DE19509152A1 - Verfahren zur Wiedergewinnung von Spänen und Fasern aus Holzwerkstoffreststücken, Altmöbeln, Produktionsrückständen, Abfällen und anderen holzwerkstoffhaltigen Materialien - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von Spänen und Fasern aus Holzwerkstoffreststücken, Altmöbeln, Produktionsrückständen, Abfällen und anderen holzwerkstoffhaltigen MaterialienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Spänen und
Fasern aus mit Harnstoff-Formaldehyd-Bindemitteln oder mit anderen hy
drolysierbaren oder chemisch aufschließbaren Bindemitteln verleimten Holz
werkstoffen und holzwerkstoffhaltigen Materialien gemäß dem Oberbegriff des
Hauptanspruchs.
Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 42 24 629 A1 bekannt. Nach diesem
Verfahren wird der Holzwerkstoffabfall der Einwirkung von Dampf bei hohen
Temperaturen zwischen 120 und 180°C und den Temperaturen entspre
chenden, sich einstellenden hohen Drücken von 2 bis 11 bar ausgesetzt. Die
Holzwerkstoffe werden in einem Vorbehandlungsschritt in kleine Bruchstücke
gebrochen und ev. vorhandene Metallteile werden abgeschieden. Bei der
Verleimung der nach diesem Verfahren hergestellten Späne werden modifi
zierte Harnstoffbindemittel verwendet. Durch die Zerkleinerung des zu behan
delnden Materials zu kleinen Bruchstücken die Späne zusätzlich zur
Temperaturbelastung stark mechanisch beschädigt, d. h. gekürzt. Auch las
sen sich Beschichtungen und andere Nicht-Span-Bestandteile durch die star
ke Vorzerkleinerung nach der Dampfbehandlung nur schwer abtrennen.
Ein weiteres Verfahren zur Wiedergewinnung von Spanmaterial aus Holz
werkstoffen ist aus der DE-AS 12 01 045 bekannt. Nach diesem Verfahren
wird der Holzwerkstoffabfall der Einwirkung von überspanntem Dampf ausge
setzt. Das Verfahren wird vorzugsweise in einer Dampfkammer unter einem
Druck von 1 bis 5 atü durchgeführt. Die Verfahrensdauer beträgt 0,5 bis 4
Stunden. Der Aufschluß ist bei diesem Verfahren unvollständig. Das Auf
schlußgut muß nachzerkleinert werden. Die Späne sind durch Temperatur
und Druck stark geschädigt und dadurch braun gefärbt. Um Spanplatten mit
akzeptablen Eigenschaften herzustellen, müssen Frischspäne zugeschlagen
werden. Die wiedergewonnenen Späne sollen aufgrund der Schädigung und
der Braunfärbung vorzugsweise in der Mittelschicht von Spanplatten einge
setzt werden.
Ein anderes Verfahren ist z. B. die Kochung in einem Überschuß an Wasser
und die damit verbundene Auflösung von Harnstoff-Formaldehydharz gebun
denen Spanplatten und mitteldichten Holzfaserplatten MDF. Dieses Verfahren
ist energie- und kostenintensiv. Der Energieverbrauch wird v. a. durch das
Kochen des Überschusses an Wasser stark gesteigert. Die Späne werden
ausgekocht und verändern dadurch ungünstig ihre Eigenschaften. Insbeson
dere die Quellfähigkeit nimmt durch das Herauslösen von Holzbestandteilen
zu, während die technologischen Eigenschaften der Späne sich verschlech
tern. Das Bindemittel wird von den Spänen abgelöst und kann sich auf eine
erneute Beleimung nicht mehr positiv auswirken. Das entstehende Abwas
serproblem sowie der Trocknungsaufwand der Späne bzw. Fasern sind er
heblich.
Daneben ist aus der DE 42 01 201 A1 ein Verfahren zur Wiederverwertung
von Holzwerkstoffen und Abfällen bekannt. Nach diesem Verfahren werden
aus Holzwerkstoffreststücken nach einer entsprechenden mechanischen Be
arbeitung derselben neue, fertige Halbzeuge oder Fertigprodukte hergestellt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Wiedergewin
nung von Spänen und Fasern aus Holzwerkstoffstücken anzugeben, das
umweltschonend und ökonomisch durchführbar ist. Darüber hinaus soll durch
dieses Verfahren hochwertiges Span- und Fasermaterial (Sekundärspäne
bzw. Sekundärfasern) wiedergewonnen werden.
Diese Aufgabe ist durch das im Anspruch 1 angegebene Verfahren gelöst. Die
Unteransprüche stellen vorteilhafte Weiterbildungen dar.
