DE1951742B2 - Verfahren zum Bleichen von Erdalkalicarbonaten - Google Patents
Verfahren zum Bleichen von ErdalkalicarbonatenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bleichen von Erdalkalicarbonaten in feinverteiltem
Zustand in fester Form oder in Form einer wäßrigen Suspension mit einem Ozon enthaltenden Gas. Gemäß
diesem Verfahren werden die Erdalkalicarbonate vor oder während ihres Kontaktes mit dem Ozon
enthaltenden Gas bis zu einem solchen Feinheitsgrad vermählen, daß ihr Gehalt an Teilchen, die kleiner sind
als 2 Mikron, entsprechend einem kugelförmigen Durchmesser, wenigstens 60 Gew.-% beträgt, und die
feinverteilten Erdalkalicarbonate werden bei einer Temperatur unterhalb von 20°C mit dem Ozon
enthaltenden Gas in Kontakt gebracht.
Die wäßrigen Suspensionen der Erdalkalicarbonate können hierbei ein nichtschleimiges, wasserlösliches
Dispergiermittel, insbesondere ein wasserlösliches Salz einer Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure, in dem
das polymere Anion ein Molekulargewicht zwischen etwa 100 und 10 000 aufweist, enthalten.
Als Erdalkalicarbonate werden insbesondere natürlich vorkommende Mineralien, wie Kalkstein, Kreide,
Dolomit, Strontianit und Witherit, verwendet. Das ozunhaltige Gas kann beispielsweise aus ozonisierter
Luft oder ozonisiertem Sauerstoff mit einem Ozongehalt von 0,1 bis 15 Gew.-% bestehen. Ein derartiges
Gemisch kann durch stille elektrische Entladung in Luft oder Sauerstoff, z. B. mit Hilfe eines üblichen Ozonisa
tors vom Typ Brodie oder Siemens, erzeugt werden.
Das fein verteilte Carbonat muß mit dem ozonhaltigen Gas so lange in Kontakt gehalten werden, bis der
erforderliche Bleichgrad erreicht ist. Der Bleichgrad wird im allgemeinen nach der Steigerung des Weißgradwertes der Carbonate beurteilt, d. h. nach dem
Prozentsatz der Reflexion von Licht von einer Wellenlänge von 458 und 574 Millimikron. Im
allgemeinen kann der erforderliche Bleichgrad durch einen Kontakt der Erdalkalicarbonate mit dem ozonhaltigen
Gas während eines Zeitraumes von 1 Minute bis zu 5 Stunden erreicht werden.
Der Kontakt der Erdalkalicarbonate mit dem Gas erfolgt zweckmäßig in Form einer wäßrigen Suspension
oder eines trockenen Feststoffes, jedoch soll in jedem
Fall das Erdalkalicarbonat beim Kontakt mit dem Gas in
fein verteiltem Zustand vorliegen.
Vorzugsweise werden die Carbonate mit dem ozonhaltigen Gas bei einer Temperatur von etwa 10 bis
18° C, insbesondere etwa 15° C, behandelt.
Die Erdalkalicarbonate werden vorzugsweise vor oder gleichzeitig mit der Behandlung mit dem Gas so
lange vermählen, bis wenigstens 60 Gew.-%, jedoch im
allgemeinen nicht mehr als 90 Gew.-%, aus Teilchen bestehen, die kleiner sind als 2 Mikron, entsprechend
einem kugelförmigen Durchmesser. Vorzugsweise werden die Carbonate zunächst grob vermählen, um
Klumpen aufzubrechen und um die Carbonatteilchen von anorganischen Verunreinigungen zu befreien.
Sodann erfolgt eine Feinvermahlung des Carbonats in Form einer wäßrigen Suspension, die ein besonderes
Schleifmaterial, ein nichtschleimiges Dispergiermittel und wenigstens 25 Gew.-% des grob vermahlenen
Erdalkalicarbonats enthält. Die wäßrige Suspension wird so lange bearbeitet, bis die erforderliche
Zerkleinerung der Teilchen erreicht ist.
