dichtung 5 auf
weist, gasdicht miteinander verschraubt. In dem durch die
zwei Teile 2 und 3 gebildeten Innenraum 6 des Behälters 1
befindet sich komprimiertes CO₂-Gas für das Aufblasen eines
Rettungsgürtels. Eine Stange 12 ist an ihrem einen Ende 12A
durch die Bodenfläche des Teils 2 hindurchgeführt. Eine Gum
mimanschette 20 dichtet das bewegbare bzw. in Axialrichtung
verschiebbare Ende 12A der Stange 12 gegenüber dem Innenraum
6 des Behälters 1 ab. Die Gummimanschette 20 liegt auf ihrer
einen Seite am Gehäuse des Oberteils 2 auf der dem Innenraum
6 abgewandten Seite an, und wird mittels einer Unterleg
scheibe 19 durch einen in das Gewinde 2A hineingeschraubten
oberen Einsatz 7 angepreßt. Der obere Einsatz 7 ist am Ge
winde 2A durch eine zusätzliche Dichtung 18 abgedichtet. Auf
den oberen Einsatz 7 ist ein Abdeckkorb 8 aufgeschraubt, der
mehrere symmetrisch verteilte Schlitze 11 aufweist, die dazu
dienen, daß Wasser in das Innere des Abdeckkorbs bzw. des
oberen Einsatzes 7 gelangen kann. Zwischen dem Abdeckkorb 8
und dem oberen Einsatz 7 ist ein Labyrinthsystem ausgebildet,
so daß z. B. kein Regen oder Spritzwasser bis zum Auslöseele
ment 15 vordringen kann.
Weiterhin ist mit dem oberen Einsatz 7 und dem Abdeckkorb 8
eine Kappe 9 mittels eines Gewindes 7A verschraubt, wobei
eine Dichtung 10 eine dichte Verbindung zwischen der Kappe 9
und dem Abdeckkorb 8 gewährleistet. Der obere Einsatz 7 ist
hohl und nimmt eine Schraubenfeder 17 auf, die zwischen dem
Bodenteil des oberen Einsatzes 7 und einem Teller 14 angeord
net ist. Der Teller 14 ist hierbei fest mit dem oberen Ende
12A der Stange 12 verbunden. Auf dem Teller 14 liegt das Aus
löseelement 15 auf. Hierbei ist das Auslöseelement 15 zwi
schen einer Sitzscheibe 16, die an der Kappe 9 anliegt, und
dem Teller 14 angeordnet. Die Feder 17 klemmt somit das Aus
löseelement 15 zwischen dem Teller 14 und der Sitzscheibe 16
ein.
An der Bodenfläche des anderen Teils 3 des Behälters 1 ist
das untere Ende der Stange 12, das den Ventilkörper 12B bil
det, hindurchgeführt. Der Ventilkörper 12B ist hohl und weist
eine Querbohrung 13 auf. In dem Durchführungsabschnitt im Bo
denbereich des Teils 3 des Behälters 1 ist ein Gewinde 3A mit
einer Dichtung 22 angebracht. In die Gewindebohrung hinein
ist eine Gummimanschette 24 gelegt, die den axial beweglichen
Ventilkörper 12B gegenüber dem Innenraum 6 gasdicht abdich
tet. Ein unterer Einsatz 21 ist in das Gewinde 3A einge
schraubt und preßt über eine Unterlegscheibe 23 die Gummiman
schette 24 an die Innenausnehmung des Teils 3. An der Außen
fläche des unteren Einsatzes 21 ist ein weiteres Gewinde 21A
angebracht, auf das ein Anschlußstück 26 mit einem Stutzen 27
aufgeschraubt ist. Eine dazwischenliegende Dichtung 25 dich
tet das Anschlußstück 26 ab. Eine Düse 28 ist unmittelbar am
Ventilkörper 12B angebracht. Auf dem Stutzen 27 läßt sich der
(nicht gezeigte) Verbindungsschlauch zum Rettungsgürtel an
bringen. Um einen sicheren Halt auf dem Stutzen 27 zu gewähr
leisten, ist dieser quer zur Schlauchlängsrichtung geriffelt.
