DE1938384A1 - Verfahren zur Verringerung der sauren,Chlor enthaltenden Verunreinigungen von Methylen-Diphenyl-Diisocyanat - Google Patents
Verfahren zur Verringerung der sauren,Chlor enthaltenden Verunreinigungen von Methylen-Diphenyl-DiisocyanatInfo
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Description
Methylen-Diphenyl-Diisooyanat oder einfach Diisooyanat,
wie es nachfolgend bezeichnet wird, bezieht sioh sowohl auf 2,4'- und 4,4I-Methylen-Dipbeayl-Diisoeyanat als auch
deren Gemische.
Die gewerbliche Herstellung dieses Materials wird im
allgemeinen durch die Kondensation von Anilin mit Porealdehyd bewirkt, woran sich eine Phosgenierung des entstandenen
Polyamine ansohlieSt, so daß eioh Polyraethylen-Polypbenylen-Polyisooyanat
bildet. Sas PolyisooyanatgeaisGh
enthält eine beträchtliche Menge von Mettaylen-Diphemyl-Diisooyanat
und die Abtrennung des Diisocyanate aus den Polyisocyanat wird durob Destillation vorgenommen. Methylen-
WR/K
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Diphenyl-Diisooyanat kann auch direkt durch Phosgenierung
des entsprechenden Diamine erhalten werden· Unabhängig von der Art, naoh der Diisocyanat hergestellt wird, erhält man
duroh die Phosgenierung ein rohes Diisocyanat, welches für viele Anwendungszwecke ungeeignet ist· Die häufigsten
Verunreinigungen in dem Diisocyanat sind chlorhaltige Verbindungen, welche das Resultat der Phosgen! e rung darstellen und haben sauren Charakter. Die chlorhaltigen Verunreinigungen sind in der lage, mit den aktiven, wasserstoffhaltigen Verbindungen zu reagieren und freies HCl zu bilden.
Diese Aktivität gibt dem Diisocyanat unerwünschte chemische und physikalische Eigenschaften. Die Entfernung dieser sauren Verunreinigungen duroh fraktionierte Destillation ist
nur zum Teil möglich und man muß zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Verunreinigungen auf ein tolerierbares
MaS herabzusetzen·
Metalle, wie beispielsweise Slsen, Kupfer oder Zink,
oder metallische Salze, wie beispielsweise Eisenoxid, sind zur Entfernung dieser sauren Verunreinigungen verwandt worden· Reinigungsverfahren, die indessen Metalle oder Metallsalze verwenden, verlangen, die Anwendung von Wärme und
dann die Abtrennung oder Isolierung der Metallsalze, die sioh durch die Reaktion zwischen der sauren Verunreinigung
und dem Metall gebildet haben· Obgleich man naoh diesem Verfahren die sauren Verunreinigungen entfernen kann, kann
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man durch die Erwärmung ei»ne Verringerung der Polymerisation
des Diisocyanate hervorrufen, wodurch sich weitere unerwünschte chemische und physikalische Eigenschaften ergeben,
beispielsweise hinsichtlich der Reaktionsfreudigkeit
und/oder der Sedimentbildung. Es treten auch Ausbeuteverringerungen
und apparative Schwierigkeiten auf, sowie Pro bleme bei der Verarbeitung, alles Faktoren, die ernsthaft
berücksichtigt werden müssen.
Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, dem rohen Diisocyanat Wasser zuzufügen, um eine Hydrolyse der sauren
Verunreinigungen zu erreichen. Dieses Verfahren macht die Entfernung des gebildeten HCl1s notwendig und die Abführung
des überschüssigen Wassers, wozu die Masse erwärmt werden muß, wie bereits oben erwähnt, wodurch sich wiederum diese
unerwünschten Nebeneffekte einstellen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können die ohlorhaltigen sauren Verunreinigungen des rohen Diisocyanate leicht
und wirtschaftlich entfernt werden, ohne daß das rohe Diisocyanat auf Temperaturen erw&rmt wird, bei denen unerwünschte
Seitenredrtionen, beispielsweise eine Verringerung des
Polymerisationsgrades,vor sich gehen können.
