DE19516686A1 - Kraftstoffeinspritzvorrichtung - Google Patents
KraftstoffeinspritzvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kraftstoffeinspritz
vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptan
spruches.
Kraftstoffeinspritzvorrichtungen werden z. B. für
Dieselmotoren sowohl in Stationäranlagen als auch im
Schiffsbereich verwendet. Dabei sind diese Kraft
stoffeinspritzvorrichtungen mit einem Kraft
stoffvorrat verbunden und führen Einspritzdüsen eine
genau bemessene Menge an Kraftstoff unter Druck zu.
Bekannt sind Einspritzkolbenpumpen, die beispiels
weise über die Nockenwelle eines Motors angetrieben
werden und bei denen eine Mengensteuerung bei
spielsweise über eine Steuerkante erfolgt. Bei
diesen konventionellen Pumpenelementen erfolgt eine
Drehung des Pumpenkolbens mit der daran angeord
neten Steuerkante über ein Regelgestänge, und diese
Art der Steuerung hat sich als sehr robust erwie
sen.
Es sind auch elektronische Steuerungen für die Ein
spritzmengen von Einspritzpumpen bekannt, die den
Vorteil haben, daß sie insbesondere beim Förder
beginn der Einspritzpumpe eine besonders angepaßte
Mengensteuerung vornehmen können und den herkömm
lichen mechanischen Einspritzpumpen in diesem Aspekt
überlegen sind; nachteilhaft bei diesen elektro
nischen Einspritzpumpensystemen ist, daß die Gefahr
besteht, daß sie z. B. bei einem Zusammenbruch des
elektronischen Systems nicht mehr funktionsfähig
sind. Ein Stillstand des Motors bei einem Versagen
der Kraftstoffeinspritzpumpe kann sich äußerst un
günstig auswirken, beispielsweise bei Schiffen, die
bei ausgefallenem Schiffsmotor in Seenot geraten
können. Somit werden aufgrund der strengen Sicher
heitsvorschriften elektronische Kraftstoffmengen
steuerungen für Schiffsantriebe häufig nicht zuge
lassen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Kraftstoffeinspritzsystem für Motoren zu schaffen,
das zum einen die Vorteile des feinregulierbaren,
umweltschonenden und kostengünstigen elektronischen
Einspritzsystems aufweist und zum anderen die
Robustheit und Sicherheit mechanischer Einspritz
systeme bietet.
Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird
durch die Lehre des kennzeichnenden Teiles des
Hauptanspruches gelöst.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird eine Kraftstoff
einspritzvorrichtung vorgeschlagen, bei der die ro
buste mechanische Steuerung der Kraftstoffförder
menge mit der elektronischen Dosierung der Kraft
stoffmenge gekoppelt ist, und bei Ausfall der elek
tronischen Steuerung der Kraftstoffmenge wird Kraft
stoff weiterhin durch die mechanische Mengen
steuerung den Einspritzdüsen zugeleitet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen erläutert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nach
folgend in der Zeichnung dargestellt, in der
eine Kraftstoffeinspritzvorrichtung dargestellt
ist. Diese Kraftstoffeinspritzvorrichtung besteht im
wesentlichen aus einem ersten Kolben 1, einem
zweiten Kolben 2, wobei der erste und zweite Kolben
1 und 2 bewegbar in einem Zylinder 3 bzw. 3A an
geordnet sind.
Dem ersten Kolben 1 ist ein erster Kraftstoffeinlaß
4 zugeordnet und dem zweiten Kolben 2 ein zweiter
Kraftstoffeinlaß 5; beide Kraftstoffeinlässe 4, 5
sind mit Rückschlagventilen 23, 24 ausgestattet, die
ein Zurückfließen des Kraftstoffes verhindern. Der
erste und zweite Kraftstoffeinlaß 4, 5 sind mit
einem entsprechenden Kraftstoffvorrat verbunden.
Von dem Zylinder 3A führt eine Kraftstoffleitung 6
zu einer Einspritzdüse 7.
Die Steuerung des Kolbens 1 erfolgt über einen
Nocken 8, der auf einer Nockenwelle 9 angeordnet
ist, wobei der Hub des Nockens 8 beispielsweise über
eine in der Zeichnung lediglich schematisch dar
gestellte Stößelstange 10 übertragen wird.
Am ersten Kolben 1 ist eine Steuerkante 11 ausge
bildet, die für die Regelung der Kraftstoffmenge
verwendet wird, und der Kolben 1 mitsamt der Steuer
kante 11 wird über ein schematisch dargestelltes
Regelgestänge 12 bewegt, um dadurch eine Steuerung
der Kraftstoffördermenge zu ermöglichen.
