DE19514733A1 - Bremsventil - Google Patents
BremsventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Bremsventil, insbesondere für
den Anhänger eines Kraftfahrzeuges gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Derartige Anhängerbremsventile sind beispielsweise aus der
DE-PS 37 12 018, DE-PS 37 37 579 und der EP-PS 413 930 be
kannt und werden zur Ansteuerung der Bremsanlage von lang
sam fahrenden landwirtschaftlichen Anhängern benutzt, die
an einen Schlepper angehängt sind.
Üblicherweise wird der Druck des Bremskreises des Zugfahr
zeuges als Pilotdruck verwendet, um das Anhängerbremsventil
anzusteuern. Bei den bekannten Anhängerbremsventilen wirkt
der Pilotdruck auf einen Pilotkolben, der über ein Federsy
stem an einer Stirnseite eines Steuerkolbens des Bremsven
tils abgestützt ist. Auf eine andere Stirnseite des Steuer
kolbens wirkt eine Steuerfeder, so daß der Kolben in seiner
Grundstellung zwischen der Steuerfeder und dem Federsystem
eingespannt ist.
In dieser Grundposition ist ein Bremsanschluß des Bremsven
tils mit einem Tank verbunden, so daß die Anhängerbremse
drucklos ist. Bei Betätigung der Bremse des Zugfahrzeuges
wird der dem Druck des Bremskreises des Zugfahrzeugs ent
sprechende Pilotdruck erhöht, so daß das Federsystem zusam
mengedrückt und somit der Steuerkolben gegen die Wirkung
der Steuerfeder verschoben wird, um einen Pumpenanschluß
des Bremsventils mit einem Bremsanschluß zu verbinden, an
den das Bremssystem des Anhängers angeschlossen ist.
Gesetzliche Vorschriften schreiben einen maximalen Aus
gangsdruck (im Bremsanschluß) des Anhängerbremsventils im
Bereich von 100 bis 150 bar vor. Um diesen maximalen Aus
gangsdruck einzustellen, ist der Federhub des Federsystems
in Druckaufbaurichtung durch einen Anschlag begrenzt. Des
weiteren wird das üblicherweise aus zwei parallel geschal
teten Federn bestehende Federsystem vorgespannt im Ventil
gehäuse eingebaut, so daß über den Pilotdruck zunächst eine
vorbestimmte Kraft aufgebracht werden muß, bis die Feder
vorspannung des Federsystems überwunden ist. In diesem Be
reich bei vergleichsweise geringem Pilotdruck wirkt das Fe
dersystem ähnlich wie ein starres Übertragungselement, das
heißt der Steuerschieber wird direkt durch die Wirkung des
Pilotdrucks gegen die Kraft der Steuerfeder verschoben, um
das Anhängerbremssystem anzusteuern. Erst bei Überschreiten
eines vorbestimmten Pilotdrucks und damit der Federspannung
des Federsystems wird dieses zusammengedrückt und bestimmt
mit der aus dem Pilotdruck resultierenden Kraft die auf den
Steuerkolben weiterleitbare Steuerkraft.
Bei derartigen Lösungen müssen zunächst entsprechende kon
struktive Maßnahmen getroffen werden, um die beiden koaxial
zueinander angeordneten Federn des Federsystems zu lagern,
Des weiteren gestaltet sich die Montage vergleichsweise
kompliziert, da beim Einbau oder bei der Vormontage geeig
nete Vorkehrungen getroffen werden müssen, um die vorbe
stimmte Vorspannung aufrecht zu erhalten.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Bremsventil zu schaffen, das bei minimalem vorrichtungs
technischen Aufwand eine zuverlässige Ansteuerung eines
Bremssystems erlaubt.
Diese Maßnahme wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Durch die Maßnahme, das Federsystem ohne Vorspannung im
Ventilgehäuse anzuordnen, können diejenigen Bauteile, die
zur Sicherung des vorgespannten Federsystems im Ventilge
häuse vorgesehen sind entfallen, so daß weniger Bauteile
erforderlich sind, um das Bremsventil herzustellen. Das
Ventil läßt sich dann mit einem geringeren Bauvolumen her
stellen, oder es kann mehr Bauraum für andere Bauelemente,
wie beispielsweise das Federsystem an sich verwendet wer
den. Da bei der erfindungsgemäßen Lösung keine Vorspannung
des Federsystems vorgesehen ist, wird die Montage des
Bremsventils erheblich gegenüber den bekannten Lösungen
vereinfacht.
