DE1935868C3 - Flußmittel für Weichlote - Google Patents
Flußmittel für WeichloteInfo
- Publication number
- DE1935868C3 DE1935868C3 DE19691935868 DE1935868A DE1935868C3 DE 1935868 C3 DE1935868 C3 DE 1935868C3 DE 19691935868 DE19691935868 DE 19691935868 DE 1935868 A DE1935868 A DE 1935868A DE 1935868 C3 DE1935868 C3 DE 1935868C3
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- flux
- soldering
- amines
- rosin
- amine
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Description
j X
R —N
\
CH2-X
CH2-X
Z=N-CH2-X
U)
(H)
wobei X = CN und/oder COOR, R = Alkyl und Z ein zweiwertiger alicyclischer Rest ist.
2. Flußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stickstoffatom des Amins
der Formel I durch zwei Acetonitrilreste und eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylkette
substituiert ist.
3. Flußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stickstoffatom des Amins der Formel I durch zwei Acetesterresle, vorzugsweise
Acetmethyl- oder Acetäthylesterreste und eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkyl-Ikette
substituiert ist.
4. Flußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stickstoffatom des Amins der
Formel I durch einen Acetonitril- und einen Acetesterrest, vorzugsweise Acetmethyl- oder Acetäthylesterrest
und eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atome in der Alkylkette substituiert ist.
5. Flußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stickstoffatom des Amins der Formel
I durch einen Propionitril- oder Propionsäureesterrest, vorzugsweise Propionsäuremethyl- oder
Propionsäureäthylesterrest, und einen Acetonitril- oder Acetesterrest, vorzugsweise Acetmethyl- oder
Acetäthylesterrest, sowie eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 C-Atomen in der Alkylgruppe substituiert ist.
6. Flußmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stickstoffatom des Amins der Formel II durch einen zweiwertigen Dialkylätherrest
und den Acetonitril- oder Acetesterrest, vorzugsweise Acetmethylesterrest, substituiert ist.
7. Flußmittel nach einem oder beiden Ansprüchen 1 und 6, gekennzeichnet durch einen Gehalt
an Morpholin-N-acetonitril oder Morpholin-N-acetomethylester.
8. Flußmittel nach einem oder mehreren Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Trägerharz, vorzugsweise Kolophonium, eine 0,2 bis 1,5, vorzugsweise 0,5 bis 0,9 Gewichtsprozent
Chlor entsprechende Menge an halogenwasserstoffsaurem Salz des Amins enthält.
Die Erfindung betrifft Flußmittel für Weichlote, wobei das Flußmittel aus einer Trägersubstanz auf
Harzbasis und einem Aktivierungsmittel aus halogenwasserstoffsauren Salzen organischer Amine besteht.
Erfindunssgemäß wird durch Substitution besonderer elektronegativer Gruppen die Basizität des Amins
herabgesetzt und ein Flußmittel mit breitem Zersetzungsbereich und verbesserter Ausbreitung erzielt.
Es ist bekannt, sogenannte Seelendrähte mit einer oder mehreren mit Flußmittel gefüllten Flußmitteladern
zu verwenden. Für Lötdrähte, deren Flußmittelreste auf der Lötstelle verbleiben können, werden in
bekannter Weise Naturharze wie Kolophonium als Flußmittelträger verwendet. Kolophonium besitzt
zwar durch seinen Abietinsäuregehalt für sich allein schon Flußmitteleigenschaften, jedoch sind diese für
Fheßbandlötungen in der Massenfertigung zu gering, um zuverlässige Schnellötungen sicherzustellen. Bei
vorbestückten elektronischen Bauelementen der Fließbandfertigung hängt die Zuverlässigkeit der Lötverbindungen
in erster Linie von der Qualität der Kolophonium-Aktivierung
ab.
