DE19509295A1 - Verstärkerschaltung mit Transistor in Basis-Grundschaltung - Google Patents
Verstärkerschaltung mit Transistor in Basis-GrundschaltungInfo
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Description
Die Erfindung befaßt sich mit einer Verstärkerschaltung
für den VHF-Frequenzbereich, insbesondere für die Ein
gangsverstärkerstufe eines FM-Rundfunkempfängers, wobei
als Verstärkerelement ein Bipolar-Transistor mit hoher
Grenzfrequenz (Transitfrequenz) in Basis-Grundschaltung
eingesetzt wird.
Unter der Basis-Grundschaltung versteht man diejenige
Schaltungsform, bei der der Basisanschluß für die
Signalfrequenz auf Bezugspotential liegt, dem Emitter
anschluß das zu verstärkende Signal von der Signal
quelle zugeführt wird und das verstärkte Signal über
den Kollektorkreis ausgekoppelt wird. Die Verwendung
einer solchen Schaltung ist - unter der Nebenbedingung
gleicher Betriebsleistung und Verstärkung - gegenüber
Schaltungen mit Feldeffekttransistoren in Source-Grund
schaltung beträchtlich weniger empfindlich gegen Inter
modulation der 2. und 3. Ordnung. Dies beruht im
wesentlichen darauf, daß bei der Schaltungsanordnung mit
Bipolar-Transistor und Basis-Grundschaltung der Emitter
des Transistors von der Quelle her weitgehend stromge
steuert wird und die Stromsteuerung in der Basis-Grund
schaltung sehr linear erfolgt - sofern die Signalaus
steuerung unterhalb der "Übersteuerungsgrenze" liegt,
was durch entsprechende Bemessung des Ruhestromes für
den Transistor und den Einsatz von Signalabschwächung
(Regelung) vor dem Transistoreingang erreicht wird.
Im Gegensatz dazu erfolgt bei den oben erwähnten
Verstärkerschaltungen mit Feldeffekttransistoren im
wesentlichen eine Spannungssteuerung des Verstärker
elementes, wodurch deren Nichtlinearitäten der Über
tragungskennlinie voll wirksam werden. Gegenüber der
"landläufigen" Meinung besitzt nämlich der praktische
Feldeffekttransistor keine "reine" quadratische Über
tragungskennlinie, sondern beinhaltet beträchtliche
Anteile von Nichtlinearitäten der 3. Ordnung.
Die Tatsache, daß die Übertragungskennlinie des Feld
effekttransistors "nahezu" quadratisch ist, begünstigt
sogar die Entstehung von Intermodulationsstörungen 2.
Ordnung. Eine solche Störung kann bei einem FM-
Empfänger auftreten, wenn beispielsweise ein stärkeres
Fernsehsendersignal im VHF-Bereich, mit der Träger
frequenz f1, beispielsweise 189,25 MHz (FS-Kanal 7),
mit einem stärkeren FM-Rundfunksendersignal, mit der
Trägerfrequenz f2, beispielsweise 99,9 MHz, auf die
Steuerstrecke des Feldeffekttransistors einwirkt. In
diesem Falle entsteht ein Intermodulationsprodukt 2.
Ordnung nach der Beziehung: f1-f2=f3. Beispielsweise
würde danach bei den oben genannten Frequenzen eine
Störfrequenzkomponente f3 von 189,25 MHz - 99,9
MHz = 89,35 MHz entstehen, also eine Störkomponenten,
die in das FM-Band (87,5-108 MHz) fällt.
Die Möglichkeit, bei der Verstärkerschaltung mit einem
Bipolar-Transistor eine linearisierende Stromsteuerung
realisieren zu können, beruht auf der physikalisch
bedingten Tatsache, daß trotz der sehr kleinen Ein
gangsimpedanz (Z11b) des Bipolar-Transistors in Basis-
Grundschaltung, nach der Gleichung 1:
Z11b ≈ Vt/IE,
mit der Temperaturspannung Vt ≈ 26 mV und deren
Emittergleichstrom IE, eine im Vergleich hierzu weit
größere Quellenimpedanz gewählt werden kann, ohne auf
ausreichende Stufenverstärkung und kleinere Rauschzahl
verzichten zu müssen.
