-
"A-nor-Progesteronverbindungen und Verfahren zu ihrer Heratellung'
Die Erfindung betrifft neue therapeutisch wirksame A-nor-Progesteronverbindungen.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der neuen A-nor-Progesteronverbindungen.
-
Die erfindungsgemässen A-nor-Progesteronverbindungen besitzen die
allgemeinen Formeln I und II
in denen R und R'jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Acylgruppe bedeuten.
-
Bevorzugte Acylreste R und R' sind solche, die von Carbonsäuren mit
weniger als 12 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind, z.3. von niedrigen Alkancarbonsäuren,
wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure und tert.-Pentancarbonsäure, von niederen
Alkencarbonsäuren, von monocyclischen Arylcarbonsäuren, wie Benzoesäure und Toluylsäure,
von monocyclischen niederen Arylalkancarbonsäuren, wie Phenylessigsäure und ß-Phenylpropionsäure,
von Cycloalkancarbonsäuren und von Cycloalkencarbonsäuren. Bevorzugte Acylreste
R@ sind ferner auch solche, die von Kohlenwasserstoff-3ulfonsäurezs mit weniger
als 12 Kohlenstoffatomen abgeleitet sind.
-
Hierzu gehören z.B. niedere Alkansulfonsäuren, wie Methansulfonsäure
und Äthansulfonsäure, niedere Alkensulfonsäuren, monocyclische Arylsulfonsäuren,
wie Benzolsulfonsäure und p-Toluolw sulfonsäure, monocyclische niedere Arylalkansulfonsäuren,
wie Phenylmethansulfonsäure, die Cycloalkansulfonsäuren und die Cycloalkensulfonsäuren.
-
Die neuen A-nor-Progesteronverbindungen der Formeln 1 und II besitzen
eine antiandrogene Wirkung, d.h. sie hemmen die Wirkung von androgenen Substanzen
und können zur Behandlung von entsprechenden Krankheitserscheinungen, wie der hyperandrogenen
Akne, eingesetzt werden. Die Verbindungen können zu Arzneimitteln in üblichen Verabreichungsformen
verarbeitet werden, wobei die Konzentration der Verbindungen und/oder ihre Dosierung
von der Aktivität der jeweiligen Verbindung abhängt.
-
Zur Herstellung der erfindungsgemässen A-nor-Progesteronverbindungen
wird von 17 α -Hydroxy-A-nor-progesteron ausgegangen, das der Winwirkung von
Colletotrichum linicola oder dessen Enzymen
unter oxydierenden Bedingungen
ausgesetzt wird. Diese mikrobiologische Oxydation ksnn am besten dadurch durchgeführt
werden, dass man 17α-Hydroxy-A-nor-progesteron einer aeroben Kultur des Mikroorganismus
zusetzt oder dass man in einem wässrigen Medium die Verbindung, Luft und Enzyme
von nicht mehr sprossenden Zellen des Mikroorganismus zusammenbringt.
-
Im allgemeinen sind die Kulturbedingungen für den Mikroorganismus,
dem erfindungsgemäss 17 -Hydroxy-A-nor-progesteron zugesetzt wird, die gleichen,
wie sie für die Kultur verschiedener anderer Mikroorganismen zur Herstellung von
Antibiotika, Vitamin B 12 und anderen ähnlichen Stoffen verwendet werden.
-
Der Mikroorganismus wird aerob in oder auf einem geeigneten Gärmedium
kultiviert. Ein geeignetes Medium besteht im wesentlichen aus einer Quelle für Kohlenstoff
und Energie. Hierzu kann ein Kohlenhydrat, z.B. Melasse, Glucose, Maltose, Stärke
oder Dextrin, eine Fettsäure, ein Fett und/oder die Verbindung selbst dienen. Vorzugsweise
enthält Jedoch das Medium eine assimilierbare Quelle für Kohlenstoff und Energie
zusätzlich zur Steroidverbindung. Zu den erfindungsgemäss brauchbaren Fetten gehören
Schweineschmalzöl, Sojabohnenöl, Leinöl, Baumwollsamenöl, Erdnussöl, kokosöl, Maisöl,
Rizinusöl, Sesamöl, rohes Palmkernöl, ausgelassener Hammeltalg, Spermöl, Olivenöl,
Tristearin, Tripalmitin, Triolein und Trilaurin. Zu den erfindungsgemäss brauchbasen
PettsEuren gehören Stearinsäure, Palmitinsäure, Ölsäure, Linolsäure und Myristinsäure.
