DE19500362A1 - Verfahren zum Reinigen von Metallgegenständen, insbesondere von Karosserien vor dem Lackieren, und gleichzeitigen Aufbringen einer Primerschicht bzw. einer ersten Korrosionsschutzschicht darauf - Google Patents
Verfahren zum Reinigen von Metallgegenständen, insbesondere von Karosserien vor dem Lackieren, und gleichzeitigen Aufbringen einer Primerschicht bzw. einer ersten Korrosionsschutzschicht daraufInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23C—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; SURFACE TREATMENT OF METALLIC MATERIAL BY DIFFUSION INTO THE SURFACE, BY CHEMICAL CONVERSION OR SUBSTITUTION; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL
- C23C22/00—Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals
- C23C22/05—Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using aqueous solutions
- C23C22/60—Chemical surface treatment of metallic material by reaction of the surface with a reactive liquid, leaving reaction products of surface material in the coating, e.g. conversion coatings, passivation of metals using aqueous solutions using alkaline aqueous solutions with pH greater than 8
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Vorbehandeln,
d. h. zum Reinigen der Oberfläche und Aufbringen einer Primer
schicht und einer ersten Korrosionsschutzschicht auf die Ober
fläche von Metallgegenständen, insbesondere von Karosserien vor
dem Lackieren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs, wie es
beispielsweise in der Serienfertigung der Automobilindustrie
bekannt ist.
Bei dem bekannten Verfahren wird eine Phosphatschicht als Pri
mer- und Korrosionsschutzschicht gelegt, was jedoch das Verfah
ren sowohl von der Anlagenseite als auch von den Betriebskosten
her relativ aufwendig macht, weil das Phosphatieren ein geson
dertes vorheriges Reinigen der Karosserie und zwischengeschal
tete Spülvorgänge zur wirksamen Trennung der Behandlungsmedien
erfordert.
Es ist daneben auch bekannt, Metallgegenstände mittels wäßriger
Lösungen von Metasilikaten zu reinigen (vgl. DE 41 33 100 A1).
Es ist auch bekannt (vgl. DD 2 35 425 A1), daß durch das Behan
deln von zuvor entfetteten Aluminiumblechen beispielsweise mit
tels einer wäßrigen Lösung aus Wasserglas, Natriumkarbonat und
Natronlauge ein elastischer, fest haftender Haftgrund für Farb
anstriche gelegt werden kann.
Aus der US-PS 3 988 231 ist es bekannt, daß außer einer Phos
phatschicht auch eine Silicatschicht als haftungsverbessernder
Primer für elektrophoretisch aufzubringende Lackierungen dienen
kann und daß dies für Substratoberflächen aus Eisen, Kupfer,
Aluminium oder Zink gilt. Abgesehen davon daß in dieser Schrift
keine näheren Angaben über die Art und das Mittel für das vorhe
rige Reinigen des Substrates gemacht werden, läßt diese Schrift
es auch völlig offen, wie eine Silikatschicht zweckmäßigerweise
auf die Substratoberfläche aufgebracht werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegelegte
Verfahren zu vereinfachen.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen Ver
fahrens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs gelöst. Durch die Behandlung der Metallgegen
stände mit einem handelsüblichen, Metasilikate enthaltenden Rei
niger kann in einen einzigen Schritt gereinigt, geprimert und
korrosionsbeschichtet werden. Gegenüber dem weiter oben zitier
ten und gewürdigten Stand der Technik neu und überraschend ist
vorliegend der erfindungsgemäße Substitutions- und Vereinfa
chungsgedanke, nämlich die bisher übliche Phosphatschicht durch
eine Silikatschicht zu ersetzen und diese bereits während des
Entfettungs- und/oder Reinigungsvorganges in ein und demselben
Behandlungsschritt aufzubringen.
Die Vorteile der anspruchsgemäßen Ausgestaltung des Verfahrens
liegen in Folgendem:
- - Vereinigen einer Vielzahl von ehedem separaten Behandlungs schritte, die bisher zum selben Ergebnis, allerdings mit einer Zinkphosphat-Primerschicht, führten, zu einem einzigen Behandlungsschritt.