Um mit einem Bipolar-Transistor in einer Vorstufen
schaltung für VHF-Frequenzsignale ein gutes Großsignal
verhalten bei kleiner Rauschzahl erzielen zu können,
muß der Transistor einen kleinen Basisbahnwiderstand
und eine sehr hohe, maximale Transitgrenzfrequenz,
beispielsweise 6 GHz, bei höherem Kollektorstrom, bei
spielweise IC = 30 mA, aufweisen. Solche Transi
storeigenschaften weist beispielsweise der Transistor
mit der Typenbezeichnung BFR93A auf.
Dem großen prinzipiellen Vorteil einer Verstärkerstufe
mit hochfrequenten Bipolar-Transistor in Basis-Grund
schaltung steht allerdings ein größerer Nachteil gegen
über. Dieser besteht darin, daß bei solchen Schaltungs
strukturen die Gefahr der parasitären Selbsterregung
bei sehr hohen Frequenzen, beispielsweise zwischen
800 MHz bis über 2 GHz, besteht. Entstehen solche
Schwingungen, wird die Funktion der Schaltung beträcht
lich gestört. Solche Störungen können sich in einer
Verschlechterung der Grenzempfindlichkeit des
Empfängers oder in der Entstehung von zusätzlichen
Störfrequenzkomponenten äußern. Die Erfahrung zeigt,
daß die Ausführung des Print-Layouts und die verwende
ten Bauteile außerordentlich Einfluß auf die Gefahr der
Entstehung solcher Selbsterregungen haben und daß eine
Optimierung des Designs im Hinblick auf die Ausschal
tung dieser Gefahr außerordentlich schwierig ist.
Selbst mittels Nutzung rechnergestützter Simulation der
Bedingungen ist dem Problem nicht sicher beizukommen.
Dies liegt daran, daß zum einen das Transistormodell
meist unzureichend ist und zum anderen die parasitären
Komponenten des Print-Layouts und der verwendeten Bau
teile bis jetzt kaum zu erfassen sind.
Es sind verschiedene Methoden und Richtlinien bekannt,
wie die Gefahr von parasitären Selbsterregungen mini
miert werden kann, indem beispielsweise in die Basis
oder/und in die Emitter- oder/und in die Kollektorlei
tung des Transistors einen Widerstand oder eine Ferrit
perle eingefügt wird, oder daß eine Serienschaltung von
Widerstand und Kondensator zwischen Kollektor und Basis
des Transistors eingeschaltet wird.
Diese Maßnahmen beeinträchtigen aber zum Teil die Funk
tion der Schaltung für den Betriebsfrequenzbereich.
Beispielsweise erhöht sich das Rauschmaß der Schaltung
merklich, wenn in der Basis- oder Emitterleitung ein
Widerstand eingeschaltet wird. Die Beseitigung der
Gefahr der parasitären Selbsterregung ist meist nur auf
experimentellem Wege möglich und erfordert eine große
Erfahrung des Experimentators.
Ist eine Schaltung auf diese Weise optimiert, kann
nicht ausgeschlossen werden, daß bei nachträglichen
Modifikationen im Fertigungsprozeß oder/und in den Bau
teilen - was gängige Praxis ist - parasitäre Schwin
gungen wieder auftreten, bzw. eine erneute Optimierung
erforderlich wird.
In der Fig. 7 ist eine den Stand der Technik charakte
risierende Schaltungsanordnung einer Eingangsstufe für
einen FM-Rundfunkempfänger gezeigt. Diese Schaltungsan
ordnung, die von der Signalquelle 1 angesteuert wird,
besteht aus dem eingangsseitigen Anpassungs- und Selek
tionsnetzwerk 2, der aktiven Verstärkeranordnung 3 und
dem ausgangsseitigen Anpassungs- und Selektionsnetzwerk
5. Der Schaltungsteil 6 charakterisiert die Mischeran
ordnung, die der Eingangsstufe normalerweise nachge
schaltet ist.
Das Anpassungs- und Selektionsnetzwerk 2 hat einerseits
die Aufgabe, die Impedanz 1b der Signalquelle 1 mittels
des Kapazitätswertes des Kondensators 2a an den elek
tronisch abstimmbar ausgeführten Resonanz-Schwingkreis
bestehend aus der Abstimmdiode 2b und Primärinduktivi
tät 2c des Transformators (2c/2d), zu transformieren
und andererseits die Verstärkeranordnung 3 mittels der
Sekundärwicklung 2d an das Netzwerk 2 "anzupassen". Die
Anpassung des Netzwerks 2 an die Verstärkeranordnung 3,
bzw. die Einstellung der Quellenimpedanz Zs1 für die
Verstärkeranordnung 3, wird durch den Induktivitätswert
der Sekundärspule 2d und durch den magnetischen
Kopplungsfaktor k zwischen der Primärspule 2c und der
Sekundärspule 2d bestimmt. Die zur Abstimmung erforder
liche Abstimmung wird der Klemme 2f und über den Wider
stand 2e dem Mittelpunkt der Abstimmdiode (BB8O4) zuge
führt. Zum Abgleich der Resonanzfrequenz ist der Trans
formator (2c/2d) abgleichbar ausgeführt.
