DE1937264A1 - Diagnostikum und dessen Verwendung zur Brunftbestimmung bei Schweinen - Google Patents
Diagnostikum und dessen Verwendung zur Brunftbestimmung bei SchweinenInfo
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Description
"Diagnostikum und desaen Verwendung zur Brunftbestimmung bei Schweinen"
Die künstliche Besamung von weiblichen Schweinen ist für den Schweinezüchter von wachsender Bedeutung. Wenn immer
mehr Schweine intensiv für die Gewinnung von Schweinefleisch und Schinken aufgezogen werden, ist es erforderlich,
mehr Keiler auf dem Hof zu halten, damit die wachsende
Zahl der Säue befruchtet werden kann« Dies ist nicht
erwünscht, weil der Stammbaum der Zuchtkeiler minderwertig sein kann, die Gefahr aur Übertragung von Krankheiten und von erblicher Schwäche steigt und die Kosten zur
Anschaffung, Unterbringung und Aufzucht von geprüften
Keilern erheblich sein können»
Die künstliche Besamung bietet dem Schweinezüchter die
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wichtige Möglichkeit, seinen Bestand dadurch zu verbessern,
daß Samen höchster Qualität von anerkannten Keilern verwendet werden kann. '
Beim weiblichen Schwein ist die v/ährend der Brunft auftretende
für die künstliche Besamung günstigste Zeit relativ kürz und wird gewöhnliCh subjektiv durch die Reaktion
™ der Sau auf einen Druck auf ihren Rücken beurteilt. Die,
Mehrzahl der Sauen wird positiv auf diesen "/ersuch ansprechen,
wenn kein Keiler in der Nähe ist. In diesem Fallkann,
die künstliche Befruchtung leicht durchgeführt v/erden.
Jedoch.werden" etwa 20 % der Sauen auf diesen /ersuch
nicht ansprechen, wodurch Versuche zur künstlichen Befruchtung unmöglich gemacht werden. Der Anblick, die Lautäußerungen
oder der Geruch des gesamten männlichen Tiers sind offenbar erforderlich, um die Brunftreaktion bei diesen
bestimmten Tieren anzuregen.
Wegen der Nachteile der Verwendung von Keilern oder von
k rohen Körperflüssigkeiten von Keilern sind chemiscne
Verbindungen, die physiologisch aktiv sind und die Brunftreaktion bei Sauen anregen, von wesentlichem Interesse
und von großer Bedeutung. Es wurde nun gefunden, daß zwei nahe verwandte Steroidverbindungen die gewünschte Wirkung
besitzen.
Das erfindungsgemäße Diagnostikum zur Bestimmung der Brunf-tzeit
bei der künstlichen Besamung von weiblichen Schweinen
ist gekennzeichnet durch einen Gehalt an 5a--&nd.rost—16-en-3-on
und/oder 3s-HydrdX3r-5a-androst-16-en und einem zum
Einwirkenlassen der Steroidverbindung (en) auf den Gerueh-
,-"-.-■. -9-09886/1 629 '
sinn der Tiere geeigneten Trägermaterial.
Das erfindungsgemäße Diagnostikum- wird' gemäß- einer AusführungKform
der -Erfindung durch Einbringen der .Steroid--"-verbindung(en)
an die Umgebung der weiblichen Schweine
unmittelbar vor dem Prüfen auf die Brunftreaktion verwendet. Vorzugsweise wird die eine und/oder andere
Steroidverbindung in den Luftraum eingespritzt, in dem
dar? Schwein atmet, wobei geeigneterweise das Schwein
in einem geschlossenen Raum gehalten wird und die'Steroidverbindung in"*diesen-Raum eingespritzt-wird,... wodurch
eine Groiizahl sehr kleiner Teilchen oder Flüssigkeitströpfchen
eingeführt wird, die die Steroidverbindung enthalten. Ec wurde gefunden, ύβ,'Λ sehr bald nach dem Inhalieren
der Teilchen oder Tröpfchen mio der Steroidverbindung beim
Seilwein eine positive Reaktion auf·den Versuch auftritt,
auf den Rücken einen Druck auszuüben, und 'zwar fast sofort,
wenn das Schwein seine Brunftzeit hat, wodurch angezeigt
wird, daß der Versuch zur künstlichen Besamung zur günstigsten
Zeit erfolgt. Wenn die künstliche Besamung in üblicher
Weise versucht wird, zeigen etwa £0. yi der Schweine keine
Reaktion auf den Rückendruckversuch. In diesen Fällen ist
es nicht möglich, die optimale Zeit zur künstlichen Besamung
festzustellen. Wenn die richtige Zeit jedoch
nicht "benutzt wird,-"sind Versuche zur künstlichen Besamung
■gewöhnlich nicht erfolgreich. Durch Anwendung des erfindungsgemä,3en
Diagnostikum in. der erfindungsgemäßen Weise werden
etwa die Hälfte der 20 % Schweine auf den Rückendruckversuch
reagieren. Es wird durch, die Erfindung somit eine
künstliche Besamung von Sehweinen in wirksamerer und
schnellerer Weise ermöglicht, wie dies gegenwärtig möglich ist. . - - *"■■■-.-■ : - ■- -
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583 :
Vorzugsweise wird das Mägnostikum in Form eines Strahls
von Teilchen verabreicht, die als Pulver vorliegen können,
jedoch vorzugsweise Flüssigkeitströpfchen darstellen·
Insbesondere wird ein Aerösol-Sprühstrahl angewendet,
der aus einem Aerosol-Behälter versprüht werden kann.
