DE19508298A1 - Schabvorrichtung für eine Walze - Google Patents
Schabvorrichtung für eine WalzeInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schabvorrichtung für eine
Walze, insbesondere eine Walze einer Papiermaschine, mit einem
maschinenseitigen Halter und einer abnehmbar daran gehaltenen
Klinge, deren freie Kante eine an der Walze anliegende
Schabkante bildet.
Im Falle einer Papiermaschine bewirkt eine derartige
Schabvorrichtung, daß die über die betreffende Walze der
Papiermaschine geführte Papierbahn im Falle eines Bahnrisses
sich nicht auf der Walze aufwickeln kann, sondern die Walze an
der vorgesehenen Stelle verläßt, um bspw. in einen
Auffangsschacht zu gelangen. Diese Aufgabe muß die
Schabvorrichtung mit 100%iger Sicherheit gewährleisten, weil
es sonst zu erheblichen Störungen bei der Papierherstellung,
u. U. sogar zu einer Beschädigung der Papiermaschine kommen
kann. Aus diesem Grunde muß die Schabvorrichtung fest an die
Mantelfläche der betreffenden Walze angedrückt werden. Dabei
liegt die Klinge mit dem freien Klingenende an, was
gewissermaßen zu einem Einschleifvorgang führt. Die freie
Klingenkante wird dabei von der Walze regelrecht
angeschliffen. Aus diesem Grunde muß das Material natürlich
weicher sein als dasjenige der Walze. Die Ebene der Klinge
verläuft dabei unter einem flachen Winkel zu der Tangente der
Führungsmantellinie an der Walze.
Das Andrücken der Klinge erfolgt mit einer vorgegebenen Kraft,
die über den Halter aufgebracht wird. Je dünner man die Klinge
wählt, um so größer ist der Anpreßdruck der freien
Klingenkante. Deshalb ist man bestrebt die Klingendicke so
gering wie möglich zu halten. Dünne Klingen haben jedoch den
Nachteil, daß sie stärker zu Vibrationen neigen als dickere,
weswegen bislang eine gewisse Klingendicke nicht
unterschritten werden konnte. Dickere Klingen besitzen eine
höhere Steifigkeit und neigen daher weniger zu Vibrationen.
Jedoch dauert bei diesen Klingen der Einschleifvorgang länger
und der spezifischen Anpreßdruck ist geringer.
Es liegt infolgedessen die Aufgabe vor, eine Schabvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art so weiterzubilden, daß die
Vibrationsneigung bei dünnen Klingen verringert wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
daß die eingangs erwähnte Schabvorrichtung dadurch
gekennzeichnet ist, daß zwischen die von der Walze weg
weisende Fläche der Klinge und einer Gegenfläche des Halters
ein Dämpfungsglied geschaltet ist, das mit der Klinge oder dem
Halter verbunden ist.
Durch die Verringerung der Klingenstärke erreicht man bei
vorgegebener Kraft einen höheren spezifischen Anpreßdruck der
freien Klingenkante an der Walze. Die durch die Verringerung
der Klingenstärke erhöhte Neigung zu Vibrationen wird aber vom
zwischengeschalteten Dämpfungsglied sicher unterdrückt,
wodurch sich auch letztendlich die Betriebssicherheit dieser
Schabvorrichtung erhöht, ohne entsprechende Nachteile in Kauf
nehmen zu müssen. Vorzugsweise erstreckt sich das
Dämpfungsglied in Klingenlängsrichtung.
Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß sich das
Dämpfungsglied im Abstand von der freien Kante der Klinge
befindet. Wie groß man diesen Abstand wählt, hängt von der
Konstruktion des Schaberhalters ab.
Zweckmäßigerweise erstreckt sich das Dämpfungsglied etwa
parallel zur freien Klingenkante. Die Klinge selbst besteht in
bekannter Weise aus einem Materialstreifen, der durch Nieten
in einer Nute des Schaberhalters fixiert ist und unter
Umständen durch Federklammern zusätzlich gesichert wird. Unter
Umständen sorgen speziell an der Klinge befestigte Klemmfedern
für einen sicheren Halt der Klinge am Halter.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung weist das Dämpfungsglied eine leistenförmige Gestalt
auf. Dies kommt sowohl der Herstellung als auch der Montage
zugute.
