DE1945209A1 - Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von DiaziridinenInfo
- Publication number
- DE1945209A1 DE1945209A1 DE19691945209 DE1945209A DE1945209A1 DE 1945209 A1 DE1945209 A1 DE 1945209A1 DE 19691945209 DE19691945209 DE 19691945209 DE 1945209 A DE1945209 A DE 1945209A DE 1945209 A1 DE1945209 A1 DE 1945209A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- chloramine
- ammonia
- dad
- gek
- formation
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D229/00—Heterocyclic compounds containing rings of less than five members having two nitrogen atoms as the only ring hetero atoms
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
L E V E KK U S E N - B«yerwerk Pttent-Abteilunt 5, Sep. JS69
Die Herstellung von Diaziridinen ist mehrfach "beschrieben worden. Neben der Umsetzung von gasförmigen Chloramin
mit gasförmigen Ketonen, Deutsche Patentschrift 1.082.889» ist vor allem die Umsetzung von gasförmigen Chloramin
mit flüssigen Ketonen, Deutsche Patentschrift 1.12J.530
in "Varianten auch unter Zusatz von Lösungsmitteln, Deutsche Patentschrift 1.126.395, "bekannt geworden.
Die Bildung des Diaziridine vollzieht sich, ausgehend von
gasförmigem Chlor und Ammoniak, in zwei Stufen gemäß den
Reaktionsgleichungen 1 und 2:
1) Cl2 + 2NH3-^NH4Cl + NH2Cl
2) NH2Cl + 2NH3 + R2CO —-» R2C(M)2 + NH4Cl + H2O
Da Ammoniak und Ketone im Überschuß verwendet werden,
resultieren mehrphasige Reaktionsmischungen: Es werden zwei flüssige Phasen, eine organische und eine wässrige,
erhalten, in denen mehr oder weniger große Mengen an festem Ammonchlorid suspendiert sind. Ferner tritt noch
eine Gasphase auf, die vorwiegend aus Stickstoff besteht.
Das entstehende Ammonchlorid bildet nicht nur eine eigene feste Phase, die - wie oben beschrieben — teilweise in
Le A 12 470 - 1 -
109811/220
19452CS
den flüssigen Phasen suspendiert ist, es bleibt auch als
Aerosol in der Gasphase.
Die bekannten Verfahren weisen Chlorausbeuten von maximal
91 i° auf und sind wegen der anfallenden mehrphasigen Reaktionsgemische, insbesondere wegen der unter diesen
Bedingungen schwer zu beherrschenden Ammonchloridnebel . und Ammonchloridsuspensionen nur mit großem technischen
Aufwand durchführbar.
Da bei Einsatz von flüssigen Ketonen in Gegenwart von
Ammoniak und Ammonchlorid eine mehr oder weniger rasche Kondensation der Ketone einsetzt '- Ber. 94. S. 969 (1961),
können zum Beispiel Aceton oder Cyclohexanon wegen zu schlechter Ketonausbeuten überhaupt nicht verwendet werden.
Ferner wird bei diesen Verfahren zur Vermeidung der Azinbildung - B. loc. cit. - auch eine relativ niedrige Reaktionstemperatur von (0 - 200C) erforderlich.
In den Britischen Patentschriften 1.133.762 und 1.122.034
sowie in der Niederländischen Offenlegungsschrift 6.612.728
wird die Gewinnung von Diaziridinen im Gemisch mit Ketazinen beschrieben. Bei den Ausführungsformen dieser bekannten Verfahren
mit hohen Ausbeuten handelt es sich um Umsetzungen von Chlor oder Chloramin (aus NH3 und Cl2-Gas) mit wäßrigen
Ammoniaklösungen in Gegenwart von Ketonen. Die besten Chlorausbeuten liegen bei 92 - 97 f°t wobei jedoch nur 8 - 75 f° -Diaziridine
erhalten werden (Rest Ketazin).
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen
Le A 12 470 - 2 -
109811/2204
durch Umsetzung von Chloramin mit überschüssigem Ammoniak (bzw. Monoalkylaminen)- und Ketoverbindungen bei Temperaturen
von -30° bis +1000C gefunden, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß das Chloramin (bzw. Alkylchloramine) und das Ammoniak (bzw. Monoalkylamine) in Gegenwart von
etwa stöchiometrischen Mengen an Ketoverbindungen bei pH-Werten von 8,0 bis 12,5 umgesetzt werden.
