DE1938712A1 - Verfahren zur Herstellung von lederartigem Material und lederartiges Material - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lederartigem Material und lederartiges MaterialInfo
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Description
fATENTANW4LTI
DR. E. WIEGAND DIPL-ING. W. NIEMANN 1938712
MÖNCHEN HAMBURG
TELEGRAMME1KARPATENt . KDNIGSTRASSE 28
W 23851/69 4/B
Pirelli Societa per Azioni Mailand (Italien)
Verfahren zur Herstellung von lederartigem Material und lederartiges Material.
Die Erfindung bezieht sich auf ein lederartiges Material und auf ein Verfahren zur Herstellung dieses
Materials» welches die typischen physikalischen und mechanischen Eigenschaften von Leder hat·
Bs sind verschiedene Verfahren zur Herstellung von
Kunstleder bekannt, und sie basieren Im wesentlichen auf der Methode des ÜberZiehens und/oder Imprägnierens von
Fasern und Webstoffen mit thermoplastischen oder elastomeren
synthetischen Materialien und Gestalten des Oberzugs in solcher Weise, dass dem fertigen Produkt das
allgemeine Aussehen von Leder erteilt wird· Diese Erzeugnisse, die für viele Anwendungsgebiete benutzt werden,
z.B. Koffer, Taschen o. dgl. haben sich hinsichtlich ihrer Verwendung als Oberleder und Handschuhe als
unbefriedigend erwiesen, insbesondere wegen ihrer sehr kleinen oder vernachlässigbaren Permeabilität für Wasserdampf
und Luft und wegen ihres Mangels an Weichheit und genügendem Widerstand gegen Zug- oder Scherbeanspruchungen.
Die Erfindung bezweckt, ein lederartiges Material zu schaffen, das sehr gute physikalische und ästhetische
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Eigenschaften hat und eine gute Permeabilität für Wasserdampf
hat, so dass, seine Verwendung als Oberleder; für Handschuhe o.dgl. gestattet.
Das Wesen der Erfindung liegt demgemäss in einem Verfahren
zur Herstellung eines lederartigen Materials, bei welchem zwei getrennte zusammengesetzte Gebilde vorbereitet
werden, wobei das erste zusammengesetzte Gebilde durch folgende Stufen erhalten wirdj
Aufbringen vermittels einer Zerstäuber- oder Verteilermaschine, einer blähbaren Urethanmischung auf eine
Fläche einer Traglage, die vorher mit einem Film aus thermoplastischem
Polyurethanharz überzogen worden ist; die auf diese Weise mit der Urethanmischung behandelte Lage
wird in einen Ofen während einer genügenden Zeitdauer bei einer Temperatur zwischen 110 und 170° geführt, um
die Ausdehnung und ein teilweises Vernetzen der urethanmischung zu erhalten, und das zweite zusammengesetzte Gebilde
wird durch folgende Stufen erhalten!
Imprägnieren einer Schicht aus nicht verwebten Fäden oder Fasern mit Latex aus natürlichem oder künstlichem
Kautschuk, diese Schicht wird an einem gestrickten oder gewirkten Textilstoff aus Polyamidfasern vermittels einer
Polyurethan-Bindemittelmischung angehaftet, das auf diese Weise erhaltene Gebilde wird durch eine kontinuierlich arbeitende
Vulkanisation- oder Polymerisationseinrichtung während einer notwendigen Zeitdauer hindurch geführt, um
das Verfestigen des Kautschuks und die Vernetzung des Bindemittels zu erhalten; das auf diese Weise erhaltene
zusammengesetzte Gebilde wird an dem ersten zusammengesetzten Gebilde in solcher Weise angehaftet, dass die
Fläche, welche durch das Gestricke oder Gewirke gebildet ist, mit der Fläche in Berührung steht, welche durch die
ausgedehnte bzw. geblähte Urethanmischung gebildet ist, dann wird das sich daraus ergebende Gebilde durch einen
Ofen während einer Zeit bei einer Temperatur von 110 bis
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170° durchgeführt, welche notwendig ist, um die Vernetzung der geblähten Urethanmiachung zu beenden, und der
sich daraus ergebende zusammengesetzte Gegenstand wird schliesslich von der Traglage abgetrennt.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung liegt in dem lederartigen Material, das vermittels des oben beschriebenen
Verfahrens erhalten worden ist.
