Die Erfindung betrifft einen Antrieb zum Öffnen und/oder Schließen eines Flü
gels, einer Tür, eines Fensters oder dergleichen, sowie einen Dämpfer für die
Öffnungsbewegung und/oder Schließbewegung eines Flügels einer Tür, eines
Fensters oder dergleichen.
Antriebe, die mit einem hydraulischen Medium arbeiten, sind bereits bekannt,
z. B. als elektrohydraulischer Türantrieb zum motorischen Öffnen der Tür über
Hydraulikpumpe und Schließen über Schließerfeder (DE-OS 32 02 966) oder als
hydraulischer Türschließer, bei dem die Tür manuell geöffnet und über Schließer
feder hydraulisch gedämpft geschlossen wird (DE-OS 25 35 244,
DE-OS 36 38 353). Diese bekannten hydraulischen Systeme weisen jeweils eine
Kolben-Zylindereinheit mit einem hydraulischen Kreislauf auf. Zur Einstellung der
Öffnungs- bzw. Schließgeschwindigkeit sind Regulierventile in Überströmkanälen
vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Antrieb bzw. einen Dämpfer
der eingangs genannten Art zu entwickeln, bei dem fertigungstechnisch einfa
che Lösungen mit hohem Benutzerkomfort möglich werden.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch, daß der Antrieb bzw. der Dämpfer
eine mit einem elektrorheologischen Medium und/oder mit einem magneto
rheologischen Medium zusammenwirkende Einrichtung aufweist. Als elektro
rheologisches oder magnetorheologisches Medium können elektrorheologische
bzw. magnetorheologische Flüssigkeiten eingesetzt werden. Es wird dabei der
elektrorheologische bzw. magnetorheologische Effekt ausgenützt. Es ist be
kannt, daß beim Anlegen eines elektrischen bzw. magnetischen Feldes an der
artige Flüssigkeiten ein völlig verändertes Fließverhalten erzeugt wird. Die Än
derungen im Fließverhalten können reversibel und nahezu spontan innerhalb
von wenigen Millisekunden erfolgen. Der elektrorheologische Effekt tritt bei
elektrischen Gleichfeldern sowie bei Wechselfeldern auf. Der magnetorheolo
gische Effekt kann mit dem Magnetfeld eines Elektromagneten erzeugt wer
den. Die Systeme können nach dem Scherungsprinzip, Strömungsprinzip oder
Quetschprinzip arbeiten.
Weitere Merkmale und Anwendungsbereiche ergeben sich aus den Patentan
sprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
anhand der Figuren.
Dabei zeigt:
Fig. 1 einen Türschließer mit elektrorheologischer Dämpfung, wobei ein
elektrisches Feld lokal begrenzt in einer Überströmleitung angelegt
wird;
Fig. 2 einen elektrorheologischen Türschließer, wobei das elektrische
Feld lokal begrenzt in einem Ringspalt zwischen Kolben und Zylin
derinnenwand angelegt wird;
Fig. 3 Prinzipschaltbild eines Türschließers mit elektrorheologischer
Dämpfung mit einem Aufbau entsprechend Fig. 1, wobei jedoch
das elektrorheologische Medium in einem geschlossenen System
mit Faltenbalg angeordnet ist;
Fig. 4 Prinzipschaltbild eines Türschließers mit elektrorheologischer
Dämpfung mit abgewandeltem Aufbau, wobei das elektrorheologi
sche Medium in einem teleskopartigen Ausgleichsbehälter an
geordnet ist;
Fig. 5 Prinzipschaltbild eines Türschließers mit elektrorheologischer
Dämpfung mit weiter abgewandeltem Aufbau, wobei das elektro
rheologische Medium in einem als Ausgleichsbehälter ausgebilde
ten Vorratsbehälter angeordnet ist;
Fig. 6 einen Türschließer mit einem Aufbau gemäß dem Prinzipschaltbild
in Fig. 3;
Fig. 7 einen Schnitt entlang VII-VII in Fig. 6;
Fig. 8 einen Dämpfer, der mit magnetorheologischer Flüssigkeit arbeitet;
Fig. 9 einen Türschließer mit elektrorheologischer Dämpfung;
Fig. 10 einen Dämpfer mit Schieber und Bremskissen, welches mit elek
trorheologischer Flüssigkeit arbeitet;
Fig. 11 einen Dämpfer mit im Prinzip ähnlicher Anordnung wie in Fig. 10,
jedoch mit einem Kolben-Zylinder-System mit einem Kolben mit
Kolbenstange als Schieber;
Fig. 12 einen Dämpfer entsprechend Fig. 11, wobei verschiedene Über
strömeinrichtungen eingezeichnet sind, in deren Bereich die Ein
richtung zum elektrischen Beaufschlagen des elektrorheologischen
Mediums angeordnet ist.
Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispielen handelt es
sich um Türschließer in einem Schließergehäuse 1, das am Türblatt oder Rah
men befestigt wird. In dem Schließergehäuse ist eine Kolben-Zylindereinheit 2
angeordnet. Der im Zylinder 2a geführte Kolben 2b wirkt mit einer Schließerfe
der 3 zusammen. Der Kolben ist mit einer Schließerwelle 5 getriebemäßig ver
bunden, z. B. über eine Verzahnung, wie in DE-OS 36 38 353 beschrieben. Die
Schließerwelle 5 ist mit einem nicht dargestellten kraftübertragenden Gestänge
gekoppelt, welches am Rahmen bzw. am Türblatt angreift, im Falle eines
Scherengelenkes dort angelenkt ist oder im Falle eines Gleitarms dort in einer
Gleitschiene geführt ist.
Bei den dargestellten Ausführungsbeispielen ist in dem Zylinder-Abschnitt links
vom Kolben 2b die Schließerfeder 3 angeordnet, die sich mit ihrem einen Ende
am Ende des Gehäuses 1 und mit ihrem anderen Ende am Kolben 2b abstützt.
Der gesamte Zylinder 2a links und rechts vom Kolben 2b ist mit elektrorheolo
gischer Flüssigkeit gefüllt. Beim Öffnen des Türflügels wird der Kolben 2b über
die Schließerwelle 5 unter Kompression der Feder, d. h. gegen Wirkung der Fe
der zwangsweise nach links bewegt, wobei die elektrorheologische Flüssigkeit
in den Zylinderraum rechts vom Kolben überströmt. Beim Schließen wird der
Kolben 2b unter Wirkung der Schließerfeder 3 nach rechts bewegt. Der Zylin
derraum rechts vom Kolben wirkt dann als Druckraum, der die Feder aufneh
mende Zylinderraum links vom Kolben als Drucklosraum. Dabei strömt die elek
trorheologische Flüssigkeit vom rechten Zylinderraum (Druckraum) in den
linken Zylinderraum (Drucklosraum).
Bei den Ausführungsbeispielen in den Fig. 1 und 2 sind unterschiedliche
Einrichtungen vorgesehen, die das Überströmen des elektrorheologischen Me
diums erlauben.
In Fig. 1 ist ein Überströmkanal 6 vorgesehen, der als Verbindungskanal in
der Gehäusewand parallel zur Zylinderlängsrichtung verläuft und mit einem En
de im Drucklosraum und mit dem anderen Ende im Druckraum mündet. In dem
Überströmkanal 6 ist ein lokal begrenzter Bereich 7 vorgesehen, der mit einem
elektrischen Gleichstrom- oder Wechselstromfeld beaufschlagt wird, um die
Viskosität des elektrorheologischen Mediums in diesem Bereich nach Wunsch,
vorzugsweise programmiert abhängig vom Betriebszustand, einzustellen.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 2 erfolgt das Überströmen der elektro
rheologischen Flüssigkeit aus der Druckkammer in die Druckloskammer durch
einen Ringspalt 8, der zwischen der Kolbenaußenwand und der Zylinderinnen
wand ausgebildet ist. Zur Regulierung des Überströmvorgangs wird an dem
Ringspalt 8, vorzugsweise in einem eng begrenzten Bereich 7, ebenfalls ein
elektrisches Gleichstrom- oder Wechselstromfeld angelegt. Wenn der Ring
spalt 8 relativ groß ist, kann es vorteilhaft sein, wenn der Kolben 2b eine mit
der Zylinderinnenwand zusammenwirkende Führung aufweist, z. B. radiale
Stifte.