In der Fig. 7a ist zur Erläuterung des Rauschver
haltens für einen Bipolar-Transistor in Basis-Grund
schaltung beispielsweise die typische Abhängigkeit des
Rauschmaßes NF von der Quellenimpedanz Zs1 (reel)
gezeigt. Danach liegt das Rauschmaß-Minimum (ca. 1,2
dB) beispielsweise bei einer Quellenimpedanz von 50 Ω,
während die Eingangsimpedanz des Transistors Zin < 5 Ω
beträgt.
In Fig. 7b sind die Impedanzverläufe über den
Betriebsfrequenzbereich für verschiedene Netzwerkknoten
gezeigt. Zin zeigt die Eingangsimpedanz des Transistors
zwischen Emitter und Bezugspotential, sie entspricht
dem oben erwähnten Transistorparameter Zin. Zs1 charak
terisiert den typischen Verlauf der Quellenimpedanz,
mit der die Verstärkeranordnung 3 angesteuert wird.
Dieser Verlauf zeigt immer eine Serienresonanz an der
Stelle fs und eine Parallelresonanz an der Stelle fp.
Z2g charakterisiert den Verlauf der Impedanz zwischen
dem Knoten 2g und dem Bezugspotential. Die auftretende
Parallelresonanzfrequenz im Verlauf Z2g stimmt mit der
Serienresonanzfrequenz fs für den Verlauf von Zs1 weit
gehend überein. Der Abgleich, bzw. die Abstimmung des
Anpassungs- und Selektionsnetzwerk 2 erfolgt auf der
Parallelresonanzufrequenz des Verlaufs von Z2g, die
praktisch der Serienresonanzfrequenz fs des Verlaufs
von Zs1 entspricht.
Aus diesem Verlauf und Wertebereich von Zs1 bestätigt
sich (nochmals) die oben gemachte Aussage , daß bei der
praktischen Bemessung der Eingangsschaltung, die den
Transistor 3a steuernde Quellenimpedanz Zs1 immer
beträchtlich größer ist als die Eingangsimpedanz Zin
des Transistors 3a und daß dadurch eine lineare Strom
steuerung des Transistors 3a ermöglicht wird. Zu
erwähnen ist noch, daß Zs1 bei der Frequenz fs im
wesentlichen reel sein muß um das Rauschmaß nicht
ansteigen zu lassen (Rauschabstimmung).
Der Transistor 3a der Verstärkeranordnung 3 arbeitet in
der Basis-Grundschaltung, da über den Kapazitätswert
des Kondensator 3b die Basis des Transistors 3a für die
Betriebsfrequenz mit dem Bezugspotential verbunden ist.
Die Betriebsspannung 4 wird über die HF-Drossel 3e dem
Kollektor des Transistors 3a zugeführt. Die Einstellung
des Kollektorbetriebsstromes, z. B. 6 mA, erfolgt über
die Basisstromeinstellung mittels des Widerstandes 3d.
Die HF-Drossel 3e stellt für die Betriebsfrequenz im
wesentlichen einen hochohmigen Widerstand dar, so daß
der größte Teil des Kollektorsignalstromes über den
Kondensator 3h dem ausgangsseitigen Anpassungs- und
Selektionsnetzwerk 5 zugeführt werden kann.
Die Serienschaltung von Widerstand 3g und Kondensator
3f sollen zur Vermeidung der parasitären Schwingungen
dienen, wobei die Werte, Bauformen und die Lage dieser
Bauelemente in Verbindung mit dem Layout der Schaltung
und dem gewählten Transistortyp sorgfältig abgestimmt
sein muß.
Das ausgangsseitige abstimmbare Anpassungs- und Selek
tionsnetzwerk 5 soll folgende Aufgaben erfüllen:
- a) normale Vor-Selektion;
- b) erhöhte Unterdrückung der Spiegelfrequenzsignale;
- c) Einstellung der Lastimpedanz (Z1 ≈ 800 Ω) am Transistorausgang für die erforderliche Verstär kung;
- d) Einstellung der erforderlichen Quellenimpedanz (Zs2 ≈ 400 Ω) für den Mischereingang.
