DE19507009A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entformen von Gießteilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entformen von GießteilenInfo
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- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/40—Removing or ejecting moulded articles
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entformen von Gieß
teilen mit Hinterschneidungen, insbesondere spritzgegossenen
Kunststoffteilen, aus einer Dauerform, die aus mindestens zwei
gegeneinander bewegbaren Formteilen besteht, die zum Entfernen
des Spritzlings aus der Form mittels einer Auswerfeinrichtung
geöffnet werden, wobei im Forminneren im Bereich der Hinter
schneidung ein oder mehrere geneigt zur Bewegungsrichtung der
Formteile angeordnete und bewegbare, als Formbacken wirkende
Schrägschieber vorgesehen sind, die von in Bewegungsrichtung
der Formteile bewegbaren Trieborganen, insbesondere Auswerfer
platten bewegbar sind.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Gießform zur Durch
führung des Verfahrens, mit mindestens zwei gegeneinander
bewegbaren Formteilen, zwischen denen im geschlossenen Zustand
der Form ein Hohlraum zur Ausbildung des Spritzlings vorgese
hen ist, mit einer Auswerfeinrichtung zum Entfernen des
Spritzlings bei geöffneter Form, weiterhin mit einem oder
mehreren im Forminneren im Bereich der Hinterschneidungen des
Spritzlings geneigt zur Bewegungsrichtung der Formteile an
geordneten und bewegbaren, als Formbacken wirkenden Schräg
schiebern, die durch die Bewegung von Trieborganen, insbeson
dere von Auswerferplatten, bewegbar sind.
Mit Hilfe eines gattungsgemäßen Verfahrens bzw. einer ent
sprechenden Gießform werden unregelmäßig geformte Spritzguß
teile, insbesondere solche mit Hinterschneidungen, als Massen
ware hergestellt. Die Funktionsweise einer gattungsgemäßen
Gießform ist beispielsweise dem Prospekt 7.91 der SANKYO OIL-
LESS INDUSTRY G.m.b.H., Hilden, entnehmbar.
Bei den bekannten Dauerformen, die üblicherweise aus Stahl
bestehen, wird zwischen einem oberen Formteil, dem sogenannten
Formnest, und einem unteren Formteil, dem sogenannten Kern,
ein Hohlraum gebildet, der der Form des zu erzeugenden Spritz
lings entspricht. Im Bereich der Hinterschneidungen des
Spritzlings sind Formbacken vorgesehen, die mit Hilfe von
schräg angeordneten und bewegbaren Schrägbolzen über die Bewe
gung einer Auswerferplatte bewegt werden können.
Nach der Herstellung des Spritzlings wird zunächst das Form
nest in vertikaler Richtung nach oben abgehoben, anschließend
wird in gleicher Richtung die Auswerferplatte nach oben be
wegt. Durch die Schrägstellung der Schrägschieber bewegen sich
die als Formbacken wirkenden oberen Bereiche der Schrägschie
ber nach innen und verlassen den Bereich der Hinterschneidung,
so daß in dieser Position der Spritzling ohne Beschädigung
ausgeworfen bzw. entnommen werden kann.
Die Schrägstellung der Schrägschieber bewirkt aber zugleich,
daß sich die unteren Anlenkpunkte an der Auswerferplatte eben
falls nach innen bewegen, so daß dieser Anlenkpunkt mit Hilfe
einer Führungseinheit in horizontaler Richtung bewegbar sein
muß.
Beim Anheben der Auswerferplatte treten daher in den Schräg
schiebern neben axialen Kräften auch Biege- und Scherbelastun
gen auf, die u. a. dazu führen, daß der Arbeitswinkel, d. h.
der Winkel zwischen den Schrägschiebern und der Vertikalen,
maximal 30° betragen darf, um ein reibungsloses Funktionieren
der Gießform beim Auswerfen zu gewährleisten.
Darüber hinaus müssen die verwendeten Schrägschieber relativ
groß dimensioniert sein, um die unterschiedlichen Kräfte ohne
Verformungen übertragen zu können.
Um die Horizontalbewegung des Anlenkpunktes im Bereich der
Auswerferplatte zu ermöglichen, werden üblicherweise relativ
exakt laufende Längsführungen verwendet, die nicht nur teuer
sind, sondern auch einen erheblichen Platzbedarf haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes
Verfahren bzw. eine Form zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, mit dem auf Längsführungen im Bereich der Auswerfer
platte verzichtet und der Arbeitswinkel vergrößert werden
kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
zwischen dem Schrägschieber und der Auswerferplatte vorgese
henes längliches Zwischenstück, das am Ende des Schrägschie
bers und an der Auswerferplatte jeweils gelenkig gelagert ist,
in axialer Richtung bewegt wird.