Danach werden in einem ersten Schritt Holzwerkstoffstücke mit einer Im
prägnier- bzw. Tränklösung imprägniert und vorgequollen bis sie mindestens
50% ihres Eigengewichtes an Imprägnierlösung aufgenommen haben. In ei
nem zweiten Schritt werden die imprägnierten Holzwerkstoffstücke auf 80°C
bis 120°C erwärmt, bis der Verbund von Spänen und Fasern durch den
Einfluß der Imprägnierlösung und der Temperatur aufgelöst ist, d. h. die
Leimverbindungen werden chemisch durch Hydrolyse und mechanisch durch
Quellung zerstört. Die durch die Holzwerkstoffstücke aufgenommene Menge
Imprägnierlösung und der Imprägniervorgang sind so bemessen bzw. einge
stellt, daß einerseits in dem angegebenen Temperaturbereich eine vollstän
dige Lösung der Holzwerkstoffe stattfindet, andererseits aber nach dem Auf
schluß keine freie auffangbare Flüssigkeit mehr vorliegt, so daß also keine zu
entsorgende Lösung anfällt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt
es sich um eine Kombination von chemischen, thermischen und mechani
schen Prozeßschritten. Diese ermöglichen es, die Holzwerkstoffstücke bei
vergleichsweise milden Aufschlußparametern aufzuschließen und dadurch
Späne und Fasern in ungeschädigter oder sogar vergüteter Form wiederzu
gewinnen. Diese Vorgehensweise ist durch den Einsatz der Imprägnierlösung,
mit der das Material imprägniert bzw. getränkt wird ohne daß nach dem
Aufschluß eine Kochlauge oder Abwasser übrigbleibt, möglich. Durch die Im
prägnierlösung ist eine vollständige Hydrolyse bereits bei Temperaturen ab
80°C, vorzugsweise im Bereich 80-120°C möglich. Dadurch, daß die Tempe
raturen in einem niedrigen Bereich liegen, bleibt die in den Holzwerkstoffen
vorliegende geometrische Span- und Faserqualität erhalten. Auch die che
misch-physikalischen Eigenschaften bleiben gleich oder werden durch den
Aufschluß verbessert. Die Sekundärspäne und Sekundärfasern sind mit ge
ringem finanziellen und technischen Aufwand herstellbar und lassen sich mit
und ohne Zusatz von Frischspänen bzw. Frischfasern auf herkömmlichen
Produktionsanlagen zu neuen Holzwerkstoffen wie z. B. Span- und Faserplat
ten verarbeiten. Die so erzeugten Holzwerkstoffe haben vergleichbare oder
sogar bessere Eigenschaften als aus Frischmaterial hergestellte Holzwerk
stoffe. Dies gilt sowohl für die technologischen Eigenschaften als auch für die
Formaldehydemission. Die Sekundärspäne und -fasern lassen sich mit her
kömmlichen Bindemitteln verarbeiten. Der Bindemittelverbrauch wird nicht
erhöht. Er läßt sich durch das Verfahren sogar reduzieren.
Im einzelnen wird das Verfahren so durchgeführt, daß den Holzwerkstoff
stücken Imprägnierlösung zugegeben wird, in einer solchen Menge, daß nach
vollständiger Aufnahme der Lösung durch die Holzwerkstoffstücke diese
mindestens 50% ihres Eigengewichtes an Imprägnierlösung aufgenommen
haben. Bei dieser Verfahrensweise ist ein Durchmischen bzw. Rühren der
Holzwerkstoffstücke wichtig, damit die vorhandene Lösung gleichmäßig durch
alle Holzwerkstoffstücke aufgenommen wird. Dies kann auch durch einen
rotierenden Behälter erreicht werden. Eine andere Ausführungsform des
Verfahrens sieht vor, daß den Holzwerkstoffstücken Imprägnierlösung im
Überschuß zugegeben wird, so daß das Holzmaterial vollständig durch die
Flüssigkeit bedeckt ist. Nachdem die Holzstücke mindestens 50% ihres
Eigengewichtes an Flüssigkeit aufgenommen haben, wird die restliche
Flüssigkeit abgelassen. Sie kann für den Aufschluß weiterer Holzwerkstoffe
wieder als Imprägnierlösung eingesetzt werden. Nunmehr werden die
behandelten, d. h. mit Imprägnierlösung getränkten Holzwerkstoffstücke dem
Imprägnierbehälter entnommen und in einen Aufschlußbehälter gegeben. Hier
werden die Holzwerkstoffstücke auf eine Temperatur im Bereich zwischen 80
und 120°C erwärmt. Unter Temperatureinfluß und der Einwirkung der
Imprägnierlösung findet die Hydrolyse der Leimverbindungen statt. Eine
Variante des Verfahrens sieht vor, daß der Imprägniervorgang bereits im Auf
schlußbehälter stattfindet, und daß die Temperaturbeaufschlagung nach der
vollständigen Flüssigkeitsaufnahme durch die Holzwerkstoffstücke bzw. nach
dem Ablassen der überschüssigen Imprägnierlösung erfolgt. Die
Temperaturbeaufschlagung kann entweder unter Druck (im druckdicht
verschlossenen Aufschlußbehälter) oder drucklos erfolgen. Die Höhe des
Druckes ist von der eingestellten Temperatur abhängig.
Die Dauer des Aufschlusses beträgt in Abhängigkeit von der Imprägnierung,
der Zusammensetzung der Imprägnierlösung, der Temperatur und der Auf
heizzeit des Aufschlußbehälters etwa 1 bis 60 Minuten. So wird beispielsweise
durch höhere Temperaturen, einen höheren Anteil an Imprägnierlösung und
einen hohen Säuregehalt der Imprägnierlösung der Aufschluß beschleunigt,
während er durch niedrigere Temperaturen, einen geringeren Anteil an
Imprägnierlösung und eine basische Einstellung der Imprägnierlösung ver
langsamt wird.