Bei den bekannten Lösungen wurden, wie bereits erwähnt,
zwei parallel geschaltete Federn koaxial zu dem Federsystem
zusammengefügt, wobei Federn mit vergleichsweise geringen
Federraten verwendet wurden, so daß die Federvorspannung
notwendig war, um die gewünschten Druckverhältnisse im An
hängerbremssystem einstellen zu können.
Mit der Erfindung wird erstmals vorgeschlagen, anstelle
dieser beiden Einzelfedern vorzugsweise eine einzige, nicht
vorgespannte Feder mit einer vergleichsweise hohen Feder
rate zu verwenden, die bei herkömmlichen Bremseinrichtungen
vorzugsweise im Bereich von 120 N/mm liegt, während die Fe
derrate herkömmlicher Federsysteme etwa bei der Hälfte bis
einem Drittel dieses Wertes angeordnet ist. Aufgrund der
hohen Federrate ist nur ein geringer Federhub und damit
auch ein geringer Hub des Steuerkolbens erforderlich, um
den maximalen Bremsdruck aufzubauen. Demzufolge bleibt die
Ölentnahme aus dem Pilotkreis des Zugfahrzeuges gering.
Prinzipiell wird die Federrate derart gewählt, daß die Öl
entnahme aus dem Pilotkreis auf Maximalwerte von etwa 1,0-2,0 ml
beschränkt ist. Das heißt, die Federrate wird unter
Berücksichtigung des Drucks im Pilotkreis, des gesetzlich
vorgeschriebenen maximalen Bremsdrucks (100-150 bar), der
Kolbendurchmesser und Kolbenhübe des Bremsventils und der
maximalen Kraft des Federsystems derart ausgewählt, daß die
resultierende Ölentnahme aus dem Pilotkreis bei maximalem
Bremsdruck auf einen vorgegebenen Maximalwert begrenzt ist.
Eine besonders robuste Lösung erhält man, wenn das Federsy
stem mit dem vom Steuerkolben entfernten Endabschnitt an
einem Pilotkolben abgestützt ist, der seinerseits mit dem
Pilotdruck beaufschlagbar ist.
Um einen Maximaldruck am Bremsanschluß bei einer Drucküber
höhung im Pilotkreis zu begrenzen, wird vorteilhafterweise
ein Anschlag für den Pilotkolben ausgebildet, so daß der
Federhub des Federsystems mechanisch begrenzt ist.
Vorteilhafterweise ist das Anhängerbremsventil nach dem
Prinzip eines Druckreduzierventils aufgebaut, wobei auf die
vom Federsystem abgewandte Stirnseite des Steuerkolbens ein
Übersetzerkolben wirkt, der über die Steuerfeder in Rich
tung auf den Steuerkolben vorgespannt ist und der Druck am
Bremsanschluß wird über eine Steuerleitung an die Feder
seite des Übersetzerkolbens zurückgeführt.
Einen besonders kompakten Aufbau des Ventilgehäuses erhält
mann wenn Übersetzerkolben, Steuerschieber, Federsystem
und/oder Pilotkolben koaxial hintereinander angeordnet wer
den, wobei in einer Ventilbohrung des Ventilgehäuses vier
Ringnuten ausgebildet sind, von denen zwei mit dem Tankan
schluß verbunden sind, während die anderen beiden mit dem
Pumpenanschluß beziehungsweise mit dem Bremsanschluß ver
bunden sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Ge
genstand der sonstigen Unteransprüche.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im
folgenden anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Schnittdarstellung eines erfin
dungsgemäßen Bremsventils und
Fig. 2 eine Kennlinie aus der die Abhängigkeit des Brems
drucks vom Pilotdruck entnehmbar ist.
In Fig. 1 ist ein Längsschnitt durch ein Ventilgehäuse 2
eines Anhängerbremsventils 1 dargestellt, wobei zur Ver
deutlichung schematisch noch die angeschlossenen Hydraulik
elemente dargestellt sind.