Es ist auch bekannt, die Beizwirkung auf dem zu lötenden metallischen Werkstoff und Lot dadurch zu
erhöhen, daß dem Kolophonium organisch» Aminohydrochloride, rogenannte Aktivatoren, zugesetzt werden,
wie Hydrochloride von Alkyl- und Alkanolamines von Arylalkylaminen, Anilin und Toluidin.
Diese sollen bei Heranführung der Lötwärme augenblicklich Chlorwasserstoff thermisch abspalten, die
Lötstelle oxidfrei machen und eine Legierungsbildung des Lotes mit dem Werkstoff ermöglichen.
Die bekannten Aktivatoren erfüllen die Forderungen, die an einen hochwertigen Aktivator gestellt
werden, nur zu einem Teil. So zeichnen sich die bekannten Hydrochloride des Toluidins und Anilins als
Aktivatoren zwar durch ein geringes Verspritzen aus, sind aber in Kolophonium unlöslich. Nach einem
bekannten Vorschlag (DT-PS 11 946S2) können die
organischen Amin-Aktivatoren auch durch eine die Löslichkeit in dem Harz vermittelnde Gruppe substituiert
sein. Gegenüber aliphatischen Aminen haben Arylamine geruchliche und physiologische Nachteile,
ferner kommt es bei Luftzutritt zum Nachdunkeln der Flußmittelreste. Die vorbekannten aliphatischen
Amine, soweit ihre Hydrochloride in Kolophonium löslich sind, sind durchweg so starke Basen, daß ihre
Hydrochloride bei Löttemperatur thermisch zu beständig sind. Daher haben bei gegebener Chloridkonzentration
in Kolophonium die bekannten aliphatischen Amine ein weit größeres Spritz-Ausmaß
und in der Regel geringere Aktivität, d. h. geringere Lötgeschwindigkeit und Ausbreitung auf den Werkstoffen.
Zur sicheren Unterbindung kalter Lötstellen und zur Vermeidung von Geräteausfall ist es bei den
geforderten hohen Lötgeschwindigkeiten der Fließbandfertigung üblich, eine entsprechend hohe Chloridkonzentration
nicht zu unterschreiten. Eine hohe Chioridkonzentration erhöht jedoch einerseits die
Umgebungsgefährdung durch korrosive Dämpfe, andererseits steigt der ungenutzte Chloridgehalt in den
Flußmittelresten bei den sekundenschnellen Lötungen ungewöhnlich an. Mit Rücksicht auf Korrosionssicherheit setzt die Normung dem zulässigen Chloridgehalt
aber enge Grenzen, und in einigen Anwendungsgebieten schreiben Spezifikationen eine maximale
Aktivierung mit Mengen von 0,5 bzw. 0,7% Chlorid im Flußmittel vor. Bei den bekannten Aktivatoren
werden bei Weichlöttemperatur so niedrige Chlorideehalte aber erfahrungsgemäß nurmehr zu etwa 0,1 %
für die Beizung thermisch gespalten. Die Hauptmenge trägt nicht zur Erhöhung der Lötgeschwindigkeit bei
und gelangt in die Flußmittelreste und kann dort nachteilige Auswirkungen haben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Flußmittel für Weichlote bereitzustellen, das für hohe
Lötgeschwindigkeiten geeignet ist und gute Ausbreitungseigenschaften bei niedrigerer Halogenidkonlentration
^es Flußmittelaktivators besitzt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einem Flußmittel
für Weichlote, insbesondere für Lötdrähtc mit Flußmittelseele, bestehend aus Trägersubstanz auf
Harzbasis, vorzugsweise Kolophonium und einem Aktivierungsmittel aus halogenwasserstoffsauren Saiten
organischer Amine, deren Basizität durch subitituierte elektronegative Gruppen vermindert ist und
die löslichkeitsvermittelnde Gruppen Qr das Harz tragen. Das erfindungsgemäße Flußmittel ist nun gekennzeichnet
durch einen Gehalt an halogenwasserstoffsaurem, vorzugsweise chlorwasserstoffsaurem Salz
eines oder mehrerer organischer Amine der allgemeinen Formel
I bib 2
, — x
R-N
CH2 X
oder der allgemeinen Formel
oder der allgemeinen Formel
Z = N-CH2-X
(D
(II)
alkyläthergruppen. die über zwei Valenzen mit dem
Stickstoffatom verknüpft sind, insbesondere eignet sich hierfür die Diäthyläthergruppe. Unter Einbeziehung
des Stickstoffatoms liegt somit die Morpholin-Strukiur
vor. Demgemäß eignen sich in dem erfindungsgemäßen Flußmittel als Aktivator z. B. das
Hydrochlorid des Morpholin-N-acetonitrils oder des Morpholin-N-essigsäuremethylesters.
