Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Galvanisieren der
Oberfläche von nichtleitenden Materialien ohne Beteiligung einer außenstromlosen
Plattierung.
Stand der Technik
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Es sind verschiedene Verfahren zum Plattieren von nichtleitenden Materialien
wie Kunststoffen für dekorative oder funktionsverleihende Zwecke bekannt.
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Für diese Zwecke sind außenstromlose Plattierverfahren am üblichsten.
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Industriell geeignete Verfahren umfassen ein Verfahren, das das Aufbringen von Pd-
Sn-Katalysatorkernen auf ein zu galvanisierendes Kunststoffsubstrat, typischerweise
ABS-Harze, die Behandlung des Substrats mit einer verdünnten sauren Lösung, die
Bildung eines elektrisch leitenden Metallüberzugs unter Verwendung eines
außenstromlosen Kupfer-Plattierbads oder eines außenstromlosen
Nickel-Plattierbads und dann die Galvanisierung des Substrats umfaßt.
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Außenstromlose Plattierverfahren erfordern aber komplizierte
Vorbehandlungen. Ein außenstromloses Plattierbad besitzt ferner den Nachteil, daß ein
kompliziertes Verfahren erforderlich ist, um das Bad aufgrund seiner stark
selbstzerstörenden Eigenschaften genau zu regulieren. Bei Einsatz eines
außenstromlosen Kupfer-Plattierbads treten außerdem verschiedene Schwierigkeiten auf.
Beispielsweise wird hochgiftiges Formalin, d. h. ein Karzinogen, in weitem Maße als
Reduktionsmittel verwendet. Außerdem wird ein sehr wirksamer Komplexbildner, wie
z. B. EDTA oder dgl., zur Solubilisierung von Kupferionen in einer Alkalilösung
verwendet. Bei Verwendung eines Komplexbildners ist die Entfernung von
Metallionen bei der Entsorgung von Abwasser mit einem beträchtlichen Aufwand
verbunden und selbst für die Bildung eines sehr dünnen Kupferüberzugs wird ein
längerer Zeitraum benötigt. Bei Einsatz eines außenstromlosen Nickel-Plattierbads
wird als Reduktionsmittel verwendetes Hypophosphit durch Oxidation in Phosphit
umgewandelt. Das erhaltene Phosphit untersteht wegen den Vorschriften zu
Phosphor einer rechtlichen Überwachung. Als Ablauge mit hohem CSB-Wert ergibt
sich bei dem außenstromlosen Nickel-Plattierbad ferner ein Problem bezüglich der
Umweltverschmutzung.
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In der derzeitigen Situation ist die Durchführung einer Vielzahl von
Vorbehandlungen vor der Galvanisierung in Verfahren zum Galvanisieren eines
nichtleitenden Materials ohne Beteiligung von außenstromloser Abscheidung
beschrieben worden. Die vorgeschlagenen Vorbehandlungsverfahren umfassen z. B.
ein Verfahren, bei dem ein Substrat mit einer Palladium-Zinn-Lösung behandelt wird,
ein Verfahren, bei dem ein elektrisch leitender, organischer Überzug gebildet wird,
und ein Verfahren, bei dem Ruß aufgebracht wird (US-Patente 3099608, 4683036,
4895739, 4919768, 5007990 und 4810333, geprüfte JP-Patentveröffentlichung
138111991 und internationale Veröffentlichung WO 89/08375).
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Diese Verfahren bilden aber meist Überzüge mit geringer elektrischer
Leitfähigkeit und sie werden aufgrund einer niedrigen Abscheidungsrate beim
Galvanisieren für eine begrenzte Zahl von Anwendungen verwendet. Die Verfahren
beschränken sich z. B. auf das Galvanisieren von Durchgangslöchern von dünnen
Leiterplatten. In den meisten Fällen ergeben sich bei den Verfahren Schwierigkeiten
bei der Bildung eines zweckmäßigen Überzugs durch Galvanisieren auf einem
großflächigen Kunststoff-Formkörper. Ferner ist bei den Verfahren problematisch,
daß galvanische Überzüge mit geringer Haftung und schlechtem Deckvermögen
gebildet werden, d. h., die Bildung von zuverlässigen Überzügen kann nicht
sichergestellt werden.
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In den letzten Jahren haben sich mehrere Forscher mit Verfahren zum
Galvanisieren nichtleitender Materialien beschäftigt. Beispielsweise sind die
folgenden Verfahren beschrieben worden.
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US-Patent 5071517 offenbart ein Verfahren, das die Behandlung eines
Substrats mit einer wäßrigen Lösung eines nichtsauren Salzes, die eine Dispersion
feiner Kolloide aus Edelmetall und Zinn enthält, zur Bildung einer elektrisch leitenden
Schicht und anschließende Galvanisierung umfaßt. US-Patent 5342501 offenbart ein
Verfahren, das die Behandlung eines Substrats mit einem nichtsauren Zinn-
Palladium-Katalysator und dann mit einer Promotor-Lösung von geringer Basizität
zur Verbesserung der elektrischen Leitfähigkeit umfaßt.
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US-Patent 5543182 offenbart ein Verfahren, umfassend das Inkontaktbringen
eines nichtleitenden Substrats mit einem Aktivierungsmittel, das ein Sol von
Edelmetall/Metall der Gruppe IVA enthält, und die Behandlung des Substrats mit
einer Lösung, die ein lösliches Salz eines Metalls, das edler als das Metall der
Gruppe IVA ist, ein Hydroxid eines Metalls der Gruppe IA und einen speziellen
Komplexbildner enthält, um einen Metallüberzug zu bilden.
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Die ungeprüfte JP-Patentveröffentlichung 197266/1995 offenbart ein
Verfahren, das das Aufbringen eines Kupfer-Katalysators, der ein Kupfer(I)-oxid-Kolloid
enthält, auf die Oberfläche eines nichtleitenden Substrats, das Tauchen des
Substrats in eine Lösung, die ein Reduktionsmittel für Kupfer enthält, oder in eine
Lösung einer anorganischen Säure, um einen elektrisch leitenden Überzug zu
bilden, und das Galvanisieren des Substrats umfaßt.
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Die ungeprüfte JP-Patentveröffentlichung 209354/1996 offenbart ein
Verfahren, das die Einführung einer sauren Gruppe auf die Oberfläche eines
Harzsubstrats, das Tauchen des Substrats in eine Metallionen enthaltende Lösung zur
Adsorption der Metallionen und eine Reduktionsbehandlung oder dgl. umfaßt, um die
Oberfläche des Harzsubstrats mit elektrischer Leitfähigkeit zu versehen.
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Ein Hauptziel der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung eines neuen
Verfahrens, das sich von den bisherigen Verfahren nach dem Stand der Technik
unterscheidet, in der Lage ist, ein nichtleitendes Material ohne die Beteiligung eines
außenstromlosen Abscheidungsschrittes zu galvanisieren und selbst bei einem
großflächigen Material wie Kunststoff-Formkörpern durch Galvanisieren einen
zweckmäßigen Überzug bilden kann, der ein vorzügliches Außendekor aufweist.
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Die Erfinder haben angesichts des vorhergehenden Stands der Technik
umfangreiche Untersuchungen ausgeführt und ein Verfahren ermittelt, das die
Schritte des Inkontaktbringens eines nichtleitenden Materials mit einer nachstehend
definierten sauren Hydrosol-Lösung, die eine Palladiumverbindung, eine
Zinnverbindung und eine Kupferverbindung enthält, des Inkontaktbringens des Materials mit
einer wäßrigen alkalischen Lösung zur Bildung eines elektrisch leitenden Überzugs
auf der Materialoberfläche und des Galvanisierens des Materials umfaßt. Bei
Durchführung dieses Verfahrens kann selbst ein großflächiges Material, wie
Kunststoff-Formkomponenten, galvanisiert werden, um einen Überzug mit
höherwertigem dekorativem Aussehen zu erhalten. Die vorliegende Erfindung wurde auf
Basis dieses neuen Befunds fertiggestellt.
