AT524158B1 - Verfahren zur wiederverwendung von fasern aus beschichteten mdf-platten - Google Patents

Verfahren zur wiederverwendung von fasern aus beschichteten mdf-platten Download PDF

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AT524158B1 ATA50761/2020A AT507612020A AT524158B1 AT 524158 B1 AT524158 B1 AT 524158B1 AT 507612020 A AT507612020 A AT 507612020A AT 524158 B1 AT524158 B1 AT 524158B1
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendung von Fasern aus beschichteten Alt-MDF-Platten in der Herstellung von MDF-Platten. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der Aufschließungsschritt aus einer optionalen thermischen Hydrolyse unter Druck in einer Dampfatmosphäre und einer atmosphärischen thermischen Hydrolyse besteht, wobei die Fasern in einer wässrigen Phase vereinzelt werden, nach dem Trennungsschritt die Suspension mechanisch entwässert wird, wobei die Fasern in einer Zerfaserungsvorrichtung in Dampf vereinzelt, einer Beleimung zugeführt und weiter zu MDF-Platten verarbeitet werden. Dies erlaubt ein besonders schonendes Recycling der Fasern und die Herstellung hochqualitativer MDF-Platten aus wiederverwendeten Fasern.

Description

Beschreibung
VERFAHREN ZUR WIEDERVERWENDUNG VON FASERN AUS BESCHICHTETEN MDFPLATTEN
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederverwendung von Fasern aus beschichteten Alt-MDF-Platten in der Herstellung von MDF-Platten, wobei die Alt- MDF-Platten einen optionalen Zerkleinerungsschritt und einen Reinigungsschritt zur Abscheidung von Fremdstoffen durchlaufen, gefolgt von einem Aufschließungsschritt zur Vereinzelung von Fasern aus den beschichteten Alt-MDF-Platten und einem nachfolgenden Trennungsschritt in dem die vereinzelten Fasern und die Beschichtung der Alt-MDF-Platten getrennt und die vereinzelten Fasern abgeschieden werden, wobei der Trennungsschritt einen Sieb- und/oder Sichtschritt umfasst.
[0002] Das Recycling von MDF-Platten zielt darauf ab, den Wertstoff Holzfaser wieder nutzen zu können und insbesondere eine thermische Verwertung der gebrauchten MDF-Platten zu vermeiden. Die Wiedernutzung der Fasern zur Herstellung von MDF- Platten erfordert allerdings, dass die Fasern auch nach dem Recycling zufriedenstellende, d.h. den Frischfasern ähnliche, Qualitätseigenschaften aufweisen. Häufig sind MDF-Platten beschichtet, z.B. mit Melaminpapier, Folien aus PVC oder ähnlichen Kunststoffen oder alternativen Materialien, wie z.B. einer Furnier. Die Beschichtung der gebrauchten MDF-Platten stellt eine potentielle Verunreinigung der zu gewinnenden Faser dar und wäre bei der Herstellung von MDF-Platten daher schädlich.
[0003] Die EP 0581039 A1 beschreibt ein Verfahren zum Recycling von Holzwerkstoffen und umfasst zunächst ein Brechen der Elemente in kleine Bruchstücke, einen Aufschließungsschritt unter hohem Druck in einer gesättigten Atmosphäre und einen Reinigungsschritt, wobei nach dem Reinigungsschritt ein Trennungsschritt zur Abtrennung von Materialresten erfolgen kann.
[0004] Die AT 405038 B offenbart ein Verfahren zur Aufbereitung von Faserplattenabfällen, dass dadurch gekennzeichnet ist, dass die Zerfaserung der zerkleinerten Faserplattenabfälle durch eine Dampfexpansion erfolgt, wobei davor eine drucklose Wärmebehandlung in einem flüssigen Medium mit anschließender Druckbehandlung erfolgt.
