DE1943901B2 - Cardenolid-3-[2", 3" - didesoxyglykoside] und Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie Verwendung dieser Verbindungen zur Bekämpfung von Herzkrankheiten - Google Patents
Cardenolid-3-[2", 3" - didesoxyglykoside] und Verfahren zu ihrer Herstellung, sowie Verwendung dieser Verbindungen zur Bekämpfung von HerzkrankheitenInfo
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Description
Herzwirksame Cardenolid-3-[2'-desoxyglykoside]
(1) sind bereits aus der Literatur bekannt und werden auch
z. T. therapeutisch verwendet. Dagegen sind Cardenolid-3-[2',3'-didesoxyglykoside]
bisher weder in der
i-i Natur aufgefunden noch auf chemischem Wege
zugänglich geworden.
Es wurde nun gefunden, daß man Cardenolid-3-[2',3'-didesoxyglykoside]
der allgemeinen Formel
in der R einen Steroidrest der 3-Hydroxycardenolidreihe,
R1 einen aliphatischen, cycloaliphatischen, araliphatischen oder aromatischen Acyl- oder
Alkylrest oder ein Wasserstoffatom und R2 den Methylrest oder die CH2OR'-Gruppe bedeuten,
dadurch gekennzeichnet, daß man Cardenolid-3-[2',3'-didesoxy-zl2'(J')-glykoside
der allgemeinen Formel Il
R —O—HC
R —O—HC-
CH
CH
HCOR1
HC
(H)
CH2
HCOR1
HC
R2
in der R einen Steroidrest der 3-Hydroxycardenolidreihe,
40 Wasserstoff oder einen aliphatischen, cycloaliphatischen,
araliphatischen oder aromatischen Acyl- oder Alkylrest und R2 einen Methylrest oder die
CH2OR'-Gruppe bedeuten, herstellen kann, indem man
Cardenolid-S-^'-didesoxy-^W-glykoside] der allgemeinen
Formel
R—O—HC
in der R, R1 und R2 die obige Bedeutung besitzen, in
Gegenwart von Metallkatalysatoren in inerten Lösungsmitteln katalytisch hydriert und gegebenenfalls,
wenn R1 einen Acylrest bedeutet, den Acylrest alkalisch verseift oder, wenn R1 ein Wasserstoffatom
bedeutet, die OH-Gruppe nach an sich bekannten Verfahren acyliert oder veräthert.
2. Cardenolid-2',3'-didesoxy-glykoside der Formel la
R-O-HC-
CH2
CH2
CH2
HCOR1
HC
(Ia)
50
bO
R2
in der R einen Steroidrest der 3-Hydroxycardenolidreihe,
R1 ein Wasserstoffatom, die Methyl- oder
CH O
Il
CH
HCOR1
HC
HC
R2
in der R, R1 und R2 die obige Bedeutung besitzen, in
Gegenwart von Metallkatalysatoren in inerten Lösungsmitteln katalytisch hydriert und gegebenenfalls,
wenn R1 einen Acylrest bedeutet, den Acylrest alkalisch
verseift oder, wenn R1 ein Wasserstoffatom bedeutet, die OH-Gruppe nach an sich bekannten Verfahren
acyliert oder veräthert.
Gegenstand der Erfindung sind, außer diesem Verfahren, Verbindungen der Formel Ia gemäß
Anspruch 2 sowie ihre Verwendung bei der Bekämpfung von Herzkrankheiten.
Die Tatsache, daß die 2'(3')-Doppelbindung bevorzugt vor der 20(22)-Doppelbindung des l7/?-Butenolidringes
hydriert wird, also die partielle Hydrierung
möglich ist, ist sehr überraschend.
Als Ausgangssubstanzen kommen beispielsweise folgende Cardenolid-3-[2',3'-didesoxy-/l2(1)-glykoside],
die durch Umsetzung der entsprechenden 3-Hydroxysteroide mit acylierten 1,2-Glykolen nach dem in der
Patentanmeldung P 17 68 165.1 beschriebenen Verfahren herstellbar sind, in Betracht:
Digitoxigenin-, Gitoxigenin-, Digoxiginin-, Periplogenin-, ig-Carboxy-methylen-periplogenin-S/Macton,
19-Cyanmethylenperiplogenin-, Uzarigenin-, Canarigenin-,
K-Strophanthidin-, K-Strophanthidol-, Ouabagenin- oder Oleandrigenin-3-[2',3'-didesoxy-zl2'(J')-glykoside]
der oben angeführten allgemeinen Formel II, wobei dem Glykosidanteil Glukose, Rhamnose oder Mannose
zugrunde liegen. Bevorzugt werden Glucose und Rhamnose, letztere sowohl in der a-L- als in der
ß-D-Form. Im Glykosidanteil kann, in der oben
angegebenen allgemeinen Formel Il der Rest R1 die folgenden Bedeutungen haben:
— H -CH3 -C2H5 -C3H7
/~Ί4 ΓΊΛ Γ^14
1—ΓΊ2 ^ Π ^ Π 2
CO-C2H5 -CO-C3H7
-CO
-CO-CH=CH
Als Katalysatoren für die Hydrierung kommen beispielsweise in Frage:
Palladium-, Platin-, Rhodium-, Zink-, Nickel- oder Iridiumkatalysatoren, oder Gemische dieser Katalysatoren,
vorzugsweise werden Palladiumkatalysatoren, wie beispielsweise Palladiumkohle, Palladium auf Bariumoder
Strontiumcarbonat verwendet.
Als Lösungsmittel für die katalytische Hydrierung kommen beispielsweise Methylenchlorid, Chloroform,
Dichloräthan, Tetrahydrofuran, Dioxan, Methanol, Äthanol, Propanol, Benzol, Toluol oder Gemische aus
den genannten Lösungsmitteln in Frage.
