DE4012086A1 - Verfahren zur oberflaechenvorbehandlung von metallen fuer die katodische elektrotauchlackierung - Google Patents
Verfahren zur oberflaechenvorbehandlung von metallen fuer die katodische elektrotauchlackierungInfo
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- C23C2222/20—Use of solutions containing silanes
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenvorbehandlung
von Metallen, wobei mit Hilfe des Silicoaterverfahrens eine Konversionsschicht
auf dem Metall erzeugt wird, die die katodische
Elektrotauchlackierung ermöglicht, das Phosphatieren ersetzt und
sich günstig auf die Dauerhaftigkeit des Anstriches auswirkt.
Bei der katodischen Elektrotauchlackierung (KETL) werden die zu
beschichtenden Metallteile bekanntlich in ein Bad eingetaucht,
das geeignete Polymerpartikel der allgemeinen Form NR₃ nach partieller
Neutralisation mit einer niedermolekularen Carbonsäure
als positiv geladene Partikel NR₃H⁺ in wäßriger Dispersion enthält.
Für deren Koagulatron an dem als Katode polarisierten
Werkstoff ist die mit der Wasserstoffentwicklung verbundene
sprunghafte Erhöhung des pH-Wertes im Phasengrenzbereich verantwortlich:
2 H₂O+2 e- → H₂+2 OH-
NR₃H⁺+OH- → NR₃(Me)+H₂O
Die endgültige Formierung des dann vor Korrosion schützenden
Polymerfilmes erfolgt schließlich durch thermische Nachbehandlung
der mit dem Naßkoagulat überzogenen Metallteile bei Temperaturen
um 180°C.
Heute werden praktisch alle Metallteile aus Fe-, Zn- und Al-
Basiswerkstoffen vor der KETL mit einer Phosphatschicht überzogen.
Das erfolgt mit dem Ziel, eine von Prestrost, Zunder und
Verschmutzungen freie Oberfläche vorzulegen, an der die Prozesse
der H₂-Entwicklung und der Koagulation der Polymerpartikel
während der KETL streng lokalisiert ablaufen - ersterer in
den Poren der reaktiv erzeugten Phosphatschicht und
letzterer auf den Kristallitflächen des elektrisch isolierenden
Phosphates. Es wird gefordert, daß die Phosphatschichten
extrem dünn sind (Flächenmasse unter 2 g/m²), eine
stochastisch gleichmäßige Verteilung sehr kleiner Poren bei
einer relativen Porenfläche unter 1% besitzen und sowohl mechanisch
als auch chemisch unter den Bedingungen der KETL
stabil bleiben.
Durch den katodisch erzeugten, gasförmigen Wasserstoff darf
es nicht zur mechanischen Abspreizung von Teilen der Phosphatschicht
kommen, da dadurch sowohl die Eigenschaften des entstehenden
Polymerfilmes als auch die Badparameter der KETL verschlechtert
werden.
Gleiches trifft zu, wenn infolge der Alkalisierung des wäßrigen
Mediums in den Poren der Phosphatschicht eine partielle Auflösung
etwa nach
Zn₃(PO₄)₂+60 OH-+3 e- → 3 H ZnO₂-+1,5 H₂+2 PO₄³-
einsetzt.
In der Monografie von W. Rausch: "Die Phosphatierung von
Metallen", Eugen Leuze-Verlag Saulgau 1974 sind die in Verbindung
mit einer nachfolgenden Elektrotauchlackierung stehenden
Probleme ausführlich erörtert. Nachfolgend erschienene Erfindungen,
die sich mit der Dosierung sog. Aktivatoren für
Phosphatierungsbäder befassen (z. B. DE-OS 222 32 067, DE-OS
34 08 577) und zu extrem feinkristallinen Hopeit (Zn₃PO₄)₂-
Schichten von Flächenmassen unter 1,8 g/m² führen sollen,
oder die Entstehung von Phosphophyllit-Schichten (Zn₂Fe(PO₄)₂
bzw. Zn₂Mn(PO₄)₂), die alkalibeständiger als Hopeitschichten
sein sollen, zum Inhalt haben (z. B. Europ. Pat. 02 24 190,
Europ. Pat. 01 41 341, Europ. Pat. 02 28 151) führten bisher noch
nicht zur Erfüllung aller genannten Anforderungen. Die bekannten
Belastungen der Abwässer und Umwelt durch Phosphate wurden
bei allen bisherigen Modifizierungen der Phosphatisierungsverfahren
kaum verringert.
