DE19502475A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Duktortemperierung im Farbwerk einer Druckmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich sowohl auf ein Verfahren als auch auf eine Vorrichtung zur Duktortemperierung im Farbwerk einer Druckmaschine, insbesondere im Farbwerk einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine, bei dem bzw. bei der eine temperierte Flüssigkeit einen Innenraum des Duktors durchströmt.

Die Fortdruckstabilität in einer Druckmaschine und die Vermeidung von Makulaturanfall hängen neben anderen Faktoren auch von der Konsistenz der Farbdosierung im Farbkasten des Farbwerkes der Druckmaschine ab. Dazu sind stabile Verhältnisse im Dosierspalt zwischen dem Farbkasten und dem Farbduktor erforderlich. Die Dicke der Farbschicht auf dem Duktor ist nicht allein von der Einstellung des Dosierspalts abhängig, sondern wesentlich auch von der Viskosität der Farbe. Eine gleichbleibende Viskosität der Farbe bedingt auch eine gleichbleibende Farbtemperatur. Über die Oberflächen des Farbkastens und des Duktors wird nur wenig Wärme durch Konvektion und Wärmeleitung ausgetauscht. Eine konstante Temperatur der Farbe stellt sich daher erst sehr langsam und außerdem auf einem relativ hohem Niveau ein. Druckunterbrechungen stören diesen für die Druckqualität sehr sensiblen Bereich.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, für die Duktortemperierung auf einem gleichbleibenden, durch eine eventuelle Druckunterbrechung nicht gestörten Niveau einen einfachen und kostensparenden Weg zu finden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren nach dem Patentanspruch 1 gelöst.

Durch ein solches Verfahren wird auf sehr einfache Weise die Temperatur des Schmierölkreislaufes auf den Duktor übertragen und dessen Temperatur konstant gehalten. Es wirkt sich vorteilhaft aus, daß die Temperatur des Schmieröls eine optimierte Viskosität der Farbe im Farbspalt bewirkt. Dabei ist weniger die absolute Temperatur des Duktors und die Temperatur im Dosierspalt, sondern vor allem die Konstanz der Temperatur von Bedeutung. Letztere ist entscheidend für eine gleichbleibende Viskosität der Farbe im Dosierspalt, der unter Berücksichtigung der Viskosität eingestellt wird. Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßßen Verfahrens ist die Unabhängigkeit der Duktortemperierung von einer eventuell vorhandenen Farbwerkstemperierung.

In weiterer Ausgestaltung des vorgeschlagenen Verfahrens wird das Öl auf dem Maschinenkreislauf vorzugsweise an einem Ende des Duktors in dessen Innenraum eingeleitet und am gegenüberliegenden Ende des Duktors wieder abgenommen, wobei das Öl durch den Innenrauminhalt hindurch zugeführt wird. Dies ermöglicht weitestgehend gleichbleibende Temperaturen über die Breite des Duktors. Das zufließende Öl bewirkt dabei eine Nachtemperierung des abfließenden Öls.

Zur Duktortemperierung wird der Innenraum nach einem besonderen Verfahren in den Schmierölkreislauf der Druckmaschine integriert, so daß Schmieröl der Druckmaschine mit einer entsprechenden Temperierung ständig den Innenraum des Duktors durchströmt und diesen entsprechend der Schmieröltemperatur konstant temperiert.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe dient erfindungsgemäß eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch 3.

Eine solche Vorrichtung erfüllt die an sie gestellten Anforderungen, ist einfach in der Konstruktion und arbeitet wartungsfrei, insbesondere weil sie keine Lagerstellen aufweist. Die Zuführung und Abführung des Öls in bzw. aus dem Innenraum des Duktors erfolgt berührungsfrei.

Besondere Vorteile bringt eine Vorrichtung nach dem Patentanspruch 4. Sie ermöglicht die Durchströmung des Innenraumes des Duktors mit Öl aus dem Maschinenkreislauf ohne Teileberührung im Zufluß und außerdem eine über die Breite des Duktors gleichbleibende Temperatur, weil das zufließende Öl das aus dem Duktor abfließende Öl nachtemperiert.

Vorteilhafte Merkmale zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung enthalten die Ansprüche 5 bis 8.

In der Zeichnung ist die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 das Schema eines Farbwerkes einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine,

Fig. 2 eine Ansicht eines Duktors mit Schnitt durch seine Lagerungen in einer Achsebene und

Fig. 3 eine Stirnansicht des Duktorendes mit Anschlüssen für eine Temperierflüssigkeit.

