DE19502988A1 - Verfahren zur galvanischen Beschichtung von Polymeroberflächen - Google Patents
Verfahren zur galvanischen Beschichtung von PolymeroberflächenInfo
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- C25D5/56—Electroplating of non-metallic surfaces of plastics
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur galvanischen Beschichtung
von Polymeroberflächen, das für die Herstellung von Trägern
gedruckter Schaltungen in der Elektrotechnik und Elektronik, und zur
Herstellung elektrisch leitender Bestandteile in solchen Schaltungen
geeignet ist.
Die galvanische Beschichtung von Polymeroberflächen erfolgt
vorwiegend in der Weise, daß zuerst eine dünne elektrisch leitende
Schicht aufgebracht wird. Als elektrisch leitende Schicht kann eine
dünne Metallschicht dienen. Diese wird z. B. mit Hilfe der stromlosen
Verfahren der Metallabscheidung erzeugt. Dazu muß eine vorangehende
Aktivierung des elektrisch nichtleitenden Polymers mit katalytisch
wirkenden Keimen vorgenommen werden. Dazu sind die folgenden
Verfahren im Einsatz:
- - Tauchen in eine Lösung, die das wirksame Metall enthält
- - Aufbringen einer Polymerlösung, die eine Verbindung des wirksamen Metalls enthält, die nach dem Trocknen oder anderweitigen Verfestigen der Polymerschicht durch einen Reduktionsvorgang in die Form eines Katalysators umgewandelt wird oder
- - durch physikalische Verfahren wie Bedampfen oder Besputtern.
Ein weiteres grundlegendes Verfahren besteht darin, daß das
elektrisch nicht leitende Polymer in die Lösung eines Metalls
getaucht wird, wobei ein Film auf dem Polymer entsteht, dessen
elektrische Leitfähigkeit zum nachfolgenden Galvanisieren
ausreichend ist.
Ein drittes Verfahren besteht darin, daß anstelle einer elektrisch
leitenden Metallschicht als Grundlage für die nachfolgende
galvanische Beschichtung eine intrinsische elektrisch leitende
Polymerschicht aufgebracht wird. Alle drei Verfahren sind bei der
Herstellung von durchkontaktierten gedruckten Schaltungen im
Einsatz. Durch die Anwendung der beiden letztgenannten Verfahren
kann die stromlose Metallisierung umgangen werden, die von der Zahl
der Verfahrensschritte sowie der Überwachung und Entsorgung der
Prozeßlösungen her hohen Aufwand benötigt.
In der DE 38 06 884 wird ein Verfahren zur Herstellung
Durchkontaktierter gedruckter Schaltungen beschrieben, das zur
dritten Gruppe gehört. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
daß als Leitlacke Polymere mit intrinsisch elektrischer
Leitfähigkeit verwendet werden. Die Oberfläche des Trägers wird in
einem oxidierend wirkenden Bad vorbehandelt, anschließend gespült
und danach in eine monomere Lösung von Pyrrol, Furan, Thiophen oder
deren Derivaten getaucht und eine Nachbehandlung in einem sauren Bad
vorgenommen. Daran schließt sich die übliche galvanische oder
außenstromlose Metallisierung an.
Nachteilig für eine umfassende Anwendung der beiden letztgenannten
Verfahren ist, daß die galvanische Metallisierung nur über kleine
Abstände, wie sie bei der Durchkontaktierung von gedruckten
Schaltungen vorliegen und ausreichen, in vertretbaren Zeiträumen
möglich ist.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die galvanische
Direktmetallisierung von nichtleitenden Polymeren unter Zuhilfenahme
einer dünnen elektrisch leitenden Polymerschicht so zu
beschleunigen, daß die Metallisierung über größere Abstände hinweg
effektiv möglich ist.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die
Polymeroberfläche, die mit einem elektrisch leitfähigen Polymer
überzogen ist, vor der galvanischen Metallabscheidung in einer
wäßrigen metallhaltigen Lösung behandelt wird. Die Einwirkzeit liegt
in einem Bereich von 1 s bis 30 min, die Temperatur der Lösung in
einem Bereich von 10 bis 80 °C.
Wesentlich an der metallhaltigen Lösung ist, daß diese feinste
Metallkeime oder gelöste Ionen enthält, die in eine Keimform
umgewandelt werden.
Es hat sich in überraschender Weise gezeigt, daß nach der
zusätzlichen Behandlung der leitfähigen Polymerschicht in einer
wäßrigen metallhaltigen Lösung sich die Geschwindigkeit der
nachfolgend vorgenommenen galvanischen Beschichtung wesentlich
erhöht.
Weitere vorteilhafte Ausführungsformen des Verfahrens werden in den
Unteransprüchen genannt und nachstehend an Hand von zwei
Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Eine Polyimidfolie des Typs Kapton der Firma Du Pont mit den
Abmessungen 4×5 cm² wurde mit Aceton gereinigt und eine
Polypyrrolschicht gemäß den Arbeitsbedingungen des DM5-2-Verfahren
der Fa. Blasberg aufgebracht. Dazu wurde zuerst in einer alkalischen
Lösung von Kaliumpermanganat mit einem pH-Wert von 9 für 10 min bei
88 °C behandelt, gespült und danach in einer 10 Volumen-Prozent
Pyrrol enthaltenden Lösung 2 min bei Zimmertemperatur belassen,
gespült und für 2 min bei Zimmertemperatur in eine 100 g/l
Schwefelsäure enthaltende Lösung eingebracht. Der elektrische
Widerstand der entstandenen Polypyrrolschicht, gemessen zwischen
zwei aufgesetzten Meßspitzen im Abstand von 3 cm lag bei 535 kΩ.