Die Walzen einer Papiermaschine können mehrere Meter lang
sein. Infolgedessen werden auch dementsprechend lange
Schabvorrichtung benötigt. Hierbei kann es dann zweckmäßig
sein, daß die Dämpfungsleiste in Teilelemente unterteilt ist,
die in seitlichem Abstand voneinander angeordnet sind. Ob man
eine durchgehende oder eine in Teilelemente unterteilte
Dämpfungsleiste vorsieht, hängt vom Einzelfall ab.
Auf jeden Fall ist es vorteilhaft, wenn sich das
Dämpfungsglied etwa über die ganze Länge der Klinge erstreckt.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die der
Walze nähere Kante des Dämpfungsglied in der Art einer
Auflaufschräge abgeschrägt. Dadurch kann sich das ablaufende
Band bzw. Papier an dieser zunächst erreichten Kante des
Dämpfungsgliedes nicht stauchen, sondern wird von dieser
abgeleitet.
Eine diesbezügliche Weiterbildung der Erfindung ergibt sich
dadurch, daß sich das Dämpfungsglied zwischen der Klinge und
dem leistenartigen Stützglied des Halters befindet, dessen der
Walze zugewandte Längskante als Auflaufschräge ausgebildet
ist. Sie gewährleistet einen in hohem Maße störungsfreien und
problemlosen Ablauf der Papierbahn o. dgl. von der Walze über
die Schabvorrichtung hinweg. Dies gilt vor allen Dingen, wenn
die Auflaufschrägen des Dämpfungsglieds und des Stützglieds
unmittelbar ineinander übergehen.
Im Hinblick auf notwendige Reparaturen oder auch eine Revision
der Schabvorrichtung ist es besonders vorteilhaft, wenn das
Dämpfungsglied an der Klinge befestigt, insbesondere angeklebt
ist.
Bei einer besonders bevorzugten Variante der Erfindung ist das
Dämpfungsglied aus hochtemperaturbeständigem Silikongummi
hergestellt. Der Querschnitt ist ein flaches Rechteck, wobei
allerdings eine der Kanten angeschrägt sein kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert, wobei die Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer abgebrochenen Seitenansicht der
Schabvorrichtung in ihrer Arbeits-Zuordnung zur Walze zeigt.
Die Schabvorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus einem
Träger 2, einem Klingenhalter 3 und einer Klinge 4. Der Träger 2
und der Klingenhalter 3 können mit mehreren, senkrecht zur
Blattebene hintereinander angeordneten Schrauben 5 mit Muttern
6 lösbar zusammengehalten sein. Beim Ausführungsbeispiel
besteht der Klingenhalter 3 aus einem in der Zeichnung oberen
leistenartigen Stützglied 7 und einem unteren, im Querschnitt
U-förmigen Bauteil 8. Der eine U-Schenkel 9 ist nicht nur
länger, sondern auch wesentlich dicker als der andere U-
Schenkel 10. Über Nieten 11 oder entsprechende Elemente ist
der eine U-Schenkel 9 des Bauteils 8 unlösbar mit dem
leistenartigen Stützglied 7 des Klingenhalters 3 verbunden.
Beide zusammen schaffen einen in der Zeichnung nach rechts hin
offenen Hohlraum 12, welche den von der Walze 13 abgewandten
Randbereich der Klinge 4 aufnehmen. Dieser kann in sehr
vorteilhafter Weise mit nicht dargestellten, in der Art von
Blattfedern oder Bügelfedern ausgebildeten Federelementen
versehen sein, die sich vorzugsweise an der Unterseite 14 des
leistenartigen Stützglieds 7 abstützen und dadurch für einen
verschiebesicheren Halt der Klinge 4 am Klingenhalter 3
sorgen. Die Klinge 4 wird senkrecht zur Blattebene in den
Klingenhalter 3 eingeschoben.
Die Klinge 4 ist verhältnismäßig dünn und plattenförmig. Ihre
Dicke beträgt beim genannten Anwendungsgebiet z. B. etwa 1,5 mm.
Ihre freie Kante 15 wird im Sinne des Pfeils P an die
Mantelfläche 16 der Walze 13 angepreßt. Sie besteht bspw. aus
einem Kunststoff, der mittels eines Gewebes o. dgl. armiert
sein kann. Er ist auf jeden Fall weich genug, um von der sich
in Pfeilrichtung 17 drehenden Walze 13 etwas abgeschliffen zu
werden, so daß sich die dabei entstehende schräge Kante
spielfrei an die Mantelfläche 16 anschmiegt. Die
Flächenpressung hängt dabei von der Kraft P einerseits und der
Größe der anliegenden Kantenfläche andererseits ab. Je kleiner
letzterer ist, um so größer ist der spezifische Anpreßdruck.