Die Grobvermahlung des Erdalkalicarbonats kann beispielsweise durch Vermählen des Rohcarbonats, z. B.
von Kreide, in einer Kugelmühle in einem wäßrigen Medium mit einem Feststoffgehalt von 60 bis 70
Gew.-% und in Gegenwart von 0,05 bis 0,5 Gew.-% eines nichtschleimigen Dispergiermittels erfolgen. Die
dazu notwendige Zeit beträgt normalerweise 10 bis 20 Minuten. Das grob vermahlene Material wird dann
vorzugsweise durch eine Folge von Sieben gesiebt, um eine Anschlämmung zu erhalten, die frei von Teilchen
ist, die gröber sind als der Maschenweite eines Siebes von 0,053 mm entspricht, und die zur Feinvermahlung
geeignet ist.
Das spezielle SchleifmateriaJ zur Feinvermahlung
besteht vorzugsweise aus Teilchen, die eine Partikelgröße aufweisen, welche von 12,7 mm zur Maschensiebweite
eines Siebes von 0,152 mm reicht. Geeignetes Schleifmaterial sind Quarzkörner, calcinierter Ton,
keramische Aluminiumoxidprodukte, Stahlkugeln und verschiedenes organisches Material, z. B. Nylonkugeln.
Bei der Feinvermahlung der Erdalkalicarbonate werden außerdem im allgemeinen 0,2 bis 0,4 Gew.-% eines
nicht; chleimigen Dispergiermittels, berechnet auf das Gewbht des zu vermählenden Carbonats, angewendet.
Das jeeignete Dispergiermittel kann ein wasserlösliches Salz mit einem makromolekularen Anion sein, z. B.
ein wasserlösliches Salz einer Polyacrylsäure oder einer Polymethacrylsäure, bei der das makromolekulare
Anion ein Durchschnittsmolekulargewicht von 100 bis 10 000 besitzt, z.B. ein Natriumpolyacrylat oder ein
Polyphosphat.
Wenn das fein verteilte alkalische Erdalkalicarbonai
in Form einer waUrigen Suspension vorliegt, kann es entweder im geflockten oder vorzugsweise entflockten
Zustand bearbeitet werden. Im allgemeinen soll der Feststoffgehalt der Suspension nicht weniger als 5
Gew.-% betragen, und zwar im Fall einer geflockten Suspension nicht mehr als 40 Gew.-%, im Fall einer
entflockten Suspension nicht mehr als 85 Gew.-%. Das zum Entflocken der Carbonate verwendete Dispergiermittel
ist vorzugsweise ein nichtschleimiges, wasserlösliches Salz mit einem makromolekularen Anion, ζ. Β. ein
Natrium-, Kalium- oder Ammoniumsalz einer Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure, in der das Anion ein
Durchschnittsmolekulargewicht zwischen 100 und 10 000 hat. Andere geeignete Dispergiermittel sind
wasserlösliche Polyphosphate. Überraschenderweise werden Dispergiermittel der zum Eniflocken verwendeten
obengenannten Art durch die Behandlung mit Ozon nicht nennenswert ungunstig beeinflußt Die wäßrige
Suspension der Erdalkaticarbonate kann mit dem ozonhaltigen Gas, für gewöhnlich ozonisierter Luft oder
ozonisiertem Sauerstoff, in irgendeiner Vorrichtung in Kontakt gebracht werden, die geeignet ist, schnell und
wirksam ein Gas mit einer Flüssigkeit in ein Gleichgewicht zu bringen, z. E. eine Füllkörperkolonne,
eine Gas-Flüssigkeits-Kontaktvorrichtung mit einer porösen Platte zur Verteilung des Gases, oder in einer
Vorrichtung, in der das Gas gezwungen wird, auf einem gewundenen Weg durch die Flüssigkeit zu strömen, z. B.
in einer Friedrich-Gaswaschflasche. Wenn die Umgebungstemperatur 20°C oder mehr beträgt, muß die
Suspension gekühlt werden, z. B. durch Zugabe von Eis zur Suspension oder durch Einbau von Kühlrohren in
die Suspension.