Erfindungsgemäß wird das rohe Diisocyanat einem Kristallisationsverfahren unterworfen. Die sauren Verunreinigungen
verbleiben in der Mutterlauge und frisches, geschmolzenes, verunreinigtes Diisocyanat kann der Mutterlauge
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zugesetzt werden. Auf diese Weise kann die Wirtschaftlichkeit und die Ausbeute des Verfahrens beträchtlich gesteigert
werden. Diisocyanat, welches nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellt wird, besitzt einen Reinheitsgrad, der oberhalb 99 # liegt, und die sauren Verunreinigungen
liegen unterhalb 0,001 #. Diese hohe Reinheit macht das Diisooyanat
für die Herstellung farbloser Polyurethane, die man für viele Anwendungszwecke, beispielsweise für Schichtstoff
herstellungen, Überzüge und Schäume benötigt, besonders geeignet.
Verunreinigtes Methylen-Diphenyl-Diisocyanat, welches
für die vorliegende Erfindung besonders interessant ist, kann nach verschiedenen Methoden hergestellt werden, beispielsweise
durch Phosgenierung von Polyaminen, welche man durch die Kondensation von Anilin mit Formaldehyd erhält.
Aus diese Weise erhält man ein Gemisch von Polyisocyanaten. Das Gemisch enthält eine beträchtliche Menge Methylen-Diphenyl-Diisocyanat,
und verunreinigtes Methylen-Diphenyl-Diisocyanat kann man durch fraktionierte Destillation abtrennen.
Es ist auch möglich, rohes Methylen-Dephenyl-Diisocyanat
direkt zu erhalten, und zwar dadurch, daß man Anilin und Formaldehyd in Gegenwart einer Lewis-Säure unter
bestimmten Bedingungen zur Reaktion bringt, woran sich eine Phosgenierung anschließt.
Methylen-Diphenyl-Diisocyanat, welches entweder aus
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einem Polyisocyanat herausdestilliert ist oder durch Phosgenierung
des entsprechenden Diamine erhalten wurde, enthält Verunreinigungen, die als Ergebnis von Nebenreaktionen,
welche während der Phosgenierung auftreten, entstehen. Eine dieser Nebenreaktionen scheint für die Bildung saurer
Verunreinigungen, welche hydrolysierbare Chloratome enthalten, verantwortlich zu sein. Die Nebenreaktion, die während
der Phosgenierung auftritt, scheint das nachfolgende Schema zu haben:
COCt.
\/rm
Unabhängig von dem wahren Verlauf der Reaktion, die sich bei dieser Nebenreaktion abspielt, bewirkt die Hydrolyse
von Chloratomen in dem rohen Diisocyanatgemiscb die Bildung von Chlorwasserstoff und scheint auch die Bindung
der Phenylengruppen zu verschieben, so daß sich eine sogenannte nChinoidn-Struktur ergibt. Diese Chinoid-Struktur
kann ein Grund für die Sarbbildung in dem rohen Diisooyanat
sein. Wie dem auch immer sei, solange nicht die chlorhaltigen, sauren Verunreinigungen aus dem Diisooyanat entfernt
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sind, hat das Produkt unerwünschte chemische und physikalische Eigenschaften. Die sauren Verunreinigungen mit dem
hydrolysierbaren Chlor reagieren z.B. mit aktiven, wasserstoffhaltigen
Verbindungen, die bei der Herstellung des Polyurethans
verwandt werden, und verringern somit die Reaktionsfähigkeit des Diisocyanate. Dieselben Verunreinigungen
bewirken auch eine unerwünschte Gelb-Braun-Färbung des Polyurethans.
!Freier Chlorwasserstoff, der sich in dem Urethanreaktionsgemiscb
aus diesen Verunreinigungen entwickelt, beeinflußt die Polyurethanbildung ungünstig. Es ist daher
von größter Bedeutung, diese chlorhaltigen Verunreinigungen auf tolerierbare Grenzen zu verringern, wenn eine geregelte
Polyurethanbildung gewünscht wird und farbloses Polyurethan verlangt wird.