Die Höhe des eingesetzten Druckes während der Erwärmung beginnt bei
Normaldruck und sollte im Hinblick auf einen möglichst schonenden Aufschluß
zweckmäßigerweise nicht über zwei bar Überdruck gehen. Auch die
Temperatur sollte im Hinblick auf einen möglichst schonenden und trotzdem
raschen Aufschluß nicht über 120°C liegen.
Soll der Imprägniervorgang beschleunigt werden, so ist es vorteilhaft, wenn er
bei Unterdruck (nach Evakuieren des Imprägnierbehälters) oder bei einem
über Normaldruck liegenden Überdruck stattfindet. Durch eine Vakuumbe
handlung (Anlegen eines Unterdruckes von z. B. 150 mbar (absolut) an den
Imprägnierbehälter) der Holzwerkstoffe entweicht aus diesen die darin enthal
tene Luft. Diese behindert bei Normaldruck das Eindringen der Imprägnierlö
sung und würde ohne Unterdruck das Aufschließen vor allem von flächigen,
beschichteten Holzwerkstoffen unmöglich machen. Die mit Luft gefüllten Hohl
räume machen ca. 30 bis 70% des Holzwerkstoffvolumens aus. Auch Über
druck erleichtert ein schnelles Eindringen der Imprägnierlösung in die Holz
werkstoffstücke. Auch, wenn der Vorgang der Imprägnierung mit einer Kom
bination von Unter- und Überdruck stattfindet, wird er gegenüber dem Verlauf
bei Normaldruck beschleunigt. Die gleiche Wirkung hat das Erwärmen der Im
prägnierlösung oder des Holzwerkstoffmaterials während oder vor der Imprä
gnierung. Energiesparend kann das Erwärmen der Imprägnierlösung durch
beim Abgasen des Aufschlußbehälters, die beim Austragen aus dem Auf
schlußbehälter oder beim Sortieren des Aufschlußgutes anfallende Wärme
erfolgen. Ebenso kann das Aufschlußmaterial durch die beim Abgasen oder
Austragen aus dem Aufschlußbehälter anfallende Wärme aufgeheizt werden.
Ein anderer Verfahrensablauf sieht vor, daß die Holzwerkstoffreststücke zu
sammen mit der Imprägnierlösung in einen rotierenden oder mit einem Misch
bzw. Rührwerk ausgestatteten Aufschlußbehälter gefüllt werden (wobei die
zugegebene Menge der Imprägnierlösung so bemessen ist, daß nach der
Imprägnierung und dem Aufschluß keine freie, ablaßbare Imprägnierlösung
bzw. Ablauge mehr vorhanden ist, die zu entsorgen wäre) und der
Aufschlußbehälter auf eine Temperatur zwischen 80 und 120°C erwärmt wird.
Bei diesem Verfahrensablauf finden der mechanische Vorgang der Zerstörung
der Leimverbindungen durch Quellen sowie die chemische Zersetzung durch
Hydrolyse gleichzeitig statt. D.h. die Holzwerkstoffstücke werden gleichzeitig
dem Einfluß der Imprägnierlösung und der Temperatur (und Druck)
ausgesetzt.
Durch den Einsatz der Imprägnierlösung kann ein Aufschluß bei niedrigen
Temperaturen sowohl bei Druck als auch drucklos durchgeführt werden. Da
durch werden die Späne und Fasern geschont, das in den Altmaterialien vor
liegenden Bindemittelbestandteile, z. B. Harnstoff, werden nicht oder nur we
nig geschädigt und können sich so auf eine erneute Verleimung positiv aus
wirken oder sogar reaktiviert werden (Verringerung des Bindemittelbedarfs
und der Formaldehydemission). Gleichzeitig werden störende Emissionen,
wie sie bei höheren Temperaturen und Drücken auftreten, vermieden.
Nach dem Aufschluß ist der Holzwerkstoffverbund vollständig aufgelöst. Die
Späne und Fasern sowie die Beschichtungen, Massivholzteile, Kantenmate
rialien, Metalle und sonstigen nicht Span- und Faserbestandteile sind vonein
ander gelöst und können durch eine Siebung, eine Windsichtung, eine Kom
bination von beidem oder ein neues Trennverfahren sortiert werden, insbe
sondere läßt sich die Span- und die Faserfraktion leicht abtrennen, da die
Späne bzw. Fasern wesentlich kleiner sind als beispielsweise die Beschich
tungen, die noch die Größe der vorgebrochenen Holzwerkstoffe haben.