Das Ventilgehäuse ist mit einem Anschluß P versehen, über
den Hydraulikfluid aus einem Tank T durch eine geeignete
Versorgungseinrichtung, wie beispielsweise eine Pumpe 4 dem
Bremsventil 1 zuführbar ist. Zwischen der Pumpe 4 und dem
Anschluß P kann eine geeignete Steuereinrichtung 6 vorgese
hen werden, über die das Hydraulikfluid je nach Ansteuerung
dem Anhängerbremsventil 1 oder einem sonstigen Verbraucher
8 zuführbar ist. Bei der Pumpe 4 kann es sich um eine Kon
stantpumpe wie beispielsweise eine Zahnradpumpe handeln
oder es kann auch eine Regelpumpe verwendet werden, die
beispielsweise über ein Load-Sensing-System ansteuerbar ist
(nicht gezeigt).
Im Ventilgehäuse 2 ist des weiteren ein Bremsanschluß A
vorgesehen, durch den das Hydraulikfluid über eine Verbin
dungsleitung dem Bremssystem 10 eines Anhängers eines land
wirtschaftlichen Nutzfahrzeuges zuführbar ist.
In dem Fall, in dem das Bremssystem 10 nicht betätigt wird,
ist der Bremsanschluß A mit einem Tankanschluß T verbunden,
so daß das Bremssystem 10 drucklos gehalten wird.
Die Ansteuerung des Anhängerbremsventils 1 erfolgt über ei
nen Pilotkreis 12, der an den Bremskreis des Zugfahrzeugs
(nicht gezeigt) angeschlossen ist. Das heißt, bei Betäti
gung eines Bremspedals 14 des Zugfahrzeugbremskreises ent
steht im Pilotkreis ein Steuerdruck - im folgenden Pilot
druck genannt - der zur Ansteuerung des Anhängerbremsven
tils 1 verwendet wird.
Das Ventilgehäuse 2 hat eine Ventilbohrung 16, in der ein
Steuerkolben 18 axial verschiebbar aufgenommen ist. Ein in
Fig. 1 rechter Endabschnitt des Steuerkolbens 18 erstreckt
sich in einen radial erweiterten Federraum 20 und trägt ei
nen Federteller 22, durch den eine Druckfeder 24 geführt
und abgestützt ist. Das vom Steuerkolben 18 entfernte Ende
der Druckfeder 24 erstreckt sich in einen Kolbenführungs
raum 26 hinein, der stufenförmig gegenüber dem Federraum 20
erweitert ist, so daß im Übergangsbereich eine Radialschul
ter 28 gebildet ist. In dem Kolbenführungsraum 26 ist ein
Pilotkolben 30 axial verschiebbar aufgenommen.
An der dem Steuerkolben 18 zugewandten Stirnseite des Pi
lotkolbens 30 ist ein nabenförmiger Vorsprung 32 ausgebil
det, der gegenüber dem Außendurchmesser des Pilotkolbens 30
radial zurückgesetzt ist. An dem nabenförmigen Vorsprung 32
und an der ringförmigen Stirnseite 33 des Pilotkolbens 30
ist ein Anlageabschnitt für die Druckfeder 24 ausgebildet.
Das Ventilgehäuse 2 ist in geringem Abstand zur Rückseite
des Pilotkolbens 30 geschlossen, wobei an der abschließen
den Stirnseite 34 des Ventilgehäuses 2 ein Abstandselement
36 befestigt ist, das die axiale Rückbewegung des Pilotkol
bens 30 in Richtung zur Stirnseite 34 begrenzt, so daß im
mer ein Spalt zwischen der Kolbenrückseite und der Stirn
seite 34 des Ventilgehäuses 2 verbleibt. Die Steuerleitung
des Pilotkreises 12 mündet in den Raum, der vom Pilotventil
30 und vom Ventilgehäuse 2 mit der Stirnseite 34 begrenzt
ist.
Wie weiterhin aus Fig. 1 hervorgeht, hat der Steuerkolben
18 einen radial zurückgestuften Mittelabschnitt 37, wobei
er mit seinen Endabschnitten gleitend in der Ventilbohrung
16 geführt ist.
In der Mantelfläche der Ventilbohrung 16 sind koaxial im
Abstand zueinander stehend vier Ringnuten 38, 40, 42 und 44
vorgesehen, wobei die mittleren Ringnuten 40, 42 mit dem
Pumpenanschluß P beziehungsweise mit dem Bremsanschluß A
verbunden sind. Die beiden äußeren Ringnuten 38 und 44 ste
hen mit dem Tankanschluß T in Verbindung. Der Abstand der
Ringnuten 38, 40, 42 und 44 und die Länge des Steuerkolbens
18 und des Mittelabschnitts 37 sind so gewählt, daß je nach
Stellung des Steuerkolbens 18 eine Fluidverbindung zwischen
den Ringräumen 40 und 42 und/oder zwischen den Ringräumen
42 und 44 herstellbar ist.
