DE19515852A1 - Betätigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Betätigungsanordnung für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Betätigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Eine gattungsgemäße Betätigungsanordnung ist bekannt geworden aus der DE-OS 37 41 881
(B60R 21/09). In dieser Schrift wird das Problem der vom Pedalwerk aus gehenden Fußver
letzungsgefahr bei einer Frontalkollision eingehend beschrieben. Von besonderer Bedeutung
in diesem Zusammenhang ist die Eindringbewegung der die Fahrgastzelle von dem Motor
raum trennenden Spritzwand, an der üblicherweise das die Pedalerie enthaltende Fußhebel
werk befestigt ist. Zur Herabsetzung der Fußverletzungsgefahr wird gemäß der gattungs
bildenden Schrift der zum Fußhebelwerk gehörende Pedalträger lösbar an einem Teil des
Fahrzeugaufbaus befestigt, um dann bei einem Unfall aus dem Fahrgastraum des Fahrzeuges
herausbewegt werden zu können.
Einen ähnlich positiven Ansatz zeigt die DE-U-71 13 766 (63C 19/01). Dort wird zur Vermei
dung von Fußverletzungen vorgeschlagen, den als Lagerbock bezeichneten Pedalträger in der
Weise an die Spritzwand zu koppeln, daß er durch einen axialen Stoß bei einem Unfall gelöst
werden kann.
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, gattungsgemäße Betäti
gungsanordnungen im Hinblick auf eine möglichst rasche Verschwenkbarkeit in Richtung
Spritzwand oder aus der Fahrgastzelle heraus zu verbessern.
Diese Aufgabe wird gelöst mit Betätigungswerken gemäß den Patentansprüchen 1 und 18.
Die darauf jeweils rückbezogenen Unteransprüche betreffen besonders vorteilhafte Weiterbil
dungen dieser Varianten.
Gemäß der ersten Lösungsvariante wird zur Herabsetzung der Fußverletzungsgefahr nicht das
gesamte Fußhebelwerk vom Fahrzeugaufbau getrennt, sondern das den Fuß gefährdende
Pedal von dem in sich starren Fußhebelwerk entkoppelt. Dies geschieht durch eine unfall
bedingte Beaufschlagung einer Sollbruchstelle bzw. Öffnung einer lösbaren Verbindung, die
wenigstens einem Funktionselement des Fußhebelwerks zugeordnet ist, welches der Über
tragung einer Pedalbewegung auf einen Bewegungsnehmer, beispielsweise einen Haupt
bremszylinder, dient. Es reicht also die Veränderung ggf. nur eines Bauteiles, um an bereits
bestehenden Fußhebelwerken diese Erfindungsvariante verwirklichen zu können. Als
besonders einfache Lösung kann beispielsweise eine als Kraftbegrenzer wirksame Quer
schnittsreduzierung am Bremspedal selber vorgenommen werden, so daß durch den bei
einem Unfall aufliegenden Fuß aufgrund der dann herrschenden Massenträgheitskräfte das
Pedal zur Spritzwand hin wegknicken kann. Alternativ oder ergänzend kann auch eine zu
einem Bremskraftverstärker gehörende Druckstange mit einer Sollbruchstelle ausgerüstet
werden, um in Sinne der Aufgabenstellung eine möglichst rasche Entkopplung des Pedals
sicherzustellen.
Gemäß der zweiten Erfindungsvariante wird wie auch bei den gattungsbildenden Fußhebel
werken das Pedal samt Pedalträger - und ggf. auch Bremskraftverstärker - vom Fahrzeug
aufbau gelöst. Die Betätigung dieser Löseeinrichtung geht allerdings einher mit der Aktivierung
eines die Verschwenkung des Pedals unterstützenden Stellgliedes. Im Unterschied zu den
gattungsbildenden Schriften werden somit nicht Relativbewegungen von Fahrzeugteilen im
Vorderwagen abgewartet, sondern es wird gleich bei Erkennung einer Unfallsituation nach
dem Lösen des Pedalträgers eine beschleunigte Verschwenkung desselben zur Entfernung
des Pedals aus dem Gefahrenbereichen gezielt herbeigeführt.