Die Späne und Fasern haben nach dem Aufschluß einen Feuchtigkeitsge
halt, der dem von frischem Waldholz entspricht oder sogar darunter liegt. Die
erhöhte Temperatur der Späne nach dem Aufschluß wirkt sich vorteilhaft auf
deren Trocknung aus. Das wiedergewonnene Spanmaterial läßt sich in übli
cher Weise getrennt oder auch mit Frischspänen bzw. -fasern trocknen. Aus
den wiedergewonnenen Spänen und Fasern lassen sich ohne Zugabe frischer
Späne bzw. Fasern mit unmodifizierten handelsüblichen Bindemitteln Span-
und Faserplatten herstellen, die die gleichen oder sogar bessere Eigenschaf
ten als das Ausgangsmaterial haben. Dies gilt sowohl für die technologischen
Eigenschaften als auch für die Formaldehydemission.
Eine Aufnahme von 80% des Eigengewichtes der Holzwerkstoffe an Impräg
nierlösung ist für einen besonders schnellen und vollständigen Aufschluß be
sonders günstig. Die Aufnahme der Imprägnierlösung kann bei Normaltem
peratur (Umgebungstemperatur) und Normaldruck durchgeführt werden. Die
Aufnahme kann beispielsweise durch eine der Imprägnierung vorangehende
Unterdruckbehandlung und/oder eine Druckwechselbehandlung und/oder eine
Temperaturerhöhung der Imprägnierlösung und/oder ein Erwärmen des Auf
schlußmaterials beschleunigt werden.
Die Größe der aufzuschließenden Holzwerkstoffe liegt vorteilhafterweise im
Bereich einer durchschnittlichen Kantenlänge von mindestens 10 bis 20 cm,
die durch einen langsam drehenden, handelsüblichen Vorbrecher erreicht
wird. Diese Größe trägt dazu bei, daß die Späne und Fasern nur gering ge
schädigt werden. Auch im Kantenbereich werden nur wenige Späne und Fa
sern geschädigt, da das Material hier durch die spezielle, langsam drehende
Walze des Vorbrechers überwiegend in der Leimfuge bricht. Darüber hinaus
werden auch die Beschichtungen und sonstigen nicht Span- und Faserbe
standteile nur wenig in ihrer Größe verändert, so daß sie sich nach dem Auf
schluß leicht abtrennen lassen, da sie dann wesentlich größer als die Späne
bzw. Fasern sind. Der Einsatz von so großen Holzwerkstoffstücken ist
möglich, weil durch die Imprägnierbehandlung das Material soweit vorbehan
delt ist, daß es überall mit Imprägnierlösung durchdrungen ist und so durch
Wärmeeinwirkung überall eine chemisch-hydrolytische Zerstörung des Bin
demittels erfolgen kann.
Der Einsatz der Imprägnierlösung eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, den Auf
schluß und besonders das Aufschlußergebnis zu steuern. So können über die
Zusammensetzung der Imprägnierlösung die Späne und Fasern sogar vergü
tet werden, d. h. diese können bedingt durch die Imprägnierung und/oder den
Aufschluß bessere chemische und physikalische Eigenschaften haben als
Frischspäne. Da besonders Spanplatten und mitteldichte Holzfaserplatten aus
Altmöbeln relativ hohe Formaldehydemissionen und -gehalte haben, ist es
sinnvoll, der Imprägnierlösung Harnstoff, Ammoniak oder Harnstoff bzw. Am
moniak abspaltende oder andere formaldehydbindende, formaldehydinhibie
rende oder formaldehydzerstörende Chemikalien zuzusetzen. Dadurch wird
auch die nach dem Aufschluß in der Ab- und Trocknungsluft freiwerdende
Formaldehydkonzentration verringert oder ganz vermieden. Durch eine Zuga
be von Laugen kann z. B. der Bildung von Säuren entgegengewirkt werden.
Im Holz enthaltene Säuren können neutralisiert werden. Die Späne können z. B.
leicht basisch eingestellt werden. Dadurch kann das Aushärten von zuge
setzten Bindemitteln verzögert werden, was besonders dann von Interesse ist,
wenn zwischen Beleimung und Verpressung ein größerer Zeitraum liegt. Auch
kann das Spektrum von Beschichtungen für die aus Sekundärspänen bzw.
-fasern hergestellten Holzwerkstoffe auch auf solche Materialien ausgeweitet
werden, die einen basischen Untergrund erfordern. Durch eine Zugabe von
Säuren läßt sich der Säuregehalt der wiedergewonnenen Späne und Fasern
erhöhen. Dadurch kann auf den Zusatz von Härtern zum Bindemittel bei der
Holzwerkstoffherstellung ganz oder teilweise verzichtet werden oder das
Aushärten des Bindemittels ganz einfach nur beschleunigt werden. Eine Zu
gabe von Säuren wirkt sich auch vorteilhaft aus, wenn aus den so wiederge
wonnenen Spänen bzw. Fasern Werkstoffe hergestellt werden, auf die Be
schichtungen aufgebracht werden, die ein säurehärtendes Klebstoffsystem
besitzen. In diesem Fall könnte das Klebstoffsystem vereinfacht werden und
auch das Aufbringen der Beschichtung würde beschleunigt. Auch wird der
Aufschlußprozeß durch eine Säurezugabe zur Imprägnierlösung beschleunigt.
