DE1948482A1 - Biegebestaendiger Polyesterfilm - Google Patents
Biegebestaendiger PolyesterfilmInfo
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- C08L67/02—Polyesters derived from dicarboxylic acids and dihydroxy compounds
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Description
M 2695
Minnesota Mining and Manufacturing Company, Saint Paul,
Minnesota 55101, V.St.A.
Biegebeständiger Polyesterfilm
Die Erfindung betrifft einen modifizierten, biaxial orientierten
Polyäthylenterephthalatfilm mit überlegener Biegebeständigkeit.-
Seit seiner ersten Entwicklung hat Polyäthylenterephthalat in
zunehmendem Masse Verwendung gefunden. Ein aus diesem Material hergestellter biaxial orientierter Film ist fest» biegsam und
brauchbar für elektrische Isolierungen und als Unterlagematerial
für druckempfindliche Klebebänder, magnetische Aufzeichnungsbänder
und zahlreiche weitere Produkte. Wegen ihrer Festigkeit und Biegsamkeit über einen weiten Temperaturbereich sind
solche Filme auch verbreitet als Verpackungsmaterialien verwendet worden. Säckchen oder Beutel können hergestellt werden,
indem man die eine Seite eines Filma mit einem wärmeaktivlerbaren
Klebemittel beschichtet, die mit dem Klebemittel überzogenen
Oberflächen von zwei daraus zugeschnittenen Stücken
In übereinanderlagernd© Berührung bringt und drei der Kanten
ÖÖtSiS/151! :
- - 2 - M 2695
durch Wärme versiegelt· Flüssigkeiten, z.B. Motoröl, Heizöl,
Wasser, Säuren, Nahrungsmittelprodukte usw., können in solche Beutel eingebracht werden, wonach die noch offen gebliebene
Kante verschlossen wird; somit steht eine Möglichkeit für eine
dicht schliessende Verpackung mit leichtem Gewicht zur Verfügung. Wenn solche Verpackungen Jedoch über weite Entfernungen
transportiert werden, ergibt sich durch das wiederholte Biegen des Films ungünstigerweise eine Neigung zum Hissigwerden, was
schliesslich zum ^ersagen der Verpackung führt·
Eine Möglichkeit zur Bestimmung der irergleiehsweisen Biege bestand igke it von Filmen besteht darin* dass man - wie oben beschrieben
- Beutel herstellt, diese mit einem Elektrolyten füllt und sie dann in einen anderen Elektrolyten eintaucht.
Eine Elektrode wird dann in den Inhalt des Beutels eingeführt,
wobei sie* aus dem Beutel herausragt, und eine weitere Elektrode
wird in das Bad eingeführt, wobei sie in gleicher Weise daraus
hervorragt;eine Batterie und ein Anzeige- oder Aufzeichnungsgerät werden dann zwischen die beiden heraus ragenden Teile der
Elektroden geschaltet. Nachdem die Anordnung in der beschriebenen Weise aufgebaut worden ist, wird der Beutel wiederholt gebogen, wobei durch den Stromkreis ein Strom fliesst, wenn durch
das Biegen Risse erzeugt worden sind* Beutel, die aus biaxial orientierten PolyäöQTlenterephthalatfilmen hergestellt sind,
versagten typiscsherweise nach 2-9 Minuten, wenn sie diesem Test
unterworfen wurden*
Ein "GeIbQ-Flextester* ( im Handel erhältlich von Testing Mascha, ■
nes. Ine,s unter der Hanäelsbezeiehmiiag 11TMI 3l-5n ) kann ebenfalls "verwendet* werden, um die Biegeöeständigkeit eines Films
zu, ermitteliu In dieser Vorriohtang werden zwei entgegengesetzt©
Seiten- eiaes; Blattes von-etwa" 22#f a 30,5 cm aus dem Film-"unter
eines Sefelgttc&es in Kais.te-SM*lfante -Berührung.gebracht«. ".-■
