DE19501993A1 - Verfahren und Einrichtung zur sicherheitsrelevanten Erfassung, Verarbeitung und Visualisierung von Zustandsinformationen dezentraler/zentraler Steuereinrichtungen auf Triebfahrzeugen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur sicherheitsrelevanten Erfassung, Verarbeitung und Visualisierung von Zustandsinformationen dezentraler/zentraler Steuereinrichtungen auf TriebfahrzeugenInfo
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Description
Entsprechend den technischen Möglichkeiten erfolgt historisch gewachsen die
Sicherung von Zugfahrten bei Bahnen weitgehend auf der Grundlage ortsfester
Signale, die in Abhängigkeit zu den Fahrwegelementen entsprechend der verein
barten Signalordnung ein Fahrverbot oder eine Fahrerlaubnis, ggf. mit Angabe
des Fahrweges oder der zulässigen Fahrgeschwindigkeit, dem Triebfahrzeug
führer visuell übermitteln. Unabhängig von der technischen Realisierung als
Form- oder Lichtsignal konnte nach diesem Prinzip, insbesondere in Ergänzung
mit technischen Einrichtungen zur Vermeidung des Vorbeifahrens an "Halt"
zeigenden Signalen, bis zu Geschwindigkeiten von 160 km/h ein hohes Sicher
heitsniveau der Eisenbahnen gewährleistet werden.
Für höhere Geschwindigkeiten haben sich ergänzende Systeme der Führer
standssignalisierung und der linienförmigen Beeinflussung/Überwachung der
Zuggeschwindigkeit durchgesetzt, die auf Grund der speziellen sicherheits
relevanten Übertragungssysteme aber sehr hohe Kosten bei der Ausrüstung und
im Betrieb erfordern. Die gegenwärtigen Arbeiten zur Entwicklung eines funk
gestützten einheitlichen europäischen Zugkontrollsystems sind auf die Gewähr
leistung des freizügigen Hochgeschwindigkeitsverkehr ausgerichtet und bringen
auf Grund der hohen Anforderungen noch keine kostengünstigen Systeme für
einen ausschließlich funksignalisierten Zugbetrieb ohne ortsfeste Signale.
Die hohen sicherheitsrelevanten Anforderungen führen bei den gegenwärtig
eingesetzten technischen Systemen zu sehr hohen Investitions- und Betriebs
kosten, was insbesondere bei geringeren betrieblichen Anforderungen, wie
beispielsweise auf Strecken mit schwachem oder mäßigem Betrieb sehr kritisch
ist, da trotz der anerkannten Vorzüge des Schienenverkehrs die Wettbewerbs
fähigkeit zu anderen Verkehrsträgern erheblich eingeschränkt wird.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren sowie eine Einrichtung
vorzuschlagen, die es ermöglichen, daß bei geringen Kosten eine sicherheits
relevante Erfassung, Verarbeitung und Visualisierung von Zustandsinformationen
dezentraler oder zentraler Steuereinrichtungen auf Triebfahrzeugen erfolgt, die
zur Ausgabe einer Fahrerlaubnis herangezogen werden, wobei der Zugbetrieb
ausschließlich funkgestützt und weitgehend ohne ortsfeste Signale durchgeführt
werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß bei Anforderung einer
Fahrerlaubnis für einen bestimmten Fahrweg durch den Triebfahrzeugführer im
Bordcomputer einer Triebfahrzeugeinrichtung ein eingespeicherter determinierter
nicht interruptfähiger Programmablauf gestartet wird, wodurch mittels Funk objekt
orientiert der Zustand der dezentralen oder zentralen Steuereinheiten der Fahr
wegelemente nacheinander ermittelt und in festgelegten Speicherplätzen des
Bordcomputers als Zustandsinformationen abgelegt werden. Für jeden Fahrweg
sind auf anderen festgelegten Speicherplätzen definierte Referenzinformationen
gespeichert. Zur Prüfung der Zulässigkeit der Erteilung einer Fahrerlaubnis
werden, im Rahmen des determinierten Programmablaufs, die ermittelten
Zustandsinformationen nach festgelegten mathematischen oder logischen
Bedingungen untereinander und/oder mit den entsprechenden Referenz
informationen verglichen. In Abhängigkeit dieses Vergleichs erfolgt bei Erfüllung
der Bedingungen eine sicherheitsrelevante visuelle Darstellung der Fahrerlaubnis
auf der Triebfahrzeugeinrichtung für den Triebfahrzeugführer.