Ziel der Erfindung war für die Oberflächenvorbehandlung von Metallteilen
zur nachfolgenden katodischen Elektrotauchlackierung
ein Verfahren zu schaffen, das auf den Substraten zu einer dünnen,
gleichmäßigen Konversionsschicht führt, die sich durch geringe
Porigkeit und hohe Beständigkeit unter den Bedingungen der
KETL auszeichnet und überdies phosphatfrei ist.
Diese Konversionsschicht wird mit Hilfe des Silicoater-Verfahrens
erzeugt. Dabei handelt es sich um silikatische Schichten mit
einem zusätzlichen organischen Anteil, die auf Metalle wie Eisen,
Zink, Aluminium u. a. aufgebracht werden und folgende für die
katodische Elektrotauchlackierung wichtige Eigenschaften aufweisen:
- . außerordentliche geringe Schichtdicke (Größenordnung <0,1 µm) bei hoher Gleichmäßigkeit
- . gleichmäßige Verteilung feinster Poren
- . deutliche Verbesserung der Adhäsion der Schutzschicht auf dem Metall, die vor allem bei Wasserbeanspruchung des Systems zum Tragen kommt.
Das Silicoater-Verfahren gelangte bisher nur zur Verbesserung
der Adhäsion organischer Polymere auf Metallsubstraten zum Einsatz.
Zunächst wurden Probleme der Dentalprothetik mit diesem
Verfahren gelöst (DE 34 03 894) C1), sodann wurde es auf die technischen
Anwendungsgebiete Beschichten (DD 2 53 257 A1 und DD
2 53 259 A1) und Kleben (Patentanmeldungsnummer 3 12 575 3 und
3 12 573 7) ausgedehnt.
Das Silicoatern geschieht in zwei Teilschritten:
- . Durch flammpyrolitische Zersetzung einer siliziumorganischen Verbindung entsteht auf der Metalloberfläche eine sehr dünne, festhaftende, mikroporöse SiOx-Schicht, in der das Verhältnis 0 : Si<2 ist. Außerdem hat diese Schicht außerordentlich gutes Benetzungsverhalten.
- . Auf diese SiOx-Schicht wird im zweiten Schritt ein Silanhaftvermittler aufgebracht, der folgende chemische Struktur aufweist:
- In leicht saurer Lösung werden die Si-OR′-Gruppen verseift und reagieren mit der SiOx-Schicht unter Ausbildung fester Si-O-Si-Bindungen. Auf der anderen Seite reagieren der reaktive Rest R des Silanhaftvermittlers mit der nachfolgend aufgebrachten organischen Schicht.
Auf diese Weise wird die Oberfläche des Metalls für die katodische
Elektrotauchlackierung spezifisch präpariert und andererseits
werden Adhäsions-Übergangs-Mechanismen geschaffen, die
eine dauerhafte, wasserbeständige Haftfestigkeit der organischen
Schutzschicht auf dem Metallsubstrat schaffen. Der Rest R
im Silanhaftvermittler ist variabel und muß der chemischen
Struktur der organischen Schicht angepaßt werden, um maximale
Wirkung zu erreichen.
Die auf diese Weise durchgeführte Silicoater-Beschichtung stellt
ein Vorbehandlungsverfahren dar, dem sich nicht unverzüglich die
Beschichtung anschließen muß. Es besteht die Möglichkeit des
Einschaltens einer Offenzeit, in der die präparierten Bleche
trocken gelagert, aber auch mit Korrosionsschutzölen temporär
geschützt und anschließend wieder mit organischen Lösungsmitteln
entfettet werden können.
Das Silicoater-Verfahren ist also ein Vorbehandlungsverfahren
vor dem katodischen Elektrotauchlackieren, bei dem ohne die
bisher üblichen Phosphatschichten gearbeitet wird und demzufolge
die Probleme der Entsorgung der Phosphatbäder nicht auftreten.
Außerdem bereitet die Phosphatierung nicht nur Abwasserprobleme,
sondern die Phosphatbäder sind auch nicht unbegrenzt
nutzbar, da sich in ihnen angefallene Reaktionsprodukte
als Schlamm absetzen. Demgegenüber arbeitet das Silicoaterverfahren
ausgesprochen abproduktarm und umweltfreundlich.
Die Vorbehandlung der Bleche durch Silicoatern für das katodische
Elektrotauchlackieren (Versuch III im Anwendungsbeispiel 2) geschieht
in zwei Schritten.
Die gründlichst entfetteten Bleche aus kaltgewalztem Stahl der
Abmessung 150×70 mm werden mit einem Flüssiggasbrenner beflammt.
