DE19502596A1 - Verfahren zur Erstellung eines Kraft-Weg-Diagramms der Preßstempel einer Rundläufer-Tablettenpresse - Google Patents
Verfahren zur Erstellung eines Kraft-Weg-Diagramms der Preßstempel einer Rundläufer-TablettenpresseInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erstel
lung eines Kraft-Weg-Diagramms der Preßstempel einer Rund
läufer-Tablettenpresse nach dem Oberbegriff des Patentan
spruchs 1.
Bekanntlich ist der Rotor einer Rundläufer-Tablettenpresse
mit einer Anzahl von Ober- und Unterstempeln bestückt, wo
bei während einer Rotorumdrehung jeder Stempel an bestimm
ten Positionen des Umfangs (Preßstationen) einer vertika
len Bewegung und der damit verbundenen Krafteinwirkung
unterliegt. Neben einer Vorpreßstation und einer Haupt
preßstation ist eine Auswerferstation hierbei in Betracht
zu ziehen.
Je nach Zusammensetzung der zu verpressenden Tabletten ist
eine vorgegebene Preßkraft einzuhalten. Sie wird zumeist
mit Hilfe von stationären Druckrollen auf die Köpfe der
Preßstempel aufgebracht.
Aus der EP 0 431 269 ist bekanntgeworden, bei einer derar
tigen Tablettiermaschine die maximalen Preßkräfte an den
Preßstempeln zu überwachen. Die Überwachung der Preßkräfte
erfolgt, um Fehler festzustellen und schlechte Tabletten
rechtzeitig aussortieren zu können. Die Überwachung er
folgt auch, um Belege über die Güte der hergestellten
Tabletten fortlaufend erstellen zu können. Bei dem bekann
ten Verfahren wird die mit den Preßstempeln umlaufende
Matrizenscheibe in ihrer Stellung ständig über einen Win
kelimpulsgeber überwacht. Ein Rechner koordiniert die
angegebenen maximalen Impulse mit den Preßkraftwerten. Den
Druckrollen in den Preßstationen ist zum Beispiel eine
Kraftmeßdose zugeordnet. Die zentrierte Stellung eines
Preßstempelpaares im Bereich eines Druckrollenpaares de
finiert zum Beispiel den Nullpunkt, von dem ab die Impulse
des Winkelimpulsgebers gezählt werden, wobei entsprechend
der Teilung der Matrizenscheibe eine bestimmte Anzahl von
Winkelimpulsen die Position des nächsten Preßstempelpaares
zentriert zum Druckrollenpaar vorgibt. Auf diese Weise
läßt sich für alle Preßstempelpaare einer Tablettierpresse
die maximale Preßkraft ermitteln.
Aus vielerlei Gründen ist wünschenswert, die Kompressions
charakteristik von Preßmassen zu ermitteln. Hierfür ist
vor allen Dingen das Kraft-Weg-Diagramm von herausragender
Bedeutung. Physikalisch gesehen beschreibt das Kraft-Weg-Dia
gramm den quantitativen Energieverlauf während der Ta
blettierung. Mit Hilfe der Kompressionscharakteristik las
sen sich Schlüsse ziehen auf die Verpreßbarkeit bestimmter
Substanzen und die Eigenschaften der Tablette. Die Ver
preßbarkeit wird wesentlich bestimmt durch Druckhaltezeit,
Granulatzustand (Feuchte, Korngrößenverteilung), Schütt
volumen, Gleitmittel usw. Zu den Tabletteneigenschaften
gehören Masse der Tablette, Zerfallzeit, Wirkstofffrei
gabe, Abrieb usw.