Im allgemeinen kann das halogenwasserstoffsaure Salz des Amins in einer Menge entsprechend 0.2 bis
1,5 Gewichtsprozent Chlor in dem Trägerharz, vorzugsweise Kolophonium, vorliegen. Vorzugsweise liegt
das Hydrochlorid der erfindungsgemäßen Amine in einer Menge entsprechend 0,5 bis 0,9 Gewichtsprozent
Chlor in Kolophonium vor.
Erfindungsgemäß substituierte geeignete Amine für
das erfindungsgemäße Flußmittel sind z. B. die Hydrochloride von:
wobei X die Nitrilgruppe (CN) und/oder die Karbonsäureestergruppe (COOR), R ein Alkylrest und Z ein
zweiwertiger alicyclischer Rest ist.
In dem erfindungsgemäßen Flußmittel liegen daher Hydrochloride aliphatischer Amine vor, deren Neigung
zur thermischen HydrochJorid-Abspaltbarkeit durch ein oder zwei basenschwäcbende Substituenten
am Stickstoffatom erhöht ist. Derartige Substituenten sind eiektronegative Gruppen, die eine Verminderung
der basischen Eigenschaften des Amins herbeifuhren und die Additionsverbindung des Hydrochloride
schwächen. Demzufolge wird eine leichtere thermische Dissoziation bei Löttemperatur erzielt.
Als basenschwächende Gruppen mit elektronegativen Substituenten eignen sich solche mit Nitrilgruppe,
wie Acetonitril und Propionitril, frrner Substituenten mit Carbonylgruppen, mit Carbonsäureestergruppierung
wie der Essigsäuremethyl- oder Essigsäureäthylesterrest, weiterhin der Propionsäuremethyl-
und Propionsäureäthylesterrest Je nach den zu fordernden Lötbedingungen können bei zweifach
mit elektronegativen Gruppen substituierten Aminen des erfindungsgemäßen Flußmittels die Substituenten
gleich oder verschieden sein. Für die erforderliche Anzahl und Auswahl der Substituenten ist die Basizität
der Amine maßgebend.