Methylen-Dipbenyl-Diisocyanat, welches man entweder durch
Phosgen i erung des Polyisocyanate und anschließender fraktionierter
Destillation erhält oder durch Phosgen i e rung des entsprechenden Diamine, enthält im allgemeinen saure
Verunreinigungen mit bydrolysierbarem Chlor, in einer Menge von 0,02 - 0,5 £. Die Destillation des rohen Diisocyanate
verringert den Gehalt an bydrolysierbarem Cblor auf etwa
0,01 i». Der Rest an hydrolysierbarem Cblor reicht immer
noch aus, dem Diisocyanat die oben erwähnten unerwünschten
Eigenschaften zu geben und für die Verwendung zur Herstellung
farblosen Polyurethans uageeigaet zu machen.
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Gemäß der vorliegendem Erfindung wird geschmolzenes,
verunreinigtes Diisocyanat in ein Kristallisationssystem eingeführt. Das rohe geschmolzene Produkt kann man direkt
aus dem Verfahren erhalten, nach welchem es hergestellt wird. Falls das Produkt erstarrt ist, kann es in den
schmelzflüssigen Zustand durch vorsichtiges Erwärmen z.B. auf etwa 45 - 50° C gebracht werden. Das geschmolzene Produkt
wird dann auf eine Temperatur von etwa 45° C mit einer bestimmten Abkühlgeschwindigkeit abgekühlt. Unterhalb etwa
45° C wird die Abkühlung des verunreinigten, geschmolzenen Diisocyanate jedoch so gesteuert, daß eine plötzliche Abkühlung
unterhalb des Kristallisations- oder Erstarrungspunktes des Diisocyanatdruckes verhindert wird. Vorzugsweise
wird die Abkühlung unter etwa 45° C auf den Erstarrungs- oder Kristallisationspunkt in einer ziemlich langsamen und
überwachten Geschwindigkeit vorgenommen. Das kann man beispielsweise
dadurch erreichen, daß die Flüssigkeit, die man bei der Kristallisationstemperatur des Diisocyanate erhält,
durch eine Kühlschlange, die das Kristallisationsgefäß umgibt, zurückleitet oder die innerhalb des geschmolzenen,
verunreinigten Diisocyanate liegt. Es ist auch möglich, ein inertes Gas, beispielsweise Stickstoff, zu verwenden,
um diese langsam gesteuerte Abkühlung dieses geschmolzenen Diisocyanate zu bewerkstelligen.
Wenn einmal der Kristallisationstemperaturbereich
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erreicht ist, beginnt die Erstarrung des reinen Methylen-Diphenyl-Diisocyanats.
Die Kristallisation kann solange fortschreiten, bis ein Gleichgewicht zwischen der festen ;
und flüssigen Phase eingetreten ist. Das reine kristalline/ Produkt kann aus der Mutterlauge vor oder nach Einstellung
des Gleichgewichtes entfernt werden. In jedem Pail hält die Mutterlauge erhebliche Mengen, wenn nicht alle sauren Verunreinigungen
zurück. Die Kristallisation kann mit herkömmlichen Mitteln, beispielsweise einem Rübrbehälter, durchgeführt
werden, in welchen das geschmolzene, unreine Material kontinuierlich eingeleitet wird und der sich einstellende Brei, welcher das reine kristalline Produkt enthält,
entfernt und in eine Trennvorrichtung, beispielsweise eine Zentrifuge, eingeleitet wird. Die Mutterlauge, die man aus
dem Trennvorgang erhält, wird vorzugsweise wieder dem geschmolzenen,
unreinen Diisocyanat zugeführt oder in den Kristallisationsbehälter gegeben, bis im wesentlichen eine
Sättigung mit sauren Verunreinigungen erreicht ist.
Es ist auch möglich, das kristalline Material kontinuierlich
zu entfernen, ohne daß ein Trennvorgang eingefügt wird. Das kann man z.B. durch die Verwendung einer gekühlten,
rotierenden Trommel erreichen, welche in dem Kristallisationsbehälter liegt. Die Trommel wird auf der Erstarrungs-
oder Kristallisationstemperatur des Diisocyanate gebalten und mit einer bestimmten Geschwindigkeit rotiert.