ä&m SQhlsm&lms wird* dasa ■ zwischen äexi Teilen von
l,©ffemlgaa "Klemseii. "gefasst$ die. in einem Abstand-von .etwa" : -
- 3 - M 2695 ·
25,1 cm angeordnet sind· Während das eine Klemmenpaar feststehend
angeordnet bleibt, bewegt sich das entgegengesetzte Klem- '
menpaar gleichzeitig um etwa 11,4 cm auf die feststehenden
Klemmen zu, dreht sich um 5%0° und kehrt auf seine Ausgangsstellung
zurück. Dieser Vorgang wird mit einer Geschwindigkeit von
2000 Mal pro Stunde wiederholt. Die sich dabei ergebende Biegung
verursacht die Bildung von Kadellöchern in dem Film« Nach einer
Stunde wird der Film aus üem Versuehsgerät entfernt, in Berührung
mit einem Löschblatt gebracht und eine dünne Schicht eines wasserlöslichen
Farbstoffes wird über die freiliegende Oberfläche und
durch jedes/gegen das Löschblatt gedrückt, wobei Farbstoff lecken
auf dem Löschblatt gebildet werden. Die Anzahl der Farbflecken
wird dann gezählt, wobei niedrige Werte eine überlegene Biegebeständigkeit
anzeigen. Die biaxial orientierten 8tandard-PoIyester-Filrae
entwickeln bei diesem Versuch etwa 85 Nadellöcher
2
pro 1000 cm .
pro 1000 cm .
Die vorliegende Erfindung schlägt einen modifizierten Polyäthy-*
lenterephthalatfilm vor, welcher die wünschenswerten physikalischen
Eigenschaften der unmodlfizlerten Filme beibehält. Zusätzlich
zeigt jedoch der erfindungsgemässe Film eine aussergewöhnliche
Fähigkeit,, wiederholtem Biegen ohne Versagen zu widerstehen; d.h., ein Film, der gemäss der Erfindung hergestellt worden ist,
widersteht dem Biegen etwa 100 Mal solange wie ein nicht modifizierter
Film. Es ist daher ersichtlich, dass ein erfindungsgemäss
hergestellter Polyääiylenterephthalatfilm einen vollständig
neuen Anwendungsbereich erschliesst, indem er zum Verpacken von Fruchtsäften, Pflanzenölen, leicht verderblichen Nahrungsmitteln
wie Fleischscheiben, Käse usw. sowie von vielen anderen Waren, die leicht beschädigt werden können, wenn die sie enthaltende
Verpackung Risse entwickelt, durch die der Inhalt entweder entweichen
oder verunreinigt werden kann, geeignet ist.
009S15/1877
■ - 4 - M 2695;
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden kleinere Mengen an
schmelzbaren, wärmestabilen Homopolymerisaten oder Mischpolymerisaten
von Monoalky!olefinen mit dem PolyathylenterephtaShdatpolymerisat
vor dem Strangpressen vermischt· Nur 2 % des Zusatzpolymerisates
reichen aus, um eine mehrfache Verbesserung der Lebensdauer in Bezug auf die Biegebeständigkeit zu erzielen.
Die obere Grenze des Zusatzes wird im allgemeinen ermittelt,
indem man das erforderliche Austnass der Biegebeständigkeit
gegen die Verminderung der Zugfestigkeit oder die Erniedrigung
des Schmelzpunktes abwägt« Allgemein gesprochen, scheint kein
besonderer Vorteil darin zu liegen, dass man mehr als etwa 15 %
Olefinpolymerisat zusetzt, obgleich die Vorteile der Erfindung sogar auch mit grösseren Mengen, z.B. bis zu 40 % oder darüber,
realisiert werden können.
Die Bezeichnung "schmelzbar" im vorhergehenden Absatz schliesst
starre Polymerisate wie Polytetrafluoräthylen aus. In gleicher Weise schliesst die Bezeichnung "wärmestabil11 Polymerisate wie
Polyvinylchlorid aus, welches sich zersetzt, wenn es den geringfügig
erhöhten Temperaturen unterworfen wird, bei denen PoIyäthylenterephthaiat
schmilzt.
