DE19508325A1

DE19508325A1 - Mit einem Kollisionsschutz versehene Einrichtung zum Entladen von Schiffen

Info

Publication number: DE19508325A1
Application number: DE1995108325
Authority: DE
Inventors: Hans-Juergen Dipl Ing Becker
Original assignee: PWH Anlagen and Systeme GmbH
Current assignee: ThyssenKrupp Foerdertechnik GmbH
Priority date: 1995-03-09
Filing date: 1995-03-09
Publication date: 1996-09-12

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Entladen von Schiffen, deren bewegbare Teile - der Ausleger und die daran angebrachtem Fördermitteln, wie Entladerohr, Becherwerk, Förderschnecke o. dgl. - mit einem Kollisi onsschutz versehen sind, der bei einer Kollision eines der bewegbaren Teile, beispielsweise mit einem der Schiffsaufbauten, selbsttätig die Abschaltung des Fahr- und Schwenkantriebs der Einrichtung bewirkt.

Bei einer bekannten mit einem Kollisionsschutz versehe nen Einrichtung ist ein bewegbarer Gegenstand im Abstand von seiner Oberfläche mit blanken elektrischen Leitern ausgerüstet, deren Berührung mit der Oberfläche eines anderen Gegenstandes einen Steuerstromkreis zum Ab schalten der Antriebe schließt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Ein richtung der eingangs genannten Art so auszubilden, daß der Kollisionsschutz mit einfacheren Mitteln als bei den bekannten Einrichtungen erreicht wird.

Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht darin, daß der Kollisionsschutz durch vorgespannte Seile gebildet ist, die mit Abstand vor den bewegbaren Teilen angeordnet und mit ihren Enden an dem betreffenden bewegbaren Teil befestigt sind, wobei die Spannung jedes Seiles auf einen Kraftaufnehmer einwirkt, der mit einem Schalter in Verbindung steht, der bei Überschreitung einer einge stellten Meßgröße den Fahr- und Schwenkantrieb der Einrichtung abschaltet. Ein Kraftaufnehmer ist ein sich bekanntes, im Handel erhältliches Gerät, mit dessen Hilfe eine mechanische Größe in eine elektrische Größe umgewandelt wird. Alle für den Kollisionsschutz erfor derlichen Elemente sind preiswert zu beschaffen und ohne großen Aufwand an die Einrichtung anzubringen.

In Ausgestaltung der Erfindung ist der Kraftaufnehmer zwischen dem Ende jedes Seiles und dem betreffenden bewegbaren Teil angeordnet. Dadurch ist gewährleistet, daß fast die gesamte Länge des Seiles für den Kolli sionsschutz zur Verfügung steht.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird die Vor spannung der Seile durch eine Zugfeder bewirkt wird. Derartige Zugfedern sind handelsüblich und daher sehr preiswert.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung beträgt die Vorspannung jedes Seiles 3 KN und die Meßgröße mindestens 4 KN. Dadurch ist hinreichend gewährleistet, daß die Abschaltung des Fahr- und Schwenkantriebs so rechtzeitig erfolgt, daß keine wesentlichen Beschädi gungen der bewegbaren Teile der Einrichtung auftreten können.

Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform des Gegen standes der Erfindung besteht darin, daß jedes der Seile über mindestens eine Umlenkstelle bzw. Umlenkrolle geführt ist, die an dem betreffenden bewegbaren Teil schwenkbar befestigt ist. Dadurch wird die Anzahl der benötigten Seile gering gehalten.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Seile von einem Koppelseil umschlungen, das mittels Seilklemmen mit den Seilen verbunden ist. Somit besteht eine Verbindung der einzelnen Seile untereinander und es werden große Bewegungen oder Schwingungen der Seile verhindert.

Die Erfindung kann noch dadurch verbessert werden, daß auf der Wandung der bewegbaren Teile mindestens ein Dehnungsmeßstreifen aufgebracht ist. Vorzugsweise sind zwei Dehnungsmeßstreifen vorgesehen, die um 90° zuein ander versetzt sind, wobei die Längsachse eines der Dehnungsmeßstreifen in Längsrichtung des betreffenden bewegbaren Teils verläuft.

Durch diese Maßnahmen wird zusätzlich ein Schutz gegen extreme Seitenwiderstände, die beim Anfahren oder Anstoßen an einen Gegenstand auftreten können, sowie gegen extreme Grabwiderstände.

Eine erfindungsgemäß mit Dehnungsmeßstreifen versehene Einrichtung weist den zusätzlichen Vorteil auf, daß eine Messung der Längs- und Seitenwiderstände sowie eine Erfassung der betreffenden Daten möglich ist. Hierzu kann beispielsweise ein digitaler Meßverstärker mit integrierter Software verwendet werden.

Die Erfindung ist anhand der Zeichnung, in der Aus führungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt sind, näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein bewegbares Teil einer Einrichtung zum Ent laden von Schiffen in Seitenansicht;

Fig. 2 einen Querschnitt durch das in Fig. 1 darge stellte bewegbare Teil;

Fig. 3 eine Einzelheit aus Fig. 1 in größerem Maßstab;

Fig. 4 ein anderes bewegbares Teil einer Einrichtung zum Entladen von Schiffen, in einer Abwicklung der Vorderansicht;

Fig. 5 einen Querschnitt durch das in Fig. 4 darge stellte bewegbare Teil;

Fig. 6 eine Einzelheit aus Fig. 4 in größerem Maßstab.