[0005] Die DE 19509152 wiederum offenbart ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Fasern aus holzwerkstoffhaltigen Materialien. Dabei werden die Holzwerkstoffstücke in einem ersten Schritt imprägniert und in einem zweiten Schritt erwärmt, wobei das aufgeschlossene Holzwerkstoffmaterial durch Siebung und/oder Sichtung sortiert wird.
[0006] Es besteht die Aufgabe darin, ein Verfahren zu entwickeln, das ein besonders schonendes Recycling der Fasern aus gebrauchten MDF-Platten erlaubt. Ebenso wichtig für die Qualität des Endprodukts ist die weitere Prozessführung zur Herstellung der MDF-Platten.
[0007] Dies gelingt erfindungsgemäß dadurch, dass der Aufschließungsschritt eine optionale thermische Hydrolyse der Alt-MDF-Platten unter Druck in einer Dampfatmosphäre und eine atmosphärische thermische Hydrolyse der Alt-MDF- Platten in einer wässrigen Phase umfasst, die vereinzelten Fasern nach dem Aufschließungsschritt als Suspension dem Trennungsschritt zugeführt werden und der Sieb- und/oder Sichtschritt an der Suspension erfolgt, nach dem Trennungsschritt die Suspension mechanisch entwässert wird und die aus der Suspension entwässerten Fasern zusammen mit Dampf einer Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden, wobei in der Zerfaserungsvorrichtung die Fasern in dem Dampf vereinzelt werden, die so vereinzelten Fasern optional mit Frischfasern vermischt, einer Beleimung zugeführt und weiter zu MDF-Platten verarbeitet werden. Dabei sei mit Alt-MDF-Platten eine bereits einmal hergestellte MDF-Platte bezeichnet, die nun einer Wiederverwendung zugeführt wird, wobei die Fasern aus der Alt-MDFPlatte gewonnen werden sollen. Erfindungsgemäß durchlaufen die Alt-MDF Platten einen optionalen Zerkleinerungsschritt. Dabei werden die Platten in kleine Bruchstücke mit Abmessungen von einigen Zentimetern aufgebrochen. So ist eine verbesserte Vereinzelung der Fasern in einem nachfolgenden Aufschließungsschritt möglich. In dem Reinigungsschritt zur Abscheidung von Fremdstoffen werden grobe Fremdstoffe, z.B. Steine, Metalle, etc., abgetrennt, was neben der Reinigung auch einen Schutz der nachfolgenden, im Prozess verwendeten Maschinen erlaubt.
Der Reinigungsschritt kann beispielsweise im Rahmen einer einfachen Sink-Schwimmtrennung in einer Flüssigkeit, z.B. Wasser, erfolgen, wobei vorteilhafterweise die Alt-MDF-Platten benetzt und insbesondere durchfeuchtet werden. Nach dem Reinigungsschritt folgt der Aufschließungsschritt zur Vereinzelung der Fasern aus den Alt-MDF-Platten. Erfindungsgemäß umfasst der Aufschließungsschritt eine optionale thermische Hydrolyse der Alt-MDF-Platten unter Druck in einer Dampfatmosphäre und eine atmosphärische thermische Hydrolyse der Alt-MDF-Platten in einer wässrigen Phase. Dabei erlaubt die atmosphärische thermische Hydrolyse der Alt-MDF-Platten in einer wässrigen Phase einen besonders schonenden Faseraufschluss. Dies kann vorteilhafterweise in einer Auflösetrommel oder einem Pulper erfolgen. Entsprechend dem Prinzip der thermischen Hydrolyse unterstützen höhere Temperaturen die Geschwindigkeit des Aufschlusses, wobei bei der atmosphärischen thermischen Hydrolyse Temperaturen bis zu 100°C realisierbar sind. Durch die schonende Behandlung wird eine Vereinzelung der Beschichtung vermieden, bzw. bleiben größere Beschichtungssegmente erhalten, was vorteilhaft bei einer späteren Trennung ist. Entsprechend der Durchführung der atmosphärischen Hydrolyse in einer wässrigen Phase, werden die Fasern in der wässrigen Phase