DE19855678A1 - Bremsventilanordnung - Google Patents
BremsventilanordnungInfo
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Abstract
Offenbart ist eine Bremsventilanordnung, die in Abhängigkeit vom Bremsdruck an einem Bremsanschluß mit Druckmittel aus einer Pumpe versorgt wird. Unterhalb eines vorbestimmten Bremsgrenzdruckes wird ein konstanter Referenzdruck zur Pumpe gemeldet, so daß deren Stand-by-Druck zur Energieeinsparung auf einem niedrigeren Niveau gehalten wird.
Description
Die Erfindung betrifft eine Bremsventilanordnung gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Derartige Bremsventilanordnungen sind aus der
DE-PS 37 12 018 und der DE-PS 37 37 579 bekannt und werden
beispielsweise zur Ansteuerung der Bremsanlage von Anhän
gern benutzt, die an Ackerschlepper angehängt sind.
Ein Druck des Bremskreises des Zugfahrzeuges wird übli
cherweise als Pilotdruck verwendet, um das Anhängerbrems
ventil anzusteuern. Bei den bekannten Anhängerbremsventilen
wirkt der Pilotdruck auf einen Pilotkolben, der über ein
Federsystem an einer Stirnseite eines Steuerkolbens des
Bremsventils abgestützt ist. Bei den in den vorgenannten
Druckschriften offenbarten Bremsventilanordnungen ist das
Federsystem vorgespannt im Ventilgehäuse aufgenommen.
In der DE 19 51 433 A1 wird eine Verbesserung des vor
beschriebenen Konzeptes vorgeschlagen, wobei anstelle des
vorgespannten Federsystems (zwei Einzelfedern) eine einzige
Feder ohne Federvorspannung verwendet wird. Auch durch die
Verwendung einer einzelnen Feder kann die Druckmittelent
nahme aus dem Pilotkreis beim maximalen Bremsdruck (100 bis
150 bar) auf ein Minimum begrenzt werden.
Fig. 1 zeigt in stark vereinfachter Form die Bremsan
lage eines Anhängers, die über die vorbeschriebenen Brems
ventilanordnungen angesteuert wird. Derartige Bremsanlagen
sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt, so daß
sich im folgenden auf die Beschreibung der Grundelemente
beschränkt wird.
Die in Fig. 1 dargestellte Bremsanlage 2 eines Anhän
gers hat eine Bremstrommel 4, deren Bremsbacken 6 über ei
nen Hebelmechanismus 8 in Bremseingriff bringbar sind.
Die Betätigung des Hebelmechanismus 8 erfolgt über ein
Federspeichersystem 10, über das sich drei Betriebszustände
realisieren lassen, die in Fig. 1 mit a) bis c) angedeutet
sind.
Die eingangs beschriebenen Bremsventilanordnungen er
zeugen im Ausgangszustand, d. h. bei unbetätigter Fahrzeug
bremse und bei Leerlaufdrehzahl der Hydraulikpumpe einen
Mindestdruck, der im Bereich zwischen 8 bis 18 bar, vor
zugsweise bei 12 bis 15 bar liegt. Dieser Betriebszustand
ist in Fig. 1 mit b) angedeutet.
Bei abgehängtem Anhänger oder bei einer Störung im Hy
draulikkreislauf liegt der Bremsdruck unterhalb des vorbe
schriebenen Bereiches, d. h. bei 0 bis 8 (12) bar. Die na
tionalen Sicherheitsvorschriften erfordern, daß die Anhän
gerbremse bei Absinken des Bremsdruckes auf das vorgenannte
Niveau einrückt, so daß der Anhänger abgebremst wird. Die
ser Betriebszustand ist in Fig. 1 mit a) dargestellt.
Bei Betätigung der Bremse des Zugfahrzeuges wird über
die Bremsventilanordnung ein Bremsdruck aufgebaut, der im
Bereich zwischen 18 bar und einem Maximaldruck liegt, der
beispielsweise bei 140 bar liegen kann (c) in Fig. 1).
