DE4133100A1 - Verfahren zum reinigen von metalloberflaechen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von
Metalloberflächen mittels wäßriger alkalischer, silikat- und
tensidhaltiger Reinigungslösungen und unter Kreislaufführung
der Reinigungslösung über eine Ultrafiltration.
Es ist bekannt, zur Entfettung und Reinigung von
Metalloberflächen im Tauch- und Spritzverfahren alkalisch
reagierende Produkte einzusetzen, die aus einer oder
mehreren alkalisch reagierenden Komponenten, wie Borax,
Natriummetasilikat, tertiärem Natriumphosphat, Natriumpyro
und -polyphosphat, Natriumcarbonat und Natriumhydroxid sowie
den entsprechenden Kaliumverbindungen, zusammengesetzt sind
und in der handelsüblichen Form je nach den
Ausgangsprodukten einen verschiedenen Wassergehalt
aufweisen. Der Anteil der Hauptkomponenten bzw.
Gerüstsubstanzen richtet sich im besonderen nach der Art der
Verschmutzung, der gewünschten Basizität und der
Aggressivität auf das Reinigungsgut. Ein Teil dieser
Reinigungsmittel enthält noch anteilmäßig geringe Zusätze an
organischen oberflächenaktiven Stoffen, wie ionische oder
nichtionische Tenside und Seifen (DE-AS 10 74 357). Bekannte
alkalische Reiniger bestehen beispielsweise aus einer
wäßrigen Lösung von Mischungen aus Natriummetasilikat,
Natriumcarbonat, Natriumhydroxid und Dodecylbenzolsulfonat
oder auch aus Natriumpyrophosphat, Natriumpolyphosphat,
Natriumtetraborat, Natriumcarbonat und Dodecylbenzolsulfonat
(EP-A-03 72 601, DE-OS 38 43 148).
Es ist ferner aus "Chem.-Ing.-Tech." 51 (1979), S. 662-664,
bekannt, in der metallverarbeitenden Industrie die
Ultrafiltration z. B. für die Regenerierung von
Reiniger-Emulsionen einzusetzen. Wäßrige Reinigerlösungen
werden im pH-Bereich von 4 bis 13 und bei Temperaturen bis
zu etwa 95°C zur Entfernung von Öl, Fett, Schmutz und
Metallabrieb angewendet. Die belasteten Reiniger-Emulsionen
müssen von Zeit zu Zeit erneuert werden. Dies ist einerseits
mit einem Verlust von noch verwertbaren Stoffen und
andererseits mit einer erheblichen Abwasserbelastung
verbunden. Die Regenerierung von Reiniger-Emulsionen durch
die Ultrafiltration führt zu einer wesentlichen Verlängerung
der Gebrauchsfähigkeit der Reinigerlösungen und zu einer
erheblichen Reduzierung der Abwassermenge.
Die Regenerierung der Reinigungsbäder mit Hilfe der
Ultrafiltrationstechnik erfolgt üblicherweise derart, daß
das bei der eigentlichen Ultrafiltration anfallende ölreiche
Retentat in einen Kreislauf -Behälter geleitet wird, während
das ölfreie Permeat in das Reinigungsbad zurückgeführt wird.
Der Kreislauf-Behälter wird aus dem Reinigungsbad gespeist.
Man ultrafiltriert bis zu einer Ölkonzentration von 10 bis
40% im Retentat, wonach das Retentat - ggf. nach einer
weiteren Aufkonzentrierung - z. B. durch Verbrennung entsorgt
wird. Da die wesentlichen anorganischen Inhaltstoffe im
Permeat verbleiben sowie eine Ölanreicherung etwa um den
Faktor 100 erfolgt, wird durch diese Kreislaufführung die
Gebrauchsdauer der Reinigungslösung entsprechend verlängert
und das Abwasser entlastet.
Bei der Ultrafiltration ist die Filterleistung im
wesentlichen von der Druckdifferenz vor und hinter der
Membran sowie der Temperatur der zu filtrierenden
Flüssigkeit abhängig, sowie aber auch in besonderem Maße
abhängig von der Anreicherung der zurückgehaltenen
Bestandteile vor der Membran.