vereinzelt und nach dem Aufschließungsschritt als Suspension dem Trennungsschritt zugeführt. Der Trennungsschritt umfasst eine Siebung und/oder Sichtung der Suspension, was beispielsweise über Siebe, Screens, etc. oder über Zyklone erfolgen kann. Bei der Siebung und/oder Sichtung der Suspension werden die vereinzelten Fasern und die Beschichtung der Alt-MDF-Platten voneinander getrennt und die vereinzelten Fasern abgeschieden. Nicht vereinzelte Faserbündel können so auch von den bereits vereinzelten Fasern abgeschieden werden und beispielsweise stromaufwärts wieder dem Prozess rückgeführt werden. Nach dem Trennungsschritt liegen im wesentlichen vereinzelte Fasern in einer Suspension vor, die nun mechanisch entwässert werden. Verschiedene mechanische Entwässerungsverfahren sind denkbar, beispielsweise in einer Walzenpresse, was eine vorhergehende Mattenbildung über einen Stoffauflauf erfordert, oder einfach über eine Schneckenpressenentwässerung der Suspension. Die mechanische Entwässerung der Suspension führt dazu, dass die Fasern nicht mehr vereinzelt sondern als feuchter Faserstoff vorliegen. Die aus der Suspension entwässerten Fasern - bzw. genauer der feuchte Faserstoff - wird nun zusammen mit Dampf einer Zerfaserungsvorrichtung, wie z. B. einem Refiner, zugeführt, wobei in der Zerfaserungsvorrichtung die Fasern aus dem feuchten Faserstoff in dem Dampf vereinzelt werden. Die so vereinzelten Fasern werden optional mit Frischfasern vermischt, einer Beleimung zugeführt und schließlich zu MDF-Platten verarbeitet.
[0008] Durch die durchgehend schonende Behandlung der Fasern können so qualitativ hochwertige MDF-Platten aus wiederverwendeten Fasern hergestellt werden, bzw. kann ein hoher Anteil an Frischfasern durch wiederverwendete Fasern substituiert werden und daraus eine hochwertige MDF-Platte hergestellt werden.
[0009] Eine günstige Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die optionale thermische Hydrolyse unter Druck in einem Autoklaven erfolgt und die atmosphärische thermische Hydrolyse in einem Auflöser erfolgt, wobei in dem Auflöser Turbulenz in die wässrige Phase eingebracht wird, z.B. durch Rühren der wässrigen Phase. Vorteilhafterweise erfolgt die Vereinzelung der Fasern aus den beschichteten Alt-MDF-Platten unter atmosphärischen Bedingungen in einer wässrigen Phase, beispielsweise in Wasser, wobei eine steigende Temperatur förderlich für die Hydrolyse ist. Durch das Einbringen von Turbulenz, z.B. durch Rühren der wässrigen Phase, erfolgt die Vereinzelung der Fasern aus den Alt-MDF- Platten verbessert bzw. beschleunigt. Zum Einbringen von Turbulenz können aus der Faseraufbereitung bekannte Vorrichtungen, wie z.B. eine Auflösetrommel oder ein Pulper, Verwendung finden. Um eine weitere Verbesserung der Vereinzelung der Fasern zu erzielen kann eine optionale thermische Hydrolyse der Alt-MDF-Platten unter Druck der atmosphärischen thermischen Hydrolyse vorgelagert werden. Die optionale thermische Hydrolyse erfolgt in einer Dampfatmosphäre unter Druck, beispielsweise in einem Autoklaven, der kontinuierlich oder chargenweise betrieben werden kann. Vorteilhafterweise erfolgt die optionale thermische Hydrolyse unter einem Druck von 1,2 bis 1,5 bar ü bei Verweilzeiten von 5 bis 8 Minuten. Die optionale thermische Hydrolyse unter Druck kann auch unter sauren Bedingungen erfolgen. Durch die Schaffung saurer Bedingungen kann insbesondere die Vereinzelung von Fasern aus basischen Holzmaterialien bzw. Alt-MDF-Platten ge-
fördert werden.
