DE102020004985A1 - Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge (1, 2). Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Streckennetz in Sektionen (S1 bis S3) unterteilt ist und jede Sektion (S1 bis S3) eine Einfahrt (E), eine Ausfahrt (A) sowie eine Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) aufweist, wobei- ein automatisiert fahrendes Fahrzeug (1, 2), welches beabsichtigt, eine Sektion (S1 bis S3) zu befahren, eine Anfrage an die entsprechende Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) stellt,- mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) eine Freigabe oder eine Absage an das automatisiert fahrende Fahrzeug (1, 2) erteilt wird,- das automatisiert fahrende Fahrzeug (1, 2) bei erteilter Freigabe die jeweilige Sektion (S1 bis S3) befährt und- dem automatisiert fahrenden Fahrzeug (1, 2) beim Befahren der Sektion (S1 bis S3) detaillierte Statusinformationen dieser Sektion (S1 bis S3) sowie Fahrbefehle in Bezug auf das Befahren dieser Sektion (S1 bis S3) mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) übermittelt werden.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge.
- Aus der
DE 10 2014 013 672 A1 sind ein Verfahren und ein System zur Absicherung eines autonomen oder teilautonomen Betriebes von Fahrzeugen auf einem Verkehrsstreckennetz bekannt, wobei ein oder mehrere Fahrzeuge das Verkehrsstreckennetz befahren. Die Fahrzeuge weisen jeweils Sensoren zur Erfassung einer Umgebung, eine digitale Straßenkarte des Verkehrsstreckennetzes, eine Kommunikationseinheit zur Kommunikation mit einem externen Server und eine Auswerteeinheit auf. Die Auswerteeinheit ermittelt auf Basis der erfassten Umgebung und der digitalen Straßenkarte für eine vom jeweiligen Fahrzeug zurückgelegte Strecke eine Information zur Geeignetheit dieser Strecke für einen autonomen oder teilautonomen Betrieb von Fahrzeugen. Weiterhin übermittelt die Auswerteeinheit die Information mittels der Kommunikationseinheit an den externen Server, welcher eine Erlaubnisinformation zur Zulässigkeit der Strecke für den autonomen oder teilautonomen Betrieb von Fahrzeugen abhängig von der Information ermittelt und die Erlaubnisinformation an die Fahrzeuge übermittelt. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge anzugeben.
- Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, welches die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale aufweist.
- Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
- Ein Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge sieht erfindungsgemäß vor, dass das Streckennetz in Sektionen unterteilt ist und jede Sektion eine Einfahrt, eine Ausfahrt sowie eine Überwachungs- und Kontrollinstanz aufweist, wobei ein automatisiert fahrendes Fahrzeug, welches beabsichtigt, eine Sektion zu befahren, eine Anfrage an die entsprechende Überwachungs- und Kontrollinstanz stellt und mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz wird daraufhin eine Freigabe oder eine Absage an das automatisiert fahrende Fahrzeug erteilt. Bei erteilter Freigabe befährt das automatisiert fahrende Fahrzeug die jeweilige Sektion und dem automatisiert fahrenden Fahrzeug werden beim Befahren der Sektion detaillierte Statusinformationen dieser Sektion sowie Fahrbefehle in Bezug auf das Befahren dieser Sektion mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz übermittelt.
- Durch Anwendung des Verfahrens wird eine Komplexität eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge erheblich verringert, so dass eine Fahrzeugsicherheit automatisiert fahrender Fahrzeuge gesteigert werden kann.
- Zudem kann durch die Übermittlung der Statusinformationen der jeweiligen Sektion eine Unfallgefahr für die automatisiert fahrenden Fahrzeuge im in der Sektion vorliegenden Gefahrenfall verringert werden.