Herkömmliche Regulierventile zur Einstellung der Schließgeschwindigkeit bzw.
Schließdämpfung oder einer Feststellung können entfallen. Der Schließvor
gang, d. h. Schließgeschwindigkeit oder Schließdämpfung können ausschließ
lich durch das elektrische Feld gesteuert werden. Die Feststellung kann durch
Einstellung besonders hoher Zähigkeit des Mediums, z. B. auch schlagartige
Quasi-Erstarrung realisiert werden.
Bei der Öffnungsbewegung kann die elektrorheologische Flüssigkeit in umge
kehrter Richtung über die Überströmleitung 6 bzw. durch den Ringspalt 8 flie
ßen. Zusätzlich kann ein Rückschlagventil, vorzugsweise im Kolben 2b vorge
sehen sein. Grundsätzlich kann auch bei der Öffnungsbewegung die Dämpfung
über das elektrische Feld eingestellt werden.
Von besonderem Vorteil ist es, wenn das elektrorheologische Medium in einem
geschlossenen System ohne Lufteinschluß aufgenommen ist. Dies kann insbe
sondere dadurch realisiert werden, daß das elektrorheologische Medium in ge
kapselten Räumen aufgenommen ist, die zumindest abschnittsweise als Falten
balg ausgeführt sind, wie in Fig. 3 dargestellt ist. Der Türschließer in Fig. 3
entspricht in seinem grundsätzlichen Aufbau Fig. 1. Die Schließerwelle 5
wirkt über einen Zahntrieb mit einer Zahnstange 20 zusammen, welche bei der
Öffnungsbewegung der Tür nach links und bei der Schließbewegung der Tür
nach rechts verschoben wird. Die Zahnspange 20 wirkt an ihrem linken Stirn
ende mit einem Faltenbalg 31 und an ihrem rechten Stirnende mit einem Fal
tenbalg 32 zusammen. In den Faltenbälgen 31, 32 ist das elektrorheologische
Medium aufgenommen. Über eine Verbindungsleitung sind die Faltenbälge
verbunden, so daß das elektrorheologische Medium überströmen kann. In der
Überströmleitung in Abschnitt 7 sind Elektroden 7a angeordnet, über die die
elektrische Beaufschlagung des elektrorheologischen Mediums erfolgt. Die
Elektroden 7a sind so angeordnet, daß ein labyrinthartiger Kanal in der Über
stromleitung ausgebildet wird, durch den das Medium fließt. Die Elektroden
werden mit einer Spannung von 3 kV beaufschlagt.
Die Faltenbälge 31, 32 können als Metallfaltenbalg ausgebildet sein, vorzugs
weise mit Federwirkung. Es kann vorgesehen sein, daß der Faltenbalg 31
selbst als Schließerfeder wirkt. In diesem Falle muß die Federstärke des Fal
tenbalgs 32 entsprechend abgestimmt ausgebildet sein, z. B. mit entsprechend
geringerer Federwirkung oder jeweils in gleiche Richtung wie die Federkraft
des Faltenbalgs 31 wirkend. Zusätzlich oder anstelle der Federwirkung des
Faltenbalgs 31 kann in dem Faltenbalg 31 eine separate Schließerfeder ange
ordnet sein, wie z. B. in den Fig. 6 und 7 dargestellt.
Bei dem Ausführungsbeispiel in den Fig. 6 und 7, welches nach dem Prin
zip der Fig. 3 arbeitet, sind die Faltenbälge 31 und 32 jeweils in einem Füh
rungsrohr 31a bzw. 32a geführt, um ein Ausknicken der Faltenbälge zu ver
hindern. Die Führungsrohre 31a, 32a sind ihrerseits in einem Zylinder 2 ver
schiebbar. Zwischen den Faltenbälgen ist der Kolben 2b in den Zylinder 2 auf
genommen.