Wenn man Filme, die aus den Polyester-Polyolefin-Polymerisatgemischen
hergestellt sind, unter dem Elektronenmikroskop untersucht, findet man, dass sie aus länglichen Kügelchen bestehen,
die in dejn Polyester eingebettet sind. Die Dicke der Kügelchen
liegt im Bereich von 0,1 bis 0,5 Ai9 und die Breiten- und
Längenabmessungen liegen im Bereich von 0,25 bis 6,5 M oder
höher. Um die Plättchen herum sind keine Hohlräume zu beobachten,
was eine etwas überraschende Tatsache darstellt in Anbetracht
der Unverträglichkeit der Polyester- und Polyolef inpolymer isa te,
die durch die Tatsache belegt wird, dass die beiden Polymerisate
sich in zwei unterschiedliche Sohiohten auftrennen, wenn man sie
in einem Reagenzglas schmilzt. Ein Polyesterpolymerisat, das zu
einem Film verarbeitet werden soll, enthält üblicherweise kleine
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- 5 - M 2695
Teilchen eines anorganischen "Gleitmittels", um das Abwickeln
von der Rolle zu erleichtern, eine Blockierung zu verhindern und die Handhabung andJweitig zu erleichtern. Diese anorganischen
Einschlüsse neigen dazu, kleinere Veränderungen der Dicke ( caliper ) des daraus hergestellten Films zu verändern, d.h. .
desjenigen Q,ualitätsmerkmals, das bei der Herstellung von Produkten wie Videobändern, besonders ungünstig ins Gewicht fällt,
wo häufig "Ausfälle" auftreten. Erfindungsgemäss hergestellte
biaxial orientierte Filme, bei denen jegliche anorganische Gleitmittel
fortgelassen werden, besitzen daher eine gleichmässigere Dicke als Filme, die die Üblichen anorganischen Gleitmittel enthalten.
Daraus ergibt sich, das magnetische Aufzeichnungsbänder und andere Filmprodukte, die daraus hergestellt sind, nicht nur
schwerwiegenderen Belastungen und Biegevorgängen unterworfen werden können, sondern auch mit geringerem Abfall hergestellt
und ohne oder mit nur geringen Nachteilen, wie Kratzern, Festhaften
oder Blockieren, angewendet werden können. Zu diesem Zweck sind bereits 0,25 % des Olefinpolymerisates als Zusatz
wirksam.
Die Erfindung wird weiterhin mit Bezug auf die folgenden Ausführungsbeispiele^
die die Erfindung jedoch nicht beschränken sollen, erläutert; sämtliche angegebenen Teile beziehen sich auf das
Gewicht, falls nicht anders vermerkt.
In einem Reaktionsgefäse aus rostfreiem Stahl* ö*s mit einer
Destillationskolonne und einem Rührer ausgestattet war, wurden
62 Teile Dimethylterephthalat mit 44 Teilen Athylenglykol umgeeatert,
und zwar in Gegenwart von 0,018 % Ziisk»aefc*t «sä 0,025 %
Antimontrioxid. Nach der Entfernung des während der Uauetsung
gebildeten Methanol* wurde iS&s Reale ti onagemisoh «ährendi ?£ Minuten
auf 250° 0 erhitzt^ wonach 95 % des the or exi« oh en Ubereohu*-
*·· an Äthylenglyltol abdeetilllert und gesammelt worden waren.
' 6 - M 2695
Das Gefäss wurde dann geöffnet, und ein verzweigtes Polyäthylen mit einer Dichte von 0,918, einem mittleren Schmelzindex von
3,5 und einem mittleren Miblekulargewicht von 20000 ( im Handel
erhältlich von Union Carbide unter der Handelsbezeichnung UPFD33OO" ) wurde hinzugegeben, wonach das Gefäss erneut verschlossen und der Inhalt 5 bis 10 Minuten lang gerührt wurde,
während mit einem inerten Gas gespült wurde. Ein Vakuum wurde
-langsam angelegt, während das V or polymerisat rasch gerührt und
allmählich auf 280° G erhitzt wurde. Das Erwärmen und Rühren
wurde eine Stunde lang fortgesetzt, nachdem ein Druck von 0,5 nun
Hg erhalten worden war. Das flüssige Polymerisatgemisch wurde
aus dem Gefäss entfernt, abkühlen gelassen und dann für das nachfolgende
Strangpressen in kleine Stückchen zerbrochen.