Die erfindungsgemäße Einrichtung zur Realisierung des vorbeschriebenen
Verfahrens ist eine Triebfahrzeugeinrichtung, die auf dem Triebfahrzeug ange
ordnet ist und im wesentlichen aus einer Bedieneinrichtung, einem Display, einem
Bordcomputer, einem daran angeschlossenen Funkmodem mit einem Mobilfunk
endgerät besteht. Über die Bedieneinrichtung wird durch eine Zweitasten
bedienung des Triebfahrzeugführers die Anforderung einer Fahrerlaubnis für
einen bestimmten Fahrweg ausgelöst, wodurch ein im Bordcomputer fest deter
minierter Programmablauf gestartet wird. Dieser bewirkt daß über das Funk
modem und das Mobilfunkendgerät die für die Fahrerlaubnis zuständigen
Steuereinheiten nacheinander angewählt werden, deren Zustand objektorientiert
abgefragt wird und die erhaltenen Zustandsinformationen in den für die abge
fragten Steuereinheiten fest zugeordneten Speicherplätzen des Bordcomputers
abgelegt werden. Zur Prüfung der Zulässigkeit der angeforderten Fahrerlaubnis
werden innerhalb des determinierten Ablaufs im weiteren die
Zustandsinformationen untereinander sowie auf die Übereinstimmung mit den der
Anforderung in anderen Speicherplätzen abgelegten fest zugeordneten
Referenzinformationen nach festgelegten Bedingungen verglichen. Bei
erfolgreicher Erfüllung der jeweils festgelegten Bedingungen wird eine
Fahrerlaubnis für jedes Fahrwegelement, ergänzend zur dargestellten Strecke,
auf dem Display visuell dargestellt.
Die erfindungsgemäße Einrichtung kann auf Grund der dargestellten Verfahren
sicherung auch unter Beachtung der hohen Anforderungen an die signal
technische Sicherheit hardwaremäßig einkanalig aufgebaut werden, da im
Ergebnis der Fahrerlaubnisanforderung der Vergleich räumlich getrennter und
damit völlig unabhängiger objektorientierter Zustandsinformationen nacheinander
und/oder mit Referenzinformationen durchgängig bis zur Visualisierung der
Fahrerlaubnis auf dem Triebfahrzeugdisplay erfolgt.
Über den Umfang des Datensatzes der objektorientierten Zustandsinformationen
und der gegebenen Wahrscheinlichkeit des Zusammentreffens unabhängiger zu
fälliger fehlinterpretierbarer Zustandsinformationen können beliebige Sicherheits
anforderungen erfüllt werden. Der nicht interruptfähige determinierte Ablauf
gewährleistet weiterhin, daß jede nicht zeit- und speicherplatzgerechte Zustands
information zu keiner Fahrerlaubnis führt. Redundanzen könnten ggf. ausschließ
lich im Interesse der Verfügbarkeitserhöhung von Vorteil sein.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens bzw. der Einrichtung sind den
Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen sind dargestellt:
Fig. 1: Triebfahrzeugeinrichtung,
Fig. 2: Display-Darstellung für Zugfahrt von A-Stadt nach B-Stadt;
a: Triebfahrzeug steht zur Ausfahrt auf Bahnhof A-Stadt bereit,
b: Triebfahrzeug erhält Information über gesicherte Stellung der Ausfahrweiche in Richtung B-Stadt,
c: Triebfahrzeug hat Fahrerlaubnis für Ausfahrt von Bahnhof A-Stadt nach Bahnhof B-Stadt,
d: Triebfahrzeug hat den Bahnhof B-Stadt erreicht.
a: Triebfahrzeug steht zur Ausfahrt auf Bahnhof A-Stadt bereit,
b: Triebfahrzeug erhält Information über gesicherte Stellung der Ausfahrweiche in Richtung B-Stadt,
c: Triebfahrzeug hat Fahrerlaubnis für Ausfahrt von Bahnhof A-Stadt nach Bahnhof B-Stadt,
d: Triebfahrzeug hat den Bahnhof B-Stadt erreicht.