Durch den Anschluß des Ringraums 38 (links in Fig. 1) an
den Tankanschluß T ist die entsprechende Rückseite des
Steuerkolbens 18 druckentlastet.
Koaxial zur Ventilbohrung 16 mündet in den vom Pilotkolben
30 entfernten Ringraum 38 eine Führungsbohrung 46, die koa
xial zur Ventilbohrung 16 angeordnet und radial gegenüber
dieser zurückgestuft ist. In der Führungsbohrung 46 ist ein
Übersetzerkolben 48 geführt, der mit einem Endabschnitt in
den Ringraum 38 und mit dem anderen Abschnitt in einem ra
dial erweiterten Steuerraum 50 eintaucht.
An dem in den Steuerraum 50 eintauchenden Endabschnitt des
Übersetzerkolbens 48 ist eine Steuerfeder 52 mit einem End
abschnitt abgestützt, während der andere Endabschnitt an
einem Verschlußstopfen 54 anliegt, der in den Steuerraum 50
eingeschraubt ist, um das Ventilgehäuse 2 abzuschließen.
In den Steuerraum mündet eine Steuerleitung 55, über die
Hydraulikfluid von dem Druckbremsanschluß A in den Steuer
raum 50 und damit an die Rückseite des Übersetzerkolbens 48
führbar ist.
Insbesondere die Axiallängen der verschiedenen Kolben (18,
30, 48), Federn (24, 52) und der Aufnahmeräume des Ventil
gehäuses 2 (50, 46, 16, 20, 26) und die Einschraubtiefe des
Verschlußstopfens 54 sowie die Axialbaulänge des Abstands
halters 36 sind derart gewählt, daß die Druckfeder 24 in
der gezeigten Grundstellung des Steuerschiebers ohne Vor
spannung im Ventilgehäuse 2 aufgenommen ist. In dieser
Grundstellung steht die ringförmige Stirnfläche 33 des Pi
lotkolbens 30 in einem vorbestimmten Axialabstand A zur Ra
dialschulter 28, wobei durch das Maß A der maximale Kolben
hub des Pilotkolbens 30 bestimmt ist. Um den erforderlichen
Bremsdruck aufbringen zu können, ist die Druckfeder 24 mit
einer gegenüber herkömmlichen Federsystemen und hohen Fe
derrate von etwa 120 N/mm ausgelegt, so daß bei vergleichs
weise geringen Axialbewegungen hinreichend hohe Bremskräfte
übertragbar sind.
Zum besseren Verständnis soll im folgenden kurz die Funk
tionsweise des erfindungsgemäßen Anhängerbremsventils er
läutert werden.
Wie bereits vorstehend erwähnt, ist in der Grundstellung
des Anhängerbremsventils 1 der Pumpenanschluß T durch eine
Steuerkante 56 des Steuerkolbens 18 verschlossen, während
die Verbindung zwischen den Ringräumen 42 und 44 und damit
zwischen dem Bremssystem 10 und dem Tank T durch eine Steu
erkante 58 des Steuerkolbens aufgesteuert ist. Das heißt,
in diesem Zustand wird die Pumpe 4 durch eine geeignete
Schaltung (nicht gezeigt) im Kreislauf gefahren, während
das Hydraulikfluid vom Bremssystem 10 in den Tank T ent
spannt wird.
Bei der Betätigung des Bremspedals 14 steigt der Pilotdruck
im Pilotkreis 12 an, so daß der Pilotkolben 30 gegen die
Wirkung der "steifen" Steuerfeder 24 (in der Darstellung
nach Fig. 1) nach links bewegt wird. Die der Steuerfeder 24
über den Pilotkolben 30 und den Pilotdruck im Pilotkreis 12
aufgeprägte Kraft wirkt als Steuerkraft auf den Steuerkol
ben 18, so daß dieser ebenfalls nach links verschoben wird.