In den Fig. 1 und 2 ist als bewegbarer Teil einer Ein richtung zum Entladen von Schiffen ein Ausleger 1 dargestellt. Über den zu schützenden Bereich 2 des Auslegers 1 sind Seile 3 gespannt, die über Streben 4 und 5 an dem Ausleger 1 befestigt sind. In diesem Falle sind zwei Seile 3 vorgesehen, die von einem Koppelseil 6 umschlungen sind (vgl. Fig. 2). Die Enden des Koppel seils 6 sind an dem Ausleger 1 befestigt.

Wie Fig. 3 zeigt, sind die Seile 3 und das Koppelseils 6 in den Kreuzungspunkten mit Seilklemmen 7 miteinander verbunden. Zwischen einem Ende des Seiles 3 und der mit dem Ausleger 1 verbundenen Strebe 4 ist ein Kraft aufnehmer 8 angeordnet, der - in nicht dargestellter Weise - mit einem Schalter in Verbindung steht, mit dem der Fahr- und Schwenkantrieb der Einrichtung abge schaltet werden kann. Zwischen dem anderen Ende des Seiles 3 und der mit dem Ausleger 1 verbundenen Strebe 5 ist eine Zugfeder 9 vorgesehen, die in dem Seil 3 eine Vorspannung bewirkt.

Bei dem in den Fig. 4 und 5 dargestellten Ausführungs beispiel ist das bewegbare Teil der Einrichtung zum Entladen von Schiffen ein Entladerohr 10. In diesem Falle sind über den zu schützende Bereich 11 acht Seile 12 gespannt, wobei jedes Seil 12 über eine Umlenkstelle 13 geführt und mit seinen beiden Enden 12E an dem Ent laderohr 10 befestigt ist. Auch in diesem Falle sind die Seile 12 von einem Koppelseil 14 umschlungen. Im oberen Bereich des Entladerohres 10 sind zwei Dehnungsmeß streifen 15 vorgesehen, die um 90° zueinander versetzt angeordnet sind.

Aus Fig. 6 ist zu ersehen, daß die Umlenkstellen für die Seile 12 durch Umlenkrollen 16 gebildet sind. Jede Umlenkrolle 16 ist mittels eines Scharniers 17 an dem Entladerohr 10 angelenkt. In diesem Falle ist zwischen dem einen Ende jedes Seils 12 und der mit dem Entlade rohr 10 verbundenen Strebe 18 ebenfalls ein Kraft aufnehmer 8 und zwischen dem anderen Ende des Seiles 12 und der mit dem Entladerohr 10 verbundenen Strebe 19 eine Zugfeder 9 vorgesehen. Ferner sind auch in diesem Falle die Seile 12 und das Koppelseil 14 in den Kreu zungspunkten mit Seilklemmen 20 miteinander verbunden.

Claims

1. Einrichtung zum Entladen von Schiffen, deren beweg bare Teile - der Ausleger und die daran angebrachtem Fördermitteln, wie Entladerohr, Becherwerk, Förder schnecke o. dgl. - mit einem Kollisionsschutz versehen sind, der bei einer Kollision eines der bewegbaren Teile, beispielsweise mit einem der Schiffsaufbauten, selbsttätig die Abschaltung des Fahr- und Schwenkantriebs der Einrichtung bewirkt, dadurch gekennzeichnet, daß der Kollisionsschutz durch vorgespannte Seile (3, 12) gebildet ist, die mit Abstand vor den bewegbaren Teilen angeordnet und mit ihren Enden an dem betreffenden bewegbaren Teil befestigt sind, wobei die Spannung jedes Seiles (3, 12) auf einen Kraftaufnehmer (8) einwirkt, der mit einem Schalter in Verbindung steht, der bei Über schreitung einer eingestellten Meßgröße den Fahr- und Schwenkantrieb der Einrichtung abschaltet.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftaufnehmer (8) zwischen dem Ende jedes Seiles (3, 12) und dem betreffenden bewegbaren Teil angeordnet ist.

3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn zeichnet, daß die Vorspannung der Seile (3, 12) durch eine Zugfeder (9) bewirkt wird.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorspannung jedes Seiles (3, 12) 3 KN und die Meßgröße mindestens 4 KN beträgt.

5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jedes der Seile (3, 12) über mindestens eine Umlenkstelle (13) bzw. Umlenk rolle (16) geführt ist, die an dem betreffenden bewegbaren Teil schwenkbar befestigt ist.

6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Seile (3, 12) von einem Koppelseil (6, 14) umschlungen sind, das mittels Seilklemmen (20) mit den Seilen (3, 12) verbunden ist.

7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Wandung der bewegbaren Teile mindestens ein Dehnungsmeßstreifen (15) aufgebracht ist.

8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Dehnungsmeßstreifen (15) vorgesehen sind, die um 90° zueinander versetzt sind, wobei die Längsachse eines der Dehnungsmeßstreifen (15) in Längsrichtung des betreffenden bewegbaren Teils verläuft.