Besonders kurze Reaktionszeiten können bei beiden vorgenannten Varianten mit pyro
technischen Treibsätzen erreicht werden, die einerseits bei der Löseeinrichtung und
andererseits bei dem die Verschwenkung des Pedals oder des Pedalwerkes unterstützenden
Stellglied einsetzbar sind.
Besonders vorteilhafte Ausführungsbeispiele der beiden Erfindungsvarianten sind in der
Zeichnung dargestellt. Es zeigt im einzelnen
Fig. 1 in schematischer Darstellung verschiedene Möglichkeiten zur
Entkopplung eines Pedals gemäß der ersten Erfindungsvariante,
Fig. 2 bis 7 verschiedene Ausführungsformen zur Gestaltung einer Sollbruch
stelle oder einer lösbaren Verbindung in einer auf einen Brems
kraftverstärker einwirkenden Druckstange,
Fig. 8 als weitere Ausführungsform der ersten Erfindungsvariante eine
Entkopplung der vorgenannten Druckstange von dem Pedal,
Fig. 9 und 10 eine Ausführungsform, gemäß der die durch einen ersten
Anlenkpunkt hergestellte Verbindung zwischen dem Pedal und
einem Lagerbock aufgehoben werden kann und
Fig. 11 und 12 zwei Ausführungsbeispiele zur Verwirklichung der zweiten Erfin
dungsvariante.
Gleiche Bauteile weisen in allen Zeichnungen die gleiche Bezifferung auf.
Fig. 1 zeigt in schematischer Darstellung einen Ausschnitt aus dem Vorderwagenbereich
eines hier nicht weiter dargestellten Fahrzeuges. Im Zusammenhang mit der Erfindung ist hier
von wesentlicher Bedeutung ein Bremspedal 1, das als Bewegungsgeber über einen ersten
Anlenkpunkt 2 an einem aufbaufesten Lagerbock 3 angelenkt ist. Als Bewegungsnehmer ist
hier ein Hauptbremszylinder 4 vorgesehen, der über einen hier nicht dargestellten zweiten
Anlenkpunkt an eine Betätigungsstange eines Bremskraftverstärkers 5 gekoppelt ist, der an
einer Spritzwand 6 befestigt ist. Über einen dritten Anlenkpunkt 7 ist das Bremspedal 1 mit
einer Druckstange 8 verbunden, durch die der Bremskraftverstärker 5 und somit mittelbar auch
der Hauptbremszylinder 4 beaufschlagbar ist. Prinzipielle Ansatzpunkte zur Verwirklichung der
ersten Erfindungsvariante sind hier durch Strichlinien dargestellt und mit den Buchstaben A, B
und C bezeichnet.
Das in Fig. 2 dargestellte Lösungsprinzip beinhaltet im wesentlichen die Zuordnung eines
pyrotechnischen Treibsatzes 9 zur Druckstange 8. Durch die auf diese Weise erzeugte Soll
bruchstelle kann das Bremspedal 1 gegenüber dem Bremskraftverstärker 5 entkoppelt
werden, um dann gegen die Spritzwand 6 durchzufallen.
Konkrete Ausführungsformen zum Lösungsprinzip A werden im folgenden nun näherbe
schrieben. So erkennt man beispielsweise in Fig. 3 zwei Druckstangenteile 8. 1 und 8.2,
deren einander zu gewandte Enden 10.1 und 10.2 eine Querschnittsverringerung aufweisen
und mit einem schrägen Stoß einander überlappend zusammengeführt sind. Zusammenge
halten werden die Druckstangenteile 8.1 und 8.2 über eine Muffe 11, in der innerhalb ein die
Enden 10.1 und 10.2 umschließender Treibsatz 12 angeordnet ist. Letzterer ist mittels einer
Zündschnur 13 durch einen hier nicht dargestellten Crashsensor aktivierbar, der bei Fahr
zeugen mit einer Airbageinrichtung ohnehin vorhanden ist. Zur Vermeidung von Fußver
letzungen durch umherfliegende Splitter ist die Muffe 11 von einer Schutzwand 14 umgeben.