Bisher war es nur im Galenikbereich mit speziell ausgerü
steten Forschungspressen möglich, unter Anwendung des
Kraft-Weg-Diagramms die Verpreßbarkeit der zu verpressenden
Substanzen zu beurteilen. Zu diesem Zweck wurde die For
schungspresse mit einer Kraftmeßeinrichtung und einer
Stempelwegmeßeinrichtung ausgestattet. Dies läßt sich an
einer Exzenterpresse relativ einfach bewerkstelligen. Die
Installation von Wegmeßeinrichtungen an Rundläuferpressen,
wie sie auch in der Entwicklung inzwischen eingesetzt wer
den, ist aufwendig. Die Meßwertübertragung ist nur über
Schleifringe oder berührungslos mit einer entsprechenden
Sendeeinrichtung möglich. Für eine Produktionsmaschine ist
ein derartiger Aufwand nicht vertretbar.
Es ist zwar möglich, den Weg eines Preßstempels in einer
Rundläuferpresse theoretisch zu bestimmen, wie in "Preß
kraft- und Weg-Zeit-Charakteristik von Rundlaufpressen",
Inaugural-Dissertation von Ulrich Tenter, beschrieben. We
gen verschiedener Einflußgrößen der Maschine weichen in
dessen die tatsächlichen Stempelwege nicht unerheblich von
den theoretisch errechenbaren ab.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren anzugeben, bei dem mit einem minimalen Meßaufwand
unter Produktionsbedingungen die Kompressionscharakteri
stik einer Rundläuferpresse ermittelt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Verlauf der
Preßkraft mindestens eines Preßstempels in Winkelschritten
gemessen und im Rechner gespeichert. Eine Umdrehung des
Rotors entspricht dabei zum Beispiel 3.600 Winkelimpulsen.
Jedem dieser Impulse (ein Impuls = 0,1° Drehwinkel des Ro
tors) wird ein Kraftmeßwert zugeordnet und entsprechend im
Rechner abgespeichert. Ferner werden im Rechner die theo
retischen Werte für den Weg des Preßstempels gespeichert.
Sie können über entsprechende geometrische Beziehungen er
rechnet werden, worauf noch weiter unten näher eingegangen
wird. Ausschlaggebend für diesen theoretischen Wert ist
der Durchmesser der Druckrolle, die Form des Stempelkopfes
sowie die Relativlage dieser Teile zueinander.
Schließlich wird im Rechner eine Korrekturtabelle gespei
chert, welche wesentliche Einflußgrößen auf den tatsäch
lichen Stempelweg, wie die Auffederung der Tablettenpresse
und die Hertz′sche Pressung berücksichtigt. Sowohl die Auf
federung als auch die Hertz′sche Pressung sind abhängig
von der von der Druckrolle auf den Preßstempel aufgebrach
ten Preßkraft. Es werden mithin kraftabhängige Korrektur
faktoren ermittelt, die von den theoretischen Werten für
den Stempelweg abzuziehen sind, um den tatsächlichen Stem
pelweg zu ermitteln.
Da der Stempelkopf lediglich im Umfangsbereich einen Ra
dius aufweist, in der Mitte jedoch plan ist, ist die Größe
der Hertz′schen Pressung auch abhängig von der Relativlage
des Stempelkopfes zur Druckrolle. In einer Ausgestaltung
der Erfindung berücksichtigen daher die Korrekturwerte die
Abhängigkeit der Hertz′schen Pressung von der Winkelstel
lung des Preßstempels.
Es ist zwar denkbar, die Korrekturwerte für die Hertz′sche
Pressung und die Auffederung der Maschine zu berechnen.
Vorzuziehen ist hingegen nach einer Ausgestaltung der
Erfindung die Ermittlung der Korrekturwerte der Korrektur
tabelle auf empirische Weise, indem ein ausgewähltes Preß
stempelpaar ohne dazwischenliegende Preßmasse für unter
schiedliche Zustellwerte aufeinander gefahren wird.
Durch den Einsatz eines entsprechenden Rechners ist es
möglich, mit den Winkelimpulsen den kompletten Kraftver
lauf aller Stempel abzutasten und zu speichern. In glei
cher Weise lassen sich die Wege der Stempel ermitteln und
zu den Kraftwerten in Beziehung setzen, um eine Kraft-Weg
berechnung an einer Rundläufer-Tablettenpresse vorzusehen.