Die Feinvermahlung und das Bleichen können vorteilhaft gleichzeitig vermittels Hindurchleiten des
ozonhaltigen Gases durch den Behälter erfolgen, in dem das Erdalkalicarbonat fein vermählen wird.
Wenn das Carbonat in fein verteilter trockener Form vorliegt, erfolgt die Behandlung mit dem ozonhaltigen
Gas vorteilhaft in einer Kontaktvorrichtung nach Art eines fließenden oder ruhenden Bettes.
Aus der GB-PS 10 69 276 ist zwar bereits ein Verfahren zur Verbesserung des Weißgrades von
mineralischen Carbonaten, wie Erdalkalicarbonaten, die Huminsäuren als verfärbende Verunreinigungen enthalten,
bekanntgeworden, bei dem die Erdalkalicarbonate bei einer Temperatur von 20 bis 1000C entweder mit
einem (a) Halogen, einer Halogensauerstoffsäure oder einem Salz einer derartigen Säure, oder mit Ozon oder
Wasserstoffperoxid oder (b) einem Salz der Phosphorsäure oder einer PolyphoFphorsäure behandelt werden.
Demgegenüber beruht die vorliegende Erfindung auf der Entdeckung, daß beim Bleichen yon Erdalkalicarbonaten
Produkte mit weit besseren Weißgraden dann erhalten werden, wenn man der Ozonbehandlung
Erdalkalicarbonate in fester Form oder in Form wäßriger Suspensionen unterwirft, die so fein zerkleinert
sind, daß ihr Gehalt an Teilchen mit einem kugelförmigen Durchmesser von unter 2 Mikron
wenigstens 60% beträgt, und wenn man die Ozonbehandlung dieser fein zerteilten Carbonatteilchen bei
einer Temperatur von unter 20°C, vorzugsweise bei 10 bis 18°C, besonders 15°C, durchführt. Ein solches
Ergebnis ist überraschend, da der Fachmann gewohnt ist, unbefriedigend bzw. zu langsam ablaufende chemische
Umsetzungen durch Erhöhung der Reaktionstemperatur im Sinne der R.G.T.-Regel zu beschleunigen und
aus diesem Grund nicht erwartet werden konnte, daß ein Bleichen der Carbonate, das im Gegensatz zu diesen
Erfahrungen bei Temperaturen durchgeführt wird, die beträchtlich unterhalb des im bekannten Fall angewendeten
Bereiches von 20 bis 100° C liegen, eine Verbesserung des Bleichvcrgangs unter Bildung von
Produkten mit höherem Weißgrad bewirken würde.
Die Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Ein grob gemahlenes Muster Naturkreide, deren Teilchengrößenverteilung derart war, daß 37 Gew.-%
aus Partikeln mit einem kugeläquivalenten Durchmesser von weniger als 2 Mikron bestanden, wurde mit
Wasser, einem nichtschleimigen Dispergiermittel und einem Schleifmittel aus calciniertem Kaolin (Molochite)
mit einer Teilchengröße entsprechend einer Maschensiebweite 1,676 bis 0,5 mm in folgendem Mengenverhältnis
gemischt:
Naturkreide | 1000g |
Molochite (Maschensiebfeinheit | |
1,676 bis 0,5 mm) | 4000 g |
Wasser | 1500 ecm |
Dispergiermittel | 2g |
Die Mischung wurde in eine Kugelmühle eingefüllt unter Verwendung eines Zylinders von einem Fassungsvermögen
von 6,6 Litern, der mit einer Geschwindigkeit von 61 Umdrehungen/Minute auf Rollen rotierte. Nach
Ablauf von 8 Stunden wurde die Mühle abgestellt, die dispergierte Kreidesuspejision vom Schleifmittel abgetrennt
und im Zerstäubungstrockner getrocknet.