Die in Fig. 4 gezeigte Druckstange 8 weist zur Ausbildung der Sollbruchstelle eine Ausneh
mung 15 auf, welche den über die Zündschnur 13 aktivierbaren Treibsatz 12 aufnimmt. Dieses
Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß für die Druckstange 8 kein zusätzlicher
Bauraum benötigt wird.
Das in Fig. 5 dargestellte Ausführungsbeispiel weist ebenfalls eine zweiteilig ausgeführte
Druckstange auf. Das als Hohlwelle aus geführte Druckstangenteil 8.3 nimmt in einer als Über
gangspassung ausgeführten Wellen-Naben-Verbindung das zweite Druckstangenteil 8.4 auf.
Letzteres liegt an einem Anschlagbund 16 auf, der den Treibsatz 12 enthält. Über die Zünd
schnur 13 kann dieser Anschlagbund weggesprengt werden, um so ein teleskopierendes
Zusammenschieben der Bremsdruckstangenteile 8.3 und 8.4 zu ermöglichen.
Wie in den Fig. 3 und 5 ist auch bei dem in Fig. 6 darstellten Ausführungsbeispiel die
Druckstange 8 zweiteilig ausgeführt. Die Druckstangenteile 8.5 und 8.6 weisen einen
Überlappungsbereich 17 auf, der von einer mit einem pyrotechnischen Treibsatz gefüllten
Sprengschraube 18 durchdrungen ist. Diese Sprengschraube 18 hält im Normalbetrieb die
Druckstangenteile 8.5 und 8.6 zusammen und führt bei einem Unfall eine gezielte Lösung der
Druckstangenteile 8.5 bzw. 8.6 voneinander herbei, so daß das Bremspedal 1 gegen die
Spritzwand 6 durch fallen kann.
Die durch Anwendung des Lösungsprinzips A erzielbare Wirkung ist in Fig. 7 ersichtlich. Die
Auftrennung der Druckstange 8 erlaubt eine sofortige Verschwenkung des Bremspedals 1 in
Richtung der Spritzwand 6. Die mit Strichlinien dargestellte Stellung des Bremspedals 1 ergibt
sich für den Fall, daß die Druckstange 8 nicht erfindungsgemäß verändert wurde und somit
beim Crash nicht durchtrennbar ist.
Die Verwirklichung des Lösungsprinzips B (s. Fig. 1) verdeutlicht Fig. 8. In dem nur
ausschnittsweise dargestellten Bremspedal 1 wird der erste Anlenkpunkt 2 auch zur
Ankopplung eines Schwenkelementes 18 genutzt, das seinerseits zur Verwirklichung des
dritten Anlenkpunktes 7 eine Kugelpfanne 19 aufweist, in der ein an der Druckstange 8
angeformter Kugelkopf 20 gelagert ist. Den Normalbetrieb des Bremspedals 1 stellt hier eine
zweite Sprengschraube 21 sicher, die das in den Körper des Bremspedals 1 ein gelassene
Schwenkteil 18 gegen diesen sichert. Der durch die Sprengschraube erzielbare Explo
sionsdruck und die zur Verwirklichung des dritten Anlenkpunktes 7 eingestellten Geometrien
an der Kugelpfanne 19 und dem Kugelkopf 20 sind so aufeinander ab gestimmt, daß um eine
zum Anlenkpunkt 2 gehörende Lagerwelle 22 das Schwenkteil 18 aus dem Bremspedal 1
heraus in die mit Strichlinien angedeutete Stellung gemäß Pfeil 23 bewegt werden kann. Damit
ist die Druckstange 8 vom Bremspedal 1 entkoppelt, so daß dieses wieder zur Spritzwand 6
hin durch fallen kann. Auch hier ist als Splitterschutz eine Schutzwand 14 vorgesehen, welche
die zweite Sprengschraube 21 bedeckt.