Das Federspeichersystem 10 hat somit die Aufgabe, die
Bremstrommel in Abhängigkeit von den vorgenannten Betriebs
zuständen anzusteuern. Üblicherweise haben derartige Feder
speichersysteme eine Speicherfeder 12, die einen Speicher
kolben 14 beaufschlagt, der mit dem Hebelmechanismus 8 in
Wirkverbindung steht. In dem tassenförmig aufgebauten Spei
cherkolben 14 ist ein Bremskolben 16 geführt, der über eine
Steuerfeder 18 (siehe Fig. 1b) gegen den Boden des Spei
cherkolbens 14 vorgespannt ist. Der Bremskolben 16 wirkt
mittelbar oder unmittelbar auf den Hebelmechanismus 8, so
daß eine Axialbewegung des Speicherkolbens 14 oder des
Bremskolbens 16 in eine Stellbewegung des Hebelmechanismus
umsetzbar ist.
Der Speicherkolben 14 ist in einem Federspeichergehäuse
20 geführt, an dem ein Eingangsanschluß 22 ausgebildet ist,
der mit dem Ausgang der Bremsventilanordnung hydraulisch
verbunden ist.
Die Federrate der Speicherfeder 12 ist derart ausge
legt, daß sie im Druckbereich zwischen 8 bis 18 bar über
den Speicherkolben 14 zusammengedrückt wird, so daß der
Speicherkolben 14 an einem Endanschlag anliegt. Die Brems
backen 6 sind in diesem Druckbereich außer Eingriff.
Bei Unterschreiten eines Mindestbremsdruckes (im Be
reich zwischen 0 bis 8 bar) am Eingangsanschluß 22 wird der
Speicherkolben 14 durch die Kraft der Speicherfeder 12 aus
der Darstellung gemäß Fig. 1b) nach links bewegt, so daß
die schwache Steuerfeder 18 zusammengedrückt und der Hebel
mechanismus 8 mitgenommen wird und die Bremsbacken 6 der
Bremstrommel 4 einrücken. D.h. beim Abhängen des Anhängers
vom Zugfahrzeug oder bei einer Störung im System rückt die
Bremsanlage 2 aufgrund der Wirkung der starken Speicherfe
der 12 selbsttätig ein.
Bei Betätigung der Bremse des Zugfahrzeuges steigt der
Bremsdruck auf den Bereich zwischen 18 bis 140 bar
(Betriebszustand c)) an, so daß der Speicherkolben 14 in
seine Endlage gebracht wird. In diesem Druckbereich wird
der kleine Bremskolben 16 gegen die Kraft der Steuerfeder
18 bewegt, so daß er vom Boden des Speicherkolbens 14 ab
hebt und den Hebelmechanismus 8 mitnimmt. Der Anhänger wird
dann in Abhängigkeit vom anliegenden Bremsdruck abgebremst.
Wie vorstehend erwähnt, erzeugt die Bremsventilanord
nung bei angehängtem Anhänger bereits bei Leerlaufdrehzahl
einen Bremsdruck, der ausreicht, um die Kraft der Speicher
feder zur überwinden, so daß die Anhängerbremse offengehal
ten (gelüftet) wird.
Der Lastdruck an der Bremsanlage wird in der Regel über
eine Lastdruckmeldeleitung zur Regelpumpe des Zugfahrzeuges
gemeldet, so daß der Stand-By-Druck aufgrund des gemeldeten
Lastdruckes im Bereich von 8 bis 18 bar (Fig. 1b)) unnö
tiger Weise angehoben wird. D.h. bei nichtbetätigter Bremse
erfolgt durch das Anheben des Stand-By-Drucks ein zusätzli
cher Energieverbrauch, der die Betriebskosten des Fahrzeu
ges erhöht.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
die Bremsventilanordnung derart weiter zu bilden, daß die
Betriebskosten des Fahrzeuges auf ein Minimum absenkbar
sind.
Diese Aufgabe wird durch eine Bremsventilanordnung mit
den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird an die Hydraulikpumpe nur dann ein
dem Bremsdruck entsprechender Lastdruck gemeldet, wenn der
Anhänger auch tatsächlich durch Betätigung der Zugfahrzeug
bremse abgebremst wird. Bei unbetätigter Bremse wird kein
Lastdruck, sondern ein Referenzdruck in die Lastdruckmelde
leitung gemeldet. Auf diese Weise wird der Stand-By-Druck
der Hydraulikpumpe bei ungebremstem Anhänger nicht angeho
ben, so daß die Betriebskosten des Fahrzeuges gleich nied
rig sind für Anhänger mit oder ohne Federspeicher-Bremssy
stem.