Mit Hilfe der Erfindung ist es daher möglich, mit einem
geringsten Meßaufwand an einer Rundläufer-Tablettenpresse
unter Produktionsbedingungen Kompressionscharakteristiken
zu erstellen und diese mit den in der Galenik ermittelten
Werten zu vergleichen und zu überwachen. Da sich der ge
samte Energieaufwand zur Erzeugung einer Tablette aus den
aufgewendeten Energien in der Vordruckstation und der
Hauptdruckstation ergibt, ist auch die Berechnung des
Energieeinsatzes während der Produktion durchführbar.
Es ist auch individuell vorwählbar, ob nur ein oder meh
rere Preßstempel hintereinander oder bestimmte Preßstempel
innerhalb einer oder mehrerer Rotorumdrehungen zur Berech
nung und Auswertung herangezogen werden sollen. Darüber
hinaus besteht auch die Möglichkeit, zwischen Messungen
und Auswertungen für die Hauptpreß- und/oder Vorpreß- und/
oder Auswerfstation zu wählen.
Die Erfindung wird anhand von Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Rundläuferpresse.
Fig. 2 zeigt ein Kraft-Weg-Diagramm für einen Stempel der
Presse nach Fig. 1.
Fig. 3 zeigt ein Blockschaltbild zur Ermittlung des Kraft-Weg-Dia
gramms nach Fig. 2.
Fig. 4 zeigt verschiedene Horizontal- und Vertikalpositio
nen eines Preßstempels über einen bestimmten Dreh
winkel des Rotors der Presse nach Fig. 1.
Fig. 5 zeigt die geometrischen Beziehungen zwischen einer
Druckrolle und einem Preßstempel der Presse nach
Fig. 1.
Fig. 6 zeigt schematisch die Draufsicht auf den Rotor der
Presse nach Fig. 1 im Bereich einer Druckrolle.
Fig. 7 zeigt ein Kraft-Winkel-Diagramm für verschiedene
Zustellwerte.
Fig. 8 zeigt ein aus dem Diagramm von Fig. 2 hergeleitetes
Kraft-Korrektur-Weg-Diagramm.
Fig. 9 zeigt ein Kraft-Winkel-Diagramm ähnlich dem nach
Fig. 7.
Fig. 10 zeigt ein aus dem Diagramm von Fig. 9 hergeleite
tes Kraft-Korrektur-Weg-Diagramm.
Von der Tablettenpresse 10 in Fig. 1 sind der Rotor 12 mit
einer Matrizenscheibe 14 angedeutet sowie von einer Anzahl
von Preßstempeln des Rotors 12 ein Preßstempelpaar mit
einem oberen Preßstempel 16 und einem unteren Preßstempel
18 im Bereich einer oberen Druckrolle 20 bzw. einer unte
ren Druckrolle 22. Der Rotor 12 wird von einer Welle 24
angetrieben über einen Elektromotor 26, einen Antriebsrie
men 28 und ein Getriebe 30. Auf der Welle 24 sitzt auch
ein Winkelimpulsgeber 32. Die Halterung der Druckrollen
20, 22 wirkt mit einer Kraftmeßdose 34 bzw. 36 zusammen,
mit denen die Kraft gemessen wird, die zwischen Druckrolle
und Stempel wirkt, wenn die Stempel 16, 18 zwischen den
Druckrollen 20, 22 entlangfahren. Bekanntlich erfolgt
hierbei das Vor- oder Hauptpressen einer Preßmasse in der
Matrizenscheibe 14 zur Formung einer Tablette oder der
gleichen.