[0010] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens erfolgt die atmosphärische thermische Hydrolyse in einer wässrigen Phase, wobei der Fasergehalt an der wässrigen Phase kleiner 10 Gew.-% ist und bevorzugt in einem Bereich zwischen 2 Gew.-% und 5 Gew.-% liegt. Erfindungsgemäß erfolgt die Vereinzelung der Fasern in einem Aufschließungsschritt umfassend eine atmosphärische thermische Hydrolyse der Alt-MDF-Platten in einer wässrigen Phase. Vorteilhafterweise erfolgt die atmosphärische thermische Hydrolyse unter einer großen Verdünnung, wobei der Fasergehalt an der wässrigen Phase kleiner 10 Gew.-% ist und bevorzugt in einem Bereich zwischen 2 Gew.-% und 5 Gew.-% liegt. Durch die hohe Verdünnung wird eine schonende Vereinzelung der Fasern möglich. Die atmosphärische Hydrolyse kann beispielsweise in einer Auflösetrommel oder einem Pulper erfolgen.
[0011] Eine ebenso günstige Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufschließungsschritt die Suspension einer Mahlvorrichtung zugeführt wird, wobei die Mahlung der Suspension dem Trennungsschritt vorgelagert ist. Nach dem Aufschließungsschritt liegen in der Suspension neben vereinzelten Fasern auch nicht vereinzelte Faserbündel vor. Vorteilhafterweise können in der Mahlvorrichtung die nicht vereinzelten Faserbündel weiter aufgeschlossen werden, wodurch der Anteil an vereinzelten Fasern erhöht wird. Geeignete Mahlvorrichtung umfassen beispielsweise Refiner, bzw. HC-Refiner.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführung des Verfahrens wird die Suspension nach dem Trennungsschritt mechanisch entwässert, wobei nach der Entwässerung der Fasergehalt zwischen 40 Gew.-% und 60 Gew.-%, bevorzugt zwischen 45 Gew.-% und 55 Gew.-% beträgt. Zur Herstellung von MDF-Platten im Trockenverfahren müssen die Fasern zur weiteren Verwendung vergleichsweise trocken vorliegen, typischerweise bei einem Trockengehalt von 50 Gew.-%. Dazu wird die Suspension vorteilhafterweise mechanisch in einer Presse, z.B. einer Schneckenpresse oder einer Rollenpresse entwässert. Dies kann einfach über eine Schneckenpressenentwässerung der Suspension erfolgen. Ein höherer Entwässerungsgrad ist darstellbar durch eine mechanische Entwässerung in einer Walzenpresse, wobei zur Entwässerung in der Walzenpresse zuvor aus der Suspension eine Matte, beispielsweise über einen Stoffauflauf, zu bilden ist. Nach der mechanischen Entwässerung der Suspension liegen die Fasern nicht mehr vereinzelt, sondern als feuchter Faserstoff vor.
[0013] Eine besonders günstige Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die mechanisch entwässerten Fasern über eine Schnecke einer Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden. Nach der mechanischen Entwässerung der Suspension liegen die Fasern als feuchter Faserstoff vor, wobei erfindungsgemäß der Faserstoff zusammen mit Dampf der Zerfaserungsvorrichtung zugeführt wird und in der Zerfaserungsvorrichtung die Fasern im Dampf vereinzelt werden. Die Beschickung der Zerfaserungsvorrichtung über eine Schnecke, bzw. Stopfschnecke, erlaubt an der Zerfaserungsvorrichtung einlassseitig einen dampfdichten Abschluss, wobei der über die Schnecke der Zerfaserungsvorrichtung zugeführte Faserstoff die Dampfabdichtung bewirkt.