Sobald Wasser durch die Schlitze 11 im Abdeckkorb 8 hindurch
tritt und das Auslöseelement 15 erreicht, zerfällt das Auslö
seelement 15 innerhalb von 3 bis 5 Sekunden. Wenn das Auslö
seelement 15 zerfallen ist, wird aufgrund der Beaufschlagung
durch die Feder 17 der Teller 14 zusammen mit der Stange 12
in Richtung der Kappe 9 bzw. der Sitzscheibe 16 bewegt. Da
durch daß die Stange 12 fest mit dem Ventilkörper 12B verbun
den ist, wird auch der Ventilkörper 12B in dieselbe Richtung
axial verschoben, so daß die Querbohrung 13 in den Innenraum
6 des Behälters 1 gelangt und das hochkomprimierte Gas durch
die Querbohrung 13 hindurch über die Düse 28 und den Stutzen
27 in den Verbindungsschlauch zum Rettungsgürtel gelangen
kann. Hierdurch wird der Rettungsgürtel innerhalb von etwa 5
Sekunden aufgeblasen.
Ein neues Auslöseelement 15 läßt sich einsetzen, indem die
Kappe 9 vom Abdeckkorb 8 abgeschraubt wird und zwischen die
Sitzscheibe 16 und den Teller 14 ein neues Auslöseelement
durch Aufschrauben der Kappe 9 eingeklemmt wird. Um die Funk
tionsweise der Vorrichtung zu überprüfen, kann der Behälter
in die zwei Teile 2, 3 zerlegt werden, auch um den Innenraum
6 zu reinigen. Nach Befüllen des Behälters mit komprimiertem
CO₂-Gas ist die Vorrichtung zum neuen Einsatz bereit.
Im Folgenden wird eine besonders bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Feststoffs, insbesondere zur Verwen
dung bei einem Auslöseelement für eine Vorrichtung zum Auf
blasen eines Rettungsmittels, beschrieben.
Der erfindungsgemäße Feststoff, welcher bei Berührung mit
Wasser zerfällt, setzt sich aus 69,5 Gew.-% Aricel®,
30 Gew.-% Amylum Maydis und 0,5 Gew.-% Magnesiumstearat
zusammen.
Schließlich wird ein Verfahren zur Herstellung eines Auslö
seelements, insbesondere für eine Vorrichtung zum Aufblasen
eines Rettungsmittels wie folgt beschrieben.
Im wesentlichen pulverförmig vorliegendes Magnesiumstearat
wird durch ein Seidensieb mit Durchsatzöffnungen von etwa
0,20 mm gesiebt. Somit liegt Magnesiumstearat mit einer im
wesentlichen konstanten Korngröße vor. Anschließend wird eine
Mischung aus Avicel®, Amylum Maydis und dem gesiebten Magne
siumstearat in einem Mischungsverhältnis von 69,5 Gew.-%
Avicel®, 30 Gew.-% Amylum Maydis und 0,5 Gew.-% Magnesium
stearat hergestellt. Durch Rühren wird eine homogene Mischung
gebildet. Die Mischung wird in eine Matrize gefüllt und zwi
schen zwei Stempeln in die gewünschte Form des Auslöseele
ments 15 gepreßt. Diese direkte Pressung stellt eine einfa
che, billige und schnelle Methode zur Formgebung des Auslöse
elements 15 dar, da die gut vermischten Pulverbestandteile
hierbei direkt komprimiert werden. In diesem Fall werden als
Trockenbindemittel sowohl die Stärke als auch die Cellulose
verwandt.
Durch entsprechend hohe Komprimierung wird somit ein Auslöse
element 15 einer Härte von etwa 6,5 kp/mm² gebildet, so daß
das Auslöseelement 15 in trockenem Zustand der Beaufschlagung
durch die Schraubenfeder 17 widerstehen kann. Die Härte wird
mittels eines ERWEKA-Meßgräts des Typs TBT oder eines MON
SANTO-Handgeräts bestimmt.