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Die langsam rotierende Trommel wird auf ihrer Oberfläche die reinen Kristalle aufnehmen, die dann durch eine Abstreifvorrichtung,
die mit einem Transportband verbunden ist, entfernt werden. Solche oder ähnliche Verfahren können
entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich arbeiten.
Palis das verunreinigte Diisocyanat vor der Reinigung
gelagert wird, sollte ein lagerbehälter verwandt werden, in welchem das verunreinigte Diisocyanat in geschmolzenem
Zustand gehalten wird, sonst sind Schmelzvorricbtungen erforderlich,
mit denen das erstarrte, verunreinigte Diisocyanat zur gegebenen Zeit geschmolzen werden muß.
Zusätzlich zu den sauren Verunreinigungen entsteht durch die Kondensation von Anilin mit Formaldehyd und anschließender
Phosgen^i_e_rung das Polyamin, aber auch ein
unerwünschtes Nebenprodukt, welches im allgemeinen als "Dimer" bezeichnet wird. Eine Konzentration von Dimer kann
als Dimerindex zum Ausdruck gebracht werden, der weiter unten
definiert ist. Das Dimer bildet sich durch die Kopplung zweier Moleküle des Methylen-Diamins oder Methylen-Dipbenyfc-Diisocyanats
und scheint die folgende zyklische Struktur zu haben:
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Dieses Dimer, das eine TJretidin-Dion-Struktur bat, kann sieb auch beim Stehen in dem Methylen-Dipbenyl-Diisocyanat
bilden. Seine Anwesenheit, insbesondere in Konzentration Über dem Dimerindex 1, kann eine Sedimentbildung bei
Temperaturen hervorrufen, die oberhalb des Erstarrungspunktes des reinen Methylen-Diphenyl-Diisoeyanats liegen und
kann eine Kristallisation des reinen Diisocyanate verzögern. Dimerkonzentrationenoberbalb des Dimerindex 0,6 können
die Reinheit des kristallinen Diisocyanate nachteilig beeinflussen. Aus diesem Grund ist es vorzuziehen, den Dimergehalt
des rohen Diisocyanate vor der Reinigung desselben, z.3. durch Destillation, zu entfernen. Wenn der Dimergehalt
des rohen Diisocyanate entfernt ist oder auf weniger als den Dimerindex 0,6 verringert ist, kann das erfindungsge mäße
Verfahren mit ausgezeichneten Ergebnissen angewandt werden.
Wenn Methylen-Diphenyl-Diisocyanat hergestellt wird, entweder durch Destillation des polymeren Diisocyanate oder
durch direkte Phosgenierung des Diamine, enthält es im
allgemeinen ein Gemisch von Isomeren, wobei Si« p,pf-Isomerbildung
dominiert, d.h. wenigstens 50 ßew.-£ des
Diisocyanate ausmacht, während der Rest der ο,ρ·-Struktur
angehört.