[0014] Eine weitere günstige Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Fasern optional mit Frischfasern vermischt werden, wobei die Frischfasern zusammen mit Dampf einer Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden und die Frischfasern in dem Dampf vereinzelt werden, wobei weiter der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung die in der Zerfaserungsvorrichtung vereinzelten Fasern zugeführt werden und eine Mischung aus vereinzelten Frischfasern und vereinzelten Fasern aus der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung ausgeführt wird. Die Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung ist beispielsweise als Refiner ausgeführt. Vorteilhafterweise werden der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung auch die vereinzelten Fasern zugeführt, wobei eine Mischung der vereinzelten Fasern und der vereinzelten Frischfasern in der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung nach der Vereinzelung der Frischfasern erfolgt.
[0015] Eine vorteilhafte Ausführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Fasern optional mit Frischfasern vermischt werden, wobei die Frischfasern zusammen mit Dampf einer Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden, die Frischfasern in dem
Dampf vereinzelt werden und die vereinzelten Frischfasern mit dem Dampf aus der FrischfaserZerfaserungsvorrichtung ausgeführt und einer Mischvorrichtung zugeführt werden, die Mischung der vereinzelten Frischfasern und der in der Zerfaserungsvorrichtung vereinzelten Fasern in der Mischvorrichtung erfolgt, wobei der Mischvorrichtung die Frischfasern und die Fasern in Achsrichtung oder in Umfangsrichtung zugeführt werden und bei Zuführung der Frischfasern in Achsrichtung die Fasern in Umfangsrichtung zugeführt werden, bzw. bei Zuführung der Fasern in Achsrichtung die Frischfasern in Umfangsrichtung zugeführt werden. Die Fasern werden in einer Zerfaserungsvorrichtung und die Frischfasern in einer Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung vereinzelt. Die Mischung der Fasern und der Frischfasern erfolgt dann in der Mischvorrichtung, wobei die in Dampf vereinzelten Fasern bzw. Frischfasern der Mischvorrichtung zugeführt werden. Vorteilhafterweise werden bei Zuführung der Frischfasern in Achsrichtung die Fasern in Umfangsrichtung zugeführt, bzw. bei Zuführung der Fasern in Achsrichtung werden die Frischfasern in Umfangsrichtung zugeführt. So kann eine effektive Vermischung erreicht werden, d.h. eine gute Mischgüte bei gleichzeitig niedrigem Druckverlust. Die apparative Umsetzung ist einfach. So kann zur Mischung ein zylindrisches Behältnis dienen, wobei dem zylindrischen Behältnis Fasern oder Frischfasern in Achsrichtung bzw. am Umfang zugeführt werden. Ebenso ist ein kegelförmiges Behältnis, oder auch ein Behältnis mit einem zylindrischen Schuss und aufgesetztem Kegelstumpf denkbar. Auch die Verwendung eines adaptierten Zyklons ist denkbar, wobei Fasern bzw. Frischfasern am Umfang zugeführt und weiter Fasern bzw. Frischfasern durch das Tauchrohr dem Zyklon zuführbar sind. Der Abzug der Mischung erfolgt dann in Achsrichtung im konischen Unterteil des adaptierten Zyklons.
[0016] Die vorliegende Erfindung bietet zahlreiche Vorteile. So erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren einen schonenden Aufschluss der Fasern aus Alt- MDF-Platten, mit einer guten Abtrennung der Beschichtung, die bei der Wiederverwendung der Fasern einen Störstoff darstellen würde. Das Verfahren ist energieeffizient durch die Vereinzelung der Fasern in einer wässrigen Phase und durch die nachfolgende mechanische Trocknung der Suspension. Das Verfahren kann gut an einer bestehenden Anlage zur Herstellung von MDF-Platten nachgerüstet werden, wobei an den bestehenden Anlagenteilen bzw. Prozessschritten nur minimale Eingriffe erforderlich sind.