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Nach der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Galvanisieren eines
nichtleitenden Materials bereitgestellt, wobei das Verfahren die Schritte des
Inkontaktbringens eines nichtleitenden Materials mit einer sauren Hydosol-Lösung,
die eine Palladiumverbindung, eine Zinnverbindung und eine Kupferverbindung
enthält, des Inkontaktbringens des Materials mit einer wäßrigen alkalischen Lösung und
des Galvanisierens des Materials umfaßt, worin die saure Hydrosol-Lösung eine
wäßrige Lösung ist, die die Palladiumverbindung in einer Menge von 0,1 bis 1,0 g/l,
berechnet als Palladiummetall, die Zinnverbindung in einer Menge von mindestens
5 g/l, berechnet als Zinnmetall, und die Kupferverbindung in einer Menge von 0,2 bis
3 g/l, berechnet als Kupfermetall, in einem Gewichtsverhältnis von Sn/Pd von 50-
200 : 1 enthält und einen pH-Wert von 1 oder weniger aufweist.
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Zu behandelnde nichtleitende Materialien sind in der vorliegenden Erfindung
nicht besonders begrenzt und umfassen z. B. Kunststoffe, Keramiken, Gläser und
Kompositmaterialien davon. Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
können große Substrate mit großer Oberfläche, bei denen es schwierig war, durch
ein einfaches Verfahren ohne außenstromlose Abscheidung zu galvanisieren, ohne
weiteres galvanisiert werden, um einen gewünschten Überzug mit hochwertigem
dekorativem Aussehen zu ergeben. Nach der vorliegenden Erfindung zu
behandelnde große Materialien umfassen beispielsweise Kunststoffkomponenten,
die derzeit z. B. in der Kraftfahrzeugindustrie in weitem Maße eingesetzt werden.
Beispiele für diese großen Kunststoffmaterialien sind Kühlergrill, Embleme und
ähnliche Kraftfahrzeugteile, äußere Teile von elektronischen Geräten, Griffe und
ähnliche Teile, die zur Dekoration galvanisiert werden, und zur Erzielung von
Korrosionsbeständigkeit und zur Hinzufügung einer neuen Funktion zu
galvanisierende Materialien.
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Die zu verwendende Kunststoffart ist nicht besonders begrenzt und umfaßt
verschiedene, bislang bekannte Kunststoffe. Beispiele sind Standard-Kunststoffe,
die bislang in großem Maß für die chemische Plattierung verwendet worden sind, wie
ABS-Harze, technische Standard-Kunststoffe mit einer Wärmebeständigkeit bei
150ºC oder weniger, wie z. B. Polyamide (Nylon PA), Polyacetale (POM),
Polycarbonate (PC), modifizierte Polyphenylenether (PPE) und
Polybutylenterephthalate (PBT), technische Hochleistungskunststoffe mit einer
Wärmebeständigkeit bei 200ºC oder mehr, wie z. B. Polyphenylensulfide (PPS),
Polyethersulfone (PES), Polyetherimide (PEI), Polyetheretherketone (PEEK), Polyimide (PI)
und Flüssigkristallpolymere (LCP) und Polymermischungen, wie z. B. Polycarbonat
ABS-Harze. Von diesen Kunststoffen sind Kunststoffe mit einer geeigneten Qualität
für die Plattierung, wie z. B. ABS-Harze, die die Haftungsverminderung und die
Verschlechterung des Aussehens beim Ätzen oder bei anderer Vorbehandlung
vermeiden können, bevorzugt.
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Spezielle Beispiele für für Kraftfahrzeugkomponenten zu verwendende
Kunststoffmaterialien sind Formkörper z. B. aus ABS-Harzen oder Polyamid-Harzen, wie
z. B. Kraftfahrzeug-Embleme aus ABS-Harzen und Kraftfahrzeug-Türgriffe aus
Polyamid-Harzen (Nylons).
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Nachstehend werden die Schritte beim Behandlungsverfahren der
vorliegenden Erfindung nacheinander beschrieben, wenn als Beispiel
Kunststoffmaterialien zur Behandlung verwendet werden. Obwohl zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Schritten gewöhnlich ein Waschen mit Wasser durchgeführt wird, wird die
Bezugnahme auf Waschen hier weggelassen.
Vorbehandlung
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Zunächst wird die zu behandelnde Substratoberfläche zur Entfernung von
Abscheidungen, wie z. B. Fingerabdrücken, Fetten und Ölen und ähnlichen
organischen Substanzen, und elektrostatisch abgeschiedenem Staub gereinigt.
Herkömmliche Entfettungsmittel können als Behandlungslösung verwendet werden.
Die Entfettung und andere Behandlungen werden in herkömmlicher Weise
beispielsweise mit einem alkalischen Entfettungsmittel ausgeführt.
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Falls erforderlich wird die zu behandelnde Substratoberfläche anschließend
geätzt. Die Ätzbehandlung löst die Oberfläche des Harzsubstrats selektiv, um einen
Ankereffekt zu erzielen. Diese Behandlung kann die Haftung des galvanischen
Überzugs und das Aussehen der Überzugsoberfläche verbessern. Das Ätzverfahren
wird nach herkömmlichen Verfahren durchgeführt. Zum Beispiel wird das zu
behandelnde Substrat in eine in geeigneter Weise erwärmte Mischlösung von
Chromsäure und Schwefelsäure getaucht. Butadienkautschuk als ein Bestandteil
wird bei der Behandlung eines Substrates aus ABS-Harz bei der Ätzbehandlung
aufgrund der Oxidationswirkung der Chromsäure herausgelöst, was Ankerporen mit
einer Porengröße von etwa 1 bis 2 um auf dem Harzsubstrat ergibt, wobei Butadien
einer oxidativen Zersetzung unter Bildung einer polaren Gruppe, wie einer
Carbonylgruppe, ausgesetzt ist, Folglich wird ein Hydrosol aus drei Elementen, Pd-
Cu-Sn, ohne weiteres im nachfolgenden Schritt adsorbiert.
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Wenn Substrate aus technischen Standard-Kunststoffen oder
Hochleistungskunststoffen behandelt werden, ist deren Ätzung häufig schwierig und sie werden
daher, falls erforderlich, vor dem Ätzvorgang in herkömmlicher Weise vorgeätzt. Bei
der Vorätzbehandlung unter Verwendung eines organischen Lösungsmittels quillt
eine Hautschicht oder eine Schicht mit Kristallorientierung auf der Oberfläche des
Harzsubstrates auf. Der Vorätzvorgang kann üblicherweise unter Verwendung eines
Lösungsmittels hoher Polarität wie Dimethylsulfoxid ausgeführt werden. Die
Vorätzbehandlung kann die Ätzwirkung steigern.
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Es können auch Harzsubstrate, die z. B. anorganische Materialien und
Glasfasern enthalten, durch ein geeignetes, aus herkömmlichen Verfahren ausgewähltes
Ätzverfahren behandelt werden.