Überraschenderweise gelingt es unter den erfindungsgemäßen Bedingungen, in nahezu quantitativer Ausbeute ketazinfreies
Diaziridin in wäßriger Lösung herzustellen.
An sich wurde beschrieben - B. loc. cit. - daß die Gegenwart
von Wasser und die Anwendung höherer- Reaktionsteinperaturen
die Azinbildung begünstigt. Demgegenüber werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in wäßriger Phase und auch
bei relativ hohen Temperaturen sehr hohe Diaziridinausbeuten erhalten. Es war bisher nicht bekannt, daß Diaziridine
in direkter Umsetzung aus Bleichlauge, Ammoniak und Ketonen erhalten werden können. Unter den erfindungsgemäßen Bedingungen
kann die primäre Chloraminbildung sowie die daran anschließende Diaziridinbildung stufenlos im gleichen
Reaktionsgefäß erfolgen. Entscheidend für die Diaziridinbildung ist lediglich der pH-Wert, der bei der Umsetzung
des Chloramine mit Ammoniak (bzw. Aminen) und den Ketoverbindungen
vorhanden ist.
Entscheidend für die technische Durchführbarkeit des Verfahrens
- speziell gemäß Gleichungen (1 - 3) - ist die leichte Rückführbarkeit des überschüssigen ammonchloridfreien
Ammoniakgases, da sich die Ammonchloridnebel im wäßrigen System leicht niederschlagen lassen. Die Reaktionsprodukte
treten im Reaktor als eine leicht handhabbare einheitliche
Le A 12 470 - 3 -
10 9811/2204
wäßrige Phase auf. Torteilhaft ist ferner, daß die Temperatur
im Reaktor· nicht auf unter 2O0C gehalten werden muß.
Das Verfahren kann im einzelnen wie folgt durchgeführt
werden:
In diskontinuierlicher oder aber mit Vorteil kontinuierlicher Reaktion
kann sowohl ein- als auch Mehrstufig gearbeitet werden. Falls erwünscht, kann die
Bildung des Chloramins in einer besonderen Verfahrens- stufe
in Abwesenheit der Ketoverbindungen vorweggenommen werden. Wie bereits ausgeführt, ist es aber genauso
gut möglich, die Chloraminbildung in dem gleichen-Reaktor vorzunehmen,in dem das Chloramin mit dem überschüssigen
Ammoniak und der Ketoverbindung zu Diaziridin umgesetzt wird.
Der pH-Bereich von 8,0 - 12,5 ist für die Bildung des
Diaziridine entscheidend, besonders geeignet ist dabei der pH-Bereich von 9,5-12. Oberhalb von 12,5 tritt
neben Diaziridin in vermehrtem Maße Ketazin oder Hydrazon auf. Oberhalb eines pH-Wertes von 14 werden nur noch
reine Ketazine oder Hydrazone erhalten., Bei tiefen pH-Werten (2,5 - 4) lagert sich Diaziridin mit überschüssigen
Ketoverbindungen,zu Ketazinen um.
Um den geeigneten pH-Wert für die Diaziridinbildung zu erreichen,
setzt man zu der wäßrigen. Lösung von Ammoniak am besten in ausreichender Menge Ammonchlorid zu. Die Ammonchloridmenge
kann bis zur Sättigung gesteigert werden. Die erwünschte Pufferwirkung setzt aber bereits bei wesentlich
geringeren Ammonchloridmengen ein. Die Konzentration an Ammonchlorid ist daher nicht kritisch.
Ammonchlorid ist an sich besonders geeignet, weil es bei
der Bildung von Chloramin aus Chlor und Ammoniak sowie bei der Reaktion von Chloramin mit Ammoniak und Ketoverbindungen
Ie A 12 470· - 4 - '
109811/2204
als Nebenprodukt anfällt. Anstelle von Ammonehlorid können jedoch auch eine Reihe anderer Verbindungen als Puffer im
Ammoniaksystem verwendet werden, z.B. Ammoncarbonat, Ammonitrat,
Ammonsulfat und andere.
"werden anstelle von Ammoniak Monoalky!amine zur G-ewinnung
der entsprechenden Diaziridinderivate eingesetzt, kann der pH-Wert auch durch entsprechende Monoalkylammoniumsalze
eingestellt werden.