Vorteilhaft ist auch die Zugabe von Oxidations- oder Reduktionsmitteln. Durch
diese kann einerseits freiwerdendes Formaldehyd zerstört werden, anderer
seits kann z. B. durch die Zugabe von Peroxiden auch Harnstoff in gewissen
Umfang reaktiviert werden. Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung im Hinblick
auf die Zusammensetzung der Imprägnierlösung ist auch die Zugabe von
Bindemitteln wie z. B. Harnstoff-Formaldehyd-Harzen oder Bindemittel-Zu
schlagstoffen wie z. B. Paraffinen zur Imprägnierlösung. Dies wirkt sich auf die
Formaldehydminderung bzw. auf die spätere Quellung und Wasseraufnahme
der Sekundärspäne und -fasern positiv aus, und es kann auf eine weitere Be
leimung der wiedergewonnenen Späne und Fasern nach dem Aufschluß ganz
oder teilweise verzichtet werden. Darüber hinaus brauchen die Späne und
Fasern für eine Weiterverarbeitung zu Platten nicht so stark getrocknet zu
werden. Sollen die wiedergewonnenen Späne zu Fasern für die Faserplatten
herstellung verarbeitet werden, so ist die Zugabe von ligninerweichenden
Chemikalien wie z. B. Methanol, Sulfiten oder auch Ammoniak sinnvoll, um bei
der späteren Fasererzeugung Energie zu sparen.
Eine Standardimprägnierlösung wird ca. 0,5 bis 3% Harnstoff, und ca. 0,1 bis
1% Ammoniak oder ca. 0,5% Natronlauge (gelöst in Wasser) enthalten. Durch
die in der Imprägnierlösung enthaltenen Chemikalien wird kein Holzaufschluß
(Delignifizierung) wie bei einer Zellstofferzeugung herbeigeführt werden.
Durch Zugabe von Chemikalien in den Aufschlußbehälter während des Auf
schlusses kann der Aufschluß ebenfalls positiv beeinflußt werden. So kann z. B.
durch ein Eingasen von Ozon freigewordenes Formaldehyd zerstört wer
den.
Da hohe Temperaturen die Späne schädigen, ist es vorteilhaft, wenn der Auf
schluß mit einem gesteuerten Temperaturprofil durchgeführt wird. Dies kann
so aussehen, daß zu Anfang des Aufschlusses die Temperatur auf ein höhe
res Temperaturniveau gebracht wird und zum Ende des Aufschlusses hin eine
abfallende Temperatur vorliegt. Auch ein anderes, nicht konstantes Tempera
turprofil ist möglich.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand der nachfolgenden Beispiele 1
bis 11 näher beschrieben.
Altmöbel, Produktionsreststücke und Ausschuß, die Spanplatten und/oder
MDF oder andere Holzwerkstoffe enthalten, werden mittels eines handelsüb
lichen Vorbrechers (z. B. Vorbrecher der Firmen Pallmann oder Maier) zu
Stücken mit einer Kantenlänge von 10 bis 20 cm gebrochen. Durch das Vor
brechen zu der genannten Größe erhält man einerseits ein optimales Schütt
gewicht (Masse pro Volumen), andererseits werden die Späne und Fasern
wie auch die Beschichtungen und Kantenmaterialien nur in geringem Maße
mechanisch geschädigt. Metall-, Kunststoff und Massivholzteile müssen nicht
abgetrennt werden. Spanplatten und MDF oder andere Holzwerkstoffe kön
nen getrennt oder gemischt aufgeschlossen werden. Die vorgebrochenen
Holzwerkstoffteile werden in einen stehenden oder rotierenden Aufschluß-/
Druckbehälter gefüllt. Bei der angegebenen Größe erreicht man dabei ein
Schüttgewicht von etwa 350 bis 400 kg/m³. Der Druckbehälter wird ver
schlossen und evakuiert, so daß sich ein Unterdruck von 150 bis 200 mbar
(absolut) einstellt. Die Zeitdauer bis zur Einstellung dieses Unterdruckes ist
von der eingesetzten Technik abhängig. Durch den Unterdruck entweicht die
Luft aus den Holzwerkstoffstücken. Dadurch kann die nun zugegebene
Imprägnierlösung in kurzer Zeit in die Holzwerkstoffe eindringen. Diese
Eindringdauer beträgt bei Spanplatten etwa 5 bis 15 Minuten und ist von der
Art des Holzwerkstoffes, vom Unterdruck, von der Zusammensetzung der
Imprägnierlösung und deren Temperatur abhängig. Die Imprägnierlösung
besteht aus Wasser, Harnstoff und Natronlauge. Die Holzwerkstoffstücke
werden dieser Lösung solange ausgesetzt, bis diese mindestens 50% ihres
Eigengewichtes entsprechend einem Flottenverhältnis (Verhältnis von
Holzwerkstoffen zu Imprägnierlösung nach Beendigung des
Imprägniervorganges) von 1 : 0,5 aufgenommen haben. Danach wird in dem
Aufschlußbehälter wieder Normaldruck hergestellt und die nicht
aufgenommene Imprägnierlösung wird aus dem Aufschlußbehälter
abgelassen. Diese läßt sich für den nächsten Aufschluß weiter verwenden.
