DE1950846C3 - Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen mit umlaufenden Nadelträgern - Google Patents

Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen mit umlaufenden Nadelträgern

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Gerhard 7208 Spaichingen Hamma
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Description

Die Erfindung betrifft eine Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen mit umlaufenden Nadelträgern, mit begrenzt verschiebbar und verschwenkbar gelagerten, jeweils einer Nadel zugeordneten TMadelstößern mit zugehörigen Musterfüßen, die bei benachbarten Nadelstößern stufenweise versetzt angeordnet sind, mit einem mustergemäB erregbaren, als Haltemagnet ausgebildeten Elektromagneten für jede Musterfußstufe einer Auswahlstelle und einem in Umlaufrichtung vor der Auswahlstelle angeordneten Nocken zur zwangsweisen Verstellung aller Musterfüße in Richtung auf die Haltemagnete gegen die Wirkung einer Rückstellkraft.
Bei einer derartigen durch die GB-PS 11 60 100 bekannten Mustervorrichtung sind die Musterfüße nicht an den selbst federnden Nadelstößern, sondern an Musterschwingen angeordnet, die vor den Nadelstößern in der gleichen Zylindernut kippbar vorgesehen sind. Zur mustergemäßen Auswahl werden diese Musterschwingen durch ein eigenes Schloßteil derart geschwenkt, daß sie mit ihrem Musterfuß an einem als Haltemagneten ausgebildeten Elektromagneten anliegen, wobei sie den Nadelstößer mit seinem Arbeitsfuß in die Zylindernut hineindrücken. Wird der Musterfuß vom Elektromagneten nicht gehalten, so schwenkt die Musterplatine zurück und gibt den Nadelstößer frei, dessen Arbeitsfuß nunmehr in den Bereich eines Austriebsteiles gelangt. Eine derartige Mustervorrichtung kann jedoch nicht einfach an Stelle einer mechanischen Mustervorrichtung mit Mustertrommeln eingesetzt werden, da hierzu nicht nur die vorhandenen gegen kippbare Musterschwingen ausgetauscht werden müßten, sondern auch noch Änderungen am Nadelzylinder zur Lagerung dieser Musterschwingen und zusätzliche SchloStei'e er
forderlich wären.
Nun sind zwar bereits elektrisch gesteuerte Mustervorrichtungen vorgeschlagen worden (vgl. dazu Ofienlegungsschrift 16 35 848 sowie DT-AS 15 85 229), die ebenso wie die mechanisch gesteuerten Mustervorrichtungen mit Mustertrommeln über Wählklingen unmittelbar auf die Nadelstößer einwirken. Bei diesen Mustervorrichtungen müssen jedoch die Elektromagnete so ausgelegt sein, daß ihre Magnetkraft ausreicht, die
ίο Wählklingen jeweils in ihre Arbeits- bzw. Ruhestellung zu ziehen. Die Elektromagnete werden dadurch relativ groß und arbeiten träge.
Weiterhin ist durch die GB-PS 11 32 811 bereits eine elektrisch gesteuerte Mustervorrichtung mit Wählklin-
gen bekannt, bei welcher die Wählklingen durch eine vom Nadelzylinder angetriebene Nockenwelle aus ihrer Arbeits- in die Ruhestellung bewegt werden, in welcher sie durch einen Arretierhebel mustergemäß haltbar oder freigebbar sind, der seinerseits von der Nok-
kenwelle über Zwischenglieder an einen mustergemäß steuerbaren Elektromagnet anlegbar ist. Diese Mustervorrichtung hat einen sehr komplizierten Aufbau und erfordert eine gesonderte Antriebseinrichtung für die NocKenwelle. die zudem noch an die jeweilige Nadelteilung angepaßt werden muß. Darüber hinaus ist durch
die Vielzahl der Zwischenglieder selbst bei geringen Toleran7überschreitungen bereits die Gefahr von Musterfehlern gegeben.