In dieser Weise wurde eine Reihe von Polymerisatgemischen aus
Polyalkylenterephthalat mit verschiedenen Mengen an. verzweigtem
Polyäthylen hergestellt· Jedes der so hergestellten Gemische
wurde verpresst, biaxial orientiert, ( unter Verwendung eines Reckungsverhältnisses von J : 1 sowohl in Längs- als auch in
Querrichtung ) bis zu einer Dicke von 13 /U unddann auf einen
51 M dicken Film aus Polyäthylen mit niedriger Dichte unter
Verwendung des Schichtstoffherstellungsverfahrens, das in den
USA-Patentschriften 3 l88 265 und- 3 188 266 beschrieben ist,
aufgebracht« Aus Jedem der erhaltenen Schichtstoffe wurden dann
Beutel hergestellt, Indem Fläehen von etwa 14 χ 20 om zugeschnitten
wurden ^ die Polyäthylenoberflächen in Deekungsanordnung gebracht wurden und bei l8o C und 2 β kg/era in einem 1,25 era
breiten Streifen umdie eine 14- cn lange Seite und die beiden
20 cm langen Selten versiegelt wurde« In jeden Beutel wurden dann
300 asl 0,02n HCi gegossen, wonach der Beutel entlang der offenen
I^ oü langen Seite gefasst und in einen Tank, der bis zu einer
TteT.m Yozi-'etHft.-^*^- om 0,01η HCl .enthielt, gebraoht« wobei "die ■yeis»öhie»aen©;
Ä- ob lange Seite am .'Beutele auf dem Boden de® ■■
φρφΐ&*Ζίχ& andere -. ■.
. öe-n; Beutet -,eisgofütePta" wobei-diese «us.des» offenen Se.i-te "des·
■- 7 - M 2695
Beutels herausragte· Die beiden heraus ragenden Teile der Elektroden
wurden durch eine Batterie und ein kontinuierlich auf- ' zeichnendes Amperemeter verbunden. Der Beutel wurde dann wiederholt
um etwa 3,8 cm vom Boden des Tanks angehoben und wieder zu seiner Ausgangsstellung gesenkt, und zwar mit einer Geschwindigkeit
von 100 Mal pro Minute, wobei der Beutel abwechselnd auf dem Boden des Tanks ruhte und vollständig von ihm abgehoben
wurde. Als Versagen wurde angesehen, wenn die Leitfähigkeit,
die von dem Amperemeter aufgezeichnet wurde, 20 Mikroampere
be trug· '
Die Ergebnisse der Biegeversuche für Polyäthylenterephthalatfilme,
die unterschiedliehe Mengen an Polyäthylen enthielten und gemäss diesem Beispiel hergestellt' wurden, sind in der Tabelle aufgeführt,
wobei jeder Wert einen Durchschnitt von 10 Proben darstellt*
Gew.-# Polyäthylen Zeit bis zum Versagen (min)
0 (Kontrolle) | 9 |
12 | 38 |
16 | 208 |
25 | 44. |
32 | 54 |
Die obigen Werte zeigen, dass, obgleich der Zusatz von 25 % oder
mehr Polyäthylen die Beständigkeit gegen Rissebildung durch Biegen gegenüber unmodifiziertem Polyes terfilm um einen Faktor
von 5 oder 6 erhöht, die Ergebnisse denjenigen vergleichbar sind, die man mit einem Zusatz von 12 % Polyäthylen erhält.