Um die SiOx-Schicht zu erzeugen, werden dem Katalyt-Benzin
im Flüssiggasbrenner 2% Tetraethoxysilan zugesetzt. Dieser
Prozentsatz ist in gewissen Grenzen variabel, über 5% der siliziumorganischen
Verbindung sollten nicht zugegeben werden, da
sonst zu dicke und weniger gut haftende SiOx-Schichten entstehen.
Das Beflammen muß so geschehen, daß örtliche Überhitzungen des
Bleches vermieden werden (z. B. rhythmische Bewegungen des Beflammungsgerätes), wenige Sekunden des Beflammens sind ausreichend.
Das Blech kann auch vorgewärmt werden, die günstigste Beflammungstemperatur
des Bleches liegt bei etwa 110°C. Erhitzungen
auf über 300°C sind ungünstig, da mit Veränderungen der
Metalloberfläche gerechnet werden muß.
Nach dem Abkühlen der Bleche auf etwa 30°C wird der Silanhaftvermittler
aufgebracht. Dies geschieht aus einer schwach angesäuerten
alkoholischen Lösung, als Säure können in Abhängigkeit
von der Art des Silanhaftvermittlers Essigsäure oder 0,01 n
Salzsäure Verwendung finden, als Lösungsmittel sind Isopropanol-
Wasser-, auch Äthanol-Wasser-Gemische geeignet. Der Anteil des
Silanhaftvermittlers in der Lösung sollte zwischen 1% und 3%
liegen. Im vorliegenden Fall wurde mit einer 2%igen Lösung von
Glycidoxipropyltriethoxysilan, mit 1 ml 0,01 n HCl angesäuert,
in Isopropanol gearbeitet. Diese Lösung wurde mit dem Pinsel
dünn aufgestrichen, aber auch das Auftragen durch Spritzen,
Tauchen oder ähnliche Verfahren ist denkbar.
Damit ist das Silicoatern abgeschlossen. Die Bleche werden nun
der Beschichtung zugeführt. Sie können in diesem Zustand wochenlang
trocken aufbewahrt werden, ohne daß die Wirksamkeit der
Silicoaterschicht herabgesetzt wird. Auch das Aufbringen von
Korrosionsschutzölen als temporöser Korrosionsschutz (z. B.
KMO 16) und deren gründliches Entfernen mit geeigneten Lösunggsmitteln
(z. B. Perchloräthylen) beeinträchtigt die Wirksamkeit
der Silicoater-Vorbehandlung nicht.
Proben aus Stahlblech der Abmessungen 150 mm×70 mm wurden
entweder I lediglich mit einem bekannten Industriereiniger
entfettet, II mit einem für die KETL üblichen Phosphatierungsmittel
behandelt, so daß eine Zinkphosphatschicht mit der
Hauptkomponente Zn₃(PO₄)₂ eines Flächengewichtes von (1,8±0,2)
g/m² entsteht, sowie III nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch Silicoater-Beschichtung behandelt wird (Beschreibung
des Silicoaters siehe Ausführungsbeispiel 1). Alle Probenchargen
wurden anschließend durch KETL unter denselben Bedingungen
beschichtet.
Dafür kam ein technisches Beschichtungsmittel zur Anwendung.
Das Bad war durch =1,3 mS/cm, pH=5,6 gekennzeichnet. Die
Abscheidung des Napkoagulats erfolgte bei 240 V, 2,5 min bei
27°C unter ständiger Konvektion des Bades. Es schloß sich die
thermische Nachbehandlung 20 min bei 180°C an.
Die magnetinduktiv durchgeführte Schichtdickenmessung ergab bei
den Proben der Charge I lokal stärker ausgeprägte Differenzen,
während in mittleren Bereichen der Probebleche Werte um 16 µm
registriert wurden, waren an den unteren Kantenzonen Werte bis
35 µm festzustellen. Die Proben der Chargen II und III waren
durch gleichmäßige Schichtdicken mit (17±2) µm ohne Differenzen
zwischen Flächen und Kantenabschnitten gekennzeichnet.
Die beschichteten Probebleche wurden der Schwitzwasserbeanspruchung
(A) nach TGL 18 754/04 und dem Salzsprühversuch (B) nach
TGL 18 754/03 ausgesetzt. Vor diesen Beanspruchungen und nach
verschiedenen Zeitabständen während der Beanspruchung wurden
die Proben mittels Impedanzmessungen zerstörungsfrei charakterisiert
und anschließend wieder dem entsprechenden Medium ausgesetzt.
