DE19502475C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Duktortemperierung im Farbwerk einer Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich sowohl auf ein Verfahren als auch auf eine Vorrichtung zur Temperierung von Walzen im Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere im Farbwerk einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine, bei dem bzw. bei der zur Temperierung der Walze Schmiermittel aus dem Kreislauf der Druckmaschine verwendet wird, welches aus dem Innenraum des Duktors in den Maschinenkreislauf zurückfließt.

Ein derartiges Verfahren, bzw. eine derartige Vorrichtung sind aus der US-PS 3,704,669 bekannt. Dort wird eine axial hin- und herbewegliche Reiberwalze durch das Schmiermittel gekühlt. Dabei tritt das Schmiermittel an einer Seite der Walze in diese ein, nachdem es zuvor die Lager der Walze geschmiert hat, und dann auf der anderen Stirnseite der Walze wieder aus, um auch auf dieser Seite der Walze die Lagerstellen zu schmieren.

Abgesehen davon, daß es sich bei der so gekühlten Walze um eine Reiberwalze und nicht um den Duktor des Farbwerkes handelt, ist die Zuführung des Schmiermittels zum und vom Innenraum der Walze sehr aufwendig.

Die Fortdruckstabilität in einer Druckmaschine und die Vermeidung von Makulaturanfall hängen neben anderen Faktoren auch von der Konsistenz der Farbdosierung im Farbkasten des Farbwerkes der Druckmaschine ab. Dazu sind stabile Verhältnisse im Dosierspalt zwischen dem Farbkasten und dem Farbduktor erforderlich. Die Dicke der Farbschicht auf dem Duktor ist nicht allein von der Einstellung des Dosierspalts abhängig, sondern wesentlich auch von der Viskosität der Farbe. Eine gleichbleibende Viskosität der Farbe bedingt auch eine gleichbleibende Farbtemperatur. Über die Oberflächen des Farbkastens und des Duktors wird nur wenig Wärme durch Konvektion und Wärmeleitung ausgetauscht. Eine konstante Temperatur der Farbe stellt sich daher erst sehr langsam und außerdem auf einem relativ hohem Niveau ein. Druckunterbrechungen stören diesen für die Druckqualität sehr sensiblen Bereich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für die Duktortemperierung auf einem gleichbleibenden, durch eine eventuelle Druckunterbrechung nicht gestörten Niveau einen einfachen und kostensparenden Weg zu finden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1 gelöst.

Durch ein solches Verfahren wird auf sehr einfache Weise die Temperatur des Schmierölkreislaufes auf den Duktor übertragen und dessen Temperatur konstant gehalten. Es wirkt sich vorteilhaft aus, daß die Temperatur des Schmieröls eine optimierte Viskosität der Farbe im Farbspalt bewirkt. Dabei ist weniger die absolute Temperatur des Duktors und die Temperatur im Dosierspalt, sondern vor allem die Konstanz der Temperatur von Bedeutung. Letztere ist entscheidend für eine gleichbleibende Viskosität der Farbe im Dosierspalt, der unter Berücksichtigung der Viskosität eingestellt wird. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist die Unabhängigkeit der Duktortemperierung von einer eventuell vorhandenen Farbwerkstemperierung.

Zur Duktortemperierung wird der Innenraum nach einem besonderen Verfahren in den Schmierölkreislauf der Druckmaschine integriert, so daß Schmieröl der Druckmaschine mit einer entsprechenden Temperierung ständig den Innenraum des Duktors durchströmt und diesen entsprechend der Schmieröltemperatur konstant temperiert.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient erfindungsgemäß eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch 2.

Eine solche Vorrichtung erfüllt die an sie gestellten Anforderungen, ist einfach in der Konstruktion und arbeitet wartungsfrei, insbesondere weil sie keine Lagerstellen aufweist. Die Zuführung und Abführung des Öls in bzw. aus dem Innenraum des Duktors erfolgt berührungsfrei. Sie ermöglicht die Durchströmung des Innenraums des Duktors mit Öl aus dem Maschinenkreislauf ohne Teileberührung im Zufluß und außerdem eine über die Breite des Duktors gleichbleibende Temperatur, weil das zufließende Öl das aus dem Duktor abfließende Öl nachtemperiert.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 das Schema eines Farbwerkes einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine,

Fig. 2 eine Ansicht eines Duktors mit Schnitt durch seine Lagerungen in einer Achsebene und

Fig. 3 eine Stirnansicht des Duktorendes mit Anschlüssen für eine Temperierflüssigkeit.