- Sowohl eine Erhöhung als auch eine Kontrolle eines Verkehrsflusses der jeweiligen Sektion des Streckennetzes sind durch Anwendung des Verfahrens möglich, wobei durch eine Dezentralisierung einer Kontroll- und Überwachungsfunktion Sicherheitsrisiken verringert werden und ein Datenschutz in Bezug auf die automatisiert fahrenden Fahrzeuge gestärkt werden kann.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
- Dabei zeigen:
-
1 schematisch eine in Sektionen aufgeteilter Fahrstreckenabschnitt eines Streckennetzes, -
2 schematisch eine in Sektionen aufgeteilte Fahrstrecke zwischen zwei Verteilzentren und -
3 schematisch einen in Sektionen aufgeteilten Fahrstreckenabschnitt mit miteinander verbundenen Überwachungs- und Kontrollinstanzen. - Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt einen in 3 SektionenS1 bisS3 aufgeteilten FahrstreckenabschnittF eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge1 ,2 , wobei das Streckennetz sektionenbasiert ausgebildet ist. Dabei können die SektionenS1 bisS3 unterschiedlich lang sein. - Jede der Sektionen
S1 bisS3 weist eine EinfahrtE , ein sogenanntes Section Entry Gate, und eine AusfahrtA , ein sogenanntes Section Exit Gate, auf und zudem ist jeder SektionS1 undS2 jeweils eine in den2 und3 dargestellte Überwachungs- und KontrollinstanzM , ein sogenannter Section Master, zugeordnet. - Eine in 3 Sektionen
S1 bisS3 aufgeteilte FahrstreckeF1 , deren Start ein VerteilzentrumV1 und deren Ende ein weiteres VerteilzentrumV2 bildet, ist in2 gezeigt. - Gemäß der in den
1 bis3 gezeigten Ausführungsbeispiele befindet sich ein Fahrzeug1 in einer ersten SektionS1 und ein weiteres Fahrzeug2 in einer dritten SektionS3 des FahrstreckenabschnittesF oder der FahrstreckeF1 . - Beabsichtigt ein Fahrzeug
1 ,2 eine SektionS1 bisS3 zu befahren, stellt das jeweilige Fahrzeug1 ,2 eine Anfrage an die der entsprechenden SektionS1 bisS3 zugeordnete Überwachungs- und KontrollinstanzM . - Mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz
M wird daraufhin eine Freigabe oder eine Absage an das anfragende Fahrzeug1 ,2 erteilt, wobei mittels der Überwachungs- und KontrollinstanzM die EinfahrtenE und die AusfahrtenA der SektionenS1 bisS3 gesteuert werden. - Erteilt die angefragte Überwachungs- und Kontrollinstanz
M eine Freigabe für das Fahrzeug1 ,2 kann an einer Einfahrt der SektionS1 bisS3 grünes Licht aufleuchten, wodurch ein Verfügbarkeitsmodus angezeigt wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Freigabe dem jeweiligen Fahrzeug1 ,2 auch über Funk und/oder Mobilfunk mitgeteilt werden. - Mittels aufleuchtenden roten Lichtes wird ein Sicherheitsmodus, ein sogenannter Safety Modus, angezeigt. Auch hier kann eine entsprechende Benachrichtigung alternativ oder zusätzlich mittels Funk und/oder Mobilfunk an das entsprechende Fahrzeug
1 ,2 übermittelt werden. - Denkbar ist auch, dass die Freigabe oder die Nichtfreigabe zum Befahren der jeweiligen Sektion
S1 bisS3 alternativ oder zusätzlich zu der Ausgabe an der jeweiligen EinfahrtE direkt von der Überwachungs- und KontrollinstanzM an das entsprechende Fahrzeug1 ,2 übermittelt wird. - Ist die Freigabe zum Befahren der jeweiligen Sektion
S1 bisS3 mittels der der SektionS1 bisS3 zugeordneten Überwachungs- und KontrollinstanzM an das entsprechende Fahrzeug1 ,2 erteilt, fährt dieses in die entsprechende SektionS1 bisS3 ein. - Ab der Einfahrt
E der jeweiligen zum Befahren freigegebenen SektionS1 bisS3 erhält das jeweilige Fahrzeug1 ,2 von der Überwachungs- und KontrollinstanzM detaillierte Statusinformationen der jeweils befahrenen SektionS1 bisS3 sowie Fahrbefehle. - Als Statusinformation werden dem jeweiligen Fahrzeug
1 ,2 von der Überwachungs- und KontrollinstanzM Verkehrsinformationen und Wetterinformationen übermittelt, wobei als Fahrbefehle eine Richtgeschwindigkeit zum Befahren der SektionS1 bisS3 und/oder ein Haltesignal an das jeweilige Fahrzeug1 ,2 gesendet werden bzw. wird. - In den in den
1 bis3 gezeigten Ausführungsbeispielen sind im Bereich einer dritten SektionS3 SignalquellenS positioniert, die Statusinformation der dritten SektionS3 des FahrstreckenabschnittesF oder der FahrstreckeF1 erfassen und der der SektionS1 bisS3 zugeordneten Überwachungs- und KontrollinstanzM gesendet werden. - Erreicht das jeweilige Fahrzeug
1 ,2 einen Endkorridor einer befahrenen SektionS1 bisS3 , stellt das Fahrzeug1 ,2 eine Anfrage an eine Überwachungs- und KontrollinstanzM einer nächsten SektionS2 ,S3 des FahrstreckenabschnittesF oder der FahrstreckeF1 . Zudem meldet sich das Fahrzeug1 ,2 nach erfolgter Freigabe an der AusfahrtA der zuletzt befahrenen SektionS1 bisS3 ab. - Hierbei erfolgt optional eine Überwachungs- und Kontrollübergabe der Überwachungs- und Kontrollinstanzen