Intakte Polymerschichten auf Metallsubstraten repräsentieren
sich bei Impedanzmessungen bekanntlich durch sehr
hohe Ohmsche Widerstandswerte und extrem kleine Kapazitäten.
Sobald das wäßrige Medium in Poren, Mikrorissen oder strukturbedingten
Hohlräumen bis zum Metallsubstrat vorgedrungen ist
und letzteres ebenfalls elektrochemisch wirksam wird, kommt es
zur deutlichen Abnahme des elektrischen Widerstandes, während
die Kapazitätswerte stärker zunehmen. Damit hat man ein
sicheres Indiz für das beginnende Versagen von Korrosionsschutzschichten,
noch weit bevor sichtbare Rosterscheinungen
auftreten. Die in Tabelle 1 angegebene Expositionsdauer betrifft
gerade die Situation, wo das durchdringende Wasser unerwünscht
wirksam wird und die lokale (aber noch submikroskopisch
geringe) Zerstörung mittels Impedanzmessung signalisiert wird.
Die Ergebnisse zeigen eindeutig, daß die erfindungsgemäße phosphatfreie
Oberflächenvorbehandlung die Abscheidung organischer
Deckschichten durch KETL ermöglicht, die in ihren Schichtparametern
und den Korrosionsschutzeigenschaften denen gleichwertig
sind, die auf Substraten abgeschieden wurden, die mit einem
spezifischen Phosphatierungsmittel der Spitzenklasse vorbehandelt
worden waren.
Der Vorteil der neuartigen Oberflächenvorbehandlung besteht vor
allem darin, daß keinerlei phosphathaltige Abprodukte auftreten.
Da durch das Verfahren der KETL prinzipiell nur relativ dünne
organische Deckschichten erzeugt werden können, deren Haftfestigkeit
auf den vorbehandelten Metallsubstraten nicht mit
den dafür üblichen Meßmethoden charakterisierbar ist, wurde der
Einfluß des erfindungsgemäßen Vorbehandlungsverfahrens auf die
Verbesserung des Haftverbundes mit Hilfe eines Alkydharzanstriches,
der in seiner chemischen Zusammensetzung dem zur KETL verwendeten
Bindemittel ähnlich ist, belegt.
Zu diesem Zweck wurden feuerverzinkte Stahltafeln der Abmessung
250×50 mm mit Perchlorethylen gründlichst entfettet (I), im
zweiten Schritt nur mit einem Silanhaftvermittler bestrichen
(II), sowie in Variante III silicoatert (SiOx-Schicht+Silanhaftvermittler),
wobei die Offenzeit (Zeitspanne zwischen
Silicoatern und Anstrichstoffbeschichten) variiert wurde,
1 Tag Offenzeit (IIIa) und 8 Tage Offenzeit (IIIb).
Das Silicoatern erfolgt wie im Anwendungsbeispiel 1 beschrieben.
Nach den unterschiedlichen Vorbehandlungen wurden die verzinkten
Bleche mit Alkydharz-Deckanstrich zweischichtig versehen und
etwa 4 Wochen bei 25°C und 60% relativer Luftfeuchte klimatisierend
gelagert. Danach wurde von je einer Probe die Haftfestigkeit
nach der Abreißmethode gemessen (TGL 27608), der
Rest der Proben wurde einem Dauertauschversuch in destilliertem
Wasser bei 20°C±3 K nach TGL 18754/01 unterzogen. In bestimmten
Abständen wurden der Wasserlagerung Proben entnommen und
nach 60 Stunden klimatisieren bei 25°C und 60% rel. Luftfeuchte
ebenfalls der Haftfestigkeitsmessung zugeführt.
Der Haftfestigkeitskennwert wird in N · mm⁻² nach TGL 27608
nach der Abreißmethode ermittelt, indem Prüfstempel auf die
beidseitig gleichartig beschichteten Prüfkörper von 50 mm×
50 mm zentrisch aufgeklebt und nach einer Verklebedauer von
ca. 24 Stunden mit einer Zugprüfmaschine abgerissen werden. In
Tabelle 2 wird der Mittelwert der Haftfestigkeit (1) aus fünf
Einzelmessungen angegeben, der prozentuale Fehler lag meist
deutlich unter 15%. Außer dem eigentlichen Haftfestigkeitskennwert
wird noch das typische Bruchbild (2) angegeben, das die
Schwachstelle im Verbundsystem kennzeichnet. Es treten auch
Mischbrüche auf, die Reihenfolge der Charakteristik geben die
Relevanz der Bruchbilder an. Der Einfachheit halber werden die
Bruchbild-Charakteristika unterschieden in
A/B=Adhäsionsbruch Grenzfläche Metall/Anstrich
B=Kohäsionsbruch im Anstrich.