Nun ist zwar durch die CH-PS 3 62 787 auch noch
eine elektrisch gesteuerte Mustervorrichtung bekannt, bei welcher Wählklingen mechanisch, nämlich durch die Kraft von Blattfedern, an mustergemäß steuerbare Elektromagnete angelegt werden, von denen sie entweder gehalten oder losgelassen werden können. Hierbei ist jedoch die Steuerung derart vorgesehen, daß die Elektromagnete die Wählklingen halten, wenn die Nadelstößer über ihre Musterfüße in die Zylindernut hineingedrückt werden sollen. Soll der Nadelstößer jedoch arbeiten, so muß ein Musterfuß die zugehörige Wählklinge gegen die Kraft der Blattfeder verschwenken, wobei der Nadelstößer lediglich durch die Reibungskraft in der Zylindernut gehalten ist. Hierdurch entsteht ebenfalls eine sehr große Gefahr von Musterfehlern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit geringer Steuerleistung arbeitende, elektrisch gesteuerte Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen der eingangs genannten Art so auszubilden, daß sie, ohne Veränderungen am umlaufenden Teil der Rundstrickmaschine erforderlich zu machen, an Stelle bisher bekannter mechanischer, mit Stifttrommeln arbeitender |acquard-Mustervorrichtungen noch nachträglich an Rundstrickmaschinen angebracht werden kann und mit großer Fehlersicherheit arbeitet.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Mustervorrichtung der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß durch die unmittelbar an den Nadelstößern ausgebildeten Musterfüße bei ihrer zwangsweisen Verstellung als Anker ausgebildete, gegen die Rückstellkraft längsverschiebbare Wählklingen an die ihnen jeweils zugeordneten Haltemagneten anlegbar sind. Dabei kann die Rückstellkraft durch eine seitlich jeder Wählklinge zwischen Schultern der Wählklinge und eines Lagergehäuses eingespannte Rückstellfeder bewirkt werden.
Die Mustervorrichtungen gemäß der Erfindung haben den Vorteil, daß die mit ihnen besetzten Strickmaschinen mit Nadelstößern der gleichen Art wie bei mechanischen Stifttrommel-Mustervorrichtungen verwen-
det werden können und auch keine gesonderten Schloßteile zum Zurückstellen der Nadelstößer in ihre Ruhe- oder Durchlaufposition erforderlich machen, weil jedem Haltemagnet ein bewegliches Rückstellorgan in Form der Wählklinge zugeordnet ist, das bei 5 nicht erregtem Haltemagnet eine Rückstellung der Nadelstößer in ihre Ruhestellung bewirkt. Die Wählklingen sind zusammen mit den Haltemagneten am feststehenden Teil der Maschine angeordnet, wobei die Haltemagnete zweckmäßig in mehreren gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sein können.
Den als Haltemagnete ausgebildeten Elektromagneten muß nur eine relativ geringe elektrische Leistung zugeführt werden, da sie die durch die Füße der Nadelstößer herangeführten Wählklingen nur halten müssen. Die Mustervorrichtung läßt sich an Stelle von Stifttrommeln mechanischer Mustervorrichtungen nachträglich auch an älteren Strickmaschinen anbringen.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Verbindung mit der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigt
F i g. 1 einen radialen Vertikalschnut durch den Schloßmantel und den Nadelzylinder einer Rundstrickmaschine im Bereich einer Mustervorrichtung,
F i g. 2 einen Querschnitt durch eine Mustervorrichtung entlang der Linie 11-11 in F i g. 1,
Fig. 3 eine Teilabwicklung des Schloßmantcls über den in F i g. 2 eingetragenen Bereich IM-IlI, aus welcher die Relativanordnung der Musterfüße der Nadelstößer ersichtlich ist,
Fig.4 einen Schnitt durch eine Mustervorrichtung entlang der Linie IV-IV in F i g. 1.
In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugsziffern bezeichnet.