Im besonderen kann gemäss dem Verfahren der Erfindung
als Traglage Papier verwendet werden. In diesem Fall wird, falls es gewünscht wird, eine besondere Körnung des geblähten
Polyurethans zu erhalten, das -in situ an einer der
Flächen der als Träger arbeitenden Papierlage gebildet wird, diese Fläche zweckentsprechend gaufriert.
Die Träglage ist -mit einem Ablösemittel überzogen,
um das Abnehmen des zusammengesetzten Gebildes zu erleichtern, wenn dieüehandlung beendet ist. Im allgemeinen
wird ein Papier verwendet, dessen Oberfläche, die mit dem ?ilm aus thermoplastiachem Polyurethanharz überzogen werden
soll, mit einem Silikon behandelt worden ist. Die Traglage wird dann mit einer organischen Lösung eines thermoplastischen
Polyurethankunstharzes mit einer einzigen Komponente behandelt. Im besonderen wird dies© Lösung durch e.Ix
Polyesterurethan gebildet, das in einer Mischung aus organischen Lösungsmitteln gelöst ist, z.B. Tetrahydrofuran,
Methylethylketon, Methylisobutyketon und Dimethylformamid«
Wenn die Traglage mit dieser Lösung überzogen worden
ist, trocknet diese schnell und bildet auf ihr einen Film, und die auf diese Weise behandelte Lage wird einer Misch-Verteilermaschine
zugeführt, welche mit einer ausdehnbaren Urethanmischung beschickt wird. Diese Mischung wird in geeigneter
Weise auf die Fläche der Traglage ausgebreitet, welche mit dem Polyurethanfilm überzogen ist. Die Urethanmischung
ist durch eine Polyhydroxylmischung gebildet, z;B.
einem Polyäther oder einem Polyester, das ein Molekulargewicht
hat, das zwischen 1000 und 4000 liegt, welches bei
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einer Temperatur im Bereich zwischen 25 und 50 mit einer
Isocyanatmischung vermischt wird, sowie einem Blähmittel
und einem Katalysator, welcher die Herstellung und das Verfestigen des geblähten Produktes erleichtert, und einem
Stabilisierungsmittel für. das letztgenannte Produkt.
Die T^aglage , welche, wie oben ausgeführt ist, ausgebreitet
ist, wird in einem Ofen bei einer Temperatur zwischen 110 und 170° während ausreichender Zeit angeordnet,
um die Expansion und eine teilweise Vernetzung der Urethanmischung zu erzeugen·
Wie oben ausgeführt, wird das zusammengesetzte Gebilde,
das in der ersten Phase des Verfahrens gemäss der Erfindung
erhalten worden ist, an einem zweiten zusammen—
gesetzten Gebilde angehaftet, das getrennt vorbereitet
wird. Dieses zweite Gebilde wird dadurch vorbereitet, dass eine Schicht aus nicht verwebten Fäden oder Fasern,
insbesondere Polyamidfasern verwendet wird, die gegebenenfalls mit nicht mehr als 50$ Polyesterfasern vermischt sind,
und diese Schicht wird mit Latex aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk imprägniert, und dann wird eine ihrer Flächen
an einem Gestricke oder Gewirke aus Polyamidfasern vermittels einer polyurethanadhesiven Mischung angehaftet.
Die Verwendung eines Gestrickes aus Polyamidfasern, das gemäss der Erfindung vorgesehen ist, ist von besonderer
Bedeutung, da es eine hohe Flexibilität des fertigen Gegen-Standes
gewährleistet, ohne dass Oberflächenstreckmarkierungen
zufolge Verbiegungen auftreten, denen der Gegenstand
unterworfen wird.