Die Diaziridinbildung erfolgt in jedem Falle über Chloramin.
Dabei ist es gleichgültig, ob die Chloraminbildung durch Umsetzung von Chlor (Gleichung (3) ) oder z.B. Hypochlorit
(Gleichung (4) ) erreicht wird.
(3) Cl2 + 2NH3 » ClNH2 + NH4Cl
(4) OC1~ + NH3 >
ClNH2 + OH" ■
Es ist auch gleichgültig, ob die sehr schnellen Reaktionen
gemäß Gleichungen (3) und (4) in der Gasphase oder in wäßriger Phase durchgeführt werden.
Dementsprechend kann als Ausgangspunkt z..B. gasförmiges
Chlor oder wäßrige Hypochloritlösung in beliebiger Konzentration, vorzugsweise bei Verwendung von Bleichlauge (Natriumhypochlorit)
mit 80 - 160 g aktivem Chlor pro Liter verwendet
werden.
Wird die Chloraminbildung im gleichen Reaktor vorgenommen, in dem auch das Diaziridin hergestellt wird, ist für eine
rasche und gründliche Verteilung des aktiven Chlors zu sorgen.
Bei der Umsetzung von gasförmigem Chlor mit überschüssigem Ammoniak erfolgt die Vermischung der beiden feinverteilten
Reaktionskomponerten vorteilhaft in der Gasphase entweder im
Gleich- oder Querstrom.
Le A 12 470 - 5 -
109811/2204
Bei Verwendung von Bleichlauge wird diese mit Vorteil durch
eine Düse in eine kräftig gerührte Reaktionslösung eingeh tragen.
'Die weitere Reaktion von Chloramin mit Ammoniak zu Hydrazin
- Gleichung (5) -, das sich mit den Ketoverbindungen zu
Hydrazon oder zu Azinen - Gleichung (6)" - umsetzen könnte, verläuft bei pH-Werten von unter 12,5 so langsam, daß vorzugsweise die~ Bildung von Diaziridinen erfolgt - Gleichung
(2):
(5) ClNH2 + 2 NH3 »N2H4 + NH4Cl
(6) N2H4 + 2R2CO-^R2C = N-N= CR2 + 2H2O
Ammoniak wird entweder gasförmig oder in wäßriger Lösung
eingesetzt. .Anstelle von Ammoniak können auch Monoalkylamine
mit Chlor oder Hypochlorit zu Alkylchioraminen umgesetzt
werden (Gl. 7,8).
Als Amine können Monoalkylamine verwendet werden, in denen
Alkyl für geradkettige oder verzweigte gesättigte aliphatisch^
Gruppen steht, wie z.B.: Methylamin, Äthylamin, iso-Propylamin, n-Propylamin, tertiäres Butylamin, sekundäres Butylamin,
primäres Butylamin und andere.
(7) 2R.NH2 + Cl2-—>
RNHCl + (RNH3)Cl
(8) RNH2 + OCl" RNHCl + OH"
In nachfolgender Reaktion mit Ammoniak oder weiteren substituierten
Aminen werden aus dem Chloramin bzw. dem alkylsubstituierten
Chloramin die entsprechenden Diaziridine erhalten, entsprechend den Gleichungen (9) und (10):
Le A 12 470 - 6 -
10981 1/2204
(9) RNHCl + 2NH3 + R2CO-—>
R2 C^ + 1IH4-CIh-H8O
(10) RNHCl + 2NH2R" + R'2C0-»R'2 C^ + (NH3R")C1 + H2O
Für die Gesamtumsetzung zu den Diaziridinen entsprechend den Gleichungen (11) und (12):
(11) Cl2 + 4 EH3 + R2CO » R2C (NH)2 + 2NH4Cl + H2O
(12) OCl' + 2NH3 + R2CO-^ R2C (NH)2 + OH' + H2O,
wo"bei NH5 auch für entsprechende substituierte Amine steht,
wird ein molares Ammoniak-Chlor-(aktives Chlor-!"Verhältnis
von 10 : 1 bis 50 : 1, vorzugsweise 15 : 1 bis 25 : 1 gewählt, Das Verhältnis 10 : 1 kann aber auch unterschritten werden,
nur ist bei kleineren Verhältnissen die Reaktion technisch nicht mehr so sicher ausführbar, da die Möglichkeit der
Bildung unerwünschter Nebenprodukte (z.B. Diazirine) zunimmt.