In dem Schema der Fig. 1 schließen der Farbkasten 1 und eine Duktorwalze 2 zwischen sich den einstellbaren Dosierspalt 3 ein. Eine Anzahl Reiberwalzen überträgt den Farbfilm von dem Duktor 2 zum Beispiel auf einen Plattenzylinder 4. Der Duktor ist mit seinen Enden auf beiden Maschinenseiten im Gestell 5 der Maschine drehbar gelagert. Das eine Zapfenende des Duktors 2 ist durch eine Kupplung 6 mit einem Antriebsmotor 7 gekuppelt. Das andere Ende des Duktors 2 greift in einen hülsenförmigen Lagerkörper 8 ein, der seinerseits fest im Gestell 5 angeordnet ist. Dieses Ende des Duktors 2 weist eine an der Stirnfläche offene, axiale Bohrung 9 auf, die bis in einen Innenraum 10 reicht, der in dem für die Farbdosierung wirksamen Bereich des Duktors 2 ausgebildet ist. An diesem Ende des Duktors ist ein Rohrstutzen 11 mit dem einen Ende gestellfest abgestützt, so daß er mit dem anderen Ende die Bohrung 9 berührungsfrei durchsetzt und bis in den Innenraum 10 hineinreicht. Das gestellfest, zum Beispiel in einem Halter 13 entsprechend der Darstellung in Fig. 3, an dem Lagerkörper 8 abgestützte Ende des Rohrstutzens 11 ist über eine Leitung 12 an den Schmierölkreislauf der Druckmaschine angeschlossen. Das offene Ende des Rohrstutzens 11 reicht weit in den Innenraum 10 des Duktors 2 hinein und berührt den Duktor an keiner Stelle, so daß rings um den Rohrstutzen 11 ein schmaler Ringspalt gebildet wird, durch den das über den Rohrstutzen 11 in den Innenraum 10 gelangende Öl wieder abfließt.

Dieses Öl strömt in einen Sammelraum 14, aus dem es in den Maschinenkreislauf des Schmieröls zurückgeführt wird. Durch diese besondere Anordnung erfolgt nicht nur eine berührungsfreie Zuführung und Abführung der Temperierflüssigkeit in bzw aus dem Innenraum 10 des Duktors 2, sondern gleichzeitig auch eine ständige Nachtemperierung des Öles im Bereich des Duktors, wo durch die Konsistenz der Temperatur des Duktors gesteigert wird.

Bezugszeichenliste

1

Farbkasten

2

Duktor

3

Dosierspalt

4

Plattenzylinder

5

Gestell

6

Kupplung

7

Antriebsmotor

8

Lagerkörper

9

Bohrung

10

Innenraum

11

Rohrstutzen

12

Leitung

13

Halter

14

Sammelraum

Claims (3)

1. Verfahren zur Temperierung einer Walze im Farbwerk einer Druckmaschine, bei dem zur Temperierung ein Schmiermittel aus dem Schmiermittelkreislauf der Druckmaschine verwendet wird, welches in den Innenraum der Walze geleitet wird und von dort wieder in den Maschinenraum zurückfließt, dadurch gekennzeichnet, daß die Walze der Duktor (2) des Farbwerks ist und es sich bei dem Schmiermittel um Maschinenöl handelt, das durch einen feststehend angeordneten Rohrstutzen (11), der ein im Durchmesser gegenüber seinem Außendurchmesser größere Bohrung (9) des Walzenendes durchdringt, eingespeist wird und durch den Spalt zwischen dem Rohraußendurchmesser und der Bohrung wieder austritt.

2. Vorrichtung zur Temperierung einer Walze im Farbwerk einer Druckmaschine mit einem von Schmiermittel durchströmten Innenraum (10), einem Zufluß und einem Abfluß für das Schmiermittel, wobei der Zufluß und der Abfluß in den Schmiermittelkreislauf der Druckmaschine integriert sind, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Schmiermittel um Maschinenöl handelt, daß der Zufluß an einem Ende der Duktorwalze (2) einen feststehend angeordneten Rohrstutzen (11) aufweist, der eine im Durchmesser gegenüber dem Außendurchmesser des Rohrstutzens größere Bohrung (9) durchdringt und freitragend und berührungslos durch die axiale Bohrung (9) in den Innenraum der Duktorwalze (2) hineinragt, und daß der Spalt zwischen der axialen Bohrung der Duktorwalze (2) und dem Außendurchmesser des Rohrstutzens (11) als Austrittsöffnung für das abfließende Öl ausgebildet ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das feststehend angeordnete Ende des Rohrstutzens (11) am festen Lagerkörper (8) des Lagers des Duktors (2) abgestützt ist.