Eine dünne Klinge 4 hat jedoch den Nachteil, daß sie stärker
zu Schwingungen neigt, als eine dickere.
Um dem entgegenzuwirken, ist zwischen die Klinge 4 und den
Klingenhalter 3 ein Dämpfungsglied 18 geschaltet. Es ist
bevorzugterweise an der von der Walze 13 wegweisenden Fläche
19 der Klinge 4 befestigt, insbesondere angeklebt. Es liegt
infolgedessen an der der Klinge 4 zugewandten Gegenfläche 20
des Klingenhalters 3 bzw. seines leistenartigen Stützglieds
an. Bevorzugterweise ist das freie Ende des Stützglieds 7
etwas nach unten hin umgebogen oder abgewinkelt. Auf diese
Weise entsteht dann gleich auch eine Auflaufschräge 21 für das
in Pfeilrichtung 17 ankommende, spätestens an der freien Kante
15 der Klinge 4 von der Walze 13 abgehobene und über den
Klingenhalter 3 weitergeführte Bandmaterial bzw. Papier.
Die walzenseitige, in der Zeichnung rechte Kante des
Dämpfungsglieds 18 ragt über diese Auflaufschräge 21 hinaus.
Sie kann in gleicher Weise wie die Auflaufschräge 21 mit einer
Auflaufschräge 22 versehen sein. Es ist ohne weiteres möglich,
die Breite des Dämpfungsglieds 18 gegenüber der in der
Zeichnung dargestellten etwas zu verringern oder das
Dämpfungsglied 18 etwas nach links hin zu versetzen, so daß
die Auflaufschrägen 21 und 22 in Verlängerung voneinander
stehen.
Aus der Zeichnung ist nicht erkennbar, daß die Länge des
Dämpfungsglieds 18 zumindest in etwa gleich groß ist wie die
Länge der Klinge 4. Anstelle einer durchgehenden
leistenförmigen Klinge 4 kann man auch kurze Klingenstücke
vorsehen, die ohne Abstand in Verlängerung voneinander stehen
oder einen gegenseitigen Abstand aufweisen können.
Bevorzugterweise wird aber eine durchgehende Klinge 4
verwendet.
Claims (12)
1. Schabvorrichtung für eine Walze, insbesondere eine Walze
(13) einer Papiermaschine, mit einem maschinenseitigen
Halter (3) und einer abnehmbar daran gehaltenen Klinge
(4), deren freie Kante (15) eine an der Walze (13)
anliegende Schabkante bildet, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen die von der Walze (13) weg weisende Fläche (19)
der Klinge (4) und einer Gegenfläche (20) des Halters (3)
ein Dämpfungsglied (18) geschaltet ist, das mit der
Klinge (4) oder dem Halter (3) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Dämpfungsglied (18) im Abstand von der freien
Kante (15) der Klinge (4) befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß sich das Dämpfungsglied (18) etwa
parallel zur freien Klingenkante (15) erstreckt.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied
(18) eine leistenförmige Gestalt aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dämpfungsleiste (18) in Teilelemente unterteilt ist,
die in seitlichem Abstand voneinander angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Dämpfungsglied (18) etwa über die ganze Länge der Klinge
(4) erstreckt.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die der freien
Kante (15) der Klinge (4) nähere Kante des
Dämpfungsglieds (18) in der Art einer Auflaufschräge (22)
abgeschrägt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
sich das Dämpfungsglied (18) zwischen der Klinge (4) und
einem leistenartigen schrägen Stützglied (7) des Halters
(3) befindet, dessen gegen die Walze (13) weisende
Längskante als Auflaufschräge (21) ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die Auflaufschrägen (22, 21) des Dämpfungsglieds (18) und
des Stützglieds (7) unmittelbar ineinander übergehen.
10. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied
(18) unverlierbar an der Klinge (4) befestigt,
insbesondere angeklebt ist.
11. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Dämpfungsglied
(18) aus einem temperaturbeständigen Material, z. B. einem
hochtemperaturbeständigen Silikongummi, besteht.
12. Vorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich das
Dämpfungsglied (18) in Klingenlängsrichtung erstreckt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995108298 DE19508298C2 (de) | 1995-03-09 | 1995-03-09 | Schabvorrichtung für eine Walze |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19508298C2 DE19508298C2 (de) | 1999-05-06 |
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Country Status (1)
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R071 | Expiry of right |