DE1938471C3 - Vorrichtung zur Rückgewinnung von Metall - Google Patents
Vorrichtung zur Rückgewinnung von MetallInfo
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Description
65
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Rückgewinnung von Metall, z. B. Silber oder Gold aus einer
Lösung, z. B. einer silberhaltigen fotografischen Behandlungsflüssigkeit,
mittels einer von der Lösung durchströmten Metalleinlage, ζ. B. aus Zink oder Eisen,
das in der elektrischen Spannungsreihe höher als das zurückzugewinnende Metall steht, wobei die Metalleinlage,
gegebenenfalls in mehreren Windungen, ein in einen Behälter einsetzbares Rohr, das einen im
wesentlichen senkrechten zentralen mit einer Einlaßöffnung in Verbindung stehenden und zu einem unter der
Metalleinlage liegenden Bodenteil führenden Durchlauf die Lösung bildet, umgibt, und die Lösung in dem
Behälter aus dem unteren Bodenteil durch die Metalleinlage nach oben steigt und den Behälter an
einem über der Metalleinlage angeordneten Auslaß verläßt Die edelmetallhaltige Lösung ist sauer und
greift in der Vorrichtung nach dem älteren Vorschlag (DT-PS 15 33 072) die Metalleinlage beim Durchströmen
scharf an, so daß sie bald funktionsunfähig wird, insbesondere wenn sie, wie Stahlwolle oder dergleichen,
der Lösung eine verhältnismäßig große Oberfläche darbietet. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Funktionsfähigkeit der Vorrichtung zu unterstützen und ihre Lebensdauer zu verlängern. Erfindungsgemäß wird
das dadurch erreicht, daß in den Behälter in dem Strömungsweg der Lösung zwischen Einlaßöffnung und
Metalleinlage eine Schüttung aus neutralisierendem Material, z. B. Kalkspat, Kalkstein, Magnesit, Dolomit
oder dergl. vorgesehen ist Beim Durchströmen der Schüttung wird die freie Säure in der Lösung
neutralisiert, und die neutralisierte Lösung greift die Metalleinlage beim Durchtransport der Edelmetallpartikel
nicht mehr an und die Anlagerung der Metallpartikel an die Metalleinlage geht störungsfrei vor sich, bis
die Kapazität der Vorrichtung erschöpft ist. Alsdann wird die Vorrichtung zur Rückgewinnung der Edelmetalle
an eine zentrale Stelle gebracht.
Die Schüttung kann auf einem Rost gehalten sein, der mit Stützen in dem Bodenteil steht und ein Rohrstück
aufweist, welches den Durchlauf mit dem Bodenteil verbindet. Die übrigen Teile der Vorrichtung, die mit der
Lösung in Berührung kommen, können aus einem reaktionsbeständigen Werkstoff, z.B. Kunststoff, vorzugsweise
Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid bestehen.
Zweckmäßig ist auf den Behälter ein abnehmbarer Vorratsbehälter aufgesetzt, von welchem aus die
Lösung in den Durchlauf strömt. Die Metalleinlage ist zweckmäßigerweise in Form von einem oder mehreren
dünnen Bändern auf das bzw. die den Durchlauf bildende Rohr bzw. bildenden Rohre gewickelt, und die
Wicklung hat jeweils einen Außendurchmesser, so daß sie stramm in den Behälter paßt. Auch kann die
Metalleinlage durch Abstandsscheiben unterteilt sein, die mittels Strömungsöffnungen den Strömungsweg der
Lösung durch die Metalleinlage verlängern. Der Behälter kann einen abnehmbaren Deckel haben,
welcher mit einer Mittelöffnung an einen Einlaß des Durchlaufs anschließt.
Bei der Durchführung des Verfahrens ist es möglich, die Lösung durch ein oder mehrere in Serie geschaltete
Vorrichtungen hindurchzuführen. Vorrichtungen, die zur Aufarbeitung der ausgeschiedenen Edelmetalle
bereit sind, können aus der Schaltung herausgenommen werden, ohne daß der Ablauf des Ausscheidungsverfahrens
unterbrochen wird.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Außenansicht,
F i g. 2 ein Längsschnitt durch F i g. 1,
F i g. 3 die Ansicht einer Einzelheit,
F i g. 4 und 5 andere Einzelteile von oben gesehen und F i g. 6 eine Ansicht eines weiteren Einzelteils.