Die katalytische Hydrierung wird nach üblichen Methoden bei Normaldruck bis etwa 50 atm Überdruck
bei Temperaturen zwischen 0° und 700C, vorzugsweise bei 20—50°, in den für die katalytische Hydrierung
üblichen Apparaturen durchgeführt. Dabei ist es von Bedeutung, daß die katalytische Hydrierung nach
Aufnahme von I Moläqu. Wasserstoffgas abgebrochen wird, falls die Hydrierung nicht von sich aus nach
Aufnahme dieser Wasserstoffmenge zum Stillstand - gekommen ist. Durch Verfolgung der UV-Absorption
-, im Bereich zwischen 207 und 220 ηιμ (= 17/J-Butenolidring)
kann der Verlauf der Hydrierung kontrolliert werden.
Anschließend filtriert man vom Katalysator ab, engt das Filtrat ein und kristallisiert den Rückstand aus
in geeigneten Lösungsmitteln um, wobei dieser Operation
auch eine Chromatographie vorgeschaltet werden kann.
Besitzen die so erhaltenen Cardenolid-2',3'-didesoxy-
glykoside in ihrem Glykosidanteil Estergruppen, so können diese durch übliche Verseifungsverfahren, z. B.
durch Verseifung mit Ammoniak in Methanol oder mit Kaliumbicarbonat in Alkohol/Wasser, zu freien Alkoholgruppen
verseift werden. Weisen die Cardenolid-2'.5'-didesoxyglykoside
Alkoholgruppen auf, so können diese entweder acyliert werden, z. B. durch Umsetzung
mit Carbonsäureanhydriden oder -halogeniden nach Schotten— Bau mann, oder auch vera'thert werden,
z. B. durch Umsetzung mit Alkylhalogeniden in Gegenwart von Silberverbindungen in der für die
Herstellung von S-^'-Didesoxy-zP^'U'-O-talkylrhamnopyranosylj-cardenoliden
angegebenen Weise gemäß der Patentanmeldung P 19 43 902.2.
Die Verfahrensprodukte besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften. Sie zeigen z. B. cardiotonische
Wirkungen (positiv inotrope Wirkung) sowie
jo diuretische und antidiarrhoische Eigenschaften. Einige
Verfahrensprodukte, beispielsweise das Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy]-rhamnosid,
zeigen eine noch höhere positiv inotrope Wirkung als das diesem zugrunde liegende Digi!oxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-zl2(i)]-rham-
Γ) nosid, das seinerseits bereits deutlich wirksamer ist als
das therapeutisch verwertete Digitoxin. Dieser pharmakologische Befund ist sehr überraschend, da bisher
angenommen wurde (vgl. ). Pharm. Sc, 58, 228 [1969]), daß die Herzwirksamkeit mit steigendem Grad der
Desoxygenierung im zum Steroid unmittelbar benachbarten Zucker — vom C-Atom Γ über 2' gesehen —
abnimmt.
Mehrere der so erhaltenen Verfahrensprodukte zeichnen sich darüber hinaus durch eine hohe orale
Resorpiionsquote, ferner durch eine geringe Kumulation sowie durch geringe toxische Nebenwirkungen aus,
wodurch sie sich in vorteilhafter Weise zur Behandlung der Herzinsuffienz eignen.
Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
Eine Lösung von 3,7 g Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-i42(i')-rhamnosid]
in 300 ml Äthanol werden zu einer vorhydnerten Suspension von 1,5 g
Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 100 ml Äthanol gegeben und unter Normaldruck bei 22°C
hydriert. Nach Aufnahme von 1 Moläqu. H; (=155 ml)
to kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom
Katalysator ab und engt das Filtrat im Vakuum ein. Das
als Rückstand erhaltene Öl wird aus Äther/n-Hexan zur Kristallisation gebracht. Man erhält 3,3 g Digitoxigenin-
3-L-[2',3'-didesoxy-4'-0-acetyl-rhamnosid] vom
b> Schmelzpunkt 230°C (Kofier-Bank) zuweilen mit Umwandlungspunkt bei 125— 127°.
Charakter. IR-Banden (in KBr): 3495, 1775. 1735 (breit), 1615,1235,1025,990 cm-'.
Beispiel 2
Digiloxigenin-3 L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
Digiloxigenin-3 L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
a) Eine Lösung von 1.2 g Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didc.ioxy-^'l'I-rhamnosid]
i;i 180 ml Äthanol wird mit 700 mg vorhydriertem Pd/CaCOj (10%ig) in der in
Beispiel 1 angegebenen Weise hydriert und aufgearbeitet. Nach dem Anspritzen des erhaltenen öligen
Rückstandes erhält man 840 mg Digitoxigeniii-3-L- in
[2',3'-didesoxy-rhamnosid] vom Schmelzpunkt 210-21 Γ (Kofier-Bank).
Charakter. IR-Banden (KBr): 3460, 1780, 1735-1750, 1620,1030,985 cm-'.
b) Eine Lör.ung von 2,2 g des nach Beispiel 1 erhaltenen Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
in 70 ml Methanol wird mit einer Lösung von 660 mg Kaliumhydrogencarbonat in 6,6 ml Wasser
versetzt und 25 Minuten am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch in 500 ml
NaCI enthaltendes Wasser ein, filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab, wäscht und trocknet ihn. Nach
dem Umkristallisieren aus Aceton/Äther erhält man 1.48 g Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid] mit
den gleichen Konstanten wie für das unter Beispiel 2a) erhaltene Produkt angegeben.
Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy- Jo
4'-(O-methyl)-rhamnosid]
a) Eine Lösung von 1 g Digitoxigenin-3-L-[2',3'didesoxy-42|!
'-4'-(0-methyl)-rharnnosid] in 40 ml Äthanol wird mit 800 mg in 20 ml Äthanol vorhydriertem J3
Pd/CaCOj (10%ig) in der in Beispiel 1 angegebenen Weise hydriert und aufgearbeitet. Der erhaltene ölige
Rückstand ergibt nach dem Kristallisieren aus Äther/n-Hexan Digiinxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-(O-methyl)-rhamnosid]vomSchmp.
148— 1500C (Kofier-Bank).