F i g. 1 zeigt den Nadelzylinder 1, in dessen Zylindernuten 2 Nadelstößer 3 und Nadeln 4 gelagert sind. Der umlaufende Nadelzylinder 1 ist in bekannter Weise von einem stationären Schloßmantel 5 umgeben, der auf seinei dem Nadelzylinder 1 zugewandten Seite mit Schloßteilen 6 besetzt ist, zwischen denen Führungskanäle 7 für die Nadelfüße 4a ausgebildet sind oder welche Fühmngskanten für die Steuerfüße 3a der Nadelstößer 3 bilden. Die Nadelstößer 3 sind in den Zylindernulen 2 um ihren Kopfteil 3b in bekannter Weise begrenzt verschwenkbar oder kippbar gelagert und weisen jeweils einen Musterfuß 3/"SOWIe einen unteren Arbeitsfuß 3e auf, der je nach Schwenklage der Nadelstößer in den Bereich von Stößerschloßteilen Il ragt oder nicht. Wie in F i g. 1 angedeutet und wie am besten aus Fig.3 ersichtlich ist, sind die Musterfüße 3faufeinanderfolgender Nadelstößer 3 gegeneinander versetzt angeordnet, so daß die Musterfüße 3/" der aufweinanderfolgenden Nadelstößer 3 in Rundlaufstellung parallel zueinander verlaufende Schräglinien bilden, die sich von Stricksystem zu Stricksystem über den ganzen Umfang der Maschine wiederholen.
Die als Baueinheit mit einem Lagergehäuse 20 ausgebildete Mustervorrichtung 8 pro Musterauswahlstelle der Maschine ist über eine hier nicht näher interessierende, insgesamt mit der Bezugsziffer 9 bezeichnete Lagerungsanordnung auf dem Gestellring 10 eier Strickmaschine nach allen Richtungen justierbar befestigt. Das Lagergehäuse 20 weist mehrere übereinander angeordnete Haltemagnete 21 auf, die jeweils über eine Wählklinge 22 mit den Musterfüßen 3/"der Nadelstößer 3 zusammenwirken. Die Ausbildung der Wählklingen 22 und der Haltemagnete 21 ist aus F i g. 2 ersichtlich. Jeder der haltemagnete 21 ist jeweils einer Stufe der Musterfüße 3/der Nadelstößer 3 zugeordnet.
Die im Lagergehäuse 20 in einer Reihe übereinander angeordneten Wähikiingen 22 sind in Richtung auf die Haltemagnete 21 gegen die Kraft einer zwischen einem seitlichen Vorsprung 22a der Wählklinge und einer Schulter des Lagergehäuses 20 eingespannten Rückstellfeder 23 längsverschiebbar angeordnet An ihrem stößerseitigen Ende weisen sie im Bereich des tiefer gelegenen Musterschloßteils 14 eine schräg ansteigende Steuerfläche 226 auf, auf welche die Musterfüße 3/" der zugeordneten Nadelstößer 3 auflaufen. An ihrem entgegengesetzten Ende sind die Wählklingen 22 mit einer Anlagefläche 22c versehen, mit denen sie gegen die Enden der Schenkel eines U-förmigen Kernes 21a der Haltemagnete 21 zu liegen kommen, deren Erregerwicklung 21 b auf beide Kernschenkel verteilt is». Zur besseren Raumausnutzung sind die einzelnen Haltemagnete 21 in drei Reihen und jeweils seitlich versetzt zueinander angeordnet, wie aus F i g. 4 ersichtlich ist. Die den beiden äußeren Haltemagnetreihen zugeordneten Wählklingen 22 weisen an ihrem magnetseitigen Ende aus F i g. 2 ersichtliche seitliche Flügel 22d auf. die in den Bereich der seitlich angeordneten Haltemagnete 21 ragen und an denen die Anlagefläche 22c ausgebildet ist.