Der zur Pumpe gemeldete Referenzdruck ist vorzugsweise
ein Tankdruck.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel hat die Steu
eranordnung ein Wegeventil, dessen Kolben mittels einer Fe
der in seine Grundposition vorgespannt ist, in der die
Lastdruckmeldeleitung mit dem Tank verbunden ist. Die Fe
derrate der Feder ist derart gewählt, daß der Kolben des
Schaltventils nur bei Erreichen des Druckniveaus zwischen 8
und 18 bar gegen die Kraft der Feder in seine zweite
Schaltposition bewegbar ist, in der der Bremsdruck in die
Lastmeldeleitung eingespeist wird.
Die erfindungsgemäße Bremsventilanordnung läßt sich be
sonders kompakt ausführen, wenn das Regelfedersystem des
Regelkolbens wie in der DE 195 14 733 A1 vorgeschlagen,
ohne Vorspannung im Ventilgehäuse aufgenommen ist. Das vor
zugsweise aus einer Regelfeder bestehende Regelfedersystem
wird an einem Federteller abgestützt, dessen Axialbewegung
durch zwei im Axialabstand stehende Anschläge begrenzt ist.
Bei den gattungsgemäßen Bremssystemen für Anhänger be
steht die Sicherheitsanforderung, daß bei Betätigen der
Parkbremse des Zugfahrzeuges und bei eingeschaltetem Motor
die Anhängerbremse einrückt. Bei den herkömmlichen Lösungen
wird dies erreicht, indem zwischen die Bremsventilanordnung
und die Anhängerbremsanlage ein Schaltventil geschaltet
wird, das bei betätigter Handbremse den Ausgang der Brems
ventilanordnung mit dem Tank verbindet. Beim Lösen der
Parkbremse wird das Schaltventil in eine Schaltposition ge
bracht, in der der Ausgangsanschluß der Bremsventilanord
nung mit dem Eingangsanschluß der Anhängerbremsanlage hy
draulisch verbunden ist, so daß die Bremsanlage 2 in der in
Fig. 1 beschriebenen Weise ansteuerbar ist. Das Schaltven
til wird über ein elektrisches Signal angesteuert, das bei
Betätigen der Parkbremse abgegeben wird.
Zur Verringerung des Verrohrungsaufwandes (Baumraum,
Verrohrung) wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, anstelle
der Verwendung eines externen Schaltventils die Ansteuerung
des Regelkolbens derart vorzunehmen, daß bei Betätigung der
Parkbremse der Bremsdruck am Bremsanschluß auf ein Druckni
veau abgesenkt wird, bei dem die Parkbremse durch Wirkung
der Steuerfeder einfällt.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird dies er
reicht, indem die in Schließrichtung wirkende Stirnfläche
des Regelkolbens wahlweise mit dem Tankdruck oder einem hö
heren Druck, vorzugsweise dem Druck im Bereich des Pumpen
anschlusses beaufschlagbar ist, so daß der Regelkolben im
letztgenannten Fall in eine Schließstellung bringbar ist.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden anhand schematischer
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Prinzipskizze der Bremsanlage eines Anhän
gers und
Fig. 2 ein Schaltschema einer erfindungsgemäßen Brems
ventilanordnung für einen Anhänger.
In Fig. 2 ist ein Längsschnitt eines Anhängerbremsven
tils 30 dargestellt, dessen prinzipieller Aufbau bereits in
der eingangs genannten DE 195 14 733 A1 der Anmelderin
beschrieben ist. Der Einfachheit halber werden im folgenden
lediglich die Grundelemente des Anhängerbremsventils 30 er
läutert, hinsichtlich weiterer Details sei auf die Offenba
rung der DE 195 14 733 A1 verwiesen, deren Offenbarung zu
derjenigen der vorliegenden Anmeldung zu zählen ist.
Das Anhängerbremsventil 30 hat ein Ventilgehäuse 32,
das mit einem Pumpenanschluß P, einem Tankanschluß T, einem
Bremsanschluß B und Steueranschlüsse W, X, Y und Z versehen
ist.
Am Pumpenanschuß P ist eine Pumpe, beispielsweise eine
Konstantpumpe mit nachgeschalteter 3-Wegedruckwaage oder
eine Regelpumpe 34 angeschlossen. Der Regelpumpe 34 ist
eine Steuereinrichtung 36 zugeordnet, über die das von der
Regelpumpe 34 geförderte Druckmittel einem weiteren Ver
braucher 38 oder dem Anhängerbremsventil 30 zuführbar ist.