Als löslichkeitsvermittelnde Gruppen für die Trägersubstanz auf Harzbasis, insbesondere Kolophonium
des Aktivators des erfindungsgemäßen Flußmittels eignen sich Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette. Der löslichkeitsvermittelnde Substituent kann aber auch ein zweiwertiger
alicyclischer Rest sein. Beispielsweise eignen sich Di-
C2H5-N
CH,— CN
CH1-CN
Äthylamin-N.N-di-acetonitril
CH, — CH,- CN
C,H, —N
CH2-CN
Äthylamin-N-acetonilril-N-propionitril
Äthylamin-N-acetonilril-N-propionitril
CH2-CN
C4H9-N
C4H9-N
CH2 — CN
Butylamin-N^-di-acetonitril
CH2-COOC2H5
CH3-N
CH2-COOC2H5
Methylamin-^N-di-essigsäureälhylester
CH2-COOCH.,
CH2-COOCH3
A'hylamin-N.N-di-essigsäurcmethylcstcr
CH2-CH2
O N-CH2-COOCH1
CH2-CH2
Morpholin-N-essigsäurernethylcsler
CH2-COOC2H5
C,HS"-N
CH2-COOC2H5
Äthylamin-N.N-di-essigsüurcäthylestcr
CH2CN
CH3 — N (8)
CH3 — N (8)
CH2 CH2 COOC H -j
Methylamin-N-acetonitril-N-propionsä'uremethyl-
Methylamin-N-acetonitril-N-propionsä'uremethyl-
CH, — N
CH2-COOCH,
CH,-CH,-CN
25
Methylamin-N-propionitril-N-essigsäuremethylester
CH2-CH2-COOCH.,
C2H5-N (10)
C2H5-N (10)
CH2-COOCH3
Äthylaniin-N-propionsäuremethylesler-N-essigsäuremethyl
ester
CH3 — N
CH2-COOCH.,
CH: — CH2 — COOCH,
Methylamin-N-essigsäurcmethylester-N-propionsäuremethylester
Die Exponenten der Basizitätskonstanten pK„ der
crfindungsgemäß zu verwendenden Amine liegen etwa bei Werten von über 9, vorzugsweise von 11 und darüber,
während die der bekannten Aktivatoren bei 3 bis 9 liegen. Die beanspruchten Kombinationsmöglichkeiten
für die erfindungsgemäß zu verwendenden Amine lassen sich sinngemäß erweitern, wobei die
hochaktiven Aminosalze mit pK? 9 bis 12 durch die
weniger basenschwächende Propion- und die stärker ^o
schwächende Aceto-Gruppe eingestellt wird.
Eine weitere Kombinationsmöglichkeit im Sinne der Erfindung ist die Verwendung mehrerer solcher Amine
mit verschiedener Basizitätskonstante im Bereich pKB 5 bis 12 zur Verbreiterung des Zersetzungsbereiches.
Die erfindungsgemäßen Aktivatoren zeichnen sich überraschenderweise durch wesentlich geringeres Verspritzen
aus. Sie spalten als Salze schwächerer Basen den Chlorwasserstoff in einem weiten Temperaturbereich
ab. Ihr Spritzausmaß beträgt 3 bis 6%, wovon aber nicht aktiviertes Kolophonium allein 2 bis 3%
zum Verspritzen beiträgt. Die erfindungsgemäßen Aktivatoren mit elektronegativen Gruppen zeichnen
sich durch einen ruhigen, nachhaltigen Fluß aus, während die bekannten Aktivatoren ohne basenschwächende
Gruppen gemäß Dampfdruckbestimmungen bei einer bestimmten eng begrenzten Zersetzungstem
peratur, und zwar spontan Chlorwasserstoff abspalten.
Dadurch wird das Flußmittel und wenn auch in (7) geringerer statistischer Häufigkeit - sogar Lot in
Kügelchen verspritzt. Bei den bekannten aliphatischen
Aktivatoren ist die Flußmittelwirksamkeit mit erheblichem Verspritzen des aktivierten Kolophoniums in
der Umgebung der Lötstelle verbunden und beträgt 8 bis 12% FlußmiUelanleile.
Die Erfindung wird an Hand der nachstehenden Beispiele näher erläutert.
Als Maß Tür die Lötbarkeil unter besonderer Berücksichtigung der Lötgeschwindigkeit und Ausbreitungseigenschart
hat sich eine Methode bewährt, bei welcher die erhielte Ausbreitung einer bestimmten
Lotmenge bei vorgegebener Temperatur gemessen wird, wie es z. B. auch in diesbezüglichen deutschen
Normen (DlN 8511) vorgeschrieben ist. Außerdem wurden bei automatischen Lötungen die Ausbrci-
(9) tungsflächen von Stichprobenmengen einer großen
Anzahl Lötungen ausgemessen. An Hand der erzielten Ausbreitungen bei vorgegebenen Lötzeiten wurden
hierbei die Lötdrähte auf ihre Eignung als Schnellote beurteilt. Aus den nachstehenden Beispielen geht die
höhere thermische Spaltbarkeit bei Weichlöttemperatur und somit die besseren Beiz- und Ausbreitungseigenschaften
der erfindungsgemäßen Aktivatoren hervor. Alle Versuche wurden mit gefülltem Lötdraht.