Es wurde gefunden, daß das ο, ρ »-Isomer des Diisocyanate die Erstarrungstemperatur des reinen Diisocyanate beeln-
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flußt. Die Beziehung zwischen dem ο,ρ'-Isomergehalt und der
Erstarrungstemperatur ist aus der beigefügten grafischen Darstellung zu entnehmen. Wenn der ο,ρ·-Isomergehalt des
Diisocyanate zwischen 0-0,5 Gew.-# liegt, liegt die Erstarrungstemperatur
zwischen etwa 36 - 39° C. In dem Maße, wie der Gehalt an ο,ρ'-Isonier zunimmt, nimmt die Erstarrungstemperatur
ab und bei 50 Gew*$ ο,ρ'-Isomer liegt die
Erstarrungstemperatur unter etwa 10° C. Um die richtige
Schmelztemperatur festzustellen, die zur Reindarstellung rohen Diisocyanate notwendig ist, ist es vorteilhaft, analytisch
-vorher den ο, ρ '-Isomergehalt des verunreinigten
Diisocyanate festzustellen.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch vorteilhaft zur Verringerung des ο,ρ'-Isomergehaltes des rohen Diisocyanats
verwandt werden. Beträgt der o,p'-Isomergehalt des rohen Diisocyanats nicht mehr als etwa 13 Gew.-^, dann verringert
sich durch das Reinigungsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung dieser Isomergehalt auf weniger als
1 $>, Ο,ρ1-Isomergehalte, die 13 $>
übersteigen und 50 Gew.-^ erreichen, werden in entsprechender Weise auch durch das
erfindungsgemäße Verfahren verringert. liegt der o,p'-Isomergehalt
zwischen etwa 14 - 49 $» kann das Reinigungsverfahren
durch Kristallisationsschmelzen in Stufen abgewickelt werden, so daß in jeder Stufe der ο,ρ'-Isomergehalt
verringert wird und falls gewünscht, in der letzten Stufe unter 1 Gew.-$ gebracht wird·
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Das entstandene Diisocyanat ist besonders anwendbar,
wo eine regelbare Aktivität des Diisocyanate verlangt wird. Die Verringerung des ο,ρ'-Isomergehaltes im reinen Diisocyanat
liegt innerhalb des erfindungsgemäSen Reinigungsverfahrens und es kann zusammen mit der Beseitigung der sauren
Verunreinigungen vorgenommen werden.
Zur Verdeutlichung wird nun die Erfindung an einigen Beispielen näher erläutert.
Beipiel 1
2.000 g verunreinigtes Methylen-Diphenyl-Diisocyänat mit 0,026 Gew.-# hydrolysierbarem Chlor und einem Dimerindex
von 0,9 wurde im Vakuum destilliert. Das Diisooyanatdestillat hatte einen hydrolysierbaren Chlorgehalt von
0,015 Gew.-#, einen Diraerindex von 0,65 und einen o,p'-Isomergehalt
von 2,1 Gew.-$. Das Diisocyanat wurde vorsichtig
auf etwa 50° C erwärmt, um das kristallisierte Destillat zu schmelzen und dann unter einer Stickstoffschicht auf ungefähr
38° C abgekühlt, bei welcher Temperatur das reine Diisocyanat zu kristallisieren begann. Die Temperatur wurde
für etwa 90 Minuten auf 37 - 38° C gehalten, worauf der
Brei zentrifugiert wurde. Das kristalline Diisocyanat wurde analysiert. Die Ausbeute, bezogen auf das Destillat, betrug
60 #, die Kristalle enthielten 0,0003 Gew.-$ hydrolysierbares
Chlor, 0,7 Gew.-# οrp·-Diisocyanat und zeigten einen
Dimerindex von 0,53* Das reine Diisocyanat wurde einem
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Farbversuch unterzogen, indem man aus dem Diisocyanat und
einem Polyol ein Polymer herstellte· Das hergestellte polymere Produkt war farblos und wasserklar und maß 1 auf der
Gardner-Skala.
Die Mutterlauge aus der ersten Kristallisation wurde mit einer frischen Menge verunreinigten Diisocyanate verunreinigt
und einem Reinigungsverfahren, wie oben beschrieben, unterzogen. Dieses umwälzen der Mutterlauge wurde achtmal
wiederholt, bis der ο, ρ'-Isomergehalt auf 6,4 Gew.-# in der
Mutterlauge anstieg. Der Anstieg des ο,ρ1-Isomergehaltes
in der Mutterlauge erhöhte den ο,ρ1-Gehalt in dem reinen
Diisocyanatkristall nicht, die nach jedem Zyklus analysiert
wurden und einen ο,ρ'-Isomergehalt von 0,7 Gew.-% zeigten.
Polymethylen-Polypbenylen-Polyisocyanat mit 58 Gew. -fl>
Methylen-Diphenyl-Diisocyanat wurde einer fraktionierten Destillation unterzogen, um die Metbylen-Diptaenyl-Diisocyanat-Komponenten
zu erhalten. Das destillierte Diisocyanat enthielt 0,014 Gew.-$ hydrolysierbares Chlor und 5,6 Gew.-^
und ο,ρ'-Isomer. Der Dimerindex betrug 0,56.
