DE1935910U

DE1935910U - Platte aus holz bzw. holzwerkstoff mit oberflaechenschicht aus kunststoff.

Info

Publication number: DE1935910U
Application number: DER31918U
Authority: DE
Original assignee: Renolit Werke GmbH
Current assignee: Renolit SE
Priority date: 1965-12-14
Filing date: 1965-12-14
Publication date: 1966-03-31

Description

RA. 653 ί ί 9*ί4.f265

PATENTANWÄLTE
DIPL. ING. C. STOEPEL · DIPL. ING. W. GOLLWITZEB lANDAt/PFAIiZ · AM SCHÜTZENHOB"

13. Dezember I965

Mö.

Renolit - Werke GMBH., Worms / Rhein

"Platte aus Holz bzw. Holzwerkstoff mit Oberflächenschicht

aus Kunststoff"

Holzspanplatten, Holzfaserplatten, Tischlerplatten und Platten aus ähnlichen Holzwerkstoffen, welche vorzugsweise in der Bau- und Möbelschreinerei Verwendung finden, werden üblicherweise mit Oberflächenschichten aus thermoplastischen oder duc^plastischen Kunststoffen beschichtet. Diese Oberflächenschichten erlauben der ja gleichzeitig die Sichtfläche abgebenden Oberfläche eine beliebige Ausbildung, insonderheit hinsichtlich Maserung und Farbe, zu geben. Sie bieten aber vor allem auch einen einwandfreien Schutz der beschichteten Holzwerkstoffplatten gegen Einflüsse der verschiedensten Art, so vor allem gegen Feuchtigkeit. Vorzugsweise haben sich zum Beschichten Folien aus thermoplastischen Kunststoffen eingeführt, so vor allem Polyvinylchlorid-Folien in einer Stärke von etwa o,2 bis

o,4 mm. Diese sind, entweder weichmacherfrei oder mit geringem Weichmacherzusatz, für den vorliegenden Zweck besonders geeignet. Diese Polyvinylchlorid-Folien können, wie schon gesagt, entweder einfarbig oder auch mit HoIzdekoren, also einer Maserung bedruckt, zur Anwendung gelangen.

Derartige Folien werden bis heute mit Klebstoffen besonderer Einstellung, die in großen Mengen auf dem Markt sind, auf die Holzwerkstoffplatten aufgebracht. Es handelt sich hier üblicherweise um Dispersionsklebstoffe, bei welchen der Kunststoffanteil in Wasser dispergiert wird. Diese Klebstoffe werden auf die Holzwerkstoff platten mit Leimauftragsmaschinen aufgebracht, sodann wird die Folie aufgelegt, angepreßt und unter einem gewissen Druck, welcher auch der Stapeldruck der Bretter sein kann, einige Zeit gelagert.

Diese Lagerung bedeutet nun erstens Zeitverlust und zweitens Bedarf an Lagerraum. Der vorliegenden Neuerung liegt demgemäß die Aufgabe zugrunde, Mittel und Wege zu finden, wie der Vorgang des Aufbringens der Oberflächenfolie auf die Holzwerkstoffplatte beschleunigt werden kann.

Die Neuerung löst diese Aufgabe durch eine Platte aus Holzwerkstoff, auf welche eine Folie aus Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymerisaten, die auf ihrer der Holzwerkstoffplatte zugekehrten Rückseite eine heißsiegelfähige, auf dem Holzwerkstoff haftende Schicht aufweist.

Neben der Zeit- und Lagerplatzeinsparung ergibt sich bei einer derartigen Ausgestaltung der Holzwerkstoffplatte mit Kunststoffoberflächenschicht auch der Vorteil, daß nur geringe maschinelle Einrichtungen erforderlich sind als bei der Herstellung der bisher bekannten derartigen Platten.

Weitere Merkmale der Neuerung und Einzelheiten der durch dieselbe erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung des in der beigefügten Zeichnung dargestellten rein schematisehen Schnittes durch eine neuerungsgemäß aufgebaute Holzwerkstoffplatte mit Oberflächenschicht aus Kunststoff.