Eine Gießform zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfah
rens ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schrägschie
ber und der Auswerferplatte ein zweifach gelenkig gelagertes
Zwischenstück vorgesehen ist.
Bei dem erfindungsgemäßen Entformungsverfahren treten also nur
noch axial wirkende Kräfte im Schrägschieber auf, da durch das
obere und untere Gelenk Scher- und Biegekräfte nicht über
tragen werden können.
Dies führt dazu, daß die entsprechenden länglichen Teile des
Schrägschiebers bzw. des Zwischenstückes nicht nur kleiner
dimensioniert werden können, auch kann der Arbeitswinkel, d. h.
die Schrägstellung der Schrägschieber nahezu verdoppelt
werden. Auf diese Weise gelingt die Herstellung von Spritzlin
gen, die bisher nicht ohne weiteres möglich war.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist das
Zwischenstück zwischen dem Schrägschieber und der Auswerfer
platte jeweils kardanisch gelagert. Dadurch sind nicht nur
zweidimensionale Bewegungen der Schrägschieber möglich, viel
mehr können diese bzgl. eines rechtwinkligen Koordinatensy
stems räumlich bewegt werden, so daß entsprechende räumliche
Entformungsbewegungen möglich werden.
Zweckmäßigerweise werden zur kardanischen Lagerung Kugelgelen
ke verwendet, die als preiswerte Massenprodukte auf dem Markt
sind.
Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen entfällt die Führungs
einheit zur Längsführung des Schrägschiebers im Bereich der
Auswerferplatte, so daß dieses Bauteil preiswerter und weniger
aufwendig hergestellt werden kann.
Durch die Möglichkeit, die Schrägschieber bzw. deren Schräg
bolzen wesentlich kleiner dimensionieren zu können, besteht
auch bei bestimmten Spritzgußformen die Möglichkeit, zusätzli
che Auswerfer oder andere Bauteile im Kern des Formteiles
vorsehen zu können.
Um eine Nachjustierung der Schrägschieber bzw. eine Anpassung
an die Montage- und Fertigungstoleranzen zu ermöglichen, kann
die Aufnahme für das untere Kugelgelenk in der Auswerferplatte
höheneinstellbar ausgebildet sein.
Darüber hinaus kann das kardanisch gelagerte Zwischenstück,
beispielsweise mit Hilfe eines Gewindebereiches und einer
Überwurfmutter, längenverstellbar sein. Dadurch können die
Zwischenstücke an unterschiedliche Spritzgußformen angepaßt
werden.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung beispielsweise ver
anschaulicht und wird im nachfolgenden anhand der Zeichnungs
figuren erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Schnittdarstellung durch eine erfindungsgemäße
Gießform im geschlossenen Zustand,
Fig. 2 eine Schnittdarstellung gemäß Fig. 1 in geöffneter
Stellung und
Fig. 3 eine Schnittdarstellung gem. Fig. 2 beim Entformen des
Spritzlings.
Die in Fig. 1 dargestellte Gießform 1 besteht aus einem oberen
Formnest 2 und einem unteren Kern 3, die in vertikaler Rich
tung gegeneinander bewegbar angeordnet sind.
Zwischen dem Formnest 2 und dem Kern 3 ist ein Hohlraum 4
ausgebildet, der der Kontur des herzustellenden Spritzguß
teiles bzw. Spritzlings 5 entspricht.
Der Spritzling 5 weist einen inneren Steg 6 auf, der eine
vorstehende Nase 7 sowie eine eingewölbte Nut 8 trägt (vgl.
Fig. 3). Zur Bildung dieser im Sinne der Patentschrift als
Hinterschneidungen bezeichneten Teile des Spritzlings 5 dient
ein im oberen Bereich als Formbacke 9 ausgebildeter Schräg
schieber 10, der geneigt zur Vertikalen angeordnet und beweg
bar ist.
Zwischen dem unteren Ende 11 des Schrägschiebers 10 und einer
Aufnahme 12 der Auswerferplatte 13 befindet sich ein Zwischen
stück 14, das an seinen Enden mit Hilfe von Kugelgelenken 15,
16 zweifach kardanisch gelagert ist.
Zur Befestigung und ggf. Verstellung der Aufnahme 12 dient ein
Befestigungselement 17 in Form einer Imbusschraube 18.
Zur Bewegung des Schrägschiebers 10 sind die Auswerferplatten
13 vertikal bewegbar.
Aus Gründen der zeichnerischen Vereinfachung sind in den
Zeichnungsfiguren die erforderlichen Führungselemente zum
Bewegen der einzelnen Gießformteile bzw. der Auswerferplatten
sowie die erforderlichen Gießkanäle nicht dargestellt.
In Fig. 2 befindet sich das Formnest 2 in abgehobener Stel
lung, so daß der Spritzling 5 zur Entnahme offen liegt.