Der Aufschlußbehälter wird dann wieder verschlossen und auf 110°C für etwa
20 Minuten aufgeheizt. Das Aufheizen erfolgt aufgrund der Freiräume zwi
schen den Plattenstücken in relativ kurzer Zeit. Nach dieser Behandlung lie
gen die Späne bzw. Fasern wieder in ihrer ursprünglichen geometrischen
Form vor. Die Beschichtungen und Kantenmaterialien sowie andere uner
wünschte Bestandteile sind abgelöst und können durch eine nachfolgende
Siebung oder eine Windsichtung oder eine Kombination von beidem von der
Span- bzw. Faserfraktion abgetrennt werden. Entsprechendes gilt für
Massivholz-, Span- oder Faserplattenstücke, die nicht gelöst werden konnten.
Der Rückstand kann weiter sortiert werden, z. B. in Vollholz-, Kunststoff- und
Metallteile. Diese können weiter verarbeitet, thermisch zur Strom- oder Ener
gieerzeugung genutzt oder anders entsorgt werden. Metalle können z. B. über
Magnete oder Metalldetektoren abgetrennt werden. Kunststoffe und Holzteile
durch NIR-spektroskopische oder andere Verfahren sortiert und getrennt wer
den.
Aus den wiedergewonnenen Spänen bzw. Fasern lassen sich ohne Zugabe
frischer Späne bzw. Fasern mit üblicher Technik und handelsüblichen, un
modifizierten Bindemitteln wie z. B. Harnstoff-, Melamin-, Phenol-Formalde
hydharzen, Isocyanaten (MDI/PMDI) oder Mischharzen Span- bzw. Faserplat
ten herstellen, die die gleichen oder sogar bessere Eigenschaften als das
Ausgangsmaterial haben (s. Tab. 1 und 2). Dies gilt sowohl für die technolo
gischen Eigenschaften als auch für die Formaldehydemission.
Wie Beispiel 1, nur werden Aufschlußmaterial und Imprägnierlösung bereits
im angestrebten Flottenverhältnis in einen drehenden oder einen mit einem
Rühr- bzw. Mischwerk ausgestatteten Aufschlußbehälter gefüllt. Dies bedeu
tet, es wird maximal soviel Imprägnierlösung in den Aufschlußbehälter gege
ben, wie das Aufschlußmaterial aufnehmen kann. Die Durchmischung und
gleichmäßige Aufnahme der Imprägnierlösung erfolgt dabei durch das Drehen
des Aufschlußbehälters oder das Rühr- bzw. Mischwerk. Der Aufschluß
behälter kann dabei von Anfang an, d. h. direkt nach dem Verschließen, auf
geheizt werden.
Wie Beispiel 1, jedoch findet die Imprägnierung in einem anderen Behälter
statt als dem Aufschlußbehälter und die fertigimprägnierten
Holzwerkstoffstücke werden in den Aufschlußbehälter gefüllt, so daß die
Temperaturbeaufschlagung direkt erfolgen kann.
Wie Beispiel 1, jedoch ohne Unterdruck.
Wie Beispiel 1, 2, 3 und 4, nur daß der Aufschluß drucklos durchgeführt wird.
Wie Beispiel 1 und 4, nur daß die Imprägnierlösung eine höhere Temperatur
als die Umgebungstemperatur aufweist, vorzugsweise 60 bis 80°C.
Wie Beispiel 1, 2 und 4, nur daß Imprägnierung und Aufschluß kontinuierlich
oder im "batch" Verfahren durchgeführt werden.
Wie Beispiel 1, 2, 3 und 4, nur daß der Imprägnierlösung formaldehydbinden
de, formaldehydinhibierende oder formaldehydzerstörende Chemikalien, wie
z. B. Harnstoff Ammoniak oder Harnstoff bzw. Ammoniak abspaltende Stoffe
zugesetzt werden.
Wie Beispiel 1, 2, 3 und 4, nur daß der Imprägnierlösung Laugen wie z. B. Na
tronlauge, Säuren wie z. B. Schwefelsäure, Oxidations- oder Reduktionsmittel,
Bindemittel wie z. B. Harnstofformaldehyharze, bindemittelkonservierende
oder bindemittelreaktivierende Stubstanzen, alle Chemikalien in einer Ge
samtkonzentration bis zu 30% zugegeben werden.
Wie Beispiel 1, 2, 3 und 4, nur daß die wiedergewonnenen Späne bzw. Fa
sern nach dem Aufschluß im noch feuchten, angetrockneten oder getrockne
ten Zustand mit Chemikalien nach den Beispielen 8 und 9 behandelt werden.
Wie vorangegangene Beispiele , nur daß während des Aufschlusses Chemi
kalien nach den Beispielen 8 und 9 oder andere Chemikalien in den Auf
schlußbehälter zugegeben werden. So kann durch ein Eingasen von Ozon z. B.
freigewordenes Formaldehyd zerstört werden.
Wie vorangegangene Beispiele, nur daß in zwei oder mehreren, miteinander
gekoppelten Aufschlußbehältern nebeneinander gearbeitet wird.