Das getrocknete Produkt hatte eine solche durchschnittliche Teilchengrößenverteilung, daß 80 Gew.-%
einen kugeläquivalenten Durchmesser von weniger als 2 Mikron aufwiesen. Die Kreide wurde zu einer wäßrigen
Suspension mit einem Feststoffgehalt von 15% verarbeitet. Der pH-Wert der Suspension betrug 9,0.
80 ml der Suspension wurden in eine Friedrich-Gaswaschflasche gefüllt, und es wurde ozonisierter Sauerstoff
durchgeblasen, wobei die Suspension auf 100C gehalten wuide. Der ozonisierte Sauerstoff wurde mit
einer Geschwindigkeit von 50 ml/Min, und mit einem Ozongehalt von 1,5 Gew.-% durch die Suspension
geleitet. Nach Ablauf einer Stunde wurde die Kreide filtriert und bei 800C getrocknet. Es ergaben sich
folgende Werte bei einem Vergleich von grob vermahlener mit fein vermahlener Kreide, wobei ein
Elrepho-Weißgradmesser für die Messungen verwendet wurde.
grob vcrmahlene Kreide | % Lichtrcfleklion | 574 in [i. | |
lein vcrmahlene Kreide | 458 nvi. | 88,9 | |
a) | fein vermahlenc Kreide, | 83,7 | 91,5 |
h) | behandelt mit ozonisiertem | 87,6 | 93,5 |
O | SauerstolT | 90,4 | |
Weißgradzunahme c) zu a)
6,7
4,6
Ein grob vermahlenes Muster Kreide mit der gleichen Teilchengrößenverteilung wie im Beispiel 1 wurde in
drei Proben zu je 250 g (A, B und C) aufgeteilt. Zwei der Proben (A und B) wurden jeweils mit 107,1 g Wasser
gemischt, welches ein Dispergiermittel in einer Menge von 0,2%, berechnet auf Kreidetiockengewicht, enthielt,
um so zwei Suspensionen zu bilden. Der Feststoffgehalt der beiden Suspensionen A und B betrug
70%.
Jede Suspension A und B wurde in eine Labor-Rüttelporzellanmühle,
enthaltend 600 g Alorite-Mahlkugeln (ein keramisches Aluminiunioxidmaterial) mit einem
Durchmesser von 12,7 mm bis zu 4,76 mm gefüllt. Die Mühlen rotierten 40 Stunden lang mit einer Geschwindigkeit
von 55 Umdrehungen/Minute, wonach die
Suspensionen von den Mahlkugeln durch Sieben abgetrennt wurden. Jede Suspension, welche die fein
gemahlene Kreide enthielt, wurde in ein Becherglas gefüllt, und es wurde ozonisierter Sauerstoff mit einer
Geschwindigkeit von 50 ml/Min, durch die auf 15°C gehaltenen Suspensionen geleitet. Der ozonisierte
Sauerstoff enthielt l,5Gew.-% Ozon.
In diesem Fall wurde der ozonisierte Sauerstoff aus einem offenen, in die Suspension getauchter Glasrohr
zugeführt. Es wurden keine weiteren Vorkehrungen zur gleichmäßigen Verteilung der Gasblasen in den
Suspensionen getroffen. Der Kontakt zwischen Suspension und Gas war daher weniger wirksam als im Beispiel
1. Nach Verlaut einer Stunde wurden die Suspensionen filtriert und bei 800C getrocknet.
Die prozentuale Lichtreflektion (Wellenlängen 458 und 574 Millimikron) der grob vermahlenen Kreide und
der Proben A und B der fein vermahlenen Kreide wurden vor und nach der Behandlung mit dem
ozonisierten Sauerstoff mit einem Elrepho-Weißgradmesser bestimmt.