An seinem linken Stirnende ist der Kolben 2b mit dem Faltenbalg 31 und an
seinem rechten Stirnende mit dem Faltenbalg 32 über eine Verschraubung 31b
bzw. 32b fest verbunden. Der Kolben 2b wirkt über ein Getriebe mit der
Schließerwelle 5 zusammen. Das Getriebe kann wie in Fig. 3 als Zahntrieb
ausgebildet sein, wobei die Zahnstange 20 am Kolben 2b fest angeordnet ist.
In entsprechender Weise wie in Fig. 1 ist auch in Fig. 6 der Zylinder 2 in ei
nem Gehäuse 1 angeordnet. Die Überströmleitung 6, welche den Innenraum
der Faltenbälge 31 und 32 verbindet, erstreckt sich parallel zu dem Zylinder 2
ebenfalls im Gehäuse. Das in den Faltenbälgen 31 und 32 und im Überström
kanal 6 aufgenommene elektrorheologische Medium wird im Bereich 7 der
Überströmleitung 6 beaufschlagt. In diesem Bereich sind entsprechend wie in
Fig. 3 die Elektroden 7a dargestellt, welche in der Überströmleitung 6 einen
labyrinthartigen Kanal bilden. Um einen möglichst großen wirksamen Flä
chenbereich der Elektroden zu erhalten, erstreckt sich der labyrinthartige Kanal
über die gesamte Länge des Zylinders 2. Der Kanal ist in diesem Bereich je
weils als schmaler Spalt mit geringer Höhe h und relativ großer Tiefe t ausge
bildet (Fig. 7).
Bei dem Türschließer in Fig. 4 ist das elektrorheologische Medium in einem
Ausgleichsbehälter 40 aufgenommen, der zwei teleskopartig ineinander ver
schiebbare Behälterteile 41, 42 aufweist. Am freien Ende des Behälters 41
kragt ein Stößel 41a aus, der über ein Getriebe mit der Schließerwelle 5 zu
sammenwirkt. Das Getriebe ist als Zahntrieb ausgebildet, wobei die Schlie
ßerwelle ein Ritzel aufweist, welches mit einer Zahnstange 20 kämmt.
Zwischen der Zahnstange 20 und dem Stößel 41a ist eine Platte 20a geschal
tet, mit der sowohl der Stößel 20a als auch eine Schließerfeder 3 unmittelbar
zusammenwirkt.
Die elektrische Beaufschlagung des elektrorheologischen Mediums erfolgt in
dem Ausgleichsbehälter 40 im Bereich 7. Hierfür sind in dem Bereich 7 mehre
re parallele plattenartige Elektroden angeordnet.
Bei dem Ausführungsbeispiel sind die einander zugeordneten Elektroden teles
kopartig gleichzeitig mit der teleskopartigen Verschiebung des Ausgleichsbe
hälters 40 verschiebbar. Hierfür sind die Elektroden jeweils wechselweise am
Behälter 41 und am Behälter 42 angeordnet.
Bei der Öffnungsbewegung bewegt sich die Zahnstange in Fig. 4 nach rechts
unter Kompression der Schließerfeder. Dabei wird der Ausgleichsbehälter 40
zusammengeschoben. Bei der Schließbewegung erfolgt die Bewegung in umge
kehrter Richtung unter Expansion der Schließerfeder 3 und Auseinander
schieben des Ausgleichsbehälters 40. Wenn der Ausgleichsbehälter 40 zu
sammengeschoben wird, wird das darin aufgenommene elektrorheologische
Medium in den an den Ausgleichsbehälter 40 anschließenden Ausgleichs
raum 43 verdrängt. Beim Auseinanderschieben des Ausgleichsbehälters 40
strömt das Medium in umgekehrter Richtung. Die Strömungsgeschwindigkeit
wird durch die elektrische Beaufschlagung über die Elektroden 7a reguliert. Es
kann hierfür eine elektronische Steuerungseinrichtung vorgesehen sein, die
über einen Kraftsensor 42 arbeitet, der im Bereich des Stößels 41a angeordnet
ist und die jeweilige Federkraft der Schließerfeder 3 erfaßt.