Dieses ausgangsseitige Anpassungs- und Selektionsnetz
werk 5, besteht aus der abgleichbaren Spule 5a, der
Abstimmdiode 5b, dem Kondensator 5d und dem Widerstand
5e. Das ausgangsseitige Anpassungs- und Selektionsnetz
werk 5 entspricht der Struktur einer π-Schaltung die
grundsätzlich oberhalb der Abstimmfrequenz einen
Dämpfungspol in der Übertragungscharakteristik vom
Transistorausgang zum Mischereingang aufweist. Durch
geeignete Bemessung der Kondensatoren 5c und 5d kann
der Dämpfungspol auf die Spiegelfrequenz eingestellt
werden. Bei Eingangsschaltungen für herkömmliche FM-
Empfänger, mit einer Zwischenfrequenz von
fz = 10,7 MHz, liegt die Frequenz des Dämpfungspols
beispielsweise um 21,4 MHz höher als die Abstimm
frequenz. Die Einstellung der Lastimpedanz (Z1) kann
mit der Bemessung des Kondensators 3f erfolgen, während
die Quellenimpedanz Zs2 für den Mischer 6 auch von den
Kapazitätswerten der Kondensatoren 5c und 5d bestimmt
wird. Die Zuführung der Abstimmspannung erfolgt über
die Klemme 5f und den Widerstand 5e zum Mittelpunkt der
Abstimmdiode 5b (BB804). Der Widerstand 5g ist im
Vergleich zu der Impedanz Zs2 sehr hochohmig und dient
ausschließlich dazu, die Anodenpotentiale der Abstimm
diode 5b auf Bezugspotential festzulegen.
An Hand der Fig. 8a und Fig. 8b soll der Mechanismus
der parasitären Selbsterregung und die damit verbundene
Problematik erläutert werden. In der Fig. 8a ist das
System der Verkopplungen zwischen dem aktiven Ver
stärkerelement, d. h. Transistor 7, und dessen externen
Beschaltung 8 symbolisch dargestellt. Die Fig. 8b
zeigt im Detail die stark vereinfachte Ersatzschaltung
des Transistors 7 mit den bekannten Ersatzschaltungs
elementen Cbe, Cbc, rbb und rbe, der inneren Steuer
spannung vbe und der, die aktive Wirkung des Transi
stors charakterisierenden Stromquelle vbe*S(fx), sowie
die durch den Aufbau des Transistorelementes in das
Gehäuse bedingten Anschlußinduktivitäten Lb, Lc und Le.
Die Bezeichnung S(fx) stellt die "innere", frequenzab
hängige Steilheit des Transistors dar, dessen Betrag,
ab dem Bereich der Grenzfrequenz, mit zunehmender
Frequenz abnimmt und dessen Betrag der Phase mit der
Frequenz zunimmt.
Für den Frequenzbereich, in dem parasitäre Schwingungen
normalerweise auftreten, ist das Netzwerk 8, das die
externe Beschaltung des Transistors beschreibt, außer
ordentlich komplex und für die praktischen Schaltungs
anordnungen im allgemeinen nicht zu beschreiben.
Grundsätzlich kann jedoch gesagt werden, daß nicht nur
die Impedanzen (Z1, Z3 und Z5) zwischen den Transi
storklemmen B, C, E und dem Bezugspotential vorhanden
sind, sondern auch diese miteinander gekoppelt sind,
was in der Darstellung in der Fig. 8 durch die Impe
danzelemente Z2, Z4 und Z6 angedeutet ist.