Claims (10)

Patentansprüche
1. Verfahren zur Wiederverwendung von Fasern aus beschichteten Alt-MDF-Platten in der Herstellung von MDF-Platten, wobei die Alt-MDF-Platten einen optionalen Zerkleinerungsschritt und einen Reinigungsschritt zur Abscheidung von Fremdstoffen durchlaufen, gefolgt von einem Aufschließungsschritt zur Vereinzelung von Fasern aus den beschichteten Alt-MDFPlatten und einem nachfolgenden Trennungsschritt, in dem die vereinzelten Fasern und die Beschichtung der Alt-MDF-Platten getrennt und die vereinzelten Fasern abgeschieden werden, wobei der Trennungsschritt einen Sieb- und/oder Sichtschritt umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufschließungsschritt aus einer optionalen thermischen Hydrolyse der Alt-MDF-Platten unter Druck in einer Dampfatmosphäre und einer atmosphärischen thermischen Hydrolyse der Alt-MDF- Platten in einer wässrigen Phase besteht, wobei die Fasern in der wässrigen Phase vereinzelt werden und die vereinzelten Fasern nach dem AufschlieBungsschritt als Suspension dem Trennungsschritt zugeführt werden und der Sieb- und/oder Sichtschritt an der Suspension erfolgt, nach dem Trennungsschritt die Suspension mechanisch entwässert wird und die aus der Suspension entwässerten Fasern zusammen mit Dampf einer Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden, wobei in der Zerfaserungsvorrichtung die Fasern in dem Dampf vereinzelt werden, die so vereinzelten Fasern optional mit Frischfasern vermischt, einer Beleimung zugeführt und weiter zu MDF-Platten verarbeitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale thermische Hydrolyse unter Druck in einem Autoklaven erfolgt und die atmosphärische thermische HydroIyse in einem Auflöser erfolgt, wobei in dem Auflöser Turbulenz in die wässrige Phase eingebracht wird, z.B. durch Rühren der wässrigen Phase.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale thermische Hydrolyse unter einem Druck von 1,2 bis 1,5 bar ü erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die optionale thermische Hydrolyse unter Druck und sauren Bedingungen erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die atmosphärische thermische Hydrolyse in einer wässrigen Phase erfolgt, wobei der Fasergehalt an der wässrigen Phase kleiner 10 Gew.-% ist und bevorzugt in einem Bereich zwischen 2 Gew.-% und 5 Gew.-% liegt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Aufschließungsschritt die Suspension einer Mahlvorrichtung zugeführt wird, wobei die Mahlung der Suspension dem Trennungsschritt vorgelagert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Trennungsschritt die Suspension mechanisch entwässert wird, wobei nach der Entwässerung der Fasergehalt zwischen 40 Gew.-% und 60 Gew.-%, bevorzugt zwischen 45 Gew.-% und 55 Gew.-% beträgt.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mechanisch entwässerten Fasern über eine Schnecke einer Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Fasern optional mit Frischfasern vermischt werden, wobei die Frischfasern zusammen mit Dampf einer Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden und die Frischfasern in dem Dampf vereinzelt werden, wobei weiter der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung die in der Zerfaserungsvorrichtung vereinzelten Fasern zugeführt werden und eine Mischung aus vereinzelten Frischfasern und vereinzelten Fasern aus der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung ausgeführt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die vereinzelten Fasern optional mit Frischfasern vermischt werden, wobei die Frischfasern zusammen mit Dampf einer Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung zugeführt werden, die Frischfasern in dem Dampf vereinzelt werden und die vereinzelten Frischfasern mit dem Dampf aus der Frischfaser-Zerfaserungsvorrichtung ausgeführt und einer Mischvorrichtung zugeführt werden, die Mischung der vereinzelten Frischfasern und der in der Zerfaserungsvorrichtung vereinzelten Fasern in der Mischvorrichtung erfolgt, wobei der Mischvorrichtung die Frischfasern und die Fasern in Achsrichtung oder in Umfangsrichtung zugeführt werden und bei Zuführung der Frischfasern in Achsrichtung die Fasern in Umfangsrichtung zugeführt werden, bzw. bei Zuführung der Fasern in Achsrichtung die Frischfasern in Umfangsrichtung zugeführt werden.
Hierzu keine Zeichnungen
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