Dementsprechend ist eine erfindungsgemäß bevorzugte ,
Dosierungsform des Diagnostikums eine solche, bei der der inerte Träger ein Treibmittel für ein Aerosol darstellt.
. ■ : ' ;
Es können die üblichen {Treibmittel, die mit Steroidverbindungen
verträglich sind, verwendet werden, z.B. die
verschiedenen perhalogenierten niederen Alkane, die unter den Bezeichnungen Freon und Are ton im Handel sind. Die
Steroidverbindungen können in das Aerosol-Treibmittel in einer kleinen Henge eines organischen Lösungsmittels
eingeführt werden, das vorzugsweise ein flüchtiges Lösungsmittel ist, wie Diäthyläther, Nur sehr kleine Mengen
der Steroidverbindungen sind zum Inhalieren durch das Schweinerforderlich. Günstige Ergebnisse wurden mit
Aerosolen erzielt', die etwa 100 bis 100Q/Ug Je 100 g
Treibmittel an SteiOidverbindungen enthielten, die verspritzt werden, wobei etwa 2g des Gemisches für jedes
Schwein ausreichen, also etwa 2 bis 20/Ug .der Steroidverbindung(eH)
je Schwein angewendet wird.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher
erläutert.
B e Is ρ ie I 1 '
Es wird wenig 5a-Androst-i6-en-3-on in 0,5 ml Diäthylather
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V ' . '■ . ■■- 5- -■ :. ; ' ;■■■■'..- .'■■ :
.gelöst iind. in. etwa 10 ml eines Gemisches aus Diohlordifluormethan
lind Trichloriiuoriiietfctan im. Volumverhältnis
50:50» das sich in einem offenen Aerosol-BeJialter 'befindet, eingebracht. Zu diesem Gemisch werden weitere 1,5 ml
Äther zugefügt, wodurch das Gesamtvolumen an Ither
auf 2,0 ml gebracht wird» eine; Menge * die in allen
Ansätzen die gleiche ist. Das Gewicht des Gemisches wird .
mit mehr Treibmittelgemisch auf 50 g aufgefüllt. Der
Aerosol-Behälter wird in üblicher Weise verschlossen
und mit einem Ventil versehen, das bei Betätigung einen
feinen Sprühstrahl ergibt. Dieses Aerosol wird als A& bezeichnet und enthält 160yUg 5a-Androst-16-en-^-on
in 50 g Treibmittel. Ein äiinliches Aerosol wird hergestellt, das 150y^& Ja^Hydroxy^a-androst-iß-en enthält und als B<5 bezeichnet wird.
Der Hückendruckversueh wird bei allen Sauen und
Jungsauen durchgeführt, die zur künstlichen Besamung bestimmt sind, wobei gefunden wird, daß in etwa 20 %
der Fälle die Reaktion negativ verläuft. Die beiden Steroidverbindungen in Form der Aerosole, werden bei
diesen 20 % unmittelbar nach dem negativen Ausfall des Rückendruckversuchs geprüft. Hierbei wird jede Sau
in einen umschlossenen Raum gebracht und ein etwa 2 Sekunden anhaltender Sprühstrahl des Aerosols in den Luftraum
des Raums gebracht, wobei etwa 2 g des Gemisches frei werden. Nach 1 bis 2 Minuten wird erneut der Rückendruckversuch
durchgeführt, wobei gefunden wird, daß etwa 50 %
der Sauen und Jungsauen, die vorher negativ reagierten, nunmehr eine positive Reaktion zeigen. Eine Reihe von
Vergleichsversuchen wird durchgeführt, wobei einige Tropfen
- 6 909885/1623
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6 -
eines Gemisches aus Vorhautflüssigkeit iind Urin eines
Keilers auf die Schnauze des weiblichen Schweins gebracht
werden. Dieses Vorgehen wird aus'hygienischen
Gründen nicht empfohlen* Es wird gefunden, daß in diesem Fall positive Ergebnisse auf den Rückendruckversuch
nur in etwa 25 % der vorher negativen Pälle erhal-'ten
wird. . ■
Die folgenden Zahlen zeigen die Anzahl positiver Ergebnisse aus vorher negativ reagierenden Sauen und Jungsauen,
wenn diese einmal mit der Vergleichsflüssigkeit und einmal mit den Steroiden in der beschriebenen Weise
behandelt wurden, wobei das Ergebnis als Verhältnis der Gesamtzahl der geprüften Schweine ausgedrückt wird.
