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Ausgleichfestspannvorrichtung fflr Garnspulen auf Spulentragstangen
in Apparaten zur Behandlung von Textilgarnen.
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Die Erfindung betrifft eine sich selbsttätige senkende Auegleichschnellfestspannvorrichtung
£Ur Garnspulen auf Spulentragstangen, wie sie in Apparaten zum Färben und Bleichen
von Textilgarnen verwendet werden.
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Das Färben von Textilgarnen erfolgt bekanntlich im allgemeinen diskontinuierlich,
wobei eine Menge des zu färbenden Garnes von beträchtlichem Gewicht (beispielsweise
500 kg) auf einmal auf eine gewisse Anzahl von gelochten Hülsen aus rostfreiem Stahl
bzw. Kunststoff aufgespult wird und auf diese Weise Spulen erhalten werden, die
je ein Gewicht von etwa 800 g besitzen. Aus der besagten Garnmenge erhalt man etwa
600 Spulen, welche auf die Tragstangen eines Spulenträgers aufgesteckt erden. Auf
jede Spulentragstange werden normalerweise 5-6 Spulen übereinandergesteckt, wobei
jeweils zwischen benachbarten ubereinanderliegenden Spulen ein Trennelement angeordnet
wird und die Spulen auf jeder Tragstange mittels einer aufschraubbaren Festspannvorrichtung
festgehalten werden. Jeder Spulenträger weist somit eine große Anzahl von Tragstangen
auf, deren im vorliegenden Beispielsfall etwa 100 vorhanden sind. Der beladene Spulenträger
wird sodann in den Färbeapparat eingebracht, in welchen anschließend die Farbflotte
unter Druck derart eingelassen wird, daß sie durch die Löcher der Spulenhfllsen
und anschließend durch das aufgewickelte Garn strdmen muß, wobei dasselbe geflrbt
wird.
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Die bieher angewandten Festspannvorrichtungen wurden auf die Spulentragstangen
aufgeschraubt, was angesichts der erwihnten großen Anzahl von Spulen je FSrbevorgang
einen beachtenswerten Zeitverlust zwischen aufeinanderfolgenden Färbevorgängen zur
Abnahme der gefärbten Spulen und zum Aufstecken der zu färbenden Spulen auf die
Spulentragstangen mit sich brachte.
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Die besagten Festspannvorrichtungen aussen ferner eine Abdichtung
sicherstellen und zu diesem Zweck ist bei einer bekannten solchen Vorrichtung ein
sich unter der Wirkung einer stark vorgespannten Feder gegen das Ende der obersten
Spule andrückender Verschlußkörper vorgesehen, wobei die gesamte Vorrichtung an
der Spulentragstange mit Hilfe von Kugeln fest klemmbar ist, die mit Hilfe eines
Betätigungshebels mit der Spulentragstange in bzw. außer Reibeingriff bringbar sid.
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Da jedoch die Spulentragstangen oft eine feuchte bzw. glatte Oberflache
besitzen, ist der bei dieser bekannten Vorrichtung erzielbare ReibeingrifP zwischen
den Kugeln und der OberflS-che der Spulentragstange und somit die erreichbare Festklemmwirkung
äußerst unsicher.
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Eine andere Art von Festspannvorrichtung, die normalerweise beim Färben
von losen Garnkuchen angewandt wird und durch selbsttätiges Herabgleiten an der
Tragstange der Garnkuchen deren auf die Färbebehandlung zurückzuführende Axialkontraktion
ausgleicht, besteht aus einem auf dem obersten Garnkuchen aufliegenden Teller und
aus zwei mit demselben schwenkbar verbundenen Ringen, deren Innendurchmesser großer
als der Außendurchmesser
der Garnkuchentragstange ist und die sich
in bezug auf die Achse dieser Stange schrägstellen kennen, so daß sie den Teller
gegenüber der Stange festhalten und ein Anheben verhindern, wihrend sie ein Absenken
des Tellers dann zulassen, wenn er nicht auf des obersten Garnkuchen aufliegt.
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Es ist auch noch zu bemerken, daß bei Verwendung von Kunatstoffspulenhülsen
diese während der Färbebehandlung eine Wärmeausdehnung erleiden, die sich zufolge
des aufgewickelten Garnes nur axial auswirken kann, so daß die Spulenfestspannvorrichtung
notwendigerweise auch Mittel umfassen muß, um dieso Axialdehnung der Spulenhülsen
auszugleichen.