Für die Betrachtung und für das Verständnis der Ent
stehung von parasitären Schwingungen Schwingbedin
gungen, ist es zweckmäßig, die innere Steuerstrecke b′-e
des Transistors 9 in der Fig. 8b als Bezug zu
wählen. Danach entsteht im System dann für eine
Frequenz fx eine Schwingbedingung, wenn bei einer ange
nommenen Steuerspannung vbe an der Steuerstrecke (b′-e′)
und den dadurch bewirkten, aktiven Strom vbe*S(fx),
über das innere und äußere Netzwerk an die Steuer
strecke (b′-e′), mindestens die gleichgroße Signalspan
nung mit gleicher Phase zurückgekoppelt wird. Die
Erfahrung zeigt, daß solche Rückkopplungsbedingungen,
durch die vielfältigen Rückkopplungswege in einem
solchen System, immer wieder auftreten können und daß
deshalb das Problem der parasitären Selbsterregung so
schwer zu beherrschen ist, insbesondere dann, wenn aus
Gründen kleiner Rauschzahl und großer Betriebsdynamik
(Großsignalfestigkeit) sehr hochfrequente Transistoren
bei höheren Betriebsströmungen eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Verstär
kerschaltungen der oben beschriebenen Art mit Bipolar-
Transistor in Basis-Grundschaltung Methoden zur Vermei
dung von parasitärer Selbsterregung anzugeben. Die Auf
gabe wird durch eine Verstärkerschaltung mit den Merk
malen des Anspruchs 1 gelöst. Die vorteilhafte Weiter
bildung der Erfindung erfolgt gemäß den Merkmalen der
abhängigen Ansprüche.
Die Erfindung geht zur Lösung des Problems von einem
Ansatz aus, durch den es erstmals möglich ist, die
beschriebene hohe Komplexität der parasitären Rückkopp
lungsbedingungen drastisch zu reduzieren und damit die
Behandlung des Problems der parasitären Selbsterregung
übersichtlicher und beherrschbar zu machen.
In der Fig. 1 ist die auf diesem Ansatz beruhende
erfindungsgemäße Maßnahme zur Vermeidung parasitärer
Schwingungen dargestellt. Diese Maßnahme besteht darin,
daß ein Kondensator 10 direkt parallel zu den Eingangs
klemmen des Transistors angeschlossen wird und daß
dessen Kapazitätswert so groß bemessen wird, daß für
den Frequenzbereich, in dem normalerweise parasitäre
Schwingungen auftreten, die Steuerstrecke niederohmig
überbrückt ist. Hierbei ist es vorteilhaft und not
wendig, für den Transistor 3a und für den Kondensator
10 beispielsweise induktivitätsarme SMD-Bauformen zu
wählen, und den Kondensator als "Nebenschluß
kondensator" unmittelbar an den (Basis- und Emitter-)
Anschlußklemmen des Transistors 7 zu plazieren. Damit
ist eine genügend kleine Serieninduktivität in der
Verbindung zwischen dem Nebenschlußkondensator 10 und
der inneren Steuerstrecke (b-e′) zu erreichen. Die
Bezeichnung SMD ist die Kurzbezeichnung für Surface
Mounted Device und charakterisiert eine Bauform von
Bauelementen, die kleinste Abmessungen aufweisen und
die direkt auf der Platine verlötet werden können.
Die positive Wirkung der Erfindung erklärt sich daraus,
daß durch den erfindungsgemäßen Nebenschluß der Steuer
strecke, die effektive Grenzfrequenz des Verstärker
elementes drastisch reduziert wird und zusätzlich die
Steuerstrecke (b′-e′) von dem externen Netzwerk (8)
weitgehend entkoppelt wird, womit gefährliche Rückkopp
lungen vom Transistorausgang auf die Transistor-Steuer
strecke (b′-e′) weitgehend unterbunden wird. Die Ent
kopplung der Transistor-Steuerstrecke von den übrigen
Netzwerken wird noch verstärkt, wenn die Zuleitungs
induktivitäten Lx zwischen dem Nebenschlußkondensator
10 mit dem Kapazitätswert cx, und den inneren Tran
sistorklemmen b und e′ eine Serienresonanz bilden,
deren Resonanzfrequenz fx beispielsweise im Frequenz
bereich der sonst üblichen parasitären Schwingfrequenz
liegt. Dabei ist erfahrungsgemäß diese Serienresonanz
frequenz nicht kritisch. Als Basis für eine optimale
Bemessung der Komponenten Cx und Lx, unter Verwendung
eines Transistors mit den Eigenschaften, beispielsweise
des Transistortyps BFR93A, gilt nach Gleichung 2:
Bei einer angenommenen Gesamtinduktivität Lx = 1,5 nH
und einer Kapazität des Kondensators Cx = 50 pF, würde
betragen und läge
damit in dem oben angegebenen Frequenzbereich. Eine
gewisse Optimierungsmöglichkeit besteht danach durch
die "Wahl" der Induktivität Lx, die beispielsweise
durch eine Lageänderung des Kondensators 10 beeinfluß
bar ist, und dem Kapazitätswert Cx des Kondensators 10.