An dem Bremsanschluß B ist die in Fig. 1 beschriebene
Bremsanlage 2 eines nicht dargestellten Anhängers ange
schlossen.
Die Ansteuerung der Regelpumpe 34 (oder auch einer Kon
stantpumpe mit Druckwaage) erfolgt in Abhängigkeit vom
Lastdruck am Verbraucher, d. h. im vorliegenden Fall vom
Bremsdruck, der im Bereich des Bremsanschlusses B abgegrif
fen wird. Bei der in Fig. 2 dargestellten Schaltung wird
der Lastdruck über eine Lastdruckmeldeleitung 40 zu einem
Pumpenregler 42 geführt, über den die Regelpumpe 34 ange
steuert ist.
Im Ventilgehäuse 32 des Anhängerbremsventils 30 ist
eine Ventilbohrung 44 ausgebildet, in der ein Regelkolben
46 axial verschiebbar geführt ist. Die Ventilbohrung 44 hat
vier axial beabstandete Ringräume 48, 50, 52, 54, wobei die
beiden Ringräume 48 und 54 mit dem Tank T verbindbar sind,
während die beiden mittleren Ringräume 50, 52 mit dem Pum
penanschluß P bzw. dem Bremsanschluß B verbunden sind.
In seiner dargestellten Position ist der Regelkolben 46
über eine Steuerfeder 56 und einen zwischengeschalteten
Übersetzerkolben 58 in derjenigen Richtung beaufschlagt, in
der eine Steuerkante 60 des Regelkolbens 46 die Verbindung
zwischen den beiden Ringräumen 52 und 54 aufsteuert, so daß
der Bremsanschluß B mit dem Tankanschluß T verbunden ist.
In entgegengesetzter Richtung wirkt auf den Regelkolben
36 eine Regelfeder 60, die den Regelkolben 46 über einen
Federteller 62 beaufschlagt und sehr steif ist.
Die Regelfeder 60 ist an einem Pilotkolben 64 abge
stützt, auf dessen Rückseite der Druck am Steueranschluß Y,
d. h. der Druck im Pilotkreis wirkt.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Regelfeder 60 mit einer Vorspannung von etwa 8 bis
18 bar, z. B. 16 bar im Ventilgehäuse aufgenommen, die
niedriger als das Regel-Δp der Pumpe 34 in Höhe von z. B.
20 bar ist. In der gezeigten Grundposition ist die linke
Stirnfläche 66 des Pilotkolbens 64 im Abstand zu einer Ra
dialschulter 68 des Ventilgehäuses 32 angeordnet, so daß
die Stellbewegung des Pilotkolbens 64 durch Auflaufen der
Stirnfläche 66 auf die Radialschulter 68 begrenzt ist.
Der an der benachbarten Stirnfläche des Regelkolbens 46
anliegende Federteller 62 ist im Abstand zu einer Radial
schulter 70 des Federraumes des Ventilgehäuses 32 angeord
net. Die Bewegung des Federtellers 62 weg von dieser Ra
dialschulter 70 wird durch einen Anschlagring 72 begrenzt,
der in eine Umfangsnut des Federraums eingesetzt ist.
Der Steueranschluß Y ist an den Bremskreis des nicht
dargestellten Zugfahrzeuges angeschlossen, so daß bei der
Betätigung eines Bremspedals 74 ein Pilotdruck auf die
Rückseite des Pilotkolbens 64 wirkt.
Das Anhängerbremsventil 30 hat zur Realisierung einiger
Sicherheits- und Energiesparfunktionen des weiteren die
zwei Steueranschlüsse X und Z, über die der Druck im
Ringraum 50 bzw. der Druck im Ringraum 52 als Steuerdruck
abgegriffen werden kann.
Der Steueranschluß X ist über eine Parksteuerleitung 74
mit dem Eingangsanschluß eines Parkventils 76 verbunden,
das als 3-2-Wegeventil ausgeführt ist. Dieses ist über eine
Feder 79 in eine Schaltstellung a vorgespannt, in der die
Parksteuerleitung 74 mit einer Steuerleitung 78 verbunden
ist, die über einen Steueranschluß W im linken (Ansicht
nach Fig. 2) Ringraum 48 mündet.
Bei Anlegen eines elektrischen Signals an einen Schalt
magneten 80 wird das Parkventil 76 in die Schaltstellung b
gebracht, in der die Steuerleitung 78 mit einer Tankleitung
83 verbunden ist, so daß im Ringraum 48 der Tankdruck
herrscht und somit die linke Stirnfläche des Regelkolbens
46 entlastet ist.