Bezugszeichenliste
1 Behälter
2 Oberteil
2A Gewinde
3 Unterteil
3A Gewinde
4 Gewinde
5 Dichtung
6 Innenraum
7 oberer Einsatz
7A Gewinde
8 Abdeckkorb
9 Kappe
10 Dichtung
11 Schlitz
12 Stange
12A oberes Ende der Stange
12B Ventilelement
13 Querbohrung
14 Teller
15 Auslöseelement
16 Sitzscheibe
17 Schraubenfeder
18 Dichtung
19 Unterlegscheibe
20 Gummimanschette
21 unterer Einsatz
21A Gewinde
22 Dichtung
23 Unterlegscheibe
24 Gummimanschette
25 Dichtung
26 Anschlußstück
27 Stutzen
28 Düse
2 Oberteil
2A Gewinde
3 Unterteil
3A Gewinde
4 Gewinde
5 Dichtung
6 Innenraum
7 oberer Einsatz
7A Gewinde
8 Abdeckkorb
9 Kappe
10 Dichtung
11 Schlitz
12 Stange
12A oberes Ende der Stange
12B Ventilelement
13 Querbohrung
14 Teller
15 Auslöseelement
16 Sitzscheibe
17 Schraubenfeder
18 Dichtung
19 Unterlegscheibe
20 Gummimanschette
21 unterer Einsatz
21A Gewinde
22 Dichtung
23 Unterlegscheibe
24 Gummimanschette
25 Dichtung
26 Anschlußstück
27 Stutzen
28 Düse
Claims (37)
1. Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungsmittels, insbe
sondere einer Schwimmweste, eines Rettungsbootes oder
dergleichen, umfassend
einen Behälter (1) zum Aufnehmen eines komprimierten Gases,
ein Ventil (12B, 24) zwischen dem Behälter (1) und dem Rettungsmittel und
eine Ventilöffnungseinrichtung (15, 17), die ein wasser empfindliches Auslöseelement (15) enthält und derart ausgebildet ist, daß das Ventil (12B, 24) dann geöffnet wird, wenn das Auslöseelement (15) mit Wasser in Berüh rung gelangt.
einen Behälter (1) zum Aufnehmen eines komprimierten Gases,
ein Ventil (12B, 24) zwischen dem Behälter (1) und dem Rettungsmittel und
eine Ventilöffnungseinrichtung (15, 17), die ein wasser empfindliches Auslöseelement (15) enthält und derart ausgebildet ist, daß das Ventil (12B, 24) dann geöffnet wird, wenn das Auslöseelement (15) mit Wasser in Berüh rung gelangt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilöffnungseinrichtung ein Federelement (17) um
faßt, welches das Ventil (12B, 24) in Öffnungsrichtung
beaufschlagt, und daß das Auslöseelement (15) das Ventil
(12B, 24) in der geschlossenen Position entgegen der Be
aufschlagung durch das Federelement (17) sperrt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil (12B, 24) über ein Vermittlungselement (12,
12A) mit der Ventilöffnungseinrichtung (15, 17) in Wirk
verbindung steht.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Ventil (12B, 24) ein hohles Ventilelement (12B) um
faßt, welches einen Durchgang (13) aufweist, der in ge
öffneter Position des Ventils (12, 24) den Innenraum (6)
des Behälters (1) mit dem Rettungsmittel verbindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
das hohle Ventilelement (12B) zwischen der geschlossenen
und der geöffneten Position des Ventils (12B, 24) axial
verschiebbar gelagert ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem hohlen Ventilelement (12B) eine Dichtungsmanschette
(24) zugeordnet ist, welche in geschlossener Position
des Ventils (12, 24) den Durchgang (13) im hohlen Venti
lelement (12B) gegenüber dem Innenraum (6) des Behälters
(1) abdichtet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das hohle Ventilelement (12B) mit dem Vermittlungsele
ment (12, 12A) verbunden ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Vermittlungselement (12, 12A) im Innenraum (6) des
Behälters (1) axial verschiebbar gelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Ventilöffnungseinrichtung (15, 17) eine Abdeckein
richtung (7, 8, 9) zugeordnet ist, welche das Auslöse
element (15) entgegen der Beaufschlagung durch das Fe
derelement (17) abstützt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslöseelement (15) zwischen dem Federelement (17)
und der Abdeckeinrichtung (7, 8, 9) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckeinrichtung (7, 8, 9) mit dem Behälter (1)
lösbar verbunden, insbesondere verschraubt ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abdeckeinrichtung (7, 8, 9) mindestens eine Ausspa
rung (11) aufweist, durch die das Auslöseelement (15)
mit Wasser in Berührung kommen kann.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Behälter (1) mindestens zwei Teile (2, 3) umfaßt,