Nach dieser Vorbereitung wurde die Folie
· 2 min in 8% Salzsäure
· 5 min in eine kolloide Palladiumlösung, die 1 g/l Palladium,
· 20 g/l Zinn-(II)-chlorid und 8% Salzsäure enthielt
· 2 min in 8% Salzsäure getaucht und in entionisiertem Wasser gespült.
· 5 min in eine kolloide Palladiumlösung, die 1 g/l Palladium,
· 20 g/l Zinn-(II)-chlorid und 8% Salzsäure enthielt
· 2 min in 8% Salzsäure getaucht und in entionisiertem Wasser gespült.
Danach lag der elektrische Widerstand, gemessen nach derselben
Methode wie vor der Behandlung bei 7 MΩ. Bei der anschließenden
galvanischen Beschichtung in einem kommerziell erhältlichen
Glanzkupferbad mit 20 g/l Kupfer, 180 g/l Schwefelsäure und Zusätzen
zur Verbesserung der Streufähigkeit und des Glanz es wurde nach
5 min eine Fläche von 2×3 cm² mit einer glänzenden und haftfesten
Kupferschicht bedeckt, die nach 10 min auf 10 cm² angewachsen war. In
einem Parallelversuch wurde ohne die zusätzliche Behandlung mit dem
Palladiumkolloid unter sonst gleichen Bedingungen nur eine Fläche
von 0,3×0,3 cm² metallisiert.
Im zweiten Ausführungsbeispiel wurde eine Kaptonfolie wie in
Beispiel 1 vorbehandelt und gemäß dem DMS-E-Verfahren der
Fa. Blasberg mit einer Polythiophenschicht bedeckt. Dazu wurde sie
mit einer alkalischen Lösung von Kaliumpermanganat behandelt,
gespült und danach 1 min in einer wäßrigen Lösung belassen, die
1 Vol-% eines Thiophenderivates enthielt. Danach wurde sie 2 min in
einer wasserlöslichen Polysäure der Konzentration 2% behandelt. Der
elektrische Widerstand, gemessen wie im Beispiel 1, lag danach bei
7 kΩ. Nach dieser Vorbereitung wurde die Folie ebenfalls
einschließlich der Vor- und Nachbehandlung mit dem Palladiumkolloid
behandelt, wobei der elektrische Widerstand auf 30 kΩ stieg. Bei der
nachfolgenden galvanischen Beschichtung wurde unter sonst gleichen
Bedingungen auf der mit dem Palladium behandelten Folie in 5 min
eine Fläche von 15 cm² beschichtet gegenüber einer Fläche von 3,4 cm²
ohne die erfindungsgemäße Behandlung.
Claims (10)
1. Verfahren zur galvanischen Beschichtung von Polymeroberflächen,
die mit einem elektrisch leitfähigen Polymer überzogen sind,
gekennzeichnet dadurch, daß vor der galvanischen
Metallabscheidung eine Behandlung der Oberfläche mit einer
wäßrigen metallhaltigen Lösung durch Einwirken während einer
Zeit von 1 s bis 30 min, bei einer Temperatur von 10 bis 80°C
vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
Einwirkzeit etwa 2 min und die Temperatur etwa 25°C beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
metallhaltige Lösung das Metall in Form von fein dispergierten
Teilchen enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, daß die
metallhaltige Lösung das Metall in kolloid verteilter Form
enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet dadurch, daß die
metallhaltige Lösung ein Schutzkolloid enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als
metallhaltige Lösung eine übliche Lösung zur
Direktmetallisierung von Verbindungslöchern in gedruckten
Schaltungen verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1 bis 6, gekennzeichnet
dadurch, daß die metallhaltige Lösung Zusätze enthält, die die
Haftfestigkeit auf der zu metallisierenden Schicht erhöhen.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet
dadurch, daß das Metall der metallhaltigen Lösung Palladium,
Kupfer, Gold oder Platin oder eines der genannten Metalle im
Gemisch mit einem oder mehreren der genannten Metalle oder im
Gemisch mit weiteren Metallen ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die
metallhaltige Lösung das Metall als gelöstes Salz enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 1, 4 oder 9, gekennzeichnet dadurch,
daß die metallhaltige Lösung zusätzlich ein Reduktionsmittel
enthält.
Priority Applications (1)
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Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19502988B4 DE19502988B4 (de) | 2004-03-18 |
Family
ID=7752733
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1995102988 Expired - Lifetime DE19502988B4 (de) | 1995-01-31 | 1995-01-31 | Verfahren zur galvanischen Beschichtung von Polymeroberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: BLASBERG OBERFLAECHENTECHNIK GMBH, 42699 SOLINGEN, |
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8364 | No opposition during term of opposition | ||
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R071 | Expiry of right |