Dies erfolgt gemäß Fig. 3 durch ein vertikales Anheben der
Auswerferplatten 13 gem. dem Kraftpfeil F1. Dadurch wirkt auf
den Schrägschieber 10 über das Zwischenstück 14 eine axiale
Kraft F2, die aufgrund der geneigten Anordnung des Schräg
schiebers 10 nicht nur ein Anheben bzw. Auswerfen des Spritz
lings 5, sondern auch ein Entformen der Hinterschneidungen 7,
8 durch die seitliche Bewegung der Formbacke 9 bewirkt.
Wie bereits erwähnt, könnte die Bewegungsbahn des Schrägschie
bers 10 auch geneigt zur Zeichenblattebene erfolgen. Aus
zeichnerischen Gründen wurde jedoch auf die Darstellung einer
räumlichen Anordnung des Schrägschiebers 10 verzichtet.
Bezugszeichenliste
1 Gießform
2 Formnest
3 Kern
4 Hohlraum
5 Spritzling
6 innerer Steg
7 Nase
8 Nut
9 Formbacke
10 Schrägschieber
11 unteres Ende
12 Aufnahme
13 Auswerferplatte
14 Zwischenstück
15 Kugelgelenk
16 Kugelgelenk
17 Befestigungselement
18 Imbusschraube
2 Formnest
3 Kern
4 Hohlraum
5 Spritzling
6 innerer Steg
7 Nase
8 Nut
9 Formbacke
10 Schrägschieber
11 unteres Ende
12 Aufnahme
13 Auswerferplatte
14 Zwischenstück
15 Kugelgelenk
16 Kugelgelenk
17 Befestigungselement
18 Imbusschraube
Claims (8)
1. Verfahren zum Entformen von Gießteilen mit Hinterschnei
dungen, insbesondere spritzgegossenen Kunststoffteilen,
aus einer Dauerform, die aus mindestens zwei gegeneinander
bewegbaren Formteilen besteht, die zum Entfernen des
Spritzlings aus der Form mittels einer Auswerfeinrichtung
geöffnet werden, wobei im Forminneren im Bereich der Hin
terschneidungen ein oder mehrere geneigt zur Bewegungs
richtung der Formteile angeordnete und bewegbare, als
Formbacken wirkende Schrägschieber vorgesehen sind, die
mittels eines in Bewegungsrichtung der Formteile beweg
baren Trieborganes, insbesondere mittels Auswerferplatten,
bewegbar sind, dadurch gekennzeich
net, daß ein zwischen dem Schrägschieber (10) und der
Auswerferplatte (13) vorgesehenes, längliches Zwischen
stück (14), das an einem Ende (11) des Schrägschiebers
(10) und an der Auswerferplatte (13) jeweils gelenkig
gelagert ist, in axialer Richtung bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenstück (14) zweifach kar
danisch gelagert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß zur kardanischen Lagerung
zwei Kugelgelenke (15, 16) verwendet werden.
4. Gießform zur Durchführung des Verfahrens nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, mit mindestens zwei gegeneinander be
wegbaren Formteilen, zwischen denen im geschlossenen Zu
stand der Form ein Hohlraum zur Ausbildung des Spritzlings
vorgesehen ist, mit einer Auswerfeinrichtung zum Entfernen
des Spritzlings bei geöffneter Form, weiterhin mit einem
oder mehreren im Forminneren im Bereich der Hinterschnei
dungen des Spritzlings geneigt zur Bewegungsrichtung der
Formteile angeordneten und bewegbaren, als Formbacken
wirkenden Schrägschiebern, die durch die Bewegung von
Auswurfplatten bewegbar sind, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Schrägschieber
(10) und den Auswerfplatten (13) ein zweifach gelenkig
gelagertes Zwischenstück (14) vorgesehen ist.
5. Gießform nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Zwischenstück (14) zweifach kar
danisch gelagert ist.
6. Gießform nach Anspruch 4 oder 5, dadurch
gekennzeichnet, daß zur kardanischen Lagerung
zwei Kugelgelenke (15, 16) vorgesehen sind.
7. Gießform nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahme (12) für das
Kugelgelenk (16) höhenverstellbar ausgebildet ist.
8. Gießform nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das längliche Zwischen
stück (14) längenverstellbar ausgebildet ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995107009 DE19507009C2 (de) | 1995-02-28 | 1995-02-28 | Vorrichtung zum Entformen von Spritzgießteilen |
PCT/DE1996/000321 WO1996026824A1 (de) | 1995-02-28 | 1996-02-28 | Vorrichtung zum entformen von giessteilen |
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DE1995107009 DE19507009C2 (de) | 1995-02-28 | 1995-02-28 | Vorrichtung zum Entformen von Spritzgießteilen |
Publications (2)
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DE19507009C2 DE19507009C2 (de) | 1997-03-13 |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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