Charakt. IR-Banden: 3490, 1775,1750 (Schulter), 1740,
1620,1100,1025,995 cm-'.
b) 1 g Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid], hergestellt nach Beispiel 2, werden in 30 ml 1,2-Dichloräthan
gelöst und mit 20 ml Methylenchlorid sowie 1 g ίϊ Silbercarbonat versetzt. Man kocht das Reaktionsgemisch
in einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren 7 Std. am Rückfluß, wobei die kondensierte Flüssigkeit beim
zurücklaufen eine kleine Hülse mit Sikkori®( = Calciumsulfat
wasserfrei) passiert. Nach Beendigung der Reaktion filtriert man von den ungelösten Silberverbindungen
ab und destilliert die Lösungsmittel des Filtrats i. Vak. ab. Der erhaltene ölige Rückstand wird aus
Äther/n-Hexan zur Kristallisation gebracht. Man erhält das Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-f'-(O-methyl)-rhamnosid]
mit den in Beispiel 3a) angegebenen Daten.
Die Ausgangsverbindungen werden wie folgt dargestellt:
a) Digitoxigenin-3-[2',3'-didesoxy-
/l2(J')-L-rhamnosid-4'-acetat]
Eine Lösung von 1,1 g Digitoxigenin in 9,6 ml absol.
Tetrahydrofuran wird mit 1,8 ml Diacetyl-L-rhamnal
sowie 0,07 ml Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren bei 20 —25°C (ein Erwärmen des
Reaktionsgemisches auf über 400C ist wegen der Bildung von unerwünschten, schlecht abtrennbaren
Nebenprodukten sowie damit verbundener Ausbeute beeinträchligung zu vermeiden) gießt man das Reaktionsgemisch
auf 50 ml Wasser, das überschüssige NaHCOj enthält, extrahiert erschöpfend mit Chloroform,
wäscht die Extrakte mit Wasser, trocknet sie und destilliert die Lösungsmittel im Vakuum ab. Es
hinterbleibt etwa 2,5 g Öl als Rückstand, das nach dem Anreiben mit Äther allmählich durchkristallisiert.
Danach filtriert man die Kristalle ab und wäscht sie mit wenig kaltem Äther. Man erhält 1,01 g Digitoxigenin-3-[3',3'-didesoxy-42'l3)-L-rhamnosid-4'-acetat]
vom
Schmelzpunkt: 137-140°C(Kofler-Bank).
Charakterisl. IR-Banden: 351 5, 1780,1750, 1735, 1615,
1230,1020,740 cm-'(in K Br).
UV-Spektrum (Methanol): A,„,„ = 216-217 ιτιμ;
P = 16 600.
P = 16 600.
b) Digitoxigenin-3-[2',3'-didesoxy-/42'
<3'>-L-rhamnosid]
Zur Verseifung der 4'-Acetatgruppe werden 0,99g
des erhaltenen kristallisierten Reaktionsproduktes in 32 ml Methanol gelöst und in der Siedehitze mit einer
Lösung von 297 mg Kaliumbica rbonat in 2,97 ml Wasser versetzt. Man kocht das Reaktionsgemisch 20 Minuten
am Rückfluß, kühlt es danach auf 20°C ab und gießt es auf 225 ml halbgesättigte wäßrige Kochsalzlösung,
wobei sich ein Kristallisai abscheidet. Nach 16 Stunden Stehen filtriert man das Kristallisat ab, wäscht es mit
Wasser und trocknet es. Man erhält 0,84 g Digitoxigcnin-3-[2',3'-didcisoxy-zl2'i1)-L-rhamnosid]
vom Schmelzpunkt 188-184"C (Koflcr-Bank), der nach dem
Umkristallisieren aus Aceton/Äther-n-Hexan bei 198-20TC liegt.
[at]*" = +3,0° (Chloroform: C = 0,5).
(Bei einem weiteren, analog durchgeführten Ansatz wurde [«]o°° = +4,6° gefunden.)
Charakter. IR-Banden (in KBr aufgenommen): 3500. 3400. 3040, 1800 (manchmal als Schulter), 1775, 1720,
1620-1625,1085,1020,990,735 cm '.
UV-Spektrum: A,„,.„ = 216 — 217 ιημ; ε= 15 100 (in
Methanol).
c) Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-42<3>
-4'-(O-methyI)-rhamnosid]
2 g Digitoxigenin-3-L-[2',3r-didesoxy-42'(3>-rhamnosid]
werden in 50 ml 1,2-Dichloräthan gelöst und mit 40 ml Methyljodid sowie 2 g Silbercarbonat versetzt.
Man kocht das Reaktionsgemisch in einer Stickstoffatmosphäre unter Rühren 6 Std. am Rückfluß, wobei die
kondensierte Flüssigkeit beim Zurücklaufen eine kleine Hülse mit wasserfreiem Calciumsulfat passiert. Nach
Beendigung der Reaktion filtriert man von den ungelösten Silberverbindungen ab und destilliert die
Lösungsmittel des Filtrats i. Vak. ab. Der erhaltene ölige Rückstand wird aus Äther/n-Hexan zur Kristallisation
gebracht. Man erhält das Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-<42<3)-4'-(0-methyl)-rhamnosid]
in kristallisierter Form vom Schmp. 178- 179°C (Kofier-Bank).
Charakter. IR-Banden: 3505 (spitz), 1775, 1750 (Schulter), 1735, 1630, 1090, 1030, 1005 cm-' (in KBr
aufgenommen).
Eine Lösung von 2 g amorphen K-Strophanthidin-3-L-[2',3'-didesoxy-zl2(3')-rhamnosid-4'-acetat]
in 150 ml
Äthanol wird zu einer vorhydrierten Suspension von
900 mg Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 60 ml
Äthanol gegeben und bei Normaldruck sowie 27"C hydriert. Nach Aufnahme von 80 ml H2 kommt die
Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom Katalysator ab und engt das Filtrat im Vakuum ein. Das als
Rückstand erhaltene Öl wird aus Äther zur Kristallisation gebracht. Man erhält 1,8 g K-Strophanthidin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid-4'-acetat]
vom Schmelzpunkt 249 — 252° (Kofier-Bank), das aus Aceton/Methylenchlorid/Äther
umkristallisiert wird (Schmelzpunkt: 258-260°).