A.4. 11/25 6/22
B.5» 10/19 8/19
Ein Aerosol-Behälter unter der Bezeichnung A*8 wird in
der gemäß Beispiel 1 für das Diagnostikum A.M- beechriebenen
Weise hergestellt, wobei das Aerosol jedoch die zweifache Menge $a-Androst-16-en-3-on enthält. Dieses
Diagnostikum wird in gleicher Weise wie gemäß Beispiel 1 verwendet, wobei als Vergleichsdiagnostikum ein reines
Aerosol, das nur Diäthyläthej? und Treibmittel enthält, an-
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583
stelle der Vorhautflüssigkeit und des Urins verwendet
wird. Me folgenden Werte zeigen die Anzahl positiver Ergebnisse
aus vorher negativen Sauen und Jungsauen bei der Prüfung mit den beiden Aerosolen in Form des Verhältnisses
der. geprüften Tiere. ',_
Bteroid-DiaKnostikum A9B . VerftleichsflüssiKkeit
22/4-0 0/40
PATENTANSPRÜCHE :
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Claims (1)
- ir Ii Li 'J :i E :0 Manner til:u:s sur Bestimmung dur BruiiXtzeiü beider kiiiiötliciieii Ber-aniuii/; von weiblichen £>chv:einen, <- e k e η n ε « i c ή η e fc durch einen Gehalt an ^jc-Antirost- 1U-Gn-; -oi: und/oder .'oc-Hvdroxj-^Dt-androst-'tS-en und einem suni Kinvrirkenlascen der üüeroidverijiiidujir(eii) auf den Geruch^iiui der riere freei;;net;en iiier^ei; TraV;er-I)ia; :noctikun nache s-z e η :. ζ e χ c a -η e t durch ein verspritzrares Pulver oder eine verspritzbare .Flüssigkeit; als inertes !'rä^eraaterial.;;) Diagnostikun nach jUispruch ' oder «., ς e k g η ii -zeichnet durch ein IreibinitT.el Tür ein Aerosol als inertes Ix^ä^en•t) Diagiiostikum nach Anspruch .-, c e k e η η ζ e i c iinet durch ein per2ialogeniex*tes niederes Alkali eis Aerosol-Treibmittel.i?)Diagnostikum nach Anspruch '' bis ^, g e k e η η - ζ e i c h η et durch einen Gehalt des inerten Trägermaterials an eines flüchtigen organischen Lösungsaittel."ö) Diagaostilcuia nach Anspruch 5j gekennzei. ch-9 09886/162 9BAD OfiJGJAIAtη e ΐ; durch einen Gehalt, von "UO bis COO .·!_; der Steroidverbindunj(en) ,je "00 :; Aerocol-Treib::.!":^^^./) Ver;;en.du:ir des Liac^occikuuas nachbiö b durch Einbrinjuii^ der iuoroiaverbc diti UarfeDUIi^; der· v;eiblichei* ochv/eine uruaiiiceloai\ vor dem Prüfen auf die Bruiixtreakcioii.öj VerwenduiiiS nach Anspruch. V in ror~ einea όΰΐ-von !«■lüssickeicatröpfciion, die die oceroidverbir.Giii enfcnalten.V) Verv.ei.dunr rtach Anspruch / oder d, wobei axeder verv.-endetei- ijrtjrcidverbiiidunjCen) ^ ois ^üyUg909885/1629
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3520168 | 1968-07-23 | ||
GB3520168A GB1267514A (en) | 1968-07-23 | 1968-07-23 | Improvements relating to artificial insemination of pigs |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE1937264A1 true DE1937264A1 (de) | 1970-01-29 |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL6911213A (de) | 1970-01-27 |
NL145455B (nl) | 1975-04-15 |
SE364442B (de) | 1974-02-25 |
JPS4827793B1 (de) | 1973-08-25 |
GB1267514A (en) | 1972-03-22 |
NO127168B (de) | 1973-05-21 |
FR2035803B1 (de) | 1974-08-09 |
DK125307B (da) | 1973-02-05 |
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FR2035803A1 (de) | 1970-12-24 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |