DE1944293A1 - Energieaufnehmendes Dehnglied,besonders fuer Kraftfahrzeugsitze - Google Patents

Description

• Energieaufnehmendes Dehnglied, besonders für Kraftfahrzeugsitze Dehnglieder werden bereits an vielen Stellen in der Technik konstruktiv vorgesehen, doch werden sie -wie z.30 Dehnschraubenzumeist nur in elastischen Bereich eingesetzt.
• Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bei Auffahrunfällen auf Sitz und Sitzlehne wirkende Verzögerungsenergie des Körpers durch Verformung wirkungsvoll und kontrolliert nach einer vorbestimmten Funktion bei festgelegter Begrenzung des Verformungsweges aufzunehmen. Dies soll durch getrennt an geeigneter Stelle angebrachte Dehnglieder erreicht werden, damit die gesamte tragende Sitzkonstruktion so stark dimensioniert werden zarm, daß auch in unvorhersehbaren Extremfällen weder unkontrollierte Verformung oder Bruch mit ihren lebensgefährlichen Folgen auftreten können, Der Erfindungsgedanke besteht darin, zur Erfüllung dieser Aufgabe Dehnglieder einzusetzen, die aus einem Verformungsteil, zwei beidseitig daran anschließenden Befestigungsteilen und einem oder mehreren Begrenzungsteilen bestehen und vorzugsweise umformend aus einem einzigen Materialstück herges-tellt sind0 Dabei sol2 ale Gestaltung vorwiegend so gewählt sein, daß das Dehnglied bei steigender Belastung progressiv abnehmende Verformungswege aufweist.
• Die Anordnung gemaß der Erfindung kann einmal aus einer Dehnstrecke aus geprägtem oder tiefgezogenem Metall oder Kunststoff bestehen in der Weise, daß sich das eingeprägte Profil unter Belastung zur ebenen Ausgangsform streckt, wobei die Progression durch nach einem oder beiden Enden zu steigende Material- und Prägungsbreite erreicht wird, Zum anderen kann die Dehnstrecke aus einem Kunststoff mit ausgeprägtem sog. " Reckverhalten bestehen, dohe einem Kunststoff, der unter Belastung bis zu einem materialbedingten Grenzwert unter gleichzeitiger Verfestigung durch Molekülumlagerung zu fließen beginnt. Damit wird die progressive Charakteristik ebenfalls durch entsprechende Querschnittsdimensionierung unter Berücksichtigung des Material-Nachflusses aus denAnschlußteilen erreicht. Seitlich an den Dehnstrecken befinden sich-die Begrenzungsglieder, die z.B.
• aus bogenförmigen Materialteilen bestehen können, die im Grenzzustand sehnenlage einnehmen0 Dehn- und Begrenzungsteile laufen an-beiden Enden aus in gemeinsamen Beschlagteilen, die zur Befestigung des Dehnglides dienen und den Anschlußteilen für beliebige bekannte Befestigungsmethoden angepaßt sind0 Die Anwendung der Anordnung nach der Erfindung ist in beliebigen Bere-ichen der Technik möglich, bei denen sie Vorteile bringen kann, gedacht ist sie jedoch vorzugsweise für den Einsatz am Fahrzeugsitz, um die Verzögerungskräfte beim Aufprall weichaufzunehmen. Dort kann sie beispielsweise benutzt werden ZUN Abfangen der Kräfte auf den Sitzlehnenrahmen indem- sie entweder an diesem direkt oder bei verstellbaren Sitzlehnen an der Verstelleinrichtung angebracht wird. Noch günstiger ist es, dem Sitz als ganzem unter der Einwirkung der Aufprallkräfte eine begrenze Verschiebung zu erlauben, da jede Neigungsänderung der Sitzlehne das Hochseigen des Körpers im Sitz begünstigt.
• Dazu können zur Wirksamkeit in Vor- und Rückwärtsrichtung zwei einzelne Dehnelemente oder ein Doppelelement zur unter Last verschiebbaren Befestigung der Laufschienen des Sitzes am Fahrzeugboden oder der Rasteinrichtung für die Sitzverstellung eingesetzt werden.
• In den Zeichnungen sind einige der möglichen Gestaltungen und Einsatzarten der Erfindung beispielhaft dargestellt: Figur 1 zeigt ein Dehnelement aus geprägtem Metall oder tiefgezogenem Kunststoff. Die Beschlagteile 1 mit den Befestigungsaugen 2 sind verbunden durch ein in diesem Beispiel gewellt profiliertes flaches Materialstück 3, dessen Breite von seinem einen Ende 4 zus anderen Ende 5 hin abnimet. Seitliche Bögen 6 begrenzen beim Auszug in die Sehnenlage 7 den Dehnvorgang.
• In Figur 2 ist eine ähnliche Anordnung aus reckfähigem Kunststoff dargestellt, Die Beschlagteile 1 mit den Befestigungsaugen 2 sind hier einerseits aus Gründen der abweichenden Festigkeitswe.rte des Kunststoffs, vor allem aber um den Materialfluß auf das eigentliche Dehnelement 3 zu beschränken, erheblich stärker ausgebildet. Dieses Dehnelement 3 zeigt zur Mitte hin abnehmenden Querschnitt0 Die Begrenzungselemente 6 sind gewellt, das vordere der besSeren Übersicht halber nur teilweise eingezeichnet.
• Figur 3 zeigt ein Anbringungsbeispiel eines Dehnelementes 8 an einem Fahrzeugsitz 9 mit nicht verstellbarer Sitzlehne lo. Der im Drehpunkt 11 am Sitzgestell 12 gelagerte Lehnenrahmen 13 ist dabei über einen kurzen Hebelarm 14 über das Dehnglied 8 so mit dem Sitzgestell 12 verbunden, daß er Kräfte auf die Sitzlehne 10 und Kopfstütze durch die Eigenschaften des iehngliedes 8 begrenzte Neigungsänderungen energieaufnehmend nachgeben kann, wobei die Energieaufnahme durch irreversible Verformung im Dehnglied 8 selbst erfolgt, Figur 4 gibt ein Beispiel der Anbringung eines Dehngliedes 8 an einem Sitz 9 mit Verstelleinrichtung "55 für die Winkelverstellung der Sitzlehne lo. In diesem Falle wirkt das Dehnglied 8 unabhängig von der Einstellung der Verstelleinrichtung 15 auf deren vorderen Hebelarm 16, der zusätzlich noch seitlich in einer Führungsschlaufe 17 geführt sein kann. Natiirlich kann die ganze Einrichtung durch entsprechende Kröpfung des vorderen Hebelarms 16 auch verdeckt unter Polsterung oder Bezug angeordnet seine Figur 5 zeigt schließlich Beispiele, bei denen der Fahrzeugsitz 9 als ganzes den auftretenden Kräften durch begrenzte Verschiebung und Energieaufnahme durch Dehnglieder 8, 19 nachgeben kann. Es wird einerseits gezeigt, wie eine Verstellschiene 18 für die Sitz- Verschiebung und - Rastung mit zwei an ihren Enden befindlicher- Dehngliedern 8 am Fahrzeugboden 21 in einer besonderen Führung begrenzt verschiebbar befestigt ist, zum anderen ist die Anbringung eines doppelten Dehnungsgliedes 19 zur Verbindung der Versteliraste So mit dem Sitzgestell 9 angedeutet.
• , atentansprüche