- - Dadurch entfallen fast alle der ehemals gesondert durchzufüh
renden Behandlungsschritte nämlich:
Entfetten/Reinigen,
Spülen,
Aktivieren,
Spülen,
Zinkphosphatieren,
Nachspülen. - - Aufgrund der Ausbildung einer Silikatschicht (anstelle der bisherigen Zinkphosphatschicht) wird selbsttätig, und zwar zugleich mit dem Entfetten/Reinigen eine voll funktionstaug liche Korrosionsschutzschicht und Primerschicht für die nach folgende Lackierung erzeugt.
- - Dadurch können erhebliche Anlagekosten eingespart werden, weil kleinere Anlagen verwendet werden können.
- - Außerdem fallen weniger Betriebskosten an, weil Chemikalien und Spülwasser eingespart werden.
- - Durch die Einsparung an Spülwasser fällt auch weniger Abwas ser an, so daß auch die Folgekosten der neuen Vorbehandlungs technik geringer ausfallen als früher.
Das erfindungsgemäße gleichzeitige Entfetten/Reinigen zum einen
und Beschichten zum anderen ist grundsätzlich an allen möglichen
Metallgegenständen vorteilhaft, und zwar unabhängig davon, ob
diese Teile anschließend für ihren Gebrauch lackiert werden sol
len oder nicht; selbstverständlich ist das erfindungsgemäße Ent
fetten/Reinigen und Beschichten bei anschließend zu lackierenden
Teilen besonders vorteilhaft. Es kann sich um Massengüter, um
Massivteile oder um Blechteile handeln. Es können alle praktisch
vorkommenden Metalle so gereinigt und beschichtet werden, insbe
sondere unbeschichtete Stahlbleche, verzinkte Bleche, Leichtme
tallbleche, Gußteile insbesondere aus Leichtmetall oder Strang
preßprofile.
Die Erfindung ist an Hand von nachfolgend beschriebenen Ausfüh
rungsbeispielen noch erläutert:
Es wurde ein Stahlblech aus St15 05 DG (Fa. Sidmar) in eine 1-
%ige wäßrige Lösung des handelsüblichen, Metasilikate enthal
tenden Reinigers P3 Siliron U 64 (Fa. Henkel, Bitterfeld) bei
einer Reinigertemperatur von 80°C etwa 5 Minuten lang unterge
taucht und anschließend getrocknet. Die anschließende Untersu
chung der Probenoberfläche mit zwei verschiedenen halbquantita
tiven Prüfungsverfahren ergab, daß sich ein ausreichend ge
schlossener und ausreichend starker Belag aus Silizium auf der
Substratoberfläche gebildet hat. Und zwar wurde die Oberfläche
zum einen mittels Glimmentladungsspektroskopie (GDOS) unter
sucht. Zum anderen wurde ein kombiniertes Verfahren angewandt,
nämlich Rasterelektronenmikroskopie (REM) kombiniert mit der
energiedispersiven Röntgenstrahlenfluoreszenz (EDXRF). Aus
diesen beiden Prüfungen ergab sich eine Silikat-Belegung der
Oberfläche mit etwa 1 g/m².
Die Probe wurde anschließend automobiltypisch lackiert, und zwar
wurde sie zunächst einer kathaphoretischen Elektrotauchlackie
rung in einem Tauchbad mit einem Tauchlack auf Basis eines ure
thanisierten Epoxidharzes Nr. 760-959 (Fa. PPG) unterzogen und
dabei eine Schichtdicke von 19 µm nach dem Einbrennen bei 175°C
aufgetragen. Darauf wurde eine Lage Füllerlack pueblograu auf
Basis Polyurethan in üblicher Lagenstärke aufgebracht. Darauf
folgte eine Decklackierung mit Wasserbasislack (WBL 744) auf Ba
sis PU/PES/Melaminharz. Schließlich wurde eine Klarlackschicht
eines Zweikomponentenlackes auf PU-Basis aufgetragen.