In der Fig. 1 sind die Elemente der Triebfahrzeugeinrichtung dargestellt. Das
Kernstück dieser Triebfahrzeugeinrichtung stellt ein Bordcomputer 2 dar, dem
über eine Bedieneinrichtung 1 Informationen per Hand eingegeben werden
können, während über ein Display 5 dem Triebfahrzeugführer die relevanten
Informationen angezeigt werden. Eine Datenkommunikation, z. B. mit den
dezentralen Streckensicherungseinrichtungen bzw. einer Zugleitzentrale kann
über ein angeschlossenes Funkmodem 3 in Verbindung mit einem
Mobilfunkendgerät 4 erfolgen.
Im Bordcomputer 2 ist ein determinierter Programmablauf hinterlegt, der bei
Anforderung einer Fahrerlaubnis, die über eine Zweitastenbedienung an der
Bedieneinrichtung 1 erfolgt, abläuft. Jede für den jeweiligen Fahrweg relevante
Streckensicherungseinrichtung, wird nacheinander über das Funkmodem 3 und
das Mobilfunkendgerät 4 angewählt und ihr Zustand objektorientiert abgefragt,
dabei können beispielsweise Streckensicherungseinrichtungen für die betreffen
den Bahnhofsköpfe in Abhängigkeit von der geprüften/gesicherten Weichen
stellung und des Freifahrens des Strecken- und Bahnhofsgleises durch den
letzten Zug eine bestimmte Zustandsmeldung abgeben. Die eingehenden
Zustandsinformationen werden im Bordcomputer 2 in fest zugeordneten Spei
cherplätzen abgelegt. Ob für den angeforderten Fahrweg die Erteilung einer
Fahrerlaubnis zulässig ist, wird innerhalb des determinierten Programmablaufs
dadurch geprüft, daß die eingegangenen und gespeicherten Zustandsinfor
mationen der Streckensicherungseinrichtungen nach jeweils festgelegten Bedin
gung untereinander und/oder gegenüber einer für diesen Fahrweg festgelegten
Referenzinformation verglichen werden. Die Referenzinformationen sind ebenfalls
in festgelegten Speicherplätzen des Bordcomputers 2 abgelegt.
Für die Prüfung der Zulässigkeit zur Erteilung einer Teil-Fahrerlaubnis heißt die
zu erfüllende Bedingung beispielsweise:
= WENN(X+Y=R; "Teilinformation für Fahrerlaubnis"; Fehler),
= WENN(X+Y=R; "Teilinformation für Fahrerlaubnis"; Fehler),
wobei X und Y eine 1. und eine 2. Zustandsinformation und R die entsprechende
Referenzinformation darstellen. Bei Erfüllung dieser Bedingung wird für den
betreffenden Fahrweg eine Teil-Fahrerlaubnis auf dem Display 5 für den
Triebfahrzeugführer visuell dargestellt.
In der festzulegenden Bedingung kann anstelle von "+" jede andere beliebige
mathematische Operation im Interesse der Fehleroffenbarung für andere Teilin
formationen der Fahrerlaubnis durchgeführt und die Referenzinformation "R"
definiert werden. Es können ebenfalls mehr als zwei Zustandsinformationen
herangezogen werden.