In Fig. 2 ist das Kraft-Weg-Diagramm eines Preßstempels,
beispielsweise des Preßstempels 16, während seiner Bewe
gung unter der Druckrolle 20 dargestellt. Mit Pfeil 38 ist
der ansteigende und mit Pfeil 40 der abfallende Ast des
Diagramms bezeichnet. Aufgrund der Kompressibilität des
Preßmaterials sowie des Rückfederverhaltens des Preßmate
rials und des Federverhaltens der Presse selbst bildet
sich eine Hysterese, wie durch die Fläche des Diagramms
angedeutet.
In Fig. 3 ist angedeutet, wie der Winkelimpulsgeber 32 mit
der Drehung des Rotors 12 eine Winkelimpulskette erzeugt,
zum Beispiel pro 0,1° Umdrehung einen Impuls. Außerdem
erzeugt er einen Anfangsimpuls, der durch die zentrale
Position eines Preßstempelpaars bezüglich eines Druckrol
lenpaars definiert ist.
Die Impulse gelangen auf eine Impulsauswertevorrichtung 42
und von dort auf einen Analog-Digitalwandler 44. In Fig. 3
ist ferner dargestellt, wie der Kraftsensor 34 über einen
Meßverstärker 46 ebenfalls mit dem Analog-Digitalwandler
44 verbunden ist. Dessen Ausgang geht auf einen Maschinen
rechner 48. An den Maschinenrechner 48 ist ein Bedienrech
ner 50 angeschlossen, mit dem auf noch zu beschreibende
Weise das Kraft-Weg-Diagramm nach Fig. 2 erstellt wird.
In Fig. 4 ist zu sehen, daß der Stempel 16 während seiner
Horizontalbewegung relativ zur stationären Druckrolle 20
einen vertikalen Weg s zurücklegt. Die Kraftmeßdose 34 er
mittelt pro Winkelschritt, der durch die Impulsreihe des
Winkelimpulsgebers 32 vorgegeben ist, einen Kraftwert. Der
Verlauf der Kraft während des Weges s ist in Fig. 4 bei 52
angedeutet. Für die Erstellung des Kraft-Weg-Diagramms ist
außerdem erforderlich, den tatsächlichen Weg des Stempels
bei seiner Bewegung um die Strecke s zu ermitteln. Der
theoretische Weg kann abhängig vom Drehwinkel durch fol
gende Formeln berechnet werden:
wobei s der winkelabhängige Weg und α der Drehwinkel des
Rotors 12 ist.
Aus Fig. 5 sind die geometrischen Beziehungen der Druck
rolle 20 und des Kopfes 54 des Preßstempels 16 deutlicher
zu erkennen. Als Absolutwert gilt:
wobei sich die Größen f und e aus Fig. 5 ergeben und e der
Radius der Druckrolle 20 ist. Die Größen f, e und c erge
ben ein Dreieck, somit ist:
Weiterhin ist:
Durch Einsetzen erhält man:
Die geometrische Größe a findet man in Fig. 6 wieder in
Abhängigkeit vom Teilkreisdurchmesser d₁ und Drehwinkel α.
Es ist:
Durch Einsetzen erhält man:
So kann für jeden Drehwinkel α die vertikale Bewegung
eines Stempelpaares berechnet werden. Im vorliegenden Fall
werden die Drehwinkel in vorzugsweise 0,1°-Schritten ge
wählt entsprechend dem Impulsabstand des Winkelimpulsgebers 32.
Dieser theoretische Gesamtweg muß jedoch korrigiert
werden, und zwar um die Gesamtauffederung der Tabletten
presse und um die Hertz′sche Flächenpressung zwischen
Stempelkopf und Druckrolle.