-
Die erfindungsgemäss brauchbare Stickstoffquelle für das Kulturmedium
kann natürlicher organischer Herkunft sein, wie
Sojabohnenmehl,
Maisquellwasser, Hefeextrakte, Fleischextrakte und/oder lösliche Destillatrückstände,
oder sie kann synthetischer Herkunft sein, z.B. aus Gemischen aus einfachen, synthetisierbaren
organischen oder anorganischen Verbindungen, wie Ammoniumsalzen, $Alkalimetallnitraten,
Aminosäuren oder Harnstoff, bestehen.
-
Während der Fermentation sollte für eine angemessene Zufuhr von steriler
Luft gesorgt werden, z.B. durch übliche Verfahren, wobei eine grosse Oberfläche
des Gärmediums der Luft ausgesetzt wird oder eine belüftete Tauchkultur durchgeführt
wird. Die Verbindung kann während der Inkubationszeit der Kultur zugesetzt werden
oder sie kann dem Medium vor dem Sterilisieren oder Beimpfen zugefügt werden. Der
bevorzugte, jedoch nicht als Beschränkung aufzufassende Konzentrationstereich der
Verbindung in der Kultur beträgt etwa 0,01 bis etwa 0,1 . Die Kulturdauer bzw. die
ZeitS während der die Verbindung der Enzymeinwirkung ausgesetzt wird, keim erheblich
schwanken. Eine Dauer von etwa 24 bis 96 Stunden kann geeignet sein, ohne dass hierbei
eine Beschränkung erforderlich ist.
-
Das mikrobiologische Verfahren ergibt 15 α ,17s -Ditydroxy-A-nor-progesteron,
das eine neue erfindungsgemässe Verbindung darstellt.
-
Diese Verbindung kann anschliessend durch Umsetzen mit einem Acylhalogenoid
oder mit einem Säureanhydrid einer Carbonsäure mit weniger als 12 Kohlenstoffatomen
oder einer Kohlenwasserstoffen ench @@@ ge@ @ 12 nstoffe @@te.
-
Pyridin, durchgeführt wird, wird ein 15α -Monoester erhalten.
-
Wenn die Acylierung in Gegenwart einer starken Säure, wie Perchlorsäure,
durchgeführt wird, wird ein 15α,17α -Diester erhalten. Wenn ein 15A
-Monoester als Ausgangsmaterial und eine starke Säure als Katalysator verwendet
werden, kami ein gemischter 15α ,17α-Diester hergestellt werden, wenn
in beiden Stufen unterschiedliche Acylierungsmittel verwendet werden, Wird ein basischer
Katalysator bei der Umsetzung mit einer Sulfonsäure als Acylierungsmittel verwendet,
so wird ein 15α-Monosulfonyloxyester erhalten. Durch Erhitzen dieses Esters
mit einer Base, wie Collidin, kann 17α -Hydroxy-14-dehydro-A-nor-progesteron,
eine erfindungsgemässe Verbindung, erhalten werden, die durch Behandlung mit einem
Acylierungsmittel in Gegenwart einer starken Säure zu einem erfidungsgemässen entsprechenden
17α-Ester umgesetzt werden kann.
-
Die Erfindung wird durch folgende Beispiele näher erläutert.