Die zu der Auswahlstelle in Umlaufrichtung 17 gelangenden Nadelstößer 3 werden von einem der jeder Auswahlstelle zugeordneten Nocken 14 erfaßt und radial nach außen verschwenkt. Dabei treflen ihre Musterfüße 3f auf die schräge Steuerfläche 226 der zugeordneten Wählklinge 22 auf und drücken die Wählklinge gegen die Kraft der Rückstellfeder 23 bis dicht an den zugeordneten Haltemagnet 21 heran, so daß die Anlagefläche 22c der Wählklingen 22 die Polschuhe bildenden Schenkelenden des Magnetkernes 21a fast berührt. Da die Nadelstößer 3 gemäß F i g. 2 im vorderen Teil des Auswählbereichs durch den Nocken 14 zangsgeführt sind, wird die Wählklinge 22 in jedem Falle zunächst bis zur Anlage gegen den Haltemagnet 21 zurückgeschoben. Ist der Haltemagnet 21 erregt, hält er die Wählklinge 22, da die Rückstellkraft der Rückstellfeder 23 geringer ist als seine Haltekraft. In diesem Fall bleibt der Nadelstößer 3 in seiner ausgeschwenkten Stellung, so daß sein Arbeitsfuß 3e in den Bereich der Steuerkanten 11a der Stößerschloßteile 11 gelangt. Durch die Stößerschloßteile 11 wird der Nadelstößer 3 in seiner Zylindernut 2 nach oben verschoben und die zugeordnete Nadel 4 entsprechend beeinflußt. Ist der Haltemagnet 21 nicht erregt, wird die Wählklinge 22 durch die Rückstellfeder 23 sofort wieder in ihre Ausgangsstellung vorgeschoben, sobald der aufgelaufene Nadelstößer 3 den Bereich des Nockens 14 verlassen hat.
Dadurch wird der Nadelstößer 3 wieder in seine Ruhelage zurückgestellt, in welcher sein Arbeitsfuß 3e nicht in den Bereich der Schloßteile 11 ragt und der Nadelstößer durch diese Schloßteile 11 nicht beeinflußt wird.
Bei der Mustervorrichtung gemäß der Erfindung sind die Erregerwicklungen 216 der Haltemagnete 21 mit einer nicht dargestellten elektrischen Mustereinrichtung verbunden, von welcher aus sie wahlweise und zeitweilig mit Erregungsstrom versorgt werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen mit umlaufenden Nadelträgern, mit begrenzt verschiebbar und verschwenkbar gelagerten, jeweils einer Nadel zugeordneten Nadelstößern mit zugehörigen Musterfüßen, die bei benachbarten Nadelstößern stufenweise versetzt angeordnet sind, mit einem rnustergemäß erregbaren, als Haltemagnet ausgebildeten Elektromagneten für jede Musterfußstufe einer Auswahlstelle und einem in "Jmlaufrichtung vor der Auswahlstelle angeordneten Nocken zur zwangsweisen Verstellung aller Musterfüße in Richtung auf die Haltemagnete gegen die Wirkung einer Rückstellkraft, dadurch gekennzeichnet, daß durch die unmittelbar an den Nadelstößern (3) ausgebildeten Musterfüße (3/) bei ihrer zwangsweisen Verstellung als Anker ausgebildete, gegen die Rückstellkraft längs verschiebbare Wählklingen (22) an die ihnen jeweils zugeordneten Haltemagneten (21) anlegbar sind.
2. Mustervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich jeder Wählklinge (22) eine die Rückstellkraft erzeugende Rückstellfeder (23) zwischen Schultern der Wählklinge (22) und eines Lagergehäuses (20) eingespannt ist.
3. Mustervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltemagnete (21) in mehreren gegeneinander versetzten Reihen angeordnet sind.
DE19691950846 1969-10-09 1969-10-09 Mustervorrichtung für Rundstrickmaschinen mit umlaufenden Nadelträgern Expired DE1950846C3 (de)

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