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Nach dem Ätzvorgang wird das Harzsubstrat gewaschen, um die auf der
Oberfläche des Harzsubstrats verbleibende Ätzlösung, wie Chromsäure oder dgl., zu
entfernen. Die Chromsäure kann ohne weiteres von der Oberfläche entfernt werden,
wenn die Reinigung mit einer verdünnten Salzsäure-Lösung oder einer ein
Reduktionsmittel, wie z. B. Natriumbisulfit, enthaltenden Lösung ausgeführt wird.
Behandlung mit einer sauren Hydrosol-Lösung
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Nach der Vorbehandlung wird das zu behandelnde Substrat mit einer sauren
Hydrosol-Lösung, die eine Palladiumverbindung, eine Zinnverbindung und eine
Kupferverbindung enthält, in Kontakt gebracht. Gewöhnlich wird das zu behandelnde
Substrat in die saure Hydrosol-Lösung getaucht. Vor der Behandlung mit der sauren
Hydrosol-Lösung kann, falls erforderlich, eine Vor-Tauchbehandlung ausgeführt
werden, indem das Substrat in eine wäßrige Salzsäure-Lösung getaucht wird, um die
Stabilität der sauren Hydrosol-Lösung und die Haftung der erhaltenen sauren
Hydrosol-Schicht zu verbessern. Geeignete wäßrige Salzsäure-Lösungen umfassen
z. B. eine wäßrige Lösung mit etwa 150 bis 400 ml/l 35% Salzsäure.
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Beispiele für die in die saure Hydrosol-Lösung einzusetzende
Palladiumverbindung sind Palladiumchlorid, Palladiumsulfat und Palladiumacetat. Diese
Verbindungen werden entweder einzeln oder in Kombination verwendet. Die Menge
der Palladiumverbindung beträgt 0,1 bis 1,0 g/l, bevorzugter 0,2 bis 0,5 g/l,
berechnet als Palladiummetall. Bei einer Menge von weniger als 0,1 g/l ist eine
ausreichende elektrische Leitfähigkeit nicht möglich, während eine Menge von über
1,0 g/l keine weitere Steigerung der elektrischen Leitfähigkeit ergeben kann und
daher unwirtschaftlich ist.
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Bevorzugte Beispiele für die zu verwendende Zinnverbindung sind Zinnchlorid
und Zinnsulfat. Diese Verbindungen können einzeln oder in Kombination verwendet
werden. Unter diesen Verbindungen ist Zinnchlorid bevorzugt. Es ist erforderlich,
daß die Zinnverbindung relativ zur Palladiumverbindung im Überschuß verwendet
wird. Die Menge an Zinnverbindung beträgt 5 g/l oder mehr, berechnet als
Zinnmetall. Das Gewichtsverhältnis von Sn/Pd ist 50-200 : 1, bevorzugter 60-120 :
1. Beträgt das Sn/Pd-Gewichtsverhältnis weniger als 50 : 1, zeigt sich beim
Galvanisieren ein vermindertes Abscheidungsvermögen, während bei einem Sn/Pd-
Gewichtsverhältnis von mehr als 200 : 1 durch Galvanisieren ein Überzug mit rauher
Oberfläche erhalten wird, d. h., das Aussehen des Überzugs wird beeinträchtigt.
Daher ist ein Sn/Pd-Gewichtsverhältnis außerhalb des genannten Bereichs
unzweckmäßig.
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Bevorzugte Kupferverbindungen sind niederaliphatisches
Kupfermonocarboxylat und Kupferbromid. Diese Verbindungen können entweder einzeln oder in
Kombination verwendet werden. Unter den Kupferverbindungen sind zweiwertige
Kupferverbindungen wegen ihrer hohen Löslichkeit bevorzugt. Als
niederaliphatisches Kupfermonocarboxylat sind Kupferformiat und Kupferacetat bevorzugt.
Bei Einsatz dieser Verbindungen wird ein stabiles Hydrosol gebildet und es kann
ohne weiteres als gleichmäßige Hydrosol-Schicht auf dem Substrat abgeschieden
werden.
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Die Menge an Kupferverbindung beträgt 0,2 bis 3 g/l, bevorzugter 0,5 bis 2 g/l,
berechnet als Kupfermetall. Wenn weniger als 0,2 g/l Kupfermetall verwendet wird,
ist die Bildung eines homogenen elektrisch leitenden Films erschwert, während die
Hydrosol-Lösung bei Einsatz von mehr als 3 g/l instabil ist und sich leicht zersetzt.
Daher ist eine Kupfermetallmenge außerhalb des genannten Bereichs
unzweckmäßig.
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Die erfindungsgemäß zu verwendende saure Hydrosol-Lösung umfaßt im
wesentlichen die drei Bestandteile, von denen die Zinnverbindung in großem
Überschuß enthalten ist. In einer Lösung mit einer derartigen Zusammensetzung ergibt
sich eine stöchiometrische Redoxreaktion, wie nachstehend in den Formeln (1) und
(2) gezeigt. Bei der Reaktion werden wahrscheinlich zweiwertige Palladiumionen
durch Reduktion mit zweiwertigem Zinn in Palladiummetall überführt und, sofern die
Lösung zweiwertige Kupferionen enthält, die Kupferionen in einwertige Kupferionen
umgewandelt, wodurch sich eine stabile Hydrosol-Lösung bildet.
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Pd²&spplus; + Sn²&spplus; → Pd&sup0; + Sn&sup4;&spplus; (1)
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Cu²&spplus; + Sn²&spplus; → Cu¹&spplus; + Sn&sup4;&spplus; + e&supmin;¹ (2)
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Die saure Hydrosol-Lösung wird bevorzugt mit einem Überschuß an
Salzsäure auf einen pH-Wert von 1 oder weniger eingestellt. Stellt man die Lösung
stark sauer ein, wird eine Ausfällung verhindert. Bei einem pH-Wert in einem derartig
starken Aciditätsbereich werden vierwertige Zinnionen, die α-Zinnsäure
(H&sub2;SnO&sub3; · 6H&sub2;O) gebildet haben, wahrscheinlich daran gehindert, als Metazinnsäure
(H&sub2;Sn&sub5;O&sub1;&sub1;) oder Zinnoxid (SnO&sub2;) auszufallen.
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Bei der Behandlung mit der sauren Hydrosol-Lösung wird das zu behandelnde
Substrat etwa 2 bis 10 min, bevorzugt etwa 3 bis 5 min, in die Hydrosol-Lösung bei
etwa 10 bis 50ºC, bevorzugt etwa 25 bis 40ºC, getaucht.
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Bei der Behandlung bildet sich eine homogene Hydrosol-Schicht auf der
Substratoberfläche.
Behandlung mit einer wäßrigen alkalischen Lösung
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Als nächstes wird das zu behandelnde Substrat mit einer wäßrigen
alkalischen Lösung in Kontakt gebracht. Üblicherweise wird das zu behandelnde
Substrat in die wäßrige alkalische Lösung getaucht. Dies führt dann dazu, daß die
gleichmäßig auf der Substratoberfläche gebildete Hydrosol-Schicht als elektrisch
leitendes, dichtes Gel fest auf der Oberfläche des Kunststoffsubstrats haftet.
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Vermutlich wird beim Kontakt der Hydrosol-Schicht mit der wäßrigen
alkalischen Lösung eine durch die Formel (3) dargestellte
Disproportionierungsreaktion unter Bildung von Kupfermetall aus einwertigen Kupferionen verursacht,
wobei das Metall fest auf der Substratoberfläche haftet.