Legierung Sn/Pb/60/40 ausgeführt. Flußmiltclanteil im Draht 2 Gewichtsprozent. Wenn nicht anders
angegeben, wurden die Ausbreitungen des Lotes auf dem Werkstoff auf einem auf 300° C gehaltenen Metallbad
durchgeführt. Als Werkstoff wurde Messingband Ms 63F 38, 25 mm breit, 0,1 mm dick in rechteckigen
Abschnitten verwendet und mit 100 bzw. 200 mg Lötdraht beschickt und jeweils durch Auflegen auf
den Badspiegel 5 Sekunden ausbreiten gelassen. 5 Sekunden entsprechen praktisch einer erschöpfenden
Ausbreitung.
Bei den automatischen Lötungen (Taktfolgc 1. 2
und 3 Sekunden) wurde die Ausbreitung pro vorgegebener
Lötgeschwindigkeit ermittelt.
Gemessen wurden die Ausbreitungen von 100-mg
Mengen Lötdraht auf der Messingbandprobe untei Verwendung eines Metallbades. Die Chloridkonzen
tration im Flußmittel betrug bei diesen Versuchs drähten 0,9 Gewichtsprozent.
(11)
Amin des Aktivators | Basizität der Amine |
Aus breitung (mm2) |
C2H5-N(CH2CN)2 | niedrig | 134 |
<ζ^-ΝΗ2 | mittel | 94 |
<2>-NH2 | hoch | 88 |
Kolophonium | 40 |
ohne Aktivierung
Die Ausbreitungen sind arithmetische Mittel vo 100 Messungen.
Gemessen wurden die Ausbreilungen von 200-mg-Mcngcn
Lötdraht auf der Messingbandprobe unter Verwendung eines Melallbades in Abhängigkeit von
der Chloridkonzentration.
Ληιίη Jos Akliviili
P K,,
Cl im Λ US-Koloph. brciUing
(Gewichts prozent) (nmr I
O H N-CH2 -COUCH., Π
CH.,"C >-NH-C\H4OH 9
0,5 0.7 0,9
0.5 0.7 0.9
123 154 178
88
94
103
20
phisch wiedergegeben. Die ausgezogene Kurve gibt die mit einem Flußmittel erzielten Werte wieder, dessen
Amin mittlere Basizität hai (Anilin). Der Chlorideehall des Kolophoniums betrug 1.6 Gewichtsprozent.
Die gestrichelte Kurve gibt dagegen Ausbreitungen eines Flußmittels mit einem schwach basischen Amin
der erfindungsgemäßen Aktivatoren, wieder, wobei hier
der Chloridgehalt nur 1,0 Gewichtsprozent betrug. Die Meßwerte in den Beispielen 2 bis 4 sind arithmetische
Mittel von je zehn Messungen.
In A b b. 2 sind Ausbreitungen in Abhängigkeit von der Lötzeit wiedergegeben. Es handelt sich jedoch
um Kolbenlötungen am Lötautomaten, die alle unter gleichen Bedingungen und vorgegebener L ötzeit in
einer Taktfolge von je 1, 2 und 3 Sekunden mit je 120 mg Lötdraht durchgerührt wurden. Alle Kolophoniumlötdrähte
haben einen Chloridgehall von 0.5 Gewichtsprozent im Flußmittel und unterscheiden
sich in der Basizitäl der Amine:
Nach der beschriebenen Arbeitsweise wurden gemessen
die Ausbreilungen von 200-mg-Mcngen Lötdraht mit Flußmitteln, deren Amine zu den erfindungsgemäß
zu verwendenden Aktivatoren gehören, in Gegenüberstellung zu Flußmitteln mit Aminen höherer
Basizität des Standes der Technik. Der Chloridgehalt der Flußmittel betrug jeweils 0.9 Gewichtsprozent.