In einer Draufsicht zeigt Fig. 9 ein Ausführungsbeispiel zur Verwirklichung des Lösungs
prinzips C (s. Fig. 1). Der an einem aufbaufesten Pedalquerträger 24 gehaltene Lagerbock 3
nimmt hier die das obere Ende des Bremspedals 1 durchdringende Lagerwelle 22 auf und
bildet auf diese Weise den ersten Anlenkpunkt 2 nach Art einer Wellen- bzw. Achsen-Naben-
Verbindung. In die Lagerwelle 22 sind erfindungsgemäß pyrotechnische Treibsätze 12′ und
12′′ eingelassen, durch die die Lagerwelle 22 gegenüber dem Lagerbock 3 abkoppelbar ist.
Eine Modifikation der in Fig. 9 dargestellten Lösung besteht darin, daß in der Lagerwelle 22
eine Sprengladung 12′′′ in der Weise angeordnet ist, daß nach deren Aktivierung oberhalb
einer mit 25 bezeichneten theoretischen Bruchlinie ein Teil des Bremspedals 1 abgesprengt
wird. Zur Einstellung eines gezielten Bruchverlaufes sind dabei im oberen Teil des Brems
pedals 1 Kerben 26 und 27 vorgesehen (siehe Fig. 10). Das Aufspringen des Anlenkpunktes
2 führt dazu, daß bei einem ggf. auf dem Bremspedal 1 aufliegenden Fuß um den dritten An
lenkpunkt 7 das Bremspedal 1 gegen die Spritzwand 6 verstellt werden kann. Alternativ oder
ergänzend kann als Sollbruchstelle im Bremspedal 1 auch eine hier mit Strichlinien angedeu
tete Kerbe 28 vorgesehen werden, welche bei Überschreitung einer vorgebbaren Fußlast
einen Bruch oder ein Nachgeben unterhalb des dritten Anlenkpunktes 7 einleitet und so
ebenfalls eine Verschwenkung gegen die Spritzwand 6 ermöglicht. Zur Vermeidung von
Schnittwunden am Fuß kann das Fußpedal und auch der Trittbereich im Fußraum gepolstert
sein.
Ein erstes Ausführungsbeispiel zur Umsetzung der zweiten Erfindungsvariante ist in Fig. 11
zu sehen. Dort ist ein aus Hauptbremszylinder 4, Bremskraftverstärker 5, Bremspedal 1 und
Lagerbock 3 bestehender Bauteileverbund in seiner Gesamtheit um ein an der Spritzwand 6
an geordnetes Scharniergelenk 29 verschwenkbar, sofern eine oberhalb des Bremskraftver
stärkers 5 vorgenommene Ankopplung des Bauteileverbundes durch eine dritte Spreng
schraube 30 aufgehoben wurde. Erfindungsgemäß wird nun nahezu gleichzeitig mit der Akti
vierung der Sprengschraube 30 ein ebenfalls mit einem pyrotechnischen Treibsatz ausgerüste
tes Stellglied 31 aktiviert, welches die Verschwenkung des vorstehend genannten Bauteile
verbundes samt Bremspedal 1 gemäß Pfeilrichtung 32 beschleunigend unterstützt. Eine
kinematische Abwandlung dieses Prinzips besteht darin, das Schamiergelenk 29 oberhalb und
die dritte Sprengschraube 30 unterhalb des Bremskraftverstärkers 5 anzuordnen (s. Fig. 12).
Auch diese Art der Anlenkung ermöglicht eine Verschwenkung des Bremspedals 1 gegen die
Spritzwand 6. Vorstellbar ist aber auch ein Drehpunkt an der Spritzwand 6 in beliebiger Höhe.