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Cu¹&spplus; + Cu¹&spplus; → Cu&sup0; + Cu²&spplus; (3)
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Es wird angenommen, daß gleichzeitig mit dieser Reaktion überschüssige α-
Zinnsäure (H&sub2;SnO&sub3; · 6H&sub2;O), die Palladium und Kupfer umgibt, hydrolysiert und als
stabiles Zinnoxid haftet, was zur Erhöhung der elektrischen Leitfähigkeit beiträgt,
während im Überschuß anhaftendes Zinnoxid als Natriumstannat (Na&sub2;SnO&sub3;) oder als
ein ähnliches lösliches Alkalisalz der Zinnsäure entfernt wird.
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Eine wäßrige alkalische Lösung wird bevorzugt unter Verwendung eines
Alkalimetallhydroxids, wie z. B. Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid oder
Lithiumhydroxid, entweder einzeln oder in Kombination, hergestellt.
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Es ist zweckmäßig, daß die wäßrige alkalische Lösung auf einen pH-Wert von
12 oder mehr eingestellt wird. Ist der pH-Wert unter 12, kann das im Überschuß
anhaftende Zinnoxid nicht zufriedenstellend entfernt werden, wodurch das Aussehen
des durch Galvanisieren herzustellenden Überzugs in der Regel beeinträchtigt wird.
Dies ist daher unzweckmäßig.
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Falls erforderlich kann die wäßrige alkalische Lösung ferner einen
Komplexbildner für Zinn enthalten, wie z. B. Hydroxycarbonsäuren, z. B. Weinsäure und
Zitronensäure und Alkanolamine, z. B. Monoethanolamin, Diethanolamin und
Triethanolamin. Bei Einsatz dieser Komplexbildner wird die Hydrolyse des gelösten
Natriumstannats in ein unlösliches Zinnhydroxid verhindert. Eine bevorzugte Menge
für den zu verwendenden Komplexbildner beträgt 2 bis 40 g/l.
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Falls erforderlich kann die Alkalimetall enthaltende, wäßrige Lösung
mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus zweiwertigen
Kupferverbindungen und Palladiumverbindungen enthalten. Bei Zugabe dieser
Verbindungen ergibt sich ein verringerter Widerstand für den erhaltenen elektrisch
leitenden Überzug. Beispiele für geeignete zweiwertige Kupferverbindungen sind
Kupfer(II)-sulfat, Kupfer(II)-chlorid, Kupfer(II)-nitrat, Kupfer(II)-acetat und Kupfer(II)-
formiat. Geeignete Palladiumverbindungen umfassen z. B. Palladiumchlorid und
Palladiumsulfat. Die Menge mindestens einer Verbindung, ausgewählt aus der
Gruppe bestehend aus zweiwertigen Kupferverbindungen und
Palladiumverbindungen, die einzusetzen ist, beträgt bevorzugt 0,2 bis 5 g/l.
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Mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus
zweiwertigen Kupferverbindungen und Palladiumverbindungen wird vorzugsweise
zusammen mit dem Komplexbildner verwendet. Der gemeinsame Einsatz dieser
Verbindungen kann die Bildung unlöslicher Hydroxide von Kupfer oder Palladium
unterdrücken.
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Die wäßrige alkalische Lösung kann ferner, falls erforderlich, ein
Reduktionsmittel, wie z. B. Hydrazin, Natriumborhydrid, Natriumthiosulfat, Natriumascorbat,
Vanillin und Saccharose, enthalten. Bei Zugabe dieser Reduktionsmittel können
Palladium und Kupfer, die in der Hydrosol-Schicht vorhanden sind, rasch in das
Metall überführt werden. Die Menge an einzusetzendem Reduktionsmittel kann sehr
gering sein und bevorzugt 0,2 bis 3 g/l, betragen.
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Soweit es den Umweltschutz betrifft, ist es zweckmäßig, den Gebrauch von
Mitteln wie z. B. einem Komplexbildner und Hydrazin zu vermeiden.
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Zur Behandlung mit der wäßrigen alkalischen Lösung wird das zu
behandelnde Substrat 2 bis 10 min, bevorzugt 3 bis 5 min, in die wäßrige alkalische
Lösung bei 25 bis 70ºC, bevorzugt 45 bis 60ºC, getaucht.
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Diese Behandlung bewirkt, daß die Hydrosol-Schicht auf der
Substratoberfläche fest auf der Oberfläche als elektrisch leitendes, dichtes Gel haftet, wodurch
eine elektrisch leitende Schicht gebildet wird. Im anschließenden Schritt kann direkt
auf dieser elektrisch leitenden Schicht galvanisiert werden.
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Die Betrachtung mit einem Transmissions-Elektronenmikroskop (TEM) und
die Analyse mit einem Röntgenstrahl-Photoelektronenspektrometer (XPS) zeigen,
daß die so erhaltene elektrisch leitende Schicht ein dichter, dünner Film mit einer
Dicke von 5 bis 15 nm (50 bis 150 Å) ist, der als Hauptbestandteile Palladiummetall,
Kupfermetall und Zinnoxid enthält.
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Die elektrisch leitende Schicht besitzt einen spezifischen elektrischen
Widerstand von 10 bis 300 kΩcm, d. h. einen relativ hohen Widerstand im Vergleich mit
einem spezifischen elektrischen Widerstand von 2 bis 50 Ωcm, der sich bei einem
Niederschlag mit einer Dicke von etwa 0,5 um ergibt, wobei der Niederschlag durch
außenstromlose Vernickelung erhalten wird. Es liegt vermutlich an folgenden
Gründen, daß die gewünschte Schicht trotz ihres relativ hohen Widerstandswertes
durch direktes Galvanisieren auf der elektrisch leitenden Schicht gebildet wird.
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An den Kontaktstellen der Vorrichtung für die Galvanisierung, d. h. an ihrem
Stromzufuhrbereich, befindet sich auf der Oberfläche der mit der Vorrichtung
verbundenen elektrisch leitenden Schicht ein aktives Metall, wie Palladium oder dgl.
Folglich ist das Abscheidungspotential an den Kontaktstellen gering, so daß ein
elektrischer Strom durch die elektrisch leitende Schicht mit einem derart geringen
Potential fließt. Da die elektrisch leitende Schicht einen relativ hohen Widerstand
aufweist, ist die Stromausbeute gering. So entwickelt sich Wasserstoffgas, um die
elektrisch leitende Schicht zu reduzieren und zu aktivieren, wodurch der galvanische
Metallauftrag gefördert wird. Ferner erleichtert das Zinnoxid in der elektrisch
leitenden Schicht vermutlich die Aufnahme von Elektronen an der
Überzugsoberfläche bei einem relativ niedrigen elektrischen Potential von etwa 0,5 bis 3 V
aufgrund seiner Halbleitereigenschaften, wodurch der elektrische Strom vermittelt
wird. Außerdem hat das Kupfermetall in der elektrisch leitenden Schicht
wahrscheinlich eine so hohe Leitfähigkeit, daß der Widerstand vermindert wird. Es
wird angenommen, daß die vereinten Wirkungen dieser Komponenten die
Galvanisierung auf der elektrisch leitenden Schicht erleichtern und selbst bei einem
relativ großflächigen Substrat auf der ganzen Oberfläche zu einer raschen Bildung
eines Überzugs durch Galvanisieren führen.
Galvanisieren
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Anschließend wird das so behandelte Substrat in herkömmlicher Weise
galvanisiert. Die geeigneten Galvanisierbäder sind nicht besonders beschränkt und
es kann sich um irgendein herkömmliches Galvanisierbad handeln. Es kann sich um
übliche Galvanisierbedingungen handeln.
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Insbesondere Galvanisierverfahren zur Dekoration, die das
aufeinanderfolgende Galvanisieren eines Substrates mit Kupfer, Nickel und Chrom in dieser
Reihenfolge umfassen, werden nachstehend als Beispiel für Galvanisierverfahren
beschrieben.