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE o) )nergieaufnehmendes Dehnglied, besonders für Kraftfahrzeugsitze, M dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnglied aus einem oder mehreren zwischen Befestigungsteilen (i) beliebiger, bekannter der Befestigungungsaufgabe angepaßter Ausführung1 angebrachten Verformungs- (denn) Teilen (3) und Begrenzungsteilen (6) besteht, wobei das oder die Verformungs- und Begrenzungsteile als im beliebigen Profil durch Prägen, Biegen oder Tiefziehen verformte Teile beliebiger <tuerschrittsform aus Metall oder Kunststoff mit vorzugs--weise (zur Erreichung progressiver Kraftaufnahme)länge ihrer Erstreckung sich ändernden Querschnitten (4,5) oder Profilformen oder als Teile beliebiger sich entsprechend dem vorgegebenen Dehnverhalten über die Länge ändernden Querschnitts aus einem unter Belastung fließendem und dabei z.B0 durch Molekülumlagerung sich verfestigendem Kunststoff gestaltet sind0 2.) Dehnglied nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Dehnglied (3), Begrenzungsteile (6) und Befestigungsteile (1) vorzugsweise umformend hergestellt aus einem einzigen Teil bestehen.

   3o) Dehnglied nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnglied (8) zwischen dem Sitzgestell (12) und den Seitenstreben (13) der nicht verstellbaren Sitzlehne (io) eines Sitzes (9) angebracht ist0 4.) Dehnglied nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnglied zwischen dem Sitzgestell (12) und dem freien Hebelarm (16) einer Sitzlehnen-Verstelleinrichtung (15) angebracht ist.

   50) Dehnglied nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dehnglied als Sinfach- (8-) oder Doppelelement (19) als Befestigung der Sitzführungsschienen (18) oder der Sitzverstellrasten (20) oder deren Träger angebracht ist