Die dritte 250-g-Probe (C) der grob vermahlenen Kreide wurde mit 107,1 g Wasser, enthaltend 0,2
Gew.-% des Dispergiermittels Dispex. berechnet auf Kreidetrockengewicht, gemischt, um eine Suspension zu
bilden. Die Suspension wurde mit ozonisiertem Sauerstoff unter den gleichen Bedingungen wie bei den
Proben A und B behandelt. Nach einer Stunde wurde die
Suspension in einer Labor-Rüttelporzellanmühle, die
600 g Alorite-Mahlkugeln enthielt, unter den gleichen Bedingungen wie bei den Proben A und B vermählen.
Nach 40 Stunden wurde die Suspension von den Mahlkugeln abgetrennt, filtriert und bei 80°C getrocknet.
Die prozentualen Lichtreflektionen bei 458 und 574 Millimikron Wellenlänge der grob vermahlenen Kreide
und nach der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff und nach der Feinvermahlung wurden mit einem
Elrepho- Weißgradmesser bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengestellt:
Tabelle II | % Lichtreflektion | 574 ma | Gewichts-% |
458 m;j | 88,9 | kleiner als 2 Mikron |
|
83,7 | 91,2 | 37 | |
Grob vermahlene Kreide | 88,0 | 93,0 | 74 |
Fein vermahlene Kreide (A) |
90,5 | 92,2 | 74 |
A-beh. mit ozon. Sauerstoff |
89,1 | 93,3 | 73 |
Fein vermahlene Kreide (B) |
90,5 | 88,9 | 73 |
B-beh. mit ozon. Sauerstoff |
83,7 | 37 | |
Grob vermahlene Kreide (C) |
91,2 | ||
Beh. m. ozon. Sauerstoff |
87,7 | 75 | |
Fein vermahlene Kreide (C) |
|||
Kontakt zwischen dem ozonisierten Sauerstoff und der Suspension sicherzustellen, die Behandlung eines grob
vermahlenen Kreidemusters mit ozonisiertem Sauerstoff während einer Stunde keine meßbare Verbesserung
im Weißgradwert ergibt. Jedoch gibt die Behandlung einer zunächst fein auf eine Teilchengröße
von wenigstens 60% Teilchen mit einer Größe von unter 2 Mikron vermahlenen Kreide eine wesentliche
Verbesserung des Weißgradwertes.
Eine Probe der Kreidesuspension B wurde nach der Feinvermahlung, jedoch vor der Behandlung mit
ozonisiertem Sauerstoff abgezogen und der Feststoffgehalt auf genau 70 Gew.-% eingestellt. Die Viskosität der
Suspension wurde bei 20°C mit einem Brookfield-Viskosimeter bestimmt. Ein zweites Muster der Suspension
wurde nach der Feinvermahlung und der Behandlung mit Ozon abgezogen und die Viskosität nach Einstellung
auf einen Feststoffgehalt von 70 Gew.-% bestimmt. Die Ergebnisse sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.
Viskosität hei 70';
leslstoflguhiiii
leslstoflguhiiii
(Cenlipoisci
Fein vermahlene Kreide vor
ju der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff
ju der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff
95
Die Ergebnisse zeigen, daß, wenn keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden, um einen guten
Fein vermahlene Kreide nach 115
der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff
der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff
Die Werte zeigen, daß nur eine geringe Steigerung
der Viskosität der Suspension nach der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff bewirkt wurde, woraus sich
ergibt, daß kein nennenswerter Abbau des Dispergiermittels Dispex auftrat.