500 g des destillierten Diisocyanate wurde in einen Kolben gegeben, der mit einem Rührer versehen war. Der Kolben
wurde langsam unter Rühren eewäriat auf etwa 55° C, bis
das gesamte liisooyanat geschmolzen war und dann langsam
abgekühlt mit einer Geschwindigkeit von 10° C pro Stunde
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auf etwa 37 - 38° G. Bei dieser Temperatur wurde der Kolben 120 Minuten gehalten und die Kristalle durch Abgießen
der Mutterlauge gewonnen. Die Ausbeute an Kristallen betrug 72 $>
und das kristalline reine Methylen-Dipheayl-Diisocyanat zeigte folgende Analyse: hydrolysierbares Gblor 0,0008 Gew
ο,p1-Isomergehalt 0,72 Gew.-#, Dimerindex 0,53· Das kristallisierte
reine Diisocyanat wurde einem Polymerkaopfversuch unterzogen und ergab ein farbloses wasserklares Polymer,
welches auf der Gardner-Skala 1 maß.
Die Mutterlauge aus der ersten Kristallisation wurde mehrere Male umgewälzt und bei jeder Umwälzung frisches verunreinigtes
destilliertes Diisocyanat zugesetzt· Die Umwälzung wurde solange fortgeführt, bis der Dimerindex der Mutterlauge
1 erreichte und der ο, ρ'-Gehalt auf 8,5 i>
angestiegen war·
• .
Verunreinigtes, geschmolzenes Methylen-Dipbenyl-Diisocyanat
(65°) mit 3f6 Gew·-^ ο,ρ■-Isomer, 0,03 £ hydrolysierbares
Chlor und einem Dimerindex von 0,52 wurde kontinuierlich vermittels einer Pumpe in einen horizontal angeordneten röhrenförmigen Wärmeaustauscher eingebracht. Die
Kühlung wurde vermittels einer Schlange durchgeführt, welche das Rohr umgab und in der Weise überwacht, daß die
Kristallisationstemperatur von etwa 37 - 38° C des reinen
Diisocyanate vor den Auslaß des Wärmeaustauschere erreicht
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wurde. Der entstandene Brei wurde kontinuierlich in eine
Zentrifuge eingeleitet, wo die Kristalle von der Mutterlauge abgetrennt wurden. Ein Anteil der Mutterlauge wurde in
den Strom des verunreinigten Diisocyanate zurückgeführt. Die Kristalle wurden analysiert und hatten folgende Eigenschaften;
hydrolysierbares Chlor 0,0005 Gew.-96, ο,ρ'-Isomergehalt
0,8 Gew.-# und Dimerindex 0,35. Das reine kristalline Methylen-Diphenyl-Diisocyanat wurde einem Parbversuch
unterworfen und das erzeugte Polymer war farblos, klar und maß auf der Gardner-Skala 1.
Die obigen analytischen Untersuchungen wurden unter Verwendung der folgenden Methoden durchgeführt:
Eine abgewogene Probe des gereinigten Methylen-Diphenyl-Diisocyanats
wurde unter Rühren und leichter Erwärmung in 100 ml Methanol gelöst. Mit dieser Diisocyanatlösung
wurden 200 ml deionisiertes Wasser und 50 ml 1 η
Natronlauge vermischt und das Gemisch 30 Minuten laug in leichtem Sieden gehalten. Anschließend wurde das Gemisch
auf Zimmertemperatur durch Eintauchen in ein Wasserbad abgekühlt. Peststoffe, die sich während des Abkühlens gebildet
hatten, wurden mit einer kleinen Menge Azeton gelöst und 5 ml konzentrierte Salpetersäure zugesetzt. Die Lösung
wurde potentiometrisch mit 0,02 η AgNO^-Iösung unter Yer- .
wendung einer Beckmann-potentiometrisehen-Vorricbtung in
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Kombination mit einer Silberelektrode titriert. Als Endpunkt
der Titration wurde der Mittelpunkt der Stufe in der potentiometrischen Kurve angesehen.