B=Kohäsionsbruch im Anstrich.
Des weiteren wird als dritter technologischer Haftfestigkeitskennwert
in Tabelle 2 der Gitterschnitt-Kennwert (3) nach TGL
14302/05 angegeben. Er stellt eine Abstufung von 1 (sehr gut)
bis 4 (mangelhaft) dar.
Die Versuchsergebnisse der Tabelle 2 zeigen, daß nur Entfetten
(I) der Zinkoberfläche nach Wasserlagerung sehr rasch zum
Versagen des Verbundes führt, daß aber auch das Aufbringen
des Silfanhaftvermittlers allein (II) nicht ausreicht als Oberflächenvorbehandlung.
Erst durch Silicoatern (IIIa, IIIb) erreicht
man die gewünschte Dauerhaftfestigkeit, auch unter
extremen Beanspruchungsbedingungen.
Typisch ist auch, daß die silicoaterten Proben kaum an der
Grenzfläche Zink/Anstrich (Bruchbild A/B) reißen, sondern
überwiegend in der Schicht (Bruchbild B). Aus dem Ausführungsbeispiel
kann geschlußfolgert werden, daß die erfindungsgemäße
Oberflächenvorbehandlung auch über die KETL hinaus als wirksames
Mittel zur Verbesserung der Adhäsion organischer Deckschichten
auf Metallsubstraten anwendbar ist.
Claims (6)
1. Verfahren zur Oberflächenvorbehandlung von Metallen, insbesondere
Eisen, Zink, Aluminium und deren Legierungen für
die katodische Elektrotauchlackierung, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Metall eine SiOx-Schicht und eine Silanhaftvermittler-
Schicht abgeschieden wird (Silicoaterverfahren).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
SiOx-Schicht durch Flammpyrolyse einer siliziumorganischen
Verbindung, vorzugsweise in 0,5 bis 5%iger Konzentration
in Katalytbenzin o. ä., auf der Metalloberfläche erzeugt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf
die SiOx-Schicht ein herkömmlicher Silanhaftvermittler, vorzugsweise
in 0,5 bis 5%iger Konzentration in alkoholischer
und/oder alkoholisch-wäßriger Lösung, durch Streichen,
Spritzen oder Tauchen aufgebracht wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
im Zweischritt-Verfahren nach Anspruch 2 und 3 hergestellte
Silicoater-Schicht vor dem Beschichten längere Zeit trocken
gelagert werden kann (Offenzeit), bzw. in der Offenzeit mit
Korrosionsschutzölen temporär vor Korrosion geschützt und
das Öl mit entsprechenden Lösungsmitteln wieder gründlichst
entfernt werden kann, ohne daß die Wirksamkeit der Silicoaterschicht
auf dem Metall herabgesetzt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silicoater-Schicht nicht nur das Abscheiden
einer gleichmäßigen organischen Deckschicht durch katodisches
Elektrotauchlackieren erst ermöglicht, sondern daß
durch die Silicoater-Schicht die Haftfestigkeit der Deckschicht,
vor allem bei Feuchtbeanspruchung, so verbessert wird,
daß insgesamt vorteilhafte Korrosionsschutzeigenschaften
resultieren.
6. Verfahren zur Oberflächenvorbehandlung von Metallen für
die katodische Elektrotauchlackierung nach Anspruch 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß statt der bisher
üblichen Phosphatschichten die Silicoater-Schicht aufgebracht
wird und somit Entsorgungsprobleme mit phosphathaltigen
Abprodukten und Abwässern entfallen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DD32853589A DD283165A5 (de) | 1989-05-12 | 1989-05-12 | Verfahren zur oberflaechenvorbehandlung von metallen fuer die katodische elektrotauchlackierung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4012086A1 true DE4012086A1 (de) | 1991-06-27 |
Family
ID=5609129
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904012086 Withdrawn DE4012086A1 (de) | 1989-05-12 | 1990-04-14 | Verfahren zur oberflaechenvorbehandlung von metallen fuer die katodische elektrotauchlackierung |
Country Status (2)
Country | Link |
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DE (1) | DE4012086A1 (de) |
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1989
- 1989-05-12 DD DD32853589A patent/DD283165A5/de unknown
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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