Eine Weiterführung der erfindungsgemäßen Maßnahmen für
die Reduzierung der Gefahr der parasitären Selbsterre
gung besteht in der Anordnung nach der Fig. 2 darin,
einen zweiten Basisanschluß B1 für den Transistor 7
vorzusehen, und den Nebenschlußkondensator 10 zwischen
den Emitteranschluß E und dem zweiten Basisanschluß B1
einzuschalten. Dies hat den Vorteil, daß die Maßnahme
des Nebenschlusses über den Kondensator 10 wirksamer
wird und einen höheren Freiheitsgrad in der Bemessung
erlaubt. Der Widerstand 7a in der Fig. 4 stellt ein
Beispiel dar, wie der Betriebsstrom über den Basisstrom
mittels eines auf dem Transistorchip integrierten
Widerstand eingestellt werden kann. Diese Form der
Arbeitspunkteinstellung kann auf alle Transistoren der
hier beschriebenen Schaltungsanordnungen angewendet
werden.
Eine erfindungsgemäße Variante der Anordnung nach der
Fig. 2 ist in der Fig. 3 gezeigt. Bei dieser Anord
nung ist der Nebenschlußkondensator 10′ in das Tran
sistorgehäuse integriert, wobei wegen der möglichen
geringeren Gesamtinduktivität Lx′ ein größerer Kapa
zitätswert Cx′ für den Kondensator 10 gewählt werden
kann. Diese Variante der Erfindung könnte dann vorteil
haft sein, wenn Transistoren mit noch höherer Grenzfre
quenz, bei denen der Frequenzbereich der parasitären
Schwingungen entsprechend höher liegt, verwendet
werden. Die gleichen Bedingungen, wie sie im Zusammen
hang mit der Schaltung nach Fig. 5 beschrieben wurden,
gelten auch, wenn das Transistorchip mittels Chip-on-
board-Technologie direkt auf die Platine aufgebracht
wird. In diesem Falle muß der Nebenschlußkondensator
10′ in unmittelbarer Nähe des Transistorchips plaziert
werden und mit den Transistoranschlüssen b und e
(beispielsweise durch bonden) verbunden werden. Aus
aufbautechnischen Gründen kann es auch zweckmäßig sein,
den Nebenschlußkondensator 10′ durch den Neben
schlußkondensator 10" zu ersetzen und, wie Fig. 3
gestrichelt dargestellt, mit den Anschlüssen E′ und B′
zu verbinden.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei Anwendung der Erfin
dung keine weiteren Maßnahmen zur Vermeidung parasi
tärer Schwingungen, wie sie beispielsweise weiter oben
beschrieben wurden, notwendig sind, wodurch Kosten und
Platz für zusätzliche Bauelemente eingespart werden
können.
Ein weiterer Bestandteil der Erfindung betrifft die
Vermeidung von nachteiligen Effekten der oben beschrie
benen erfindungsgemäßen Maßnahmen zur Vermeidung para
sitärer Selbsterregung auf das Betriebsverhalten der
Verstärkerschaltung im Betriebsfrequenzbereich. Wie in
der Beschreibung zu der Fig. 7a erläutert wurde,
sollte für minimales Rauschen die Quellenimpedanz Zs1
im wesentlichen reel sein. Bei der Anwendung des
erfindungsgemäßen Nebenschlußkondensator 10, 10′ in der
bekannten Schaltungsanordnung nach der Fig. 7, würde
diese Bedingung nicht erfüllt werden. Das bedeutet, daß
mit zunehmender Kapazität des Nebenschlußkondensators
das Rauschmaß erhöht wird. Um diesen Nachteil zu ver
meiden, wird, in der Weiterführung der Erfindung, das
Anpassungs- und Selektionsnetzwerk zwischen Signal
quelle 1 und Verstärkeranordnung 3, gegenüber dem
Anpassungsnetzwerk 2 der bekannten Schaltung nach der
Fig. 7 geändert. In der Fig. 4 sind die entsprechen
den Netzwerkkomponenten, auf die sich erfindungsge
mäßen, weiterführenden Maßnahmen beziehen, dargestellt.