In der Fig. 2 wird das erfindungsgemäße Verfahren für eine Zugfahrt des Trieb
fahrzeugs Tfz. 01 auf einer eingleisigen Strecke von Bahnhof A-Stadt nach Bahn
hof B-Stadt anhand der jeweils auf dem Display 5 dem Triebfahrzeugführer
gezeigten Darstellung erläutert. Die Display-Darstellung zeigt grundsätzlich die
Strecke, die sich auf ihr befindlichen Fahrzeuge und die erteilte Fahrerlaubnis,
wobei die für den entsprechenden Fahrweg erteilte Fahrerlaubnis, vorzugsweise
grün, neben der dargestellten Strecke angezeigt wird:
- - Das Triebfahrzeug Tfz. 01 steht zur Ausfahrt auf Bahnhof A-Stadt bereit (Fig. 2a).
- - Der Triebfahrzeugführer fordert über eine Zweitastenbedienung auf der Bedieneinrichtung 1 des Bordcomputers 2 die Fahrerlaubnis für den Fahr weg von Bahnhof A-Stadt nach Bahnhof B-Stadt an.
- - Der Bordcomputer 2 startet den für diesen Fahrweg hinterlegten determi nierten Programmablauf. Er stellt über das Funkmodem 3 und das Mobil funkendgerät 4 die Funkverbindung zunächst zur dezentralen Strecken sicherungseinrichtung des Bahnhof A-Stadt her und erhält als Antwort eine objektorientierte Zustandsinformation über die gesicherte Stellung der Ausfahrweiche (Fahrweginformation) und speichert diese auf einem festge legten Speicherplatz.
- - Der Bordcomputer 2 übernimmt diese Zustandsinformation und vergleicht diese mit der für diesen und nur diesen Fahrweg erforderlichen auf einem definierten Speicherplatz abgelegten Referenzinformation und zeigt bei Übereinstimmung auf dem Display 5 auf einem Teilelement des Strecken bildes vorbereitend die zu erwartende Fahrerlaubnis für die Ausfahrt an (Fig. 2b).
- - Der Bordcomputer 2 stellt jetzt entsprechend dem determinierten Pro grammablauf über das Funkmodem 3 und das Mobilfunkendgerät 4 die Funkverbindung zur dezentralen Streckensicherungseinrichtung des Bahn hof B-Stadt her und erhält als Antwort eine weitere objektorientierte Zustandsinformation über die gesicherte Stellung der Einfahrweiche (Fahrweginformation) und speichert diese auf einem für diese Information festgelegten Speicherplatz.
- - Der Bordcomputer 2 übernimmt auch diese Zustandsinformation und ver gleicht diese mit der für diesen und nur diesen Fahrweg erforderlichen, auf einem definierten Speicherplatz gespeicherten, Referenzinformation und zeigt bei Übereinstimmung auf dem Display 5 auf einem Teilelement des Streckenbildes vorbereitend die zu erwartende Fahrerlaubnis für die Einfahrt an (diese wird aber nur sichtbar dargestellt, wenn die Bedingung für den ersten Teil des Fahrweges nicht erfüllt wurde).
- - Sofern beide Fahrweginformationen mit den für diese Fahrrichtung im Bord computer 2 gespeicherten erforderlichen Referenzinformationen und mit weiteren Randbedingungen, wie hier die vom Triebfahrzeugführer einge gebene Standortinformation, übereinstimmen, wird der betreffende Fahr weg von Bahnhof A-Stadt nach Bahnhof B-Stadt auf dem Streckenbild des Displays 5 als Fahrerlaubnis dargestellt (Fig. 2c).
Sollte der eingegebene Standort nicht mit der angeforderten Fahrerlaubnis
übereinstimmen, wird für den Ausfahrteil des Fahrweges die Fahrerlaubnis
nicht dargestellt, was entsprechend der Betriebsvorschrift keine gültige
Fahrerlaubnis ist (entspricht Fig. 2d).
- - Das Triebfahrzeug Tfz. 01 verläßt den Bahnhof A-Stadt und stellt nach Befahren und Freifahren des Ausfahrweichenabschnitts über entspre chende Gleisschalteinrichtungen die Erlaubnis in der dezentralen Streckensicherungseinrichtung für die Gegenfahrt ein oder bereitet eine Folgefahrt vor.