Dabei wird durch die Steuerkante 56 die Verbindung zwischen
den Ringräumen 40 und 42 und damit zwischen dem Pumpenan
schluß P und dem Bremsanschluß A aufgesteuert, während
durch die Steuerkante 58 die Verbindung zwischen dem Tank
anschluß T und dem Bremsanschluß A zugesteuert wird. Demzu
folge entsteht im Bremssystem 10 ein Bremsdruck, so daß die
Bremsen des Anhängers betätigt werden. Gleichzeitig wird
über die Steuerleitung 55 Steuerfluid an die Rückseite des
Übersetzerkolbens 48 geführt, so daß durch die Steuerfeder
52 und den Steuerdruck des Hydraulikfluids im Steuerraum 50
ein Gegendruck aufgebaut wird, der den Übersetzerkolben 48
und den Steuerschieber 18 nach rechts bewegt, so daß bei
Überschreiten eines jeweiligen Schwellwertes die Verbindung
zwischen dem Bremsanschluß A und dem Tank T wieder aufge
steuert wird und der Druck im Bremssystem auf einen Wert
einstellbar ist.
Das heißt, das Anhängerbremsventil 1 wirkt ähnlich wie ein
Druckreduzierventil, das den Ausgangsdruck, das heißt den
Bremsdruck auf einem vorgegebenen Wert hält, sobald der
Ausgangsdruck einen voreingestellten Wert überschritten
hat.
Bei weiterem Ansteigen des Pilotdrucks wird auch der Pilot
kolben 30 in der Darstellung nach Fig. 1 weiter nach links
verschoben, so daß durch die erhöhte Steuerkraft der Druck
feder 24 sich ein höherer Druck im Bremssystem einstellt.
Nach einer vorbestimmten Axialbewegung um das Maß A gerät
die ringförmige Stirnseite 33 in Anlage an die Radialschul
ter 28, so daß der Pilotkolben 30 unabhängig vom Pilotdruck
nicht mehr weiter bewegt werden kann und somit die über die
Druckfeder 24 aufgebrachte Steuerkraft auf einen Maximal
wert begrenzt ist. Dieser Maximalwert hängt im wesentlichen
ab von den Durchmesserverhältnissen der Kolben (48, 30),
der Federrate der Feder (24) und der maximalen Axialbewe
gung A des Pilotkolbens 30.
In Fig. 2 ist das Ansteigen des Bremsdrucks im Bremssystem
10 in Abhängigkeit von Geber- oder Pilotdruck dargestellt.
Zu Beginn des Bremsvorgangs, das heißt bei leichter Betäti
gung des Bremspedals 14 erfolgt zunächst keine Erhöhung des
Bremsdrucks, da die Wirkung aufgrund der erforderlichen
Verschiebung des Steuerkolbens 18 aus der gezeigten Grund
stellung und aufgrund von Totvolumina usw. eine geringfü
gige Verzögerung des Aufbaus im Bremssystem vorliegt. In
der Folge steigt der Bremsdruck etwa proportional zum Pi
lotdruck an, wobei die Steigung der Kennlinie, wie oben be
schrieben, im wesentlichen von der Federrate der Druckfeder
24 und von den Durchmesserverhältnissen der Kolben abhängt.
Diese Variablen, insbesondere die Federrate der Druckfeder
24 sind so gewählt, daß sich kurz vor der Anlage der ring
förmigen Stirnseite 33 an den Vorsprung 32 (Axialhub A) ein
Bremsdruck im Bereich zwischen 100 und 150 bar einstellt,
der aus Sicherheitsgründen als maximaler Systemdruck am An
hängerbremssystem vorgegeben ist. Bei weiterer Erhöhung des
Pilotdrucks gelangt der Kolben 30 in Anlage an die Radial
schulter 28, so daß unabhängig von der Erhöhung des Pilot
drucks der maximale Bremsdruck wirkt.
Aufgrund des geringen Axialvorschubs A bis zum maximalen
Bremsdruck wird nur äußerst wenig Hydrauliköl aus dem hy
drostatischen Pilotkreis des Zugfahrzeugs entnommen, wobei
diese Menge für ein Anhängerbremssystem, wie es üblicher
weise bei landwirtschaftlichen Fahrzeugen eingesetzt wird,
auf etwa 1,5 ml begrenzt ist.