Der erfindungsgemäße Nebenschlußkondensator 10 (10′,
10′′) mit dem Kapazitätswert C10 bildet mit der
Zuleitungsinduktivität Ls und der Induktivität der
Sekundärspule 2d′ ein Resonanzsystem mit
einer Resonanzfrequenz fy nach der Gleichung 3:
Wird die Sekundärspule 2d′ erfindungsgemäß so bemessen,
daß fy in den Betriebsfrequenzbereich der Verstärkeran
ordnung fällt oder zumindest nahe dieses Frequenzbe
reiches liegt, wird der oben beschriebene, nachteilige
Einfluß des erfindungsgemäßen Nebenschlußkondensators
(10) vermieden. Die Einstellung der Quellenimpedanz
(Zs1), auf beispielsweise 50 Ω, erfolgt erfindungsgemäß
durch die Einstellung des Kopplungsfaktors k′ der
magnetischen Kopplung zwischen den Spulen 2c und 2d′.
Der für diese erfindungsgemäße Bemessung erforderliche
Kopplungsfaktor k′, zwischen den Spulen 2c und 2d′, ist
geringer als bei der Bemessung im Netzwerk 2 der
bekannten Schaltungsanordnung nach der Fig. 7.
Wegen des geringen, erforderlichen Kopplungsfaktors k′
eignet sich diese Schaltungsanordnung nach der Fig. 4
besonders für die Verwendung von Luftspulen für die
Spulen 2c und 2d′, die axial nebeneinander liegend, den
für die Einstellung der Quellenimpedanz Zs1 erforder
lichen Kopplungsfaktor k′ erreichen. Zudem können mit
Luftspulen, im Falle der Anwendung in einer FM-Vor
stufe, höhere Güten als mit Eisenkern-Spulen kleiner
Bauform erreicht werden.
Bei der Schaltungsanordnung nach der Fig. 5 bildet die
Spule 11c mit dem Nebenschlußkondensator 10 das Reso
nanzsystem 12 mit der Resonanzfrequenz fy. Im Gegensatz
zu der Schaltung nach der Fig. 6 erfolgt die Kopplung
zwischen der Signalquelle 1 und dem Resonanzsystem 12
mit der Resonanzfrequenz fy nicht über einen abstimm
baren Selektionskreis, sondern über ein Reaktanznetz
werk, bestehend aus den Komponenten 11a und 11b, das
einen Serienschwingkreis mit der Resonanzfrequenz fz
bildet. Eine solche Schaltungsanordnung ist beispiels
weise zur breitbandigen Übertragung des Signals von der
Signalquelle 1 zum Transistor 3a geeignet. Bei dieser
Schaltung wird unter der Bedingung, daß die Resonanz
frequenzen fy und fz gleich der Signalfrequenz ist, die
Quellenimpedanz Zs1 gleich der Signalquellenimpedanz
1b. Für andere Impedanztransformationen zwischen
Signalquelle 1 und Transistor 3a, sind entsprechend
andere bekannte Netzwerke anzuwenden, wobei das erfin
dungsgemäße Resonanzsystem fy, analog zu den in den
Fig. 4 und 5 beschriebenen, beizubehalten ist.
In der Fig. 6 ist eine erfindungsgemäße Verstärkeran
ordnung 3′ gezeigt, die an Stelle der Verstärkeranord
nung 3 in den Schaltungen nach der Fig. 4 und 5 ver
wendet werden kann. Diese Verstärkeranordnung 3′ ist
eine Push-Pull-Anordnung, bestehend aus dem NPN-Tran
sistor 3a′ und dem PNP-Transistor 3a′′, die eingangs
seitig und ausgangsseitig für die Signalfrequenz
parallel geschaltet sind und denen das Signal an dem
gemeinsamen Emitteranschluß E zugeführt wird und das
verstärkte Signal von den wechselstrommäßig zusammenge
schalteten Kollektoren C entnommen wird. Das eingangs
seitige Anpassungs- und Selektionsnetzwerk 2′′′ ent
spricht beispielsweise dem Netzwerk 2′ aus der Fig. 4.
Das ausgangsseitige Anpassungs- und Selektionsnetzwerk
5 entspricht beispielsweise dem Netzwerk 5 aus der
Fig. 7, allerdings mit Abweichungen hinsichtlich deren
Bemessung. Die erfindungsgemäßen Nebenschluß
kondensatoren 10′′′ und 10′′′′ entsprechen den Konden
satoren 10, 10′ oder 10′′ der Schaltungen nach den
Fig. 3 und 4. Da in der Schaltung nach der Fig. 6
zwei Nebenschlußkondensatoren eingesetzt werden, ist
das Netzwerk 2′′′ mit einer entsprechend kleineren
Induktivität für die Spule 2d′′ im Vergleich zu dem
Induktivitätswert der Spule 2d′ nach der Fig. 4 auszu
statten, damit die Resonanzfrequenz fy wieder den
gleichen Wert erreicht.