Bei der rechnerischen Ermittlung der Abplattung des Stem
pelkopfes und der Druckrolle aufgrund der Hertz′schen
Pressung sind zwei Bereiche zu unterscheiden, nämlich der
kreisförmige abgeflachte mittlere Bereich des Stempel
kopfes sowie der Randbereich, der im Querschnitt einen Ra
dius r₁ aufweist. Zu dem letzteren Bereich ergibt sich für
die Abplattung folgende Gleichung:
wobei f die Preßkraft, 1/r die Summe der Krümmungsradien
und e der gemeinsame E-Modul der beteiligten Werkstoffe
ist. Die Summe 1/r wird wie folgt ermittelt:
1/r = 1/r₁ + 1/r₂
wobei r₁ die Kugelkrümmung des Außenbereichs des Stempel
kopfes und r₂ einen Kreis in diesem Bereich beschreibt.
wobei ra der Außendurchmesser des Stempelkopfes und rs der
Innendurchmesser des gekrümmten Außenbereichs des Stempel
kopfes darstellt.
Die Preßkraft f wird dargestellt in Winkelimpulsen α = x.
1/3600° (0,1°-Schritte).
Im Innenbereich berührt der Stempelkopf 54 mit einer Spie
gelfläche die Druckrolle 20, was eine Linienberührung be
deutet. Die Abplattung berechnet sich nach folgender Glei
chung:
wobei F die Preßkraft und L eff. die tragende Länge der
Spiegelfläche ist.
Die Preßkraft wird wie für den obigen Bereich dargestellt.
Das Maß für L eff. berechnet sich aus:
wobei rs der Radius der Spiegelfläche ist. Für die Abplat
tung ergibt sich schließlich folgende Formel:
Die Auffederung der Maschine umfaßt folgende Einzelkompo
nenten:
- - Stauchung der Stempel und Druckrollen sowie der Druck rollenlagerung
- - Biegung der Gußgehäuse
- - Entfernen der unterschiedlichen Lagerspiele
- - Zug, Biegung und Torsion der Maschinensäulen
Es wird davon ausgegangen, daß die Auffederung bis auf den
untersten Bereich linear nach dem Hook′schen Gesetz ver
läuft. Es ist demnach: Y₃ = f(F) und F = f(α).
Mit F gleich der Preßkraft und α gleich der Lage des Stem
pels zur Druckrolle. Mithin ist:
y₃ = x · F
Der Faktor x kann wegen der komplexen Betrachtung nur ex
perimentell für jeden Maschinentyp und jede mögliche Werk
zeugbestückung ermittelt werden.
Der tatsächliche Stempelweg für den ersten Bereich ist da
her der weiter oben angegebene theoretische Wert minus der
Abplattung im ersten Bereich minus der Auffederung. Ent
sprechendes gilt für den Stempelweg im zweiten Bereich des
Druckstempelkopfes. Die entsprechenden Formeln hierzu sind
nicht mehr aufgeführt.
In der Praxis werden jedoch die vorstehend rechnerisch er
mittelten Korrekturwerte empirisch festgestellt. Dies ge
schieht auf folgende Weise.
In die Tablettenpresse wird ein Meßstempelpaar eingebaut,
das ohne Preßmasse direkt aufeinander gefahren wird. Mit
diesem Meßstempelpaar werden durch Verstellung der Steg
höhe (zum Beispiel in 0,1 mm-Schritten) verschiedene
Kraft-Winkel-Kurven erzeugt, wie in Fig. 7 dargestellt. In
Fig. 7 bedeutet s die Zustellung der Druckrollen. Es ver
steht sich, daß die Maxima der Kräfte mit größer werdendem
S größer sind. Danach werden die Maxima in ein Kraft-Kor
rektur-Weg-Diagramm nach Fig. 8 eingetragen. Mit Hilfe des
Diagramms nach Fig. 8 kann die Korrektur des theoretisch
errechneten Gesamtwertes vorgenommen werden. Bei dem Aus
führungsbeispiel nach Fig. 3 geschieht dies in Form einer
Wertetabelle. Im Bedienrechner sind die theoretischen
Preßstempelwege eingespeichert, die sich aus der oben auf
gezeigten Berechnung ergeben. Außerdem sind im Bedienrech
ner 50 die Werte für die Korrekturtabelle gemäß Diagramm
nach Fig. 8 eingespeichert, so daß bei einer vorgegebenen
Kraft ein vorgegebener Korrekturwert von dem theoretischen
Stempelwert subtrahiert wird.