Wird die Teilreaktion gemäß Gleichungen (3) oder (7) (Chloraminbildung
in der Gasphase) als gesonderte Stufe vor der eigentlichen Diaziridinherstellung durchgeführt, so ist
das Verhältnis NH3 : Cl2 von 2 : 1 nicht zu unterschreiten.
Besonders günstig ist ein Verhältnis von 8 : 1 bis 12 : 1.
Wird die Teilreaktion gemäß" Gleichungen (4) oder (8) als gesonderte Stufe vor der eigentlichen Diaziridinherstellung
durchgeführt, ist das Verhältnis Ammoniak zu aktivem Chlor von 2 : 1 nicht zu unterschreiten. Günstiger ist auch hier
ein Ammoniaküberschuß. Bei dieser Ausführungsform des Verfahrens
wird Ammoniak bevorzugt als wäßrige Lösung mit einer
Le A 12 470 - 7 -
1098 11722(K
Konzentration von 15 - 30 Gew.$ NH3 (bevorzugt 20 - 25 Gew.^
verwendet. '
Mr die eigentliche Diaziridinbildung in wäßriger Lösung"
erfolgt die natwendige Ammoniakzufuhr entweder gasförmig
oder in Form einer 15 - 30 gew.?£igen Lösung (bevorzugt in
einer 20 - 25 gew.^igen Lösung).
Als Ketoverbindungen werden Substanzen der allgemeinen
Formel ·
■ y
verwendet, fh der R1 = ein Alkyl- oder' Arylrest und R3 =
ein Alkyl- oder Arylrest oder Wasserstoff bedeutet. Der
Alkylrest steht generell für gradlinige oder verzweigte
gesättigte aliphatische Reste mit vorzugsweise 1 G—Atom,
während der Arylrest vorzugsweise für Phenylreste steht.
Als. Ketoverbindungen eignen sich z. B. Aceton, M%i%hyläthylketon,
Diäthylketon, Methylisopropylketon, Methyiipropylketon,
Äthylpropylketoii, l-iethylbutylket'on,: Cyclohexanon, Acetaldehyd,
Propionaldehyd, Butyraldehyd, Benzaldehyd.
Die Ketoverbindungen werden bezogen, auf aktives Chlor im
molaren Verhältnis von 1 : 1 bis 1 : 3, vorzugsweise von
1:1 bis 1 ; 2, verwendet. . . - . ; -
Die Reaktionstemperatur kann awisehen - 20° und + 1000C
liegen« Vorzugsweise werden Temperaturen- oberhalb von +300C angewendet? dabei ist nicht auszuschließen, daß
Le A 12 470 - 8 -- ,
1098 11722Ü4
SAO ORfGiNAL
bei der Bildung von Chloramin aus Chlor und Ammoniak
in der Gas
auftreten.
in der Gasphase örtlich Temperaturen von mehr als 10O0C
Das Verfahren kann bei Drucken von etwa 0,1 - Io ata,
vorzugsweise von 1-4 ata durchgeführt werden.' Vermindeter Druck wird dann angewendet, wenn der Siedepunkt
des eingesetzten Amins dies bei der Chloraminbildung aus
Chlor und Ammoniak erfordert. Sonstige Druckbedingungen ergeben sich aus dem Ammoniakdampfdruck bei der gewählten
Ammoniakkonzentration und der Reaktionstemperatur.
Die Aufarbeitung des Reaktionsgemisches auf Diaziridin
erfolgt entweder direkt destillativ oder destillativ nach vorheriger Extraktion des Diaziridins. Es ist Jedoch
auch möglich, die Syntheselösung direkt z.B. durch Verseifung des Diaziridins mit Schwefelsäure auf die entsprechenden
Hydrazinsulfate unter Wiedergewinnung der verwendeten Ketoverbindungen aufzuarbeiten.
Diaziridine sind wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung organischer stickstoffhaltiger Verbindungen. Diaziridine
können ferner katalytisch zu den entsprechenden Ketazinen, Aldazinen oder Hydrazonen umgesetzt werden, die ebenfalls
direkt zur Synthese organischer Verbindungen weiterverarbeitet werden können. Durch hydrolytische Spaltung läßt
sich jedoch aus ihnen unter Wiedergewinnung der Ketoverbindungen Hydrazin herstellen.