Beim Einsatz der weitverbreiteten silikathaltigen
alkalischen Reiniger kommt es häufig zu sogenannten
Blockierungen der Membran. Derartige Blockierungen sind
durch einen schnellen Abfall des Fluxes (Permeatvolumen pro
Zeiteinheit) der Ultrafiltration gekennzeichnet. Die Gründe
hierfür konnten noch nicht abschließend geklärt werden. Man
hat daher diese Nachteile bisher in Kauf genommen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum
Reinigen von Metalloberflächen mit Hilfe wäßriger
alkalischer, silikathaltiger Reinigungslösungen unter
gleichzeitiger Nutzung der Ultrafiltrationstechnik
bereitzustellen, das die Nachteile bekannter Verfahren nicht
aufweist, eine deutlich erhöhte Toleranz gegenüber im
Verfahren auftretender Verunreinigungen besitzt und
insbesondere länger und wirtschaftlicher betrieben werden
kann.
Die Aufgabe wird gelöst, indem das Verfahren zum Reinigen
von Metalloberflächen mittels wäßriger alkalischer, silikat
und tensidhaltiger Reinigungslösungen und unter
Kreislaufführung der Reinigungslösung über eine
Ultrafiltration entsprechend der Erfindung in der Weise
ausgestaltet wird, daß man die Metalloberflächen mit einer
Lösung reinigt, die Natrium- oder Kaliumsilikat der
allgemeinen Formel Na2O·2SiO2·xH2O bzw.
K2O·2SiO2·xH2O als einzige Silikatkomponente enthält.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß eine Blockade der
Ultrafiltrationsmembran erst nach langem Gebrauch auftritt
und eine ganz erhebliche zeitliche Verlängerung des
Permeat-Fluxes erzielt wird, bis es zu unwirtschaftlichen
Durchtrittsmengen kommt.
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzten
Natrium- oder Kaliumsilikate, deren allgemeine Formel sich
auch mit (Na2Si2O5)x·yH2O oder (K2Si2O5)x·yH2O angeben
läßt, sind im Handel als sogenannte Disilikate erhältlich.
Ihrer chemischen Konstitution nach handelt es sich dabei um
spezielle Blatt- und Schichtsilikate. Sie unterscheiden sich
hinsichtlich Feinbau und Eigenschaften wesentlich von den
Disilikaten, die das Anion (Si2O7)6- als Baugruppe enthalten
und in den Reinigungslösungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens nicht verwendet werden.
Besonders zweckmäßig ist es, das Silikat als Natriumsalz
einzusetzen. Das Natriumsilikat ist als wasserhaltiges
amorphes oder als wasserfreies kristallines Produkt bekannt
und im Handel erhältlich und kann in beiden Formen in die
Reinigungslösung gemäß dem Verfahren der Erfindung
eingebracht werden. Derartige Alkalisilikate, wie das im
Handel erhältliche Natriumdisilikat, haben ein Molverhältnis
SiO2 zu Na2O von 2,06 bis 2,14. Handelsübliche, amorphe
wasserhaltige Produkte haben etwa die Zusammensetzung 27,5%
Na2O, 57,0% SiO2, 15,5% H2O.
Handelsübliche Substanzen sind z. B. das amorphe
wasserhaltige Produkt "Cupanon DI" der Firma van Baerle,
Gernsheim, oder das kristalline "Schichtsilikat SKS-6" der
Firma Hoechst AG, Frankfurt.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung wird das
Verfahren bei einem pH-Wert der Reinigungslösung von < 12,0
ausgeführt. Das bedeutet, daß in der Reinigungslösung kein
freies Natrium- oder Kaliumhydroxid enthalten ist.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens der
Erfindung beträgt die Konzentration an Alkalisilikat (als
SiO2 gerechnet) in der eingesetzten Reinigungslösung 0,1 bis
20 g/l und vorzugsweise 0,5 bis 10 g/l.
Um Nachteile beim Ansatz der Reinigungslösung sowie auch bei
der Ergänzung von Wasserverlusten, die durch Verdampfen oder
Austrag entstehen, zu vermeiden, ist es vorteilhaft,
enthärtetes Wasser und insbesondere vollentsalztes Wasser zu
verwenden.
Die Applikation der Reinigungslösung erfolgt vorzugsweise im
Tauchen. Es können jedoch auch andere Anwendungstechniken,
wie Spritzen, Fluten oder dergleichen, benutzt werden.
Die Reinigungslösung wird normalerweise bei erhöhter
Temperatur von über 50°C und bis in der Nähe ihres
Kochpunktes angewendet. Temperaturen von etwa 55 bis 70°C
sind zweckmäßig.
In den nachstehenden Beispielen wird das erfindungsgemäße
Verfahren näher und beispielhaft erläutert.