Die erhöhte Menge an zugesetztem Polyäthylen trägt in drastischer
Welse zu der Verlängerung der Lebensdauer im Hinblick auf das
Biegen des Polymerisatgemisches bei. Mit zunehmender Konzentration
: ■-·· 009815/1877
■ - 8 - M 2695
an Polyäthylen nimmt jedoch die Zugfähigkeit langsam ab. überraschenderweise
kann festgestellt werden, dass die Zugfestigkeitseigenschaften erheblich langsamer abnehmen, als nach der
Erhöhung der Biege-Lebensdauer zu vermuten wäre. Biaxial orientierte
Filme, die aus Polyester-Polyäthylen-Gemischen mit 5 bis 20 Gew.-# Polyäthylen hergestellt sind, ergeben eine aussergewöhnlich
gute Kombination von hoher Zugfestigkeit mit hoher Biegsamkeit, wobei das Optimum anscheinend ein Gemisch mit 16 %
Polyäthylen ist. Oberhalb der Polymerisatzusatzhöhe von 16 %
lässt sich der Film nur schwierig auf dasselbe Reckungsverhältnis
orientieren, wobei .er scheinbar zu stark orientiert wird, und
die Biegsamkeit tatsächlich geschwächt und vermindert wird.
Die Arbeitsweise des Vermischens im Kessel macht ein maximales
Ausmass des Vermischens der unterschiedlichen Polymerisate notwendig, sie kann jedoch mit einem minimalen Aufwand an Ausrüstung
durchgeführt werden. Jedoch stellen das "Festhalten" in den
Vertiefungen des Kessels und die langen Reinigungszeiten, die zur Entfernung von zwei unterschiedlichen Polymerisaten aus
derselben Vorrichtung erforderlich sind, deutliche Nachteile dar.
Polyolefin-Polyester-Gemische, die zur Herstellung von Filmen
verwendet werden sollen, können alternativ auch hergestellt
werden, indem man Polyäthylenterephthalatpolymerisate zu kleinen
Stückchen vermahlt, Olef inpolymerlsatpellets hinzufügt, und das
Gemisch rührt, schüttelt oder anderweitig bewegt, um eine gleichmassige
Dispersion zu erzielen. Das Gemisch wird dann getrocknet,
um jegliches aus der Atmosphäre aufgenommenes Wasser zu entfernen,
zu einem Film verpresst, und der Film wird.dann biaxial orientiert.
Gemische, die relativ grosse Mengen an Olefinpolymerisat
enthalten (z.B. 30 # ), können auf diese Weise leichter als durch direktes Hinzufügen des Olefinpolymerisates zu dem das
Polyäthylenterephthalat enthaltenden Kessel, dem das notwendige
Faeungsvermögen fehlen mag, hergestellt werden.
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Das Hauptmerkmal hinsichtlich der Auswahl eines Polymerisates zur Vermischung mit dem Polyester ist die Stabilität des Polymerisates
bei der Verpressungstemperatür des Polyäthylenterephthalate
· Die Atmosphäre innerhalb der Strangpresse ist im wesentlichen inert, sodass kurze Verweilzeiten bei den meisten Polymerisaten
keinen Abbau verursachen. Polyvinylchlorid ist ein Beispiel für ein Zusatzpolymerisat, das sich bei erhöhten Temperaturen
leicht zersetzt, wobei gasförmige Nebenprodukte abgespalten werden. Dieses Material ist zur gemeinsamen Verpressung
mit dem Polyester ungeeignet.
Selbst bei niedrigen Temperaturen, die denjenigen, die beim Lagern und Transportleren von Nahrungsmitteln oder MoL^kereiprodukten
angewendet werden, vergleichbar sind, ist die Beständigkeit
der Polymerisatgemisoh-Filme gegen das Rissigwerden
durch Biegen derjenigen der Polyester-Kontrollprobe aus der Grundmasse bei Raumtemperatur weit überlegen, wie aus der folgenden
Tabelle hervorgeht:
Mit dem Polyalkylen terephthalat vermischte Gew.-# Polyäthylen |
(Schichtstoff aus 100 % Polyester und Polyäthylen) |
Temperatur | C | Zelt bis zum Versagen (min) |
0 | It : " | 25° | C | 9 |
0 | Schichtstoff aus dem Polyraerisatgemisch- Pilja und Polyäthylen |
-26° | C | S |
16 | IJ Il | 25° | C | 208 |
16 | M » | + 4° | 0 | 104 |
16 | it a | -10° | C | 46 |
16 | -26° | 11.2 |
- 10 - M 2695
Gemäss der in dem vorstehenden Beispiel beschriebenen Arbeitsweise
wurden 16 % verzweigtes Polyäthylen mit einer Dichte von 0,918 und einem Schmelzindex von 0,7 ( im Handel erhältlich von
Union Carbide unter der Handelsbezeichnung 11DFD 5500" ) mit
Po lyä thy lentereph tha la t vermischt. Ein mit Polyäthylen modifizierter
Polyesterfilm wurde dann wie indem vorstehenden Beispiel
hergestellt. Als er der dort beschriebenen Prüfung unterworfen wurde, ergab sich eine Biegebeständigkeit von 85 Minuten bei
Raumtemperatur.
