DE195090C - - Google Patents

Info

Publication number
DE195090C
DE195090C DENDAT195090D DE195090DA DE195090C DE 195090 C DE195090 C DE 195090C DE NDAT195090 D DENDAT195090 D DE NDAT195090D DE 195090D A DE195090D A DE 195090DA DE 195090 C DE195090 C DE 195090C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
threads
solution
rubber
chloroform
silver
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT195090D
Other languages
English (en)
Publication of DE195090C publication Critical patent/DE195090C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L17/00Materials for surgical sutures or for ligaturing blood vessels ; Materials for prostheses or catheters
    • A61L17/06At least partially resorbable materials
    • A61L17/08At least partially resorbable materials of animal origin, e.g. catgut, collagen

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Surgery (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Vascular Medicine (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

Die zum Nähen von Wunden dienenden Fäden besitzen den Übelstand, daß sie Feuchtigkeit aufnehmen und auch das Eindringen von Bakterien gestatten..
Man hat deshalb schon vorgeschlagen, die Fäden mit Zelluloid, Kollodium oder Guttapercha zu behandeln. Diese Behandlungsweise gestattet aber nicht, die Fäden zuvor mit einem Antiseptikum, wie Sublimat, Silber
ίο o. dgl., zu versehen, das von dem Imprägniermittel aufgenommen und festgehalten wird. Auch zeigen alle derart behandelten Fäden Nachteile, die sie für die Praxis fast unbrauchbar machen. Mit Kollodium oder Zelluloid imprägnierte Fäden werden rauh und bekommen kleine Risse, die besonders in der Chirurgie durchaus unerwünscht, ja sogar schädlich sind, weil diese Risse den Bakterien als Schlupfwinkel dienen. Mit Guttapercha behandelte Fäden sind klebrig. Auch das früher geübte Verfahren, Nähseide für chirurgische Zwecke mit einem Antiseptikum und Wachs zu behandeln, verbietet sich bei den heute maßgebenden Begriffen von Aseptik und Antiseptik. Bekanntlich muß der Faden, wenn er wirklich steril sein soll, in einem Antiseptikum ausgekocht werden, da sonst die Seide leicht infiziert wird und so die Wunden gefährdet und zur Eiterung bringt.
Ein Wachsfaden kann nun nicht gekocht werden, ohne daß er sein Wachs verliert und somit unbrauchbar wird. Es ist aber auch festgestellt worden, daß Wachs, selbst wenn es steril ist, gegen Wunden nicht ohne jede schädliche Wirkung ist; vielmehr erregt es häufig eine geringe Eiterung.
Alle diese Übelstände werden nach vorliegender Erfindung bei Anwendung von Kautschuk, sofern er nicht vulkanisiert ist, vermieden.
Das Verfahren wird z. B. zweckmäßig in folgender Weise ausgeführt:
Fäden aus Nähseide, Zwirn, Hanf, Catgut, Silkworm usw. werden z. B. durch Kochen mit einer Sublimatlösung steril und antiseptisch gemacht und in Chloroform gebracht, sodann werden sie aus dem Chloroform in eine Lösung von Kautschuk in Chloroform getan, worauf man sie in Alkohol bringt und darin aufbewahrt.
Zum Imprägnieren von Fäden mit Kautschuk eignet sich besonders eine Lösung von Chloroform, da alle sonst gebräuchlichen Lösungsmittel, wie Terpentinöl, Benzol, Cumol, Benzin, die nicht gründlich genug aus dem Faden ausgetrieben werden können, eitererregend wirken und vom tierischen Gewebe ausgestoßen werden. Die nach vorliegendem Verfahren hergestellten Fäden können in das tierische Gewebe versenkt werden und darin verbleiben.
Wünscht man die Fäden mit Silber zu imprägnieren, so verfährt man folgendermaßen:
Man versetzt eine Silberlösung mit Kalilauge und löst den entstandenen schwarzen Niederschlag mit so viel Ammoniak, bis die Flüssigkeit klar ist. In diese Lösung bringt man die Fäden, die zuvor mit einer Wasserstoffsuperoxydlösung oder einer anderen ähnlichen reduzierenden oder oxydierenden Substanz getränkt sind, so daß molekulares Silber in den Fäden niedergeschlagen wird. Als-
dann werden die so behandelten Fäden, wie vorstehend angegeben, mit Kautschuk · imprägniert, um das Silber zu fixieren.
Die so hergestellten Silberkautschukfäden übertreffen an Festigkeit, wie Versuche erwiesen haben, die am meisten gebräuchlichen Nähmaterialien, auch den Silberdraht um ein bedeutendes, eine Eigenschaft, die sie für den Chirurgen schätzenswert macht,
ίο . Folgendes sind die Vorteile, die den nach vorliegendem Verfahren hergestellten, mit Kautschuk imprägnierten Fäden sowie den Silberkautschukfäden eigen sind:
1. Sie sind durchaus und leicht zu sterilisieren.
2. Sie sind im Gegensatz zu den in anderer Weise ev. mit vulkanisiertem Kautschuk hergestellten Materialien, die leicht zerreißlich und starr sind, durchaus fest und widerstandsfähig.
3. Wasser und ähnliche Flüssigkeiten können nicht in sie eindringen.
4. Dem Wachstum der Bakterien bieten sie keinen geeigneten Nährboden.
5. Ihre Oberfläche ist glatt und nicht klebend.
6. Sie reizen nicht das tierische Gewebe.
Die Fäden können also ohne Schaden zum
Nähen tierischer Gewebe verwendet werden und können in den tierischen Körper beim Nähen der tierischen Organe versenkt werden und dauernd darin verbleiben, wozu sich besonders die mit Silber imprägnierten Fäden eignen, da das Silber nicht wieder herausgewaschen werden kann.