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Die erfindungsgemäße Festspannvorrichtung löst auf sichere, wirksame
und wirtschaftlich zweckmäßige Weise das kurz erlluterte Problem und besteht aus
einem auf die Spulentragstange aufsteckbaren Rohr, an dem oben ein ebenfalls auf
die Spulentragstange aufsteckbarer Hohlkörper befestigt ist und an dessen Außenfläche
ein kegelstumpfförmiger Verschlußkörper verschiebbar gelagert ist, welcher unter
der Wirkung einer sich gegen den Hohlkbrper abstutzenden vorgespannten Feder gegen
einen Endanschlag an Rohr gedruckt wird, wobei innerhalb des Hohlkörpers lose ein
Ring angeordnet ist, dessen Innendurchmesser größer als der Außendurchmesser der
Spulentragstange ist und von dessen Unfang zwei diametral gegenüberliegende Vorsprunge
wegstehen, von denen der eine nit Spiel in einen entsprechenden Durchbruch der Seitenwand
des Hohlkörpers eingreift, während der zweite lingere Vorsprüng durch
einen
vertikalen Schlitz des Hohlkbrpers aus diesem herausragt und von außen ergreifbar
ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemlßen Featspannvorrichtung
wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert, deren einzige Figur die
Vorrichtung im vertikalen Schnitt an einer Spulentragstange zeigt.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Rohrkbrper 10, an dessen oberem
Ende ein Hohlkörper 12 befestigt ist und an dem aussen ein kegelstumpfförmiger Verschlußkörper
11 axial verschiebbar gelagert ist, Der Hohlkörper 12 besitzt einen mit der Bohrung
des Rohrkörpers 10 axial ausgerichteten Durchbruch 13, ao daß er zusammen mit dem
Rohrkörper auf das obere Ende einer Spulentragstange 14 aufsteckbar ist. Zwischen
dem Hohlkörper 12 und dem Verschlußkörper 11 wirkt eine vorgespannte Druckfeder
15, die den Verschlußkörper bis zu einem, durch einen am unteren Ende des Rohrkörpers
10 angebrachten Sprengring 1 gebildeten Endanschlag zu drUcken trachtet. Innerhalb
des Hohlkörpers 12 ist ein Klemmring 16 untergebracht, dessen Innendruchmesser größer
als der Außendurchmesser des Teiles der Spulentragstange 14 ist, auf den die Feetspannvorrichtung
aufgesteckt ist. Der Klemmring 16 weist an seinem Umfang zwei diametral gegennberliegende
Vorsprünge 18 und 20 auf, von denen der kürzere Vorsprung 18 mit Spiel in einen
entsprechenden Durchbruch 19 der Seitenwand des Hohlkörpers 12 gelagert ist, während
der gegentiberliegende längere Vorsprung 20 durch einen, fast über die gesamte Hohe
des Hohlkörpers 12 reichenden vertikalen Schlitz 21 auS dem Hohlkörper herausragt
und von aussen
als Handhabe ergreifbar ist; zufolge seines Eigengewichtes
nimmt der Klemmring 16 selbsttätig die auf der Zeichnung mit voll ausgezogenen Linien
dargestellte Lage ein, in welcher er in bezug auf die Achse der Spulentragstange
14 geneigt ist und die gesamte Festspannvorrichtung unter Reibschluß an der Spulentragstange
festklemmt, wobei ein Anheben der Vorrichtung verhindert ist, während die Vorrichtung
frei längs der Stange 14 herabgleiten kann. Dabei legt sich der Verschlußkörper
11 der Vorrichtung gegen die mittlere Bohrung des oberen Abschlußtellers 24, welcher
die aus den auf die Stange 14 aufgeateckten Garnspulen 22 und dazwischenliegenden
Trenntellern23 gebildete Säule oben abschließt. Um die Vorrichtung von der Tragstange
14 zu lösen, braucht lediglich der Klemmring 16 mittels der vorstehenden Handhabe
20 in die auf der Zeichnung mit strichpunktierten Linien dargestellte waagrechte
Lage gebracht werden, in der er seine Klemmwirkung durch Reibbertihrung mit der
Tragstange 14 nicht mehr ausgibt. Beim Loslassen der Handhabe 20 kehrt der Klemmring
16 von selbst in die Klemmstellung zurück.
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Durch die Feder 15 wird der Verschlußkörper 11 dauernd mit der mittleren
Bohrung des oberen Abschlußtellers 24 in Eingriff gehalten, wobei die Feder 15 etwaige
axiale Ausdehnungen der auf die Tragstange aufgesteckten Spulenslule während der
Warmbehandlung absorbieren kann.