Wie aus den vorstehenden Ausführungen hervorgeht, ermög
licht es die Erfindung bei minimalem vorrichtungstechni
schen Aufwand ein Anhängerbremssystem zu schaffen, das hin
sichtlich Funktion und Montagefreundlichkeit bekannten Lö
sungen überlegen ist.
Offenbart ist ein Bremsventil, insbesondere für den Anhän
ger eines landwirtschaftlichen Nutzfahrzeuges, bei dem ein
Steuerkolben zur Ansteuerung eines Bremssystems eines An
hängers über eine Druckfeder ansteuerbar ist, die in Abhän
gigkeit vom Druck im Bremskreis des Zugfahrzeugs wirkt, wo
bei die Druckfeder in einer Grundstellung des Steuerkolbens
ohne Vorspannung im Ventilgehäuse des Bremsventils aufge
nommen ist.
Claims (9)
1. Bremsventil, insbesondere für den Anhänger eines land
wirtschaftlichen Nutzfahrzeuges, mit einem Ventilge
häuse (2), in dessen Ventilbohrung (16) ein Steuerkol
ben (18) verschiebbar geführt ist, über den wahlweise
ein Pumpenanschluß (P) mit einem Bremsanschluß (A)
und/oder ein Tankanschluß (T) mit dem Bremsanschluß (A)
verbindbar sind, wobei der Steuerkolben (18) an einer
Stirnseite mittels einer Steuerfeder (52) in seine die
Verbindung zwischen Pumpenanschluß (P) und Bremsan
schluß (A) unterbrechende Grundstellung vorgespannt ist
und auf die andere Steuerseite des Steuerkolbens (18)
ein Federsystem (24) wirkt, dessen Federspannung in Ab
hängigkeit von einem Pilotdruck einstellbar ist, da
durch gekennzeichnet ist, daß das Federsystem (24) in
der Grundstellung des Steuerkolbens (18) ohne Vorspan
nung im Ventilgehäuse (2) aufgenommen ist.
2. Bremsventil nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß das Federsystem eine einzige Druckfeder (24)
hat.
3. Bremsventil nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Federrate des Federsystems (24)
so gewählt ist, daß die maximale Ölentnahme aus dem Pi
lotkreis 1,0 bis 2,0 ml, vorzugsweise 1,5 ml, nicht
überschreitet.
4. Bremsventil nach einem der vorhergehenden Patentansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß das Federsystem (24)
an einem Pilotkolben (30) abgestützt ist, der seiner
seits mit einem Pilotdruck eines Bremskreises eines
Zugfahrzeugs beaufschlagbar ist.
5. Bremsventil nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Axialbewegung des Pilotkolbens (30) in
Druckaufbaurichtung durch einen Anschlag (28, 33) im
Ventilgehäuse (2) begrenzt ist.
6. Bremsventil nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Pilotkolben (30) in der Grundstellung
des Steuerkolbens (18) mit seiner Rückseite an einem
Abstandshalter (36) des Ventilgehäuses (2) anliegt.
7. Bremsventil nach einem der vorhergehenden Patentansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerfeder (52)
über einen Übersetzerkolben (58) auf den Steuerkolben
(18) wirkt.
8. Bremsventil nach Patentanspruch 7, gekennzeichnet durch
eine Steuerleitung (55), über die die vom Steuerkolben
(18) entfernte Stirnfläche des Übersetzerkolbens (48)
mit dem Druck im Bremsanschluß (A) beaufschlagbar ist.
9. Bremsventil nach einem der vorhergehenden Patentansprü
che, dadurch gekennzeichnet, daß im Ventilgehäuse (2)
vier Ringnuten (38, 40, 42, 44) vorgesehen sind, wobei
die erste und vierte Ringnut (38, 44) mit dem Tankan
schluß (T) verbunden sind und die zweite Ringnut (40)
mit dem Pumpenanschluß (P) und die dritte Ringnut (42)
mit dem Bremsanschluß (A) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19514733A DE19514733B4 (de) | 1995-04-21 | 1995-04-21 | Bremsventil |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19514733A DE19514733B4 (de) | 1995-04-21 | 1995-04-21 | Bremsventil |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19514733A1 true DE19514733A1 (de) | 1996-10-24 |
DE19514733B4 DE19514733B4 (de) | 2004-08-12 |
Family
ID=7760062
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19514733A Expired - Fee Related DE19514733B4 (de) | 1995-04-21 | 1995-04-21 | Bremsventil |
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Country | Link |
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