Die in Fig. 2 dargestellte Schaltposition nimmt das
Parkventil 76 bei gezogener Parkbremse 82 ein. Dabei ist
der Schaltmagnet 80 stromlos geschaltet. Bei Lösen der
Parkbremse 82 wird der Schaltmagnet bestromt und das Park
ventil 76 in die mit b bezeichnete Stellung gebracht, in
der die Stirnseite des Regelkolbens 46 mit dem Tankdruck
beaufschlagt ist.
Hinsichtlich der Wirkung des Parkventils 76 sei auf die
folgenden Ausführungen verwiesen.
Die in Fig. 2 dargestellte Anordnung hat des weiteren
ein Wegeventil 84, das mit seinem Eingangsanschluß über
eine Bremsdrucksteuerleitung 86 mit dem Anschluß Z verbun
den ist. In der dargestellten Grundposition c ist der Ein
gangsanschluß des Wegeventils 84 abgesperrt. Die
Bremsdrucksteuerleitung 86 hat eine Zweigleitung 88, über
die der Druck am Steueranschluß Z zu der in Richtung der
zweiten Schaltstellung d des Wegeventils 84 wirkenden
Stirnfläche des Wegeventilkolbens geführt ist. Die Grundpo
sition c des Wegeventils 84 ist durch die Wirkung einer
Druckfeder 90 vorgegeben, die ein Umschalten des Wegeven
tilkolbens 84 durch Druckaufbau in der Zweigleitung 88 erst
zuläßt, wenn dieser Schaltdruck den in Fig. 1 angedeuteten
mittleren Bereich überschritten hat. D.h. die Druckkraft in
der Zweigleitung 88 muß je nach Auslegung größer als der
der Vorspannung der Regelfeder 60 entsprechende Druck sein.
Andererseits muß zur Umschaltung eine Kraft genügen, die
einem Schaltdruck kleiner oder höchstens gleich dem Regel-Δp
der Pumpe 34 entspricht. Bei 16 bar Vorspannung der Re
gelfeder 60 und einem Pumpen-Δp von 20 bar kann also das
Wegeventil 84 auf einen Schaltdruck von 18 bar eingestellt
sein.
In der Grundposition c ist die Lastdruckmeldeleitung 40
über eine Tankzweigleitung 92 mit einer Tankleitung 83 ver
bunden.
Bei Überschreiten des vorgenannten mittleren Druckni
veaus wird der Wegeventilkolben in die mit d
gekennzeichnete Schaltstellung gebracht, in der ein dem
Bremsdruck entsprechender Lastdruck über den Steueranschluß
Z, die Bremsdrucksteuerleitung 86 und die Lastdruckmelde
leitung 40 zum Pumpenregler 42 gemeldet wird. D.h. der
Stand-By-Druck der Regelpumpe 34 wird nur dann erhöht, wenn
der Bremsdruck ein Niveau erreicht hat, in dem er die Kraft
der Druckfeder überwinden kann.
Es sei darauf hingewiesen, daß die Anordnung gemäß Fig.
2 auch alleine mit dem Parkventil 76 oder mit dem Wege
ventil 84 ausgeführt werden kann, d. h. die beiden Ventile
76, 84 sind unabhängig voneinander als Sicherungs- oder
Energiespareinrichtung einsetzbar.
Zum besseren Verständnis der vorgenannten Bauelemente
sei im folgenden die Funktion der Bremsventilanordnung er
läutert.
Bei an das Zugfahrzeug angekoppeltem Anhänger, unbetä
tigter Parkbremse 82 und laufendem Motor befindet sich das
Parkventil 76 in seiner mit b bezeichneten Position, wäh
rend das Wegeventil 84 durch die Wirkung der Druckfeder 90
in die Grundposition c vorgespannt ist. Dabei ist der
Ringraum 48 über die Steuerleitung 78 und die Tankleitung
83 mit dem Tank verbunden, so daß kein oder ein geringer
Steuerdruck auf die linke Stirnfläche des Regelkolbens 46
wirkt. In die Lastdruckmeldeleitung 40 wird über das Wege
ventil 84 der Tankdruck gemeldet, so daß die Regelpumpe mit
dem niedrigen Stand-By-Druck betrieben wird.