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Als Kupfersulfat-Plattierbad kann ein herkömmliches
Kupfersulfat-Glanzplattierbad verwendet werden. Zum Beispiel wird ein in der vorliegenden Erfindung
zu verwendendes Plattierbad hergestellt, indem ein herkömmlicher Glanzbildner mit
einer wäßrigen Lösung, die etwa 100 bis 250 g/l Kupfersulfat, etwa 20 bis 120 g/l
Schwefelsäure und etwa 20 bis 70 ppm Chlorionen enthält, gemischt wird. Die
Kupfersulfat-Plattierbedingungen können herkömmlich sein. Zum Beispiel wird die
Galvanisierung bei einer Temperatur des Plattierbads von etwa 25ºC und einer
Stromdichte von etwa 3 A/dm² ausgeführt und fortgesetzt, bis ein Niederschlag der
festgelegten Dicke erhalten wird.
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Als Nickel-Plattierbad kann ein übliches Watts-Bad verwendet werden.
Geeignete Bäder werden durch Zugabe eines handelsüblichen Glanzbildners für ein
Nickel-Plattierbad zu einer wäßrigen Lösung, die etwa 200 bis 350 g/l, Nickelsulfat,
etwa 30 bis 80 g/l Nickelchlorid und etwa 20 bis 60 g/l Borsäure enthält, hergestellt.
Die Bedingungen zur Vernickelung können herkömmlich sein. Zum Beispiel wird die
Galvanisierung bei einer Temperatur des Plattierbads von etwa 55 bis 60ºC und
einer Stromdichte von etwa 3 A/dm² ausgeführt und fortgesetzt, bis ein Überzug mit
festgelegter Dicke erhalten wird.
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Als Chrom-Plattierbad kann ein übliches Sargent-Bad verwendet werden.
Geeignete Bäder umfassen eine wäßrige Lösung, die etwa 200 bis 300 g/l
Chromsäureanhydrid und etwa 2 bis 5 g/l Schwefelsäure enthält. Bedingungen zur
Verchromung sind z. B. eine Temperatur des Plattierbads von etwa 45ºC und eine
Stromdichte von etwa 20 A/dm² und die Galvanisierung wird fortgesetzt, bis ein
Niederschlag von festgelegter Dicke erhalten wird.
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Nach der vorliegenden Erfindung kann ein gewünschter Überzug durch
Galvanisieren verschiedener nichtleitender Materialien gebildet werden. Das
erfindungsgemäße Verfahren ist besonders vorteilhaft, da ein Überzug mit
ausgezeichnetem dekorativem Aussehen ohne weiteres durch Galvanisieren auf einem
isolierenden Bauteil mit einer großen Fläche wie Kunststoff-Formteilen gebildet
werden kann. Derartige großflächige Kunststoff-Formkörper werden üblicherweise
mit einer Vorrichtung galvanisiert, die mit einem weiten Abstand von etwa 50 bis 150
mm beabstandete Kontaktstellen aufweist. Nach den herkömmlichen
Behandlungsverfahren war es schwierig, einen ausgezeichneten Überzug auf der ganzen
Substratoberfläche durch Galvanisieren zu erhalten. Aber nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren kann sogar ein großflächiges Substrat auf seiner ganzen
Oberfläche in kurzer Zeit in einer anfänglichen Galvanisierstufe wahrscheinlich
aufgrund der vorstehend beschriebenen Wirkung der Komponenten in der elektrisch
leitenden Schicht galvanisiert werden und auf diese Weise kann ein höherwertiger
Überzug durch Galvanisieren gebildet werden.
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Nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung besitzt der erhaltene
Überzug nicht nur ein ausgezeichnetes Aussehen, sondern auch eine starke Haftung
auf dem Substrat. Insbesondere wenn nach der Erfindung auf einem in geeigneter
Weise geätzten Harzgegenstand oder einem Substrat aus Keramikmaterial mit
geeigneter Oberflächenrauhheit galvanisiert wird, kann durch Galvanisieren ein stark
haftender Überzug gebildet werden. Beispielsweise ist die Haftung des erhaltenen
Überzugs im allgemeinen um etwa 0,3 kg/cm stärker als bei Überzügen, die durch
herkömmliche Verfahren der Galvanisierung nach außenstromloser Abscheidung
erhalten werden. Einer der Gründe für diesen Unterschied liegt vermutlich in
folgendem. Die elektrisch leitende Schicht, die durch das Verfahren der vorliegenden
Erfindung gebildet wird, weist eine Dicke von 5 bis 15 nm (50 bis 150 Å) auf, d. h., sie
ist sehr dünn und sie ist homogen und dicht. Die dünne Schicht wird sogar in den
Kerben und Vorsprüngen der Substratoberfläche gebildet, die durch Ätzen oder eine
ähnliche Behandlung unregelmäßig gemacht wurde, wodurch die dünne Schicht fest
auf dem Substrat haftet. Danach wird die Oberfläche der Schicht unter Bildung eines
Überzugs galvanisiert, der an den Kerben und Vorsprüngen haftet, wodurch eine
starke Haftung erzielt wird.
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Außerdem ist der durch Galvanisieren nach der vorliegenden Erfindung
gebildete Überzug im wesentlichen frei von äußerlichen Fehlern, wie rauher
Oberfläche, mikrorauhen Bereichen usw., hat ein ausgezeichnetes dekoratives
Aussehen und besitzt verglichen mit durch Galvanisieren nach außenstromloser
Plattierung gebildeten Überzügen eine hohe Korrosionsbeständigkeit.
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Der Grund für die höherwertigen Eigenschaften des durch das
Galvanisierverfahren der vorliegenden Erfindung gebildeten Überzugs ist noch zu
klären, aber es liegt vermutlich daran, daß ein zweckmäßiger Überzug ohne
Ausführung einer außenstromlosen Plattierung gebildet wird, womit die mit der
außenstromlosen Plattierung verbundenen Nachteile beseitigt werden können.
Beste Art zur Durchführung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wird weiter unter Bezugnahme auf die folgenden
Beispiele geklärt.
BEISPIEL 1
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Bei dem zu behandelnden Substrat handelt es sich um ein
Kraftfahrzeugemblem aus einem ABS-Harz (Produkt von Mitsubishi Rayon Co., Ltd.,
Handelsbezeichnung "3001 M"), das eine Länge von 17 cm, eine Breite von 3,8 cm, eine Dicke
von 0,3 cm und eine Oberfläche von etwa 1,3 dm² aufweist. Die Vorrichtung zur
Galvanisierung hatte zwei Kontaktstellen zum Kontaktieren des zu behandelnden
Substrats, wobei die beiden Kontaktstellen 11 cm beabstandet waren. Der
Kontaktstellenbereich war ein Edelstahlstab mit einem Durchmesser von 2 mm. Der von den
Kontaktstellen verschiedene Vorrichtungsbereich war mit einer durch
Wärmebehandlung eines Vinylchlorid-Sols gebildeten Schicht beschichtet.
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Das zu behandelnde Substrat wurde durch die Vorrichtung gehalten und
5 min bei 50ºC in eine Lösung eines alkalischen Entfettungsmittels (Produkt von
Okuno Chemical Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnung "ACE CLEAN A-220",
wäßrige Lösung mit 50 g/l des Produkts) getaucht, mit Wasser gewaschen und 10
min bei 67ºC in eine wäßrige Lösung mit 400 g/l Chromsäureanhydrid und 400 g/l
Schwefelsäure als Ätzlösung getaucht, um eine rauhe Oberfläche zu erhalten.