In dem Schema der Fig. 1 schliefen der Farbkasten 1 und eine Duktorwalze 2 zwischen sich den einstellbaren Dosierspalt 3 ein. Eine Anzahl Reiberwalzen überträgt den Farbfilm von der Duktorwalze 2 zum Beispiel auf einen Plattenzylinder 4. Die Duktorwalze 2 ist mit ihren Enden auf beiden Maschinenseiten im Gestell 5 der Maschine drehbar gelagert. Das eine Zapfenende der Duktorwalze 2 ist durch eine Kupplung 6 mit einem Antriebsmotor 7 gekuppelt. Das andere Ende der Duktorwalze 2 greift in einen hülsenförmigen Lagerkörper 8 ein, der seinerseits fest im Gestell 5 angeordnet ist. Dieses Ende der Duktorwalze 2 weist eine an der Stirnfläche offene, axiale Bohrung 9 auf, die bis in einen Innenraum 10 reicht, der in dem für die Farbdosierung wirksamen Bereich der Duktorwalze 2 ausgebildet ist. An diesem Ende der Duktorwalze ist ein Rohrstutzen 11 mit dem einen Ende gestellfest abgestützt, so daß er mit dem anderen Ende die Bohrung 9 berührungsfrei durchsetzt und bis in den Innenraum 10 hineinreicht. Das gestellfest, zum Beispiel in einem Halter 13 entsprechend der Darstellung in Fig. 3, an dem Lagerkörper 8 abgestützte Ende des Rohrstutzens 11 ist über eine Leitung 12 an den Schmierölkreislauf der Druckmaschine angeschlossen. Das offene Ende des Rohrstutzens 11 reicht weit in den Innenraum 10 der Duktorwalze 2 hinein und berührt die Duktorwalze an keiner Stelle, so daß rings um den Rohrstutzen 11 ein schmaler Ringspalt gebildet wird, durch den das über den Rohrstutzen 11 in den Innenraum 10 gelangende Öl wieder abfließt. Dieses Öl strömt in einen Sammelraum 14, aus dem es in den Maschinenkreislauf des Schmieröls zurückgeführt wird. Durch diese besondere Anordnung erfolgt nicht nur eine berührungsfreie Zuführung und Abführung der Temperierflüssigkeit in bzw. aus dem Innenraum 10 der Duktorwalze 2, sondern gleichzeitig auch eine ständige Nachtemperierung des Öles im Bereich der Duktorwalze, wo durch die Konsistenz der Temperatur der Duktorwalze gesteigert wird.

Bezugszeichenliste

1 Farbkasten
2 Duktorwalze
3 Dosierspalt
4 Plattenzylinder
5 Gestell
6 Kupplung
7 Antriebsmotor
8 Lagerkörper
9 Bohrung
10 Innenraum
11 Rohrstutzen
12 Leitung
13 Halter
14 Sammelraum

Claims (7)

1. Verfahren zur Duktortemperierung im Farbwerk einer Druckmaschine, bei dem eine temperierte Flüssigkeit einen Innenraum des Duktors durchströmt, dadurch gekennzeichnet, daß zur Temperierung des Duktors (2) Maschinenöl aus dem Kreislauf der Druckmaschine verwendet wird, welches aus dem Innenraum des Duktors in den Maschinenkreislauf zurückfließt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl aus dem Maschinenkreislauf an einem Ende des Duktors (2) in dessen Innenraum einfließt und am gegenüberliegenden Ende des Duktors wieder abfließt, wobei das Öl durch den Innenrauminhalt hindurch zugeführt wird.

3. Vorrichtung zur Duktortemperierung im Farbwerk einer Druckmaschine mit einem von einer temperierten Flüssigkeit durchströmten Innenraum (10), einem Zufluß für die Flüssigkeit und einem Abfluß für die Flüssigkeit im Duktor (2), dadurch gekennzeichnet, daß der Innenraum (10) des Duktors (2) über seinen Zufluß und seinen Abfluß in den Ölkreislauf der Druckmaschine integriert und an dessen Leitungssystem angeschlossen ist.

4. Vorrichtung zur Duktortemperierung im Farbwerk einer Druckmaschine mit einem von einer temperierten Flüssigkeit durchströmten Innenraum, einem Zufluß und einem Abfluß für die Flüssigkeit im Duktor, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß bei einer Duktorwalze (2) an einem Walzenende feststehend angeordnet ist und einen Rohrstutzen (11) aufweist, der eine im Durchmesser gegenüber dem Rohraußendurchmesser größere Bohrung (9) des Walzenendes und den Innenraum (10) der Duktorwalze (2) nahezu durchdringt.

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Ende des Rohrstutzens (11) im Maschinengestell (5) feststehend abgestützt und mit der Zuflußleitung (12) des Öls aus dem Maschinenkreislauf verbunden ist, und daß das andere Ende des Rohrstutzens (11) freitragend und berührungslos durch eine axiale Bohrung (9) an einem Stirnende der Duktorwalze (2) in deren Innenraum (10) hineinragt.

6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das feststehend angeordnete Ende des Rohrstutzens (11) am festen Lagerkörper (8) des Lagers der Duktorwalze (2) abgestützt ist.

7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Öl des Maschinenkreislaufs aus dem Innenraum (10) des Duktors (2) durch die axiale Bohrung (9) der Duktorwalze (2) austritt und in einen mit dem Maschinenkreislauf verbundenen Sammelraum (14) gelangt.