Claims (3)

Pate nt-An Sprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Nähfaden für chirurgische Zwecke mit Hilfe eines Antiseptikums und wasserundurchlässiger Stoffe, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägnierungsmittel hierbei nicht vulkanisierter Kautschuk Verwendung findet.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden in Sublimatlösung gekocht, sodann in Chloroform und hierauf in eine Lösung von Kautschuk in Chloroform gebracht werden, worauf man sie in Alkohol legt.
3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 bzw. 2 zwecks Erzeugung Silber enthaltender Nähfäden, dadurch ge- 5; kennzeichnet, daß man die Fäden mit einer W'asserstoffsuperoxydlösung o. dgl. tränkt, hierauf in eine mit Alkalilauge und Ammoniak versetzte Silbersalzlösung bringt und sie dann nach dem Verfahren gemäß Anspruch 2 mit Kautschuk imprägniert und mit Alkohol behandelt.
DENDAT195090D Active DE195090C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE195090C true DE195090C (de)

Family

ID=458174

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT195090D Active DE195090C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE195090C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2537979A (en) * 1949-11-25 1951-01-16 Ethicon Suture Lab Inc Oxidized cellulose suture
DE936860C (de) * 1943-07-28 1955-12-22 Chlorator G M B H Verfahren zur Entkeimung von Wasser

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE936860C (de) * 1943-07-28 1955-12-22 Chlorator G M B H Verfahren zur Entkeimung von Wasser
US2537979A (en) * 1949-11-25 1951-01-16 Ethicon Suture Lab Inc Oxidized cellulose suture

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE69634267T2 (de) Raumtemperatur-Sterilisierungsmittel für medizinische Instrumente
DE69925632T2 (de) Verfahren zur gewebefixierung mittels epoxiden
DE3852887T2 (de) Antimikrobielle anordnung und verfahren.
DE69523074T2 (de) Verfahren zur behandlung von implantierbaren biologischen geweben zur verringerung von verkalkung
DE2854490C2 (de) Knochenersatzmaterial mit verbesserter biologischer Stabilität auf Basis von Kollagen
EP0438499A1 (de) Verfahren zur herstellung von rinder-pericard-materialien und ihre verwendung.
DE1792785B1 (de) Vielfaseriges chirurgisches nahtmaterial mit verminderter aggressivitaet gegenueber organischem gewebe und gleichzeitig verbesserten verknotungseigenschaften
DE195090C (de)
DE3537627C2 (de) Desinfektionsmittel und seine Verwendung
DE102009038213A1 (de) Desinfektionsmittel, dessen Verwendung und Desinfektionsverfahren
EP2134315B1 (de) Zusammensetzung zur entfernung einer tätowierung
DE2140491A1 (de) Komposition zur bakteriziden bearbeitung einzelner bereiche der menschlichen haut und zur behandlung von hauterkrankungen
DE1469020A1 (de) UEberzogene,nicht absorbierbare chirurgische Faeden
DE1593155C (de) Verfahren zur Herstellung von komplexen Chlorhexidin/Jod- Verbindungen und deren Verwendung als Desinfektionsmittel
DE673372C (de) Verfahren zur Herstellung eines resorbierbaren, chirurgischen Nahtmaterials
DE278786C (de)
DE2854534C3 (de) Zahnpulpenfüllmaterial
DE508783C (de) Verfahren zur Herstellung von resorbierbarem Naehmaterial fuer chirurgische Zwecke
DE170077C (de)
DE1933270A1 (de) Chirurgischer Naehfaden und Verfahren zu dessen Herstellung
DE863987C (de) Verfahren zur Sterilisation von Catgut
DE615759C (de) Verfahren zum Impraegnieren von Pelzfellen gegen Mottenfrass o. dgl.
DE2542891A1 (de) Bruehmittel
AT83394B (de) Verfahren zur Darstellung eines besonders zur Erzeugung eines haltbaren undurchlässigen sterilen Überzugs auf menschlichen Körperteilen verwendbaren Desinfektionsmittels.
DE1593155B (de) Verfahren zur Herstellung von komplexen Chlorhexidin/Jod- Verbindungen und deren Verwendung als Desinfektionsmittel