In dem Ausgleichsraum 43 kann ein vorzugsweise federbelasteter kolbenartig
geführter Schwimmer angeordnet sein. Ferner ist anzumerken, daß auch dieses
mit dem Ausgleichsbehälter 40 arbeitende System in Fig. 4 ein geschlosse
nes, gekapseltes System für die elektrorheologische Flüssigkeit aufweist, wo
durch wegen des hohen elektrischen Feldes nachteiliger Lufteinschluß vermie
den werden kann.
Bei dem in Fig. 5 dargestellten Türschließer ist das elektrorheologische Me
dium ebenfalls in einem geschlossenen System angeordnet. Es ist in einem
flexiblen Zylinder 50 aufgenommen, welches über eine Überströmleitung 6 mit
einem Ausgleichsbehälter 51 verbunden ist. Der Ausgleichsbehälter 51 ist
ebenfalls dehnbar. In dem flexiblen Zylinder 50 ist eine Schließerfeder 3 ange
ordnet.
Die Einrichtung zur elektrischen Beaufschlagung des elektrorheologischen Me
diums ist in der Überströmleitung 6 im Bereich 7 angeordnet. Die Ausbildung
der Elektroden 7a kann in entsprechender Weise wie in Fig. 3 oder Fig. 4
ausgebildet sein.
Bei der Öffnungsbewegung der Tür wird die mit der Schließerwelle 5 gekop
pelte Zahnstange 20 nach rechts bewegt, dabei wird eine mit der Zahn
stange 20 verbundene Kolbenstange 20b mitgenommen und über die Kolben
stange 20b schließlich der flexible Zylinder 50 zusammengeschoben. Gleich
zeitig wird die in dem flexiblen Zylinder 50 abgestützte Schließerfeder 3 kom
primiert. Beim Schließen erfolgt die Bewegung in umgekehrter Richtung. Unter
Wirkung der Schließerfeder 3 wird also die Kolbenstange 20b und die Zahn
stange 20 zurückbewegt. Dabei dehnt sich der flexible Zylinder 50 aus.
Während der Öffnungsbewegung strömt das elektrorheologische Medium aus
dem flexiblen Zylinder 50 über die Überstromleitung 6 in den Ausgleichsbehäl
ter 51, der sich dabei ausdehnt. Bei der Schließbewegung erfolgt die Strömung
in umgekehrter Richtung. Die Strömungsgeschwindigkeit wird wie bei den vor
angehenden Ausführungsbeispielen durch elektrische Beaufschlagung im Be
reich 7 gesteuert.
Bei abgewandelten Ausführungsbeispielen kann anstelle des elektrorheologi
schen Mediums magnetorheologisches Medium verwendet werden. Der kon
struktive Aufbau kann im wesentlichen gleich wie in den Fig. 1 bis 7 sein.
Zur Beaufschlagung des magnetorheologischen Mediums kann ein Elektroma
gnet verwendet werden, wobei ebenfalls eine lokale Beaufschlagung in den Be
reichen 7 möglich ist. Durch Variation der Stärke des Magnetfeldes kann in
entsprechender Weise wie bei den vorangehenden Ausführungsbeispielen
durch Variation des elektrischen Feldes die Viskosität des magnetorheologi
schen Mediums gesteuert werden.
Weitere Ausführungsbeispiele, bei denen die Schließermechanik anders als in
den Fig. 1 bis 7 ausgebildet ist, z. B. im Türband integriert, sind ebenfalls
möglich unter entsprechendem Einsatz von elektrorheologischem oder magne
torheologischem Medium.
Elektrorheologisches oder magnetorheologisches Medium kann in entsprechen
der Weise auch bei Ausführungen angewandt werden, die mit einer separaten
Schließermechanik arbeiten, z. B. als separate Dämpfungseinrichtung, welche
mit einer separaten Schließermechanik gekoppelt ist. Fig. 8 zeigt einen sol
chen separaten Dämpfer, der mit magnetorheologischem Medium, magneto
rheologischer Flüssigkeit arbeitet. Die magnetorheologische Flüssigkeit ist in
einem Hohlzylinder 10 aufgenommen, in dem ein paddelförmiger Drehkol
ben 11 drehbar gelagert ist.