Ausserde.m ist die Verwendung des Gestrickes oder Gewirkes aus Polyamidfasern ausserordentlieh vorteilhaft,
da durch zweckentsprechende Wahl der Grosse der Fasern
keine Spur eines Schusses des eingeführten Textilstoffes
an der Fläche des fertigen Gegenstandes festgestellt werden kann, selbst wenn er einem beträchtlichen mechanischen
Streckvorgang unterworfen wird. Der Textilstoff besteht
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ORIGINAL INSPECTSD
vorzugsweise aus einem Gestricke oder Gewirke, in welchem die einzelnen Polyamidfasern durch zehn Fäden gebildet
sind, deren jeder eine Zahl von 4 Deniers hat, so dass jede Faser bzw. jeder Faden eine Zahl entsprechend 40
Deniers hat.
Der Textilstoff wird an die Lage aus nicht verwebten
Fasern vermittels einer Bindemittelmischung angehaftet, die durch eine organische Lösung eines Urethan-Vorpolymers
in der Gegenwart eines Isocyanate gebildet ist. Das Vorpolymer wird durch eine Reaktion eines Polyesters,
das ein Molekulargewicht von etwa 2000 hat, mit einem Isocyanat, insbesondere 2,4 - oder 2,6 - Toluoldiisocyanat
vorbereitet, und zwar in solchem stöchiometrischem Verhältnis, dass das sich ergebende Vorpolymer wenigstens
2$ freier Isocyanatgruppen hat·
Die Schicht aus nicht verwebten Fasern und das Gestricke
oder Gewirke aus Polyamidfasern, die auf diese Weise doubliert sind, werden dann einer kontinuierlich
arbeitenden Vulkanisation- bzw. Polymerisationeeinrichtung zugeführt, um den in dem Latex vorhandenen Kautschuk
und das Polyurethan der Bindemittelmischung zu verfestigen und das zweite zusammengesetzte Gebilde zu erhalten·
Dieses Gebilde wird auf dem vorher vorbereiteten zusammengesetzten Gebilde in solcher Weise angeordnet, dass
seine Fläche, die durch das Gestricke oder Gewirke gebildet ist, mit der Fläche in Berührung gelangt, welche durch
die geblähte und teilweise vernetzte Urethanmiechung des
ersten Gebildes gebildet ist. Sohliesalich wird das fertige Gebilde in einem Ofen bei einer Temperatur in einem
Bereich zwischen 110 und 170° während einer Zeitdauer behandelt, die ausreicht, um die Vernetzung der geblähten
Urethanmischung zu beenden· In dieser Phase sind die beiden
Gebilde aneinandergeheftet, so dass nach der Behandlung
ein zusammengesetzter Gegenstand erhalten ist» wobei die beiden Komponenten-Schichten vollkommen miteinander
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verbunden sind·
Nachdem das zusammengesetzte üebilde aus dem Ofen
herausgenommen worden ist, wird die Traglage abgenommen, so dass diejenige i'läche, welche mit ihr in Berührung
standι sich als Aussenflache des lederartigen Materials
ergibt. Diese Fläche hat ein attraktives Aussehen» und
der Gegenstand besitzt die Eigenschaften hinsichtlich der Weichheit, der Schmiegsamkeit, der Zähigkeit, des
Widerstandes gegen Scherbeanspruchung und des Widerstandes bei wiederholten Verbiegungen, die denen von Leder
gleich sind. Weiterhin ist das Gebilde gegen Wasserdampf
durchlässig, und in allgemeinen Ausdrücken liegt seine
Permeabilität für Wasserdampf nach DIN 53333 in der örössenordnung von 200 g/1000 m / 24 Std.
Die besonderen Eigenschaften dieses Materials ermöglichen daher eine vorteilhafte Anwendung dieses Materials
für die Herstellung von Oberleder, Handschuhen o. dgl.
Die Erfindung ist nicht auf die vorbeschriebenen AusführungsbeispieIe beschränkt und enthält alle Ausführung
sformen, welche sich aus dem oben angegebenen Erfindungsprinzip
ableiten lassen.