Auf den Behälterteil 1 ist ein Vorratsbehälter 2 aufgesetzt Der zylindrische Behälterteil 1 hat etwa
F i g. 3 die Ansicht einer Einzelheit,
F i g. 4 und 5 andere Einzelteile von oben gesehen und F i g. 6 eine Ansicht eines weiteren Einzelteils.
Auf den Behälterteil 1 ist ein Vorratsbehälter 2 aufgesetzt Der zylindrische Behälterteil 1 hat etwa
15 cm Durchmesser und 30 cm Höhe und besteht aus Polyvinylchlorid oder Polyäthylen. Auf dem zylindrischen
Behälterteil 6 ist ein lösbarer Deckel 3 mit einer Mittelöffn'jng stramm aufgepaßt, durch die als Einlaß
die Lösungen hindurchströmen, die in der Einheit behandelt werden sollen. Ein Auslaß 4 für fertig
behandelte Lösungen, die als Abfall abströmen, ist als rechtwinklig gebogenes Rohr ausgebildet, das in einem
oberen Bereich an der Zylinderwand 5 befestigt ist und an eine öffnung in der zylindrischen Wand des
Behälterteils 6 angeschlossen ist
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung enthält der Behälter 1 als Metall, das beim Ausscheiden des Silbers
aus einer Lösung reagieren soll, ein Eisenband 7, das auf eine Plastikröhre 8 so aufgewickelt ist (F i g. 2 und 3) daß
es stramm in den Behälter 6 hineinpaßt
Die Plastikröhrchen 8, auf die das Eisenband eng
aufgewickelt ist, passen beim Einbau in den Behälter so aufeinander, daß ein mittlerer Durchlauf 9 für die
ankommende Flüssigkeit entsteht, der sie zum Boden des Behälters weiterleitet. Falls dies notwendig wird,
kann man ein dünneres Rohr in den Durchlauf 9 hineinstecken, um die Plastikröhrchen 8 axial in
Richtung hintereinander zu halten.
Das Bodenende des Behälterteils ist auf einen kleineren zylindrischen Teil 10 abgesetzt, der etwa
25 mm tief ist und 14 cm Innendurchmesser hat (F i g. 1 und 2). Dieser Boden 10 reicht für das Absetzen des
Edelmetalles in Schlammform aus und ist geräumig genug, um die ankommende Lösung in Richtung
aufwärts gleichförmig über den gesamten Bereich der Windungen de;- Eisenwicklungen 7 zu verteilen.
Ein Rost 15 besteht aus einer perforierten kreisförmigen Scheibe 16 mit einer Anzahl Stüizen 17, die auf der
einen Seite angesetzt sind und mit einem Rohrstück 18, das in einer Mittelbohrung gehalten ist und nach der
anderen Seite hinausragt. Die Scheibe 16 hat dort, wo das Rohrstück 18 sitzt, eine Mittelöffnung.
Körner 20 von Kalkspat, Kaistein, Magnesit oder Dolomit liegen auf der perforierten Kunststoffscheibe
16 des Rostes 15 etwa 19 mm hoch.
Drei Wicklungen von feinem Eisenband 7 sind in den Behälter 1 eingepreßt und ein Kunststoffrohr 21
verbindet das Kunststoffröhrchen 8 der oberen Eisenbandwicklung mit der öffnung des Deckels 3.
Die soeben beschriebene Konstruktion füllt den Zylinderkörper 1 der Einheit
Zur Verbesserung der Berührung der Lösungen mit den feinen Eisenbandwicklungen 7 kann man Abstandsscheiben
25 und 30 (Fig.4 und 5) zwischen djn
Wicklungen 7 verwenden. Sie haben einen solchen Durchmesser, daß sie außen eng an der Innenfläche des
Zylinderkörpers 6 anliegen.
In Fig.4 sieht man, daß die Abstandsscheibe 25 eine
weite Öffnung 26 hat, in die das Röhrchen 8 der Wicklung 7 paßt und daß im Bereich der weiten öffnung
26 eine Anzahl engerer Öffnungen 27 mit Abstand voneinander angeordnet sind.
Die Abstandsscheibe 30 in F i g. 5 hat eine weite öffnung 31 zum Aufnehmen des Röhrchens 8 der
Wicklung 7 und hat nahe dem Umfang eine Anzahl enger öffnungen 32.
Setzt man die Abstandsscheibe 25 zwischen die obere Wicklung und die zweite Wicklung und die Abstandsscheibe
30 zwischen die zweite Wicklung und die untere Wicklung und eine Abstandsscheibe 30 darüber in
Berührung mit der oberen Wicklung, dann wird die durchlaufende Lösung so gelenkt, daß sie den weitesten
Weg durch die Eisenbandwicklungen zurücklegen muß.