Bei unbetätigter Fußbremse erzeugt das Anhängerbrems
ventil 30 einen Druck, der im mittleren Druckbereich gemäß
Fig. 1 liegt. D.h. der Hebelmechanismus 8 der An
hänger-Bremsanlage 2 befindet sich in seiner Grundposition, die
Bremsbacken 6 sind nicht eingerückt.
Wird nun die Parkbremse 82 betätigt, so wird der
Schaltmagnet 80 stromlos geschaltet und der Kolben des
Parkventils 76 wird durch die Wirkung der Feder 79 in die
mit a gezeigte Grundstellung gebracht, in der die Parksteu
erleitung 74 mit der Steuerleitung 78 verbunden ist, so daß
der Druck am Pumpenanschluß P in den Ringraum 48 geführt
ist. Daraufhin wird der Regelkolben 46 mitsamt der Regelfe
der 60 nach rechts verschoben, so daß die Verbindung zwi
schen dem Pumpenanschluß P und dem Bremsanschluß B zuge
steuert und die Verbindung von dem Bremsanschluß B zum
Tankanschluß T aufgesteuert wird. Der Druck am Bremsan
schluß B sinkt ab, so daß die Bremsbacken 6 aufgrund der
Wirkung der Speicherfeder 12 einrücken und der Anhänger ab
gebremst wird. D.h. der niedrigere Bremsdruck wird allein
durch Eingriff in die Ansteuerung des Regelkolbens 46 be
wirkt, während dies beim Stand der Technik durch Betätigung
eines nachgeschalteten, vom Druckmittel durchflossenen ex
ternen Wegeventils bewirkt wurde. In dem vorbeschriebenen
Betriebszustand verbleibt das Wegeventil 84 in seiner fe
dervorgespannten Grundposition. Die Axialverschiebung des
Regelkolbens 46 ist durch Auflaufen des Federtellers 62 auf
den Anschlag 72 begrenzt.
Bei Betätigen des Bremspedals 74 wird die Rückseite des
Pilotkolbens 64 mit dem Pilotdruck beaufschlagt, so daß der
Regelkolben 46 über die Regelfeder 60, den Federteller 62
und gegen die Wirkung der Steuerfeder 56 in der Darstellung
nach Fig. 2 nach links verschoben wird. Da die Federrate
der Regelfeder 60 wesentlich größer ist als diejenige der
Steuerfeder 56, wird die Regelfeder 60 zunächst nicht zu
sammengedrückt. Durch diese Stellbewegung des Regelkolbens
46 wird die Verbindung von B nach T zugesteuert, während
die Verbindung von P nach B aufgesteuert wird, so daß sich
der Bremsdruck am Anschluß B erhöht. Dieser erhöhte
Bremsdruck wird über den Steueranschluß Z und die Zweiglei
tung 88 zum Wegeventil 84 gemeldet, so daß bei Überschrei
ten des Schaltdruckes des Wegeventils 84 dessen Wegeventil
kolben gegen die Kraft der Druckfeder 90 aus seiner Grund
position c in die zweite Schaltposition d gebracht wird.
D.h. beim Aufbau des Bremsdrucks am Bremsanschluß B wird
dieser Bremsdruck über das Wegeventil 84 in die Lastdruck
leitung 40 gemeldet, so daß die Regelpumpe 34 entsprechend
angesteuert wird.
Der Bremsdruck am Bremsanschluß B wird über eine Steu
erleitung 94 in einen Federraum 96 der Steuerfeder 56 ge
meldet, so daß sich in diesem Federraum 96 ein Druck auf
baut, der den Regelkolben 46 in Schließstellung beauf
schlagt. Die Position des Regelkolbens 46 stellt sich dann
in Abhängigkeit vom Kräftegleichgewicht zwischen der einer
seits über den Pilotkolben 64 und die Regelfeder 60 aufge
bracht Druckkraft und andererseits der Kraft der Steuerfe
der 56 und der über die Steuerleitung 94 aufgebrachten, aus
dem Bremsdruck resultierenden Druckkraft sowie dem Druck im
Ringraum 78 ein. Mit ansteigendem Bremsdruck wird auch die
Regelfeder 60 zusammengedrückt. Bei betätigtem Bremsventil
74 und der daraus resultierenden Erhöhung des Bremsdrucks
am Anschluß B verbleibt das Wegeventil 84 in der Schalt
stellung d, so daß die Regelpumpe 34 in Abhängigkeit vom
Lastdruck (Bremsdruck) angesteuert wird.