Der erste Kolben 1 hat einen durch das Bezugszeichen
14 gekennzeichneten Hub und der Auslaß der durch den
ersten Kolben 1 beaufschlagten Kraftstoffmenge wird
durch ein Steuerventil 15 vorgenommen. Das Steuer
ventil 15 wird elektronisch gesteuert, wobei das
Öffnen bzw. das Schließen des Steuerventiles 15 von
einem Computer bzw. Mikrorechner 21 geregelt wird,
d. h. der Computer ermittelt den Zeitpunkt, an den
das Steuerventil 15 geöffnet bzw. wieder ge
schlossen werden kann. Durch diese elektronische
Ansteuerung des Steuerventiles 15 wird eine opti
male Regelung der Kraftstoffzuleitung zu der
Einspritzdüse 7 ermöglicht. Zwischen dem Zylinder 3
und dem Steuerventil 15 ist ein Rückschlagventil 20
angeordnet, damit Kraftstoff im unteren Bereich des
Zylinders 3 nur über den 1. Kraftstoffeinlaß 4 zu
geführt werden kann. Stromabwärts vom Steuerventil
15 ist ein Überströmventil 22 angeordnet, damit der
Zufuhrdruck über dem Kolben 1 gewährleistet ist.
Stromabwärts des ersten Kolbens 1, d. h. in Richtung
der Einspritzdüse 7, ist der zweite Kolben 2 ange
ordnet, der einen mit Bezugszeichen 16 angezeigten
Hub ausführt. Wie bereits oben erwähnt, ist oberhalb
des zweiten Kolbens 2 ein zweiter Kraftstoffeinlaß 5
vorgesehen, wobei der sich im oberen Totpunkt be
findliche zweite Kolben 2 durch eine Feder 17 wieder
in seine Ausgangsstellung heruntergedrückt wird.
Da die Zeichnung lediglich ein Ausführungsbeispiel
zeigt, kann auch der zweite Kolben 2 an anderer
Stelle angeordnet sein als es aus der Zeichnung
hervorgeht, beispielsweise ist es möglich, den zwei
ten Kolben 2 mit einem entsprechenden Zylinder in
der Einspritzdüse 7 anzuordnen oder in der Kraft
stoffleitung 6. Es ist auch möglich, den Druckaufbau
in der Kraftstoffleitung 6, und damit die Förder
menge, zeitlich zu beeinflussen durch spezielle
Bauformen des Kolbens 2.
Im Normalbetrieb ist die Funktionsweise der darge
stellten Kraftstoffeinspritzvorrichtung wie folgt:
In der in der Zeichnung dargestellten Position be
findet sich sowohl der erste Kolben 1 als auch der
zweite Kolben 2 auf dem unteren Totpunkt. Das
Steuerventil 15 ist geöffnet. Wenn sich die
Nockenwelle 9, der durch den Pfeil 18 angedeuteten
Richtung dreht, wird über die Stößelstange 10 der
Kolben 1 nach oben bewegt und Kraftstoff, der sich
oberhalb des ersten Kolbens 1 befindet, wird über
das geöffnete Steuerventil 15 abgeführt. Der Kolben
2 befindet sich weiterhin an seinem unteren
Totpunkt.
Wenn durch den Nocken 8 der Kolben 1 weiter ange
hoben wird, schließt sich das Steuerventil 15
schlagartig, die dem ersten Kolben 1 zugeführte
Kraftstoffmenge bewirkt bei einem weiteren Anheben
des Kolbens 1, daß sich der Kolben 2 nach oben hin
bewegt und damit eine bestimmte Fördermenge der
Kraftstoffleitung 6 zugeführt wird. Während sich der
Kolben 2 nach oben bewegt, ist das Rückschlagventil
23 des Kraftstoffeinlasses 5 bzw. der Zuführleitung
gesperrt. Durch das weitere Anheben des zweiten
Kolbens 2 wird der dem zweiten Kolben 2 zugeführte
Kraftstoff durch die Kraftstoffleitung 6 der
Einspritzdüse 7 zugeleitet, die den Kraftstoff in
die Brennstoffkammer des Motors einspritzt.
Bei einer weiteren Bewegung der Nockenwelle 9 öffnet
sich das Steuerventil 15 schlagartig und die im
Bereich des ersten Kolbens 1 befindliche Kraft
stoffmenge wird über das Steuerventil 15 abgeführt.
Aufgrund des fehlenden Druckes an der Unterseite des
zweiten Kolbens 2 kann sich der zweite Kolben 2
nicht weiter nach oben hin bewegen, auch aufgrund
des Gegendruckes an der sekundären Kolbenseite des
zweiten Kolbens 2. Daher wird nach Öffnen des
Steuerventiles 15 kein Brennstoff mehr der Ein
spritzdüse 7 zugeleitet. Der erste Kolben 1 bewegt
sich wieder entsprechend der Ausformung des Nockens
8 nach unten und die Fördermenge für den Bereich des
ersten Kolbens 1 wird über das geöffnete Einlaßven
til 4 zugeführt. Der Hubraum des ersten und zweiten
Kolbens wird mit frischem Kraftstoff gefüllt, bis
der zuvor beschriebene Anfangszustand wieder er
reicht ist.