Es hat sich herausgestellt, daß man eine bessere Rückgewinnung von Silber aus Oxydier- oder Bleichlösungen,
die einen sauren pH-Wert haben, erhält wenn man als Neutralisator Kalkspat, Kalziumhydroxyd,
Magnesit oder dergleichen verwendet (beispielsweise Lösungen fallen an bei Umkehrprozessen oder bei
direkt positiven Prozessen für die Herstellung von Positivfilmen). Ferner hat sich herausgestellt daß bei
der Verarbeitung von großen Lösungsmengen in der Vorrichtung, so wie sie bei Chargenbetrieb anfallen, der
Vorratsbehälter 2 eine gleichmäßige Strömungsgeschwindigkeit durch die Vorrichtung bewirkt, bei der die
Rückgewinnung einen optimalen Wert hat.
Will man den Verlust von Edelmetall vermeiden, der dadurch entsteht daß eine Vorrichtung verbraucht ist,
dann kann man zwei Einheiten in Serie schalten.
Eine einfache Prüfmethode dafür, ob Silber oder Gold in der Lösung ist die aus der Vorrichtung abläuft,
besteht darin, daß man ein Stück Kupfer oder Zink in die Strömung eintaucht. Wenn Edelmetall vorhanden ist,
zeigt sich bald ein Niederschlag des Metalles. Natürlich kann man auch genauere Prüfungen vornehmen.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kann auch in anderen Dimensionen ausgeführt werden als in denen,
die oben beschrieben sind.
Wählt man eine Einheit nach diesen Angaben, dann kann man damit 1,5—2,5 kg Silber oder 2,7 —4,2 kg Gold
zurückgewinnen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Rückgewinnung von Metall, z. B. Silber oder Gold, aus einer Lösung, z. B. einer
silberhaltigen fotografischen Behandlungsflüssigkeit, mittels einer von der Lösung durchströmten
Metalleinlage, ζ. B. aus Zink oder Eisen, das in der elektrischen Spannungsreihe höher als das zurückzugewinnende
Metall steht, wobei z. B. die Metalleinlage, gegebenenfalls in mehreren Windungen, ein
in einen Behälter einsetzbares Rohr, das einen im wesentlichen senkrechten zentralen mit einer
Einlaßöffnung in Verbindung stehenden und zu einem unter der Metalleinlage liegenden Bodenteil
führenden Durchlauf für die Lösung bildet, umgibt und die Lösung in dem Behälter aus dem unteren
Bodenteil durch die Metalleinlage nach oben steigt und den Behälter an einem über der Metalleinlage
angeordneten Auslaß verläßt, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Behälter (1) in dem
Strömungsweg der Lösung zwischen Einlaßöffnung und Metalleinlage (7) eine Schüttung (20) aus
neutralisierendem Material, z. B. Kalkspat, Kalkstein, Magnesit, Dolomit oder dergU vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schüttung (20) auf einem Rost (15)
gehalten ist, der mit Stützen (17) in dem Bodenteil (10) steht und ein Rohrstück (18) aufweist, welches
den Durchlauf (9) mit dem Bodenteil (10) verbindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Behälter (1) ein
abnehmbarer Vorratsbehälter (2) aufgesetzt ist, von welchem aus die Lösung in den Durchlauf (9) strömt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalleinlage (7) in
Form von einem oder mehreren dünnen Bändern auf das bzw. die den Durchlauf (9) bildende Rohr (8) bzw.
bildenden Rohre (8) gewickelt ist und die Wicklung jeweils einen Außendurchmesser hat, daß sie stramm
in den Behälter (1) paßt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Metalleinlage (7)
durch Abstandsscheiben (25, 30) unterteilt ist, die mittels Strömungsöffnungen (27,32) den Strömungsweg der Lösung durch die Metalleinlage (7)
verlängern.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (1) einen
abnehmbaren Deckel (3) hat, welcher mit einer Mittelöffnung an einen Einlaß (21) des Durchlaufs (9) so
anschließt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile, die mit der
Lösung in Berührung kommen, aus einem reaktionsbeständigen Werkstoff, z. B. Kunststoff, vorzugsweise
Polyäthylen, Polypropylen oder Polyvinylchlorid, bestehen.
8. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lösung durch ein oder mehrere in Serie geschaltete Vorrichtungen hindurchgeführt
wird.
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