Charakter. IR-Banden (KBr): 3515 (spitz), 2740, 1775,
1750 (Schulter). 1735,1710,1620, 1240.1030,990 cm1.
Zur Verseifung der 4'-Acetatgruppe werden 1,53 g r>
des eben erhaltenen Reaktionsproduktes in 50 ml Methanol gelöst und mit einer Lösung von 468 mg
Kaliumbicarbonat in 3,4 ml Wasser versetzt. Nach 25 Minuten Rückflußkochen gießt man das Reaktionsgemisch
auf Wasser, extrahiert mit Chloroform, destilliert dieses in Vakuum ab und bringt den Rückstand aus
Äther zur Kristallisation. Man erhält 1,23 g K-Strophantli;.din-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid],
das aus Aceton/Methylenchlorid/Äther umkristallisiert wird.
Schmelzpunkt 24rC-244°C(Kofler-Bank). r>
Charakter. IR-Banden (in KBr): 3480,2740,1775,1730,
1615, 1025,985 cm '.
.in
Eine Lösung von 1,74 g K-Strophanthidin-3-L-[2',3'-didcsoxy-/]-'(i)-4'-(O-mcthyl)-rliamnosid]
in 135 ml Äthanol wird zu einer vorhydrierten Suspension von 800 mg Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 60 ml
Äthanol gegeben und bei Normaldruck sowie 25° jrj
hydriert. Nach Aufnahme von etwa 1 Moläquiv. H> kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom
Katalysator ab und engt das Filtrat i. Vak. ein. Der als Rückstand erhaltene Schaum wird durch Anspritzen mit
Isopropyläther zur Kristallisation gebracht. Man erhält <i<i
1,05 g pseudokristallines K-Strophanthidin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-(O-mcthyl)-rhamnosid]
vom Schmelzpunkt 126-128°C(Kofler-Bank).
Charakter. IR-Banden (in KBr): 3490,2750, 1775,1740,
1710, 1620,1090,1070,1025,985 cm '.
Herstellung der Ausgangsverbindungen
a) Eine Lösung von 10 kg K-Strophanthidin in 70 ml absolutem Tetrahydrofuran wird mit 15 ml L-Rhamnal-3',4'-diacetat
sowie 20 Tropfen Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren zwischen 20 und 25°C
gießt man das Reaktionsgemisch auf überschüssiges Natriumbicarbonat enthaltendes Wasser und extrahiert
mit Chloroform. Der Chloroform-Extrakt wird mit ~λ
Wasser gewaschen und mit Natriumsulfat getrocknet. Nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels erhält man
ein Öl, das an Kiesclgel »Merck« (Säule: 3 χ 25 cm) mit
zunächst 1,5 1 Benzol und anschließend mit 4 I Äther als Eluationsmittcl Chromatographien wird. Nach dem ho
Abdeslillicren des Lösungsmittels aus dem Äthcr-Eluat
erhält man nach dem Anspritzen mit Isopropyläther 11,2g amorphes K-Strophanthidin-3-L-[2',3'-didcsoxy-/|2(i)-rhamnosid-4'-acctat]
mit folgenden charakteristischen IR-Banden (in KBr): 3500 (spitz), 2750, 1775, 1740, w,
1715 (Schulter). 1230,1030,1005 (Schulter) cm '.
b) Zur Verseifung der 4'-Acetatgruppe versetzt man eine Lösung von 5,2 K-Strophanthidin-3-L-[2',3'-didcsoxy-42'
<J>-rhamnosid-4'acetat] in 168 ml Methanol mit
einer Lösung von 1,6 g Kaliumbicarbonat in 15 ml Wasser und kocht das Reaktionsgemisch 25 Minuten am
Rückfluß. Anschließend rührt man es in 1,51 Kochsalz enthaltendes Wasser ein und extrahiert mit Chloroform.
Nach dem Abdestillieren des Chloroforms hinterbleibt ein Schaum, der mit Isopropyläther ausgespritzt wird.
Man erhält 4,4 g amorphes K-Strophanthidin-3-L-[2'.3'-■didesoxy-42'(3')-rhamnosid]
mit uncharakteristischem Schmclzverhalten (Schmelzbereich: 150—155° C).
Charakter. IR-Banden (in KBr):3470,2750,1775,1735.
1710(Schulter), 1620,1020,990 cm-'.
c) 2 g K-Strophanlhidin-3-L-[2',3'-didesoxy-42<<
>rhamnosid] werden in 50 ml 1,2-Dichloräthan gelöst und
mit 40 ml Methyljodid und 2 g Silbercarbonat versetzt. Nach mehrstündigem Rückfiußbaden unter Wasserentzug
im Destillat wird filtriert und eingeengt. Der Rückstand wird mit Äther zur Kristallisation gebracht.
Das O-Methyl-derivai hat einen Schmelzpunkt von
136-139° C.
Eine Lösung von 1,3 g (19-Carboxymethylen-periplogenin-5^-laclon)-3-L-[2',3'-didesoxy-42'(3'l-rhamnosid-4'-acctat]
in 100 ml Äthanol sowie 20 ml Tetrahydrofuran wird zu einer vorhydrierten Suspension von 600 mg
Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 60 ml Äthanol gegeben und bei Normaldruck sowie 26°C
hydriert. Nach Aufnahme von 50 ml H2 kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom Katalysator
ab und engt i. Vak. ein. Das als Rückstand erhaltene Öl wird aus Äther gefällt und abfiltriert. Man erhält
1.23 g amorphes (19-Carboxymethylen-periplogenin-5ßlacton)-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid-4'-acetat]
mit Schmclzbcreich: 170-180° (Koflcr-Bank).
Charakter. IR-Banden (KBr): 3490, 1775, 1750-1710 (breit), 1620, 1240,1030,995 cm1.