Auf einer Platte 1 aus Holz oder Holzwerkstoff, es kann sich hierbei um Holzspanplatten, Holzfaserplatten, Tischlerplatten oder ähnlich aufgebaute Platten aus Kunstwerkstoff handeln, ist eine Oberflächen- und damit Sichtflächenschicht 2 aus Polyvinylchlorid aufgebracht. Anstelle von Polyvinylchlorid können auch dessen Mischpolymerisate treten. Die verwendeten Stoffe sind entweder weichmacherfrei oder weisen einen nur geringen Weichmacheranteil auf. Diese Oberflächenschicht 2 kann an ihrer Rückseite bedruckt sein, so z.B. mit einer Druckschicht 3, nrelche eine Holzmaserung wiedergibt und einer Druckschicht 4, welche für die gewünschte Farbgebung der Sichtfläche sorgt. Bei Aufbringen solcher Druckschichten auf der Unterseite der Folien· schicht 2 muß diese selbstverständlich durchsichtig oder durchscheinend sein.

Neuerungsgemäß ist nun diese "auf die Kunstwerkstofffläche 1 aufzubringende Oberflächenschicht 2 an ihrer Unterseite, welche in dem dargestellten Beispiel bedruckt ist, weiterhin mit einer Heißsiegelschicht 5 versehen. Diese Heißsiegelschicht 5 ermöglicht es, die Kunststoff-Folienschicht 2 in Rollenförm zu verarbeiten. Sie wird von dieser Rolle abgezogen und bei Temperaturen zwischen loo und 17o° Celsius auf die Holzwerkstoffplatte aufgewalzt. Die auf der Unterseite der Folienschicht 2 angebrachte Heißsiegelschicht 5 geht sodann sogleich eine innige Verbindung mit dem Holzwerkstoff ein, sodass die Oberflächenschicht 2 einwandfrei auf der Holzwerkstoffplatte-1. haftet._:Die Erwärmung kann in einfacher Weise durch entsprechend beheizte Wälzen erfolgen. Diese können glatt oder gegebenenfalls auch mit

einer Narbung zur Erzeugung eines der Holzoberfläche angepaßten Oberflächenstruktur versehen sein.

Bei der neuen mit einer Kunststoffoberflächenschicht versehenen Holzwerkstoffplatte gelangen also keine Klebstoffe mehr zur Anwendung, aus welchen Wasser oder organische Lösungsmittel ausgedampft werden müssen, es entfällt also die bei Anwendung dieser Klebstoffe notwendige anschließende Lagerzeit. Damit kann auch der bisher notwendige Lagerraum eingespart werden. Die Heißsiegelschicht gemäß der Neuerung weist weiterhin den Vorteil besonderer Alterungsbeständigkeit auf. An maschinellen Einrichtungen ist lediglich die genannte beheizte Walze notwendig, die Über einem an sich beliebig ausgebildeten Auflage- und Transportmittel für die Holzwerkstoffplatten mit der auf diese aufgelegte Oberflächenschicht angeordnet ist. Darüberhinaus bedarf es lediglich einer Vorratsrolle für die als Oberflächenschicht aufzubringende Polyvinylchlorid-Folie mit Heißsiegelschicht an deren Unterseite.

Claims

,653119*14.12.6b PATENTANWÄLTE DIPL·. ING. C. STOEPEL · DIPL. ING. W. GOLLWITZER LANDATT/PFA1Z · AM SCHÜTZENHOB1 Schutzansprüche 13· Dezember

1.) Platte aus Holz bzw. Holzwerkstoff mit einer Oberflächenschicht aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß diese Oberflächenschicht aus Polyvinylchlorid oder dessen Mischpolymerisate besteht und auf ihrer der Holzwerkstoffplatte zugekehrten Rückseite mit einer heißsiegelfähigen, auf dem Holzwerkstoff haftenden Schicht versehen ist.

2.) Platte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberflächenschicht durchsichtig bzw. durchscheinend ist und auf ihrer ünterflache, also zwischen dieser und der heißsiegelfähigen Haftschicht, bedruckt ist.

3.) Platte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschicht einfarbig ist.

4.) Platte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckschicht in Gestalt einer Holzmaserung gemustert ist.

5.) Platte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine einfarbige und eine gemusterte Druckschicht aufgebracht sind.