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Claims (9)
- ■- 7 -Patenanaprüche. IJ Verfahren zur Herstellung von lederartigem Material, bei welchem zwei getrennte zusammengesetzte Gebilde vorbereitet werden, und das erste Gebilde durch folgende Stufen erhalten wird: Aufbringen einer blähbaren ürethanmischung auf einer Fläche einer Traglage, die vorher mit einem Film aus thermoplastischem Polyurethanharz tiberzogen ist, die auf diese Weise behandelte Schicht mit der Urethanmiscnung wird in einem Ofen bei einer Temperatur im Bereich von und 170° während einer Zeitdauer behandelt, die notwendig ist, um das Blähen und eine teilweise Vernetzung der Urethanmischung zu erhalten, und das zweite zusammengesetzte Gebilde durch folgende Stufen erhalten wird* Imprägnieren einer Schicht aus nicht verwebten Fasern mit Latex aus natürlichem oder künstlichem Kautschuk, Anhaften dieser öchicht oder Lage an ein Gestricke oder Gewirke aus Polyamidfäden vermittels einer Polyurethanbindemittelmischung, das erhaltene Gebilde durch eine kontinuierlich arbeitende Vulkanisier- bzw. Polym©ri^ati&iiS,seinrichtung während einer Zeitdauer durchgeführt wird, welche notwendig ist^ um das Verfestigen des Kautschuke und die Bildung von Polyurethan zu erhalten, das auf diese Weise erhaltene zusammengesetzte Gebilde an das erste zusammengesetzte Gebilde in solcher Weise angehaftet wird, dass seine, durch das Gestricke oder Gewirke gebildete Fläche sich mit derjenigen Fläche in Berührung befindet, welche durch die geblähte und teilweise vernetzte Urethanmischung gebildet ist, und das sich ergebende Gebilde durch einen Ofen bei einer Temperatur zwischen 110 und 170° während einer Zeit hindurchgeführt wird, welche notwendig ist, um die Vernetzung der geblähten Urethanmischung zu vervollständigen, und der sich ergebende zusammengesetzte Gegenstand schliesslich von der Tragschicht abgenommen wird.909886/167 0
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Tragschicht eine Papierschicht verwendet wird, die an derjenigen Fläche mit einem Ahlösemittel behandelt ist, welche mit dem Film aus thermoplastischem Polyurethanharz überzogen werden soll.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der Papierschicht, die mit dem Film aus Polyurethanharz überzogen werden soll, gaufriert wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 Oder .2, dadurch gekennzeichnet, dass der Film aus thermoplastischem Harzψ durch eine organische Lösung von thermoplastischem Polyurethanharz gebildet wird, mit welcher die Schicht behandelt wird.
- 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass als blähbare Urethanmischung, welche auf die Tragschicht aufgebracht wird, eine Mischung aus einer Polyhydroxylmischung, welche ein Molekulargewicht zwischen 1000 und 4000 hat, eine Isocyanatverbindung, ein Blähmittel, ein Katalysator und ein Stabilisierungs-. mittel für das geblähte Erzeugnis verwendet wird.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Schicht aus nicht verwebten Fasern eine solche. aus Polyamidfasern verwendet wird, die gegebenenfalls " mit nicht mehr als 50% Polyesterfasern vermischt ist.
- 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als bestricke aus Polyamidfasern ein solches verwendet wird, das aus Fasern besteht, die durch zehn Fäden gebildet sind, deren jeder eine Zählung entsprechend 4 Deniers hat.
- 8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass als Polyurethan-Bindemittelmischung, vermittels welcher das Gestricke oder GewÜce an der Schicht aus nicht verwebten Fasern bzw. Fäden angehaftet wird, eine solche verwendet wird, die aus einer909886/1670organischen Lösung von Urethan-Vorpolymer in gegenwart e iner Ieocyanatmis chung be steht, wöbe i das YorpqlymeT durch eine Reaktion eines Polyesters^;.;däaι ein: Molekulargewicht von etwa 2000 hat mit einem Überschuss einer Ieocyanatmiachung gebildet wird.
- 9. Lederartigea Material, das nach einem der Verfahren der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt ist.909886/1670INSPECTED
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