- - Nach Eingabe eines neuen Zugstandortes durch den Triebfahrzeugführer in der Bedieneinrichtung 1 bzw. über eine automatisierte Eingabe, aktiviert durch eine Zugortungseinrichtung, erlischt der erste Teil der auf dem Display 5 dargestellten Fahrerlaubnis (Fig. 2d).
- - Das Triebfahrzeug Tfz. 01 erreicht den Bahnhof B-Stadt und stellt nach Befahren und Freifahren des Einfahrweichenabschnitts die Erlaubnis in der dezentralen Streckensicherungseinrichtung für die Gegenfahrt ein oder bereitet eine Folgefahrt vor.
- - Bei Erreichen des Zielpunktes für die gegebene Fahrerlaubnis ist durch den Triebfahrzeugführer der neue Standort auf der Bedieneinrichtung 1 einzu geben, sofern keine automatisierte Zugortungseinrichtung diese Handlung erübrigt; die Eingabe kann auch mit einer automatisierten Fahrerlaubnis anforderung für die Ausfahrt aus dem Bahnhof B-Stadt nach G-Stadt ge koppelt werden.
Claims (13)
1. Verfahren zur sicherheitsrelevanten Erfassung, Verarbeitung und Visuali
sierung von Zustandsinformationen dezentraler oder zentraler Steuer
einrichtungen, entlang eines Fahrweges zur Ableitung einer Fahrerlaubnis
für ein Triebfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, daß nach Anforderung
einer Fahrerlaubnis durch den Triebfahrzeugführer im Bordcomputer (2)
einer Triebfahrzeugeinrichtung ein für diesen Fahrweg definierter und im
Bordcomputer (2) hinterlegter determinierter Programmablauf gestartet wird,
wodurch über Funk objektorientiert der Zustand aller für diesen Fahrweg
relevanten dezentralen/zentralen Steuereinrichtungen der Fahrwegelemente
abgefragt und die eingehenden Zustandsinformationen an definierten
Speicherplatzen des Bordcomputers (2) abgelegt werden und nach fest
gelegten Bedingungen untereinander und/oder mit für diesen und nur diesen
Fahrweg festgelegten Referenzinformationen verglichen werden und bei
Erfüllung der Bedingungen, eine sicherheitsrelevante visuelle Darstellung
der Fahrerlaubnis auf dem Display (5) der Triebfahrzeugeinrichtung erfolgt.
2. Verfahren zur sicherheitsrelevanten Erfassung, Verarbeitung und Visuali
sierung von Zustandsinformationen dezentraler oder zentraler Steuerein
richtungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine rechnergestützte Leit
zentrale auf Anforderung des Bedienungspersonals oder automatisiert über
einen determinierten Ablauf mittels Funk oder jedes anderen beliebigen
Übertragungsmediums mit offenen standardisierten Schnittstellen objekt
orientiert den Zustand dezentraler oder zentraler Steuereinheiten abfragt
und in Abhängigkeit des Vergleichs der erhaltenen objektorientierten
Zustandsinformationen untereinander und mit Referenzinformationen im
Ergebnis, ggf. bei Erfüllung zusätzlicher Randbedingungen, eine sicherheits
relevante visuelle Darstellung des Prozeßzustandes auf einem Leitstand
ermöglicht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der im Bord
computer (2) hinterlegte determinierte Programmablauf automatisiert,
z. B. bei Überfahren einer an der Strecke befindlichen Ortungseinrichtung,
gestartet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von der
Triebfahrzeugeinrichtung abgeforderten objektorientierten Zustandsinfor
mationen der relevanten Steuereinrichtungen mit Information zur Anzahl
der Achsen, die über die der Steuereinrichtung zugeordneten Zählpunkte
gefahren sind, ergänzt wird und beim logischen Vergleich im Bordcomputer
(2) gleichzeitig die Fahrerlaubnis vom Freisein der Gleis- und Weichen
abschnitte sowie der Vollständigkeit des Zuges abhängig gemacht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem
Display (5) der Triebfahrzeugeinrichtung die Strecke, die sich auf ihr befind
lichen Triebfahrzeuge (Tfz. 01) und die jeweils erteilte Fahrerlaubnis neben
der Strecke dargestellt wird.
6. Einrichtung zur sicherheitsrelevanten Erfassung, Verarbeitung und Visuali
sierung von Zustandsinformationen dezentraler/zentraler Steuer
einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Triebfahrzeug eine Triebfahrzeug
einrichtung angeordnet ist, die aus einer Bedieneinrichtung (1), einem Bord
computer (2), einem Modem (3) und einem Mobilfunkendgerät (4) besteht,
wobei durch den Triebfahrzeugführer über die Bedieneinrichtung (1), die
Anforderung für eine Fahrerlaubnis eingegeben wird, wodurch ein deter
minierter Programmablauf im Bordcomputer (2) gestartet wird, der über das
Modem (3) und das Mobilfunkendgerät (4), alle für die Fahrerlaubnis rele
vanten Steuereinheiten nacheinander anwählt, deren Zustand objekt
orientiert abgefragt und die empfangenen Zustandsinformationen der abge
fragten Steuereinheiten in zugeordneten Speicherplätzen des Bord
computers (2) abgelegt werden; zur Prüfung der Zulässigkeit der angefor
derten Fahrerlaubnis werden innerhalb des determinierten Ablaufs die
Zustandsinformationen untereinander und/oder auf die Übereinstimmung mit
den der Anforderung entsprechenden, in anderen Speicherplätzen abge
legten, fest zugeordneten Referenzinformationen, nach festgelegten Bedin
gungen, verglichen und bei erfolgreicher Erfüllung der jeweils festgelegten
Bedingung wird für den betreffenden Fahrweg auf einem Display (5) visuell
sicherheitsrelevant eine Fahrerlaubnis dargestellt.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß vom Bord
computer (2) bei fehlender Fahrerlaubnis für den vorgesehenen Fahrweg die
Weiterfahrt des Triebfahrzeuges (Tfz. 01) durch Betätigung der Brems
einrichtung ohne die sonst üblichen Streckeneinrichtungen (z. B. INDUSI-
Gleismagnet) verhindert wird (virtuelle Fahrsperre).
8. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Mobilfunkendgerät (4) ein Endgerät eines öffentlichen Mobilfunknetzes ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Bord
computer (2) bedarfsweise Steuerinformationen an andere Triebfahrzeug
einrichtungen ausgibt bzw. von diesen Zustandsinformationen entgegen
nimmt und verarbeitet bzw. selbst über einen Triebfahrzeugbus (LAN) an ein
Rechnersystem des Triebfahrzeuges angeschlossen ist und das universale
Triebfahrzeugdisplay zur Visualisierung der Fahrerlaubnis mitbenutzt oder
über das angeschlossene Funkmodem (3) und Mobilfunkendgerät (4) Infor
mationen anderer Einrichtungen ausgibt oder für diese entgegennimmt.
10. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Triebfahr
zeugeinrichtungen auf den Triebfahrzeugen als mobile, tragbare Einheiten
ausgestaltet sind und somit keine Einschränkungen beim Verkehr fremder
Triebfahrzeuge bringen.
11. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Triebfahr
zeugführer den Zugstandort in die Bedienungseinrichtung (1) ergänzend
oder anstatt der Bedienung der SIFA eingibt und so bei einfachen Betriebs
bedingungen auf eine automatische Zugortung verzichtet werden kann.
12. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß über die
Bedieneinrichtung (1), oder automatisch über Zugortungseinrichtungen akti
viert der Zugstandort über Funk an eine Zugleitung oder andere Stellen
gemeldet werden kann und dabei auch eine Abfrage und Anzeige der
anderen Zugstandorte möglich wird.
13. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Triebfahr
zeugeinrichtung des Triebfahrzeuges so gestaltet ist, daß sie die Funktion
der Leitzentrale übernimmt und ein Triebfahrzeugführer optional auch die
Aufgabe eines Zugleiters zeitweise übernehmen kann.
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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WALTER, LENNARTZ: Perspektiven für eine künftige europäische Betriebsleittechnik. In: etr, 1989, H. 7/8, S. 423-427 * |
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