Allerdings ist die bisher beschriebene Korrektur noch
nicht hinreichend, denn sie ist für die Hertz′sche Pres
sung nur im Bereich des Maximums korrekt. Vielmehr muß der
oben beschriebene Korrekturwert einer weiteren Optimierung
unterzogen werden. Im Bereich des Maximums der Preßkraft
berührt die Druckrolle 20 den Stempelkopf 54 in einer Li
nie, die dem Spiegeldurchmesser des Stempelkopfes ent
spricht. Vorher und nachher wird diese Linie immer kürzer
und geht dann in eine Punktberührung über. Entsprechend
ist auch die elastische Eindringtiefe der Druckrolle in
den Stempelkopf unterschiedlich. Daher werden mit Hilfe
des Rechners nicht nur die Kraftmaxima, sondern auch die
jeweiligen Kraftwerte für die 0,1°-Schritte für die ver
schiedenen Zustellungswerte aufgenommen, wie dies in Fig.
9 dargestellt ist. Für diese Kräfte wird dann in Kenntnis
der geometrischen Form von Druckrolle und Stempelkopf für
die einzelnen Winkelschritte die Eindringtiefe über die
Hertz′sche Pressung ermittelt. Um die Abweichung dieser
Werte von den Maximawerten wird dann der ursprüngliche
Korrekturwert korrigiert. Diese Werte werden dann in das
Kraft-Korrektur-Diagramm eingetragen. In Fig. 10 ist die
ses Korrekturdiagramm zu erkennen. Je nachdem, bei welchem
Winkelschritt eine Korrektur erfolgen muß, wird eine an
dere der in Fig. 10 gezeigten Kurven gewählt. Es versteht
sich, daß das Korrekturdiagramm nach Fig. 10 im Bedien
rechner 50 wiederum nur in Form einer Korrekturwerteta
belle gespeichert ist.
Claims (3)
1. Verfahren für die Erstellung eines Kraft-Weg-Diagramms
der Preßstempel einer Rundläufer-Tablettenpresse, bei
dem die absolute und relative Stellung der Preßstempel,
die mittels einer Druckrolle in einer Preßstation betä
tigt werden, mit einem Winkelencoder ermittelt und mit
Hilfe eines Rechners zur gemessenen Preßkraft am Stem
pel in Beziehung gesetzt wird, gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
- - Der Verlauf der Preßkraft mindestes eines Preßstem pels wird in Winkelschritten gemessen und im Rech ner gespeichert
- - Die durch die Geometrie von Druckrolle, Preßstem pelkopf und der Relativlage von beiden theoretisch vorgegebenen Werte des Weges des Preßstempels bei den einzelnen Winkelschritten werden errechnet und im Rechner gespeichert
- - Im Rechner wird ferner eine Kraft-Weg-Korrekturta belle gespeichert, welche den Einfluß der Hertz′ schen Flächenpressung zwischen Preßstempelkopf und Druckrolle sowie des Auffederverhaltens der Rund läuferpresse auf den tatsächlichen Weg des Preß stempels in Abhängigkeit von der Kraft repräsen tiert und
- - der Rechner reduziert den theoretischen Wert des Stempelweges bei den einzelnen Winkelschritten um den entsprechenden Korrekturwert aus der Korrektur tabelle.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Korrekturwerte auch die Abhängigkeit der Hertz′
schen Pressung von der Winkelstellung des Preßstempels
wiedergeben.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Korrekturwerte der Korrekturtabelle em
pirisch ermittelt werden, indem ein ausgewähltes Preß
stempelpaar ohne dazwischenliegende Preßmasse für
unterschiedliche Zustellwerte aufeinander gefahren wird.
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