Eine Verstärkerstufe, die eine Verstärkeranordnung 3′
nach der Fig. 6 verwendet, erzielt bei gleichem
Betriebsstrom ein höhere Dynamik als die Eintaktanord
nung. Insbesondere sind wegen der Symmetrie die Inter
modulationsprodukte der 2. Ordnung stark unterdrückt.
Die Betriebsversorgung der Transistoren erfolgt von der
Versorgungsspannungsquelle 14, wobei der Betriebsstrom
über die Widerstände 3g und 3g′ (Basisstromeinstellung)
so eingestellt wird, daß an jedem Transistor etwa die
halbe Versorgungsspannung anliegt. Die Erfindung kann
auch, analog zu der in der Fig. 6 beschriebenen Push-
Pull-Anordnungen, auch auf Push-Pull-Anordnungen ange
wandt werden, bei denen an Stelle der Emitter die
Kollektoren der Transistoren direkt miteinander verbun
den sind.
Claims (11)
1. Verstärkerschaltung mit Bipolar-Transistor (3a) in
Basis-Grundschaltung, bei der die den Transistor
steuernde Quellenimpedanz (Zs1) im Betriebsfrequenzbe
reich größer ist als die Eingangsimpedanz des Transi
stors (Z11b), dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar
zwischen dem Basis- und dem Emitteranschluß ein induk
tivitätsarmer Kondensator (10) angeschlossen ist,
dessen Kapazität so groß ist, daß keine parasitäre
Schwingungen auftreten können.
2. Verstärkerschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß für den induktivitätsarmen Kondensator
(10) und für den Transistor (3a) SMD-Bauformen ver
wendet werden.
3. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis
2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (10′,
10′′) und der Transistor (3a) in einem Gehäuse zusam
mengefaßt sind.
4. Verstärkerschaltung nach Anspruch 1 bis 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Transistor (7) einen zweiten
Basisanschluß (B1) besitzt mit dem der Kondensator (10)
verbunden ist.
5. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstand (7a), der
zur Arbeitsstromeinstellung für den Transistor dient,
auf dem Transistorchip integriert ist.
6. Verstärkerschaltung nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensator (10,
10′, 10′′) mit der ausgangsseitigen Induktivität (2d,
2d′, 2d′′) des Eingangsnetzwerks (2, 2′, 2′′) ein Reso
nanzsystem bildet, dessen Resonanzfrequenz (fy) inner
halb des Betriebsfrequenzbereiches der Verstärkerschal
tung liegt.
7. Verstärkerschaltung nach Anspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Einstellung der Quellenimpedanz (Zs1)
für den Transistor (3a) innerhalb des Eingangsnetz
werkes (2′) mittels einer magnetischen Kopplung (k′)
zwischen dem Resonanzsystem (10, 2d′) und dem Eingangs
selektionskreis (2′′) eingestellt wird.
8. Verstärkerschaltung nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Transistor (3a) direkt als Transi
storchip auf der Schaltungsträgerplatine aufgebracht
ist.
9. Verstärkerschaltung nach den Ansprüchen 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Selektionskreise im
Ein- und Ausgangsnetzwerk (2′ und 5) abstimmbar ausge
führt sind.
10. Verstärkerschaltung nach den Ansprüchen 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß als abstimmbar ausgeführtes
Ausgangsnetzwerk eine Netzwerkstruktur eingesetzt wird,
die einen Dämpfungspol für die Spiegelsignalfrequenz
aufweist.
11. Verstärkerschaltung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kopplung zwischen Signalquelle
(1) und Transistoreingang nicht über magnetische Kopp
lung, sondern über ein Reaktanznetzwerk (11a, 11b)
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995109295 DE19509295A1 (de) | 1995-03-15 | 1995-03-15 | Verstärkerschaltung mit Transistor in Basis-Grundschaltung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995109295 DE19509295A1 (de) | 1995-03-15 | 1995-03-15 | Verstärkerschaltung mit Transistor in Basis-Grundschaltung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995109295 Withdrawn DE19509295A1 (de) | 1995-03-15 | 1995-03-15 | Verstärkerschaltung mit Transistor in Basis-Grundschaltung |
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DE (1) | DE19509295A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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