Der paddelförmige Drehkolben weist einen im wesentlichen plattenförmigen
Grundkörper auf und ist in der zentralen Achse des Hohlkolbens 10 drehbar
gelagert. Der paddelförmige Grundkörper erstreckt sich radial in dem Innen
raum des Hohlzylinders vom Zentrum bis hin zur Innenwandung, dies bedeutet,
daß die Breite nahezu gleich dem halben Durchmesser und die Länge gleich der
axialen Länge des Hohlzylinderinnenraums ist. Zur Abdichtung an der Innen
wandung sind federgestützte Leisten oben, unten und seitlich vorgesehen. Die
Drehbewegung der Tür wird direkt auf eine Welle übertragen, die mit dem Pad
del 11 verbunden ist, so daß bei Drehbewegung der Tür das Paddel 11
zwangsweise gedreht wird und umgekehrt. In Schließ- oder Öffnungsrichtung
oder bereichsweise kann ein Freilauf vorgesehen sein, bei dem das Paddel von
der Tür entkuppelt ist.
Bei Drehung des Paddels 11 wird die magnetorheologische Flüssigkeit im
Hohlzylinder 10 transportiert. Die Flüssigkeit durchströmt dabei einen in
Fig. 8 labyrinthförmig ausgebildeten Spalt 12, der über einen Elektromagne
ten 13 mit einem magnetischen Feld beaufschlagbar ist, so daß der Spalt also
eine lokal begrenzt magnetisch beaufschlagte Zone 17 darstellt. Durch ent
sprechende Steuerung des Magnetfeldes kann damit die Viskosität und somit
der Strömungswiderstand der magnetorheologischen Flüssigkeit gesteuert
werden. Der labyrinthformige Spalt ist bei dem Ausführungsbeispiel im Fig. 3
innerhalb einer Schleuse angeordnet, die sich in dem Hohlzylinder 10 vom
Zentrum bis hin zur Innenwandung radial erstreckt.
Abgewandelte Ausführungen, bei denen anstelle der magnetorheologischen
Flüssigkeit elektrorheologische Flüssigkeit verwendet wird, sind möglich bei im
wesentlichen gleichem Aufbau wie Fig. 8. Die Beaufschlagung des elek
trorheologischen Mediums kann ebenfalls lokal begrenzt im Bereich des Spal
tes 12 erfolgen. Anstelle des Elektromagneten ist eine entsprechende Einrich
tung vorgesehen, die das elektrische Feld erzeugt.
Bei dem Ausführungsbeispiel in Fig. 9 ist ein Gehäuse 20 vorgesehen, in des
sen Innenraum elektrorheologische Flüssigkeit aufgenommen ist. In der zentra
len Achse des Gehäuses ist eine Abtriebswelle 21 mit vier radialen flügelförmi
gen Bremsrippen drehbar gelagert. Die Abtriebswelle 21 ist mit einem Spiralfe
der 22 verbunden. Die Spiralfeder 22 ist mit ihrem einen Ende an der Innen
wandung des Gehäuses 20 und mit ihrem anderen Ende an einer Bremsrippe
der Abtriebswelle 21 gekuppelt.
Die Abtriebswelle 21 ist mit der Tür gekuppelt, vorzugsweise wie bei her
kömmlichen Türschließern über ein kraftübertragendes Gestänge oder unmit
telbar mit der Türwelle. Bei Drehung der Tür wird die Abtriebswelle zwangs
weise mitbewegt und umgekehrt. Die Spiralfeder 22 kann als Schließerfeder
wirken. Sie wird bei Drehung der Abtriebswelle mitbewegt. Die Bewegung der
Feder wird durch die Viskosität der elektrorheologischen Flüssigkeit mehr oder
weniger gebremst, d. h. gedämpft. Die Stärke der Dämpfung kann durch
Steuerung der elektrischen Beaufschlagung gesteuert werden.