-
zell 15α ,17α-Dihydroxy-A-nor-progesteron A. Gärkultur
Das Oberflächenwachstum von 2 zwei Wochen alten Sch@@ kulturen von Colletotrichum
linicola (NC@@@@@@@) @@ einem Nährmedium A aus 10 g Glucose, 2,5 g Hefeextrakt,
1 g K2PO4 und 20 g Agar, das auf 1 Liter mit destilliertem Wasser aufge füllt war,
wurde in 5 ml enier 0,01 %igen N@@@@@@@@@rylsulfatlösung suspendiert. Je 3 ml dieser
Suspensio@ @@ @@ zur B@-@@@fung fon 8 Erlen@@y@kkolben von 250 ml Inhalt verwendet,
die je 50 ml des folgenden sterilisierten Nährmediums B @@@@@@@@@@@
Dextrose
10 g Maisquellwasser 6 g NH4H2PO4 3 g Hefeextrakt 2,5 5 g CaCO3 2,5 g Destilliertes
Wasser auf 1 Liter Es wurde kontinuierlichem Rühren mit einem 5 cm-Flügelrührer
mit 280 U/Min. bei 25° C 72 Stunden bebrütet. Anschliessend wurden je 10 Volumprozent
des Kolbeninhalts in 34 Erlenmeyerkolben von 250 ml Inhalt, die je 50 ml frisch
sterilisiertes Nährmedium B enthielten, überführt. Es wurde 24 Stunden weiter bebrütet,
wobei die gleichen Bedingungen angewendet wurden. Danach wurde jeder Kolben mit
0,25 ml einer sterilen Lösung von 60 mg/ml 17α -Hydroxy-A-nor-progesteron
in N,N-Dimethylformamid beschickt, entsprechend einer Gesamtmenge von 300 µg/ml
Nährlösung. Es wurden insgesamt 510 mg fermentiert.
-
Nach etwa 4 Sstunden weiterer Bebrütung unter den gleichen vorher
genannten Bedingungen wurde der Kolbeninhalt zusammengegossen.
-
Die Kulturen wurden durch ein Klärfilter nach Seitz filtriert.
-
Kolben, Mycel und Filter wurden mit Portionen von je 50 ml warmem
Wasser mehrfach gewaschen. Das Gesamtvolumen des Filtrate und der Waschflüssigkeit
betrig 2000 ml.
-
B. Isolierung Das in Stufe A erhaltene Filtrat wurde dreimal mit
Chloroform extrahiert. Die Chloroformextrakte wurden dreimal mit Wasser gewaschen,
über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde aus
Aceton/Isopropyläther
umkristallisiert. Es wurden etwa 282 mg 15α,17α
-Dihydroxy-A-nor-progesteron vom F. 200 bis 202,50C erhalten. Durch Umkristallisieren
aus Methanol-Isopropyläther wurde eine analytische Probe vom F. 206 bis 2080C mit
folgenden Analysenwerten hergestellt: [α]D24 + 26° (Äthanol), #KBr 2,89, 5,90
(Schulter), 5,98 TMS und 6,20µ: #C2H5OH 234mµ (15 800) 9,20 (s, 18-CH3), CDCl3 8,82
(s, 18-CH3), 17,70 (s, 21-CH3), 6,02 (m, 15ß-H) und 4,27 (s, 3-H).
-
Analyse: Berechnet für C2@@28@4 (332,42): C 72,26 ; H 8,49 % Gefunden:
C 72,42; H 8,52 % Beispiel 2 15α-Acetoxy-17α-hydroxy-A-nor-progesteron
Eine Lösung von 35 mg 15α,17α-Dihydroxy-A-nor-progesteron in 0,25 ml
Essigsäureanhydrid und 0,50 ml Pyridin wurde über Nacht bei Raumtemperatur stehen
gelassen. Das Reaktionsgemisch Wurde mit Wasser verdünnt und mit Chloroform extrahiert.
Die Chloroformextrakte wurden mit einer gesättigten Natriumbicarbonatlösung und
einer 8 %igen Salzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne
eingedampft. Der Rückstand wurde aus Aceton/Äther umkristallisiert. Es wurden etwa
20 mg 15α -Acetoxy-17α-hydroxy-A-nor-progesteron vom F. 200 bis 202°C
erhalten. Durch Umkristallisieren aus Aceton/Isopropyläther wurde eine analytische
Probe vom F. 200 bis 202°C hergestellt, die folgende Analysenwerte hatte: [@]D24
+12° @@@@@@@@@@ #@@@ @,@ . @@@ @ @@@ @
TMS #C2H5OH 233 mµ (16 200);
9,18 (s, 18-CH3), 8,82 CDCl3 (s, 19-CH3), 7,99 (82 15α-Acetat), 7,74 (s, 21-CH3),
5,03 (m, w 1/2 20 Hz. 15ß-H) und 4,28 (s, 3-H).