KlIlAC
Amin des Aktivator*
Basi/üal
lies Amins
lies Amins
O NCH2-COOCH, niedrig
v-NH,
mittel
Amin lies Aklivalors
C2IL, - N(CH2-CN)2
C4H., N(CH2 -CN)2
C2IL ■ N(CH2 - COOCH,);
C4H., N(CH2 -CN)2
C2IL ■ N(CH2 - COOCH,);
CH2-CH2 -COOC2IL
C, IV N
CH, -COOCH.,
Rasi/iuit Aus-
(ler Amine breiHing
(mm")
niedrig 141
niedrig 158
niedrig 182
niedriu 1<>2
111
O H N-CH1-COOCH, niedrig 178
>-NH,
mittel
-NH,
hoch
105
CH,-:x >
-NH -C2H4OH mittel 103
110 H V-NH2
hoch
Zusätzlich wurden die Ausbreitungen eines halogenfreien,
mit 5% Sebazinsäure aktivierten KoIophoniumdrahtcs
aufgenommen (Kurve IV).
Die einzelnen Meßwerte der Kurven sind arithmetische Mittel von je 150 Messungen.
4< Im Anschluß an Kolbenlötungen bei gleichbleibender
Temperatur von 300 C wurden die in den Flußmiuehücksländen
an den Lötstellen verbleibenen Chloridkonzentrationen bestimmt. Die Ausgangskon·
/entration im Flußmittel vor dci Lötung betrug bei allen Lötdrähten 0.9 Gewichtsprozent.
f>o
F.s wurden die Ausbreitungen von 200-mg-Mcngen Löldraht auf verschiedenen metallischen Werkstoffen
gernessen. In A b b. 1 sind die Ausbreitungen gra-Amin
des Aktivators
pK
\ H V- NH2
Chlorid
in Lötriickst.iniien
in Lötriickst.iniien
(Gewichts
prozent I
prozent I
C2H, N(CH2 - COOCH.,), 11 0.47
< .NH2 9.4 0.62
3.4 0.76
609 642/84
Der Differenzbetrag zu 0,9 Gewichtsprozent hat also bei der Kolbenlötung für die eigentliche Wcrkstoffbeizung
zur Verfugung gestanden.
An Hand vorstehender Beispiele, die in den verschiedenen löttechnischen Variationen dargestellt sind,
ist zu ersehen, daß bei gleicher Halogenidkonzentration im Flußmittel die erzielten Ausbreitungen der
Reihenfolge der Basizität der verwendeten Amine entsprechen. Eine geforderte Mindestausbreitung wird
mittels der erfindungsgemäß zu verwendenden schwachbasischen Amine mit substituierten elektronegativen
Gruppen viel früher erreicht, wie aus A b b. 2 hervorgeht. Da die Aktivatoren der erfindungsgemäß
zu verwendenden Amine eine höhere und schnellere
10
Ausbreitung bewirken, wird die geforderte Ausbreitung
und Lötgeschwindigkeit gemäß A b b. 1 bereits mit wesentlich niedrigerer Chloridkonzentration erhalten.