Zur Verseifung der 4'-Acctatgruppc werden 1,15 g des eben erhaltenen Reaklionsproduktes in 38 ml
Methanol gelöst und mit einer Lösung von 320 mg Kaliumbicarbonat in 2,6 ml Wasser versetzt. Nach 25
Minuten Rückflußkochen gießt man das Reaktionsgemisch auf Wasser, extrahiert mit Chloroform, destilliert
dieses i. Vak. ab und spritzt den Rückstand mit Äther an. Der erhaltene Niederschlag wird aus Aceton/Äther
umgefällt. Man erhält 742 mg (19-Carboxymethylen-pe-
riplogcnin-5j3-lacton)-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
vom Schmelzpunkt 200—204° (Kofier-Bank).
vom Schmelzpunkt 200—204° (Kofier-Bank).
Charakter. IR-Banden (in KBr): 3470, 1775, 1740-1705
(breit), 1620,1025,980 cm >.
Eine Lösung von 2 g (^-Carboxymethylcn-pcriplogcnin-5iMacton)-3-L-[2',3'-didesoxy-d2'(r>
-4-(O-methyl)-rhamnosid] in 130 ml Äthanol und 20 ml Tetrahydrofuran
wird zu einer vorhydrierten Suspension von 900 mg Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 60 ml
Äthanc1 gegeben und bei Normaldruck sowie 25"C
hydriert. Nach Aufnahme von 1 Moläqu. H2 kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom Katalysator
ab und engt'das Filtrat i. Vak. ein. Der als Rückstand erhaltene Schaum wird durch Anspritzen mit Isopropyläther
zur Kristallisation gebracht. Man erhält 1.58 g amorphes (^-Carboxymclhylcn-pcriplogcnin-S/Miii··
ton)-3-L-[2',3'-didcsoxy-4'-(O-methyl)-rhamnosid].
Schmelzpunkt: 180-184" (nicht charakteristisch.
Kofler-Bank).
Charakter. IR-Banden: 3490, 1780, 1750 (Schulter),
1735.1715(in KBr), 1620,1100,1070,1025,990 cm '.
Herstellung der Ausgangsverbindungen
a) (19-Carboxymethylen-periplogenin-5/J-lacton)-3-L-[2',3'-didesoxy-zinn-rhamnosid]
Zu einer Suspension von 345 g Natriumhydrid in 19 ml abs. Tetrahydrofuran tropft man unter Rühren
und Kühlen 3,2 ml Carmethoxymethyldiathylphosphonat.
Nach Beendigung der ^-Entwicklung gibt man diese Lösung zu einer Lösung von 2 g k-Strophanthidin
in 30 ml abs. Tetrahydrofuran. Anschließend spült man ir>
mit 20 ml abs. Tetrahydrofuran nach. Nachdem man 3 Stunden und 35 Minuten bei 23°C gerührt hat, gießt man
das Reaktionsgemisch auf 400 ml Wasser, extrahiert 5mal mit Chloroform, wäscht die Extrakte mit Wasser,
trocknet sie und destilliert das Lösungsmittel ab. Das hinterbliebene Öl wird aus Aceton/Äther umgelöst.
Nach einiger Zeit kristallisiert dann das im allgemeinen zunächst wiederum ölig ausgefallene Produkt langsam
vollständig durch. Man filtriert das Kristallisat ab und erhält 1,8 g ig-Carboxymethylen-periplogenin-S/Macton
vomSchmp. 240—245°C(vorher Sintern).
UV:Ä,„,„ = 215 Γημ,ε = 24 400.
Charakter. IR-Banden: 3460 (öfters auch Vorbande
bei 3560cm1), 1770, 1710-1730 (breit), 1615, drei schwache aber charakt. zusammenhängende Banden bei jo
1290, 1270 und 1250cm-', Bande bei 2740-2750 cm-'
nicht mehr vorhanden.
b) Zu einer Lösung von 2 g 19-Carboxymethylen-periplogenin-5S-lacton
in 14 ml abs. Tetrahydrofuran (bei Schwerlöslichkeit in Tetrahydrofuran wird eine enlspre- r>
chcnde Menge abs. Methylenchlorid zugesetzt) gibt man 2,8 ml Diacetyl- 1-rhamnal und 4 Tropfen Phosphoroxychlorid.
Nach 4stündigem Stehen bzw. Rühren bei 200C wird das dunkelgefärbtc Reaktionsgemisch in 200 ml
Wasser, das überschüssiges Natriumhydrogencarbonat ;o enthält, eingegossen. Man extrahiert mehrmals mit
Chloroform, wäscht die Auszüge neutral, trocknet sie und destilliert das Lösungsmittel ab. Der so erhaltene
Rückstand wird mit Äther angespritzt, wobei er durchkristallisiert. Man erhält 3,05 g
19-Carboxymethylen-periplogcnin-5j3-lacton-3-[4'-O-acetoxy-2',3'-didesoxy-il2'(1)-L-rhamnosid]
vom Schmp. 221—231°C, das nach dem Umkristallisieren aus Methylenchlorid/Äther einen Schmp. von 265 —267°C
zeigt. ■">()
Charakt. IR-Banden: 3485, 1775, 1730-1740, 1615,
1230(stark), 1020 cm '.
UV:A,„,n = 215-2l6mn, « = 26 500.
Zur Verseifung werden 2,2 g des nach a) erhaltenen Reaktionsproduktes vom Schmp. 265 —267"C in 70 ml vi
abs. Methanol gelöst. In der Siedehitze gibt man eine
Lösung von 660 mg Kaliumhydrogencarbonat in 6,6 ml Wasser hinzu und kocht das Reaktionsgemisch 15 Min.
am Rückfluß. Danach gießt man es auf 250 ml Wasser und extrahiert mit Chloroform. Nach Waschen und wi
Trocknen des Chloroforms wird dieses abdestilliert. Aus den Rückstand erhält man nach dem Digerieren mit
Äther 1,9 g lg-Carboxymelhylen-periplogenin-S/Macton-3-[2',3'-didesoxy-42()'l-L-rhamnosid],
das nach dem Umfallen aus Aceton/Äther einen Schmp. von ti ι
202-208° C zeigt.