Eine Anzahl Muster von fein verteilter Kreide wurde auf folgende Weise hergestellt:
Frisch geförderte Kreide wurde zunächst in einem
Mörser zu Klumpen mit einem Durchmesser von weniger als 2 cm gebrochen. 800 g dieses Materials
wurden mit 1600 g eines im wesentlichen eisenfreien Quarzsandes mit einer Teilchengröße entsprechend
so einer Maschensiebweite von 0,5 bis 1,676 mm gemischt. 450 ml Wasser und 60 ml einer Lösung des Dispergiermittels,
enthaltend 2 g Natriumpolyacrylat pro 100 ml Lösung (äquivalent 0,15 Gew.-% des Dispergiermittels,
berechnet auf Kreidetrockengewicht) wurden dann zugegeben. Die Mischung wurde in einer Sand-Schleifmühle
bearbeitet. Der Feststoffgehalt der Kreide-Wasser-Mischung betrug 61 Gew.-%. Die Mischung hatte
nach einer 20 Minuten langen Bearbeitungsdauer eine solche Teilchengröße, daß 85 Gew.-% aus Partikeln mit
bo einem kugeläquivalenten Durchmesser von weniger als
2 Mikron bestanden. Die wäßrige Kreidesuspension wurde vom Sand durch Sieben getrennt und mit Wasser
auf einen Feststoff gehalt von 15 Gew.-% verdünnt. Der
pH-Wert der Suspension betrug 9,0. Proben zu 80 ml
e,5 der Suspension wurden in eine Friedrich-Gaswaschflasche
gegeben, und es wurde ozonisierter Sauerstoff aus einem üblichen Brodie-Ozonisator mit einer Geschwindigkeit
von 50 ml/Min, durchgeleitet, wobei der
ozonisierte Sauerstoff 0,3 Gew.-% Ozon enthielt. Die Behandlung erfolgte an einer Anzahl von Proben bei
verschiedenen Temperaturen, wobei der ozonisierte Sauerstoff durch die Suspension verschieden lange
Zeiten hindurchgeleitet wurde, so daß verschieden > große Mengen Ozon von der Suspension aufgenommen
wurden. Nach jeder Behandlung eines Musters wurde die Kreide filtriert und bei 8O0C getrocknet. Die
prozentuale Lichtreflexion wurde vor und nach der Behandlung mit ozonisiertem Sauerstoff mit einem
Elrepho-Weißgradmesser bestimmt. Die verbrauchten Ozonmengen wurden durch Probenahme des ozonisierten
Sauerstoffes vor und nach seinem Durchgang durch die Suspension und durch lnkontaktbringen eines
bekannten Volumens des Gases mit einer Jodkalium-Standardlösung und Messung des freigesetzten Jods
bestimmt. Für jede Temperatur wurde die Steigerung der prozentualen Lichtreflektion gegen die verbrauchte
Ozonmenge in Form einer Kurve aufgetragen. Die pro Gewichtseinheit Trockenkreide erforderlichen Ozon- >o
mengen zur Erreichung einer gegebenen Weißgradzunahme sind in der nachfolgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Prozentuale Steigerung
der Lichtreflektion
der Lichtreflektion
(458 mu)
Verbrauchtes Ozon (kg Ozon/
Tonne Trockenkreide) bei:
Tonne Trockenkreide) bei:
5 C 10 C 15 C 20 C 25 C
JO
0,13 0,05 0,03 0,04 0,08 0,28 0,16 0,11 0,13 0,18 0,47 0,36 0,28 0,31 0,38 J5
Natriumpolyacrylat in 100 ml Lösung, gemischt. Die Mischung wurde in einer Sandmühle 10 Minuten
bearbeitet. Sodann wurden weitere 100 ml Wasser zugegeben und die Mischung erneut 10 Minuten
bearbeitet. Die vermahlene Kreide hatte eine solche Teilchengröße, daß 64 Gew.-% der Partikel kleiner als 2
Mikron (bezogen auf einen kugeläquivalenten Durchmesser) waren. Die Suspension wurde durch Sieben
vom Sand getrennt. Etwa die Hälfte der Suspension wurde filtriert, bei 80° C getrocknet und der trockene
Kuchen in einer Labormühle zwecks Aufbrechen von Agglomeraten gemahlen.