welche über ein Gewinde (4) mit einer Dichtung (5) gas
dicht verschraubt sind.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Ventilöffnungseinrichtung (15, 17) an dem einen Teil
(2) des Behälters (1) und das Ventil (12B, 24) an dem
anderen Teil (3) des Behälters (1) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslöseelement (15) im wesentlichen in Form eines
Quaders ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslöseelement (15) im wesentlichen in Form eines
Zylinders ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 15 oder 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Fläche des Auslöseelements (15) eine
Ausnehmung aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Auslöseelement (15) aus einer homogenen Mi
schung aus mikrokristalliner Cellulose, Stärke und einem
Stearat zusammensetzt und bei Berührung mit Wasser zer
fällt.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mikrokristalline Cellulose Avicel® ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stärke Amylum Maydis ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stearat Magnesiumstearat ist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung 66 bis 73 Gew.-% mikrokristalline Cellulose
aufweist.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung 28 bis 32 Gew.-% Stärke aufweist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 23,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung 0,3 bis 0,7 Gew.-% Stearat aufweist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Mischung sich aus 69,5 Gew.-% Avicel®,
30 Gew.-% Amylum Maydis und 0,5 Gew.-% Magnesiumstearat
zusammensetzt.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslöseelement (15) eine Härte von 5 bis 8 kp/mm²
aufweist.
27. Feststoff, welcher bei Berührung mit Wasser zerfällt,
insbesondere zur Verwendung bei einem Auslöseelement
(15) für eine Vorrichtung zum Aufblasen eines Rettungs
mittels, umfassend eine homogene Mischung aus mikrokri
stalliner Cellulose, Stärke und einem Stearat.
28. Feststoff nach Anspruch 27,
dadurch gekennzeichnet, daß
die mikrokristalline Cellulose Avicel® ist.
29. Feststoff nach Anspruch 27 oder 28,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Stärke Amylum Maydis ist.
30. Feststoff nach einem der Ansprüche 27 bis 29,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Stearat Magnesiumstearat ist.
31. Feststoff nach einem der Ansprüche 27 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung 66 bis 73 Gew.-% mikrokristalline Cellulose
aufweist.
32. Feststoff nach einem der Ansprüche 27 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung 28 bis 32 Gew.-% Stärke aufweist.
33. Feststoff nach einem der Ansprüche 27 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Mischung 0,3 bis 0,7 Gew.-% Stearat aufweist.
34. Feststoff nach einem der Ansprüche 27 bis 33,
dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Mischung sich aus 69,5 Gew.-% Avicel®,
30 Gew.-% Amylum Maydis und 0,5 Gew.-% Magnesiumstearat
zusammensetzt.
35. Verfahren zur Herstellung eines Auslöseelements (15),
insbesondere für eine Vorrichtung zum Aufblasen eines
Rettungsmittels, insbesondere nach Anspruch 1,
das folgende Schritte aufweist:
- - Sieben eines pulverförmigen Stearats durch ein Sieb mit Durchsatzöffnungen von 0,15 bis 0,25 mm,
- - Herstellen einer Mischung aus mikrokristalliner Cellulose, Stärke und dem gesiebten Stearat,
- - Homogenisieren der Mischung, und
- - Formen des Auslöseelements (15).
36. Verfahren nach Anspruch 35,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Formen des Auslöseelements (15) das Komprimieren der
Mischung umfaßt.
37. Verfahren nach Anspruch 36,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Auslöseelement (15) derart komprimiert wird, daß es
eine Härte von 5 bis 8 kp/mm² aufweist.
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---|---|
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-
1995
- 1995-05-12 DE DE1995117510 patent/DE19517510C2/de not_active Expired - Fee Related
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---|---|
DE19517510C2 (de) | 2002-06-27 |
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