DE1936175A1 - Umlenkvorrichtung fuer einseitig beschichtete Baender - Google Patents

Description

AGFA-GEVAERTAG

PATENTABTEILUNG

LEVERKUSEN f 5.

Ki Asch.

Umlenkvorrichtung für einseitig beschichtete Bänder

Die Erfindung bezieht sich auf eine Umlenkvorrichtung für einseitig beschichtete Bänder, beispielsweise photographische Filme, insbesondere für Trockenkammern, durch die das Band in langgestreckten Schleifen mäanderartig geführt ist.

Die Anforderungen an die Trocknung von mit photographischen Emulsionen beschichteten, noch nassen Unterlagen sind in den letzten Jahren laufend gestiegen. Die höheren Qualitätsansprüche, insbesondere bei Color-Material, verlangten völlig gleichmäßige Trocknung. Dabei mußten die Trocknungstemperaturen mit Rücksicht auf die technologischen Eigenschaften der Emulsionen in vielen Fällen heruntergesetzt werden· Die Entwicklung zielt also auf Trockner mit immer größeren Bandlängen und sorgfältiger Luftführung. Zudem kommt es bei Photopapier sehr darauf an, daß möglichst unter geringer Bandspannung getrocknet wird, weil anderenfalls die meist mit mehreren photographischen Schichten versehenen Unterlagen (Colorpapier) sich im trockenen Zustand in unerwünschter Weise krümmen.

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Diesen gesteigerten Ansprüchen können die bekannten Hänge- und Spiraltrockner, die zwar beide bezüglich des beanspruchten Bauvolumens im Verhältnis zur Bandlänge recht günstig sind, nicht mehr gerecht werden. Es werden daher Kanaltrockner verwandt, in denen das Band sich in gleichmäßigem Abstand unter gewöhnlich mit Düsen versehenen Blaskästen vortbewegt. Das Band wird entweder mit Klammern über Walzen oder über große Trommeln von 10 und mehr Meter Durchmesser geführt.

Klammerstrecken sind mechanisch kompliziert und wegen der Reißgefahr für Papierschichtträger nicht geeignet. Bei einer Bandführung über Walzen steigert sich die Bandspannung durch die Lagerreibung von Walze zu Walze. Da außerdem jede Walze eine Mindestumschlingung aufweisen muß und das nasse Band nur mit der Rückseite aufliegen darf, wird die Bandführung schwierig, und der Vergrößerung der Trockenstrecke sind bald Grenzen gesetzt. Bei Trommeltrocknern treten BandspannungsSteigerungen längs des^Trockenweges nicht auf. Günstig ist auch das gleichmäßige Aufliegen des Schichtträgers auf der Trommeloberfläche während des gesamten Trockenvorganges. Jedoch lassen sich die Abmessungen einer Trockentrommel konstruktiv nicht über ein gewisses Maß vergrößern und das Verhältnis Bauvolumen : Bandlänge ist bei dieser sonst recht vorteilhaften Trocknerart sehr ungünstig.

Es wurde nun gefunden, daß diese Nachteile behoben sind, wenn in in Kanaltrockner Umleitvorrichtungen angeordnet sind, die erfindungsgemäß gekennzeichnet sind durch einen ortsfest quer zur Bewegungsrichtung des Bandes im Bereich der Umlenkschleife angeordneten Träger, der an seinen beiden Enden senkrecht zur Bandoberfläche und parallel zueinander angeordnete Seitenschilder trägt, die auf einem Kreisbogen konzentrisch zur Umlenkachse des Bandes liegende Offnungen aufweisen und zwischen denen Leitwalzen für das Band drehbar gelagert sind, wobei dem Raum, der zwischen

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dem Träger, den Seitenschildern und dem mit seiner Rückseite über einen Teilumfang der Leitwalzen geführten Band gebildet ist, Druckluft zugeführt wird. Durch Zuführung von Druckluft erhält man ein berührungsloses Bandumlenkelement, da das Band auf einem Luftpolster ruht.

Fig. 1 und 2 zeigen z.B. ein solches Element für eine Bandumlenkung von 18O° im Längs- und Querschnitt.