Die Arbeitsweise von Beispiel 2 wurde unter Verwendung eines
Polyäthylens mit einer Dichte von 0,935 und einem Schraelzindex
von 1,6 ( im Handel erhältlich von Gulf Oil Corpo»tion unter
der Bezeichnung 11GuIf 2504" ) wiederholt. Die Biegebeständigkeit
des Produktes betrug II6 Minuten.
Verschiedene Gemische aus Polyalkylenterephthalat und Polytetramethylenoxid
mit Hydroxylendgruppen ( im Handel erhältlich von Quaker Oats Company unter dem eingetragenen Warenzeichen "Polymeg"
) wurden in der in dem vorstehenden Beispiel beschriebenen Weise
hergestellt und bewertet» Die Ergebnisse sind im fönenden aufgeführt:
Zusa tzpolymerlsa t Biegebeständigkeit
Molekular-
gewicht % f min. ) - , \ -
-.■■-■ . " ■' 37 ' ■
200
3000 | 8 |
3000 | 12 |
3Q00 | 16 |
1500 | 12 |
M 2695
Verschiedene Gemische aus Polyalkylenterephthalat und ataktischen
Polypropylen (. im Handel erhältlich unter dem Handelsnamen
"Chevron 4091" ) wurden wie in den vorstehenden Beispielen hergestellt und bewertet. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt:
"Chevron 4091" ) wurden wie in den vorstehenden Beispielen hergestellt und bewertet. Die Ergebnisse sind unten aufgeführt:
%
Polypropylen
8
12
16
12
16
24 29 54
Eine Reihe von Polyester:Polyäthylen-Gemischen wurde hergestellt.
Die folgende Tabelle enthält einige der untersuchten Variablen:
Polyäthylen
5
7
8
7
8
11
12
14
100
Zeit bis zum Versagen * CmIn)
2-4 14 33 40 33 45
61
55 200*
Bruchdehnung | Zerreiss- |
(*>' | festigkeit kg/cm |
132 | 2580 |
152 | 2545 |
152 | 2225 |
122 | 2270 |
109 | 2115 |
112 | 2085 |
104 | 2070 |
100 | 1980 |
92 | :.* I87O |
61 | I5OO |
85 | I72O |
530 | 115 |
009B1S/1-877
. - 12 - M 2695-
* Gemäss dem zuvor beschriebenen Biegeversuch.
Diese Werte erläutern 4ie Wirkung höherer Gaben an Polyäthylen
auf die physikalischen Eigenschaften des PolyesternIms. Eine
Zugabe von 14 % Polyäthylen brachte eine 30 #ige Verminderung
der physikalischen Eigenschaften. Aufgrund der erheblichen Unterschiede
in den physikalischen Anforderungen an die Vielzahl von
verpackten Produkten lässt sich keine allgemeingültige Richtlinie hinsichtlich der erwünschten Relation zwischen Zugfestigkeit,
Dehnung und Biegsamkeit angeben» Verpackungen, die aus Filmen mit Zugfestigkeiten unterhalb des Bereiches von 700 bis 1050
kg/cm hergestellt sind, bieten nur geringfügige Vorteile gegenüber Folyolefin-Verpaekungen und wären für viele Anwendungszwecke,
bei denen Verpackungsmaterialien mit hoher Festigkeit benötigt werden, unbrauchbar. Biaxial orientierte Filme, die aus PoIyester-Polyolefin-öemischen
mit 5 bis 20 % Polyolefin hergestellt
sind, haben sich für die meisten Verpackungszwecke, bei denen sowohl Zähigkeit als auch Biegsamkeit erforderlich sind, als am
geeignetsten erwiesen.