Charakt. IR-Banden: 3450, 1775, 1700-1740 (breit),
1615.1025 cm '.
[oi]'o°° =+4Vc=0,5:HCClj).
c) 2 g (ig-Carboxymethylen-periplogenin-S/Haeton)-3-L-[2',3'-didesoxy-42'<i>-rhamnosid]
werden in 50 ml 1,2-Dichloräthan mit 40 ml Methyljodid und 2 g
Silbercarbonat wie in Beispiel 5c) für das Strophanthidin-derivat beschrieben, methyliert. Man erhält das
O-Mcthylderivat vom Fp. 165—1700CaIs pseudokristallinen
Niederschlag.
a) Oleandrigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
Eine Lösung von 1,1 g Oleandrigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-0-acetyl-<d2'(i'-rhamnosid]
in 80 ml Äthanol werden zu einer vorhydrierten Suspension von 0,9 g Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 30 ml
Äthanol gegeben und unter Normaldruck bei 22° C hydriert. Nach Aufnahme von etwa 1 Moläqu. Hi
( = 48 ml) kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom Katalysator ab und engt das Filtrat im
Vakuum ein. Das als Rückstand erhaltene Öl wird aus Äther/n-Hexan zur Kristallisation gebracht. Man erhält
1,0 g Oleandrigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetylrhamnosid]
vom Schmelzpunkt 21 l°C(Kofler-Bank).
Charakt. IR-Banden (in KBr): 3500, 1775, 1750, 1730
(breit), 1615, 1240 (breit), 1025cm-'; Bande bei 735 cm -' nicht mehr ausgeprägt.
b) Oleandrigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
Eine Lösung von 0,9 g des erhaltenen Oleandrigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosids]
in 30 ml Methanol wird mit einer Lösung von 200 mg Kaliumhydrogencarbonat in 2 ml Wasser versetzt und 15 Minuten
am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch in 200 ml NaCl enthaltendes Wasser
ein, filtriert den ausgefallenen amorphen Niederschlag ab, wäscht und trocknet ihn. Nach mehrmaligem
Umkristallisieren aus Aceton/Äther erhält man das Oleandrigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid] vom
Schmp. 185-19PC.
Charakter IR-Banden (KBr): 3460, 1780, 1750, 1735,
1615, 1240, 1030,975 cm '.
UV (Methanol): λ,,,,.,, = 217 ΐημ (ε = 15 000).
Die Ausgangsverbindung wird wie folgt dargestellt:
Oleandrigcnin-3-[2',3'-didesoxy-42())-L-rhamnosid-4'-acetat]
Eine Lösung von 1,2 g Oleandrigenin in 12 ml absol.
Tetrahydrofuran wird mit 2ml Diacetyl-l.-rhamnal
sowie 0,2 ml Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren bei 20 —25°C gießt man das Reaktionsgemisch auf 150 ml Wasser, das überschüssiges
NaHCOi enthält, extrahiert erschöpfend mit Chloroform,
wäscht die Extrakte mit Wasser, trocknet sie und destilliert die Lösungsmittel im Vakuum ab. Hs
hinterbleibt etwa 3,3 g Öl als Rückstand, das nach dem Anreiben mit Äther allmählich amorph durchkrisiallisiert.
Danach filtriert man den Niederschlag ab und wäscht ihn mit Wasser. Nach dem Trocknen i. Vak. über
P2O', erhält man 1,2 g amorphes Oleandrigenin-J-[3',J'-didcsoxy-4'"(J'l-L-rhamnosid-4'-acetat].
Charakterist. IR-Banden: 3500, 1780, 1745, I7J5 breit.
1620,1235(breit), 1020,735cm-'(KBr).
UV-Spektrum (Methanol): A„,„ = 216 ηιμ;
<■ = 15 700.
a) Periplogenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
Eine Lösung von 2 g Periplogenin-3-L-[2',3'-didcs- -j
oxy-4'-O-acetyl-zl2'(r)-rhamnosid] in 150 ml Äthanol
werden zu einer vorhydrierten Suspension von 0,9 g Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 60 ml
Äthanol gegeben und unter Normaldruck bei 22°C hydriert. Nach Aufnahme von ca. I Moläqu. H2 ( = 80 ml) in
kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom Katalysator ab und engt das Filtrat im Vakuum ein. Das
als Rückstand erhaltene Öl wird aus Äther zur Kristallisation gebracht. Man erhält 1,9 g Periplogenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
vom π
Schmelzpunkt 131-135° C.
Charakt. IR-Banden (in KBr): 3490, 1775, 1735, 1615,
1235, 1025,990 cm '.
;= 15 900).
b) Periplogenin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
Eine Lösung von 1,1 g des erhaltenen Periplogenin-3-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosids]
in 35 ml Methanol wird mit einer Lösung von 330 g Kaliumhydrogencarbonat in 3,3 ml Wasser versetzt und 25 Minuten 2:5
am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch in 300 ml NaCI enthaltendes Wasser
ein, filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab, wäscht ui;d trocknet ihn. Nach dem Umkristallisieren aus
Aceton/Äther erhält man 0,8 g Periplogenin-3-L-[2',3'- jo didesoxy-rhamnosid] mit dem Schmelzpunkt:
245-147°C.
IR: 3480,1775,1730, 1615,1025,985 cm '.
υν:Ιλ,,,η217ηιμ(ε=15 800).
Die Ausgangsverbindung wird wie folgt dargestellt: r,
Periplogenin-3-[2',3'-didesoxy-J2'U')-L-rhamnosid-4'-acetat]
Eine Lösung von 1,1 g Periplogenin in 9,6 ml absol.