Danach wurde das zu behandelnde Substrat mit Wasser gewaschen, 1 min bei 25ºC
in eine wäßrige Lösung mit 50 ml/l 35% Salzsäure und 10 ml/l Reduktionsmittel
(Produkt von Okuno Chemical Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnung "TOP
CATCH CR-200") getaucht, um die Chromsäure von der Oberfläche des
Harzsubstrats zu entfernen, und gut mit Wasser gewaschen.
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Dann wurde eine Vor-Tauchbehandlung durchgeführt, indem das Substrat
1 min bei 25ºC in eine wäßrige Lösung mit 250 ml/l 35% Salzsäure getaucht wurde.
Danach wurde das Substrat 5 min bei 40ºC in eine stark saure Hydrosol-Lösung
I (Sn/Pd-Gewichtsverhältnis von 80,5 : 1) getaucht, die 0,32 g/l Palladiumchlorid (0,19
g/l Pd), 29 g/l Zinnchlorid (15,3 g/l Sn) und 1,5 g/l Kupfer(II)-acetat (0,5 g/l Cu)
enthielt und einen mit 300 ml/l 35% Salzsäure eingestellten pH-Wert von 1 oder
weniger aufwies, um eine homogene Hydrosol-Schicht auf der Oberfläche des
Harzsubstrats abzuscheiden.
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Anschließend wurde das Substrat mit Wasser gewaschen und 5 min bei 50ºC
in eine wäßrige alkalische Lösung mit 50 g/l Natriumhydroxid und einem pH-Wert
von 12 oder mehr getaucht, um die im vorhergehenden Schritt abgeschiedene
Hydrosol-Schicht zu gelieren, wodurch eine feste, elektrisch leitende Schicht gebildet
wurde.
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Das Substrat wurde dann gut mit Wasser gewaschen und dann zum
anschließenden Schritt der galvanischen Verkupferung unter Verwendung der
gleichen Vorrichtung geführt.
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Das Kupfer-Plattierbad wurde durch Mischen einer wäßrigen Lösung mit 200
g/l Kupfersulfat, 50 g/l Schwefelsäure und 50 mg/l Chlor mit 5 ml/l "Elecopper II Mu"
und 1 ml/l "Elecopper II A" (Handelsbezeichnungen, Produkte von Okuno Chemical
Industries Co., Ltd.) als Glanzbildner hergestellt. Das Kupfer-Galvanisierverfahren
wurde bei einer Temperatur des Plattierbads von 25ºC und einer Stromdichte von 3
A/dm² unter Verwendung einer Phosphor-haltigen Kupferplatte als Anode und des zu
beschichtenden Substrats als Kathode unter langsamer Luftrührung durchgeführt. 50
Sekunden nach Beginn der Galvanisierung war das Substrat auf der ganzen
Oberfläche galvanisch beschichtet. Die Galvanisierung wurde 50 min fortgesetzt, um
einen Überzug mit einer Dicke von etwa 30 um zu erhalten.
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Als nächstes wurde das beschichtete Substrat mit Wasser gewaschen und 1
min bei 25ºC in eine Lösung eines Aktivierungsmittels (Produkt von Okuno
Chemicals Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnung "TOP SAN", wäßrige Lösung
mit 50 g/l des Produkts) getaucht, um das Substrat zu aktivieren. Dann wurde das
Substrat gut mit Wasser gewaschen und galvanisch vernickelt. Ein Nickel-Plattierbad
wurde durch Mischen einer wäßrigen Lösung mit 280 g/l Nickelsulfat, 50 g/l
Nickelchlorid und 40 g/l Borsäure mit 20 ml "ACNA B-1" und 1 ml/l "ACNA B-2"
(Handelsbezeichnungen, Produkte von Okuno Chemical Industries) als Glanzbildner
hergestellt. Die galvanische Vernickelung wurde bei einer Temperatur des
Plattierbads von 55ºC und einer Stromdichte von 3 A/dm² 20 min unter Verwendung einer
Platte aus reinem Nickel als Anode und des zu beschichtenden Substrats als
Kathode unter langsamer Luftrührung durchgeführt. Es bildete sich ein
Nickelüberzug mit einer Dicke von etwa 10 um.
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Danach wurde das Substrat mit Wasser gewaschen und eine galvanische
Verchromung wurde durchgeführt. Das Chrom-Plattierbad bestand aus einer
wäßrigen Lösung mit 250 g/l Chromsäureanhydrid und 2,5 g/l Schwefelsäure. Unter
Verwendung einer Bleiplatte als Anode und des zu beschichtenden Substrats als
Kathode wurde die galvanische Verchromung bei einer Temperatur des Plattierbads
von 45ºC und einer Stromdichte von 20 A/dm² 3 min ohne Rühren durchgeführt.
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Der erhaltene Überzug war gleichmäßig, sowohl im Bereich mit niedriger
Stromdichte als auch im Bereich mit hoher Stromdichte, und im wesentlichen frei von
Grübchen, rauher Oberfläche und anderen Mängeln und er glänzte und zeigte ein
ausgezeichnetes Aussehen.
BEISPIELE 2 BIS 8 UND VERGLEICHSBEISPIELE 1 UND 2
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Das zu behandelnde Substrat war ein plattenförmiges Teststück aus ABS-
Harz (Produkt von SUMIKA A & L CO., LTD., Handelsbezeichnung "Clarastick AP-
8A") mit einer Breite von 10 cm, einer Länge von 15 cm, einer Dicke von 0,3 cm
sowie einer Oberfläche von 3,2 dm². Die Vorrichtung zum Galvanisieren besaß
4 Kontaktstellen für den Kontakt mit dem Substrat, wobei die Kontaktstellen 5 cm
(2 Stellen) und 7 cm (2 Stellen) beabstandet waren. Der Kontaktstellenbereich
bestand aus einem Edelstahlstab mit einem Durchmesser von 2 mm.
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Bis zur Vollendung der Vor-Tauchbehandlung wurde das gleiche Verfahren
wie in Beispiel 1 wiederholt. Dann wurde das Substrat 5 min in eine saure Hydrosol-
Lösung mit jeweils der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzung bei einer
Temperatur der Lösung von 40ºC getaucht. Das Substrat wurde gut mit Wasser
gewaschen, 5 min bei 50ºC in eine wäßrige alkalische Lösung mit 45 g/l,
Natriumhydroxid bei einem pH-Wert von 12 oder mehr getaucht und mit Wasser gewaschen.
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Danach wurde ein galvanisches Verkupferungsverfahren unter Verwendung
des gleichen Kupfersulfat-Plattierbads wie in Beispiel 1 bei einer Temperatur des
Plattierbads von 25ºC und einer Stromdichte von 3 A/dm² ausgeführt. Nach 1 min
wurde das Substrat aus dem Plattierbad herausgenommen, um das
Bedeckungsverhältnis des Kupferüberzugs zu bewerten. Es wurde auch das
Abscheidungsverhältnis der drei Metalle in der elektrisch leitenden Schicht auf dem auf seiner
ganzen Oberfläche beschichteten Teststück bestimmt.
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Neben dem vorstehend genannten Bedeckungstest wurde ein galvanisches
Verkupferungsverfahren für 50 min bei einer Stromdichte von 3 A/dm² durchgeführt.
Das Aussehen des plattierten Substrats wurde durch folgendes Verfahren bewertet.
Die Haftung des Kupferüberzugs und die Leitfähigkeit der elektrisch leitenden
Schicht wurden ebenfalls durch folgende Verfahren bestimmt.