Die solcherart hergestellte Probe wurde einer Korrosionsprüfung
unterzogen. Und zwar wurde hierzu der in der deutschen Automo
bilindustrie durchweg anerkannte und angewandte Korrosionswech
seltest nach der vom Verband der deutschen Automobilhersteller
(VDA) herausgegebenen Norm VDA 621-415 eingesetzt. Dabei wird
die Beschichtung einer Probe in definierter Weise bis auf den
Grundwerkstoff angeritzt und anschließend in zehn Zyklen zu je
einer Woche einer künstlichen aber relativ aggressiven "Bewit
terung" mit zwischengeschalteten Trockenpausen ausgesetzt. Da
durch kommt es - ausgehend von dem Ritz - zu einer korrosiven
seitlichen Unterwanderung der angeritzten Beschichtung der Pro
be. Das Maß des Vordringens der seitlichen Korrosionsunterwan
derung wird als Ergebnis des Korrosionswechseltestes - sog. Ud-
Wert - festgehalten. Bei der Probe nach Beispiel 1 gab sich ein
Ud-Wert von 1,3 mm, was als ein sehr gutes Ergebnis zu bezeich
nen ist.
Beim zweiten Beispiel wurde eine 2%ige wäßrige Lösung des Rei
nigers P3 Siliron LM (Fa. Henkel, Bitterfeld) verwendet; im üb
rigen wurde die Probe jedoch unter Einsatz der gleichen Parame
ter wie zuvor behandelt. Die Oberflächenuntersuchung nach der
gleichen Methode wie oben erwähnt, ergab ebenfalls eine Si-Bele
gung von etwa 1 g/m². Auch die automobiltypische Lackierung der
Probe des zweiten Beispiels war in allen Kriterien und Merkmalen
gleich wie die des ersten Beispieles. Desgleichen wurde die an
schließende Korrosionsprüfung nach dem gleichen Verfahren durch
geführt. Hier ergab sich ein Ud-Wert von 1,4 mm, der ebenfalls
als sehr gut zu bezeichnen ist.
Claims (1)
- Verfahren zum Vorbehandeln, d. h. zum Entfetten/Reinigen der Oberfläche und Aufbringen einer Primerschicht und einer ersten Korrosionsschutzschicht auf die Oberfläche von Metallgegenstän den, insbesondere von Karosserien vor dem Lackieren, vorzugswei se dem kathodischen Tauchlackieren, dadurch gekennzeichnet, daß die ungereinigten Metallgegenstände zum vollständigen Vorbe handeln lediglich mit einem handelsüblichen, Metasilikate ent haltenden Reiniger beduscht oder in einen solchen untergetaucht werden, wobei in einem einzigen Arbeitsgang nicht nur die Ober fläche gereinigt, sondern zugleich auch eine ausreichend ge schlossene Silikatschicht als erste Korrosionsschutzschicht und als Primer für eine spätere Lackierung aufgebracht wird, wobei für die wäßrige Lösung von Metasilikaten des Reinigers die nach folgenden Daten vorgesehen sind:
Alkalität: pH-Wert 9 bis 10,
Konzentration: 0,5 bis 7%, vorzugsweise 1 bis 3%,
Lösungstemperatur: 60 bis 95°C, vorzugsweise etwa 80°C und
Behandlungsdauer: 3 bis 10 Min., vorzugsweise etwa 5 Min.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995100362 DE19500362C2 (de) | 1995-01-06 | 1995-01-06 | Verfahren zum Reinigen von Metallgegenständen, insbesondere von Karosserien vor dem Lackieren, und gleichzeitigen Aufbringen einer Primerschicht und einer ersten Korrosionsschutzschicht darauf |
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Publication Number | Publication Date |
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DE19500362C2 DE19500362C2 (de) | 1997-09-04 |
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DE (1) | DE19500362C2 (de) |
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-
1995
- 1995-01-06 DE DE1995100362 patent/DE19500362C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19500362C2 (de) | 1997-09-04 |
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