Zum Vergleich wurde eine Probe einer Lösung ohne Methylen-Diphenyl-Diisocyanat titriert.
Der Gehalt an hydrolysierbarem Chlor wurde nach der
folgenden Gleichung gerechnet:
Ί» hydrolysierbares Chlor als Gl" =
in der B = ml AgNO, der titrierten Probe, A = ml AgNOx der
titrierten Vergleichsprobe» N = Normalität der AgKO, und
W β Gewicht der Probe.
Der Dimergehalt des verunreinigten und des reinen
Ketöyleü-IJiphettyl-DiisoOyaaats wurde unter Verwendung, eines
Perkin-Elmer 621 Infrarotspektrometers bes^i-tem^* Dl©
ö deö Dimer^ unä cles KethyleBH-Mpbeßyl-*Biiöocyäna;t-wurden
gemesöen vmä der Index nach1 folfenier
alt
g eioes mf 45° U vorgevsrarmten Polyols vermisent* Das
ist eiä Öeittisch &n& 15,5 g Prapyleniaxidiäddluidi
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Propylenglykols (Molekulargewicht etwa 400, im Handel erhältlich unter dem Namen Pluracol P410 von der Wyandotte
Chemicals Corp.) und 0,9 g Propylenoxidaddukt des 1,1,1,-Trimetbylols
(Molekulargewicht etwa 400, im Handel erhältlich unter der Bezeichnung Pluracol TP440 von der Wyandotte
Chemicals Corp.). Das Gemisch wurde in eine Form gegossen und 16 Stunden auf 100° C gehalten. Anschließend wurde die
Farbe des knopfförmigen Polymerproduktes anhand eines
Gardner-Kolorimeters geprüft.
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Claims (1)
- Pat en ta nsprUche/Ly Verfahren zur Verringerung der sauren,Chlor enthaltenden Verunreinigungen von Metbylen-Diphenyl-Diisocyanat durch Schmelzkristallisation, dadurch gekennzeichnet, daß geschmolzenes, unreines Diisocyanat auf die Erstarrungstemperatur des Diisocyanate abgekühlt wird, das Diisocyanat bei dieser !Temperatur für eine Zeitspanne gehalten wird, die ausreicht, einen Brei au bilden, der im wesentlichen aus reinem,erstarrtem Diisocyanat und einer Mutterlauge besteht, welche im wesentlichen alle sauren Verunreinigungen enthält, worauf das reine Diisocyanat von der Mutterlauge getrennt und das Diisocyanat gewonnen wird.2« Verfahren nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig .der Gehalt des Metbylen-Dipbenyl-Diisocyanats an dem ο,ρf-Isomer verringert wird, wenn das Diisocyanat ο, ρ'-Isomer in Mengen enthält, die «reniger als 50 Gew. -$> ausmachen, wobei das Diisocyanat auf einer Erstarrungstempera tür gthalten wird, welche durch den ο,ρ1-Isomergehalt des Diisocyanate bestirnt wird für eine Zeitspanne, die ausreicht, einen Brei zu bilden, der Ia wesentlichen aus reinem,feete« Diisooyanat mit verringertem ο,ρ'-Gehalt besteht.-19-009813/18813. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das gereinigte Diisocyanat mehreren Schmelzkristallisationsvorgängen unterworfen wird, um den ο,ρ'-Isomergehalt unter etwa 1 Gew.-% abzusenken.4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kristallbrei bei einer Temperatur unterhalb 40° C und bei Atmosphärendruck erhalten wird*5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche* dadurch gekennzeichnet« daß das verunreinigte Uiisooyanat vor der Schmelzkristallisatiott destilliert wird.6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet* daß die Kutterlauge bei der"■-kristallisation wieder verwättdt wird.7* Verfahren öaßh einem derdurch gekennzeiebnet, daß die Mutterlauge mit tem Diisocyanat vor der Bmwüligtiiig zu einelf effoetttefe-26-LeerseiteORiQiNAL INSPECTED
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