Der Druck im Kraftstoffzufuhrsystem 4, 5 ist relativ
gering. Der Druck, bei dem sich das Überströmventil
22 öffnet, ist etwas höher als der Kraftstoffzu
fuhrdruck, jedoch wesentlich geringer als der vom
Kolben 1 erzeugbare Druck.
Bei dem dargestellten Betriebszustand befindet sich
das Regelgestänge 12 stets auf der Stellung maxi
maler Leistung, es sei denn, daß aufgrund einer
drohenden Oberdrehzahl oder einer sogenannten
"Back-up"-Betriebssituation das Regelgestänge auf
eine geringere Leistung eingestellt wird. Das Regel
gestänge 12 wird von einem Fremddrehzahlregler
und/oder einem Maximalregler eingestellt.
Sollte bei dem oben dargestellten Betrieb der Kraft
stoffeinspritzvorrichtung das elektronische System
ausfallen, würde das Steuerventil 15 nicht mehr ord
nungsgemäß arbeiten. Bei einer herkömmlichen elek
tronisch geregelten Kraftstoffeinspritzvorrichtung
wäre eine Kraftstoffeinspritzung nicht mehr gewähr
leistet und aufgrund dessen käme es zu einem Still
stand des Motors, was beispielsweise bei einem
Schiffsantrieb zu einem gefährlichen Stillstand,
z. B. auf hoher See des angetriebenen Schiffes
führen würde.
Bei der aufgezeigten Kraftstoffeinspritzvorrichtung
würde bei einem Fortfall der Elektronik das
Steuerventil 15, das ein Magnetventil sein kann,
automatisch schließen und wäre auch im weiteren Ver
lauf der unterschiedlichen Betriebszustände ge
schlossen. In diesem Zustand würde sich oberhalb des
sich bewegenden Kolbens 1 eine Kraftstoffsäule bil
den, die bei einem Hin- und Herbewegen des ersten
Kolbens 1 eine entsprechende Anhebung des Kolbens 2
verursachen würde. Wenn sich der Kolben 2 an seinem
oberen Totpunkt befindet, wird der Kolben 2 aufgrund
der Feder 17 wieder nach unten gedrückt und bei
einem erneuten Anheben des ersten Kolbens 1 und der
darüber befindlichen Kraftstoffmenge wird zwangs
weise der beweglich gelagerte Kolben 2 wieder ange
hoben. In den Hubraum oberhalb des Kolbens 2 wird
nach wie vor über den zweiten Kraftstoffeinlaß
Kraftstoff zugeführt, der dann über die Düse 7 in
den Brennraum des Motors gespritzt wird.
Mit anderen Worten ausgedrückt wird mit dem vor
geschlagenen System auch dann ein Einspritzen von
Kraftstoff ermöglicht, auch wenn die Elektronik
nicht funktionsfähig ist. Bei einem Ausfall der
Elektronik wird das Einspritzen des Kraftstoffes
lediglich durch die mechanisch gesteuerte Ein
spritzkolbenpumpe durchgeführt und gesteuert. Wenn
jedoch das elektronische System funktionsfähig ist,
wird durch die Ansteuerung des Steuerventiles 15
durch einen Mikrorechner der Förderbeginn und die
Fördermengen der Einspritzvorrichtung gesteuert, je
nach Motor und Betriebsbedingungen, und aufgrund
dieser rechnergesteuerten Kontrolle der Kraft
stoffeinspritzzeiten und -mengen werden besonders
günstige Verbrauchswerte des Antriebsmotors
erreicht.
Claims (6)
1. Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit einer
Kraftstoffzuführungsleitung, einem mecha
nischen ersten Pumpenelement und einer
Kraftstoffeinspritzdüse, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem mechanischen
Pumpenelement und der Kraftstoffeinspritz
düse (7) ein elektronisch gesteuertes
Steuerventil (15) angeordnet ist und
zwischen dem Steuerventil (15) und der
Einspritzdüse (7) ein zweites Pumpenelement
angeordnet ist, das über eine zweite
Kraftstoffzuführungsleitung mit einem
Kraftstoffvorrat verbunden ist.
2. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
mechanische Pumpenelement mit einem Kolben
(1) mit einer Steuerkante (11) für die Kraft
stoffmengenregelung ausgestattet ist.
3. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß Anspruch
1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste und zweite Pumpenelement unmittelbar
hintereinander angeordnet sind.
4. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß Anspruch
1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Pumpenelement an der Kraft
stoffeinspritzdüse (7) angeordnet ist.
5. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das zweite Pumpenelement
mit einem Kolben (2) ausgestattet ist.
6. Kraftstoffeinspritzvorrichtung gemäß einem
der vorhergehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Steuerventil (15) zur
Ansteuerung desselben mit einem Rechner
verbunden ist.
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