Fünf Muster der trockenen, gemahlenen Kreide zu je 20 g wurden verschieden lange Zeiten mit ozonisiertem
Sauerstoff, enthaltend 2,2 Volum-% (3,3 Gew.-%) Ozon
behandelt, wobei die Kreide locker in einer Drechsel-Waschflasche aufgeschüttet war und der ozonisierte
Sauerstoff mit einer Geschwindigkeit von 50 ml/Min hindurchgeleitet wurde. Zum Vergleich wurden 5
Muster der gesiebten wäßrigen Suspension aus der Sandmühle, jedes Muster zu 80 ml im Volumen und
enthaltend 61 Gew.-% trockene Feststoffe, entsprechende Zeiten mit ozoniertem Sauerstoff mit einem
Ozongehalt von 2,2 Volum-% behandelt, wobei die Behandlung der Suspension mit dem ozonisierten
Sauerstoff in einer Friedrich-Gaswaschflasche bei einer Durchlaufgeschwindigkeit von 50 ml/Min, erfolgte
Nach jeder Behandlung wurde die Kreide filtriert und bei 8O0C getrocknet. Die prozentuale Lichtreflektion
(458 und 674 Millimikron Wellenlänge) eines jeden Musters wurde mit einem Elrepho-Weißgradmessei
bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle V zusammengestellt.
Die Ergebnisse veranschaulichen, daß die Wirksamkeit der Reaktion, ausgedrückt durch die verbrauchte
Ozonmenge pro Steigerungseinheit in Prozent Lichtreflektion, bei 15° C am größten ist.
800 g trockene Naturkreide aus Wiltshire, England, wurde im Mörser zu Klumpen mit einem Durchmesser
von weniger als 2 cm gebrochen und mit 1600 g Quarzsand aus im wesentlichen kugeligen Teilchen mit
einer Größe von 0,5 bis 1,0 mm, ferner mit 350 ml Wasser und 60 ml einer Lösung eines aus Natriumpolyacrylat
bestehenden Dispergiermittels, enthaltend 2 g
45
Tabelle V | Trockenbehandlung | I | 574 m;t | Feuchtbehandlung | 574 πψ |
Behandlungszeit | prozentuale Licht | 92,3 | prozentuale Licht | 92,3 | |
reflektion | 93,4 | reflektion | 93,1 | ||
458 πιμ | 93,4 | 458 ma | 93,2 | ||
(Minuten) | 89,1 | •93,5 | 89,1 | 93,4 | |
0 | 90,5 | 93,5 | 89,9 | 93,4 | |
5 | 90,5 | 90,2 | |||
10 | 90,6 | 90,3 | |||
15 | 90,6 | 90,3 | |||
30 | |||||
Claims (2)
1. Verfahren zum Bleichen von Erdalkalicarbonaten in feinverteiltem Zustand in fester Form oder in r,
Form einer wäßrigen Suspension mit einem Ozon enthaltenden Gas, dadurch gekennzeichnet,
daß die Erdalkalicarbonate vor oder während ihres Kontaktes mit dem Ozon enthaltenden Gas bis
zu einem solchen Feinheitsgrad vermählen werden, daß ihr Gehalt an Teilchen, die kleiner als 2 Mikron,
entsprechend einem kugelförmigen Durchmesser, sind, wenigstens 60 Gew.-% beträgt, und daß die
feinverteilten Erdalkalicarbonate bei einer Temperatur unterhalb von 20° C mit dem Ozon enthalten- r,
den Gas in Kontakt gebracht werden.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die wäßrige Suspension der Erdalkalicarbonate ein nichtschleimiges, wasserlösliches
Dispergiermittel, insbesondere ein wasserlösliches Salz einer Polyacrylsäure oder Polymethacrylsäure,
in dem das polymere Anion ein Molekulargewicht zwischen etwa 100 und 10 000 aufweist, enthält.
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