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Die Testergebnisse sind in den Tabellen 2 und 3 gezeigt.
Meßverfahren
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*1) Bedeckungsverhältnis: Wenn ein Teststück auf der ganzen Oberfläche durch
Verkupfern beschichtet war, wurde es mit 100% bewertet.
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*2) Metallabscheidungsverhältnis: Das Teststück wurde nach Bildung der
elektrisch leitenden Schicht getrocknet und in eine Königswasser-Lösung (eine
Mischlösung von Salzsäure und Salpetersäure mit einem Volumenverhältnis von
Ersterem : Letzterem von 3 : 1) bei 25ºC getaucht, um die elektrisch leitende Schicht
vollständig aufzulösen. Dann wurde die Menge der drei Elemente, Pd, Sn und Cu,
mit einem Plasmaemissionsspektrophotometer (Produkt von Seiko Instruments Inc.,
Handelsbezeichnung "SPS 4000") bestimmt. Das Abscheidungsverhältnis wurde als
Gewichtsverhältnis der Elemente ausgedrückt.
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*3) Aussehen des Überzugs: Das Aussehen des Kupferüberzugs wurde visuell
untersucht und nach folgenden Kriterien bewertet.
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A: Keine Grübchen und keine rauhe Oberfläche
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B: Leicht rauhe Oberfläche
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C: Rauhe Oberfläche
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*4) Haftung: Eine Galvanisierung mit Kupfersulfat wurde 90 min bei einer
Temperatur von 25ºC und einer Stromdichte von 3 A/dm² durchgeführt. Danach
wurde das beschichtete Teststück 120 min bei 80ºC getrocknet, bei Raumtemperatur
stehengelassen und bis zum Substrat eingeschnitten, um Schnitte mit einer Breite
von 10 mm zu erhalten. Der Überzug wurde zur Bestimmung der Haftfestigkeit unter
Verwendung eines Zugfestigkeits-Prüfgeräts (Produkt von Shimadzu Corp.,
"AUTOGRAPH SD-100-C") vertikal von der Harzoberfläche abgezogen. Die in den
Tabellen 2 und 3 aufgeführte Haftfestigkeit ist ein Durchschnitt von an drei Punkten
erhaltenen Meßwerten.
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*5) Elektrische Leitfähigkeit: Nach Bildung der elektrisch leitenden Schicht wurde
das beschichtete Substrat mit Wasser gewaschen und getrocknet, um den
spezifischen elektrischen Widerstand mit einem digitalen Universalmeßgerät
(Produkt von YOKOGAWA HEWLETT PACKARD CO.; LTD.) zu bestimmen.
TABELLE 1
TABELLE 2
TABELLE 3
VERGLEICHSBEISPIEL 3
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Bis zur Vollendung der Vor-Tauchbehandlung wurden die gleichen Verfahren
wie in den Beispielen 2 bis 8 unter Verwendung des gleichen Substrats und der
gleichen Vorrichtung wiederholt.
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Dann wurde das Substrat 5 min in eine Katalysatorlösung mit 0,5 g/l
Palladiumchlorid und 34,2 g/l Zinnchlorid bei einer Temperatur der Lösung von 30ºC
getaucht, mit Wasser gewaschen, 3 min in eine saure Beschleunigerlösung mit 150
g/l Schwefelsäure bei einer Temperatur der Lösung von 25ºC getaucht und gut mit
Wasser gewaschen.
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Als nächstes wurde ein chemisches Kupfer-Plattierbad (Produkt von Okuno
Chemical Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnungen "Chemical Copper 500 A" und
"Chemical Copper 500 B", wäßrige Lösung mit 125 ml/l des ersten Produkts und 125
ml/l des letzeren Produkts) hergestellt. Die chemische Verkupferung wurde 17 min
bei einer Temperatur der Lösung von 25ºC durchgeführt, während eine langsame
Luftrührung so ausgeführt wurde, daß das Teststück nicht in Kontakt mit Luft kam.
Das Verfahren ergab einen außenstromlosen Kupferüberzug mit einer Dicke von
etwa 0,6 um.
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Danach wurde eine galvanische Verkupferung auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 durchgeführt. Der erhaltene Kupferüberzug besaß eine rauhe Oberfläche
und war unansehnlich. Der Überzug hatte eine Zugfestigkeit von 1,2 kg/cm und
zeigte eine geringere Haftung als die in den Beispielen 2 bis 8 gebildeten Überzüge.
BEISPIEL 9
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Eine Komponente für einen Gaswassererhitzer wurde als zu behandelndes
Substrat verwendet. Die Komponente besaß einen Radius von 6 cm, eine Dicke von
1,2 cm und eine Oberfläche von etwa 1 dm² und bestand aus einem
Polycarbonatharz (Produkt von GE Plastics Japan, Ltd., Handelsbezeichnung "LEXAN 910 A'")
und hatte eine Zylindergestalt. Die zur Galvanisierung verwendete Vorrichtung hatte
zwei Kontaktstellen für den Kontakt mit dem Substrat, die 3 cm beabstandet waren.
Der Kontaktstellenbereich bestand aus einem Edelstahlstab mit einem Durchmesser
von 2 mm.
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Zur Vorbehandlung wurde das Substrat 5 min in eine Lösung eines
Quellmittels (unverdünnte Lösung eines Produkts von Okumura Chemical Industries
Co., Ltd., Handelsbezeichnung "SURF PC-724") bei 40ºC getaucht, mit Wasser
gewaschen und 7 min in eine wäßrige Lösung mit 600 ml/l Schwefelsäure bei 65ºC
getaucht. Danach wurde das Substrat 3 min in eine Ätzlösung mit 400 g/l
Chromsäureanhydrid und 200 ml/l Schwefelsäure bei 70ºC getaucht und mit Wasser
gewaschen.
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Dann wurde das Substrat zur Neutralisationsbehandlung 2 min in eine
wäßrige Lösung mit 50 ml/l Salzsäure bei 25ºC getaucht. Anschließend wurde das
Substrat zur Konditionierung 4 min in ein Oberflächenmodifizierungsmittel (Produkt
von Okuno Chemical Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnung "CONDILYZER SP",
wäßrige Lösung mit 150 ml/l Produkt) bei 40ºC getaucht.
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Dann wurde das Substrat zur Vor-Tauchbehandlung 1 min in eine wäßrige
Lösung mit 250 ml/l 35% Salzsäure bei einer Temperatur der Lösung von 25ºC
getaucht. Anschließend wurde das Substrat 5 min in eine stark saure Hydrosol-
Lösung, die mit 320 ml/l 35% Salzsäure auf einen pH-Wert von 1 oder weniger
eingestellt war und 0,4 g/l Palladiumsulfat (0,20 g/l Pd), 27 g/l Zinnchlorid (14,2 g/l
Sn) und 3,5 g/l Kupfer(II)-bromid (1,0 g/l Cu) (Sn/Pd-Gewichtsverhältnis 70 : 1)
enthielt, bei einer Temperatur der Lösung von 45ºC getaucht, wodurch eine
Hydrosol-Schicht gebildet wurde. Anschließend wurde das beschichtete Substrat mit
Wasser gewaschen.
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Danach wurde das Substrat 4 min in eine wäßrige alkalische Lösung, die 45
g/l Kaliumhydroxid und 20 g/l Monoethanolamin enthielt und einen pH-Wert von 13
oder mehr aufwies, bei einer Temperatur der Lösung von 55ºC getaucht. Die im
vorhergehenden Schritt gebildete, Sol-artige, elektrisch leitende Schicht gelierte
unter Bildung einer festen elektrisch leitenden Schicht.