Gemische aus dem Polyester und Polybutylen ( im Handel erhältlich
von der Petro-Tex Chemical Corporation unter der Bezeichnung
"Butuf" ) wurden hergestellt, zu orientierten Filmen verarbeitet und dem zuvor beschriebenen Gelbo-Biegeversuch unterworfen.
Die Ergebnisse sind unten aufgeführt:
Gew.-% Polybutylen Löcher nach 60 Minuten
■.."■■■■■■ ■■■-.■ - 2- : :
---·". - -. - - - pro 1000 cm
0 (Kontrolle) 85
&. ν- -,-' ■ . -.. .■■■■'■■■.■■■ ;■■ ν 25
12 1-2
9815/1877
- 15 - M 2695
Eine Reihe von Polyester;Polyolefin-Gemischen wurde hergestellt,
zu Filmen verarbeitet, biaxial orientiert und dem zuvor beschriebenen
GeIbo-Biegeversuch unterworfen. Die Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle zusammengefasst;
Polymerisatzusfttzstoff Löcher nach 60 Minuten
ρ % Art pro 1000 cm
0 (Kontrolle) 85
16 Polyäthylen 1-2
40 Polyäthylen 5
5 Polyäthylens Poly
propylen-Blockmischpolymerisat
9
9 Polypropylen 9
8 Polyallomerisat 8
(Äthylen-Propylen-Mischpolymerisat,
Strangpress-Güte, von Tenite Corp.)
30 Äthylen»Vinylacetat- 5
Mischpolymerisat
Obgleich eine Vielzahl von Polymerisatzusatzstoffen untersucht
worden ist ( einschliesslieh Mylonarten, Polycarbonaten, Polystyrol,
Polyolefinen, Fluorkohlenwasserstoffen usw.), haben nur
die Polyolefine die oben erläuterte erheblich verbesserte Biegsamkeit
verliehen. Viele Zusätze verleihen andere Vorzüge, setzen jedoch tatsächlich die Biegsamkeit herab. Es hat sich
Jedoch als möglich erwiesen, zwei oder mehr Polymerisate (z.B.
Polyäthylen und Polystyrol ) zu Polyethylenterephthalat hinzuzufügen,
wodurch die elektrischen Eigenschaften mit dem einen
Zusatzstoff und die Biegsamkeit mit einen zweiten Zusatzstoff verbessert werden können.
009815/1877
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Der durch Polyäthylen erzielte Vorteil hinsichtlich der Beständigkeit
gegenüber dem Rissigwerden beim Biegen kann auch mit Hilfe eines Gemisches von Polyäthylen und einer Nylon-Polyester
-Mischung aufgezeigt werden:
% Zusatzstoff Polyäthylen Nylon 6
0
0
7
0
7
0 8 7
Löcher nach 60 Minuten
2 pro 1000 cm
85
95 1-2
Die Polymerisatart, die die Biegebeständigkeit von Polyäthylenterephthalat
am wirksamsten erhöht, ist die allgemeine Klasse der Polyolefine. Die Gruppe besteht aus Polyäthylen, Polypropylen,
Polybutylen, Poly-4-methylpenten und Polytetramethylenoxid.
Variationen, wie z.B. Äthylen-Propylen-Blockmischpolymerisate,
Polyallomerisate und Äthylen-Vinylacetat-Misehpolymerisate,
haben sich als ebenso wirksam wie die Homopolymerisate erwiesen.