Das sich in Pfeilrichtung bewegende Band 1 wird mit der Rückseite über die Leitwalzen 2 geführt. Es liegt vor dem Anfahren des Trockners zunächst auf der "Not"-laufwalze 3 auf (Fig. 2). Die Umlenkachse für das Band ist mit ^a bezeichnet. Die Bandkanten liegen bis auf einen engen Spalt an den auf dem Träger 8 angeordneten und mit Ventilatorstutzen 5 versehenen Schildern 6 an, die als seitliche Führung dienen. Die feststehende Achse der Walze 5 ist mittels Speichen 4 in dem Ventilatorstutzen 5 befestigt. Durch die Leisten 9 ist der Raum oberhalb des Trägers 8 bis auf einen schmalen Spalt zum Passieren des Bandes 1 abgedichtet. In den Schildern 6 befinden sich kreisbogenförmig angeordnete öffnungen 7. Bei Inbetriebnahme des Trockners wird der Raum oberhalb des Trägers 8 mittels durch die Ventilatorstutzen 5 eingeblasener Luft unter überdruck gesetzt. Dabei bläht sich das Band zu einer kriesbogenförmigen Schleife auf, bis der unter überdruck stehende Innenraura der Schleife zum Teil die radial angeordneten öffnungen 7 überdeckt und damit ein Entlüftungsweg für die eingeblasene Luft freigegeben wird. Für das sich zwischen der Bandspannung S und dem überdruck Δρ schließlich einstellende Gleichgewicht gilt die von der Berechnung dünnwandiger Behälter bekannte Beziehung

S = ^p . R,
worin R den Krümmungsradius der Schleife bedeutet.

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Die Leitwalzen 2 sind vorzugsweise in Luftlagern (nicht dargestellt) gelagert.

Fig. 3 zeigt beispielsweise im Längsschnitt die Anwendung eines solchen Bandumlenkungselementes für einen raumsparenden Trockner.

Über den mit auf die Bandebene weisenden Düsen 10a versehenen vertikal angeordneten Blaskanälen 10 sind jeweils die berührungsfreien Umlenkelemente angebracht. Das Band 1 wird in parallel angeordneten langgestreckten Schleifen über die Leitwalzen 2 und 11 geführt. Es sind hier je Umlenkelement 2 Notlaufwalzen 12 vorhanden. Die Luft zum Aufblähen der Schleife wird über die rechteckigen Stutzen 13 zugeführt. Die Walzen 11 werden gegebenenfalls zur Verminderung und Stabilisierung der Bandspannung angetrieben. Zur Erleichterung des Bandeinfünrens lassen sich die Walzen 11 einzeln oder gruppenweise durch einen geeigneten, nicht gezeichneten Mechanismus, z.B. vertikale Spindeln und Muttern, auf denen die Lager der Walzen 11 angeordnet sind, vertikal bis dicht unter die Walzen 2 verschieben. Durch diese Möglichkeit der Verkürzung der langgestreckten Schleifen zwischen den Walzen 2 und 11 läßt sich der Trοcknungsverlauf bequem an eine technologisch vorgeschriebene Temperatur-Zeitkurve anpassen, indem die Durchlauflänge in einer bestimmten Trockenzone unter Beibehaltung der Bandgeschwindigkeit entsprechend verkürzt wird.

Fig. 4 zeigt ein weiteres Trocknerbeispiel. Das ursprünglich für einen Trommeltrockner vorgesehene Bauvolumen ist hier durch die ausschnittweise dargestellte sternförmige Anordnung der langgestreckten Schleifen sehr günstig ausgenutzt. Es ergibt sich ein wesentlich günstigeres Verhältnis Bauvolumen : Bandlänge als bei einem Trommeltrockner gleichen Durchmessers.

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Claims (4)

Patentansprüche t

1. Umlenkvorrichtung für einseitig beschichtete Bänder, bei-. jspielsweise photographische Filme, insbesondere für Trockenkammern, durch die das Band in langgestreckten Schleifen mäanderartig geführt ist, gekennzeichnet durch einen ortsfest quer zur Bewegungsrichtung des Bandes (1) im Bereich der Umlenkschleife angeordneten Träger (8), der an seinen beiden Enden senkrecht zur Bandoberfläche und parallel zueinander angeordnete Seitenschilder (6) trägt, die auf einem Kreisbogen konzentrisch zur Umlenkachse (3a) des Bandes (1) liegende öffnungen (7) aufweisen und zwischen denen Leitwalzen (2) für das Band drehbar gelagert sind, wobei in den Raum, der zwischen dem Träger (8), den Seitenschildern (6) und dem mit seiner Rückseite über einen Teilumfang der Leitwalzen (2) geführten Band (1) gebildet ist, Druckluft zugeführt wird.

2. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere Notlaufwalzen (3* 12) innerhalb der Umlenkschleife angeordnet sind.

3. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (8) mit Leisten (9) versehen ist, die die Leitwalzen (2) gegen den Träger (8) bis auf einen Spalt für den Durchgang des Bandes (1) abdichten.

4. Umlenkvorrichtung nach Anspruch 1-3* dadurch gekennzeichnet, daß die Leitwalzen mit Luftlagern versehen sind.

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