Bei der Ausführung der Beispiele wurden verschiedene
Reinigungslösungen untersucht, die der Reinigung beölter
Tiefziehteile aus Stahlblech (RSt 1405) dienten. Dabei wurde
der Permeat-Flux im Vergleich zu Wasser bei 60°C gemessen.
Als Blockade der Membran wurde ein Zurückgehen des Fluxes
auf 20% des Wertes für Wasser definiert. Verwendet wurde
eine Laboranlage der Firma Eisenmann, Holzgerlingen, mit
einer anorganischen Membran des Typs Carbosep® mit einer
Trenngrenze von 160,00 Dalton, gemessen an Dextran. Als
Tensid wurde in allen Beispielen eine Mischung zu gleichen
Teilen aus Dodecylbenzolsulfonat (Lutensit® ALBN der Firma
BASF AG) und Nonylphenolpolyethylenglykolether
(Arkopal® N 100 der Firma Hoechst AG) verwendet.
Zur Herstellung der Reinigungslösung wurden 20 g
Natriummetasilikat (Na2SiO3·5H2O) pro Liter Lösung
entsprechend ca. 10 g/l SiO2 in Wasser von 10° dH aufgelöst
und 2 g/l Tensid zugegeben. Der pH-Wert der Lösung betrug
ca. 13. Die Lösung wurde im Kreislauf ultrafiltriert. Nach
ca. 2 h war der Permeat-Flux auf 20% des Ausgangswertes für
Wasser abgefallen.
Es wurde aus wasserfreiem kristallinem Natriumdisilikat
Na2Si2O5(Schichtsilikat SKS-6 der Firma Hoechst AG) eine
20 g/l-Lösung entsprechend ca. 13 g/l SiO2 in vollentsalztem
Wasser aufgelöst und 2 g/l Tensid zugegeben. Der pH-Wert der
Lösung betrug ca. 11,5. Die Lösung wurde im Kreislauf
ultrafiltriert. Nach 46 h Filtrationsdauer war der
Permeat-Flux auf nur 40% des Ausgangswertes gefallen.
Ein festes Reinigerkonzentrat der Zusammensetzung 20%
Na2SiO3·5H2O, 25% Na4P2O7, 25% Na5P3O10 15% NaHCO3, 10%
Na2CO3, 5% Tensid wurde mit 30 g/l in vollentsalztem Wasser
gelöst. Der pH-Wert der Lösung betrug 11,6. Die Lösung wurde
im Kreislauf ultrafiltriert. Nach 1,5 h war der Permeat-Flux
auf 20% des Ausgangswertes gesunken.
Ein festes Reinigerkonzentrat der Zusammensetzung 17,3%
Na2Si2O5(Cupanon DI der Firma van Baerle), 7,0% NaOH,
15,0% NaHCO3, 10,0% Na2CO3, 23,0% Na4P2O7, 22,7%
Na5P3O10, 5,0% Tensid wurde mit 30 g/l in enthärtetem
Wasser gelöst. Der pH-Wert der Lösung betrug 11,6. Die
Lösung wurde im Kreislauf ultrafiltriert. Nach ca. 16,7 h
war der Permeat-Flux auf 50% des Ausgangswertes gesunken.
Die Beispiele des Verfahrens der Erfindung zeigen, daß bei
der Reinigung von Metalloberflächen mit Ultrafiltration der
Reinigungslösung eine erhebliche Verlängerung der
Gebrauchszeit der Reinigungslösung erzielt wird, wenn als
Reinigungslösung eine solche eingesetzt wird, die als
einzige Silikatkomponente Disilikat der allgemeinen Formel
Na2O·2SiO2·xH2O bzw. K2O·2SiO2·xH2O enthält.
Claims (4)
1. Verfahren zum Reinigen von Metalloberflächen mittels
wäßriger alkalischer, silikat- und tensidhaltiger
Reinigungslösungen und unter Kreislaufführung der
Reinigungslösung über eine Ultrafiltration, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen mit einer
Lösung reinigt, die Natrium- oder Kaliumsilikat der
allgemeinen Formel Na2O·2SiO2·xH2O bzw.
K2=·2SiO2·xH2O als einzige Silikatkomponente enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Metalloberflächen mit einer Lösung reinigt, die
auf einen pH-Wert zwischen 7 und 12 eingestellt ist.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen mit einer
Lösung reinigt, die eine Konzentration (als SiO2
gerechnet) von 0,1 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10 g
Silikat pro Liter enthält.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Metalloberflächen mit einer
Lösung reinigt, die mit enthärtetem, vorzugsweise
vollentsalztem Wasser angesetzt worden ist.
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8130 | Withdrawal |