"Le A 12 470 -' 9 -
10981 1/2204
Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand von
'Beispielen näher erläutert: :,
In einem Rührgefäi3 wurden 1200 ml" wäßrige Ammoniaklösung
(mit 230 g/l- Mi3 i 16",2..Mole'"NH ) und': 147 ml Aceton' (Ϊ Mole)
vorgelegt und darin 300 g Ammonchlorid'sowie' 20 ml einer
0,l$igen Leimlösung gelöst. Unter- kräftiger Durchmischung
wurden in diese- Lösung 800 ml einer wäßrigen Natriumhypochloritlösung
(Bleichlauge) mit 76 g aktivem Chlor/! (0,86 Mole Cl2) eingegeben.
Die Temperatur der Lösung wurde auf 45°C gehalten, dabei stellte sich ein Druck von 2,2 - 2,9 atü ein. Nach Beendigung
der Einleitung wurde unter weiterem Rühren auf Raumtemperatur abgekühlt. Der pH-Wert der Lösung betrug 10,25.
Anschließend wurde in bekannter Weise jodometrisch der- Gehalt
an 3,3'Dimethyldiaziridin bestimmt. Nach saurer Hydrolyse
wurde zusätzlich der G-esamthydrazingehalt (entsprechend
Diaziridin- und Ketazingehalt) bestimmt. Gefunden wurden 25,8 g/l Diaziridinj das entspricht einer lOO^igen
Ausbeute. Ketazin wurde bei diesem Versuch nicht gebildet*
Beispiel 2 ■
In einem Reaktionsgefäß wurden in der Gasphase 252 g/h
(3,56 Mole) Chlorgas mit 670 g/h (39,5 Mole) Ammoniakgas
umgesetzt. Die Reaktionsprodukte wurden mit 13,4 1 wäßriger Ammoniaklösung (140 g/l NH3 : 110 Mole), in der 2,7 kg Ammonsulfat
gelöst waren, durch Umpumpen über Düsen berieselt. Gleichzeitig mit dem Chloreinsatz wurden der umgepumpten
ρ "■'■■-
Lösung 500 g Methylethylketon (7 Mole) zugesetzt. Die Temperatur der umgepumpten Lösung wurde auf 4O0C eingestellt.
Das Reaktionsgefäß war über einen Waschturm
Le A 12 470 - - 10 -
109811/2204
1945203
entlüftet» in dem mit einem Teilstrom der umgepumpten Lösung
die ale Nebenprodukt anfallenden Ammonchloridnebel niedergeschlagen
und gelöst wurden. Der Versuch war nach 1 Stunde beendet· Der pH-Wert der Lösung betrug 10,8.
Die Reaktionslösung enthielt 1,41 $ 3,3-Methyl-äthyl-^diaziridin.
Ketazin oder Hydrazon war nicht nachweisbar. Die Diaziridinausbeute betrug 97,5$.
Le A 12 470 - 11 -
10981 1/2204
Claims (9)
1. Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen durch Umsetzung
von Chloramin mit überschüssigem Ammoniak bzw. Monoalkylaminen und Ketoverbindungen bei -30 bis
+1000C, dadurch gekennzeichnet, daß Chloramin bzw. Alkylchloramin
und Ammoniak bzw. Alkylamine in wäßriger Phase in G-egenwart von etwa stöchiometrischen Mengen an Ketoverbindungen
bei pH-Werten von 8'—£12,5 umgesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dad;gek., daß das Chloramin bzw.
das Alkylchloramin aus Chlor und Ammoniak bzw. Alkylamin
in der Gasphase hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dad.gek., daß das Chloramin bzw.
das Alkylchloramin aus Hypochlorit und Ammoniak bzw. Alkylamin in wäßriger Lösung hergestellt wird.
'4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dad.gek., daß
die Chloraminbildung mit der Diaziridinbildung gekoppelt wird und das Verfahren kontinuierlich durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem, der Ansprüche 1 - 4, dad.gek., daß
der pH-Bereich durch Zugabe von Ammonsalzen und/oder Monoalky!ammoniumsalzen
eingestellt wird. ·
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dad.gek., daß
das Ammoniak in Form von gasförmigen M3 oder in Form einer 15 - 30$igen wässrigen Lösung verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dad.gek., daß
das molare Verhältnis Chloramin zu Ketoverbindung 1 5 1
bis 1 : 3 vorzugsweise 1 j 1 bis 1 : 2 beträgt.