Tetrahydrofuran wird mit 1,8 ml Diacetyl-L-rhamnal m)
sowie 0,07 ml Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren bei 20—25°C gießt man das Reaktionsgemisch auf 50 ml Wasser, das überschüssiges NaI ICOi
enthält, extrahiert erschöpfend mit Chloroform, wäscht die Extrakte mit Wasser, trocknet sie und destilliert die 4ί
Lösungsmittel im Vakuum ab. Es hinterbleibt etwa 2,5 g öl als Rückstand, das nach dem Anreiben mit Äther
allmählich durchkristallisiert. Danach filtriert man die Kristalle ab und wäscht sie mit wenig kaltem Äther. Man
erhält 1,01 g Periplogcnin-3-[2',3'-didesoxy-J-O-L- >o
rhamnosid-4'-acetat] vom Schmelzpunkt: 147—151°C
(Kofier-Bank).
Charakterist. IR-Banden: 3520, 1780, 1750, 1735, 1615,
1230,1020,740cm '(in KBr).
UV-Spekmim(MelhanolV.A„m = 2l7 ηψ;«= Ib 300. ν,
Beispiel 10
a) Digitoxigenin-3-<\-D-[2',3'didesoxy-4',6'-di-O-acetyl-glueosid]
Eine Lösung von 3,7 g Digitoxigenin-3-(\-D-[2',3'-didL1soxy-4',6'-cli-O-acetyl-J'l1>
-glucosid] in 300ml Äthanol werden zu einer vorhydrierten Suspension von 1,5 g
Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 100 ml Äthanol gegeben und unter Normaldruck bei 22"C (,·>
hydriert. Nach Aufnahme von ca. I Mola'qu. Hj (= 140 ml) kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man
filtriert vom Katalysator ab und engt das Filtrat im Vakuum ein. Das als Rückstand erhaltene Öl wird aus
Äther/n-Hexan zur Kristallisation gebracht. Man erhält 2,3 g Digitoxigenin-3-«-D-[2',3'-didesoxy-4',6'-di-O-acetyl-glucosid]
vom Schmelzpunkt 1900C.
Charakt. IR-Bande(in KBr)für Acetat bei 1230cm '.
[«]*>- =+64.4 (Methanol).
b) Digiloxigenin-3-«-D-[2',3'-didesoxy-glucosid]
Eine Lösung von 1,8 g des erhaltenen Digitoxigenin-S-a-D-f^'^'-didesoxy^'^'-di-O-acetyl-glucosids]
in 65 ml Methanol wird mit einer Lösung von 800 mg Kaliumhydrogencarbonat in 8 ml Wasser versetzt und
25 Minuten am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch in 500 ml NaCl enthaltendes
Wasser ein, filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab. wäscht und trocknet ihn. Nach dem Umkristallisieren
aus Aceton/Äther erhält man 1,1 g Digitoxigenin-3-.\-
D[2',3'-didesoxy-Glucosid]vomSchmp. 253"C.
Charakter. IR-Banden (KBr): 3440, 1775. 1740, IbIO.
1120, 1025,980 cm-1.
υν:Α,,,η = 217ηιμ(ε=15 100).
[Ä]2>° = +49,3° (Methanol).
Herstellung von Digitoxigenin-3-A-[2',3'-didesoxyzl-'-i-D-glucosid-4',6'-di-acetat]
Eine Lösung von 6 g Digitoxigenin in 45 ml absol. Tetrahydroturan wird mit 6 g Triacetyl-D-glucal sowie
0,25 ml Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren bei 20—25°C gießt man das Reaktionsgemisch
auf 200 ml Wasser, das überschüssiges NaHCOs enthält,
extrahiert erschöpfend mit Chloroform, wäscht die Extrakte mit Wasser, trocknet sie und destilliert die
Lösungsmittel im Vakuum ab. Es hinterbleibt etwa 10 g
Schaum als Rückstand, der nach dem Anreiben mit wenig Methanol allmählich durchkristallisiert. Danach
filtriert man die Kristalle ab und wäscht sie mit wenig kaltem Äther. Man erhält 7,5 g Digitoxigenin-3-<\-[2',3'-didesoxy-J-1)-D-glucosid-4'.6'-di-acetat]
vom Schmelzpunkt: 1 IO°C(Korier-Bank).
Charakterist. IR-Bande für Acetat bei ca. 1230cm '
(in KBr).
UV-Spektrum (Methanol): λ,,,.,, = 216 — 217 mu;
f= 16 200.
Beispiel 11
a) Llzarigenin-3-A-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
Eine Lösung von 1,1 g Uzarigenin-3-i\-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-zP(J')-rhamnosid]
in 80 ml Äthanol werden zu einer vorhydrierten Suspension von 0,9 g Palladium auf Calciumcarbonat (10%ig) in 30 ml
Äthanol gegeben und unter Normaldruck bei 22"C hydriert. Nach Aufnahme von etwa I Moläqu. H_>
( = 49 ml) kommt die Hydrierung zum Stillstand. Man filtriert vom Katalysaloi ab und engt das Filtral im
Vakuum ein. Das als Rückstand erhaltene öl wird aus Äther/n-Hcxan zur Kristallisation gebracht. Man erhält
1,1 g Uzarigenin-3-,ii-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-
rhamnosid] vom Schmelzpunkt 210"C (Kofier-Bank).
Charakt. IR-Banden (in KBr): 3500, 1775, 1750, 1730,
1615, 1235, 1025cm '; Bande bei 735 cm ' nicht mehr
ausgeprägt.
b) Uzarigenin-3-<x-L-[2',3'-didesoxy-rhamii')sid]
Eine Lösung von 1,1 g des erhaltenen U/.arigenin-3-Λ-L-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetyl-rhamnosid]
in 40 ml Methanol wird mit einer Lösung von 360 mg Kalitimhydro-
ι:
jencarbonat in 3,9 nil Wasser versetzt und 25 Minuten
im Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen gießt man das Reaktionsgemisch in 200 ml NaCI enthaltendes Wasser
:in, filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab, wäscht jnd trocknet ihn. Nach dem Umkristallisieren aus
^eton/Äther erhält man 0,68 g Uzarigenin-3-«-L-2',3'-didesoxy-rhamnosid]
mit dem Schmp.221oC.