M untereinander, wie mittels der gestrichelten Linie in3 gezeigt ist. - In einer Ausführungsform ist vorgesehen, dass das Fahrzeug
1 ,2 die Statusinformationen und Fahrbefehle der nächsten SektionS2 ,S3 abonnieren kann, so dass die Statusinformationen und die Fahrbefehle der entsprechenden Überwachungs- und KontrollinstanzM bei einer Fahrtrouten- und Trajektorienplanung des Fahrzeuges1 ,2 sowie bei einer Tank- oder Elektroladestrategie berücksichtigt werden können. - Besteht in einer der Sektionen
S1 bisS3 eine Gefahr, beispielsweise wegen vorherrschender Witterungsbedingungen und/oder wegen eines nicht gezeigten, verunfallten Fahrzeuges, so wird mittels der Überwachungs- und KontrollinstanzM die EinfahrtE in die betreffende SektionS1 bisS3 für die Fahrzeuge1 ,2 oder für neu ankommende Fahrzeuge gesperrt. Weiterhin werden in einem solchen Fall die Fahrzeuge1 ,2 und Abonnenten der entsprechenden SektionS1 bisS3 informiert, wobei eine Richtgeschwindigkeit vermindert wird bis die Gefahr vorüber ist. - Die Fahrzeuge
1 ,2 , für die eine EinfahrtE einer SektionS1 bisS3 gesperrt ist, erhalten den Fahrbefehl, an einer zur Verfügung stehenden Haltemöglichkeit H, einer sogenannten Waiting Shoulder, eines Endkorridors der entsprechenden SektionS1 bisS3 zu halten und zu warten. - Durch eine Dezentralisierung der Überwachungs- und Kontrollfunktion mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanzen
M werden Sicherheitsrisiken auf dem FahrstreckenabschnittF oder der FahrstreckeF1 zwischen den VerteilzentrenV1 ,V2 verringert. - Eine Cyberattacke kann im vergleichsweise schlimmsten Fall nur Einfluss auf einen Teil einer Fahrzeugflotte automatisiert fahrender Fahrzeuge
1 ,2 nehmen anstatt auf alle Fahrzeuge1 ,2 des Streckennetzes. Ein Datenschutz kann verbessert werden, da nicht alle Informationen zentral verfügbar und somit abgreifbar sind. - Bezugszeichenliste
-
- 1, 2
- Fahrzeuge
- A
- Ausfahrt
- E
- Einfahrt
- F
- Fahrstreckenabschnitt
- F1
- Fahrstrecke
- M
- Überwachungs- und Kontrollinstanz
- S
- Signalquelle
- S1 bis S3
- Sektion
- V1, V2
- Verteilzentrum
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102014013672 A1 [0002]
Claims (3)
- Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge (1, 2), dadurch gekennzeichnet, dass das Streckennetz in Sektionen (S1 bis S3) unterteilt ist und jede Sektion (S1 bis S3) eine Einfahrt (E), eine Ausfahrt (A) sowie eine Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) aufweist, wobei - ein automatisiert fahrendes Fahrzeug (1, 2), welches beabsichtigt, eine Sektion (S1 bis S3) zu befahren, eine Anfrage an die entsprechende Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) stellt, - mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) eine Freigabe oder eine Absage an das automatisiert fahrende Fahrzeug (1, 2) erteilt wird, - das automatisiert fahrende Fahrzeug (1, 2) bei erteilter Freigabe die jeweilige Sektion (S1 bis S3) befährt und - dem automatisiert fahrenden Fahrzeug (1, 2) beim Befahren der Sektion (S1 bis S3) detaillierte Statusinformationen dieser Sektion (S1 bis S3) sowie Fahrbefehle in Bezug auf das Befahren dieser Sektion (S1 bis S3) mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) übermittelt werden.
- Verfahren nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als Statusinformationen der jeweiligen Sektion (S1 bis S3) Verkehrsinformationen und/oder Wetterinformationen mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) an das automatisiert fahrende Fahrzeug (1, 2) übermittelt werden. - Verfahren nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass als Fahrbefehle eine Richtgeschwindigkeit und/oder ein Haltesignal mittels der Überwachungs- und Kontrollinstanz (M) an das automatisiert fahrende Fahrzeug (1, 2) übermittelt werden bzw. wird.
Priority Applications (1)
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DE102020004985.0A DE102020004985A1 (de) | 2020-08-14 | 2020-08-14 | Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge |
Applications Claiming Priority (1)
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DE102020004985.0A DE102020004985A1 (de) | 2020-08-14 | 2020-08-14 | Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge |
Publications (1)
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DE102020004985A1 true DE102020004985A1 (de) | 2020-10-08 |
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DE102020004985.0A Pending DE102020004985A1 (de) | 2020-08-14 | 2020-08-14 | Verfahren zum Betrieb eines Streckennetzes für automatisiert fahrende Fahrzeuge |
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DE (1) | DE102020004985A1 (de) |
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2020
- 2020-08-14 DE DE102020004985.0A patent/DE102020004985A1/de active Pending
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