Le A -12 470 - 12 -
1-098-U/22.0ÄÄ*--.?;
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dad.geko,
daß das Verfahren bei Drucken von 0,1 10 ata, vorzugsweise bei einem Druck von 1-4 ata durchgeführt wird,
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dad.gek.,
daß die Diaziridine aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion oder Destillation abgetrennt werden.
Lt A 12 470 - 13 -
109811/2204
ORtGfWAt
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691945209 DE1945209A1 (de) | 1969-09-06 | 1969-09-06 | Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen |
CH1229470A CH550803A (de) | 1969-09-06 | 1970-08-17 | Verfahren zur herstellung von diaziridinen. |
FR7032248A FR2060976A5 (de) | 1969-09-06 | 1970-09-04 | |
JP7755170A JPS5028956B1 (de) | 1969-09-06 | 1970-09-05 | |
GB4266170A GB1326403A (en) | 1969-09-06 | 1970-09-07 | Process for the production of diaziridines |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691945209 DE1945209A1 (de) | 1969-09-06 | 1969-09-06 | Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1945209A1 true DE1945209A1 (de) | 1971-03-11 |
Family
ID=5744761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691945209 Pending DE1945209A1 (de) | 1969-09-06 | 1969-09-06 | Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
JP (1) | JPS5028956B1 (de) |
CH (1) | CH550803A (de) |
DE (1) | DE1945209A1 (de) |
FR (1) | FR2060976A5 (de) |
GB (1) | GB1326403A (de) |
-
1969
- 1969-09-06 DE DE19691945209 patent/DE1945209A1/de active Pending
-
1970
- 1970-08-17 CH CH1229470A patent/CH550803A/de not_active IP Right Cessation
- 1970-09-04 FR FR7032248A patent/FR2060976A5/fr not_active Expired
- 1970-09-05 JP JP7755170A patent/JPS5028956B1/ja active Pending
- 1970-09-07 GB GB4266170A patent/GB1326403A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
JPS5028956B1 (de) | 1975-09-19 |
GB1326403A (en) | 1973-08-15 |
FR2060976A5 (de) | 1971-06-18 |
CH550803A (de) | 1974-06-28 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE849109C (de) | Verfahren zur Herstellung aliphatischer Azoverbindungen | |
DE2630633C2 (de) | ||
DE1964619C3 (de) | Adiabatisches Verfahren zur Her stellung von N monosubstituierten 2,4 Dichlor 6 amino s tnazinen | |
DE2902978A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von isatosaeureanhydrid | |
DE2645544C2 (de) | ||
DE1945209A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Diaziridinen | |
DE2323867A1 (de) | Verfahren zur herstellung ungesaettigter aldehydcyanhydrine | |
EP0057889A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1-Alkyl-2-chlor-5-nitro-4-benzol-sulfonsäuren | |
DE1818020B2 (de) | Verfahren zur Herstellung von 1,2-disubstituierten Hydrazinen | |
DE2655794C2 (de) | Verfahren zur Herstellung von Äthylencyanhydrin | |
DE1593706A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Azinen und/oder Isohydrazonen | |
DE2056357A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Reaktionsprodukten aus Hydrazin und Carbonylverbindungen | |
DE1592303C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Azinen | |
DE3431827A1 (de) | Verfahren zur herstellung von chlor-o-nitroanilinen | |
DE2440238A1 (de) | Verfahren zur herstellung von organischen hydrazinen | |
DE1593707C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Azinen | |
DE2918754A1 (de) | Verfahren zur herstellung von 2,2'- azobis-(2-methylpropionitril) | |
DE2922688A1 (de) | Nitrosierungsverfahren | |
DE2062679B2 (de) | Verfahren zur herstellung von alphaaminocycloalkanonoximhydrochloriden | |
DD202534A5 (de) | Verfahren zur herstellung von dimethyl(n-cyanimido)carbonat | |
DE637730C (de) | Verfahren zur Herstellung von N-Alkylderivaten des Ammoniaks | |
DE1256647B (de) | Verfahren zur Herstellung von omega-Lactamen | |
DE3135671A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen herstellung von salzen des cholins | |
DE1670561C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von 5,5-Diphenylhydantoin | |
DE1493910A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Nitriliotriacetonitril |