Die Tabellen 1 und 2 geben einen Überblick über die Eigenschaften von aus
wiedergewonnenem Spanmaterial hergestellten Platten. Es zeigen:
Tabelle 1: Eigenschaften einer aus wiedergewonnenem Spanmaterial her
gestellten Laborspanplatte, der Möbelspanplatte (Produktion
1993) aus der die Späne wiedergewonnen wurden (nach Entfer
nen der Beschichtung) und einer Laborspanplatte, die aus In
dustriespänen des Möbelspanplattenherstellers hergestellt
wurde.
Tabelle 2: Eigenschaften einer aus wiedergewonnenem Spanmaterial
(Sekundärspäne) hergestellten Laborspanplatte, der Altmöbels
panplatte von 1964 aus der die Späne wiedergewonnen wurden
(nach Entfernen der Beschichtung) und einer Labor-MDF, die
aus Fasern hergestellt wurde, die durch Mahlung von wiederge
wonnenen Spänen der Altmöbelspanplatte erzeugt wurden.
Das erfinderische Verfahren wird anhand eines Beispiels näher erläutert.
In Fig. 1 ist schematisch eine Anlage zum Aufschluß von Spanplatten und
Holzwerkstoff-reststücken gemäß der Erfindung dargestellt. In Fig. 2 ist
schematisch der Verfahrensablauf dargestellt.
Holzwerkstoffreststücke werden durch einen Radlader 1 oder einen Greifbag
ger oder ein anderes geeignetes Gerät auf einen Vorbrecher 2 gegeben.
Durch den Vorbrecher 2 werden die Holzwerkstoffe zu flächigen Stücken mit
einer Kantenlänge von durchschnittlich 10 bis 20 cm vorgebrochen. Das vor
gebrochene Material wird dann über eine geeignete Fördereinrichtung 17 in
den Aufschlußbehälter 3 gefördert. Der Aufschlußbehälter 3 hat hier auch die
Funktion eines Imprägnierbehälters. Nachdem der Aufschlußbehälter 3 befüllt
ist, wird er luftdicht verschlossen. Über eine Vakuumpumpe 9 wird die im Auf
schlußbehälter 3 und den Holzwerkstoffen enthaltene Luft abgesaugt bis sich
ein Unterdruck von etwa 150 bis 200 mbar (absolut) eingestellt hat. Unter Auf
rechterhaltung des Vakuums wird nun aus dem Ansetzbehälter 4 für Impräg
nierlösung über eine Leitung 15 die Imprägnierlösung in den Aufschlußbehäl
ter 3 geführt, bis die Holzwerkstoffe vollständig von dieser bedeckt sind. Im
Aufschlußbehälter 3 wird nun wieder Normaldruck eingestellt. Zur Beschleuni
gung des Eindringens der Imprägnierlösung könnte auch Überdruck angelegt
werden. Auch eine Imprägnierung bei Normaldruck ist möglich. Der Ansetz
behälter 4 für die Imprägnierlösung verfügt über ein Rührwerk 5 und eine Zu
fuhr für Chemikalien 6 und eine Zuleitung für Wasser 7. Ist der Imprägniervor
gang abgeschlossen, d. h. haben die Holzwerkstoffstücke mindestens 50% ih
res Eigengewichtes an Imprägnierlösung aufgenommen, wird über eine Lei
tung 10 die überschüssige Imprägnierlösung aus dem Aufschlußbehälter 3 zu
rück in den Ansetzbehälter 4 abgelassen. Darin wird sie wieder aufgefüllt und
für den nächsten Imprägniervorgang verwendet. Der Aufschlußbehälter 3 wird
nach dem Ablassen der überschüssigen Imprägnierlösung wieder druckdicht
verschlossen und nun über die Mantelfläche oder durch direkte Wärmezufuhr
durch Heißluft, Dampf oder einen anderen gasförmigen Wärmeträger mittels
einer Wärmequelle 8 aufgeheizt. Es wird beispielsweise eine Temperatur von
110°C für 20 Minuten im Aufschlußbehälter 3 hergestellt. Danach wird die
Wärmezufuhr beendet und der Aufschlußbehälter 3 wird durch eine Austrags
vorrichtung 16 entleert. Anstelle einer Austragsvorrichtung könnte der Auf
schlußbehälter auch durch eine über die ganze Breite sich erstreckende Öff
nung im unteren Bereich geleert werden. Das aufgeschlossene Material wird
in ein Silo 11 oder einen anderen geeigneten Lagerbehälter geführt. Von dort
wird es kontinuierlich auf eine Siebmaschine 12 gegeben. Dort werden Späne
bzw. Fasern von Beschichtungen, Massivholzteilen, Kantenmaterialien und
anderen Nicht-Span-Bestandteilen getrennt. Die abgetrennten Späne bzw.
Fasern werden nun einer Weiterverarbeitung 14 zugeführt. Die abgetrennten
übrigen Bestandteile können nun weitersortiert werden oder zwecks Volu
menverringerung mittels einer Presse 13 verdichtet werden.