Aus den ermittelten Versuchsergebnissen geht hervor, dass ein Gemisch von >
bis 20 % Polyolefin mit dem Polyester derjenige Bereich ist, der für eine optimale Beständigkeit gegen das
Rissigwerden beim Biegen benötigt wird, Zusätze von nur 2 %
ergeben ebenfalls einen deutlichen Vorteil, jedoch in geringerem Ausmass. Mengen oberhalb 20 % ergeben noch immer Werte, die um
ein Mehrfaches besser als die Kontrollwerte sind, jedoch werden die guten physikalischen Eigenschaften der Polyester drastisch
herabgesetzt. Tatsächlich zeigen die Versuchswerte für das Gemisch mit 40 % Polyäthylen eine Biegsamkeit, die den besten
Gemischen in der Polyolefingruppe vergleichbar ist.
0 0 981 S/ 1 877
- 15 - M 2695
Es wurde auch gefunden, dass der Zusatz von Olefinpolymerisaten
zu Polyestern die elektrischen Eigenschaf ten der daraus herge- '
stellten Filme modifiziert« Die folgende Tabelle erläutert die Wirkung eines,Zusatzes von 10 % an verschiedenen Olefinpolymerisa
ten:
Zugesetztes Olefinpolymerisat dielektrische Kon- Verlustfaktor
Art s tan te bei 105° C, -Q2
λχ u 100-100 000 Hz *
xsjKi χυυ uuu πδ
Polyäthylen (11DFD" 3300) |
3,75-3,55 | __2j>°C | , 75°C | »&? | |
O | Polypropylen ("Chevron" 4091) |
3,10-3,05 | 10 | 3,2 | 15 |
10 | Polypropylen ("Chevron" 609I) |
.3,25-3,15 | 10 | 2,8 | 10 1 |
10 | Polybutylen | 3,20-3,12 | 9,2 | 2,8 | 10 |
10 | 3,25-3,15 | 8 | 2,5 | 9,0 | |
10 | 8,7 | 2,5 | 9,5 | ||
Es wird anerkannt, dass bereits Alkylolefinpolymerisate mit Polyestern
vermischt worden sind, welche nachfolgend geformt.wurden;
vgl. z.B. die USA-Pa tents ehr if ten 3 322 854; 3 359 3&4; und
3 36l 848. Es wird jedoch angenommen, dass vor dieser Erfindung noch keine biaxial orientierten Filme aus solchen Gemischen hergestellt
worden sind und dass mit Sicherheit die bei solchen Filmen erzielte überraschend verbesserte Biegebeständigkeit
bisher noch nicht erkannt worden ist.
- Patentansprüche -
009815/187
Claims (6)
- -16 .-. tt-26'95-Pa tentansprüche jBiaxial orientierter Film mit den kombinierten Eigenschaften der Festigkeit, Wärrnebeständigkeit und aussergewöhnliehen Biegebeständigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass der Film aus einem visuell gleichförmigen Gemisch aus einem Hauptanteil an Polyäthylen terephthalatpolymerisat und einer wirksamen kleineren Menge eines festen, schmelzbaren, wärmestabilen Alkylolefinpolymerisates hergestellt ist, wobei das Olefinpolymerisat in dem gesamten Film in Form von einzelnen mikroskopischen Teilchen verteilt ist.
- 2. Film nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,'dass das Olefinpolymerisat in einer Menge von etwa 2 bis j50 % vorhanden ist.
- 3. Film nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Olefinpolymerisat Polyäthylen ist.
- 4. Film nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Olefinpolymerisat Poly te trame thy lenoxid ist.
- 5. Film nach einem der Ansprüche 1, 2, j5 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die mikroskopischen Teilchen in Form von Mikroplättchen vorliegen.009815/1877- 17 - M 2695
- 6.· Verfahren zur Herstellung eines biaxial arien tier ten Films mit einer Zugfestigkeit von mindestens 1050 kg/cm , einer Biegebeständigkeit von mindestens 20 Minuten und einer Erweichungstemperatur von mindestens 220° C, dadurch gekennzeichnet, dass man eine kleinere Menge eines festen, schmelzbaren, wärmestabilen Polyolefins mit einer Hauptmenge an Polyäthylenterephthalat* vermischt, aus dem Gemisch einen Film formt und den Film biaxial orientiert, wobei das Polyolefin die Form von Mikroplattchen annimmt, die in dem gesamten Film verteilt sind.Ei,/Br.009015/1877
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