Charakter. IR-Banden (KBr): 3460, 1780, 1735, 1615, 1030, 975 cm-', Bande bei ca. 1230 cm1 nicht mehr
vorhanden.
UV:(Methanol): Am;ll = 217 m.i(ε = 15 500).
[«]'?" =-57,2° (Methanol).
Die Ausgangsverbindung wird wie folgt dargestellt:
Uzarigenin-3-«-[2',3'-didesoxyzPO)-L-rhamnosid-4'-acetat]
Eine Lösung von 1,2 g Uzarigenin in 12 ml absol. Tetrahydrofuran wird mit 2 ml Diacciyl-L-rhamnal
sowie 0,2 ml Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren bei 20—25°C gießt man das Reaklionsgemisch
auf 150 ml Wasser, das überschüssiges NaHCOj enthält, extrahiert erschöpfend mit Chloroform,
wäscht die Extrakte mit Wasser, trocknet sie und destilliert die Lösungsmittel im Vakuum ab. Es
hinterbleibt etwa 3,3 g öl als Rückstand, das nach dem
Anreiben mit Äther allmählich durchkristallisiert. Danach filtriert man die Kristalle ab und wäscht sie mit
wenig kaltem Äther. Man erhält 1,2 g Uzarigenin-3-Λ-[2',3'-didesoxy-/l2i-L-rhamnosid-4'-acetat].
Charakterist. IR-Bandcn: 3500, 1780, 1745. 1735, 1620,
1230, 1020.735 cm-'(in KBr).
UV-Spektrum (Methanol): λ,,,.,ν = 216-217 ιτιμ;
; = 15 200.
Beispiel 12
a) Digitoxigenin-3-D-[2',3'-didesoxy-4'-O-acctyl-rhamnosid]
Eine Lösung von 3.7 g Digitoxigenin-3-D-[2',3'-didcsoxy^'-O-acctyl-ZPf*''-rhamnosid]
in 300 ml Äthanol werden zu einer vorhydrierten Suspension von 1,5 g
Palladium auf Calciumcarbonal (10%ig) in 100 ml Äthanol gegeben und unter Normaldruck bei 22"C
hydriert. Nach Aufnahme von etwa 1 Moläqu. Hi (=160 ml) kommt die Hydrierung 7"m Stillstand. Man
filtriert vom Katalysator ab und engt das Filtrai im
Vakuum ein. Das als Rückstand erhaltene Öl wird aus Äther/n-Hexan zur Kristallisation gebracht. Man erhält
3,2 g Digitoxigenin-3-D-[2',3'-didesoxy-4'-O-acetylrhamnosid] vom Schmelzpunkt 222cC(Kofler-Bank).
Charakl. IR-Bandrn (in K3r): 3500, 1775, 1735, 1615,
1235,1025 cm'.
UV(Methanol):A„,,l = 216iiHi(f:=15 100).
b) Digitoxigenin-3-D-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
Eine Lösung von 2,4 g des erhaltenen Digitoxigenin-
3-D-[2',3'-didesoxy-4'-O-acelyl-rhamnosid] in 80 ml
Methanol wird mit einer Lösung von 720 mg Kaliumhydrogencarbonat in 7,2 ml Wasser versetzt und 25
π Minuten am Rückfluß erhitzt. Nach Abkühlen gießt man
das Reaktionsgemisch in 500 ml NaCI enthaltendes Wasser ein, filtriert den ausgefallenen Niederschlag ab.
wäscht und trocknet ihn. Nach dem Umkristallisieren aus Aceton/Äther erhält man 1,6 g Digitoxigcnin-3-D-[2',3'-didesoxy-rhamnosid]
vom Schmp. 208°C.
Charakter. IR-Banden (KBr): 3510, 1780, 1745. 1710,
1620-1610,1100,1030,980 dir1.
UV: Λ,,,,, = 217 ιημ (ε = 15 400).
[«] w· = +55,6" (Methanol).
Die Alisgangsverbindung wird wie folgt dargestellt:
UV: Λ,,,,, = 217 ιημ (ε = 15 400).
[«] w· = +55,6" (Methanol).
Die Alisgangsverbindung wird wie folgt dargestellt:
Digitoxigenin-3-[2',3'-didesoxy-42(')-D-rhamnosid-4'-acetat]
Eiru Lösung von 1,1 g Digitoxigenin in 9,6 ml absol.
so Tetrahydrofuran wird mit 1,8 m! Diacetyl-D-rhamnal
sowie 0,07 ml Phosphoroxychlorid versetzt. Nach 5 Stunden Rühren bei 20—25°C gießt man das Reaktionsgemisch
auf 50 ml Wasser, das überschüssiges NaHCO1 enthält, extrahiert erschöpfend mit Chloroform, wäscht
υ die Extrakte mit Wasser, trocknet sie und destilliert die
Lösungsmittel im Vakuum ab. Es hinterbleibt etwa 2,5 g öl als Rückstand, das nach dem Anreiben mit Äther
allmählich durchkristallisiert. Danach filtriert man die Kristalle ab und wäscht sie mit wenig kaltem Äther. Man
erhält 1 g Digitoxigcnin-3-[2',3'-didcsoxy-^-'J-D-rhamnosid-4'-acctat]
vom Schmelzpunkt: 131 — 137°C (Kofler-Bank).
Charakterist. IR-Banden: 3315, 1780, 1750. 1735, 1615,
1230,1020,740 cm - ' (i η K B r).
4-, UV-Spektrum (Methanol): A,„.-„ = 216—217 ηιμ;
ε= 16 200.
Claims (4)
- Patentansprüche:
- I. Verfahren zur Herstellung von Cardenolid-3-[2',3'-didesoxy-glykosiden] der allgemeinen Formel I Acetylgruppe und R2 den Methylrest oder die CH2ÖH-Gruppe bedeuten.
- 3. Digitoxigenin-3-L-[2',3'-didesoxy-rhamnosid].
- 4. Verwendung einer Verbindung der Formel la gemäß Anspruch 2 bei der Bekämpfung von Herzkrankheiten.
Priority Applications (29)
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---|---|---|---|
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