-
Analyse: Berechnet für C22H3005 (274,46): C 70,56; H 8,08 % Gefunden:
C 70,12; H 8,23 % Beispiel 3 15α,17α-Diacetoxy-A-nor-progesteron Eine
Lösung von 0,0033 ml Perchlorsäure in 0,3 ml Essigsäureanhydrid wurde zu 500 mg
15α ,17α -Dihydroxy-A-nor-progesteron oder 15α -Acetoxy-17α-hydroxy-A-nor-progesteron
in 10 ml Essigsäureanhydrid gegeben. Das Reaktionagemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerilhrt und anschliessend in Eiswasser gegossen und mit Chloroform extrahiert.
Die Chloroformextrakte wurden mit einer gesättigten Natriumbicarbonatlösung und
einer 8 %igen Salzlösung gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne
eingedampft. Es wurde 15α ,17α -Diacetoxy-A-norprogesteron erhalten.
-
Durch Ersatz des Essigsäureanhydrids durch ein anderes Acylierungsmittel,
wie Propionsäureanhydrid oder Benzoylchlorid, in den Beispielen 2 und 3 werden die
entsprechenden Ester erhalten.
-
Beispiel 4 15 -Mesyloxy-17α -hydroxy-A-nor-progesteron Eine
Lösung von 100 mg 15α,17α -Diyhdroxy-A-nor-progesteron in 2,5 ml Pyridin
bei 6°C wurde mit 0,15 ml Mesylchlorid behandelt und bei dieser Temperatur über
Nacht stehen gelassen.
-
Das Reaktionsgemisch wurde mit Wasser verdünnt und mit Chloroform
extrahiert. Die Chloroformextrakte wurden mit 2n Salzsäure und einer 8 zeigen Salzlösung
gewaschen, über Natriumsulfat getrocknet und zur Trockne eingedampft. Der Rückstand
wurde aus Aceton/Hexan umkristallisiert. Es wurden etwa 72 mg 15α-Mesyloxy-17α
-hydroxy-A-nor-progesteron vom F. 156 bis 15700 (. Zersetzung) erhalten. Durch Umkristallisieren
aus Aceton/Hexan wurde eine analytische Probe vom F. 157 bis 15800 (Zersetzung)
hergestellt, die folgende Analysenwerte hatte: #KBr 2,92, 5,88, 6,01, 6,20 und 8,56
µ; #C2H5OH 233 mµ ( 900); TMS 9,21 (s, 18-CH3), 8,82 (s, 19-CH3), 7,73 CDCl3 (s,
21-CH3), 6,98 (s, 15α-Mesylat), 5,03 (m W 1/2 20 Hz.
-
15ß-H) und 4,25 (s, 3-H).
-
Analyse: Berechnet für C21H30O6 S (410,54) : S 7,81 % Gefunden: S
8,21 % Beispiel 5 17α-Hydroxy-14-dehydro-A-nor-progesteron Eine Lösung von
100 mg 15α-Mesyloxy-17α-hydroxy-A-norprogesteron in 5 ml Collidin wurde
30 Minuten am Rückfluss erhitzt. Das Reaktionsgemisch wurde mit Chloroform verdtinnt,
mit 2n Salzsäure und mit einer 8 %igen Salzlösung gewaschen, über Natriumsulfat
getrocknet und zur Trockne eingedampft. Es wurde 17α-Hydroxy-14-dehydro-A-nor-progesteron
erhalten.
Beispiel 6 17α-Acetoxy-14-dehydro-A-nor-progesteron
17α-Acetoxy-14-dehydro-A-nor-progesteron wurde durch Acetylieren von 17 α
Hydroxy-14-dehydro-A-nor-progesteron mit Essigsäureanhydrid in Gegenwart von Perchlorsäure
gemäss Beispiel 3 hergestellt.
-
Durch Verwendung anderer Acylierungsmittel anstelle von Essigsäureanhydrid
werden die entsprechenden 17-Ester erhalten.
-
- Patentansprüche -