Die Erfindung ist nicht auf die in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele be
schränkt. Es sind insbesondere auch Kombinationen der beiden Erfindungsvarianten unter
einander möglich. Von den in Fig. 1 angedeuteten Lösungsprinzipien ist grundsätzlich jede
für sich betrachtet ausreichend. Je nach Anwendungsfall können jedoch auch hier Kombina
tionen in Betracht gezogen werden.
Die Verwendung pyrotechnischer Treibsätze im Zusammenhang mit den hier vorgestellten
Sollbruchstellen ist von besonderer Bedeutung, weil diese mit örtlich sehr begrenzter Wirkung
einsetzbar sind und extrem kurze Betätigungszeiten ermöglichen. Der Einsatz dieser pyro
technischen Treibsätze ist hier auch deshalb empfehlenswert, weil man bei der Auswahl
bestimmter Treibsatzmaterialien auf Erfahrungen zurückgreifen kann, die bereits bei anderen
Einsatzorten im Fahrzeug gesammelt worden sind.
Hervorzuheben ist auch, daß die Anwendung der Erfindung nicht auf Bremspedale beschränkt
ist. Insbesondere die im Zusammenhang mit den Fig. 2 bis 7 dargestellten Prinzipien sind
auch auf Gas- und Kupplungspedale übertragbar, die ggf. auch über Bowdenzüge an wie
auch immer geartete Bewegungsnehmer gekoppelt sind. Im Sinne der Erfindung werden hier
auch Bowdenzüge als formbeständige Übertragungsgliederangesehen, weil bei einer
unfallbedingten Verklemmung des Bewegungsnehmers die mit dem Pedal verbundene Seele
im Mantel des Bowdenzuges nicht ausweichen kann und demzufolge das betreffende Pedal
stehenbleiben und damit Fußverletzungen verursachen würde.
Bei einer bevorzugten Erfindungsvariante wird als Unfallsignal der Beginn einer trägheits
bedingten Massenverschiebung, beispielsweise eines Antriebsaggregats, sensiert. Dadurch
werden erst bei einer bestimmten Unfallschwere die erfindungsgemäßen Betätigungs
anordnungen aktiviert. Die eigentliche Relativbewegung des Antriebsaggregats kann über
Seilzüge oder dergleichen ggf. noch genutzt werden, um die schon bewegten Pedale
anschließend vollständig aus dem Gefahrenbereich zu entfernen.
Claims (21)
1. Betätigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem am Aufbau mittels eines ersten
Anlenkpunktes (2) befestigten Pedal (Bremspedal 1) als Bewegungsgeber, der über
wenigstens ein im wesentlichen formbeständiges Übertragungsglied mittels eines zweiten
Anlenkpunktes an einen Bewegungsnehmer gekoppelt ist, und mit einer bei einem Fahr
zeugunfall aktivierten Löseeinrichtung zur Gewährleistung einer Verschwenkbarkeit des
Pedals in Fahrtrichtung nach vorn, dadurch gekennzeichnet, daß der Löseeinrichtung zur
Entkopplung des Pedals (Bremspedal 1) von der Betätigungsanordnung eine Sollbruch
stelle oder ein lösbares Verbindungsmittel zugeordnet ist, die bzw. das wenigstens einem
Funktionselement zugeordnet ist, das Bestandteil eines die beiden Anlenkpunkte ein
schließenden und der Bewegungsübertragung dienenden Bauteilverbundes ist.
2. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das mit der Soll
bruchstelle versehene Funktionselement mehrteilig ausgeführt und als Lösevorrichtung ein
bei Überschreitung einer vorgegebenen Last nachgebendes oder brechendes Verbin
dungsmittel vorgesehen ist.
3. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Sollbruchstelle aufweisende Funktionselement das Pedal (Bremspedal 1) ist.
4. Betätigungsanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der
Sollbruchstelle an dem Pedal (Bremspedal 1) eine Querschnittsverringerung (Kerbe 28)
vorgesehen ist.
5. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Sollbruchstelle aufweisende Funktionselement eine als Übertragungsglied wirksame
Druckstange (8) ist, durch die ein als Bewegungsnehmer wirksamer Hauptbremszylinder
(4) einer in dem Kraftfahrzeug angeordneten Bremsanlage zumindest mittelbar beauf
schlagbar ist.
6. Betätigungsanordnung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der
Druckstange (8) und dem Hauptbremszylinder (4) ein durch Bewegungen der Druckstange
(8) steuerbarer Bremskraftverstärker (5) vorgesehen ist.
7. Betätigungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach Betä
tigung der Löseeinrichtung bei einer mehrteilig ausgeführten Druckstange (8) wenigstens
zwei Druckstangentelle (8.3, 8.4) teleskopierend ineinander oder aneinander vorbeiglei
tend verschiebbar sind.
8. Betätigungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck
stange (8) und das Bremspedal (1) mittels eines dritten Anlenkpunktes miteinander ver
bunden sind.
9. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß das die
Sollbruchstelle aufweisende Funktionselement ein Zapfen- oder Nabenteil ist, das Be
standteil eines der Anlenkpunkte ist.
10. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 3 oder 5 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß der Lösevorrichtung ein durch ein Unfallsensor aktivierbares Trennmittel zugeordnet
ist.
11. Betätigungsanordnung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel
ein pyrotechnischer Treibsatz ist.
12. Betätigungsanordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Trennmittel
von einem Splitterschutzelement (Schutzwand 14) umgeben ist.
13. Betätigungsanordnung nach Anspruch 5 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Druckstange (8) eine den Treibsatz aufnehmende Ausnehmung (15) vorgesehen ist.
14. Betätigungsanordnung nach den Ansprüchen 2, 5 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verbindungselement eine den Treibsatz enthaltende Sprengschraube (18, 21) ist.
15. Betätigungsanordnung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zapfenteil
eine in einem Lagerbock (3) gehaltene Lagerwelle (22) ist, um die ein oberes Ende des
Bremspedals (1) schwenkbar ist.
16. Betätigungsanordnung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch die
Querschnittsverringerung ein Kraftbegrenzer gebildet ist.
17. Betätigungsanordnung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Betätigung der Löseeinrichtung bei einer mehrteilig ausgeführten Druckstange (8)
wenigstens zwei Druckstangenteile gegeneinander verknickbar sind.
18. Betätigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem am Aufbau mittels eines ersten
Anlenkpunktes (2) befestigten Pedal (Bremspedal 1) als Bewegungsgeber, der über
wenigstens ein im wesentlichen formbeständiges Übertragungsglied mittels eines zweiten
Anlenkpunktes an einen Bewegungsnehmer gekoppelt ist, und mit einer bei einem Unfall
aktivierten Löseeinrichtung zur Gewährleistung einer Verschwenkbarkeit des Pedals in
Fahrtrichtung nach vorn, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Betätigung der Löseeinrichtung an die Aktivierung eines die Verschwenkung des
Pedals unterstützenden Stellgliedes (31) gekoppelt ist.
19. Betätigungsanordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Lösevorrich
tung und das Stellglied durch eine gemeinsame Steuervorrichtung beaufschlagbar sind.
20. Betätigungsanordnung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß in der Lösevor
richtung und dem Stellglied Bewegungsenergie durch einen pyrotechnischen Treibsatz
bereitstellbar ist.
21. Betätigungsanordnung nach Anspruch 1 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Aktivierung der Löseeinrichtung ein den Beginn einer Massenverschiebung anzeigender
Sensor vorgesehen ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19515852A DE19515852C2 (de) | 1994-05-21 | 1995-04-29 | Betätigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug |
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ID=6518709
Family Applications (1)
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DE19515852A Expired - Fee Related DE19515852C2 (de) | 1994-05-21 | 1995-04-29 | Betätigungsanordnung für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
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