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Nachdem das Substrat gut mit Wasser gewaschen worden war, wurde es
aufeinanderfolgend mit Kupfer, Nickel und Chrom auf die gleiche Weise wie in
Beispiel 1 unter Verwendung der gleichen Vorrichtung wie im vorhergehenden
Schritt galvanisiert. Es brauchte 70 s zur galvanischen Verkupferung der ganzen
Oberfläche.
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Die so durch Galvanisieren hergestellten Überzüge besaßen keine rauhe
Oberfläche und hatten ein hochwertiges Aussehen.
BEISPIEL 10
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Eine Kraftfahrzeug-Radkappe aus Polyamidharz (Nylonharz, hergestellt von
Toyobo Co., Ltd., zur Galvanisierung geeignet, Handelsbezeichnung "T-777-02") mit
einem Radius von 38 cm und einer Oberfläche von 23 dm² wurde als zu
behandelndes Substrat verwendet. Die zur Galvanisierung verwendete Vorrichtung
bestand aus einem Edelstahlband mit einer Breite von 12 mm, der 6 Kontaktstellen
zum Kontakt mit der Innenoberfläche der Radkappe aufwies. Die Kontaktstellen
waren etwa 20 cm voneinander beabstandet und wiesen einen Querschnitt von 1,5
mm · 10 mm auf.
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Dann wurde das Substrat 5 min in ein alkalisches Entfettungsmittel (Produkt
von Okuno Chemical Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnung "ACE CLEAN A-
220", wäßrige Lösung mit 50 g/l Produkt) bei einer Temperatur der Lösung von 50ºC
getaucht und mit Wasser gewaschen. Danach wurde das Substrat 8 min in eine
wäßrige Lösung mit 200 g/l Salzsäure und einem Ätzmittel (Produkt von Okuno
Chemical Industries Co., Ltd., "TN ETCHANT", 200 ml/l) bei einer Temperatur der
Lösung von 40ºC getaucht und 2 min in eine wäßrige Lösung mit 60 ml/l Salzsäure
bei einer Temperatur der Lösung von 25ºC getaucht, um die Ätzbehandlung zu
erhalten.
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Anschließend wurde das Substrat mit Wasser gewaschen und zur Vor-
Tauchbehandlung 1 min in eine wäßrige Lösung mit 250 ml/l 35% Salzsäure bei
einer Temperatur der Lösung von 25ºC getaucht. Das Substrat wurde ferner 5 min in
die in Beispiel 5 verwendete saure Hydrosol-Lösung bei einer Temperatur der
Lösung von 40ºC getaucht und gut mit Wasser gewaschen.
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Dann wurde das Substrat 5 min in die in Beispiel 1 beschriebene wäßrige
alkalische Lösung bei einer Temperatur der Lösung von 50ºC getaucht.
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Das Substrat wurde dann gut mit Wasser gewaschen und nacheinander auf
die gleiche Weise wie in Beispiel 1 mit Kupfer, Nickel und Chrom in dieser
Reihenfolge unter Verwendung der gleichen Vorrichtung wie im vorhergehenden
Schritt galvanisiert. Es brauchte 90 s, um die ganze Oberfläche galvanisch zu
verkupfern.
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Der so durch Galvanisieren gebildete Überzug hatte keine rauhe Oberfläche
und ein ausgezeichnetes Aussehen.
BEISPIEL 11
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Bei dem zu behandelnden Substrat handelte es sich um eine Platte aus
Bariumtitanat-Keramiken von 10 cm · 10 cm · 0,2 cm (Dicke) mit einer Oberfläche
von etwa 2 dm² (Produkt von Sumitomo Special Metals Co., Ltd.). Die Vorrichtung
zur Galvanisierung besaß 4 Kontaktstellen zum Kontakt mit dem Substrat. Die
Kontaktstellen waren 6 cm (2 Stellen) und 10 cm (2 Stellen) beabstandet. Der
Kontaktstellenbereich bestand aus Phosphorbronze und hatte einen Durchmesser
von 2 mm.
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Das Substrat wurde 10 min in eine wäßrige Lösung eines alkalischen
Entfettungsmittels (Produkt von Okuno Chemical Industries Co., Ltd., wäßrige
Lösung mit 50 g/l "ACE CLEAN A-220") bei einer Temperatur der Lösung von 60ºC
getaucht und mit Wasser gewaschen.
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Danach wurde das Substrat zur Ätzbehandlung 30 min in eine wäßrige
Lösung mit 300 ml/l 62% Salpetersäure und 50 ml/l 55% Flußsäure bei einer
Temperatur der Lösung von 30ºC getaucht. Dann wurde das Substrat mit Wasser
gewaschen und zur Neutralisierung 2 min in ein Schmutzentfernungsmittel (Produkt
von Okuno Chemical Industries Co., Ltd., Handelsbezeichnung "TOP DESMUT TY",
wäßrige Lösung mit 250 ml/l Produkt) bei Raumtemperatur getaucht. Anschließend
wurde das Substrat gut mit Wasser gewaschen, zur Oberflächenkonditionierung 3
min in ein Oberflächenmodifizierungsmittel (Produkt von Okuno Chemical Industries
Co., Ltd., Handelsbezeichnung "CONDILYZER SF'", wäßrige Lösung von 100 ml/l
Produkt) bei einer Temperatur der Lösung von 40ºC getaucht und gut mit Wasser
gewaschen.
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Dann wurde eine Vor-Tauchbehandlung durch Tauchen des Substrats in eine
wäßrige Lösung mit 250 ml/l 35% Salzsäure bei einer Temperatur der Lösung von
25ºC für 1 min durchgeführt. Das Substrat wurde zur Bildung einer Hydrosol-Schicht
5 min in die in Beispiel 1 verwendete saure Hydrosol-Lösung bei einer Temperatur
der Lösung von 45ºC getaucht und mit Wasser gewaschen.
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Danach wurde das Substrat 10 min in eine wäßrige alkalische Lösung, die 20
g/l Kaliumhydroxid und 40 g/l Lithiumhydroxid enthielt und einen pH-Wert von 12
oder mehr aufwies, bei einer Temperatur der Lösung von 40ºC getaucht. Eine feste,
elektrisch leitende Schicht wurde durch Gelieren der Hydrosol-Schicht erhalten.
Dann wurde das beschichtete Substrat gut mit Wasser gewaschen.
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Danach wurde das Substrat unter Verwendung der gleichen Vorrichtung
galvanisch vernickelt.
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Ein Nickel-Plattierbad wurde durch Mischen einer wäßrigen Lösung, die 250
g/l Nickelsulfat, 50 g/l Nickelchlorid und 40 g/l Borsäure enthielt, mit 20 ml/l ACNA B-
1 und 1 ml/l ACNA B-2 (Produkte von Okuno Chemical Industries) als Glanzbildner
hergestellt. Die galvanische Vernickelung wurde bei einer Temperatur des
Plattierbads von 50ºC und einer Stromdichte von 3 A/dm² unter Verwendung einer Platte
aus reinem Nickel als Anode und des zu beschichtenden Substrats als Kathode
unter langsamer Luftrührung ausgeführt. Es brauchte 55 s, um die ganze
Substratoberfläche zu galvanisieren. Die Galvanisierung wurde 20 min unter den
gleichen Bedingungen fortgesetzt, um einen Nickelüberzug mit einer Dicke von etwa
10 um zu erhalten.
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Der erhaltene Nickelüberzug hatte keine Blasen, keine rauhe Oberfläche und
keine ähnliche Fehler und besaß ein ausgezeichnetes Aussehen.