Abgewandelte Ausführungsbeispiele mit dem grundsätzlichen Aufbau in
Fig. 1 sind möglich, bei denen anstelle der elektrorheologischen Flüssigkeit ma
gnetorheologische Flüssigkeit eingesetzt wird.
In den Fig. 10 bis 12 ist am Türblatt 100 ein Bremskissen 80 bzw. ein Kol
benzylinder 90 angeordnet. In dem Bremskissen 80 bzw. in dem Zylinder 90
ist ein elektrorheologisches oder magnetorheologisches Medium aufgenom
men. Das Bremskissen 80 in Fig. 10 wirkt mit einem Schieber 81 zusammen,
der am Türrahmen 101 abgestützt ist. Der Zylinder 90 in Fig. 11 und 12
wirkt in ähnlicher Weise mit einem Kolben 91 zusammen, der in dem Zylin
der 90 geführt ist und über eine Kolbenstange 92 am Türrahmen 101 abge
stützt ist.
Bei Bewegung des Türblatts 100 wird jeweils der Schieber 81 bzw. die Kolben
stange 92 mit Kolben 91 relativ zu dem am Türblatt 100 befestigten Bremskis
sen 80 bzw. Zylinder 90 bewegt. Durch entsprechend gesteuerte Beaufschla
gung des elektrorheologischen oder magnetorheologischen Mediums im Brems
kissen 80 bzw. im Zylinder 90 kann die Viskosität des Mediums und damit die
Dämpfung der Bewegung gesteuert werden.
Die Dämpfung über das elektrorheologische bzw. magnetorheologische Medi
um kann in gleicher oder entsprechender Weise wie bei den vorangehenden
Ausführungsbeispielen, insbesondere in einem begrenzten Bereich 7 ähnlich
wie in den Fig. 1 und 2 erfolgen. Es können entsprechende Einrichtungen
zum Überströmen des Mediums zwischen den an den beiden Stirnseiten des
Kolbens anschließenden Druckräumen vorgesehen sein.
Fig. 12 zeigt verschiedene Einrichtungen zur lokalen Beaufschlagung des
Mediums, welche alternativ oder gleichzeitig nebeneinander realisiert werden
können und zwar, eine Einrichtung 7 außerhalb des Druckraums in der Über
strömleitung 6 und eine Einrichtung 7 im Kolben 91 integriert in einem
Durchlaßkanal im Kolben. Diese Zonen 7 bilden gewissermaßen ein Ventil,
vorzugsweise mit einem labyrinthartigen Kanal, wie im Prinzip in den
Fig. 6, 7 oder 8 gezeigt. Dieses Ventil kann auch als separates Bauteil ausge
bildet sein und in die Überströmleitung 6 bzw. in den im Kolben 91 angeord
neten Durchlaßkanal eingesetzt sein. Wenn die Einrichtung 7 im Kolben 91 in
tegriert ist, kann die elektrische Zuleitung in der Kolbenstange 92 erfolgen.
Die Dämpfungseinrichtung in den Fig. 10 bis 12 kann mit einer Schließerfe
der zusammenwirken, die separat ausgebildet sein kann oder unmittelbar mit
dem Schieber 81 bzw. der Kolbenstange 92 verbunden, vorzugsweise inte
griert im Band ausgebildet sein kann. Hierbei kann auch der Schieber 81 bzw.
die Kolbenstange 92 selbst federnd ausgebildet sein und als Schließerfeder
wirken.
Ferner sind Ausführungen vorgesehen, die ein motorisches, vorzugsweise elek
tromotorisches Aggregat zum Öffnen und/oder Schließen des Flügels aufwei
sen.
Das elektrorheologische Medium oder das magnetorheologische Medium kann
dabei als Arbeitsmedium zum motorischen Betätigen, vorzugsweise als Dämp
fungsmedium der Öffnungsgeschwindigkeit bzw. Schließgeschwindigkeit ein
gesetzt werden.