DE1942128A1

DE1942128A1 - Verfahren und Anlage zum kontinuierlichen Behandeln von natuerlichen und synthetischen Fasern mit Loesungsmitteln

Info

Publication number: DE1942128A1
Application number: DE19691942128
Authority: DE
Inventors: Heinz Dr Fleissner
Original assignee: Vepa AG
Current assignee: Vepa AG
Priority date: 1968-06-22
Filing date: 1969-08-16
Publication date: 1971-02-25
Also published as: DE1760716A1

Description

"Verfahren und Anlage zum kontinuierlichen Behandeln von natürlichen und synthetischen Fasern mit Lösungsmitteln Zusatz zu Patent ... (Patentanmeldung P 17 6o 716.8) Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Anlage zum kontinuierlichen Behandeln von natürlichen und synthetischen Fasern mit Lösungsmitteln, z. B. Chlorkohlenwasserstoff-Verbindungen, bei dem die Lösungsmittel zurückgewonnen und erneut in den Behandlungsprozess eingesetzt werden, wobei zum Entfernen des Lösungsmittels die Fasern mit einem über die Verdampfungstemperatur des jeweiligen Lösungsmittels erwärmten Gases, z. B. Luft- und/oder Wasserdampf beaufschlagt, vorzugsweise durchströmt werden.
In der Stammanmeldung wird eine kontinuierlich arbeitende Lösungsmittelbehandlung beschrieben, bei der zum guten Entfernen des jeweiligen Lösungsmittels eine über die Verdampfungstemperatur dieses Lösungsmittels erwärmtes Gas, z. B.
Luft und/oder Wasserdampf, durch die Fasermaterialien hindurchgeleitet wird. Bein Durchströmen des Fasermaterials werden die Lösungsmittel wesentlich rascher und intensiver verdampft. Gleichzeitig ist es möglich, das Gut besser von den Lösungsmitteln dadurch zu befreien und das zum Austreiben des Lösungsmittels verwendete Gas stärker mit dem verdampften Lösungsmittel anzureichern.
Es wurde weiter bereits vorgeschlagen, zur Vermeidung des Einschleppens von Feuchtigkeit in die Lösungsmittelflotte, die zur Behandlung kommenden Fasern vor der Lösungsmittelbehandlung vorzutrocknen.
Zu diesem Zwecke soll den Lösungsmittel-Waschbädern ein Trockner, insbesondere ein Siebtrommeltrockner,vorgeschaltet werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der Textilbehandlung weiter so zu verbessern, daß das Aufziehen der Farbstoffe begünstigt und der Warenausfall erheblich gleichmäßiger wird.
Erfindungsgemäß soll der Trockner zum Trocknen des Behandlungsgutes durch einen Fixierer, vorzugsweise einen Siebtrommelfixierer, ersetzt werden.
Es hat sich nämlich überraschend gezeigt, daß es bei dem Pro zess der Lösungsmittelbehandlung möglich und vorteilhaft ist, die Faserfixierung von Textilien vor dem Waschen, Färben oder Drucken und Farbstoff-Fixierung vorzunehmen. Der Waschvorgang mit Hilfe der Lösungsmittel ist so stark, daß auch eingetrocknete und angebackene Avivage ,und Hilfsstoffe aus dem Spinn-und Webprozess einwandfrei ausgewaschen werden, so daß sie den nachfolgenden Färbe- bzw. Druckvorgang nicht nachteilig beeinflussen können. Diese Gewähr ist bei der konventionellen Textilbehandlung mit Laugenwaschbädern nicht immer gegeben, so daß man bisher vermieden hat, vor dem Waschen und Färben zu fixieren.
Beim Vorfixieren der Ware vor dem Färben ergibt sich jedoch der Vorteil, daß die Ware egalisiert wird und dadurch das Aufziehen des Farbstoffes erheblich gleichmäßiger erfolgt.
Besonders wirtschaftlich ist es auch, das Gut mit Lösungsmitteln zu waschen, danach in einem Kontinueprozess in einer lösungsmittelhaltigen Atmosphäre zu trocknen und anschlieSend mit Lösungsmitteln zu veredeln, z. B\> zu färben, zu bedrucke.@ und/oder mit Xunstharzen auszurüsten. Durch die Trocknung mit einer lösungsmittelhaltigen Atmosphäre wird erreicht, daß die Trocknung selbst gleichmäßiger erfolgt und die Gefahr einer Wanderung von Zubereitungen, z. B. Farbstoffen oder Kunstharzen, während der Trocknung verhindert wird, Ein Ausführungsbeispiel einer Behandlungsanlage nach,der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch dargestellt.
Ein bahnförmiges Textilgut 1 wird von einem Stapel 2 über einen Wareneinlaß 3 abgezogen und gelangt über Warenbahnführer 4 in einen Siebtrommelfixierer.5. Dieser enthält eine unter Saugzug stehende Siebtrommel 6, welche an der materialfreien Seite durch eine Abdeckung 7 vom Saugzug abgeschirmt ist. Hier wird das Textilgut 1 vorfixiert, um es unempfindlicher und für den Farbstoff aufnahmefähiger zu machen.
Das fixierte Textilgut gelangt über ein Zugwalzenpaar 8 über einen senkrechten Einlaufschacht 9 in die Waschanlage lo.
Diese besitzt ein gasdichtes Gehäuse 11, das drei Siebtrommelwaschbäder 12, 13 und 14 umschließt. Jedes Siebtrommelwaschbad 12, 13 und 14 besitzt eine von Flüssigkeit durchströmte Siebtrommel 15. Jedem Bad 12, 13 und 14 ist eine Presse 16 nachgeschaltet. Über eine T&nzerwalze 17 wird die Pressengeschwindigkeit gesteuert, so daß auch bei einem schrumpfenden Material ein spannungsarmer Warenlauf gegeben ist. Der Auslauf der Waschanlage 1o ist wiederum als Schacht 18 ausgebildet. Den Schächten 18 und 9 sind Kühlschlangen 19 zugeordnet. Entsprechende XUhlschlangen 19 sind auch oberhalb eines Zwischenbodens 20 angebracht, damit der Lösungsmitteldampf in den Raum oberhalb des Zwischenbodens 20 gelangt und dort kondensiert werden kann. Der Zwischenboden 2o ist schräg angeordnet, so daß das Kondensat in eine Auffangrinne 21 laufen und von dort wieder in das letzte Bad geleitet werden kann.
Über ein Förderband 22 gelangt das bahnförmige Textilgut 1 nach Verlassen des Schachtes 18 zum Einlauf schacht 23 des nachgeschalteten Trockners. Durch freien Fall legt es sich auf die darunter angeordnete Siebtrommel 24, die unter Saugzug steht.
Die Trocknunqsluft bzw. ein überhitzter Dampf oder ein Dampf- Luft-Gemisch, wird durch den Saugzug durch das Gut hindurchgesaugt. Die Verdampfungsleistung ist entsprechend groß. Die mit Lösungsmitteln angereicherte Luft bzw. Dampf gelangt nunmehr über einen Luftabstoß 25 zu einem Kühler 26, in dem ein Großteil der Lösungsmitteldämpfe sich als Kondensat niederschlagen. Dieses Kondensat wird gegebenenfalls über eine Reinigungsanlage erneut den Waschbädern zugeführt. Auch-der-Auslauf des Trockners ist als Schacht 27 ausgebildet.
Das Gut 1 gelangt anschlisßend über ein weiteres Förderband 28 zu einem Foulard-3o' wo es-mit Farbflotte -und/oder einer Kunstharz enthaltenden Flotte imprägniert wird. Berührungsfrei durchläuft anSchließend das bahnfbrmige textilgut 1 einen Vortrockenschacht 31, wo es durch Bedüsung, Strahlungswärme und/oder mittels Hochfrequenz auf einen bestimmten Feuchtewert getrocknet wird. Als günstig hat sich erwiesen, wenn das Gut wenigstens bis auf ca. 20 - 30 % atro in diesem Vortrockenschacht getrocknet wird.
Die Resttrocknung und die Fixierung der Farbstoffe bzw. das Kondensieren der Kunstharze erfolgt anschließend in einem weiteren Siebtrommeltrocknungs- und Fixieraggregat. 33, das im wesentlichen den gleichen Aufbau wie der vorgeschaltete Siebtrommeltrockner 32 besitzt. Dem Siebtrommelfixierer -33 ist eine Kühleinrichtung 34 nachgeschaltet mit einer unter Saugzug stehenden Siebtrommel 35. Das um die Siebtrommel 35 geführte Gut wird mit Raum luft gekühlt, indem diese durch das Gut in die Siebtrommel gesaugt wird. Anschließend wird die angesaugte Luft in einen Absorber nicht gezeigt) geschickt, wo die geringen Anteile an Lösungsmittel aus der Luft entfernt und zurückgewonnen werden. Der Kühleinrichtung-34 ist ein Pendelarmableger 36 zugeordnet, der das bahnförmige Gut 1 erneut zu einem Faltenstapel 2 abiegt. Das bahnförmige Gut 1 kann jedoch auch mittels einer Auf-wickelvorrichtung (nicht gezeigt) aufgewickelt werden.