Die erfindungsgemäße Anordnung erlaubt es, das in Fig.
2 dargestellte Anhängerbremsventil durch wahlweise Kombina
tion mit dem Parkventil 76 und/oder dem Wegeventil 84 auf
einfache Weise an nationale Vorschriften anzupassen, so daß
ein Baukastensystem zur Verfügung gestellt wird, das ohne
größere Veränderungen weltweit einsetzbar ist.
Claims (9)
1. Bremsventilanordnung mit einem Regelkolben (46), über
den ein Bremsanschluß (B) mit einem Pumpenanschluß (P) oder
einem Tankanschluß (T) verbindbar ist, und der - bezogen
auf den Pumpenanschluß (P) - in Schließrichtung von einer
Steuerfeder (56) und in Öffnungsrichtung durch eine Regel
federeinrichtung (60) beaufschlagbar ist, wobei eine Pumpe
(34) in Abhängigkeit vom Bremsdruck am Bremsanschluß (B)
ansteuerbar ist, gekennzeichnet durch eine Steueranordnung
(76, 84), über die unterhalb eines vorbestimmten Brems
grenzdruckes ein konstanter Referenzbremsdruck zur Pumpe
(34) gemeldet ist.
2. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Referenzbremsdruck der Tankdruck
ist.
3. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, daß die Steueranordnung ein Wegeven
til (84) hat, dessen Wegeventilkolben mittels einer Druck
feder (90) in eine Grundposition (c) vorgespannt ist und
der an seiner anderen Stirnseite mit einem dem Bremsdruck
entsprechenden Steuerdruck beaufschlagt ist, wobei die Fe
derrate der Druckfeder (90) derart gewählt ist, daß der We
geventilkolben bei Überschreiten des Bremsgrenzdruckes aus
seiner Grundstellung (c) in eine zweite Schaltposition (d)
bewegbar ist.
4. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Steuerdruck am Bremsanschluß (B)
abgegriffen ist und der Wegeventilkolben in der Grundstel
lung (c) eine Lastmeldeleitung (40) mit dem Tank (T) und in
der Schaltposition (d) die Lastmeldeleitung (40) mit dem
Bremsanschluß (B) verbindet.
5. Bremsventilanordnung nach einem der vorhergehenden Pa
tentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelfeder
system (60) in ihrer Grundstellung mit einer Vorspannung
von 8 bis 18 bar in einem Ventilgehäuse (32) aufgenommen
ist.
6. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß das Regelfedersystem eine Regelfeder
(60) hat, die an einem Federteller (62) abgestützt ist,
dessen Weg durch zwei im Axialabstand stehende Anschläge
(70, 72) begrenzt ist.
7. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regelfeder (60) an einem Pilotkol
ben (64) abgestützt ist, dessen Rückseite mit einem Pilot
druck beaufschlagt ist.
8. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß über die Steueranordnung (76) der Re
gelkolben (46) derart ansteuerbar ist, daß der Bremsdruck
am Bremsanschluß (B) auf ein Niveau unterhalb des mittleren
Bremsdruckbereiches absenkbar ist.
9. Bremsventilanordnung nach Patentanspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steueranordnung ein Parkventil (76)
hat, über das die steuerfederseitige Stirnfläche des Regel
kolbens (46) wahlweise mit dem Tankdruck oder einem Druck
im Bereich des Pumpenanschlusses (P) beaufschlagbar ist.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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Applications Claiming Priority (2)
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ID=7877911
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---|---|
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Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4344580C2 (de) * | 1993-12-24 | 1996-03-28 | Daimler Benz Ag | Ventilanordnung für die Bremsdrucksteuerung bei einer hydraulischen Hilfskraftbremsanlage eines Straßenfahrzeuges |
DE19514733A1 (de) * | 1995-04-21 | 1996-10-24 | Rexroth Mannesmann Gmbh | Bremsventil |
-
1998
- 1998-12-02 DE DE19855678A patent/DE19855678A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4344580C2 (de) * | 1993-12-24 | 1996-03-28 | Daimler Benz Ag | Ventilanordnung für die Bremsdrucksteuerung bei einer hydraulischen Hilfskraftbremsanlage eines Straßenfahrzeuges |
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OM8 | Search report available as to paragraph 43 lit. 1 sentence 1 patent law | ||
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