Claims (25)
1. Verfahren zur Wiedergewinnung von Spänen und Fasern aus mit
Harnstofformaldehyd-Bindemitteln oder mit anderen hydrolysierbaren
oder chemisch aufschließbaren Bindemitteln verleimten Holzwerk
stoffreststücken, Altmöbeln, Produktionsrückständen, Abfällen und
anderen holzwerkstoffhaltigen Materialien, bei dem bei erhöhter
Temperatur die Holzwerkstoffstücke aufgeschlossen werden, dadurch
gekennzeichnet, daß in einem ersten Schritt die Holzwerkstoffstücke
mit einer Tränk- bzw. Imprägnierlösung imprägniert und vorgequollen
werden bis sie mindestens 50% ihres Eigengewichtes an
Imprägnierlösung aufgenommen haben und in einem zweiten Schritt
die imprägnierten Holzwerkstoffstücke auf 80°C bis 120°C erwärmt
werden und das so aufgeschlossene Holzwerkstoffmaterial
anschließend durch eine Siebung und/oder Windsichtung sortiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die
Imprägnierung in einem Imprägnierbehälter stattfindet und daß die
imprägnierten Holzwerkstoffstücke in einem anderen Behälter, dem
Aufschlußbehälter der Temperatureinwirkung ausgesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die
Imprägnierung und die Temperatureinwirkung im Aufschlußbehälter (3)
stattfinden.
4. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die
Imprägnierung vor dem Erwärmen des Aufschlußbehälters (3)
stattfindet.
5. Verfahren nach Anspruch 3 dadurch gekennzeichnet, daß die
Imprägnierung und die Temperatureinwirkung gleichzeitig stattfinden.
6. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß die Holzwerkstoffstücke flächig sind und eine
Kantenlänge von mindestens 10 bis 20 cm aufweisen.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 und 6 dadurch
gekennzeichnet, daß die Imprägnierung mindestens 1 Minute dauert.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6 dadurch gekennzeich
net, daß die Temperatureinwirkung mindestens 1 Minute dauert.
9. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die den Holzwerkstoffstücken zugegebene
Menge Imprägnierlösung so bemessen ist, daß die gesamte Flüssigkeit
durch die Holzwerkstoffstücke aufgenommen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9 dadurch
gekennzeichnet, daß der Imprägnier- oder Aufschlußbehälter (3) ein
rotierender Behälter ist, oder daß er mit einem Misch- oder Rührwerk
(16) ausgestattet ist zum Durchmischen der Holzwerkstoffstücke und
der Imprägnierlösung.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 dadurch gekennzeich
net, daß den Holzwerkstoffstücken soviel Imprägnierlösung zugegeben
wird, daß das gesamte Holzwerkstoffmaterial dadurch bedeckt ist, und
daß nach Flüssigkeitsaufnahme die restliche Imprägnierlösung
abgelassen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11 dadurch gekennzeichnet, daß das
Verfahren in einem stehenden Behälter durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß in dem Aufschlußbehälter (3) ein Überdruck bis 2
bar herrscht.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Holzwerkstoffstücke einen Anteil an
Imprägnierlösung in Höhe von 80% ihres Eigengewichtes aufweisen
und einer Temperatur von 110°C für 20 Minuten ausgesetzt werden.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Temperatureinwirkung bei Normaldruck
durchgeführt wird.
16. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Imprägnierung mit Imprägnierlösung bei einem
unter Normaldruck liegenden Unterdruck bzw. nach einer Unterdruck
behandlung (Evakuierung) der Holzwerkstoffstücke stattfindet.
17. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Imprägnierung mit Imprägnierlösung bei einem
über Normaldruck liegenden Überdruck statt findet.
18. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Imprägnierung mit Imprägnierlösung unter einer
Kombination von Unter- und Überdruck stattfindet.
19. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Holzwerkstoffstücke vor dem Imprägnieren er
wärmt werden.
20. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß die Imprägnierlösung bei und/oder vor dem Im
prägniervorgang erwärmt wird (vorzugsweise auf eine Temperatur bis
80°C).
21. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Imprägnierlösung formaldehydbindende, for
maldehydinhibierende oder formaldehydzerstörende Chemikalien wie
Harnstoff, Ammoniak oder Harnstoff bzw. Ammoniak abspaltende
Chemikalien zugesetzt werden.
22. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch ge
kennzeichnet, daß der Imprägnierlösung Laugen wie z. B. Natronlau
ge, Säuren wie z. B. Schwefelsäure, Oxydations- oder Reduktionsmittel,
Bindemittel wie z. B. Harnstofformaldehydharze, bindemittelkonservie
rende oder bindemittelaktivierende Substanzen, alle Chemikalien in
einer Gesamtkonzentration bis zu 30%, zugegeben werden.
23. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß während des Aufschlusses Chemikalien in den
Aufschlußbehälter (3) zugegeben werden.
24. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche dadurch
gekennzeichnet, daß während des Aufschlusses mit einem
Temperaturprofil gearbeitet wird, z. B. einer zunächst höheren und dann
absinkenden Temperatur.
25. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die wiedergewonnenen Späne bzw. Fasern nach
dem Aufschluß im noch feuchten, angetrockneten oder getrockneten
Zustand mit Chemikalien nach den Ansprüchen 21 und/oder 22
behandelt werden.
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8130 | Withdrawal |