Claims

P a t e n t a fl 8 p r ü C he

1. verfanren zum kontinu@er@ichen Benandein von naturlichen und synthetischen Fasern mit Lösungsmittel, z. B. Chlorkohlenwasserstoff-Verbindungen, bei dem die Lösungsmittel zurückgewonnen und erneut in den Behandlungsprozess ingesetzt werden, wobei zum Entfernen der Lösungsmittel die Fasern mit einem über Dampftemperatur des jeweiligen Lösungsmittels erwärmten Gases, z. B. Luft und/oder Wasserdampf beaufschlagt, vorzugsweise durchströmt werden, nach Patent (Patentanmeldung P 17 60 716.8), dadurch gekennzeichnet, daß das zu behandelnde Gut unmittelbar vor der Lösungsmittelbehandlung nach einem der bekannten, nicht für Lösungsmittel bestimmten Fixierverfahren in einer an sich bekannten Fixiervorrichtung fixiert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1g dadurch gekennzeichnet, daß zum Fixieren des Gutes ein gas- oder dampfförmiges Medium durch das auf einem Sieb, vorzugsweise einer Siebtrommel, aufliegende Gut geleitet, vorzugsweise gesaugt, wird.

3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß-der mit Lösungsmittel arbeitenden Waschanlage eine Fixiervorrichtung, vorzugsweise ein Siebtrommelfixierer, vorgeschaltet ist.

L e e r s e i t e