Das erfindungsgemäße Flußmittel erfüllt die zahlreichen Anforderungen, die an Weichlot-Flußmittel
gestellt werden, insbesondere tritt nur eine äußerst geringe Umgebungsgefährdung durch Chloriddämpfc
ein. Ferner sind die Aktivatoren im Harz gut löslich und gleichmäßig verteilt, die Halogenwasserstoff-Abspaltung
erfolgt bei Löttemperatur unter sehr geringen Verspritzen, und es tritt kein unerwünschtes Nach
dunkeln der Flußmittelreste an der Lötstelle ein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Flußmittel für Weichlote, insbesondere für Lötdrähte mit Flußmittelseele, bestehend aus Trägersubstanz
auf Harzbasis, vorzugsweise Kolophonium und einem Aktivierungsmittel aus halogenwasserstoffsauren
Salzen organischer Amine, deren Basizität durch substituierte elektronegative Gruppen
vermindert ist und die löslichkeitsvermittelnde Gruppen für das Harz tragen, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an halogenwasserstoffsaurem, vorzugsweise chlorwasserstoffsaurem Salz
eines oder mehrerer organischer Amine der allgemeinen Formel "5
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691935868 DE1935868C3 (de) | 1969-07-15 | Flußmittel für Weichlote | |
GB3420170A GB1262403A (en) | 1969-07-15 | 1970-07-14 | A flux for soft solders |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691935868 DE1935868C3 (de) | 1969-07-15 | Flußmittel für Weichlote |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1935868A1 DE1935868A1 (de) | 1971-01-28 |
DE1935868B2 DE1935868B2 (de) | 1976-03-04 |
DE1935868C3 true DE1935868C3 (de) | 1976-10-14 |
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60038563T2 (de) | Selektive Ablagerung vom organischen Schutzmittel auf Kupfer | |
DE3136491A1 (de) | Zusammensetzung und verfarhen zur korrosionsverhinderung | |
DE69635203T2 (de) | Beschichtungen und Verfahren, insbesondere für Leiterplatten | |
DE102007041216B3 (de) | Verwendung von Zusammensetzungen als Korrosionsinhibitoren enthaltend kationische Tenside und die Zusammensetzungen | |
DE2119629B2 (de) | ||
DE3000526A1 (de) | Bad zur stromlosen abscheidung von palladium, autokatalytisches palladium- abscheidungsverfahren und palladium-legierung | |
DE1935868C3 (de) | Flußmittel für Weichlote | |
KR960008153B1 (ko) | 금속 공작용 표면 처리제 | |
DE2243374C3 (de) | Flußmittel für Weichlote | |
DE2124331C3 (de) | Wäßrige Lösung zum stromlosen Abscheiden von Kupfer | |
DE2642023C3 (de) | Verfahren zur Stabilisierung wäßriger Cyanamid-Lösungen | |
DE2939920A1 (de) | Bad zum galvanischen abscheiden von palladium | |
DE1695271A1 (de) | Schaedlingsbekaempfungsmittel | |
DE1935868B2 (de) | Flussmittel fuer weichlote | |
DE765944C (de) | Photographisches, halogensilberhaltiges Material | |
EP0294687B1 (de) | Verwendung von Salzen von Sulfonamidocarbonsäuren als Korrosionsinhibitoren in wässrigen Systemen | |
DE3341013A1 (de) | Bernsteinsaeure-mono-dialkylamide als wasserloesliche korrosionsschutzmittel | |
DE1232735B (de) | Verfahren zur Erhoehung der Farbaufnahmefaehigkeit von Polyamiden aus Lactamen fuer saure Farbstoffe | |
DE2116012B2 (de) | Verwendung von imidazolderivaten als auftragmittel zur oberflaechenbehandlung eines ohne flussmittel zu loetenden metalles | |
GB1087561A (en) | Fluorinated benzimidazoles and compositions containing them | |
DE4216414C2 (de) | Prozeßflüssigkeit für das Vorverzinnen und Löten | |
DE2003175C3 (de) | Verwendung von 2-Alkylimidazolen | |
DE2543992C3 (de) | Verfahren zur Reinigung von flüssigen Chlorkohlenwasserstoffen | |
DE1249736B (de) | Verfahren zur Herstellung von mit Polyamiden überzogenen Metallbandern oder -drahten | |
DE1694994B2 (de) | Einen Stabilisator enthaltende Formaldehydpolymerisatmasse |